Tamashii no Utsuri
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Tamashii no Utsuri

Ein RPG in der Welt der Shinobi
 
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 Kleiner Sportplatz

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BeitragThema: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeMi Jan 08, 2014 5:57 pm

Umgeben von ein paar Bäumen, liegt ein kleiner Sportplatz am Rand eines Wohngebietes in Tsukigakure. Für viele Schüler der Akademie ist er ein beliebtes Ausflugsziel, um sich nach Schulschluss zu treffen. Bei gemeinsamen Spielen entgehen sie für einige Zeit ihren Hausaufgaben, bis die weniger begeisterten Eltern sich dann doch entschließen, ihre lieben Sprösslinge nach Hause zu zitieren. Es gibt einen befestigten Platz mit zwei Basketballkörben an den kurzen Seiten und eine angrenzende Wiese mit Fußballtoren. Das Gras sieht recht mitgenommen aus und ist an einigen Stellen, vor allem in Nähe der Toren, von kahlen Stellen unterbrochen. Hin und wieder vergessen die Kinder ihre Bälle und ermöglichen somit für andere ein spontanes Spielchen. Für die weniger begeisterten Sportler gibt es sogar ein paar Holzbänke am Rand.
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeMi Jan 08, 2014 6:34 pm

cf: Klinik Park
YOROWA'A AKENO TOYO & HIROMIYA EIJI



EIN UNGEWOLLTES GESCHENK
memories are what break us

Yoyo wollte sich schon auf dem Weg etwas zu Essen holen, deshalb hatte sich die Idee mit der Izakaya wohl für sie erledigt. Eiji selbst hatte auch ziemlichen Hunger und konnte der großen Auswahl an Straßenständen mit äußert lecker duftendem Essen auch nicht wiederstehen. Er ließ sich ein paar Yakitori und Onigiri einpacken. Als kleine Nachspeise nahm er für jeden von ihnen noch ein Taiyaki mit, die mochte er ganz besonders, kam aber eher selten dazu sich solche zu gönnen. Im Gegensatz zu Akeno, aß der Blonde während des Laufens nichts. Er bevorzugte es zu sitzen, also musste das Essen bis zum Zielort warten. Eiji hatte gegen den Vorschlag des Älteren nichts einzuwenden, der Weg war nicht so weit und eine Bank, auf der er sich in Ruhe seinem Mal widmen konnte, hatte er auch. So begaben sie sich also zu dem kleinen Sportplatz und kamen wenig später auch dort an.

Beinahe hatte der Blonde, vor lauter Magenknurren, vergessen die Bitte seiner Mutter auszuführen. Der Hiromiya drehte sich im Gehen zu seinem Freund um und lief langsam ein Stück rückwärts vor ihm her. Währenddessen zog er das Geschenk aus seiner Jackentasche hervor. 'Hier!' Eiji wedelte mit etwas vor Yoyos Gesicht herum 'Das soll ich dir von Emiko geben.' Es war ein kleiner Beutel aus mit Blumen gemustertem blauem Stoff – ein O-Mamori. Glücksbringer, die einen vor Unheil beschützten, an sowas glaubte der junge Mann nicht. Früher schon, als naives kleines Kind, da glaubte er so vieles. Und was hatte es ihm gebracht?! Einen Bruder, der ihn im Stich ließ, und Gesundheit, die allen anderen wohlgesinnt war, nur ihm nicht. Glück hatte er keins und glücklich war er auch nicht. Im Großen und Ganzen war er sogar ziemlich unzufrieden mit der Situation, so wie sie jetzt war. Er mied seine Familie und grenzte sich immer weiter ab, doch das blieb bis jetzt alles noch recht unbemerkt. War er doch nach außen hin immer noch der gut erzogene Junge, der wusste was sich gehörte und wie man sich seiner Verwandtschaft gegenüber verhielt. Niemals käme es ihm auch nur in den Sinn sich gegen sie aufzulehnen. Er machte seinen Unmut nicht deutlich, wie es Raijin getan hatte. Alles in sich hinein fressen, ja das konnte Eiji dagegen sehr gut. Würde es da nicht diesen Jungen geben, der ihm in diesem Moment gegenüber stand und ihm immer wieder das Gefühl gab, wenigstens von einem Menschen dieser Welt verstanden zu werden. Kaum vorstellbar wie der Blonde sonst sein leben fristen würde. Akeno war für ihn nicht mehr weg zu denken, war er doch wie ein Bruder – wie es Raijin einmal war.
Aber zurück zur eigentlichen Sache, dem O-Mamori. 'Sie sagte, dass es dich vielleicht vor dem nächsten Krankenhausaufenthalt bewahrt… Ich hab gesehen, wie sie irgendeinen kleinen Zettel hinein getan hat. Denkbar, dass da was für dich drauf steht' erwähnte er zwinkernd. 'Aber du weißt ja, wenn man sie öffnet verlieren sie ihre Wirkung. Na ja wohl möglich hilft er ja bei dir' sagte Eiji mit wenig Selbstüberzeugung in der Stimme und wandte sich mit einem eher gespielten Lächeln wieder nach Vorn. Ob seine Mutter wirklich selbst an solchen Schabernack glaubte? Er wusste es nicht. Sie brachte immer mal wieder allen möglichen Krimskrams vom Markt mit.

Der Yorowa’a hatte Glück, auf dem kleinen Basketballspielfeld lag ein Ball – eigentlich fand man hier fast immer einen. Eiji allerdings steuerte eine der Bänke an. Für ihn war erst einmal essen angesagt. Er merkte schon wie seine Hände leicht zitterten, das passierte immer, wenn er nicht regelmäßig aß. Platz genommen packte er seine Speisen aus und nahm sich zunächst eines der Reisbällchen. Dann wanderte sein Blick über den Platz, an diesem Ort hingen viele Erinnerungen.
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeMi Jan 08, 2014 11:37 pm



›  reveal one's innermost thoughts - a long-cherished dream ‹


» Gewissensbisse


Hiromiya Eiji & Yorowa'a Akeno Toyo ...


Er war noch dabei sein Essen zu vertilgen, als er bemerkte wie sein Freund sich zu ihm umdrehte. Auch er hatte sich etwas gekauft, allerdings würde Eiji dies erst am Zielort verspeisen. Dem Yorawa’a war das egal, er verstand den Grund, doch er hatte jetzt Hunger und einem guten Essen konnte er nie wirklich lange wiederstehen. Wenn er sich einmal eine feste Freundin suchen würde, würde es sicherlich jemand sein, der sehr gut kochen konnte. Nicht das Yoyo sich nicht auch selber in die Küche stellen würde, aber es gab so einige Erfahrungen in der Vergangenheit, die seine Familie dazu veranlassten ihm das zu verbieten. Am erstbesten, gut duftenden Stand hatte er sich das erste essbare gekauft. Eiji hingegen, er war wohl etwas wählerischer mit seinen Yakitori, Onigiri und den Taiyaki, von denen er sich nachher noch mindestens einen klauen würde. Sein Gewissen erinnerte ihn jedoch an die Tatsache, es gab nur zwei, aber einer wäre dann doch erlaubt nicht?
Mit vollem Mund hob er den Kopf und brachte nur ein „ Hmm~?“ heraus, als der Jonin ihm ein O-Mamori vor das Gesicht hielt. Nicht nur dessen Umstand, sondern auch der Name seiner Mutter, brachte ihn dazu sich zu verschlucken und leicht zu husten. Was sollte er denn damit? Akeno hatte sie bisher nicht derartiges dumm eingeschätzt, als das sie nicht wusste, dass er ein Geschenk von ihr wegschmeißen würde. Nutzte sie es aus, dass Eiji es ihm gab? Für ihn schien es aus. Für Eiji spielte er das Spiel. Gab vor, er würde seine Mutter auf gewisse Art und Weise mögen, zumindest freundlich ihr gegenüber sein. Vor ihm würde es annehmen, zumal… er war sein bester Freund. Nicht wissend, was er tun sollte, zögerte er und griff mit einem  „ Danke“ nach dem Glücksbringer. Halbherzig betrachtete er die Blumen auf dem blauen Stoff, während auch Eiji in Gedanken schien. „ Das ist so, Eiji. O-Fuda, schützende Schriftzeichen. Na ja zumindest bis zum nächsten Neujahrstag bin ich ja dann… geschützt, was? Dann sollte ich es lieber nicht öffnen… aber sie hätte es eher dir geben sollen. Je seltener der kleine Eiji geschützt werden muss, desto weniger komme ich ins Krankenhaus.“ Er unterstrich den letzten Satz damit, dass er anfing zu lachen. Nicht sehr laut, lang, doch man merkte, dass er amüsiert war. „ Ich werde es versuchen und gebe mir die Größte Mühe. Das kannst du ihr ausrichten.“ Fügte Yoyo hinzu, er wollte nicht unhöflich erscheinen.   Er lächelte zwar nicht, doch seine Stimme klang ehrlich. Eine Ehrlichkeit, die er sich in vielen Jahren antrainiert hatte und mit denen er selbst seinen besten Freund belog. Jede Lüge rief Gewissensbisse ihn ihm hoch, doch die gegenüber Eiji. Und wenngleich die Worte wahrlich ehrlich klangen, das unwohle Gefühl konnte er nicht abschütteln.

Sobald sie auf dem Sportplatz angekommen waren, nahm er sich den Ball und ging weiter über den Platz in Richtung der Körbe. Der Sport würde ihm helfen, seine Gedanken auf etwas anderes zu lenken. Für etwas anderes als Körbe werfen, gab es momentan kaum Möglichkeit. Eiji hatte sich auf ‚seine‘ Bank verzogen und verzehrte sein Essen. Nach seinem Magen hatte er das auch eindeutig nötig, aber nicht nur daran erkannte man es. Ohne große Worte an ihn zu richten, ließ der Chunin ihn allein. Ein Kommentar dazu fand er unnötig, dennoch behielt Yoyo  auf ihn ein Auge.
Erst nach einiger Zeit, der junge Hiromiya sollte bereits fertig mit dem Essen sein, gesellte er sich zu jenem.  Im Schneidersitz nahm Akeno Platz, den Ball behielt er jedoch in den Händen. Zu gern würde er jetzt seine Hängematte aufspannen und eine Runde schlafen. Nicht das es ihn groß angestrengt hatte Körbe zu werfen. ( Und kaum einen zu treffen… ) Aber für sowas war immer Zeit. Nun wenigstens konnte er sich auf den Rücken fallen lassen, den Himmel betrachten, aber es wäre unpraktisch so mit Eiji zu reden, als blieb er sitzen. „ Und hast du schon die tolle Neuigkeit gehört? Hat sie sich im Hause Hiromiya rumgesprochen. Es wäre amüsant zu hören, dass Raijin etwas zerlegt hat. Aber dafür steht es wohl leider schon zu lange fest. Ich verstehe immer noch nicht, ich will erst gar nicht verstehen, was die Leute da oben sich bei sowas gedacht haben. Aber  glaube mir Eiji, du kennst mich. Ich nehme es als offizielle Erlaubnis mich mit ihm zu prügeln. “ Vielleicht hätte er das jetzt nicht noch einmal betonen sollen, denn immerhin würde wohl selbst Eiji nicht andauernd tatenlos zusehen, wenn Akeno jedes Mal auf seinen Sensei losging, wenn ums das Training geht. „ Die schöne Faulheit und dabei war das Leben doch so schön.
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeSa Jan 11, 2014 5:42 pm


Akeno nahm das Geschenk dankend an, konnte sich eine Anmerkung aber anscheinend nicht verkneifen. „Dann sollte ich es lieber nicht öffnen… aber sie hätte es eher dir geben sollen. Je seltener der kleine Eiji geschützt werden muss, desto weniger komme ich ins Krankenhaus.“ Eiji fand das Ganze nicht so amüsant, wie sein Freund. Irgendwann würde der Yorowa’a bei dem Versuch einen anderen zu schützen noch drauf gehen, da war sich der Blonde ziemlich sicher. Sein ständiger Hang, sich vor in Not geratene Hilfsbedürftige zu werfen und dabei sein eigenes Wohl völlig außer Acht zu lassen, brachte ihn immer wieder ins Krankenhaus. Er selbst verstand nicht immer warum Yoyo so etwas selbstzerstörerisches tat. Sicher, im Ernstfall war es auch für ihn selbstverständlich die Menschen, die ihm wichtig waren, mit seinem Leben zu beschützen. Ohne zu Zögern wäre ihm auch das Leben seines besten Freundes wichtiger, als sein eigenes. Nur war sich Eiji ebenfalls im Klaren darüber, was für Konsequenzen es hatte als ‚Schutzschild‘ zu fungieren. Er selbst steckte nicht mal eben jede Verletzung weg. Da musste wohl überlegt sein, welcher Gefahr man sich aussetzte.
Häufig nahm er es dem ebenfalls Blonden übel, wie rücksichtslos er mit seiner eigenen Gesundheit umging und das meist nur für belanglose Kleinigkeiten. Ihm schwirrte ein Bild im Kopf herum, wie Akeno von der nächst besten Klippe sprang, nur weil einem Mädchen ihr Tuch dort vom Hals geweht wurde. Der Ritter auf dem weißen Ross, allseits bereit sein Leben für das Wohlergehen der holden Maiden zu opfern. Ja ja, so war er nun mal. Irgendwie aber auch eine Eigenschaft die Eiji auf seltsame Weise an ihm schätze. Kaum jemand machte sich so viel Gedanken um andere, wie sein bester Freund. Zu wenige Leute würdigten solch einen Charakterzug oder missverstanden ihn. 'Vielleicht solltest du deine Taktik, mit der du andere beschützt, mal überdenken. Wer bewahrt mich sonst vor all dem Unheil, wenn du für einen zerbrechlichen Käfer dein Leben gegeben hast?' Eiji meinte damit nicht, dass er einen Beschützer nötig hatte. Sondern viel eher, dass ihm nicht gefiel wie Yoyo jedes Mal bei weg kam. Akeno kannte ihn allerdings auch gut genug, um das zu verstehen.

Während sein Freund ein paar Körbe warf, widmete er sich seinem Mal. Es war erfreulicherweise noch alles warm und duftete wunderbar frisch. Das Essen tat ihm gut und er ließ sich damit Zeit. Als der Yorawa’a dann seine Spielrunde vorerst beendete und sich zu ihm gesellte, war Eiji mit den Reisbällchen und Grillspießen fertig. Er fühlte sich kugelrund vom ganzen Essen. Etwas lächerlich, wenn man betrachtete, was er zu sich genommen hatte. Für jeden Mann seines Alters war die Portion mit Sicherheit eher eine Vorspeise, aber er bekam nun mal nicht mehr herunter. Die Pedrigten seiner Mutter halten ihm im Kopf wieder. Sie hatte ihn schon einige Male darauf angesprochen, allerdings ging er darauf nicht ein.
„Und hast du schon die tolle Neuigkeit gehört?...“ Als Yoyo ihn ansprach, blickte er auf und sah seinen Freund neugierig an. Schenkte aber zunächst nur seinen ersten Worten besonderes gehör. Was für eine Neuigkeit? Hatte er etwas verpasst? Kein Wunder, so lange wie er weg gewesen war. Da passierte nun mal einiges. Was es wohl sein mochte, was Akeno ihm da mitteilte. War der Blonde befördert worden? Wohl kaum. Er schüttelte innerlich den Kopf. Solange Akeno nichts an seiner Faulheit tat, würde er bestimmt nicht hoch gestuft. Eiji hatte mittlerweile schon fast aufgegeben, den Yorawa’a zum Training anzutreiben. Er musste ja selbst wissen, ob er mit seinem Rang zufrieden war oder nicht. Und dennoch stichelte Eiji hin und wieder damit, dass er als der Jüngere von beiden schließlich auch schon Tokubetsu Jonin war. Ernst meinte er es allerdings nicht sonderlich. Immerhin wusste er, dass Akeno eigentlich mehr konnte als er zeigte. Aber zurück zum eigentlichen Thema. Hatte Yoyo möglicherweise eine Freundin? Der Blonde musste bei dem Gedanken fast lachen. So provokant und aufdringlich wie er sich den meisten Frauen gegenüber verhielt, waren diese selten begeistert davon. Wenn es kein Mädchen gab, was damit klar kam oder mindestens genauso schräg drauf war wie Akeno, stand das wohl nicht zur Debatte. Aber gönnen würde er es seinem besten Freund.

Erst nach wilden Spekulationen, was denn nun die angekündigte Überraschung darstellte, bemerkte er was sein Gegenüber noch weiteres erwähnt hatte. Das Ganze hatte etwas mit Raijin zutun? Na super. Seine Worte hörten sich ganz danach an, als würde er ab jetzt häufiger mit Eijis Bruder zutun haben. Die Neugier aus dem Blick des Hiromiya verschwand urplötzlich und sein Kopf wandte sich zur Seite. 'Man hat mir nichts erzählt.' Eigentlich kein Wunder, er war ja gerade erst wieder Zuhause angekommen und Raijin ging er ohnehin aus dem Weg. 'Befehlt ist Befehlt. Du solltest es nicht zu sehr herausfordern.' Sagte er nüchtern, lehnte sich nach hinten und warf seinen Blick gen Himmel. Ein leichter Seufzer entschwand seiner Kehle, etwas so offensichtliches, dass er sich nur bei Yoyo erlaubte. Dieser wusste ohnehin von seinen Gefühlen – den meisten zumindest. Ein leichter Wind wehte durch die Bäume und das blonde Haar des jungen Mannes. Immer wieder vielen ihm die Strähnen vor die Augen und versperrten so die Sicht. Er schien ein wenig abwesend, nicht wirklich betrachtend was sich dort oben befand. Als kleiner Junge wollte Eiji immer in das gleiche Team wie sein großer Bruder. Mit ihm die Bösewichte bekämpfen und dem Dorf Ehre bringen. Zunächst war für ihn der einzige Ansporn die Karriere eines Shinobi zu erklimmen, der Entschluss Raijins diesen Beruf auszuüben. Aber alles hatte sich geändert … Eiji verdrängte die Gedanken an vergangene Tage, es war unangebracht in Erinnerungen zu schwelgen, wenn man einen Gesprächspartner neben sich sitzen hatte.

So sah Eiji nach einer Weile auf die Tüte mit den Taiyaki, nahm sie in die Hand und holte eines der Gebäcke hinaus. Er reichte es seinem Freund und nahm sich dann sein eigenes. Eiji hatte bei der Bestellung nicht erwähnt welche Art von Taiyaki er haben wollte und so war es nun ein Überraschungspaket, was er in den Händen hielt. Er war gespannt welche Füllung ihn erwartete. Der erste Biss verriet es ihm. Die traditionelle süße Paste schmeckte der Blonde sofort. Diese Creme aus roten Bohnen mochte er am liebsten.
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeSo Jan 19, 2014 3:00 pm



›  X ... challenge ... X ‹


» Wozu der Reichtum doch gut ist...


Hiromiya Eiji & Yorowa'a Akeno Toyo ...


Sein bester Freund schien nicht vor Freude überzuquellen als Yoyo den Namen seines Bruders erwähnte. Das verwunderte ihn ganz und gar nicht, beide hielten nicht viel von ihm. Im groben könnte man sich wohl eine ähnliche Szene mit vertauschten Rollen vorstellen. Nun vielleicht auch nicht gänzlich, immerhin war Eiji ein Tokubetsu Jonin, dem man sicherlich keinen Sensei mehr vor die Nase setzte. Das ganze hinter dieser Veranordnung verstand er sogar noch, doch dies machte es nicht leichter für den Yorawa'a sein Schicksal zu akzeptieren. Seinen 'Erzfeind' als Sensei zu bekommen, war ein guter Motivationsgrund um seine Faulheit zu besiegen und sich dem Traning zu widmen. Training? Nun Yoyo hatte da seine ganz eigene Auffassung von dieser Aktivität. „ Hey, Eiji, ich werde mich nicht herumbefehlen lassen und ich strenge mich nicht gerne an. Ich nehme gerne Herausforderungen an. Aber bei einem kannst du dir sicher sein. Die da oben werde ich nicht verärgert. Ganz so dumm bin ich nun wirklich nicht.“ Mit seinen Augen verfolgte er die Bewegungen seines Freundes, doch für einen kleinen Moment blickte er an Eiji vorbei, in der vorne verlor sich sein Blick. Früher wurde ihm sogar nachgesagt er wäre sehr intelligent, heute würde man das sicher verneinen. Ohne Vorwarnung stand der Chunin aus und streckte die Hände ihn die Höhe. Nachdem sich Yoyo gereckt und gestreckt hatte, steckte er sie wieder in seine Hosentaschen. " Warum sind unsere Eltern so reich Eiji? Ich meine, wenn sie damit den Schaden repapieren, denn wir eventuell anrichten, wenn wir trainieren, dann hat es doch wenigstens einen Nutzen oder? Aber keine Sorge, ich verspreche hoch heilig, ich werde mich benehmen und ihn ganz lassen." zunächst klang seine Stimme noch etwas philosopisch, etwas grüblerisch, doch immer mehr fing an zu lachen und sich deutlich über die Vorstellung zu amüsieren, wie Raijin und er in einem Trainingskampf die ganze Stadt zu Boden walzten - natürlich nur Tsukigakure ohne irgendwelche Lebewese. "Zu mal ich das zu vielen Menschen schaden würde." ergänzte er daher etwas ernsthafter.
Irgendwie hatte es gut getan so über die Sache zu sprechen. Yoyo wusste, dass er die ganze Sache ernsthafter angehen hätte sollen vielleicht. Doch die ganzen Wochen im Krankenhaus hatte er bereits über die Zeit nach gedacht und es waren nicht unbedingt tolle Vorstellungen von seinem neuen 'Team'. Schon bald würde er Raijin gegenüber stehen, seinem neuen Sensei. Wie er sich schon darauf freute. Doch was er zu Eiji gesagt hatte stimmte, er würde sich benehmen müssen. Der Yorawa'a war sogar ein wenig gespannt, was bei diesem Team herauskommen würde. Die Vorausahnung von Chaos war für ihn jedoch sehr zutrefflich.
Spätestens jetzt als Eiji ihm zu dem eine Süßigkeit hinhielt, war das Thema zumindest für den Chunin beendet. Dankend nahm er sein Taiyaki entgegen. Akeno wollte schon fragen, was denn das für eine Füllung sei, aber sein Freund hatte bereits den Mund voll und damit konnte man schließlich nicht reden. Außerdem gab es nur wenige Füllungen die er nicht mochte. Da hieß es also auf gut Glück herzhaft hineinbeißen. Bevor er den Bissen jedoch schnellst möglich herunter schulckte, verzog er (natürlich melodramatisch) das Gesicht als würde er gleich daran sterben. Was er natürlich nicht tat, doch die Füllung war Matcha-Créme, der er nicht unbedingt etwas anfangen konnte. Er liebte Tee lieber als Heißgetränk und nicht als Beimischung zu einer Créme. Um die Vorstellung perfekt zu machen, folgte natürlich ein :" Ich dachte wir wären Freunde und du gibst mir solch ein Gift! Und so endet nun also meine glorreiche Zeit."

Es dauerte noch einige Zeit bis sich Yoyo jedoch daran machte nach Hause zu kehren. Nicht ohne sich bei seinem Freund für das Taiyaki zu bedanken, was nicht so übel geschmeckt hatte wie er tat, und sich noch etwas ernsthaft mit ihm zu unterhalten. Seine Familie wartete daheim sicher schon auf ihn. Andererseits hatte er schon seit seiner Entlassung ein komisches Gefühl heim zu kehren. Irgendetwas störte ihn an den Geschehnissen, doch richtig einordnen konnte er das nicht wirklich.

tbc: ?


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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeMo Feb 10, 2014 7:35 pm

Eiji beobachtete seinen Freund dabei, wie er in das Taiyaki biss, und bekam eine sofortige Bestätigung seiner Befürchtung. Der Hiromiya hatte die Auswahl wohl doch nicht dem Zufall überlassen sollen. Akeno hatte die von ihm ungeliebte Matcha-Créme Füllung bekommen. Sogleich ging ein höchst dramatisches Gezeter los, gepaart mit einem angewiderten Gesichtsausdruck. "Ich dachte wir wären Freunde und du gibst mir solch ein Gift! ..." prustete sein Freund seit Kindertagen entsetzt und deutlich übertrieben heraus, als sei mit diesem Bissen das Ende seines Lebens besiegelt. Seine ausdrucksvolle, geradezu theatralische Art, brachte den Tokubetsu Jonin zum Lachen. Das tat gut, so ausgelassen herum zu spaßen. Eine seltene Situation in Eijis Alltag. Insbesondere seine Großeltern verlangten absolute Disziplin von ihm, da durfte er sich keine Späße erlauben. Schließlich repräsentierte er, als ihr Enkel, sie  und den Stolz der Familie – Schande über ihn, sollte er sie bloßstellen. All zu oft machten sie ihm klar, dass sie keine weiteren Ausartungen, wie die seines Bruder Raijin, duldeten.
Die zwei Freunde verbrachten noch etwas Zeit auf der Bank und unterhielten sich über dies und das. Dann beschloss der Ältere sich auf den Weg zu machen. Seine Ankunft wurde sicher bereits Daheim erwartet. Eiji verabschiedete sich und gab Yoyo noch ein paar Grüße mit nach Haus, auch wenn er selbst zuvor schon bei den Yorawa’as vorbei geschaut hatte. Dem gehenden Akeno hinterher schauend, raffte sich der junge Shinobi auf. Motiviert wenigstens ein paar Runden Basketball zu spielen, nahm er den alten abgenutzten Ball in die Hand, mit dem sich vorhin sein Freund vergnügt hatte. Zunächst ein paar Schritte auf das kleine Spielfeld machend und nachdenklich den Korb ansehend, verharrte der Blonde. Vor seinem geistigen Auge tauchten ein paar Kinder auf, die lachend auf den Platz liefen und sich ausgelassen einen Ball zuwarfen. Sie riefen sich gegenseitig aufmunternde Worte zu und spornten sich an. „Mach schon Eiji, wirf!“ ertönte eine kindliche Stimme, in die sogleich weitere einstimmten. Lächelnd stand der Blonde immer noch am gleichen Fleck – allein. Er starrte auf den Ball. Was für eine schöne Erinnerung, wenn es denn eine gewesen wäre. Tatsächlich aber, hatte der kleine blonde Junge namens Eiji nie in einem der Teams mitgespielt. Gewünscht hatte er sich allerdings immer. Den Basketball auf den Boden tischen lassend und immer wieder mit der Handfläche abfangend, fing der junge Mann sich dem Korb zu nähern. Die ersten Würfe machte er mit wenig Bewegung, doch nach und nach steigerte sich das Tempo und er war mit mehr Elan bei der Sache. Allein machte es zwar nur halb so viel Spaß, aber es war ja nun niemand mehr da. Mit viel Schwung sprang Eiji zum Korb und lochte ein. Schneller als so manch anderer machte sich bei ihm die Anstrengung bemerkbar. Er keuchte schon ganz ordentlich und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Eiji war sich im Klaren darüber, dass er nun nicht weiter übertreiben sollte. Er setzte zu einem letzten Wurf vom Ende des Spielfeldes an. Doch als er gerade mit einer lockeren Bewegung aus dem Handgelenk, den Ball Richtung Korb beförderte, lenkte ihn etwas ab.

In Folge dessen flog der Basketball nicht optimal und prallte gegen den metallischen Ring. Auf den Boden titschend, rollte der Ball vom Spielfeld und wurde von einem Fuß gestoppt. „Das war ja nicht gerade eine Meisterleistung“, erklang eine höhnische Stimme mit einstimmendem spöttischem Gelächter im Hintergrund. Eiji löste seinen Blick vom Ball und sah den Fuß hinauf in das Gesicht des braunhaarigen Redners. Eine Reaktion auf den Hohn kam jedoch nicht von ihm. Auf solche Sticheleien ließ sich der Achtzehnjährige nicht ein. Die Neuankömmlinge betraten mit samt dem Basketball das Feld und stellten sich vor Selbstüberzeugung strotzend vor dem Blonden auf. Es waren fünf nicht unbedingt schwächlich aussehende Kerle, die wie Eiji schnell feststellte Zivilisten aus einem der kleineren Dörfer von Kangetsu no Kuni waren. „Wir dachten uns, wenn wir schon mal in Tsukigakure sind, suchen wir uns einen vernünftigen Sportplatz und haben etwas Spaß. Aber der hier ist ganz schön mickrig.“   Weiterhin sprach der Vordere der Gruppe, die andern grinsten nur dämlich. 'Mitten im Dorf gibt es einen größeren Platz, der hier ist alt und wird eher selten benutz' erwiderte der Blonde nüchtern und wollte sich bereits zum Gehen abwenden. An solchen Typen hatte er kein Interesse und wollte möglichst wenig mit ihnen zutun haben, die fühlten sich all zu leicht provoziert. „Spiel ein Ründchen mit. Uns fehlt ein Mann.“   Innerlich verdrehte Eiji die Augen. So fordernd und unhöflich, dachte er sich. 'Danke, aber für mich reicht es heute.' Sein Ton war freundlich, aber eindeutig. Erneut wollte er aufbrechen, Zuhause wartete mit Sicherheit noch einiges an Arbeit. „Wer nicht will, der hat schon.“ „Masao, ist das nicht der, der Juros Bruder angegriffen hat? Der sieht genau so aus!“ nuschelte nun einer der Anderen. Eiji war mittlerweile an der Gruppe vorbei gegangen und griff in seine Jackentasche. Er zog eine Verpackung heraus, musste aber feststellen dass in der Dose keine Tablette mehr enthalten war. Am liebsten hätte er sich jetzt selbst vor den Kopf gehauen, wie konnte er nur vergessen, dass er im Krankenhaus neue besorgen wollte. Vor lauter Enthusiasmus seinen besten Freund wieder zu sehen, war ihm doch gleich das wichtigste entfallen. Dumm nur, dass er nun schon ein paar Tage ohne Tabletten herum lief, da er auf der Mission keine Möglichkeit hatte Nachschub zu besorgen und ihm im Eifer des Gefechts der Sicherheitsvorrat abhanden gekommen war. Er hatte sich schon selbst ermahnt, das nächste Mal bessere Vorkehrungen treffen zu müssen, aber das brachte ihm in der jetzigen Situation alles nicht. Musste er wohl oder über den Rückweg zum Krankenhaus antreten.

„Du hast Recht. Schnappt euch den arroganten Shinobi, dem zeigen wir dass man sich mit uns nicht anlegt!“ Eiji war unaufmerksam, hatte nicht damit gerechnet, dass noch etwas von den Unbekannten kam. Erst als in zwei von ihnen an den Armen packten und fest hielten, merkte er was los war – zumindest so halb. 'Was ist denn noch?'   zischte er nun nicht mehr so freundlich. Der Redner und vermutlicher Anführer der Truppe trat erneut vor ihn. „Raijin!...“ Eiji riss etwas perplex über die plötzliche Namenserwähnung die Augen auf. Im selben Moment kassierte er einen harten Schlag in die Magengegend. Der Blonde keuchte auf. „Du glaubst wohl, du kommst einfach so davon, wenn du einen unserer Freunde verprügelst!“ Als man seine Arme los ließ, sackte Eiji auf die Erde. 'Ich hab keine Ahnung wovon du redest, aber ich bin nicht Raijin'   sagte er verächtlich und stütze sich mit den Armen auf dem Boden ab. Der vor ihm fing erneut an zu lachen. „Auch gut, Shinobi bleibt Shinobi. Mich interessiert nicht wen von euch ich als erstes kriege. Dann kannst du ihm eben ausrichten, dass ihm das gleiche blüht, wenn wir ihn in die Finger kriegen.“ Der Braunhaarige sah mit abwertendem Blick auf den Hiromiya hinab und befahl mit einem Grinsen einem seiner Handlanger erneut den immer noch am Boden knienden Eiji zu traktieren. Der Blonde allerdings hatte mittlerweile unauffällig zu einem Stock gegriffen, der neben ihm lag. 'So leicht mache ich es dir nicht!' sagte er nun mit völlig gleichgültiger Mine, er atmete etwas schwerfällig. Von solchen Großmäulern ließ er sich doch nicht rumschupsen. Jedoch war der Blonde zu stolz um gegen Zivilisten ein Jutsu einzusetzen. Ein Stock würde für diese Wichtigtuer reichen. In der linken Hand den Ast, drückte er sich mit der rechten ab und sprang nach vorne. So schnell, dass es keiner von ihnen mitbekam, zog Eiji mit einer Bewegung den Stock nach vorne und traf seinen Angreifer am Solarplexus, das würde ihn Schach matt setzten. Er stand nun vor den Anderen, mit ausgestrecktem Arm und hielt ihnen den Ast entgegen. „Was willst du denn mit einem Stock?“ lachte der Braunhaarige spöttisch. Eiji sagte sich gerade in Gedanken „das wirst du schon sehen“, als er erschrocken feststellte, dass sein linker Arm taub wurde. Ein stechender Schmerz breite sich in seiner Brust aus. Seine „Waffe“ viel zu Boden und er hielt krampfhaft den Arm mit der rechten Hand fest. „Nicht mal halten kann er ihn!“ fügte ein anderer grinsend hinzu. Im gleichen Moment fiel der von Eiji Getroffene um. „Hey, was ist mit dir?“  rief einer seinem nun bewusstlosen Kameraden zu.

Verdammt, fluchte Eiji. Hätte ich mich eben nur nicht so verausgabt! Ich hasse es so schwach zu sein. Er biss sich unbewusst auf die Unterlippe, bis sie blutete. Er befand sich in einer richtig beschissenen Lage und konnte sich vermutlich nicht mal mehr wehren. Eiji hatte das Gefühl man stach mit einem Messer in sein Herz, aber immerhin spürte er es noch. Er hatte vor dem Tag Angst, an dem das nicht mehr der Fall war, an dem es einfach aufhörte zu schlagen. Seine Finger krallten sich in seinen Arm, den er immer noch nicht spürte. Er hasste sich selbst dafür, so schwach zu sein.
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Kuroreiki Masao

Kuroreiki Masao


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Shinobi Akte
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeMo Feb 10, 2014 10:02 pm

cf: Kleiner Spielplatz

Eines ruhigen Schrittes zwängte sich Raijin hier und da durch eine Menschenmasse, welche die Hauptstraße überquert hatte. Es war schon lustig vom einen Ende des Wohngebietes ans andere zu laufen und dabei eine Abkürzung nehmen zu wollen, die einen zu einer alten Frau führte, die Hilfe mit ihrem Einkauf benötigte. Einen kleinen Abstecher hatte er sich also nicht verkneifen können und so wurde er am Ende mit einer Tafel Schokolade belohnt. Nein, wirklich. Eine Tafel Schokolade! Mit Sicherheit hätten ihn viele ausgelacht, hätten sie dieses Schauspiel gesehen – vor allem Madarame -, doch ihn selbst machte es fast ein wenig stolz. Vor allem, als sich die alte Frau lächelnd zu ihm umgedreht hatte und einfach froh gewesen war, dass ihr jemand die Last erleichtert hatte. Es waren die kleinen Momente im Leben, die es erst lebenswert machten, oder? Aber hey, er wollte heute nicht zu philosophisch sein. Sein Gehirn war noch ganz von der vorigen Begegnung mit dem Geigenspieler gewaschen: Die tragische Gestalt, die ihm wirklich Leid getan hatte. Wegen einer Ruhelosigkeit. Ja, dieser Mann schien ruhelos gewesen zu sein. Ziellos umherirrend auf der Suche nach etwas, das er nicht kannte. Oder es doch tat und ihm nicht entgegen gehen wollte. Was hatte er gesagt? Sie hätte sein Ende sein sollen.
Nachdenklich kaute Raijin auf dem Grashalm, den er sich irgendwo aus einem Beet oder von einem kleinen Fleckchen Wiese geklaut hatte. Die Arme hatte er hinter seinem Kopf verschränkt, als ob er diesen stützen müsste. Nach hinten legen. Eigentlich keine so schlechte Idee. Ja, vielleicht würde er sich nach der kleinen Runde auf dem Sportplatz einfach auf eine Wiese legen und faulenzen. Ein Eis hatte er zwar schon gehabt, aber ein zweites schadete nicht – oder? Mit einem zufriedenen Lächeln, schritt Raijin um die nächste Ecke, stieß dabei aber fast mit einer kleinen Gruppe von Jungen zusammen, die einen Basketball in der Hand hielten. “Nein, wir spielen woanders. Ich hab echt keinen Bock auf diese Typen.“ Fragend blickte er die Jungen an, die an ihm vorbei rannten. Einer von ihnen klammerte den Ball regelrecht an sich und der Jônin sah, dass er sogar noch neu war. Offenbar wäre es das erste Spiel gewesen und aus dem Wortlaut „Typen“ schloss er einfach mal, dass sie nicht auf Gefahr laufen wollten, diesen neuen Ball zu verlieren. Alles gut und schön. Normalität, wenn so mochte, aber irgendwie kotzte es ihn gerade echt an, wenn jemand nur mit seiner Anwesenheit kleinen Jungen drohte, sie zu verprügeln. Was sollte das überhaupt? Genervt biss er den Grashalm entzwei und spuckte aus, während ein Arm hervorgeholt wurde, mit dem er sich an einem Laternenmast stützte. Sportplatz. Er regte sich vermutlich sowieso wieder über eine Kleinigkeit auf, wie manch einer sagen würde – aber wirklich: Er verabscheute solche Halbstarken und wenn er an die Augen des Jungen dachte. Raijin bemerkte kaum, wie sehr er sich verkrampfte. Erst als die Laterne neben ihm ein gefährliches Geräusch von sich gab, wurden sehenden Sinnesorgane zu Knopfaugen und in einer Animation hätte man wohl einen weiß-blauen Tropfen neben seiner Schläfe erhascht. “Oh Gott, bitte knick nicht um. Mach keinen auf Butterblume. Nicht umknicken. Neeeein.“ Verwegen fuchtelte er am Laternenmast herum, was wohl ziemlich ulkig aussah und würde alles tun, um das Überleben des Materials zu sichern. Alles, nur keine Standpauke seiner Kage – irgendwann würde er echt noch im Knast hatten und ja, diese Frau war wohl so ziemlich die einzige Person, die ihm einen solchen Respekt einflößen konnte.
Wahrlich, er war froh als die Laterne stehenblieb. Denn so konnte die Neugierde wieder in ihm siegen. Eine Neugierde, welche mit Sicherheit auch in den umliegenden Blicken lag, die alle mit hochgezogenen Augenbrauen auf ihn gerichtet waren. Raijin scherte sich nun allerdings nicht darum, kümmerte sich lieber, dass er nun sogleich an den Sportplatz kam, anstatt nur eine Hauswand von diesem getrennt zu sein. Letzten Endes kam er gerade in dem Moment, als ein Ball auf den Boden rollte und ein gewisser Jemand den Ast fallen ließ. Mit einem Mal wurde die Mimik des Hiromiya ernst. Hinfort war die Leichtigkeit oder das Mitleid, welches er noch vor wenigen Augenblicken empfunden hatte. In seinen braunen Iriden spiegelte die Szenerie sich schlicht wider: Sein kleiner Bruder gegen vier Idioten. So voller Ehre, dass er einen Ast gegen sie einsetzte und sich auf die gute alte Art und Weise gegen sie wehren wollte. Durchaus ehrenvoll und vielleicht wäre der Blonde selbst später ein wenig ehrenvoller daher gekommen, hätte er sich auch nur ansatzweise an die Namen dieser Personen erinnert. Doch nun schritt er mit einem Schatten über dem Gesicht und einer pochenden Zornesfalte auf dem Stirn zielstrebig und langsam zugleich auf den Sportplatz, wobei er sich nicht weit von der Gruppe nach dem Basketball bückte. Er wusste, Eiji würde es hassen, seine Stimme zu hören. Er wusste es seit mehreren Jahren und glaubte auch, dass der Junge ihm vermutlich niemals verzeihen würde – doch Raijin liebte seinen Bruder und selbst die größte Abneigung von eben diesem ihm gegenüber würde nichts daran ändern. Wenn jemandem Eiji ein Haar krümmte, so würde er sich bald darauf nicht mehr unter den gänzlich lebenden vorfinden.
“Hey. Ihr da.“ Erst jetzt hob der ziemlich mies gelaunte sein Kinn an, sodass der ein oder andere nun den zuvor Gesuchten in ihm erkennen würde. Gefährlich pulsierte das Äderchen. Noch gefährlicher wurde der Basketball in einer Hand auf und ab geworfen. Dann, mit einem Mal, ruhte der Ball. Und wurde letzten Endes eine kurze Zeit später mit voller Wucht geworfen. Mitten auf die schöne Nase des Größten, die wohl knacken würde und deren Besitzer wohl noch mit dem Ball fliegen würde. Einige Meter. Währenddessen hatte sich Raijin weiter auf die Gruppe zubewegt, packte nun einen am Kragen und warf ihn samt Geschrei des Opfers auf seine beiden noch übrig gebliebenen Kameraden. “Jetzt verzieht euch, oder es gibt Tote! Und auch wenn ich das hier verabscheue, meine ichs ernst! Los! Aufstehen und Marsch weg, ihr Idioten! Wehe ihr schaut noch einmal zurück, denn sonst wird hier bald kein Basketballkorb mehr stehen! Der wird euch sonst umarmen! KAPIERT?!“ Mit Absicht hatte der Ältere sich zwischen die nun ein wenig verstreute Gruppe und seine jüngere Ausgabe gestellt. Stierte. Ein Wort noch. Sie mussten nur ein Wort sagen, dann waren sie dran – und eben das konnte man wohl in seiner Mimik erahnen.
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeDo Feb 13, 2014 7:04 pm

Breits mit dem Schlimmsten rechnend, kniff Eiji vor Wut die Augen zusammen. Aufgeben war aber keine Option, niemals. Aber wenn er nicht einmal mit armseligen Idioten wie diesen Typen klar kam, dann … “Hey. Ihr da.“ Moment, was war das für eine Stimme? Der Blonde riss entgeistert die Augen auf. Der, der gerade in die Szenerie herein platze konnte nur einer sein: Raijin, die Stimme war unverkennbar und in ziemlich mies gelauntem Tonfall. Jede Unterstützung hätte Eiji akzeptiert, wirklich jede, aber warum musste es ausgerechnet sein Bruder sein. Er war der Einzige, von dem er keine Hilfe wollte. Schwäche zeigen, vor dem älteren Familienmitglied, kam auf keinen Fall in Frage. Er konnte ihm nicht verzeihen und sein Anblick weckte eine unbändige Wut in ihm. Aber so sehr er sich dagegen wehrte, war da noch ein weiteres Gefühl, das sich in seinem Inneren ausbreitete. Es war das völlige Gegenteil von Hass. Irgendwo in ihm steckte eben doch noch der kleine Junge von früher, der seinen großen Bruder vergötterte. Vielleicht war stand dort sogar genau die Person, nach dessen Hilfe er sich am meisten sehnte. Jedoch war das mit Eingeständnissen so eine knifflige Sache, immerhin gab man dann eigene Schwächen und Fehler zu.

Von seinem inneren Konflikt, sah man dem Tokubetsu Jonin nichts an. Viel mehr stand ihm die Erschöpfung ins Gesicht geschrieben, seinen körperlichen Zustand konnte er im Gegensatz zu seinen Gefühlen nicht verbergen. „Das ist der Typ, denn wir gesucht haben!“  geiferte währenddessen einer der Dorftrottel los und zeigte auf den vor Wut tobenden Raijin, in dessen Hand der Basketball auf und ab titschte. Würde er ihn nur in der Hand halten, wäre der Ball vermutlich schon zerdrückt. Die Luft zwischen den zwei Fraktionen war merklich angespannt, die Tiere in näherer Umgebung hatten schon von allein reiß aus genommen. Der ältere Hiromiya konnte wirklich beängstigend sein und das merkten wohl auch die Schlägertypen, nur waren sie zu dumm oder stolz sich aus dem Acker zu machen. Unvermittelter Dinge folg der gerade noch provozierend in die Luft geworfene Ball mit einem Affenzahn auf den größten Muskelprotz der Gruppe zu und klatschte ihm mitten ins Gesicht. Ein lautes Knacken war zu hören, das musste die Nase gewesen sein. Zumindest hoffte Eiji, dass es nicht mehr war, immerhin musste Raijin die Fünf nicht gleich umbringen. Der Wurf war jedenfalls so heftig, dass der Riese selbst eine Flugeinlage hinlegte und mit dem Wurfgeschoss einige Meter entfernt am Boden auftitschte. Die anderen sahen dem Geschehen entgeistert zu, ohne drauf zu achten das ihnen ebenfalls eine Abreibung blühte. Masao, der Anführer der Truppe, wurde unsanft am Kragen gepackt und mit lauter Gegenwehr seiner Seit auf die übrigen zwei Kameraden geworfen. „Das wirst du noch bereuen!“ poltere der Braunhaarige vorlaut los und erhob sich ächzend von seinen Mittätern.

Eiji hatte während dem Gegenangriff seines Bruders versucht seine Atmung zu beruhigen und er merkte wie langsam das Gefühl in den linken Arm zurückkehrte. Er zitterte etwas und Schweiß lief ihm die Stirn hinunter, aber die Stiche in der Brust ließen nach. Vor ihm stand mittlerweile der ein paar Zentimeter größere, ebenfalls blonde Hiromiya und sprach seine Wahrung an den Haufen Geschlagener aus. Eiji wollte einen Schritt auf ihn zu machen, musste aber husten. Der erste Schlag den er kassiert hatte war doch recht heftig gewesen. Kein Wunder, der kam auch von dem Kraftprotz mit der nun kaputten Nase. Er musste zugeben, Kraft hatten diese Bauertrampel wirklich. Erst jetzt schmeckte der junge Shinobi den metallischen Geschmack in seinem Mund. Es sah beinahe so aus, als habe er Blut gehustet, aber es kam eigentlich von seiner Lippe, die er sich im Schmerz aufgebissen hatte. Mit dem Handrücken wischte er sich das Blut aus dem Mundwinkel. Im gleichen Moment packte ihn jemand von hinten. Der Typ stand wieder? Verdammt hartnäckig. Wäre Eiji in besserer Verfassung gewesen, würde der Attackierte jetzt nicht mehr in der Lage sein zu stehen. Der fünfte Mann, den Eiji zuvor Schach matt gesetzt hatte, war also wieder im Spiel, dafür hielt aber sein Kollege der Kloss ein Nickerchen – die Schmerzen hatten ihn wohl ausgeknockt. Der Blonde bekam schmerzhaft die Arme auf den Rück gedreht und der Griff war so fest, dass eine Befreiung nicht möglich war. Seine Knie waren so weich, dass er das Gefühl hatte sie würden ihm jeden Moment nachgeben. Er starrte auf den Boden, um ja nicht die Konzentration zu verlieren. Dieser Demütigung würde er sich nicht hin geben, jetzt zusammen zu brechen. „Hab ich dich wieder“ zischte es leise über Eijis Schulter. Obwohl es kaum noch eine Möglichkeit gab, wendete der Blonde kein Jutsu an. Es war unter seiner Würde gegen solche Typen Chakra zu benutzen – mal davon abgesehen, das Fingerzeichen sich gerade auch etwas schwer gestalteten. Er musste nur auf einen Moment warten, in dem der hinter ihm unachtsam war und seine Aufmerksamkeit mehr auf das Theater seiner Kumpanen richtete, als auf das Festhalten.
„Wir haben deinen kleinen Freund Raijin. Schau nur wie armselig er da hängt!“ gab der Anführer lachend an und zeigte hinter Raijin, dessen Namen er besonders verächtlich aussprach. Das knickte Eijis etwas. So hilflos war er nun auch nicht. Im Normalfall hatten diese Angeber keine Chance gegen ihn, aber sie erwischten ihn eben in einer ungünstigen Situation – unpassend für ihn. Die restliche Gruppe, die zwei ebenfalls zu Boden Geworfenen, standen nun neben ihrem Sprecher und rieben die Fäuste in einander. Sie waren lebensmüde, das stand mal fest. Sich mit einem mies gelaunten Raijin anlegen konnte nicht von Intelligenz zeugen. Wenn das so weiter ging, war hier bald alles verwüstet.
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeSo Feb 16, 2014 7:09 pm

Raijin hatte sich stets gerne an seine Jugend zurückerinnert, wenn er sich sicher war, dass er damals viel mehr Blödsinn gemacht hatte, als in einer anderen Zeitspanne seines Lebens. In gewisser Hinsicht war es sogar ein wenig aufmunternd, wenn er an diese Tage dachte. Bis auf seine erzwungene Ausbildung war es doch ganz gut gelaufen, oder? Er hatte viel Spaß mit seinen Brüdern gehabt, wunderbare Freunde gefunden und war von ersteren auch immer geschätzt worden – da konnte es einem wirklich fast egal sein, dass man die Eltern kaum sah und die Großeltern wirklich nichts von einem wissen wollten. Letzteres vermutlich auch noch an die jüngeren Generationen der Familie weitergaben, damit man sich auch ja nicht auf die falsche Seite schlug. Auch jetzt erinnerte sich der Hiromiya, als er Eiji kurz fast unsicher aus dem Augenwinkel musterte, daran, wie dieser Junge einmal zu ihm aufgesehen hatte. Wie alt waren sie gewesen? Er um die vierzehn und Eiji gerade einmal vier Jahre. Der Ältere wandte den Blick ab und biss sich auf die Unterlippe, ballte die Faust und spürte das Verlangen, gleich den Mast des Basketballkorbs zu zweckentfremden und in Form einer Lanze zu benutzen. Oder einer Schlange, die sich um diese Idioten legte. Irgendetwas. Vielleicht auch als Zahnstocher – auch wenn sie danach keine Zähne mehr hatten? Egal, Hauptsache er konnte ihnen das fiese, grimmige Mundwerk stopfen.
“Wirklich? Ich? Was du nicht sagst.“ Raijin malte seinen Kiefer gefährlich, wobei er wieder nach unten griff. Der Basketball war durch den Aufprall ein wenig zurück gerollt und er musste nur einen Schritt zur Seite machen, um nach diesem zu greifen. Wieder schien er mit ihm einfach nur zu spielen, doch sein Blick sprach Bände. Er hasste diese Kerle. Nein, hassen durfte er sie nicht – aber sie erregten seine Missgunst wie gerade kein anderer in der Nähe. Niemand tat seinem kleinen Bruder was zu Leide und machte sich dann auch noch mit einer großen Klappe wichtig. Niemand. Vielleicht wäre es im Nachhinein besser gewesen, er hätte keinen weiteren Schritt gemacht, aber er konnte nicht anders als den Ball achtlos wegzuwerfen und dann seine Fäuste knacken zu lassen. Langsam, gefährliche Schritte machte er auf diese Raufbolde zu, blickte von seiner Körpergröße heraus auf sie hinab. Als ob er sie zertrampeln wollte wie kleine Maden. Wieder knackte es, als die andere Hand an der Reihe war und dann... lächelte er fast schon ein wenig. Nun denn. Raijin war gerade dabei auszuholen und zumindest einen dieser Idioten in das Nirvana zu schicken, als er eine Stimme hinter sich vernahm, die ihm mitteilte, dass man seinen kleinen Bruder geschnappt hatte.
Mit allem Widerstand, den er aufbringen konnte, bremste er ab, die Faust stoppte keine zwanzig Zentimeter vor der ohnehin schon gebrochenen Nase des einen und der Hiromiya vergaß für einen kurzen Moment allen Drang nach Gewalt. Stattdessen ließ er die Jungen direkt vor ihm aus seinen Augen, blickte über die Schulter und richtete sich dann auf, als er den gefangenen Eiji erblickte. Eindeutig. Diese Kerle waren tot. Aber er wusste selbst genug, dass diese Situation gerade nicht wirklich gut lief. Nicht, wenn man Eiji praktisch als „Geisel“ hatte, um ihn zu erpressen. Naja, mehr oder weniger war das ja auch der Fall. Ein herausfordernder Blick. Eigentlich hätte er diesen Kerl in den Wind schlagen können, aber sein Bruder sah gerade nun wirklich nicht wie ein Held aus. Die Augen des älteren Bruders verengten sich zu Schlitzen und er rümpfte angewidert die Nase. Eine Gestik, die er sonst nicht benutzte, da seine Kontrahenten im Normalfall zu diesem Zeitpunkt bereits in der Umlaufbahn des nächstbesten Planeten weilten. Aber nun? Die Atmosphäre um ihn herum war regelrecht eisig und der ein oder andere würde vielleicht sogar behaupten, dass es noch schlimmer als seine sonstige bloße Wut wäre. Sein Blick glitt auf den eigenen Bruder, der es ohnehin schwer genug gehabt hatte. “Falsch. Das ist mein kleiner Bruder.“, begann er schlicht, ehe sich seine Miene noch eine Spur verfinsterte. Wenn man nun jedoch dachte, dass er diesen freikämpfen würde, nahm er die Sonnenbrille ab, steckte sie sich in das weiße T-Shirt unter der schwarzen Jacke. Letztere begann er langsam auszuziehen, während er weiter redete. “Und ich sage euch Idioten eines: Im Gegensatz zu mir, will er nicht auf dieses Niveau herabsinken und euch als Shinobi bekämpfen. Andernfalls würdet ihr nämlich schon längst im Staub liegen – also schätzt euch glücklich, dass er so fair ist. Im Gegensatz zu ihm..“ Die schwarze Jacke fiel in den Staub und er verschränkte die Arme vor der Brust. “...bin ich nicht fair. Aber ich werde es auch niemals zulassen, dass ihr aus ihm einen unfairen Menschen oder Idioten macht. Also. Hier bin ich. Worauf wartet ihr. Lasst ihn los und schlagt zu.“ Eigentlich hätte er das selbst nun gerne getan, doch man sah in seinem Blick, das er es ernst meinte. Selbst wenn eben dieser Eijis unfreiwilligen Freund gerade tötete. So richtig tötete. Doch Raijin machte keinen Schritt nach vorn. Keinen zur Seite und auch keinen zurück. Die Arme blieben verschränkt und er sah einfach nur den Kerl an, an den er gerade das Wort geführt hatte. Er wusste nicht mehr genau, was er getan hatte, doch sie warfen es ihm mit Sicherheit vor: Verprügelt aus Wut – oder einen anderen aus ihren Händen befreit und sie gedemütigt. So groß waren die Möglichkeiten da auch wieder nicht. Doch egal, was es nun war: Der Blonde würde es nicht zulassen, wenn man seinen Bruder so behandelte. Und wenn es bedeutete, dass er nun selbst den Kopf hinhalten musste, dann sollte es so sein. Also blieb er ungewöhnlicherweise ruhig. Weil es hier nicht um einen alltäglichen Kampf ging, sondern um einen der Menschen, die ihm wirklich so sehr am Herzen lagen, dass es fast schon schmerzte. Eiji war wenigstens einer von ihnen, bei dem er es eingestehen würde. Bei anderen wäre das nicht der Fall und doch liebte er sie auf seine ganz eigene Art und Weise. So atmete er jedoch tief durch und löste dann die Verschränkung seiner Arme, sodass man ihn im Ernstfall sogar packen konnte – eigentlich würde es nichts nützen, aber wenn sie sich dann besser fühlten? Raijin würde jeden Schlag für seinen Bruder einstecken.
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeMo Feb 17, 2014 6:48 pm

Raijins Jacke landete im Staub und Eiji rechnete jeden Moment mit einem 'Ausraster'. Wer seinen Bruder so dermaßen provozierte, war selbst Schuld. Dennoch würde er dazwischen gehen müssen, wenn der Blonde es übertrieb. Zu viele Erinnerungen hingen an diesem Ort, als das er ihn zerstört sehen wollte und das würde der Fall sein, wenn Raijin erst einmal in Rage geriet. Immerhin wäre dieser Platz nicht der erste, der seinen Launen zum Opfer viel. Irgendetwas wurde bei dem schlecht gelaunten Sonderling der Hiromiya Familie immer zerstört oder zumindest beschädigt. Waren es nun Automaten die durch die Gegend flogen, ein Tisch der zerbrach, weil er zu feste mit der Faust darauf schlug, oder eine Tür die aus den Angeln gehoben wurde. Für die Kosten der Reparaturen konnte seine Familie aufkommen, Geld spielte bei ihnen keine Rolle, aber begeistert waren sie über die Entartungen des Abkömmlings nicht. Raijin bekam das wohl oft genug zu spüren, vor allem von ihren Großeltern. Eiji leistete sich solche Eskapaden nicht, er wagte es sich nicht. Seine Großeltern zu enttäuschen kam für ihn nicht in Frage, zu viel Unterstützung brachten sie ihm entgegen - wenn auch auf ihre etwas merkwürdige Art und Weise -  sie setzten ihre Hoffnung in ihn.  

Bei den nächsten Worten seines Bruders tauchte in Eijis Gesicht plötzlich ein Hauch von Fassungslosigkeit und Erschütterung auf. So etwas hatte er von seinem älteren Bruder nicht erwartet. Es passte so ganz und gar nicht zu ihm. Oder vielleicht doch? Früher war Raijin immer für seinen kleinen Bruder da gewesen, er unterstützte ihn in jeder Situation. Der kleine Eiji hatte zu ihm aufgesehen, er war ihm ein Vorbild gewesen. So wie sein großer Bruder, wollte er immer sein. Bis zu diesem Tag, der alles veränderte. Bei dem Gedanken daran, wurde seine Mine wieder Gleichgültig und ausdruckslos. „Das großzügige Angebot nehmen wir nur zu gerne an, aber die Entscheidung wirst du noch bereuen. Glaub nicht wir halten uns zurück, nur weil du dich nicht wehrst.“ entgegnete der Anführer der Truppe spöttisch dem Vorschlag Raijins „ihr großkotzigen Shinobis geht mir mit eurer arroganten Art mächtig auf die Nerven... los zeigt ihm, was es heißt sich mit uns anzulegen!“ Seine Untertanen leisteten ihm sogleich folge. Der, der zuvor noch Eiji fest umklammerte, trat nun ebenfalls an den älteren Blonden heran. Diesmal packte er diesen von hinten. Zwei von den Anderen gingen von Vorn auf Raijin los. In ihren Gesichtern spiegelte sich Vorfreude und ein breites Grinsen. Sie konnten es wohl kaum erwarten dem Jônin eine Abreibung zu verpassen.

Eiji ballte die Fäuste. Er wollte seinem Bruder nichts schuldig sein – nicht ihm. Du glaubst wohl, du kannst kommen und gehen wann du willst. Mal interessiert es dich, was mit deiner Familie ist, mal nicht. Ich komme auch ohne dich zurecht! Der jüngere Blonde biss die Zähne aufeinander ehe er mit dem Fuß zwei Steine vom Boden hochkickte und sie mit der Hand auffing. Jetzt konnte er sich ja ohne Einschränkung bewegen, da ihn niemand mehr festhielt. Dank Raijin hatte er eine Verschnaufpause einlegen und neue Kraft sammeln können, das musste er sich eingestehen. "Das reicht jetzt!" rief er den Bauerntrampeln bestimmt entgegen. Es war sein erster Satz überhaupt, seit sein älterer Bruder aufgetaucht war. Noch bevor die Anderen auf seine Worte reagieren konnten setzte Eiji den Typen, der Raijin von hinten festhielt, mit einem gezielten Schlag in den Nacken außer Gefecht. Kurz darauf stand er schon neben seinem Bruder und warf den zwei Angreifern die Steine gegen die Schläfen. Ja, zielen konnte er. Der Blonde konnte zwar nicht mit herausragender Körperkraft aufwarten –eher im Gegenteil- aber die brauchte er auch nicht. Natürlich war er nicht vollkommen bei Kräften und das merkte ein geschultes Auge mit Leichtigkeit, aber für diese Typen reichte es alle Male. Die zwei Getroffenen fingen an zu schwanken, ihnen war mit Sicherheit schwindelig. Der Anführer der Truppe blickte erschrocken drein. "Wenn ihr Beschwerden gegen einen Shinobi habt, tragt sie dem Kage vor. Weder ihr, noch ein Shinobi kann tuen und lassen was ihm beliebt. Gab es also einen ungerechtfertigten Vorfall, wird das Konsequenzen haben. Das sollte euch genügen, ansonsten wird es für euch ein unangenehmes Nachspiel haben… Ich bin sicher euer Dorfoberhaupt wäre von euren Taten auch nicht begeistert." Eijis Mine war ernst und seine Warnung ausdrücklich. Wie erwachsen er sich doch anhörte, dabei war er gerade einmal achtzehn Jahre alt. Die Dorftrottel waren locker Anfang zwanzig, aber nicht unbedingt reifer. Der Anführer knirschte mit den Zähnen und stieß ein zischendes Geräusch aus. Ihm wurde wohl gerade klar, dass ihr Tun ein Nachspiel haben könnte.
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeDi Feb 18, 2014 7:11 pm

Raijin wurde an den Armen gepackt – als ob ihnen das etwas nützen konnte. Eigentlich hätte er sich befreien können, wenn sie nun Eiji losgelassen hatten, doch er verzichtete darauf. Normalerweise hätte er es getan. Normalerweise. Aber hier war er vor seinem kleinen Bruder und er wollte ihm beweisen, dass in ihm immer noch etwas von einem großen Bruder war, der nicht alle immer verprügelte. Keine Ehre hatte – das war es doch, worauf der Jüngere wert legte? Raijin wusste, er würde es vermutlich nicht schaffen, doch seine Naivität hoffte inständig, dass Eiji irgendwann wieder ein Vorbild in ihm sehen würde. Oder jemanden, der für ihn da war. Eine Bezugsperson. Einen Freund. Irgendetwas abgesehen von dieser Kälte, welche die momentan Noch-Geisel ihm entgegenbrachte. Irgendwann... Irgendwann. Vielleicht war er aber auch nur zu naiv.
Der erste Schlag landete in seiner Magengrube und ihm wich augenblicklich die Luft aus den Lungenflügeln. Wirklich darauf vorbereitet hatte er sich nicht. Sein Blick war an seinem Bruder haften geblieben, als der erste Hieb unerwartet früh kam. Ein weiterer folgte auf seinen Kopf. Och was hatten sie es gut, dass er sich beim Treffer Numero Uno nach vorn gebeugt hatte, um beim zweiten jene Kopfnuss einzufahren, bei welcher sogar ihm kurzzeitig schummrig wurde. Was waren sie? Bauarbeiter? Sowas in der Art. Denn sie schienen von ihrer täglichen Arbeit Kraft gesammelt zu haben – welch Ironie, dass er einmal verprügelt wurde und Gewalt ausgeliefert war. Aber hey, so war das nun einmal. Als er also den Kopf hob, sah er den Schlag ins Gesicht schon kommen. Genau genommen zwei. Eine Richtung Auge, sodass die Braue aufplatzte. Der andere Richtung Kinn. Eine blutige Lippe war die Folge. Oh ja, das sähe wieder toll danach aus, als ob er sich geprügelt hatte. Richtig super. Dennoch lächelte er siegesgewiss. “Leg endlich die Watte von deinen Fäusten ab.“ Nun gut. Vermutlich wären einem anderen in dieser Situation tragendere und mit Sicherheit auch „bessere“ Worte eingefallen, aber man wollte die Erwartungen in diese neue, schützende und nicht-schlagende Position einmal nicht zu hoch setzen. Aber eigentlich war es keine so tolle Position. Als großer Bruder vor den Augen des kleinen Bruders mal eben mit Fäusten durchgenommen zu werden. Es gab wirklich ansehnlicheres und irgendwie verspürte er auch das Verlangen, dieses dumme Spiel zu beenden. Sie würden es ohnehin nicht schaffen, ihn ins Krankenhaus oder zum schreien zu bringen. Viel zu stur war er. Viel zu viel konnte er einstecken ohne zu schreien. Wahrlich, er hatte deutlich schlimmeres erlebt, aber dieses Gefühl der Erniedrigung hatte mittlerweile doch einen großen Anteil seines Bewusstseins eingenommen. Fast schon schämte er sich, doch der Hohn in den Augen dieser Schläger und die wilde Freude, ließen ihn zunehmend eher überschäumen. Vor dem Drang, sie in die Lüfte zu befördern. Oder seiner Wut. Beides hätte ihn vermutlich dazu verleitet diese Leute, in den nächsten zehn Sekunden ein paar Meilen durch die Wolken zu befördern, doch sein Bruder schritt nun mehr oder weniger zu ihrer Rettung ein.
Raijin konnte sich erst die Verblüffung und dann das anschließende Grinsen auf seinem Gesicht wahrlich nicht verkneifen, als sie zu Boden gingen. Und den Stolz auch nicht. Weil sein kleiner Bruder auch jetzt noch nicht von Künsten oder dergleichen Gebrauch machte. Weil er wieder dieser vornehme Fels in der Brandung war, der sich nicht mit dem Dreck anderer beschmutzen wollte. Gut, diese Gedanken hörten sich schrecklich negativ an, aber so war es mit Sicherheit nicht gemeint. Der Blonde wusste einfach nicht, wie er es anders ausdrücken sollte und so schüttelte er das Überbleibsel und den Anhang des Möchtegern-Anführers von sich ab, versetzte ihm einen Stoß, sodass er wohl auch in den Staub flog. Nun. Der Ältere fuhr sich während Eijis Rede wissend mit dem Handrücken über die Lippen und merkte mit Verdruss, dass es wirklich wieder so aussehen würde, als hätte er sich geprügelt. Fast schon sehnsüchtig blickten die braunen Iriden alsbald zum Basketballkorb. Nur ein Hieb. Das war alles, was er wollte – aber vermutlich würde er hier mehr als nur materiellen Schaden anrichten. Diesen triumphalen Moment wollte er dem Brüderchen nämlich nicht nehmen, dem er schon fast auf die Schulter klopfen wollte. Schadenfroh blickte er dennoch in die Runde. “Nur möchte man sich bei einem Angriff auf das leibliche Wohl mit Sicherheit verteidigen.“ Die Sehnsucht ging auf seine Fäuste über, die er knacken ließ. Aus den Platzwunden im Gesicht und den vorherigen Hieben, die ihn noch verschlagener aussehen ließen als ohnehin schon, war es vermutlich zu viel für die kleine Gruppe. Eben diese schien nämlich keine große Lust mehr zu haben, sich weiterhin auf dem Sportplatz aufzuhalten.
Wenig später konnte Raijin also zufrieden zu seinem Bruder blicken, der wohl auch ein paar Spuren aufzuweisen hatte. “Wie geht es dir?“, fragte er kurz darauf. Man sah ihm an, dass er nicht wusste, wie genau er fragen sollte. Immerhin versuchte er zwar zu reden, aber Eiji hatte ihm stets die kalte Schulter zu zeigen gepflegt. Meistens jedenfalls. Wenn es sich nicht vermeiden ließ. Doch war das hier der Fall? Raijin fand, man konnte ihn schon mit einer kleinen Unterhaltung belohnen, oder? Mit einem leisen Ächzen malte er seinen Kiefer, als er sich nach der nun verstaubten Jacke bückte und sie aufhob. Er hätte ihnen wirklich nicht so einen Schlag zugetraut. Kurze dachte er nach, bevor er wieder etwas sagte. “Also... ist alles in Ordnung? Keine Sorge, du musst nicht mit mir Reden, wenn du nicht willst. Ist schon in Ordnung... Ich meine... mehr oder weniger war ich ja dafür der Grund, dass du unfreiwillig den Staub im Gesicht hattest. Daher bist du mir nichts schuldig.“ Ein wenig verschmitzt aber dennoch aufrichtig, lächelte Raijin und kratzte sich – eine mögliche Antwort abwartend – am Hinterkopf.
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeMo Feb 24, 2014 6:34 pm

Die Schändlinge verzogen sich recht schnell, packten einander unter die Arme und nahmen ihre ungewollte Demütigung ohne weitere Proteste hin. Wirkliche Einsicht konnte man von diesen Bauern wohl nicht erwarten. Sich selbst dabei ertappend, wie er sich für einen Augenblick für etwas Besseres hielt, schüttelte Eiji reumütig den Kopf. Arroganz war keine Tugend und er wollte ihr ganz sicher nicht verfallen. Jedoch missbilligte er das Verhalten dieser Typen in jeglicher Hinsicht. Fand es gar schändlich, sich derart respektlos und unbeherrscht zu benehmen. Nun, seine Manier rührte von der Erziehung der Großeltern. Die deutlich mehr ihre Finger im Spiel hatten, als seine Eltern selbst. Man hatte ihm beigebracht jedem mit Höflichkeit und gebührendem Respekt zu begegnet. Bei diesen Raufbolden war es allerdings nicht einfach gewesen. Zweifelte er auch daran, ob ihnen sein Respekt überhaupt zustand. Hatten sie doch seine Ehre in den Dreck geworfen und auf seinem Stolz herum getrampelt, als sei es ein wertloses Stück Müll. Das machte ihn wütend und es brodelte in ihm. Er war nicht so unangreifbar wie es nach außen hin schien. Jedes Wort traf ihn und er nahm sie meist persönlicher als nötig. Und dennoch wirkte er besonnen, unbewegt von seiner Schmach. Viel mehr als gehässige Worte, verabscheute der junge Mann jedoch seinen schwächlichen gar kränklichen Körper. Der ihm so häufig einen Strich durch die Rechnung zog. Das Schlimmste für Eiji war, kaum etwas dagegen tuen zu konnte. Sich dieser belastenden Gegebenheit wieder einmal klar werdend, bekam er nur einen Teil von Raijins Worten mit.

„Ich dir etwas schuldig?! Das wäre ja noch schöner!“ Erwiderte er dem Älteren unwirsch. Untypisch offen für den jungen Hiromiya Nachkömmling, der sonst kaum eine Gefühlsregung von sich gab. Erst recht nicht seinem großen Bruder gegenüber, dem er immer noch einiges aus der Vergangenheit übel nahm. Allerdings bereute er seine Zügellosigkeit im gleichen Moment wieder und verfluchte sein loses Mundwerk. Um Himmels Willen, was war nur los mit ihm. Die eigene Unfähigkeit an seinem Bruder auszulassen war wahrlich nicht seine Art. Sein Zorn galt eigentlich auch nicht Raijin, viel eher war er auf sich selbst sauer. Eiji sah dem anderen Hiromiya an, wie schwer es ihm fiel die richtigen Worte zu finden oder ihn überhaupt anzusprechen. Wie ein Faustschlag ins Gesicht traf ihn die Tatsache, dass er seinem Bruder so vor den Kopf gestoßen hatte. Raijin bemühte sich und alles was der kleinere Blonde hervorbrachte war ein solch widerwärtig zynischer Satz. Der große Hüne wies unzählige Blessuren auf und das nur um seinem Bruder zu beweisen, dass er nicht nur ein Schläger war – dass er auch anders sein konnte. Beschämt wandte er den Blick ab und machte ein paar Schritte vorwärts.

Eiji kam ins Straucheln. Seine Beine wollten einfach nicht gehorchen. Ein Gefühl von Schwäche übermannte ihn. Eine demütigende Gegebenheit, der er nichts entgegen zu setzten hatte. Jetzt, wo die Aufregung vorüber und die Situation geklärt war, merkte er die Erschöpfung seines kränklichen Körpers wieder deutlicher. „Es … ist alles in Ordnung. Ich komme schon klar“, versicherte er so überzeugend wie es ihm im Moment möglich war und hob beschwichtigend die linke Hand, aber seine Stimme stolperte dabei leicht. Einige Schweißperlen liefen ihm von der Stirn. Es waren nicht einmal die körperlichen Gebrechen, die ihn so sehr in den Schwermut trieben. Viel schlimmer war eigentlich, dass der Junge immer versuchte alles mit sich selbst aus zumachen. Nicht einmal Akeno, seinem besten und treusten Freund, vertraute er alles an. Ihm kam es vor als lastete aller Kummer der Welt allein auf seinen Schulter. So sehr drückte es ihn zu Boden. Dennoch bewies Eiji immer wieder Standhaftigkeit, das musste man ihm lassen. „Wie steht es bei dir, noch alles dran?“ versuchte er die Stimmung aufzulockern „Mutter wird furchtbar wütend werden wenn sie dich so sieht. Du siehst aus, als hättest du dich geprügelt…“ In gewisser Weise stimmte das ja auch. Eiji lächelte schwach … und Tama mir den Kopf abreisen, wenn ich ihr beichten muss, dass ich bei der Einnahme meiner Tabletten etwas schlampig war, fügte er dann in Gedanken hinzu. Der Gang ins Krankenhaus würde ihm nicht erspart bleiben.
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeDo März 06, 2014 10:59 pm

Das Lächeln verschwand. Erst war es noch da und wirkte ungebrochen, doch als die ersten Worte fielen, war es für ihn schlimmer als einer dieser Hiebe, die er zuvor hatte einstecken müssen. Schlimmer als alle zusammen, obwohl es vielleicht nicht wirklich weh tat. Eher machte es taub. Ein kleines Bröckeln, der aufmunternde Bogen wurde fast schon vom Gesicht gewischt und zurück blieb ein Strich, der immer dünner wurde. Raijin presste die Lippen zusammen und nickte. Natürlich, der Junge war ihm nichts schuldig, hatte vermutlich wieder nur das gehört. Warum konnte Eiji nicht einmal das hören, was er wirklich sagen wollte? Wieso konnte er nicht das sagen, was er sagen wollte? Sicherlich hatte er sich im Endeffekt schon oft genug entschuldigt, doch war er immer auf taube Ohren gestoßen und irgendwann hatten sogar alte Kameraden ihm geraten, es einfach bleiben zu lassen. Aber auch das konnte er nicht. Raijin konnte nicht diese Erinnerungen an ihrer beider Kindheit aufgeben, die so schön und farbig gewesen war, wenn auch nun ergraut. Den wehmütigen Blick konnte er sich schließlich aber doch nicht verkneifen. Noch nie hatte er seine Gefühle gut beherrschen können, da war es wirklich kein Wunder. Er war froh, als Eiji ihm näher gekommen war, aber dennoch weggesehen hatte. Vielleicht war es gut so. Raijin wollte dieses Gesicht nicht ziehen. Er wollte einfach... ein großer Bruder sein. War das zu viel verlangt? Hatte er zu viel Mist in seinem Jungen leben gebaut? "Denkt an die Sonne Eurer Heimat, Raijin-san. Lasst sie nicht untergehen." Er erinnerte sich an die Worte des schwarzhaarigen Fremden. Den Mann mit seiner toten Tochter, die ihn nun als Puppe begleitete. Seine Heimat, sein Geburtsort, war damals mit Kumogakure-no Sato untergegangen, doch er hatte eine neue gefunden. Hier. In Tsuki. Und seine Familie war ebenfalls hier. Nein, er wollte sie wirklich nicht untergehen lassen, aber unbeholfen wie er war, wusste er einfach nicht, wie er das anstellen sollte. Oft genug hatte er sich gewünscht, er wäre klug und wüsste immer alles, wenn man ihn fragte. Vielleicht würde sein Bruder dann wieder zu ihm aufsehen. Wenn er nicht so viel Unheil anrichtete und Bauten einstürzen ließ. Wenn er einfach nicht so ein Dickschädel wäre und kein solcher Tollpatsch, der immer zur falschen Zeit am falschen Ort war. Er wollte doch wirklich nur die Rolle des großen Bruders spielen und Eiji behüten. Nur schien der jüngere das nicht zulassen zu wollen.
Es war also kein Wunder, dass Raijin seinerseits bereits einen Schritt nach vorn machte, um Eiji aufzufangen und Eiji sogleich versicherte, dass es ihm gut ging. Noch immer hatte der Junge gesundheitliche Probleme, doch obwohl der Blonde seine Medizinkarriere frühzeitig an den Nagel gehängt hatte, wusste er um die Wichtigkeit von der regelmäßigen Einnahme von Medikamenten. Im Endeffekt war das eigentlich jedem bekannt – vor allem dem sonst so verantwortungsbewussten Eiji. Offenbar schien es ihm nicht gut zu gehen, vielleicht ärgerte er sich über etwas. Aber sollte Raijin das Mögliche ansprechen? Er konnte sich nicht erinnern, seit seiner Rückkehr jemals ein solches Gespräch mit ihm geführt zu haben und insgeheim graute es ihm auch vor einer Abweisung. Letzteres wollte er sich selbst gegenüber jedoch nicht zugeben.
Nun gut. Der Größere der beiden war niemand, der sich gerne Ängste zugestand. Im Endeffekt merkte er seine Angst vor der Dunkelheit erst, wenn er in eine finstere Höhle gegangen und sich darin verirrt hatte. Daher erst im Nachhinein. Wie oft hatte sich Madarame bei solch bildlichen Situationen schon die Hand vor die Stirn geschlagen? “Hast du irgendwo Schmerzen? Vielleicht solltest du dich setzen... damit... ich es mir mal anschauen kann. Ich weiß, ich bin keine Glühbirne – wohl eher ein hässliches Glühwürmchen... aber...“ Unbeholfen zuckte er mit den Schultern und gesellte sich dann neben ihn, breitete aber nicht seine Arme oder dergleichen aus, um ihn zu schützen. Raijin konnte sich nämlich denken, wie er darauf reagieren würde. Eiji wollte nicht schwach sein – er war es nicht, aber er hatte das Gefühl. Hatte es wohl schon das ganze Leben lang und vielleicht hätte es der ältere Bruder auch verstanden, wenn er in seiner Jugend weniger Glück gehabt hätte. Als sein Gesprächspartner aber fortfuhr, blickte der Jônin an sich hinunter. “Ja, ich denk doch mal schon – ich kann viel einstecken, mach dir da keine Gedanken.“ Zu spät biss er sich auf die Lippen, fuhr lieber schnell fort. “Ja, vermutlich wird sie das, wenn es ihr nicht egal ist. Ich komm eigentlich grad erst aus so ner Versammlung, auf die ich keine Lust hatte. Wahrscheinlich haben sie mich vorerst wieder lange genug gesehen, weshalb ich mich bei Nacht und Nebel einfach nach Hause schmuggle...“ Konnte man die kleine Melancholie heraushören? Es war irgendwie schön, so mit Eiji zu reden. Irgendwie redeten nicht viele aus seiner Familie mit ihm selbst... Benjiro und Sora... Kaito und Anzu... okay, es gab einige, aber bis auf Benjiro sah er manche immer seltener. Der eine hatte dies zu erledigen, der andere hatte Geschäftsreisen... es war ätzend. Im Endeffekt fühlte er sich in seinem „zu Hause“ ziemlich einsam. Aber das konnte er ja schlecht sagen, oder? Er sollte ernsthaft ausziehen. Seine Großeltern und vielleicht auch Eltern würden ihn dann zwar ohnehin als Traditionsbrecher ansehen, aber viel tiefer konnte er bei ersteren ohnehin nicht mehr sinken. “Ich frag mich, wie die Familienfotos geworden sind...“, grummelte er noch halblaut hinterher und man sah den Schatten auf seinem Gesicht. Hätte man ihn nun provoziert, wären wieder die Fetzen geflogen. Sicherlich holten Großmama und Großpapa gerade wieder eine Schere oder sonst was raus. Doch daran wollte er nun nicht denken. “Ich glaube nebenbei nicht, dass du so viel besser aussiehst, als ich. Wo sind deine Medikamente?“
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeFr März 21, 2014 9:52 pm

„Das ist nett gemeint, aber du kannst mir nicht helfen…“ erwiderte Eiji auf Raijins Angebot, setzte sich jedoch wie vorgeschlagen auf die Bank und fügte dann leiser, eher an sich selbst gerichtet hinzu „..nicht einmal der beste Mediziner könnte da etwas ausrichten.“ Für einen kurzen Moment huschte ein gequältes Lächeln auf seine Lippen, ein Hauch von Verzweiflung in seinen Gesichtszügen. Fraglich, ob sein Bruder dies bemerken würde, immerhin sah Eiji ihn nicht direkt an. Und jetzt wo die Worte über seine Lippen gekommen waren hoffte der junge Mann, dass sein Gesprächspartner seine letzte Bemerkung nicht gehört hatte. Denn er wollte keine Fragen und nicht, dass in irgendeiner Weise heraus kam was mit seinem Herzen war. Seine Familie sollte davon nichts wissen und sein großer Bruder erst recht nicht.  Man konnte sogar so weit gehen und sagen, er habe Angst davor wie Raijin auf eine solche Botschaft reagieren würde. Vielleicht war es sogar der wahre Grund für das Meideverhalten seinem Bruder gegenüber. Würde Raijin sich dann die Schuld für diesen Umstand geben, wenn er raus bekam seit wann Eiji an der Herzschwäche litt – wenn sein Verschwinden und die damit verbundene Suche der Auslöser war. Der Junge wusste wie es war sich für etwas derart tragisches die Schuld zu geben und wie sehr es an einem zehrte. Immerhin fühlte er sich verantwortlich für den Tod seines Senseis und das lastete schwer auf ihm.

„Du solltest aufhören dich selbst immer so schlecht zu reden“ ergänzte der Blonde. Ihn ärgerte es, wenn jemand so über sich sprach. Was sollte so etwas bezwecken? „du bist weder auf den Kopf gefallen, noch überflüssig. Und du bist ihnen nicht egal, dass solltest du nach deiner Rückkehr eigentlich gemerkt haben.“ Ok, die Hiromiyas neigten nicht gerade zu Gefühlsausbrüchen und ihre Liebesbekundungen waren nicht so deutlich, wie bei manch anderen Sippschaften. Aber die ganze Familie hatte den Älteren mit offenen Armen empfangen, als er nach langer Zeit unerwartet wieder auftauchte, abgesehen von den Großeltern – und Eiji selbst. Auch wenn Raijin das nicht so sehen mochte, hatte er wohl ein besseres Verhältnis zu den meisten Mitgliedern ihrer Familie, als der Jüngere. Ihre jüngeren Geschwister vergötterten Raijin, Eiji gegenüber reagierten sie allerdings stets verhalten. Vermutlich wussten sie nicht mit ihm umzugehen. Er war auch nicht mit ihnen aufgewachsen, weil er die meiste Zeit bei seinen Großeltern verbracht hatte. Das grenzte ihn irgendwie ab. Benjiro nahm ihm die Vereinnahmung der Großeltern wohl auch übel, die Beiden redeten eigentlich gar nicht mehr miteinander. Kaum zu glauben, aber sogar mit Raijin wechselte er häufiger ein Wort, als mit Benjiro. Der Blick des Blonden wanderte von Raijins Gesicht hoch in den Himmel. Er schien nachdenklich.

Als sein Bruder dann bekundete, dass Eiji auch nicht besser aussah als er selbst, sah er ihn wieder an.
„Leer…“ entgegnete er auf Raijins Frage nach den Medikamenten „durch einen unglücklichen Zufall, ist mir sogar die Reserve auf meiner Mission abhanden gekommen.“ Eiji hob in unschuldiger Geste beide Hände. Nur deshalb war sein Zustand so elend. Auf dem gesamten Rückweg nach Tsukigakure hatte es keine Möglichkeit gegeben sich Nachschub zu besorgen und demnach war er nun schon einige Tage Abstinent. Wer Eiji kannte wusste, dass es nicht ohne triftigen Grund so kam. Es gab kaum jemanden, der mehr auf seine Gesundheit achtete. Er musste schon immer Medikamente nehmen, allenfalls die Ursache hatte sich geändert, das wusste nur niemand – zumindest seine Familie nicht. Der Blonde seufzte. „Ich sollte den Besuch bei unseren Großeltern wohl besser auf morgen verschieben. Wenn ich ihnen so vor die Augen trete, fangen sie nur wieder an über mein Shinobileben zu diskutieren.“ Da noch nicht viel Zeit seit seiner Rückkehr vergangen war und er währenddessen viele andere Dinge zu erledigen hatte, war sein Besuch zuhause sehr kurz ausgefallen. Lediglich seiner Mutter war er dabei über den Weg gelaufen. Vor allem Kaede nahm es ihm jedoch übel, wenn er nicht nach jeder Mission seine Unversehrtheit unter beweis stellte. Das Thema Großelter war wohl kein besonders geeignetes Gesprächsstoff für die beiden Geschwister, denn ihr Verhältnis zu ihnen war so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Eiji hatte seit Jahren ein Zimmer im Stockwerk von Kaede und Katsuro, es war zwar kleiner als das in der Etage der jüngeren Hiromiya Nachkommen, aber dennoch verbrachte er mehr Zeit dort. Er hatte es sich so angewöhnt. Es ermöglichte ihm mehr Ruhe und die jüngsten platzten nicht ständig herein. Außerdem hatte er seiner Großmutter den Gefallen nicht abschlagen können. Manchmal kam er sich schon wie ihr vorzeige Enkel vor, dabei empfand er sich nicht unbedingt als die beste Wahl. Aber was sich die Alten einmal in den Kopf gesetzt hatten, war ihnen nur schwer wieder auszutreiben.
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeMi März 26, 2014 10:25 pm

Raijin vernahm den letzteren Teil des Satzes nicht. Vielleicht wäre es gut gewesen, wenn er es getan hätte - in gewisser Hinsicht jedenfalls -, aber schon alleine der erste Part hatte gereicht, um ihn die Arme kurz in Protest heben und anschließend wieder resignierend fallen zu lassen. So, wie man es oft bei Menschen sah, die sich erst über etwas aufregen wollten, aber es dann doch sein ließen. Vermutlich hatte Eiji gar nicht an die Mehrdeutigkeit dieser Aussage gedacht, aber was den Älteren der beiden betraf, so musste er sich in Gegenwart seines kleinen Bruders eher die schlechtere Bedeutung ausmalen. Immerhin war eben diese bei der Vergangenheit ihrer brüderlichen Beziehung durchaus wahrscheinlicher. Richtig, er konnte ihm nicht helfen. Er war kein Iryônin, nur eine Laie. Das einzige, was er heute wieder fabriziert hatte, war seinen kleinen Bruder - für den er durch die Hölle gehen würde - alleine mit seinem Namen in Schwierigkeiten zu verfrachten. Es war wie verhext, konnte er doch tun was er wollte. Letzten Endes kam nur Müll heraus. Wobei er mit dieser Ansicht wohl gerade alleine dastand, denn Eiji sprach im nächsten Moment davon, dass er sich nicht so fertig machen sollte. Dass er keinen Grund dazu hätte - jedenfalls so ähnlich, was schon ein beachtlicher Fortschritt war, wenn man daran dachte, wie viel Umgang die beiden miteinander gehabt hatten. Dennoch musste Raijin bitter lächeln und griff in seine Hosentasche. Er wusste, er sollte vor seinem kleinen Bruder nicht rauchen, aber in diesem Moment brauchte er es. Nicht nur waren es heikle Themen, die in seine Vergangenheit führten - nein -, sie waren auch immer noch ungeklärt. Keine einfachen Geschichten, die man als Anekdote oder Beispiel widergeben konnte. Es waren Dinge, über welche man in ihrer Familie nicht sprach. Offene Geheimnisse.
Mit einem Schnippen entzündete der Blonde die Zigarette, tat im nächsten Moment einen Zug und stieß kurz darauf den gräulich weißen Rauch in die Luft aus. "Klaro bin ich niemandem egal, sie nehmen mich ja immerhin wahr. Aber ich weiß nicht, was sie dir vorspielen - vielleicht müssen sie das auch gar nicht mehr -, aber sie sind längst nicht so glücklich über meine Wenigkeit, wie sie andere denken lassen." Ein wenig verbittert klang er und im Großen und Ganzen übersah der manchmal zu Recht als Dortrottel Bezeichnete das Wichtigste: Vor allem sein Vater liebte ihn innig, wusste jedoch einfach nicht, wie er sich dem Sohn, der vor ihm davongelaufen war, nähern sollte. So oder so ähnlich ging es wohl auch seiner Mutter, doch es war noch zu früh für diese erkenntnisreiche Einsicht. Vielleicht hätte sich so ein lange unvollendetes Puzzle zusammenfügen können. Stattdessen sprach Raijin aber einfach nach einer kurzen Pause weiter.
"Glaubst du ich hätte nie zufällig die Familienalben gesehen, Eiji? Ausgeblichen. Rausgeschnitten. Meine Großeltern haben sich wirklich die Mühe gemacht, jedes einzelne Bild durchzugehen. Gut, ich bin nicht auf den Kopf gefallen - das stimmt. Vielleicht bin ich auch nicht der Hellste, aber ich weiß, dass man so etwas bei einer Familie nicht macht. Es gehört sich einfach nicht. Genausowenig, wie ich dich jemals diesen Idioten überlassen hätte, würde ich das bei einem Familienalbum machen. Es ist einfach... ich weiß auch nicht. Ätzend. Es macht mich wütend. Sehr sogar." Er konnte sich nicht daran erinnern, jemals so offen mit jemandem darüber gesprochen zu haben - wenn man einmal von wenigen Ausnahmen wie Madarame absah, seinem bestem Freund. Nun jedoch... es war ungewohnt. Aber zugleich tat es auch gut. Vor allem, als Eiji ihn kurz darauf wieder anblickte und Besorgnis in seiner Mimik hervorrief. Verloren? Samt Ersatz? War das sein Ernst? “Sie sollten gar nichts zu diskutieren haben...“ Der Satz klang leer, denn auch wenn Raijin kein wirklich ausgelernter Iryô war und eigentlich sogar ein relativ schlechter Lerner, so konnte er nicht umhin, den müde wirkenden Bruder eindringlicher zu mustern. Vielleicht sollten sie wirklich mal beim Krankenhaus vorbeischauen oder in der eisernen Reserve. Seine Großeltern würden mit Sicherheit niemals ihren Schützling so im Stich lassen, beziehungsweise das Risiko ohne Medikamente im Haus eingehen. Einen Zug nahm Raijin noch, ehe er die Zigarette einfach in seinen Mundwinkel steckte. Es seinem kleinen Bruder einfach nicht ähnlich, so etwas zu vergessen. Immer war er sonst pflichtbewusst, hatte starke moralische Grundsätze und war bis auf seine Art gelegentlich doch wirklich das, was man ein gutes Vorbild nennen konnte. War irgendetwas vorgefallen? Oder war es wirklich nur eine zufällige Unachtsamkeit gewesen? Wollte er diese Antwort überhaupt wissen? “Ausgegangen oder nicht – du brauchst Nachschub. Großeltern oder Krankenhaus. Giftige Blicke oder hygienischer Geruch... und Spritzen.“ Raijin hasste sie. Spritzen. Nein, es ging weiter – er hatte regelrecht Angst vor ihnen. Mit diesen Teilen konnte man ihn verjagen und das wussten die Krankenschwestern teilweise sehr genau. Nicht, weil er ihnen nachstelle, sondern eher um ihn wieder unter Kontrolle zu bekommen, sollte er sich mal gegen eine Behandlung wehren, da er Krankenhäuser hasste (fiel einem etwas auf? Er hasste sie zu Recht!).
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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeSa Apr 12, 2014 1:36 pm



Früher waren die zwei Hiromiya Brüder unzertrennlich gewesen. Klein Eiji hatte seinen großen Bruder vergöttert, ihn in allem bewundert. Ein Blick genügte und sie wussten wie es dem anderen ging, verstanden sich auch ohne Worte. Das hatte der Jüngere zumindest immer geglaubt. Bis Raijin einfach verschwand. Und nun standen sie sich gegenüber. Eiji war kein Kind mehr und fast ebenso groß wie der ältere Hiromiya. Auf gleicher Augenhöhe und doch sahen sie nicht was in dem anderen vorging. Ein Missverständnis nach dem anderen, waren sie wohl zu geprägt von der Vergangenheit um einander richtig einschätzen zu können. Das Vertrauen von früher war ein verlorenes Band, kaum noch sichtbar weit in der Ferne und Eiji konnte es nicht erreichen, selbst wenn er es wollte zu viele Ketten hielten ihn fest.  

„Minato, Haruka,…“ es war unnötig alle aufzuzählen, „sie vergöttern dich und hängen mehr an dir, als sie es bei mir jemals tun würden …“ man hörte seine Bitterkeit nicht heraus, dafür hatte er sich zu gut im Griff. Allerdings enttäuschte es ihn immer wieder, wie die Jüngeren es vorzogen ihm aus dem Weg zu gehen. Sie wussten weder mit seiner Art gegenüber Raijin umzugehen, noch seine körperliche Gesundheit einzuschätzen. Haruhi bekam meistens Ärger, wenn sie ihn zu überschwänglich begrüßte und es einer der älteren Familienmitglieder oder Bedienstete mitbekamen. Sogar Haruka tadelte sie schon dafür. Als wäre er aus Glas und zerbreche, wenn man ihn zu fest drückte. Da hatte die alte Generation Hiromiyas gute Arbeit geleistet. Außerdem hatten seine Großeltern ihn so sehr vereinnahmt, dass ein wirklicher Kontakt zu seinen Geschwistern nur äußerst selten vorkam.
„Na ja, das ist wohl die Ironie des Schicksals“, fügte er schlickt hinzu.

Raijin sprach über ihre Großeltern und deren fragwürdige Aktion mit den Familienalben. Der Jünger schwieg derweilen und versuchte eine Erwiderung zu unterdrücken. So offen hatten die zwei Brüder schon lange nicht mehr gesprochen, eigentlich sogar seit Raijins unerwartetem Verschwinden nicht mehr. In ihrer Familie war es nicht wirklich üblich, über Gefühle zu reden. Jeder behielt seine Probleme für sich - mehr oder weniger. Alles lief steht kontrolliert ab und lautstarke Auseinandersetzungen waren nicht gern gesehen. Während der Größere ihn dann jedoch mit besorgter Mine musterte, als er gestand seine Medikamente verloren zu haben, sah Eiji rasch weg. Er hasste diese Blicke, sie führten ihm immer wieder vor Augen, wie schwach er war. Natürlich wusste er, dass es alle nur gut mit ihm meinten, aber das ändere nichts. Als ob Mitleid seine Probleme löste. Den Vorschlag seines Bruders, das Krankenhaus oder ihre Zuhause aufzusuchen, ignorierte der Blonde zunächst.  

„Unsere Großeltern können wirklich sehr nachtragend sein… Nachsicht ist wohl keine ihrer Tugenden“, gab der jüngere Blonde mit ehrlichem Bedauern zu. Eiji sprach nicht gerne schlecht über seine Großeltern, verdankte er ihnen doch zu viel. Aber die rücksichtslose Art, wie sie einen der ihren aus jeglichen Erinnerungsstücken heraus löschten, war nicht zu leugnen. Und doch war es Raijins Art sich selbst immer wieder als Außenseiter darzustellen, die den jungen Blonden verärgerte. Es viel ihm immer wieder schwer sich dabei zurück zu halten. Und gerade jetzt, in seinem ohnehin schon ausgelaugten Zustand, verlor er schneller die Beherrschung. „Aber glaubst du dein plötzliches Verschwinden war angemessen?!“ schmetterte er seinem Bruder, für seine Verhältnisse ungewohnt aufgebracht, entgegen. „Hast du einmal an die Konsequenzen gedacht? Und was du deiner Familie damit antust?“ 'Was du mir damit angetan hast' wollte er vermutlich eigentlich noch sagen, tat es aber nicht. Eiji stand auf und drehte sich leicht von dem Älteren weg. Er fasste sich unbewusst an die Brust und spürte, wie schnell sein Herz schlug. Seine Finger krallten sich in das T-Shirt. Für Raijin sah es wohl eher so aus, als suche sein Bruder etwas in der Jacke. Der junge Mann zwang sich dazu tief Luft zu holen. Ruhiger, aber beinahe etwas außer Atmen sagte er dann: „Nach Hause ist wohl kürzer und eine angenehmere Atmosphäre für dich, als das Krankenhaus – wenn auch nicht viel.“ Seine Stimme war ausdruckslos, ohne jeglichen Vorwurf oder betonter Anspielungen. Eiji winkte seinen Bruder mit einer beiläufigen Geste zu sich und ging bereits die ersten Schritte Richtung Wohnsitz, allerdings auffällig langsam, gar schwerfällig. Ein Gutes hatte es wenigstens, dass er längere Zeit Abstinent war, die Blutung an seiner Lippe hatte bereits aufgehört.
In dem der Hiromiya bereits voran ging versuchte er weitere Konflikte zwischen ihnen zu vermeiden. Es war wohl eher ein davon Laufen, denn einerseits wollte er seinem Bruder so viel an den Kopf werfen, andererseits aber verstand er ihn auch und wollte auf keinen Falls, dass der eigentlich Grund seiner Distanziertheit heraus kam. Seinem Bruder noch mehr Schuldgefühle aufzubürden kam für ihn nicht in Frage, da trug er die Last lieber stillschweigend selbst.


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BeitragThema: Re: Kleiner Sportplatz   Kleiner Sportplatz Icon_minitimeDi Apr 15, 2014 8:08 pm

Ironie des Schicksals? Mehr oder weniger. Raijin hatte nicht wirklich eine große Lust sich auf den Weg in jene Wohnung des Leides zu begeben. Am liebsten würde er auf Brunhilde einem neuen Sonnenuntergang - oder -aufgang - entgegenreiten und irgendwann das Rauschen der Wellen mit Augen und Ohren genießen. Ein friedliches Bild war es, das sich in seinem Kopf bildete. Nach dem er sich sehnte. Immer gesehnt hatte. Er hasste Gewalt. Hasste sie sogar sehr und doch konnte er sich nie wirklich beherrschen und war dann derjenige, der um sich schlug. Nunja... wenigstens war es dieses Mal für seinen kleinen Bruder gewesen. Wenigstens... hatte er sich.. ein wenig beherrscht. Vielleicht würde er wirklich ein guter großer Bruder für Eiji sein, wenn er letzteres mal vollständig konnte? Richtig, das war sein Ziel. Dass Eiji ihn respektierte und so strahlend anblickte wie früher. Voller Respekt und Fröhlichkeit, mit ein wenig Ehrfurcht. Der kleine Junge von damals. Der größere Hiromiya sah vor seinem inneren Auge noch die Vergangenheit vor sich, wurde letzten Endes jedoch aus eben dieser gerissen.
Weil Eiji ihm deutlich machte, dass er ihm vielleicht niemals vergeben würde.
Richtig, seine kleinen Geschwister liebten ihn. In der Tat, das Wort "vergöttern" passte anscheinend sogar sehr gut... nur... dass man ihm das Verschwinden nun wieder so an den Kopf warf? Irgendwo hatte er vielleicht gedacht, dass es gut gewesen wäre. Dass es genug gewesen wäre, wieder hier bei ihnen zu sein, doch offenbar waren die Wunden tiefer als geglaubt. Er war zu leichtgläubig gewesen. Zu naiv, wie auch jetzt immer noch. Vielleicht verstand er auch jetzt noch nicht die ganze Tragweite seiner damaligen Tat. Kumogakure-no Sato zu verlassen und dann wieder in ihr Leben einzufallen. Man musste Raijin nicht kennen, um zu wissen, dass er nicht der klügste war und desöfteren auf dem Schlauch stand. Doch gerade deshalb kamen die nächsten Worte vielleicht auch umso bedauernder heraus. Immerhin war jener Vorwurf etwas, was er wirklich verstanden hatte: Er hätte nicht gehen dürfen. Zumindest nicht einfach so. "Uhm... ich denke... öfter als du denkst?" Raijin legte es gar nicht darauf an, Eijis Gesicht dabei zu sehen, sondern kaute ein wenig auf dem Stummel seiner Zigarette herum, die er nun bald wegwerfen würde. Er klang keinesfalls überzeugend und eher wie ein halbes Trampeltier, doch wenn Eiji sogar aufgebracht wurde, dann machte es ihn unsicher. Sicher, das war er sonst nicht. Sonst stürzte er sich Hals über Kopf ins Getümmel... aber das hier war sein kleiner Bruder. Sein kleiner Bruder, für welchen er sich umso mehr ins größte Gedränge stürzen würde, um ihn zu retten. Prügeleien, Schlachten, Himmelfahrtskommandos, vieles... so vieles... und nicht aufhören, bis er ihn herausgezerrt hatte. Nicht nur für ihn, sondern vielleicht sogar für seine ganze Familie. Aber wie konnte man so etwas in Worte fassen, wenn man kein Intellektueller war? Nicht geübt mit Worten zu sprechen? Der Blonde konnte es momentan einfach nicht und so blieben diese Worte mehr oder minder unausgesprochen... würden Eijis Vorwurf gar bestätigend wieterhin zwischen ihnen stehen lassen. "Ja, mehr oder weniger... Krankenhäuser mochte ich noch nie..." Er bemühte sich um ein Lächeln, als er die Zigarette schließlich austrat, dann aber an die möglichen Konsequenzen dachte und sie doch lieber in den Mülleimer beförderte. Man wusste nie, wo gewisse Personen ihre Augen hatten und er wollte nicht schon wieder verdonnert werden. Dann folgte er mit nicht in Worte gefassten Gedanken seinem kleinen Bruder.

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