~ Der Knochenpass liegt unweit Tsukigakures. Am Grunde der Schlucht plätschert ein Flüsschen vor sich hin, links und rechts erheben sich die Felswände. Ein überraschend breiter Pfad lädt zum Wandern ein. Trotzdem gibt es immer wieder Unfälle. Ob der Name der Gegend darauf fußt oder nur zwecks dramatischer Werbung gewählt wurde, ist heutzutage nicht mehr nachvollziehbar.
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Thema: Re: Knochenpass Di März 26, 2013 11:49 am
Immer schnupperten die Leute so missmutig am Proviant des Mönchs. Tarotachi Penpachi war dies seit Jugendzeiten gewohnt, weshalb er daran längst keinen Anstoß mehr nahm. Selbstverfreilich würde er niemals zulassen, dass irgendetwas Böses sich in seinem Käsekuchen verbergen könne - ein harter Schwur, natürlich, in Zeiten, da Käse nicht unbedingt sein musste, was er vorgab zu sein. Förmlich eine Lebensaufgabe war es geworden, seine Nahrungsmittel als das zu erkennen, was sie waren - und der Mönch nahm sie an, jawohl! Sein jüngster Erfolg war natürlich die Verbannung der rahminisierten Stinktiermilch aus dem Speisefach... wo warn wir? Brav so erwiderte Taro gerade auf Raos Rapport. Nette, professionelle Rhetorik. Damit kann ein Teamleiter etwas anfangen. Zustimmung, Makusu? Hrmpf. Gesundheit. Gerade wollte Tarotachi die Order erteilen, nun wieder dem fernen Horizont entgegen zu zockeln, da stieß Verstärkung zur Gruppe. Tarotachi grüßte dieser und nickte. Tarotachi nickte ebenso. Itsuki grüßte er im ähnlichen Tonfall. Er gab Rao einen lässigen Wink, und auch Makusu, der mal wieder nicht hinter seiner Teamkameradin zurückstehen wollte, wies schien, und Hand an sein Katana gelegt hatte. Keine Gefahr, Leute, lasset die Waffen ruhen. Sehet euch diesen Mann an, diese elendig lange Bohnenstange, diese pragmatisch-modische Kleidung und dieses Räubergesicht... Er gestikulierte entsprechend, während er Itsuki auf seine wohlwollende Art beschrieb, ... und erkennet, es muss wohl einer von uns sein! Ja, das Mädchen sagts bereits: Wir sind die Sucher des Mordsbrockens. Wer, wenn nicht ich, oberster Verfechter des Feuerwillens, möge besser geeignet sein auf der Jagd nach einem Stück Stein, das mit einem Flammenschweif vom Himmel herabstieg? Nun gut, die beiden andern hier schlagen sich auch wunderprächtig. Stelle vor: Er deutete auf Rao, Tsuzurao vom Clan der Kaminoke. Macht komische Dinge mit ihren Haaren, scheint aber wirkungsvoll. Dann deutete er auf den Samurai. Und hier steht der gute Makusu vom Clan Tetsu, Genießer stillen Schweigens. Kampfgebrüll bringe ich ihm noch bei. Tarotachi deutete auf Itsuki. Für die Kleinen: Dies ist der gute Itsuki. Du warst ebenfalls für unsere Mission eingeteilt, hast aber verpennt, korrekt? Zur Strafe stelle dich ihnen einmal selbst vor. Im Anschluss wieseln wir dann auch besser weiter, denn wie unsere junge Dame hier sagte: Die heimische Bergwelt ging uns vorhin schon gepflegt auf den Sack, mit Feindkontakt ist also zu rechnen. Diese Aussicht schien Tarotachi selbstredend nicht zu beunruhigen. Es klang ganz so, als würde er eher jemanden zum Teechen treffen, als sich wegen radioaktivem Himmelsgestein den Schädel einzuschlagen.
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Thema: Re: Knochenpass Di März 26, 2013 1:28 pm
Tarotachi schien, wie immer, in bester Plauderlaune zu sein und stellte zunächst die Begleiter seines Teams vor. Es war merkwürdig, dass es noch immer Leute gab, die Itsuki überhaupt nicht kannte. Die Bevölkerung schien stetig zu wachsen und brachte somit wohl neue Gesichter mit sich. Eigentlich ging er davon aus nach sechs Jahren ein Großteil der Mitmenschen zu kennen, aber schien er sich diesmal getäuscht zu haben. Der Blick des Jonin legte sich auf das Mädchen. Sie hielt freundlicherweise bereits ein Kunai in der Hand, als wäre er irgendein drittklassiger Bandit oder Verbrecher. Sah er wirklich derartig gefährlich aus? Itsuki sah seufzend an sich runter und musterte dabei seine schlichte Kleidung. »Schön Euch kennen zu lernen«, sagte er dann und verdrängte damit die Gedanken des Räuber da seins. Vielleicht schulte er ja irgendwann einmal um. Stattdessen blickte er Makusu an, der schweigend hinter Taro stand. Ein Samurai schien als Kämpfer in einer Gruppe nicht schlecht zu sein. //Zumindest scheint die Gruppe eine gute Aufstellung zu haben. Was wohl der Anlass des Angriffes war? Einfache Banditen? Obwohl ich das für ziemlich unwahrscheinlich halte.//
Nachdem Penpachi die kleine Begrüßungsrunde im Kaffeeklatscht-Stil beendete und alle vorgestellt hatte, sprach er noch den Feindkontakt an, wodurch sich eine nachdenkliche Falte auf Itsukis Stirn abzeichnete. //Es muss mit dem Brocken zusammenhängen. Die Mission wird gefährlicher als gedacht.// Jedoch kam er zunächst nicht dazu, weiter darüber zu philosophieren, wer oder was sie angriff, weil der glatzköpfige auf sein zu spät sein anspielte und somit ihm überließ sich vorzustellen. //Hat er nicht schon alles gesagt – was gibt es denn da noch zu erzählen? Sie wissen immerhin wie ich heiße.//
Vorsichtig räusperte sich Itsuki und blickte von einem zum anderen. Normalerweise war er nicht der Typ der große Reden schwang und sich selbst in den Mittelpunkt schob. Selbst wenn es nur Vorstellungsrunden an Bergpässen war in denen sie jeden Augenblick nochmal angegriffen werden könnten. »Wahrlich eine große Bestrafung mich selbst vorzustellen«, leitete er seinen Satz ein und hüstelte dann noch einmal leicht. Wie konnte man nur so sehr in Verlegenheit geraten, wenn man selbst über sich sprechen musste? //Schrecklich.// Immerhin musste er sich jedoch nicht rechtfertigen, weswegen er zu spät antanzte. Das wäre vermutlich noch um einiges merkwürdiger geworden, als das hier gerade.
»Es gibt nicht viel zu sagen über mich. Ich heiße Itsuki Senju. Damit klärt sich nicht nur Vorname sondern ebenso mein ehemaliger Clan. Um Euch das Ganze im Kampf zu erleichtern – ich benutze das Holzelement also haltet Feuerschadensjutsus bloß weit von mir weg«, erklärte er und verstummte zu gleich wieder. //Ob ich noch zufügen sollte, dass ich Haare im Essen nicht ausstehen kann?//, fragte er sich insgeheim und warf einen verstohlenen Blick zu dem Mädchen. Ihm war bisweilen erst ein Mensch begegnet, der seine Haare als Waffe benutzte, obwohl ihn die Technik interessierte. //Besser als wenn sie nur blöd in der Gegend rum steht.//
Der Gedanken wegen räusperte sich Itsuki erneut und legte seine Hand zurück auf das Katana um das kleine Trio zu betrachten. »Das hätten wir dann soweit? Wir sollten vielleicht weiter gehen, bevor es dem Feind gelingt sich zu formatieren oder Verstärkung zu rufen. Es wäre interessant zu wissen, warum sie Euch angegriffen haben. Wenn es wirklich wegen dem Steinbrocken ist, scheint dahinter mehr zu stecken als bisweilen vermutet.« Der Jonin rieb sich mit dem Finger kurz den Nasenrücken, warf einen Blick in die Umgebung und nickte dann den Seitenpass entlang, damit sie weiter gehen konnten. Ein Käsekuchen Zwischenstopp kam ihn gerade denkbar unpassend.
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Thema: Re: Knochenpass Do März 28, 2013 11:18 pm
°oO(Ah, fein fein, ein Verbündeter. Kann nie schaden, mehr Feuerkraft auf der eigenen Seite zu haben, besonders wenn der Truppführer sich schon beim ersten Angriff durch die Luft schießen lässt. Ich hoffe aber, dass dieses 'Räubergesicht' so loyal ist wie Pencil-sans farbenreiche Ausschmückung erahnen lässt, und er nicht eher der Beschreibung seines Gesichtes nachkommt. Außerdem … wie zur Hölle kann man eine Mission verpennen? Sehr suspekt. Aber naja, gibt allerhand seltsames Volk. Versuchen wir es doch, wie immer, mit der Toleranzschiene. Eine brave Kaminoke lässt schließlich jedem seine Chance. Und wenn es mir gelingt, ihm einen Gutschein für eine gratis Haarbehandlung unterzujubeln, ohne dass er es merkt, fühlt er sich hoffentlich unterschwellig genug zum dorfbesten Friseur, als uns, hingezogen. Bedarf genug ist ja vorhanden.)
Da von dem Turnbeutelvergesser .. Pardon, falscher Film, dem Zuspätkommer nun doch keine Gefahr ausging, verschwand Raos Kunai, so schnell es gekommen war, auch wieder in ihrem Ärmel. Dann würden sie dem Feind nun also zu viert begegnen. Stellte sich nun nurnoch die Frage, wie vielen Gegner sie begegnen würden. Da der Dotonka zuvor weggekucht wurde, musst er mindestens einen Verbündeten aufweisen können. Dabei würde es aber kaum bleiben. Im schlechtesten Fall würden sie zahlenmäßig unterlegen sein. Aber Pencil-san rechnete Rao, wegen der gar überdimensionalen Waffe und dem absoluten Willen, als doppelte Kampfkraft an. Daher waren sie also eher zu fünft. Raos Sorgen würden also erst bei einer gegnerischen Truppenstärke von 6 Leuten beginnen. Bei allem darunter machte sie sich im Moment keine Sorgen. Der Kampf mit dem Erdschubser eben hatte sie genug aufgebaut um sich den lauernden Gefahren gewachsen zu fühlen. Hoffen wir nur, dass ihr Gefühl sie diesmal nicht im Stich lässt, immerhin hatte sie schon bei den letzten beiden Chunin-Prüfungen ein 'gutes Gefühl'. Und dass hat letztlich in dezent lächerliche Katastrophen geführt, an denen natürlich auch ihre ehemaligen Gruppenmitglieder so ihre Teilschuld hatten. Nicht nur sie allein, nein nein. War völlig unmöglich, dass sie all ein … obwohl .. Ach egal! (Nu is nu und nix anderes. Basta! Konzentiere dich, sonst kriegst du am Ende garnicht mit, dass wir jetzt einen leibhaftigen Senju im Team haben. Moment … was?)Oo°
Nach der Vorstellung des neuen Kameraden, musterte Rao den Senju neugierig und weit weniger misstrauisch als zuvor. Wer einem so berühmten Clan entsprang, musste ja zwangsweise einiges drauf haben. Besonders wenn er sich, allem Anschein nach, aus Konoha abseilen konnte um hier ein neues Leben zu beginnen. Was Rao an der Sache jedoch nicht gefiel, war der verstohlene Blick, den der Senju ihr zugeworfen hatte. Oh ja, den hatte sie bemerkt! Wirkte fast so, als überrasche ihn die Erwähnung von Haar-Jutsus. Hatte ihn einfach nur Pencil-sans Ansprache irritiert, oder hatte er bisher nicht so viele Kaminoke getroffen? Letzteres war natürlich reichlich unwahrscheinlich, immerhin waren die Kaminoke ein verdammt großer Clan. Natürlich, sie wohnten nicht direkt in Tsuki-Gakure. Vieleicht machte sich Rao an der Stelle auch mal wieder zu viele Gedanken um nichts. Aber dass war auch ein Teil ihrer Persönlichkeit. Bei ihr spielte sich von Natur aus viel im Inneren ab, also mehr als die typischen organischen Vorgänge in einem Menschen. Daher neigte sie auch dazu, viel über andere Menschen nachzudenken, ohne es äußerlich zu zeigen. Von außen sah man nur Rao, wie sie den, ihr fremden, Senju zunächst musterte und sich danach abwandte, um zu Pencil-san zu sehen und darauf zu warten, dass es weiter ging. Innerlich versuchte sie den Senju einzuordnen, zu erfassen und schob ihn erstmal in die Kategorie 'Teamkamerad' ab. Dass würde für die Mission reichen und dem Senju Streiche ála 'Haar in der Suppe' ersparen, da Rao solche Späßchen, dank ihrer makellosem Professionalität, nur unter Freunden abzog und nicht, wie manche es oft von ihr erwarteten, wahllos bei allen die sie traf. °oO(Bin mal gespannt, was diese Holzjutsus anstellen können. Hoffe nur, der Kerl macht keinen auf Hashidingsbums und will von mir als Gott der Shinobi angebetet werden. Da müsst ich knallhart nen Strich ziehen. Zwei vieleicht sogar.)
Mit einem leisen Räuspern meldete sich Rao nun erstmal wieder zu Wort. Nicht dass die Herren noch glauben, sie wäre nur stummer Balast. "Da wir jetzt wissen, dass wir jederzeit auf Feinde treffen können, sollten wir eine etwas geordnetere Formation benutzen, oder? Einfache Wander-Tralala-Kein-schöner-Land-in-dieser-Zeit-Latscherei bringt uns wenig Vorteile." (Und wir wollen schließlich nicht, dass der Feind Zeit hat, seine Festplatten zu formatieren. Tz tz, dass wäre ja ganz fürchterbar.)Oo°
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Thema: Re: Knochenpass Sa März 30, 2013 11:09 pm
Derweil sich der Senju vorstellte, verspeiste Tarotachi Penpachi in lockerer Haltung sein Stück Käsekuchen und kramte kauend an seinem Rucksack mit den zahlreichen Flickentaschen. Klopfend kontrollierte er, ob noch alles am Platze war. Und noch in einem Stück, nach dem Flug gegen die Felswand. Am unteren Teil des Sacks klopfte er auf etwas Hartes und Glattes, Überraschung zeigte sich auf seinen Zügen. Er klopfte nochmals - und es klirrte leise. Ah. Guano. Ein dunkler, feuchter Fleck breitete sich aus. Rasch rettete Taro die Schriftrolle zum Versiegeln des Meteoriten und auch die Tüte aus Klarsichtfolie, auf deren Kunststoffhülle ein meisterhaft mächtiges Fuin gelegt war. Beides brachte er eine Flickentasche weiter oben in Sicherheit. Hinter dem Gesteinsbrocken sprach er beiläufig, steckt möglicherweise gar nichts, Itsuki, oder alles Mögliche. Ein Überraschungsei, ein potenziell spaßiges Spielzeug, ungeeignet für Untervierjährige. Soll heißen, entweder ewig andauernder Spaß oder Müll für die Tonne, wir werden ja sehen. Der Mönch straffte sich, während Rao anmerkte, eine nette Formation anstelle des Gänsemarschgeschwaders auszuprobieren. Taro dachte einen Moment lang nach. Dies sah man seinem Gesicht auch an. Rädchen drehten sich unter einer glänzenden Glatze. Jo, kriegen wir hin. Wir beginnen vorn, hinten ist weit weg! Makusu, treuer Diener! Der Samurai tauchte innerhalb eines Herzschlags vor Tarotachi auf. Hätte der Mönch Haare gehabt, sie hätten in der Zugluft geweht. Guter Mann! Dein Schwertarm ist schnell wie eine Windböe, nicht wahr? So seie unsere Sturmspitze! Betrachte links, schiele rechts und gucke nach vorn! Meine Wenigkeit führt seinen Schritt linkerhand und linst auch dort. Rao hängt ihre Häärchen in den Wind mittschiffs und äugst ab und an übers Schulterlein. Im Falle des Feindkontakts, gebrauche deine Fernkampf-Raffinesse! Itsuki! Rechte Flanke seie deine Mauer, bewahre sie mit deiner borkigen Haut! Strecke deine Ästchen und peitsche die Weiden, so sie sich zeigen.... und weide dich am Anblick steuerbords. Gut gerettet. So die Weisung, so die Richtung, so zogen sie los, die vier Gefährten.
tbc: Gebirge Shichiseiken - Rauchender Krater
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Thema: Re: Knochenpass Fr Aug 30, 2013 6:03 pm
cf: Plotareal Tsukigakure
Es waren Tage wie dieser, da ein Mönch des Feuerwillens Steine ins Gebirge schleppte. Felsen für die Berge, Erde für die Gipfel - hatte er sich dieses beachtliche Gewicht, eingeschlagen in Sackleinen, auf den Rücken geschnallt, um einer obskuren Art der Bewegungsmeditation nachzugehen? Gut möglich. Tarotachi Penpachi wärs ja zuzutrauen. Der Mönch hatte den Kampf um das Tor von Tsukigakure überlebt. Relativ gut sogar. Einige Zeit nach dem großen Scharmützel hatte er noch dezent geschielt und auch öfters die Farbe violett mit gelb verwechselt, doch an sich gings ihm bestens. Mal abgesehen von dem zweiminütigen Ohnmachtsanfall, der ihn just während der Siegespredigt ereilte und Gesicht voran in den Weihrauch fallen ließ. Eindeutig, Tarotachi benötigte eine kleine Auszeit. Fort von den Mauern musste er, in die er gerammt worden war. So widmete er sich einmal mehr seinem Projekt, welches er auf der letzten Mission ersonnen hatte: Das Anlegen eines Badesees. Der Krater, geschlagen durch den vor Kurzem gefallenen Meteoriten, wirkte einladend, war jedoch zu weit weg. Auf welche Idee mochte ein arbeitswütiger Mönch mit verheilender Kopfverletzung dann wohl kommen? Verlegen wirs Loch halt. Sprachs. Und tats. Zumindest begann er eifrig, auf einem Plateau nahe Tsuki ein Loch zu scharren, den Abraum in Stoffbahnen zu hüllen und auf seinen Rücken zu laden. Und dieses Päckchen, mannshoch und schwer auf seinem Kreuze lastend, schleppte er nun gen Krater, der im Shichiseiken-Gebirge lag. Ob die Dorfleitung davon wußte? Durchaus. Doch wie bei allen kruden, schrägen oder auch wahnsinnigen Unternehmungen, die Taro im Namen des Feuerwillens unternahm, setzte sie ihn für die Zeit dieses theologisch motivierten Schaffens auf unbezahlten Urlaub und ließ ihn machen. Irgendwann würde seine Glut wieder verraucht sein. Vorerst aber kämpfte sich Tarotachi wacker durch den Knochenpass, links die Felswand, rechts der Abgrund, der förmlich nach ihm hungerte. Doch der Mönch war guter Dinge. Die Füße auf der Straße, eine schwere Last auf den Schultern... es erinnerte sie an seine Jugend auf Wanderschaft. Außerdem freute er sich auf seine nächste Pause.
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Thema: Re: Knochenpass Do Sep 05, 2013 1:44 am
.:Firstpost:. ~ traurig, aber wahr ~
Man sollte meinen, einen herrenlosen Shinobi konnte es dieser Tage nur in die Gebirge ziehen, weil er gern der Rebellion beiwohnen, Chaos und Verbrechen schüren und Tsukigakures Sturz mit Hilfe wackerer Mitstreiter voran treiben wollte, aber so wirklich war dem nicht so. Tatsächlich hatte Maemi diese selten dämliche Rebellion beobachtet, nachdem sie gefühlte zwanzig Angebote in den Dörfern rundherum erhalten hatte, sich dem und dem anzuschließen, große Taten zu vollbringen und ihren Kopf hinzuhalten, nur um dafür ein mikriges Entgeld zu erhalten. Doch sie hatte dankend abgelehnt, denn sie war noch lange nicht willens, sich ihr Leben von einer organisierten, gut strukturierten Dorfstreitmacht nehmen zu lassen. Stattdessen hatte sie das Spektakel genutzt, dem Kampflärm von weit entfernt gelauscht und die Aussichten einiger Bergkämme bewundert. Dem Klettern zu fröhnen, dazu kam sie nur äußerst selten, eigentlich so gut wie nie und wenn es eben doch mal möglich sein sollte, dann wollte sie die Chance auch nutzen. So war sie eben auch die letzten Tage in den Bergen geblieben, hatte sich hier und da mal ein Lager aufgeschlagen, war aber nirgends lang geblieben, vorrangig, um Scharmützlern und Überbleibseln der Rebellion aus dem Weg zu gehen, gleichzeitig aber nicht zu weit vom Weltgeschehen abgeschieden zu sein. Das war schon ein Drahtseilakt, so auf den Wipfeln zu balancieren. Letztendlich war sie an einem Ort mit recht ulkigem Namen angekommen, zunächst an dem schmalen Flussufer, das teilweise nichtmal existent war, in der riesigen Schlucht, später auf dem breiten Wanderweg, nun auf den Höhen der Felswände, die die Schlucht begrenzten. Von dort oben hatte man einen wunderbaren Blick auf alle vorbeischlendernden Schlendriane und man konnte prima abwägen, wohin die Reise gehen sollte. Vornehmlich erstmal wieder nach unten, irgendwann, aber für den Moment war es ganz interessant den Ausblick zu genießen, die dummen Vögel Vögel sein zu lassen, wie sie umherkreisten und sich hin und wieder setzten, neben sie. Es war immer wieder berauschend, was man auch ohne Chakra und nur mit purer Muskelkraft schaffen konnte, wahrscheinlich war es auch das, was den Reiz am Klettern für die junge Hyuuga ausmachte. So lagen ihre Hände im Schoß, die Beine feinsäuberlich zum Schneidersitz gefaltet, während sie ihren Blick weiter über die Wanderer schweifen ließ. Eigentlich eher über den Weg. Obwohl der Weg doch irgendwie dazu einlud, gab es selten wenige Wanderer. In der letzten Stunde war ihr auch lediglich ein Interessanter aufgefallen. Und der war ein Depp. Wer schleppte denn auch bitte einen riesigen Haufen Dreck auf dem Rücken mit sich? Aus einer Laune heraus, war sie eine Zeit lang balancierend, kletternd, gehend seinem Weg gefolgt, oben auf der Felswand natürlich. Sodass er hoffentlich nicht bemerkt hatte, dass sie da war. Und wenn doch, konnte er sie ja eh nicht erreichen. Die Lippen schürzend sah sie einen breiten Spalt vor sich kritisch musternd an, überwand ihn mittels Sprung und suchte auf der anderen Seite ihr Gleichgewicht wieder, warf einen Blick zum Glatzkopf mit dem Dreck. Der war wohl nicht so gut. Unvermittelt - vor allem aber ungewollt - war sie doch irgendwie auf dem Weg zu ihm, obwohl sie sich gerade entschlossen hatte, ihren Weg anders fortzusetzen. Einer der dummen Vögel hatte sie erwischt, dummes Vieh hatte im Sturzflug nicht eingeplant, dass ihm hier oben ein Mensch in's Sichtfeld springen könnte, war gnadenlos mit Maemi kollidiert. Der schmale Fels war an dieser Stelle recht unbarmherzig und jedes Chakra in den Füßen kam zu spät, um sie noch festzupappen. So stürzte, schlitterte, schrabbte sie den Weg nach unten, die relativ glatte Felswand entlang, keinen richtigen Halt findend und ihren Sturz doch immer wieder abfangend. Leider Gottes würde sie dennoch - würde der Depp mit dem Dreck es nicht bemerken - entweder gnadenlos mit ihm kollidieren oder aber an ihm vorbeischießen und womöglich im Fluss landen.
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Thema: Re: Knochenpass Sa Sep 07, 2013 11:07 am
Für eine halbe Sekunde lang spürte Tarotachi den Anflug eines erneuten Ohnmachtsanfalls. Da war dieses sanfte, weiche Gefühl von Watte in seinem Schädel. Der Mönch verhielt kurz im Schritt; kam es ihm nur so vor, oder näherte sich der Abgrund ihm an? Doch dann war alles wieder beim Alten. Er blinzelte, schüttelte den Kopf. Und schritt weiter aus. Hier sollte man wirklich mal Maßnahmen treffen. Seile spannen. Oder eine weiße Sicherheitslinie ziehen. Vielleicht würde er bei seinem nächsten Marsch ja Farbe mitnehmen. Dass ihm jemand folgte, hatte der Mönch nicht bemerkt. Er hätte nichtmals registriert, wäre man ihm auf sein Gepäck geklettert. Als besagter Verfolger dann aber verwegen die Felswand herunter schlidderte, zeigte sich doch, dass der werte Taro keine Scheuklappen trug. Von einem Rundumblick konnte man natürlich auch nicht reden - er verstand leidlich spät, was hier vor sich ging. Oh holla. Verbale Unterstreichung von Überraschung galt doch noch immer als freie Aktion, nicht wahr? Zeit dafür fand man immer. Tarotachi konnte gerade noch seinen Mund schließen, ehe das Mädel in ihn hineinkachelte. Ein Glück. Hätte sich sonst noch auf die Zunge gebissen. Der Rammstoß war übrigens nicht unbedingt der Rede wert. Für einen erinnerungswürdigen Bodycheck hatte sie ihren Fall einfach viel zu oft verlangsamt. Wer bremst, verliert, ne? Außerdem lag der Angriffspunkt zu nah an der Basis - also Tarotachi selbst. Wär sie im letzten Moment gesprungen und gegen den "Gipfel des Dreckbergs" gedonnert... Taro jedenfalls stand nunmehr am Rand. Ganz am Rand. Ein gutes Drittel seines Fußes verspürte kalte Kühle an horniger Sohle und die scharfe Kante des Abgrundes. Angesichts dessen, dass er einbeinig stand, machte dieser Umstand die Sache blickfängerisch. Der Dreckberg neigte sich auch noch ein wenig. Als wolle er mal schauen, wie tief es runter ging. Uffza. Wenn man glaubt, hier ist kein andrer, regnets Wandrer. Ich darf doch, ne? Taro gab dem menschlichen Fallobst einen Stoß in Richtung Felswand, wollte ihr dann folgen, drehte sich dabei jedoch so, dass er nicht mehr seitlich, sondern rückwärts zum Abgrund stand. Und der Dreckberg wünschte, hangabwärts im Fluss schwimmen zu gehen. Chakra unter den Füßen festigte Tarotachis Stand; er mochte nicht baden. Dank beeindruckender Körperkraft schaffte er es, sich dem Zuge seines Gepäcks zu verweigern und auf dem Pfad zu bleiben. Allerdings hatte er auch derbe Schlagseite; er stand nicht gerade, sondern schräg wie ein angeknackstes Wetterfähnchen. Die pure Anstrengung, nicht vom Gepäck fortgerissen zu werden, schlug sich durchaus deutlich auf seinen Gesichtszügen nieder, in seinen geweiteten Augen, hervortretenden Kiefermuskeln und knirschenden Zähnen. Die Arme hatte er vorgestreckt, als wolle er damit Gleichgewicht herstellen; de fakto hielt ihn aber natürlich nur das Chakra unter den Füßen wirklich am Platze. Seine rechte Hand machte eine winkende Bewegung in Richtung der jungen Frau, die ihn gerempelt hatte. Worte der Begrüßung konnte der Mönch gerade leider nicht vorbringen. Er bat aber doch dezent um hilfreiches Handanlegen.
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Thema: Re: Knochenpass So Sep 08, 2013 1:35 am
Für unbedarfte, herabstürzende Menschen ging doch alles irgendwie etwas schneller, als für den Beobachter, der sich für den Zusammenstoß bereit machte. Nun, wirklich bereit schien der Kerl auch nicht zu sein, aber er war doch zumindest so nett, dass er nicht einfach einen Schritt zur Seite tat und sie vorbeifliegen ließ. Wäre auch mehr als unhöflich gewesen. Vermutlich wäre sie ihm dann nachgegangen und hätte ihm seinen Dreckhaufen um die Ohren gefledert, aber das war ja offenbar nicht notwendig. So stieß sie eben recht unsanft mit ihm zusammen, wurde damit aber brav abgefangen, vermutlich dank des doch eher großen Gegengewichts. Sie wog ja viel zu wenig, um eine gute Bowlingkugel abzugeben. Zumindest für einen solch gewichtigen Pin. Seine Worte nahm sie eher verschwommen war, blinzelte verwirrt. "Huh? Darf wa...?" Was wollte sie eigentlich fragen. Aber er kam ihr zuvor und stieß sie in Richtung der Wand, die sie gerade heruntergefallen war, sodass sie wieder auf eigenen Beinen Gleichgewicht fand und sich sammeln konnte. "Ist ja nicht grad höflich", brummte sie leise, wandte sich um und bemerkte, dass ihre Augen sich leicht weiteten, als sie sah, wie der Typ da am Abgrund stand. Direkt am Abgrund. Eben stand er noch einbeinig neben ihr, hielt sie brav davon ab, den Abhang hinunter zu stürzen und jetzt stand er mit dem Gesicht zu ihr, kippte bald hinten über und alles nur, weil der närrisch Dreck herumschleppte. Berge von Dreck. Sekundenlang starrte sie ihn an, wie er angestrengt da stand und musste sich unwillkürlich das Lachen verkneifen, als sie das Winken sah und die Arme, die ihr entgegen gestreckt waren. Sich zusammenreißend presste sie ihre Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und hoffte, dass ihre gehobenen Mundwinkel nicht all zu stark auffielen. "Hallo auch. Schöner Tag, nicht?", kommentierte sie ihren Griff nach seinen Händen. Ihr Chakra fokussierte sich ebenfalls in ihren Füßen, denn sie war alles, aber nicht kräftig. Dennoch half sie dem Kerl - nicht mit einem langsamen Ziehen, nein, das wäre zu einfach - sondern mit einem heftigen Ruck, der ihn, wenn er nicht aufpasste, entweder auf sie oder gegen die Felswand bringen würde. Beides keine sonderlich schönen Vorstellungen. Aber wenn er schon so stark war, vielleicht konnte er ja gut ausbalancieren.
Gast Gast
Thema: Re: Knochenpass Mo Sep 09, 2013 1:44 pm
Kennen Sie den Gesichtsausdruck eines Mannes, der justamente im Begriff ist, einen Ziegel zu scheißen? Falls nicht, das zuvor einen Hang herunter getrulte Fräulein bekam gerade eine ungefähre Vorstellung von Mimik, welche beispielhaft für eine solch delikate Situation sein mochte. Tarotachi Penpachi wirkte zumindest zweifelsfrei wie jemand, der sich gerade einer äußerst schweren Aufgabe gegenüber sah und wußte: Das dicke Ende konnte schmerzhaft werden, wenn er genau jetzt nicht die richtigen Muskeln einsetzte und knallharte Körperbeherrschung zum Zuge kommen ließ. Denn genau das gehört eben dazu, wenn man... mit massivem Gewicht windschief an einem Abgrund steht. Ein sehr schöner Tag, durchaus entgegnete Tarotachi pflichtschuldigst. Kaum ein Wölkchen am Himmel. Zumindest hätte er das gesagt, befände er sich nicht in hinreichend erläuterter Lage. In Wirklichkeit antwortete er mit einer lautmalerisch nur schwer zu erfassenden Artikulierung, die in etwa so klang: Hnnnnnnng...! Ein Ruck. Oder ein Zittern an der Waage? Egal, Reiskörner machen auch Unterschiede. Taro jedenfalls gab die minimale Verschiebung von Gewicht die Gelegenheit, seine Kräfte ein ganz klein wenig umzuverteilen und etwas mehr Energie in das Aufrichten zu stecken - was bedeutete, dass sein Sixpack gleich noch ein wenig mehr anschwoll. Die Augen des Mönchs traten ihm förmlich aus den Höhlen. YA! Und hoch kam er. Und eine Stoffbahn des Pakets löste sich, Murphys Gesetz sei dank, ein gutes oberes Drittel an Dreck plädderte heraus und den Hang hinab. Oh, Guano. Nun ging es erst recht reibungslos; Taro hatte sogar genug Körperbeherrschung, die junge Dame nicht mit Schwung gegen die Felswand zu pressen. Slapstick in allen Ehren, doch dies hätte nur zu einer Situation geführt, in der sich ein Mönch standeshalber einfach nicht wiederfinden sollte. Kaum wieder in Sicherheit, wirbelte Taro herum, mit erleichtertem Gepäck fast schon federfüßig in seinen Bewegungen. Er starrte den Abgrund herunter. Wie deprimierend. Die Welt ist nicht gut zu mir an diesem Tage. Er sprach offenkundig mit sich selbst. Sie nimmt mir einen Teil meiner wertvollen Fracht, und was gibt sie mir dafür? Umdrehen. Wahrnehmen menschlicher, und wirklich zu Antworten fähiger Gesellschaft wieder eingeschaltet. Gute Frage, in der Tat. Wir haben uns noch nicht vorgestellt, korrekt?
Gast Gast
Thema: Re: Knochenpass Mi Sep 11, 2013 8:41 pm
Maemi zog die Augenbrauen fragend in die Höhe, als sich dem Mönch der seltsame Laut entrang. Hatte er etwa auf ihre selten dämliche Ansprache antworten wollen? Gott war der freundlich. Dennoch stemmte sie sich eben kurze Zeit heftig gegen das Gewicht, das ihn den Abhang hinunterbegleiten wollte und half ihm so offenbar wieder auf die Beine zu kommen... also richtig. Regungslos verharrte sie eine Weile und musterte den anderen, wie er balancierte, wieder das Gleichgewicht fand und jeden einzelnen seiner Muskeln dabei fachmännisch anspannte. Mit einem recht seltsam anmutenden Ausruf stand er letztendlich wieder, während ein Teil seiner Dreck-Fracht sich verabschiedete. Das schien der Glatzkopf garnicht gut zu finden. Er sah jedenfalls recht bedröppelt drein, als er sich umwandte und dem Dreck hinterher sah, redete, als sei es traurig, dass etwas davon heruntergefallen war. Es wäre ja wohl wesentlich trauriger gewesen, wenn er da unten gelandet wäre, nicht? Für ihn jedenfalls. Maemi war das vorerst egal. Sie verschränkte die Arme locker vor der Brust und fragte sich, was einen gestandenen, erwachsenen Mann dazu brachte, um Dreck zu trauern, der einen Abhang hinunter in einen Fluss gefallen war. Wenigstens blieb er in seiner Trauer nicht versunken, sondern wandte sich um, sah sie an und nahm sie offenbar sogar richtig wahr. Ihre rehbraunen Augen musterten den doch Größeren, während ihr gleichzeitig auffiel, dass es entspannend war, nicht so weit hochsehen zu müssen, wie zu gewissen anderen Personen, denen sie öfter in's Gesicht sah. Ihre Brauen wanderten abermals eine Etage in die Höhe, als sie hörte, was er sagte und sich fragte, ob es eine Aufforderung gewesen war, sich vorzustellen. Schweigend erwiderte sie seinen Blick. "Haben wir nicht, richtig", stimmte sie recht trocken zu und wartete einige Sekunden ab, wie er darauf reagieren würde. Letztendlich erweichten sich ihre Gesichtszüge aber doch, sie lächelte kurz sanft, immerhin hatte er sie vor dem Baden bewahrt und einem sehr schmerzhaften Aufprall. Aus dieser Höhe wäre die Wasseroberfläche der reinste Betonplatz. "Maemi. Danke für's... abfangen", gab sie leise von sich, hielt inne und verbeugte sich letztendlich doch kurz, bevor sie ihre Hände in die braunen Jackentaschen grub. Neugierig deutete sie daraufhin mit einer Kopfbewegung auf den Sack mit Dreck. "Guano ist eher, was ihr da herum schleppt, nicht?"
Gast Gast
Thema: Re: Knochenpass Fr Sep 13, 2013 10:16 pm
Tarotachi Penpachi stellte sich Taro seinerseits mit einer höflichen Verbeugung vor, Bitteschön fürs Abblocken. Und nein, dies ist mitnichten Guano. Er klopfte kräftig gegen sein Gepäck. Dann wärs weniger wichtig, äh, gewichtig. Hier sind mehr Steine drin erläuterte der Wandermönch diensteifrig und mit unerschütterlicher Professionalität. Abgesehen davon. Meine Wenigkeit ist zurzeit immerhin damit beschäftigt, einen Berg zu versetzen. Zumindest einen Gipfel. Seine Hände, beredsam wie zwei je fünffingrige Zungen, deuteten an, dass es ein Projekt kleineren Ausmaßen war, welches er hier und jetzt in die Tat umsetzte. Und da wäre Guano doch wirklich eine seltsame "Bausubstanz", nicht wahr? Mit Bedauern blickte er noch einmal abwärts. Hach. Was solls, Schwund ist immer. Schulterzucken. Opfer mussten gebracht werden. Werte Dame, wohin ziehn sich Eure Wege, wenn ich so dreist fragen darf? Rein zufällig dort entlang? Er vollführte eine schlängelnde Armbewegung in die Richtung, in die er zu gehen gedachte.
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Thema: Re: Knochenpass So Sep 15, 2013 2:02 am
Tarotachi Penpachi. Was ein Name. Wer sich den wohl in einer seiner besoffenen Stunden ausgedacht hat? Maemi schüttelte über den Gedanken kurz den Kopf und musterte den kahlrasierten Kopf, während er sich verbeugte und ihren Dank offenbar annahm, indem er erklärte, dass er es... naja offenbar nicht gern, aber immerhin hatte er es getan. Leider teilten sie die Auffassung nicht, dass das, was er da umherschleppte Mist war. Er schien seltsam seriös auf ihre eher ironisch gemeinte Frage zu reagieren, was ihm eine zweifelnd in die Höhe gezogene Augenbraue bescherte. Meinte er das etwa ernst? Er trug einen Berg von einem Ort zum Anderen? "Ihr schleppt also wie ein Trottel den Dreck den ihr irgendwo wegscharrt irgendwo weit weg hin. Muss ja echt spaßig sein. Welchen Sinn hat das Ganze, außer euch zu beschäftigen?" Irgendwie belustigte der Gedanke sie ja schon. Vielleicht war der Typ auch verrückt und man ließ ihn die Arbeit einfach machen, damit man Ruhe vor ihm hatte. Oder er war eben ein unverbesserlicher Exzentriker, der wirklich meinte, er könne einen Berg versetzen. Die Hyuuga bezweifelte das mal. Recht rasch legte der Mönch ja zumindest sein Bedauern bezüglich der verlorenen Fracht ab. "Tut mir... leid?" Sie hatte sie gerade tatsächlich dafür entschuldigt, dass ihm Dreck runtergefallen war. Dämlich sowas. Auf seine Frage hin stieß sie etwas geräuschvoll Luft aus und schwieg, verfolgte seine Armbewegung und blickte in die Richtung, in die er gedeutet hatte. Eigentlich hatte sie ja gerade hier verschwinden wollen. Aber vielleicht sollte sie sich ja darauf einlassen, sich von einem unerschütterlichen Dreckschlepper belustigen zu lassen... oder was auch immer. "Schätze schon.", antwortete sie also lediglich, ging ohne weitere Worte voraus. "Wohin führt denn Euch Euer Weg?", entgegenete sie ihre Frage, während sie sich umwandte und rückwärts weiterging, um Taro kurz anzusehen und sich dann wieder herum zu wenden.
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Thema: Re: Knochenpass Di Sep 17, 2013 11:55 am
Wer anders als eine traditionsbewusste Familie von Aalfischern und Torfsammlern aus der sumpfigen Moorlandschaft Yokuchis hatte sich diesen Namen ausdenken können? Natürlich waren sie allesamt besoffen gewesen, als es um Namensgebung ging. Doch wer konnte sich diesem netten Zungenschlag nicht verweigern, den dieser Name auslöste? Es war eine solche Freude, diesen Namen auszusprechen... dass das Kind relativ bald vor dem Tor des Feuertempels ausgesetzt worden war. Joah. Namen machen Leute. Idiotie sprach Tarotachi verschnupft, oder das Verhalten wie ein Depp liegt wohl im Auge des Betrachters. Er schien nicht wirklich beleidigt; weder verzog er das Gesicht, noch setzte er dazu an, Maemi doch noch von der Klippe zu werfen. Manch einer hätts wohl getan in der heutigen Zeit. Ebenso wie der Sinn diverser Unternehmungen... doch natürlich liegt ein Solcher vor, jenseits von Beschäftigungstherapie. Wäre doch auch zu dämlich. Der Mönch vollführte eine weit ausholende Geste, als wolle er alles im Blickfeld einrahmen. Seht Euch um. Was gibts zu betrachten? Gebirge latürnlich. Schön siehts aus, nicht wahr? Die Berge, die Täler. Höhen und Tiefen, die gibts überall. So ists gewollt, so solls sein. Nehmen wir aber an, jemand beginnt damit, einen Berg an der einen Stelle abzutragen, ohne an anderer Stelle einen neuen Berg aufzuschütten. Was, wenn das plötzlich jeder so macht? Wie sähen die Oberarme der Menschen aus, wenn jeder damit anfangen würde, Berge abzutragen? Was bleibt - wir haben ungefähr den gleichen Weg, also regen wir uns doch einfach mal, langsam ziept es mir im Rücken vom Stehn an derselben Stelle - was bleibt dann, irgendwann, von diesem hübschen Berg-Panorama? Eine einzige, blanke Ebene. Tarotachi setzte sich in Bewegung. Und wie scheiße sähe das aus. Nein nein. Die Welt ist ein Gleichnis. Für jeden Berg gibt es ein Tal, und nehme ich an der einen Stelle einen Gipfel weg, hat er gefälligst an anderer Stelle wieder zu stehen. Andernfalls wird alles einfach flach und lahm. Die Welt braucht ihre Höhen und Tiefen. So wars, so ists, so bleibts fürderhin. Nun aber wollte er zum Abschluss noch etwas konkreter werden. Höhere Ziele beiseite. Meine Füße tragen mich noch ein wenig den Knochenpass entlang, bis zum Shichiseiken-Gebirge. Ihr habt nicht zufällig etwas mitbekommen von dem Meteoriten, der vor einiger Zeit so spektakulär vom Himmel krachte? Ein Großteil der Einheimischen hatte ihn zumindest gesehen.
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Thema: Re: Knochenpass Di Sep 17, 2013 7:45 pm
Maemi grinste breit. "Ich sprach von einem Trottel." Ihre Augen blitzten belustigt, bevor sie ihre Züge dazu zwang sich wieder zu glätten und ihn beobachtete. Er schien sich nicht von ihr beleidigt zu fühlen, was beinahe schon irgendwie beleidigend war. Immerhin hatte sie ihn gerade eigentlich in mehr als einer Hinsicht gekränkt. Doch sie wollte nicht darauf rumhacken und ihrem Retter auch noch miese Laune bescheren, sodass ei schwieg und es hinnahm, während sie seinen Worten darüber lauschte, welchen Sinn diese Unternehmung offenbar hatte. Unwillkürlich folgte sie seiner Aufforderung, sah sich um. Sah Gebirge natürlich. Inwieweit das schön aussah, war Geschmackssache, aber sie liebte das Gebirge, zweifelsfrei, sie hatte es schätzen gelernt, seit sie sich frei bewegen konnte. Im Feuerreich war es schließlich eher rar gesäht. Die Stirn runzelnd versuchte sie seinen Gedankengängen zu folgen, kam aber nicht umhin, irgendwann den Kopf zu schütteln. Als wäre jeder Mann so dämlich, irgendwo einen Felsen wegzuscharren, um ihn an anderer Stelle wieder zu errichten. Der Typ war wirklich seltsam mit seinen Vorstellungen. Ohne zu antworten kam sie seiner Aufforderung, sich zu bewegen, nach und ging neben ihm her, während sie sich fragte, warum sie ihm beim lamentieren überhaupt Gehör schenkte. Er mochte ja recht haben, dass die Natur hier schön war und man sie nicht ändern sollte, aber irgendwie schien er sich darum zu viele Gedanken zu machen. "Ihr schleppt aber dennoch Dreck von einem Fleck zum anderen. Ob ihr dabei nun einen Berg abtragt und irgendwo anders einen aufschüttet, ist egal. Ihr solltet ein besseres Ziel haben, als die Landschaft umzubauen, nur um sie zu erhalten. Sonst wäre eure Unternehmung doch weit weniger sinnvoll, als Ihr zu verkünden versucht." Zweifelnd seufzte sie leise, schürzte die Lippen und schob die Gedanken beiseite, die er eben ausgelöst hatte, während sie sich fragte, was sie als nächstes tun sollte. Ihr blieb nicht viel als Sunagakure. Doch die Stimme des Glatzkopfes lockte ihre Aufmerksamkeit aus der Gedankenwelt wieder in die Realität und ließ sie ihn anblinzeln. Ein Meteorit? "Ich war nicht in der Nähe. Was ist damit?", fragte sie ruhig und war sich dessen bewusst, dass er sich sicherlich irgendwann zusammenreimen könnte, dass sie weder aus Tsukigakure noch einem Dorf hier stammte. Aber eigentlich konnte ihm das ja egal sein, solange sie friedlich blieb und ihrer Wege gehen würde, nicht wahr? "Hat sicher 'nen schicken Krater geschlagen."
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Thema: Re: Knochenpass Do Sep 19, 2013 10:41 am
Der Bergpfad knirschte da und dort unter ledrigen Sohlen. Nur zur Sicherheit, der Wandermönch trug heute mal richtige Schuhe; es war nicht seine Hornhaut, die da lautgebend über karstigen Untergrund schroberte. Die hätte zusätzlich schließlich noch Funken geschlagen. Ein Trottel ist auch nur ein Idiot ohne "i" murmelte er gleichmütig auf Maemis Korrekturanmerkung. Nenn den Köter einen Esel, am Ende ist es... Abrupt hielt er inne, legte die Stirn in Falten. Verdammt, wie ging der Spruch? Hund oder Esel, irgendwas mit treu und doof, ich krieg ihn gerade nicht auf die Reihe. Egal. Schade aber auch. Rhetorischer Schlagabtausch voll versiebt. Mit wedelnder Hand verscheuchte er dieses Thema; in der Tat wars ihm seit Lebzeiten egal gewesen, ob man seine Meinung von der Welt wirklich begriff oder als dummes Zeug abstempelte. Taro hatte seine Linie, er hatte sie bis hierhin gezogen, auf die Bäume von Hi no kuni und die Dünen von Kaze no kuni und die Moorlandschaften von Yokuchi gemalt. Bis hierhin hatte ihn seine Art zu leben gebracht, und wenn er zurückblickte, von den Bergen Kangetsu no kunis herab auf alles, was er zuvor bereist hatte, dann wußte er: Hier war er, und so war es gut. Irgendwann würde es ihn erneut in den schorfigen Füßen jucken. Aber nicht heute, nicht morgen, vielleicht übermorgen. Oh, ich habe selbstredend noch andere Projekte und Unternehmungen erklärte er nun beiläufig, um der jungen Dame darzulegen, dass er seine Lebenszeit nicht allein mit Bergversetzen verplemperte. Ein weiterer, großer Punkt in meinen ausufernden Plänen ist die Missionierung dieses Landes hin zum Willen des Feuers. Dieses Schleppen von Dreck hier ist praktisch nur eine Art Ausgleich. Er klopfte mit gehobener Laune gegen sein Gepäck. Denn dieses Bergeverschieben, das verschafft mir wesentlich schneller Erfolgserlebnisse. Der Meteorit, ja. Dass den nur Ausländer oder Blinde nicht hatten bemerken können, war dem Mönch selbstverfreilich klar. Gleichwohl war er kein sonderlich misstrauischer Kerl. Zumindest kein solcher Bluthund in Menschengestalt, wie es manche Kollegen mit Shinobi-Ausbildung waren und jeden Fremden sogleich in die Feind-Kategorie quetschten, sobald er ihnen über den Weg lief. Noch ein Grund, warum Tarotachi so gern außerhalb Tsukigakures umherstromerte und unsinnige Dinge tat. Er konnte auf Menschen treffen, ohne ihnen sogleich unterstellen zu müssen, Spionage zu betreiben. Kurz schien Maemi mit den Gedanken anderswo. Bestimmt ganz verzaubert von der Umgebung, der kargen Schroffheit und dem Braun und Grau und dem Himmelsblau. Wer wollts ihr verdenken. Einen schicken Krater, oh ja. Taro gestikulierte ein wenig, als wäre er gerade dabei, ein Stück der Landschaft wie ein Künstler betrachten zu wollen, und formte mit den Fingern einen Rahmen. Passgenau einen, wie ich ihn gern eigenhändig ausgehoben hätte. Leider zu weit weg. Aber das korrigiere ich gerade ja. Nochmals klopfte er auf sein Gepäck. Und wohin ziehts Euch, junge Dame? Nur Durchreise? Treibt die Eile? Ich halte mich für einen wegkundigen Kerl, und nett bin ich obendrein. Soll heißen, ich kenne Abkürzungen und nenne sie kostenlos, ganz im Gegensatz zu gewissen Landstreichern, die hier so durch die Bergpässe mäandern.
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Thema: Re: Knochenpass Do Sep 19, 2013 11:44 pm
Maemi schwieg sich über den versiebten Schlagabtausch aus und hörte lieber der Umgebung dabei zu, wie sie ihre Zeit verbrachte. Mit knirschenden Steinchen, dem Schreien von Greifvögeln, dem Wind der einem um die Nase wehte, wenn er die richtige Richtung einschlug. Ihr war nicht danach, jemanden bloß zu stellen. Sie wusste ja nichtmal, warum sie - die Hände in den Jackentaschen - überhaupt neben Taro herging. Eigentlich hatte sie sich nur nicht gleich wieder verabschieden wollen, weil sie sich schuldig vorkam, dass er beinahe abgestürzt wär. Das war allerdings irgendwie verflogen. Er war ein extrem seltsamer Kautz und normalerweise nervte sie das bis zum abwinken und sie ging. Vielleicht lag es aber daran, dass sie zu lange allein unterwegs gewesen war, bis sie hier ankam und ihn traf. Die Leute, die sie in letzter Zeit getroffen hatte, waren allesamt Auftraggeber oder Ziele gewesen. Oder Mittelsmänner. Jedenfalls niemand normales. Und jetzt derhier. Der war auch nicht normal, aber vermutlich besser, als garnichts. Schweigend, aber seufzend über den Gedanken, musterte sie den kahlrasierten Mann von der Seite und fragte sich, ob er schon immer so war oder erst so geworden ist, oder ob er sie überhaupt und generell für dumm verkaufte. Letzteres erschien ihr etwas unwahrscheinlich, dazu war er zu überzeugend mit all den Muskeln und... Ihre Gedanken schweiften ab! Darüber verzog sie kurz das Gesicht, bevor sich ihre Züge wieder glätteten und sie den Worten des Mannes neben ihr lauschte. Missionierung hin zum Willen des Feuers? Kam er etwa aus Konohagakure und war irgendsoein Fanatiker? Fragwürdig. Blinzelnd blieb sie stehen, als sie begriff, auf was sie das Wort Missionierung brachte. Sie legte den Kopf leicht schief und sah Taro an. "Seid ihr ein Mönch? Aus dem Feuerreich?" Als sie Jung gewesen war - nicht, dass sie heute alt wäre - hatten ihre Eltern ihr oft Geschichten über die Mönche von Hi no Tera erzählt, gleich nach den Clangeschichten natürlich. Aber die Mönche waren in vielen Geschichten ein Beispiel für Disziplin. Und wenn sie ihn so ansah, machte es womöglich Sinn, was er tat. Oder auch nicht. Aber es wäre doch irgendwie ein interessanter Zufall, hier jemanden aus dem Feuerreich zu treffen. In letzter Zeit schrie irgendetwas in ihr nach ihrer Heimat. Über den Satz, dass das Berge versetzen ihm schneller Erfolg verschaffte, musste sie im Nachhinein leicht grinsen, bevor sie weiter neben dem Mönch herging, nachdem sie den Abstand wieder aufgeholt hatte. Ein wenig gleichmütig hing sie ihren Gedanken nach, ohne ihre Aufmerksamkeit von ihm zu nehmen. Mit dem Gedanken, dass er von dort stammen könnte, war er doch irgendwo interessanter. Dennoch brachten seine Worte sie wieder dazu, einen kurzen Laut auszustoßen, der wohl einem Lachen ähneln sollte. "Ihr wollt einen Krater, weiter dort... wartet... näher am Dorf? Warum? Und ginge das nicht einfacher, indem man Dotonjutsu verwendet?" Mit einer fahrigen Handbewegung hatte sie hinter sich gedeutet, bevor ihr eingefallen war, was in der Richtung lag und auf das Dorf gekommen war. Wollte er das Ding zu Verteidigungsmaßnahmen umfunktionieren? Eine riesige Fallgrube? Zweifelnd sah sie den Mann nocheinmal an, hörte seine Worte und grinste abermals, schüttelte den Kopf. "Durchreise triffst. Keine Eile, im Moment nicht", erklärte sie langsam, dachte an ihren letzten Auftrag und zuckte mit den Schultern. "Ich schätze, ich kenne mich gut genug aus. Aber ich wüsste gern mehr über die Landstreicher, die hier herum mäandern. Was tun sie denn so schreckliches?"
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Thema: Re: Knochenpass So Sep 22, 2013 9:40 am
Ich bin ein Mönch antwortete Taro diesmal ganz unumwunden, aus dem Feuerreich. Genauer gesagt, Wandermönch. Wir Ihr euch wohl schon denken könnt; immerhin wär ich sonst kaum hier, sondern daheim in Hi no Tera. Er seufzte tief. Die Flamme weiß, daheim... daheim ists leichter. Dieses Land hier ist wilder. Ihr wollt nicht wissen, wie schwer es ist, hier vernünftigen Weihrauch zu bekommen, der den Tempelgästen nicht gleich die Sternchen hinter die Stirn bläst. Seine nach wie vor beredten Hände, besser gesagt sein rechter Zeigefinger, bewegte sich zur Schläfe und vollführte Kreise. Die Beschreibung seines Projektes brachte Maemi dazu, etwas auszustoßen, was er in seinem Optimismus als Lachen hinnahm. Ihr Vorschlag wurde quittiert. Erst mit einem Nicken. Dann mit einem Grinsen. Zähnebleckend. Arbeit mit Doton wär schneller. Praktischer. Besser. Er servierte ihr die kürzeste Antwort, die sie vermutlich von ihm hören würde. Er hob die Hände ein wenig, mit den Handflächen nach oben gedreht, als hielte er etwas Kostbares und betrachte es in allen Einzelheiten. Aber diese Arbeit wäre nicht Meine. Und welchen Grund brauchte jemand wie Tarotachi Penpachi sonst?
Es klingt wie ein Plan merkte Ringo Sarutobi an, als wäre sie wirklich in der Position, irgendein lobendes Urteil zu fällen. Aber irgendwas stört mich dran.
Was die Landstreicher angeht. Tja. Sie tun nicht viel anderes als sonstwo, schätze ich. Ab und an patroullieren sie hier umher. Von Zeit zu Zeit sehe ich sie und grüße freundlich, daher weiß ichs. Allerdings haben sie es hier sogar ein wenig leichter als anderswo... Hm... Taro schaute kurz über den Rand, die Stirn gerunzelt. Es wäre nun natürlich nett, läge da unten jemand. Nicht nett für den Liegenden, aber nett zum Verdeutlichen, was ich gerade anschneide. Selbstverfreilich, kein Glück. Er deutete in Richtung Abgrund. Nehmen wir halt an, wir wären vorhin abgestürzt und lägen mit durcheinandergeratenen Knochen dort unten. Dann kämen diese Landstreicher an wie die Treibholzsammler an Küste. Eine bequeme Art der Wegelagerei, nicht?
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Thema: Re: Knochenpass Fr Sep 27, 2013 12:09 am
"Und einen ehrwürdigen Mönch aus Hi no Tera verschlägt es nur hierhin, um ein paar Wilde zum Willen des Feuers zu bekehren? Ich glaube kaum, dass die Leute aus den ruppigen Gebirgen hier wirklich an solche Dinge glauben", begann Maemi zu erläutern, was sie über den Glauben dachte. Zumindest den Glauben hier. In Konohagakure, früher, gab es viele Leute, die stark an den Willen des Feuers glaubten und der Meinung waren, dass er das war, was das Dorf so stark machte. Vermutlich hatte sie als kleines Kind selbst dran geglaubt, wenn man die großen Geschichten der großen Shinobi ausgepackt hatte. Jetzt war es ihr ein wenig zuwider, auch wenn sie oft zugeben musste, dass die Ninja aus diesem Dorf eben doch irgendwie einen ganz eigenen Willen hatte. "Die meisten, die man hier trifft, verehren Raijin und Fûjin. Zumindest die, die ich meistens treffe. Wenn sie überhaupt irgendein religiöses Interesse haben." Ihre rehbraunen Augen musterten den Mönch dabei, wie er die ganze Zeit über wild gestikulierte und seiner Rede damit wohl mehr Ausdruck verleihen wollte. Er beantwortete ihre Frage leider nur halb. "Das beantwortet nicht, warum ihr es tut, nur warum ihr es auf diese Art und Weise tut", murmelte sie, beobachtete ihn kurz. Es schien ihm überaus wichtig, dass er diese Arbeit mit seinen eigenen Händen verrichtete, was womöglich ein hehres Ziel und ein nobler Ansatz war. Dennoch interessierte sie sich mehr für die Landstreicher, vornehmlich deshalb, dass Aufträge winkten, wenn die sehr nervig waren. Immerhin trieben sich Dorfshinobi nur selten mit solchen kleinen Problemen um, wenn gerade ein Angriff auf ihr Dorf stattgefunden hatte. "Meint ihr, jemand interessiert sich dafür, dass sie aus dem Weg geräumt werden?", fragte sie interessiert, musterte den Abgrund, während sie kurz inne hielt und sich dann doch wieder an ihren Gesprächspartner wandte.
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Thema: Re: Knochenpass Mo Sep 30, 2013 3:46 pm
Götter und Glaube gibt es in der Welt wie Sand am Meer, sicherlich bestätigte Tarotachi recht trocken. Ist nicht leicht für einen ehrwürdigen Mönch aus Hi no Tera, ein paar Jünger zu finden... aber würd mich das abschrecken, könnte ich auch wieder nach Hause gehen und dort die Abendandacht vor vollständig versammelter Gemeinde halten, anstatt Kräuter von zweifelhafter Qualität in einem Tempel zu verbrennen, der kaum groß genug ist für fünzig Mann und nur bei Regen anständig gefüllt ist, wenn sich vierzig Mann mal eben schnell unterstellen wollen. Und trotzdem sind dann meist noch vier fünf Stühle frei. So war die Welt zu den Missionaren. Tarotachi zuckte voller Gleichmut mit den Schultern, soweit diese Bewegung mit seiner Last auf den Selbigen möglich war. Viele hier glauben an anderes, oder sie glauben an nichts. Für beides werd ich keinen schlagen, das ist sicher. Doch eines Tages, eines schönen Tages, wird man den Schein des Feuerwillens auch hier vernehmen. Auf den Höhen und den Ebenen wie auch in den Tälern, und ich werde mich umsehen und erkennen: Ich habe Großes geleistet! Wieder diese Gestik von gerade. Er breitete die Arme aus, Handflächen nach oben, als erhielte er von seinen eigenen, arg optimistischen Zukunftsplänen eine warme Dusche aus Sonnenlicht spendiert. Diese Pose hielt er einen Moment lang, die Gesichtszüge zu einem fast schon euphorischen Lächeln verzerrt. Dann ließ er die Arme fallen und marschierte weiter, als wäre nichts gewesen. Klingt komisch, aber womöglich schleppe ich die Steine aus demselben Grunde, aus dem ich hier bin und tauben Ohren predige? Etwas zu erreichen, das ist ein großartiges Gefühl führte er nun weiter aus, wobei Maemis Nachhaken ihn nur für eine Sekunde ins Schlingern brachte. Auf ihre präzisierte Frage hin hatte er sie einen Moment lang scheel angeschaut. Du schaffst etwas. Nicht, weil du gut darin bist. Wenn du gut darin bist, Erde mit Fingerzeichen zu bewegen - wo ist dann die große Leistung darin, es zu tun? Nein, du schaffst etwas, ganz einfach weil du es so willst, und dein Wille lässt dich die Widrigkeiten ertragen und dein Ziel erreichen. Und wenn du dein Ziel erreicht hast, dann wirst du kalt duschen, in einem weichen Bett schlafen, morgens früh aufstehen und dir ein neues Ziel suchen. Und das Leben wird großartig sein, von einem Höhepunkt zum Nächsten. Rhetorische Pause. Darum tue ich Dinge, auch wenn ich darin nicht der Beste bin. Denn so ein Leben, das ist einfach schön. Zumindest für ihn, Tarotachi Penpachi. Obs seiner jungen Begleiterin einleuchtete? Wenn sie pragmatisch eingestellt war, und so schiens angesichts ihres Nachhakens zu sein, wohl eher weniger. Täglich Energien aufbringen für Aufgaben, die andere Menschen schneller lösen könnten, wenn sie ihnen nur wichtig genug wären, war nichts für praktisch denkende Menschen. Was wohl auch ganz gut war. Würde jeder tagtäglich nur tun, was er wollte, ohne effizient in seinem Tun zu sein, gäbs ja nichts als Chaos. Das Thema drehte sich den eher greifbaren Dingen des Lebens zu. Den Wegelagerern, die vom Berg Gefallene fledderten und Kiesel schubsten, um Wanderer mit Geröll-Lawinen zu überschütten. Oh, das eine oder andere Kopfgeld dürfte es wohl geben entgegnete Tarotachi aufgeräumt, derweil Maemi selbst in den Abgrund schaute. Immerhin sind sie nervig, diese Kerle. Fahrende Händler beschweren sich alle nasenlang über sie. Irgendjemand würde sicherlich klingende Münze springen lassen, wenn das Gebirge da und dort etwas sicherer werden würde. Er schaute nun seinerseits interessiert. Zu einem gewissen Teil auch amüsiert. Immerhin machte Maemi keinen besonders impressiven Eindruck. Sagt bloß, Ihr wollt ein paar Vagabunden die Ärsche versohlen? Ich sagte zwar "Treibholzsammler", aber ein paar Kerle können auch richtig kämpfen, so hört mans zumindest. Und außerdem verkriechen sie sich so hinterlistig. Er ließ den Blick übers Panorama schweifen, wedelte ein wenig mit der Hand in Richtung der Gipfel. Höhlen, Spalten. Da verkriechen sie sich. Wenns Ärger gibt. Oder regnet. Nervige Gegner wären das, nicht?
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Timeskip und tbc: Friseur-Salon 'Kaminoke-hime no hohoemi'
°oO(Erneut hier, erneut am Knochenpass. Jenem legendären Örtchen, an dem ich meinen ersten Kampf gegen einen ernstzunehmenden Gegner bestritt; Den Bröckel-Bröckel-Lawinenmann! Hmm... nicht der beste Name für einen episch zu nennenden Gegner, aber muss reichen. Bin gerade nicht in der Stimmung, mir einen übercoolen Spitznamen für Dai auszudenken. Hier heißt es immerhin 'Augen auf und Sinne geschärft!'. Schon damals wurden wir urplötzlich angegriffen. Will dass nicht noch mal erleben. Wobei der flugunfähige Doton-Greif schon eine Nummer für sich war! )
So schritt das Dreier-Grüppchen also den Pfad entlang, den man den Knochenpass nannte. Die erste und nächstgelegene Blumen-Sammelstelle befand sich stromabwärts des kleinen Flüsschens, dass sich am Grunde der Schlucht entlang schlängelte. Der Plan sah vor, dem ausgetretenen Pfade hier zu folgen, solange er gleichauf mit dem Flüsschen war. Sobald sich Pfad und Flüsschen jedoch trennten, würde die Gruppe die Schlucht hinab steigen und dem kühlen Nasse dort folgend, den Rest des Weges zum ersten Zielpunkt zurücklegen. So zumindest war Raos Plan, den sie Penpachi unterbreitete, und da der der Vorgesetzte auf dieser Mission war, oblag es wohl ihm, zu entscheiden, ob dieses Vorgehen auch umgesetzt wurde, oder ob letztlich ein anderer Weg eingeschlagen werden sollte. So oder so, die gute Laune des Mönches war angesteckend gewesen und lies auch Rao frohen Mutes daherschreiten. Zeit für ein wenig Small-Talk! "Warum machst du dir eigentlich nichts aus unserem Friseur-Salon?" Eine neugierige, aber in Raos Augen, berechtigte Frage. Dass man sich die Haare auch ungelernt zuhause schneiden lassen konnte, wusste Rao garnicht. Gut, sie kannte heimische 'Beschneidungen', aber eben nur von gelerntem Personal. Dass sowas auch von normalen Leuten einfach so erledigt werden konnte, kam ihr nie in den Sinn.
Und während Rao sich diesem relativ unwichtigen Gedankengut widmete, beschränkte sich ein anderer Besucher des Knochenpasses darauf, die Gruppe aus der Ferne zu beobachten. Hoch oben auf einem Felsvorsprung, der dornenartig aus einer Wand ragte, stand ein Bergziegenbock. Aber nicht irgendein Bergziegenbock, nein, es war ein verdammt alter Bock, dessen Ziegenbart den Boden streifte, dessen geschraubte Hörner zahllose Kerben aufwiesen und der zu allem Überflüss ständig zu brennen schien. Merkwürdiger Anblick, gewiss. Zumal sein weißes Fell davon nicht den geringsten Schaden zu nehmen schien. Das Feuer beschränkte sich auch nicht nur aufs Fell, nein der ganze Ziegenbock war von Flammen umgeben. Im Moment 'köchelte' das Feuer aber eher gemächlich vor sich hin, der alte Bock hatte schon schlimmeres erlebt. Seine Augen folgten unablässig den Tsuki-Nin. Dabei schlossen sie sich übrigens nie, was einen recht unheimlichen Anblick bot. Die Flammen waren ja fast schon zu ignorieren. Die Augen, diese starren, weitaufgerissenen schwarzen Bälle folgten der Gruppe in einer Tour. Und bewegte sich die Gruppe mal ein wenig außer Reichweite, sprang der Bergziegenbock einfach weiter, die Wand entlang und landete immer auf eine, zufällig aus der Wand schießenden Vorsprung. Die Erde meinte es offensichtlich gut mit ihm. Die Erde? Oder etwas anderes? "Sind sie dass?" "Exakta! Welch ein Anblick! Der Bergversetzter und die weiße Hand! Nach all den Jahren, endlich in meiner Reichweite!" Auf einem kleineren Felsvorsprung, direkt über dem Bergziegenbock, hockte ein Klippschleifer. In seinen Augen brannte Feuer, lichterloh und boshaft, und noch viel bedrohlicher als die Lohe, die dem Ziegenbock das Fell erwärmte. Jener schaute zu dem Klippschleifer auf. Seine dröge Stimme erhob sich, passte nicht so recht zu den verstörenden, sich nie schließenden, Augen. "Und wer ist der Dritte? " "Die große Unbekannte in der Rechnung des Sternenhirten! Aber nichts und niemand wird mich, den Messias des Herren der himmlischen Schleudersteine, noch aufhalten!" "... dass da ist eine 'die'? Dass erkennst du auf die Entfernung?" "He? Was? Nein! Ist mir doch egal!"
Ishida Natsuki
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Thema: Re: Knochenpass Fr Dez 06, 2013 2:01 pm
cf:Friseur-Salon 'Kaminoke-hime no hohoemi'
Wie lange waren sie inzwischen schon unterwegs? Natsuki hatte das Zeitgefühl irgendwie etwas verloren. Sie waren hoch hinauf gestiegen, Knochenpass nannte sich das Gebiet hier. Interessiert sah sich die Chuunin um, stellte fest, dass die Umgebung ziemlich rau wirkte und fragte sich in diesem Augenblick, wie hier Blumen gedeihen konnten. Oder war es womöglich nur dieser Abschnitt, mit diesen steilen Felsvorhängen, die so karg aussahen, dass sie sich einbildete, hier könnten keine Blumen wachsen? Womöglich war es nur ein Abschnitt und später würde sich eine blühende Blumenwiese offanbare. Die Vorstellung hatte irgendwie etwas belustigendes, sie lächelte still in sich hinein, während sie dem Pfad folgte, dennen auch die anderen Beiden entlang gingen. Unter ihnen, in einer Schlucht plätscherte ein Flüsschen entlang. Das Rauschen war selbst bis hier oben zu vernehmen, das lag aber nicht an der Grösse des Baches sondern vielmehr daran, dass es von Felswänden umgeben war und der Klang dadurch hinaufgetragen wurde. Es herrschte Stille zwischen den Drei'n. Während sich Raos Laune offensichtlich gebessert hatte und sie nun ziemlich enthusiastisch wirkte, war Natsuki dem Ganze gegenüber noch immer etwas skeptisch. Sie hatte zwar damit gerechnet, das kaum Gegner hier auftauchen würden, aber auf dem Weg hierher hatte sie sich gefagt, warum die Mission dann als B-Rang eingestuft wurde. Sie kam zu keiner befriedigenden Aussage, weshalb sie noch immer darüber nachgrübelte. Man hatte ihnen auch nichts Explizites darüber erwähnt, hätte man sie vor solch wichtigen Dingen nicht warnen müssen? Natsuki konnte nur Ahnungen anstellen und sie vermutete, dass hier oben durch diesen Stein, der vom Himmel gefallen war, sich einiges verändert hatte. Was genau und in welchem Ausmass liess sich noch nicht sagen, aber vielleicht hatten sie auch gleich und konnten unbehelligt die Blumen einsammeln? Womöglich gab es hier oben auch Menschen, die glaubten, aus dem abgestürzten Kometen könnten sie irgendwie Geld rausschlagen. Diese würden die kleine Gruppe dann natürlich als feindlich gesinnt ansehen, immerhin waren sie ebenfalls hier oben in der nähe des Weltall-Gesteins. Aber Natsuki war sich sicher, dass man solche einfachen Situationen auch mit einem gut durchdachten Gespräch retten konnte. Innerlich bereitete sie sich zumindest auf alles vor, auch auf das Schlimmste ... Und so kam Raos Frage ziemlich unerwartet. Sie blickte die Genin an, war sich im ersten Augenblick nicht sicher, ob sie die Frage ihr gestellt hatte, nach dem sie sich aber ins Bewusstsein gerufen hatte, das Tarotachi gar keine Haare auf seinem Haupt hatte, konnte die Frage nur an sie gehen. "Ich lege nicht so viel Wert darauf, dass es perfekt sein muss. Hauptsache die Haare hängen mir nicht ins Gesicht und stören mich nicht bei der Arbeit.", erklärte sie ziemlich nüchtern, mehr war dem tatsächlich auch nicht hinzuzfügen. Wieso viel Geld ausgeben, wenn sie es billig haben konnte? Man ging nur zu Friseur, wenn man besonders viel Wert auf seine Haare oder seine Friseur legte und da beides nicht auf Natsuki zutraff, sah sie keinerlei Grund, einen Frsieursalon dafür aufzusuchen. "Dieser Knochenpass ... Weiss einer von euch, woher er seinen Namen hat?", fragte Natsuki dann und war sich nämlich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Bisher hatte sie noch keine Knochen rumliegen sehen, daher konnte er also nicht stimmen. Plötzlich drang etwas an Natsukis Ohren. Abrupt blieb sie stehen und sah sich um, ihr Blick glitt forschend durch die Umgebung, betrachtete die groben Felswände und den Pfad, auf dem sie entlanggingen. Sie blickte sogar kurz in den Himmel hinauf, wurde sich jedoch bewusst, dass sie nichts verdächtiges erkennen konnte. Dennoch blieben ihre Züge hart, aufmerksam. Ob es nur der Wind war, der ihr diese gewisperten Worte vorgegaukelt hatte oder ob sie wirklich die Stimme einer entfernten Person gehört hatte, wusste Natsuki in diesem Augenblick nicht recht zu bestimmen.
Gast Gast
Thema: Re: Knochenpass Mo Dez 09, 2013 3:39 pm
cf: Friseur-Salon 'Kaminoke-hime no hohoemi'
Wie üblich, schritt Tarotachi stramm aus; der Pfad war ihm mittlerweile so vertraut wie ein Vorgarten, das Plätschern des Baches das Zwitschern der Vögelein am Futterplatz und die Felswand eine stets stehende Orientierungshilfe, wenn ihm im Arbeitseifer-Delirium mal die Sicht verschwommen war. Und eine treue Stütze war sie auch - der Mönch hatte während der Zeit des Gipfelversetzens und Abraumschleppens seinen Körper darauf konditioniert, stets zur Seite der Wand hin umzukippen, wenn er denn schon musste. Ohne Murren hatte der Glatzköpfige Raos Plan zugestimmt, dem Fluss so lang wie möglich trockenen Fußes zu folgen, ehe sich Bergpfad und Wasserlauf trennten und das weitere Vorwärtskommen womöglich etwas beschwerlicher werden würde. Der Knochenpass verfügte immerhin über einen bequemen Fußweg - selbst ein arbeitseifriger Mönch mochte dagegen wenig sagen. Dass sie beobachtet wurden, war Tarotachi nicht wirklich bewusst. Der offizielle Leiter der Mission verfügte nicht über sonderlich geschärfte Sinne - eher im Gegenteil. Von den drei Tsukis hier war er wohl derjenige, der einen Überraschungsangriff noch am spätesten registrieren würde. Zumindest, wenn dieser Überfall nicht in Form einer Steinlawine daherkam. Dafür aber war Taro gut darin, zu reden. Und so sprang er relativ selbstverständlich in die Bresche, als die Frage nach dem Namensursprung des Knochenpasses aufkam. Ah, welch eine Frage holte er weit aus, Ja, was sonst mag einem im Kopfe umherspuken, wenn man durch diese bezaubernde Landschaft wandelt? Wie kann es sein, dass ein solch majestätischer Ort den Namen Knochenpass tragen muss? Liegt es an den Unfällen, die hier von Zeit zu Zeit passieren? Ist dem so, weil der Fels "bis auf den Knochen blank" ist? Er klopfte einige Male tüchtig gegen die Steinwand. Tragik des Todes? Poetik der Umschreibung? Was davon stand Pate bei der Namensschöpfung? Wer mags wissen? Wer mags ermessen? Auf meinen zahllosen Wanderungen rauf und runter habe ich lang darüber gesonnen! Erwartungssteigernde Pause. Konnt mich bisher nicht für eine von beiden Möglichkeiten entscheiden. Klingen beide schön. Er warf einen Blick zu Natsuki und Rao. Eigene Gedanken dazu? Was klingt schöner? Treffender? Oder gibts noch ne dritte Möglichkeit? Lasset hören, derweil wir wandeln. So sprach er, vermutlich dafür sorgend, dass Natsuki nie wieder etwas fragen würde.
Gast Gast
Thema: Re: Knochenpass Fr Dez 13, 2013 7:36 pm
°oO(Hmh, ich schätze wenn man die Haare lieber kurz trägt, kann man sichs auch … 'fremd' besorgen lassen. Komisch isses trotzdem! Die Arbeit eines Profis ist der eines Amateurs doch alle mal vorzuziehen! ) (Spricht da jetzt die Kaminoke, deren Clan von dieser Profi-Arbeit lebt, aus dir oder eine etwas perfektionistische Rao? Darüber haben wir doch schon geredet! Fang nicht wieder damit an!)Oo° °oO(Ich wollte eigentlich nur mal so am Rande .. also … die Frage hat mich einfach bewegt! Aber gut, wie du willst. Widmen wir uns lieber überflüssigeren Fragen. Zum Bleistift, warum dieser Ort so heißt wie er heißt.) (Wirst du jetzt zickig?)Oo° °oO(Fresse.)
Vieleicht war Rao an dieser Stelle einfach ein wenig eigen, aber Haarangelegenheiten bedeuteten ihr nunmal wesentlich mehr als dem Durchschnittsmenschen, der sein Kopfkraut allenfalls wusch, kämmte und mit dem Glätteisen malträtierte, anstatt ihm überbordenden Respekt zu zollen und es ans Geschenk zu betrachten, wenn da oben alles gesund und fluffig zuging. Was Rao aber so umtrieb, konnte man ihr äußerlich kaum anmerken. Ihr quietschfideler Gang war bestenfalls ein wenig gehemmt worden, ob der Antwort Natsukis. Dass lag wohl daran, dass es schlicht nicht Raos Art war, andere daran teilhaben zu lassen, was sie umtrieb. Das Privileg hatten nur wenige. Und manchen davon behagte diese Einsicht so garnicht. Hinter dem unschuldigen, stets freundlichen und gut erzogenen Äußeren Raos lauerte nämlich wesentlich mehr. Verborgene Aspekte an Raos Persönlichkeit, züchtig in Acht und Bann genommen, auf dass niemand merkt, wie die gute Kaminoke innerlich eigentlich drauf war. Anstatt nun also ihrer Unzufriedenheit Ausdruck zu verleihen und ihre Antwort etwas erbost zu formulieren, blickte Rao einen Moment lang in die Landschaft, sammelte sich und vergass dabei, ihre Aufmerksamkeit aufrecht zu halten. Was Natsuki so zu bemerken hatte, wehte an Rao vorbei wie an Penpachi-san, dessen Aufforderung zum Erklärungsversuchs Rao sich nun anschickte zu beantworten. "Vieleicht hat man hier besonders viele Knochen irgendwelchen prähistorischen Gekröses gefunden? Wobei, dann gäbe es hier wohl mehr Paläontologen. Neuer Versuch, vieleicht waren die ersten Wanderer in diesem Gebiet einfach sehr fantasiereich und sahen in so mancher Felsformation einen Oberschenkelknochen oder sowas? Vieleicht sieht der Pass aus der Luft betrachtet auch aus wie ein Knochen." Rao führte nachfolgend noch einige obsukre Theorien aus und geriet fast ein wenig ins Schwatzen, daher wollen wir hier nicht alles ausführlich aufzählen. Zwischen dem Aufrollen der mittlerweile völlig zu Tode gekauten Theorie eines hier ansässigen heidnischen symbolisch angehauchten Knochenkultes und der Theorie, dass der Name, im japanischen Dokurotouge, vieleicht einfach fehlerhaft gelesen wurde und der Pass in Wahrheit 'Doks Urotouge', übersetzt Doks Umleitungspass, sei und damit nach irgendeinem dahergelaufenem Dok, also Doktor, also Arzt, also Heiler, also irgendeinem verlausten, mit tollen Heilkräften ausgestatteten Bergeremiten benannt wurde.
Während Rao ihre Theorien ausarbeitete, und zunehmend Gefallen daran fand, näherte sich fast schon unbemerkt das Böse. Wobei Böse hier eher im Sinne eines brennenden Bergziegenbocks mit ungeklärten Intentionen und eines leicht dem Wahnsinn verfallenen Klippschleifers gedeutet werden sollte. Der Wind war auf ihrer Seite und trieb den unverwechselbaren Geruch des brennenden Bergziegenbocks von den Tsuki-Nin davon. Leider war es wohl nicht zu vermeiden, dass das ungleiche Gespann, dass sich nach wie vor springend und mit Doton-Felsvorsprüngen vorwärts bewegte, ein paar Geräusche machte. Glücklicherweise schienen jene Geräusche sich kaum vom übrigen Klangbild des Gebirgspfads abzuheben. Trotzdem presste der irdene Kräfte beschwörende Klippschleifer seine Lippen fest zusammen, atmete flach und vermied peinlichst jedes Geräusch beim Bewegen. Nicht dass es einen Unterschied gemacht hätte, Klippschleifer sind ja nicht gerade für ihr lautes rasselndes Atmen oder ihre tyrannosaurusartigen Schrittgeräusche bekannt. Der Ziegenbock gab da schon weniger Acht darauf, unerkannt durchs Gebiet zu kommen und hielt erst an, als er sich auf einem Felsvorsprung, einige Meter über den Köpfen der Tsuki-Nin wiederfand. "So walte deines Amtes, mein brennender Freund! Dann ist die Sicherheit deiner wilden Blumengöttin gewährleistet!" "Wohlan." Und zum ersten Mal schloss der ungewöhnliche Ziegenbock seine Augen. Doch als er sie kurz darauf wieder aufriss, brannte in ihnen die blanke Tollwut. In dem Moment verfärbten sich auch seine Flammen und nahmen einen gar merkwürdigen pinken Farbton an. Sie züngelten fast schon unschuldig auf, bildeten blumenhafte Stichflammen und ließen die Luft um ihn herum flirren. Dann öffnete der Ziegenbock sein Maul, aus den ihn umgebenden Flammen bildeten sich zwei starke männliche Hände. Sie flogen, sie formten Fingerzeichen und mit einer donnernden Stimme gab sich der Ziegenbock zu erkennen. Wobei mit dem zu erkennengeben hier eher eine feurige Begrüßung gemeint war. "Katon: Yamayake no Jutsu!" Aus dem Maul des Ziegenbocks schossen Flammen und regneten hinter der Tsuki-Gruppe auf dem Pfad nieder, den Weg abschneident. Mit einem Sprung, einen Schweif aus pinkem Feuer hinter sich herziehend, bewegte sich der Ziegenbock anschließend von seinem Felsvorsprung und landete auf dem Weg vor der Gruppe, ihnen den Weg abschneidend. Mit den Hufen scharrend und den grimmigen Blick der niemals blinzelnden Augen auf die Tsukis richtend, stand er auf dem Pfad, keinen Hehl daraus machend, dass er jederzeit losstürmen könnte, die Hörner auf die Gruppe gerichtet, um jemanden umzurennen. Brennenderweise versteht sich. Hoch über den Tsukis fuhr nun eine üppig gestaltete Kanzel aus der Felswand und der Begleiter des Ziegenbocks, der Klippschleifer, jener knuffig unschuldige Pelzträger, in dessen Augen die Flammen religiösen Wahns loderten, betrat sie, die kleinen Händen ausstreckend und den Moment auskostend. "So treffen wir uns also endlich wieder. Nach all den Jahren des Hoffens, des Banges, des Pläne schmiedens und der Entbehrungen! So treffen wir uns wieder, bergversetzender, Parolen purer Willenskraft verbreitender und glatzköpfig den Kontrast zu deiner Begleiterin erbringender, abgrundtief den neunundneunzig Makeln des Sternenhirten verfallener Titan! Und auch du, einstmals weißhäuptige, winzerblutäugige, Herrin des wandelbaren Pelzes und scheinheilige, Gift und Zwietracht säende, das wahre Volk des Berges und des Sternenhirtens vom rechten Weg abbringende Entweiherin des dreifach gesegneten Berges! Und auch du … mir unbekanntes Wesen, angehörig dem hust-hust-hust Geschlecht und Überbringerin diverser, für dich sicher nicht ganz unerheblich unwichtiger Nachrichten, derer es sicher viele gibt, deren du aber zu unwürdigt warst und deshalb vom Obersten abkommandiert wurdest, dem siebenfach verfluchten Duo Berginale das Wuji zu sein, dass ihrem Yin und Yang noch fehlte." Der Klippschleifer hustet leise, tat so als trinke er mal eben einen Schluck, wobei er dies aus einem Winkel tat, der für die Tsukis kaum einsichtig sein würde, damit jene nicht sahen, dass er eigentlich nichts zum Trinken dabei hatte, ehe er fortfuhr. "Ihr seit fortan angeklagt Unruhe ins achtfach gesegnete Gebirge der fünffach gesegneten Klippschleifer, dem einzig wahren gepriesenen Volk des Sternenhirten, gebracht zu haben. Vor vielen vielen vielen Jahren, die zahlreich waren und von großer erzwungener Enthaltsamkeit geprägt für diesen letzten Anhänger des wahren Schmeißsteingottes, entweihtet ihr den Gipfel der letzten Zuflucht, störtet das sechzehnfach gesegnete Sanktuarium der letzten überlebenden Klippschleifer, die der Prüfung des Schmeißsteins widerstanden hatten, und wagtet es die alleroberheiligste Reluqie unseres Gottesstaates, den Stein von Iswichtig, zu entwenden. Euch droht der Tod durch die scharlachpinken Flammen Yagigamis, dem Geliebten der Blumengöttin und Richter all jener die das Gebot der sichelblümigen Herrin, nach Friede, Freude und sonntägigem Eierkuchen missachten. Wie plädiert ihr, ihr klumpfüßigen, gebirgsverpestenden Unglücksbringer aus einem Dorf voll waffengewaltigen Irrsinns?" Lang war die Rede des Klippschleifers, aber bei ihm hatte sich viel Zorn angestaut. Sehr viel Zorn. Genug um Seiten zu füllen und sein Zeitgefühl durcheinander zu bringen. Was ihm wie Jahre vorgekommen war, war in der Realität kaum ein halbes Jahr her. In einer anderen, dreidimensionalen Existenzebene mochte ein halbes Jahr gut ein Jahr wert und her sein, für den Klippschleifer aber waren Jahre vergangen. Klippschleiferjahre! Und während jener seine sorgsam vorbereitete Rede hielt, hielt der Bergziegenbock, nun als Yagigami bekannt, weiter Wache. Die pinken Flammen tänzelten blumenartig um ihn herum, formten manchmal aber auch anderes. Gelegentlich schien es gar, als formten die Flammen die Gestalt eines ausgewachsenen Menschen. Eines großen Menschen, mit stattlichen Muskeln, wallendem Haar und einem … Kleidchen, dass selbst die Heldin vom Matrosenmond als lächerlich empfunden hätte. Jenes Bild, welches oft nur kurz sichtbar war, wiederholte sich aber als einziges. Was sonst noch so zufällig von den Flammen geformt wurde, war kaum mehr als frei interpretierbares Fantasiegut. Vergleichbar mit dem, was man in einer Wolke sehen mag. Nur das Bild des Mannes war beständig und wohl von gewisser Bedeutsamkeit geprägt.
Technik des Ziegenbocks:
Katon: Yamayake no Jutsu (Feuerfreisetzung: Technik des Buschfeuers) Rang: C Typ: Ninjutsu l Offensiv | Unterstützung Chakrakosten: mäßig Reichweite: mittel Beschreibung: Der Anwender sammelt Katon-Chakra in seinen Lungen und stößt dieses nach der Formung der Fingerzeichen durch tiefes Durchatmen aus, dabei verteilt der Anwender einen Feuerteppich über den gewünschten Zielbereich und verhindert somit, dass Passieren bestimmter Bereiche. Die Flammen können einige Meter hoch lodern und brennen 3 Posts lang. Dieses Jutsu wird oft verwendet, um Feinden den Weg abzuschneiden.
Ishida Natsuki
Anzahl der Beiträge : 88 Anmeldedatum : 27.04.13 Alter : 34
Shinobi Akte Alter: 19 Größe: 1.72 Besonderheit: Gibt sich als Junge aus
Thema: Re: Knochenpass So Dez 15, 2013 1:33 pm
Hätte Natsuki gewusst, dass Tarotachi und Rao ihre Frage so auf die leichte Schulter nehmen würden, hätte sie die zwei nicht gefragt. Alles, was sie dadurch bekam, war ungewollten Small-Talk über Theorien, wieso dieser Ort so heissen könnte. Natürlich hatte keiner eine Ahnung, wie er wirklich hiess und so brachte es Natsuki herzlich wenig, dass sie gefragt hatte. Sie hatte gehofft, dass der Name womöglich Aufschluss darauf geben könnte, ob es irgendwelche Besonderheiten in diesem Tal gab, denn immerhin hatte sie gedacht, vorhin etwas gehört zu haben, war sich dessen aber üerhaupt nicht sicher. Generell war sie sehr aufmerksam und hatte wahrscheinlcih auch als Einzige etwas bemerkt, aber da es so ungenau und schwammig war und es genau so gut hätte der Wind sein können, hatte sie es letzendlich beiseite geschoben und es als Irrtum abgetan. Nun lief sie wieder hinter den Zwei her und hörte sich verschiedene Theorien an, wieso dieses Tal diesen Namen bekommen hatte. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte leise, gab jedoch keine Antwort auf Tarotachis Frage, denn das üebrnahm Rao mit weiteren Ideen und Anregungen. So ging es weiter, sie liefen dem kleinen Flüsschen entlang, das fröhlich unter ihnen vor sich her plätscherte und Natsuki verschränkte die Arme vor der Brust, weil sie hoffte, dass die Mission hoffentlich gut ausgehen würde, ohne grosse Komplikationen. Aber was war schon eine Mission ohne grosse Kämpfe? Das war keine richtige Mission, also geschah, was geschehen musste. Wobei es doch ein sehr suspekter Anblick war, als plötzlich ein brennender Ziegenbock vor ihnen auftauchte, nach dem eine lichterlohe Flammenmauer ihnen den Weg versperrte. Natsuki spürte sofort die Hitze auf ihrer Haut, die von den Flammen ausging. Ihre Augen weiteten sich leicht, der Anblick war doch sehr verstörend. Ihre Körperhaltung spannte sich sofort an, bereit, um einen Angriff zu starten, genau so wie es der Ziegenbock anscheinend tat, denn er hatte die Hörer gesenkt und schien, als würde er jeden Augenblick losstürmen. Doch das war noch lange nicht alles, denn ein weitere Stimme erhob sich, weit über ihnen. Natsuki erlaubte sich einen Blick nach oben, ihre Augen erspähten einen ... Mann? Es wirkte seltsam, wie er da oben in diesem steinernen Vorsprung stand und auf sie hinabstarrte. Fast so, als würde er sie richten wollen. In diesem Augenblick sah Natsuki wieder nach unten zu dem Ziegenbock. Wenn alle nach oben starren würen, hätte niemand mehr den Ziegenbock im Blickfeld, also würde Natsuki ihn im Auge behalten. Dennoch waren ihre Ohren gespitzt und sie hörte jedes Wort, das gesprochen wurde. Auch wenn sie, zugegebenermassen, teilweise etwas wirr waren. Natsuki entschied es bei seiner speziellen Begrüssung so zu belassen und nicht weiter darauf einzugehen. Erst der zweite Absatz wurde erst wirklich interessant. Vor allem aber schien dieser Typ völlig frei zu interpretieren, was sie hier taten und das fand Natsuki überhaupt nicht toll. Nun sah sie doch wieder zu dem Kerl hinauf und musterte ihn eingehend, bevor sie ihre Stimme erhob: "Wir kommen mit keinen bösen Absichten, weder wollen wir euer Sanktuarium verunreinigen, noch wollen wir einen von euch aus dem Weg räumen und erst recht wollen wir euch keinen Stein entwenden, der euch hielig ist.", sie sprach so, als würde sie das Ganze hier zwar ernst nehmen, insgeheim fand sie es aber lächerlich, dennoch wusste sie, das mit solchen Leuten manchmal nicht zu spassen war, weshalb sie ernst und sachlich klang, "Wir sind aus einem völlig anderem Grund hier und würden es begrüssen, wenn das hier ohne grosse Streitigkeiten ablaufen würde. Das würde sowohl uns aber euch zu zugute kommen. Wir lassen euch in Frieden, solange ihr uns in Frieden lässt." Ob das was bringen würde oder ob diese zwei ... Gestalten so verrückt sind und sich auf alles stürzen, was ihnen in dem Weg kommt und nicht zu ihnen gehört? Ein weiterer Blick auf den Ziegenbock zeigte, dass er zwar noch dort stand, aber noch nicht angegriffen hatte. Ausserdem erkannte Natuki, dass sich immer wieder ein Bild in den Flammen abbildete. Es verstörte sie, dass es ein Mann war, der in rosa Flammen gehüllt war. Ein seltsamer Anbilck, der sie doch leicht verstörte, aber sie liess sich - noch - nichts davon anmerken und hoffte einfach innig, dass die zwei einfach abziehen würden und ihnen Glauben schenkten. Aber wie sie das Ganze hier einschätzte, lief es auf einen Kampf hinaus.
Gast Gast
Thema: Re: Knochenpass Mi Dez 18, 2013 4:01 pm
Gute Ideen. Schöne Ideen. Fantastische Ideen. Fantasievolle Ideen. Abwegige Ideen, gleichwohl grandios in ihrer internen Logik. Sprühende Regenbogenfarben-Ideen. Hirnmolekül-zerfetzende Ideen. Tsuzuraos Denkmaschinerie lief heute wieder auf Fruchtzwergbasis, so schätzte Tarotachi. Gut so. Kreativität war eine Gabe. Wenn ich mich demnächst so sprach der Mönch, wieder an meine Neuauflage des Reiseführers hocke, Rao-chan, komme ich nochmal auf diese Theorien zurück. Bedächtig schritt er aus. Ja, du bist ein helles Köpfchen. Und das nicht nur obendrauf. So zockelte die kleine Gruppe dahin, Blumen zu pflücken. Eine arglose Beschäftigung, sollte man meinen. Keine Sache, bei der man Gefahr lief, sich in jeder Sekunde den Hintern anzuschmurgeln. Doch ach, vor das friedliche "Sammle 10 Gebirgskräuter" hatte das Schicksal die lodernde Bergziege gesetzt. Wahrlich. Die guten alten Zeiten. Kamen immer wieder. Zuerst aber kam das Feuer in heißblütig brüllender Flammenwand vom Himmel wie ein schwerer Theatervorhang. Tarotachi spürte die Hitzewelle gleichfalls wie auch seine Kameraden, doch folgten nun einige Begegnungen, die etwas Alltägliches wie eine wegabschneidende Feuerwand als absolut belanglos darzustellen vermochten. Da war die Ziege, aus der Höhe herangaloppierend mit einem Schweif wie eine Sternschnuppe. Wenn auch... pink? Oh Guano konstatierte Tarotachi dahermurmelnd, Und schauen wirst du die roten Flammen des Feuers, die gelben Strahlen der Sonne und das Orange der glimmenden Kohlen. Gesegnet seiest du im Scheine dieser Farben. Wo sie strahlen, seie der Weg dir sicher. Aber hüte, aber hüte dich... vor dem Pink. Weise Worte seines Meisters, die er da gerade rezitierte. Als der Geißbock mit donnernden Hufen auf dem Pfad landete, spannte Tarotachi seinen Körper entsprechend an, knackte mit den Kiefern. Aye, die göttliche Prüfung des Jahres steht früh an... Eine wortgewaltige Rede bombastischen Ausmaßes folgte. Es regnete ehrenvolle Titel und grandios in verbale Pracht gehüllte Taten. Gefolgt von einigen recht harschen Ankündigungen, die sich gut machen würden an einem Gerichtshof. Niemand geringeres als ein Klippschleifer stand dort über ihnen und schlug sie mit seiner Rhetorik förmlich an den Pranger. Tarotachi zwang sich, seine Augen vom Geißbock zu lösen. Dessen Flammenspiel - und insbesondere die ab und an wiederkehrende Männergestalt in äußerst gewöhnungsbedürftiger Tempeldiener-Uniform - faszinierte ihn zwar und ließ ihn gleichsam Böses erahnen, doch verlangte man da oben auf der prächtigen Kanzel ja nach einer Antwort. Der, der die Antwort gab, war allerdings erstmal Natsuki. Der Arme. Er hatte das Herz auf dem rechten Flecke, wie er sich da so heldenhaft abmühte, auf Unschuldig zu plädieren. Nach den letzten, diplomatisch-friedlichen Worten des jungen Shinobi wandte sich Tarotachi ihm zu, klopfte ihm gegen die Schulter. Schön gesagt, wirklich. Danke für den Versuch. Er grinste schief. Aber streng genommen haben wir das sehr wohl getan. Das mit dem heiligen Stein. Dem Meteoriten. Damals... in Nagetierjahren wohl vor vielen vielen Jahren. Von daher: Wie gesagt, danke für den Versuch. Tarotachi wirbelte wieder herum, breitete die Arme aus. Sammelte seine Sonntagspredigt-Stimme. Kleiner Nager, du mein bepelzter Bruder im gemeinschaftlichen Geiste der Weltreligionen! Du Geborener aus den Knochen der Berge, Verehrer des Himmelssteins! Lügen tragen keine Früchte; mein junger Freund, verzeihe ihm, er war nicht dabei dereinst; wir gestehen absolut! Wir gestehen, den mineralisierten Avatar, die steinerne Waffe eures Gottes, deren himmlische Essenz auf eure Heimstatt regnete, genommen zu haben!!! Innehalten. Die Stimme des Mönches rollte in Echos über den Knochenpfad, fing sich in den Felspalten und kehrte wieder zurück. Einem der Landschaft geschuldeten Wunder war es zu verdanken, dass insbesondere ein Wort sich sehr häufig wiederholte: Gestehen... gestehen... gestehen... stehen... stehen... hen... hen... hen... Tarotachi ließ das Gesagte noch ausrollen. Dann fügte er in seiner alltäglichen Stimme hinzu: Aber hey. Kommt schon. Das Ding ist gefährlich wie Sau. Glaubt uns das. Unsere Leute habens untersucht. Hier ein wenig was abgeklöppelt, da ein wenig den Bunsenbrenner dran gehalten... ein paar Splitter kleingemörsert... in Säure aufgelöst und so weiter... Es ist nix zum Spielen, Freunde. Glaubt uns das. Ein gewinnendes Lächeln. Mit fest zusammengebissenen Zähnen aber zischte Tarotachi leise: Was auch immer jetzt passiert, Leute, überlasst mir den ziegenböckigen Avatar der Blumengöttin. Herausforderung auf klerikaler Ebene, ihr wisst schon...