Die Blicke wanderten alle zur Türe, in der nacheinander wie die Lemminge eine Person der Nächsten folgte. Alle Blicke bis auf Kazumis natürlich, denn sie war ja immer noch mit Bandagen ihres Augenlichts beraubt, legten sich auf die drei Personen. Michio Shingeki, Mikasa Shingeki und eben der Ärztin ohne Namen. Anscheinend auch ohne Grenzen, denn sie schien ein Ausnahmetalent zu sein was Heilung betraf. Vielleicht sprengte sie auch den Rahmen des maximal möglichen mit ihrem
"Mambo Jambo"!
Nachdem Kazumis Verbände und die Schienen fachmännisch gelöst worden waren, begann die Ärztin sie zu heilen. Kazumi konnte das fremde Chakra in ihrem Körper fühlen. Es klinkte sich in ihre eigenen Chakrabahnen ein und durchlief ihren ganzen Körper. Anscheinend wurde hier eine Diagnose gemacht, oder einfach nur ein Vitalfunktionscheck ausgeführt. Jedenfalls zog sich das fremde Chakra wieder auf ihre Beine zurück und zirkulierte dort. Darauf konnte sie sich recht einfach konzentrieren, immerhin fühlte sie dort auch nichts anderes als fremdes Chakra.
Einiges kaputt gegangen. Aber nun wirklich nichts was Sie beunruhigen sollte. Es sind vor allem die Nerven und die Chakrapunkte zerfetzt. Knochen und Muskeln kann jeder x-Beliebige mit ein bisschen Übung verschieben. Die wahre Kunst liegt...in der Wiederherrstellung. Sagte die Ärtztin während sie grob das Bein streckte.
Ich gehe einfach mal von Außen nach Innen. Wenn die Hülle wieder steht, finde ich mich leichter mit den Anatomischen Gegebenheiten zurecht.Kazumi nickte nur. Ohnmacht hin oder her, es war nötig also musste es geschehen.
Das fremde Chakra intensivierte sich und zirkulierte schneller in ihren Beinen. Die Haut begann sich wieder zu straffen, während darunter das Muskelgewebe wieder hergestellt wurde und ebenso die Knochensplitter sich wieder zusammenfügten ohne weiteren Schaden anzurichten. Was schmerzlich klang, wurde von Kazumi nicht gefühlt. Sie merkte nur wie das fremde Chakra seine Wurzeln in ihren Beinen ausbreitete und sich mal mehr mal weniger stark ausbreitete.
So, jetzt kommt der Schmerzhaftteil. Bereit oder nicht. Ich bitte jetzt alle Beteiligten ihren Aufgaben nachzugehen. Vor allem sie da, halten Sie sie fest. Wendete sich die Ärztin zuerst an alle, dann gezielt an die Mutter und ließ das pinke Heilchakra verebben, ehe sie erneut eine Fingerzeichenkette formte.
Diesmal war weitaus weniger freundliches violettes Chakra in ihrer Hand erkennbar und es fühlte sich wie Feuer auf Kazumis Haut an.
Sie zuckte empfindlich.
Ruhig, ich hab noch nichtmal angefangen, Zähne zusammenbeißen und Atmen. Wieder nickte Kazumi einfach, obwohl es ihr diesmal schwerer fiel dem zuzustimmen. Es brannte kontinuierlich und schien ihr die frische Haut an den Beinen gleich wieder abzuziehen.
Die Ärztin legte ihre Hand nun auf Kazumis rechtes Bein, was die Chakrakugel in den Körper der Shingeki einfahren ließ und die Restbestände der Nerven verbrannte und an den losen Enden neue erzeugte. Schleppend langsam ging es voran, während Kazumi den Schmerz unterdrückte. Sie versuchte an etwas anderes zu denken, doch die neu eingezogenen Nerven holten sie immer wieder in die Realität zurück. Noch konnte sie es unterdrücken zu schreien, doch der Schmerz schien exponentiell anzusteigen und irgendwann würde er sie bestimmt noch übermannen.
Na, das wird schon. Vergiss nicht, das ist erst das erste Bein. Ermahnte die Heilkraft.
Danke. Presste Kazumi hinter knirschenden Zähnen hervor. Sie begann am ganzen Körper zu schwitzen und presste sich tief gegen das Bett, während ihre Handgelenke von ihrer Mutter festgehalten wurden. Langsam fühlte sie sich zu schwach um überhaupt um sich schlagen zu können.
Ah ja, bei der Diagnose ist mir aufgefallen das ihre Augen genauso in Mitleidenschaft geraten sind. Gegen eine kleine Extramitgift, erledige ich das auch noch schnell. Erklärte die Frau während sie ihre Hände an einem Waschbecken wusch.
Kazumi hatte die ganze Behandlung über keinen Mucks von sich gegeben, wohl weil sie irgendwann Ohnmächtig geworden war, ohne es zu bemerken. Somit hatte sie die Heilung ihres linken Beines nicht mitbekommen. Es war aber auch schwer, im Bilde zu bleiben, während ihre gesamte Welt sich in Dunkelheit hüllte.
Ja machen sie das, bitte. Für mein Kind ist mir nichts zu teuer. Erwiderte Eiji und war schon fast dabei die Ärztin mit seinem Geld zu bewerfen.
Rührend. Sagte diese und sah Eiji abschätzig an.
Na schön. Wieder kamen die Heilenden Hände Kazumi näher. Sie konnte den Luftzug spüren.
Kurzerhand wurde der Verband um ihre Augen zerrissen und Kazumi bekam einen kurzen Blick auf die umstehenden Anwesenden. Zumindest wäre das der Fall gewesen hätte sie sehen können. Denn trotz gelösten Verband war alles in einen Dunkelgrauen Schleier gehüllt während sie die Wärme von Chakra vor ihrem Gesicht spüren konnte. Wäre sie nicht so erschöpft gewesen, dann wäre sie sicher in Panik verfallen.
Das wird mal nicht wehtun. Du musst nur die Augen offen halten. Gab die Ärztin nun die wohl letzte Anweisung und leitete diesmal das ganz normale Grüne Chakra durch ihre Hand. In Sekundenschnelle war sie fertig und schloss ein weiteres Fingerzeichen.
Besser oder? Fragte dann die Ärztin während sie sich bereits abwendete um ihren Lohn von Kazumis Vater zu erhalten.
Lassen sie uns das vor der Türe machen. Sagte dieser und die beiden verließen das Zimmer Wortlos.
Unterdessen starrten wieder alle mehr oder weniger unauffällig Kazumi an um sehen zu können in wie weit der Preis für den Hokus Pokus gerechtfertigt war.
Kazumi tastete vorsichtig an ihrem Gesicht hoch zu ihren Augen. Sie zitterte stark da ihr die Behandlung eingies Abverlangt hatte, zudem war sie aufgeregt. Es war ihr wichtiger sehen zu können als zu laufen.Also hätte sie sich entscheiden können, dann war Ihr ihr Augenlicht doch um einiges bedeutsamer. Sie atmete nocheinmal tief durch und öffnete dann langsam die Augenlieder. Diese musste sie sogleich wieder zukneifen da es extremst hell im Raum war, doch sie konnte sehen.
Es ist schön euch alle wiedersehen zu können und dabei noch zu Leben. Sagte sie erleichtert und ließ sich in ihrem Bett zurückfallen. Tausende Steine fielen ihr vom Herzen.
- Timeskip (1 Woche)
Michio Shingeki und Eiji Shingeki sitzen in dessen Büro und halten eine Unterredung ab. In den Ecken des Raumes stehen Leibwächter, halten sich jedoch bedeckt, sind dadurch aber nicht weniger schwer bewaffnet.
Und deswegen müssen wir jetzt zuschlagen! Wir können nicht auf den nächsten Anschlag warten. Es ist mir egal was aus mir wird, aber meine Familie soll nicht weiter darunter Leiden müssen, in Angst zu Leben wegen einigen Größenwahnsinnigen. Erklärte ein Aufgebrachter Eiji Shingeki. Er lehnte sich weit nach vorne und lag praktisch schon auf dem provisorischen Schreibtisch Michio Shingekis der sich zurückgelehnt hatte und mit einer Katze auf seinem Schoß spielte.
Mir liegt nichts ferner als das du in Angst Leben musst, Lieber Bruder. Ursprünglich bin ich zu dir gekommen um über die Geschäfte zu reden. Das es sich dabei um derlei Dinge dreht, war mir nicht Bewusst. Selbst wenn es nicht typisch für unsere Familien ist,...wir werden gemeinsam Kämpfen und Gerechtigkeit walten lassen.
Außerdem ist es schlecht fürs Geschäft und das kann ich nicht ausstehen.Ein weiterer Leibwächter trat ein und ging zu Michio Shingeki um den Tisch herum. Dieser zündete sich eine Zigarre an und beugte sich nun dem Leibwächter zu der ihm daraufhin etwas ins Ohr flüsterte.
Lasst sie nur kommen. Brummte er.
Unsere Töchter. Erklärte Michio auf den fragenden Blick seines Bruders, während der Leibwächter verschwand um die beiden Frauen hereinzubitten.
Kazumi kam gemeinsam mit Mikasa in einen langen Korridor der in einer alten leer stehenden Destillerie zu finden war. Die Schnapsbrennerei wurde zum Unterschlupf für die gefährdete Familie umfunktioniert und überall sah man jene Diener und Leibwächter die Michio Shingeki mit seinem Konvoi aus Karren und Güter nach Yokuchi gebracht hatte.
Ihre Väter empfangen euch jetzt, tretet ein. Erklärte der Leibwächter als er wiederkehrte. Kazumi schnaubte über dieses Verhalten. Kaum war der Bruder ihres Vaters da, schon gab es seltsame Etiketten an die sie sich halten musste. Normalerweise wurde sie wie eine Prinzessin auf Händen getragen. Jetzt musste sie sich anmelden um ihre Familie sehen zu dürfen.
Mikasa hingegen schien das prozedere ncihts auszumachen. Im Allgemeinen wurde sie sehr anhänglich seit Kazumi mit ihr das Café besucht hatte. Schon irgendwie süß, aber auch grotesk. Es war sicher schwer für so ein junges Ding sich mit Attentätern zu beschäftigen die sie fast umgebracht hatten.
Die beiden Shingeki-Töchter traten ein und wurden herzlich von ihren Vätern begrüßt. Unterdessen wurden alle Leibwächter aus dem Raum geschickt.
Da wir nun unter uns sind, werde ich euch nun den Plan erklären wie wir uns all unserer Probleme entledigen werden. Es ist wichtig, dass jeder sich seinen Teil genauestens einprägt und auch ausführt. Die Sache wird für dich, Mikasa und auch dich Kazumi nich ungefährlich, aber es ist unumgänglich.Der Plan wurde dann genauestens für die beiden Töchter besprochen und war auf deren Stärken und Schwächen abgestimmt. Die beiden Cousinen ergänzten sich vielleicht nicht perfekt, waren jedoch nah dran. Kazumis Aufgabe war das schleichen, die Technik und das leise Ausschalten der Gegner. Im späteren Teil musste sie einfach versuchen Mikasa zu helfen. Diese wiederum hatte Anfangs wenig zutun und musste sich an Kazumi halten, ehe sie mit dem Waffenkampf oder ihrem Taijutsu glänzen konnte. Natürlich waren die beiden nicht alleine. Es war soetwas wie ein Bandenkrieg und dieser wurde groß geplant und würde blutig enden.
Die gesamte letzte Woche wurde Aufklärung über die Informationen die ihr erhalten habt, getrieben. Wenn eine von euch versagt, ist es das wichtigste das die andere hilft und ihr euch sofort zurückzieht. Aber das wird nicht passieren. Mikasa da ich weiß das du bei sowas ungern zuhörst, wiederholst du das jetzt. Ich habe mit deinem Onkel darüber gewettet das du dich an alles erinnerst, enttäusche mich nicht! Brummte Michio Shingeki und setzte die Katze in seinem Arm auf den Tisch. Dort rollte sie sich zusammen und maunzte.
Huh? Ich? Kazumi kann sich besser ausdrücken als ich. Wollte sie die Verantwortung weiterschieben.
Ah ja typisch, die Verantwortung auf mich schieben. Nun es läuft so: Wir wissen das sich die Gruppe in einem verlassenen Lagerhaus aufhält. Dieses ist rund um die Uhr vollgestopft mit Wachleuten aller Art. Von Shinobis bis hin zu Söldnern und Samurais. Alles ist mehr oder minder in gleich großen Teilen vertreten. Diese Leute bewachen die Zugänge zu einem Unterirdischen Minenkomplex der in das Hauptquartier der Attentäter führt. Dieses ist nochmal extra schwer bewacht. Und darin sollen sich die Gehirne der ganzen Aktion befinden. Insgesamt 4 Mann stark. Die brüten das ganze aus. Ich werde mit dir Mikasa da reinschleichen und soviele Gegner wie möglich ausschalten. Es hat aber Vorrang die Köpfe der Organisation zu vernichten. Damit wäre der Spuk vorbei. Wir gehen rein, töten alles und kommen wieder raus. Während wir im unterirdischen Komplex sind, werden wir zwei Zugänge sprengen müssen und aufpassen das der Dritte Zugang keine Nachricht an das Hauptquartier senden kann. Denn es wird bestimmt einen Geheimausgang geben. Wenn wir das sicher gestellt haben, werden die Leibwächter unserer Väter das Lagerhaus stürmen und die Leute gefangen nehmen, oder töten. Sobald wir die 4 Anführer getötet haben, geben wir ein Signal nach draußen, damit die Leibwächter weiter vorrücken und alles restlos vernichten. Damit wärs das. Und nur wir haben die Fähigkeiten sich derart einfach unauffällig zu bewegen. Darum müssen wir ran. War das soweit richtig, Onkel? Fragte Kazumi und legte selbstsicher die verschränkten Hände auf den Schreibtisch von Michio Shingeki was die Katze wieder protestierend zur Kenntnis nehmen musste.
Ähm so hätte ichs auch gesagt! Kam es von Mikasa, die ihre Hand streckte um aufzuzeigen. Das hatte schon etwas von jenem Unterricht den sie in der Akademie genossen hatte.