Tamashii no Utsuri
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Tamashii no Utsuri

Ein RPG in der Welt der Shinobi
 
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 [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte

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BeitragThema: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeSa Okt 25, 2014 12:19 pm

~ Ringos "Spielplatz": Mitten in Miaka Hatakes Garten thront ein großer Brennofen mit gleich mehreren Zugängen. Drumherum kündet braungebranntes Gras von der großen Hitze, und mehrere zu Quadern geformte Steinblöcke dienen als Abstell-Tische. Werkzeuge wie Zange oder Glasbläser-Pfeife stehen in einem gleichermaßen steinernen Korb. ~
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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeSa Okt 25, 2014 12:52 pm



~~~

Ringo Sarutobis Momente puren Glückes waren rar. Doch auch sie gab es.
Dunkel war die Nacht und sternenklar, als die Funken sprühten und die Kohlen glühten. Feuer. Flammen. Glimmen. Flackern. Brennen. Rauchen. Schwitzen. Dampfen. Sand. Asche. Kreide. Flüssig. Zäh. Glas.
Ringo schuf Glas.
Sie fühlte sich rege, wach wie selten. Hier lebte sie auf, allein und umgeben von Hitzeschwaden und Werkzeugen und Rohmaterialien. Ringo heizte den Ofen an. Und wie sie es tat, war an sich ein Schauspiel: Sie trug nichts als ein ärmelloses Top und kurze Hose, dazu ein Kopftuch, um ihre Haare aus der hitzigen Gefahrenzone zu halten. Sie hüpfte und turnte vor dem Befeuerungs-Loch herum, vollführte Drehungen und Wendungen, schlug und trat in leere Luft und schoss Katon-Chakra hinein. Ihre Schritte wirkten planlos, launenhaft, doch es lag ein Sinn hinter den Schrittfolgen, Pausen, Purzelbäumen. Ihr Tanz heizte den Ofen nach einem festen Rezept an; am Ende ihres Springens und Hüpfens würde das Feuer exakt die Temperatur haben, die sie wollte. Sie murmelte halblaut, summte eine leise Melodie, um den Rhythmus zu halten.
Ihre steinernen Beistelltische waren belegt: Ein Marmorblech, auf dem sonnengelbe Glasblättchen in der Form von Flammenzungen lagen. Sand und Pottasche und farbige Pülverchen in den Fächern einer offenstehenden Truhe, die aussah wie eine Schatzkiste. Auf einem anderen Tisch lag die Blaupause für den heutigen Abend ausgebreitet, an allen vier Ecken mit Steinchen beschwert. Er zeigte ein Motiv: Ein titanenhaftes, affenähnliches Wesen mit vier kranzartig angeordneten Schweifen, von Feuer umgeben.
Auf einem weiteren Tischchen stand auch der Porzellan-Becher mit dem Konoha-Symbol. Ringos Lieblingsstück, welches sie dereinst auch schonmal vor Selvaria hervorgeholt hatte.
Ringo hüpfte, schlug dabei die nackten Fußsohlen zusammen, landete im Handstand und feuerte nochmals das fast unsichtbare, gerade so als orangener Nebel zu erhaschende Chakra in den Schlund. Zischend nahmen die Kohlen den Hitzeschwall auf.
Ihr Körper dampfte ebenfalls. Ihr Tun war Schwerstarbeit, und um sich nicht nebenbei zu verbrennen, hatte sich Ringo ebenfalls mit Katon-Chakra überzogen, welches die hohen Temperaturen absorbierte und als Dampfschlierchen abziehen ließ.
Schaffenskraft war einfach nur wunderbar. Ringo fühlte sich selten freier als in diesen Momenten, da sie tun konnte, was ihr vor einigen Jahren in Yokuchi, im Glashüttenviertel Kurairojis, beigebracht worden war. Sie schwitzte und dampfte und keuchte, ab und an hing ihr sogar die Zunge aus dem Munde, wenn der Befeuerungstanz eine Pause vorgab und sie tief einatmete, den Duft von Hitze und Gras und Nachtluft in sich aufnahm. Sie lächelte.

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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeSa Okt 25, 2014 1:32 pm

Eigentlich hatte Selvaria damit abgeschlossen. Sie hatte beschlossen, dass ihr Weg mit Hiroaki der letzte Moment in ihrem Leben war, wo sie sich in Konoha befunden hatte. Der nervige Weg über die Wehrmauer, um endlich in die Freiheit zu gelangen, die sie anscheinend nur auf ihrem eigenen Weg an seiner Seite finden konnte. Weder in einem Dorf fand sie ihren Platz noch an der Seite anderer Menschen. Für die heutige Reise hatten sie sich extra so verabredet, dass sie alleine in dieses Ninja-Dorf marschierte. Er wartete im Umland auf sie, während sie alle Mittel nutzte, die ihre Illusionen ihr boten, um sich wenigstens für eine Nacht einzuschleichen. Zielperson war dieses Mal eine alte Bekannte, die von ihrem 'Glück' wohl noch nichts ahnte. Die 34-Jährige hatte von einigen Dingen gehört, die vor sich gegangen waren. Dass man Ringo geschnappt und wieder ins Dorf gebracht hatte, sicherlich hatte sie auch wieder mit ihrem Clan zu tun gehabt und sich unter dessen gebieterische Hand begeben müssen, wie es bei Familien mit gewichtigen Namen und System oft der Fall war. Und so wie sie diese Frau in gemeinsamer Wildnis unter dem Himmelszelt kennengelernt hatte und Hilfe bekam, wollte sie nun auch welche zurückgeben. Es war kein Gefallen, sondern eher die Intention jemanden aus einer Lage zu holen, der ihr gegenüber loyal gewesen war und somit das Recht besaß Unterstützung von Selvaria zu erhalten. In ihren Augen bestand diese darin die Sarutobi aus Konoha zu holen. Auch wenn sie Daizen schriftlich versprochen hatte, dass es zu keinen Auseinandersetzungen kommen sollte. Auch Konoha schuldete sie Dank, gleichzeitig stieß es ihr sauer auf, dass sie Ringo an sich gerissen hatten. Sie hatte in der gemeinsamen Zeit nicht so auf Selvaria gewirkt, als dass sie unbedingt wieder nach Hause wollte, auch wenn sie nicht in tiefen Hasstönen von dem Dorf gesprochen hatte. Bei der wohl doch etwas blauäugigen Konfrontationsmission huschte Selvaria heute einfach vermummt wie üblich über die Häuser der Bewohner und gedachte schon sich irgendeinen herum streunenden Genin zu schnappen, um ihn unter Hypnose zu stellen und zu befragen. Aber die Reise durch die Wohnungsviertel erwies sich als Zufallstreffer in Licht und Rauch. Auf einem Dach gegenüber kam die Dunkelhäutige zum Stehen, zog sich wegen der Wärme, die hier aufstieg, den Mundschutz runter und verengte die Augen, als sie in den Lichtkegel starrte, der sich in dem Garten des Wohngebäudes vor ihr befand. Dahinter tänzelte förmlich ein Schatten vertrauter Größe und Farbe. Selvaria ging in die Hocke und beobachtete Ringo eine Weile bei ihrem Hobby. Sie war verwirrt sie so locker und friedlich zu sehen. War sie etwa freiwillig hier? Genoss sie es wieder in Konoha zu leben und unter dessen Banner dienen zu müssen? Es kam zumindest nicht so an als hätte irgendeine Tat des Dorfes ihren Geist getrübt. Und nun zu glauben, dass sie unter einer Gehirnwäsche stand, war absurd. Konoha war zu einigem fähig, aber würde Missing-Nin sicher nicht unter mentalen Zwang stellen, damit sie hinter den eigenen Mauern blieben. Eher wurden sie einfach ins Gefängnis gesteckt. Schließlich seufzte Selvaria im Unglauben über diesen harmonischen Anblick der jetzigen Konoha-Nin. Sie sprang von dem Dach und stolzierte über Hindernisse hinweg, bis sie an dem Zaun stand, der sie nur noch von dieser Glashütte und seiner Nutzerin trennte. Vorsichtig hob sie ein Bein an, bewegte es über den Zaun und zog das andere nach, während sie von rechts vorne in Ringos Blickfeld trat. Die Flammen des Feuers erhellten ihr Gesicht und auf ihrer Haut bildeten sich durch die Hitze sofort Schweißperlen. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck zog sie langsam die Kapuze ihres dunklen Mantels zurück und entblößte ihr Antlitz, das wohl spätestens jetzt gut erkennbar war. Zunächst nur Schweigen, während Selvaria Ringo direkt in die Augen sah. Dann ertönte ihre Stimme mit einem Hauch von Enttäuschung. "Ringo?"
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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeSa Okt 25, 2014 2:03 pm

Hüpfen, Springen, mit den Armen wedeln. Ringos Gesicht leuchtete nicht allein wegen des Feuerscheins. Ihr Mund stand halb offen, erwartungsfroh wie ein Kind, das an seinem Geburtstag aus dem Bett springt und die Treppe herunter stürmt. So vertieft in ihr Tun war sie, dass sie ihren Zuschauer erst verspätet bemerkte. Ausgerechnet in einer der pikanteren Schrittfolgen, die in der Regel eher nicht von den männlichen Glasbläsern vollführt wurden und mit Hüftschwung zu tun hatten. Als die Gestalt ins Licht trat, schreckte Ringo wie angeschossen zurück und wäre um ein Haar gegen einen Beistelltisch gestoßen. Gerade so gewann sie die Balance rechtzeitig wieder - sie war hochmotiviert, nicht die Pülverchen zu verschütten. Diese Ingredenzien waren nicht gerade günstig, und diese Arbeit war nichtmals ein Projekt, das ein Kunde in Auftrag gegeben hatte. Folglich wurde ihr das Zeug auch nicht bezahlt.
Blinzelnd starrte sie die dunkelhäutige Frau an, im ersten Augenblick eine Fremde. Erst auf den zweiten Blick - der nicht aufs Gesicht, sondern eine Etage tiefer ging - erreichte sie das Signal, dass hier keine Unbekannte vor ihr stand.
Huh machte sie verdattert. Unsicherheit stand ihr ins Gesicht geschrieben, drückte sich ungewohnt offen in ihrer Körpersprache aus. ... Selvaria brachte die Sarutobi schwer atmend heraus. Lang nicht gesehn. Lang nich gesehn, huh... Sie wischte sich über die in Schweiß stehende Stirn und lächelte zaghaft - gleichfalls ziemlich ungewohnt. Du hast mich erschreckt. Warum gehst du über den Zaun?
Ringo wußte nicht einmal, dass Selvaria kurzzeitig hier gelebt hatte.
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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeSa Okt 25, 2014 2:43 pm

So wie Selvaria sie mit eigener Ruhe musterte, schien Ringo umso gestörter in ihrer Facon der harmonischen Feuertänzerin. Als würden Fingernägel auf einer Tafel kratzen wurde das Bild zerstört. Sie hüpfte und verrenkte sich, während der Rhythmus mit der Melodie in der Luft zerriss. Dann kam sie aus dem Takt, kippelte und konnte sich und die Gegenstände hinter ihr noch gerade vor dem Fall bewahren. Rettung von Belanglosigkeiten geglückt. Selvaria selbst regte sich dabei nicht, sondern begutachtete nur verwirrt den kleinen Fast-Unfall, bis Ringo zu erkennen schien, wer vor ihr stand. Sie sagte ihren Namen, der aus dem Mund dieser Frau in dieser Situation wie ein schmerzhafter Schnitt ins Hüftfleisch war. Fast hätte sie die Zähne zusammengepresst, aber wollte erst hören, was hier los war, bevor sie in Ringo wirklich eine Verräterin ihrer eigenen Ideale sah. Sie hatten sich auch wahrlich lange nicht gesehen, da nickte sie zustimmend, sodass ihr einige Haarsträhnen ins Gesicht fielen. Heute blieb der strenge Zopf aus und der Schopf war offen. So wirkte Sel weitaus jünger und unschuldiger. Sie hatte unbewusst keine Frisur gemacht, vielleicht aus dem Grund, weil sie in Bezug auf Ringos Situation verunsichert war. Das Lächeln der anderen Dame wirkte nun aber umso verstörender. Freute sie sich oder war sie einfach froh, dass gerade nichts Schlimmeres passiert war? Hätte sie ja sonst wer überraschen können bei ihrer Arbeit am Feuer. So verschränkte Sel nun die Arme unter der Brust, sah Ringo nachdenklich an und antwortete schließlich. "Ich wollte nach dir sehen. Ich habe mitbekommen, dass du hier in Konoha bist, dass sie dich zurückgeholt haben." Ihr Blick fiel auf die einzelnen Dinge, die hier auf den Tischchen verbreitet lagen. Zubehör, um Glas aufzubereiten, Werkzeuge, aber auch kleine fertige Sachen. Eines wies ein Symbol des Dorfes auf. Das, was sie für wenige Monate selbst getragen hatte. Es war irritierend. Sie ging einige Schritte in Ringos Nähe, drehte sich zum Feuer und sah hinein wie sie es auch einst gemacht hatte, während sie beide unterwegs gewesen waren und Sel einen Krug hatte halten sollen. Dabei waren Erinnerungen an Hiroaki wiedergekehrt, der nun an ihrer Seite war. Dieses Mal flackerte aber nichts Neues auf. Das Licht spiegelte sich lediglich in zuckenden Bewegungen. Nach einem Augenblick des Schweigens sah sie schließlich wieder zur Sarutobi rüber und zog die Augenbrauen merklich zusammen. "Wieso bist du hier? Ich kam mit der Absicht her dir zu helfen. Ich dachte, dass man dich festhält. Dass du die Freiheit liebst deine eigene Frau zu sein. Und jetzt komme ich hier an und sehe dich ... zufrieden."
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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeSa Okt 25, 2014 3:19 pm

Irgendwie fühlte sie sich gemustert. Abschätzig eingestuft. Ringo blinzelte milde verwirrt ob des nicht gerade freudigen Gesichtsausdruck der anderen Kunoichi. Selvaria wirkte nicht wie die beinharte Persönlichkeit, die sie nun geworden war, sondern noch immer so unschuldig und formbar wie die frühere Selvaria, die Ringo mit einem bloßen Kuchiyose hatte beeindrucken können. Was eine Frisur so ausmachen konnte, in der Tat.
Das Feuer im Ofen gleißte, und das Feuer in ihrer Seele glimmte noch immer, sodass sie ihre seltsam fröhliche Miene weiterhin beibehielt. Auf die Worte der Dunkelhäutigen hin verzog sie peinlich berührt das Gesicht. Oh. Es hat sich also herumgesprochen murmelte sie und grinste schief. Ja, sie haben mich kassiert... bin zu unvorsichtig gewesen. Erinnerung flitzte am Rande ihres Bewusstseins entlang. Hochgefühl des Kampfes gegen den eigenen Lehrer, Niederlage, geprellte Rippen, Gehirnerschütterung, Schuldgefühl, Ende der Reise. Blickbann.
Es war viel passiert. Huh. Natürlich, ein paar von uns sind ja auch entkommen. Genauer gesagt, alle weiteren Bodyguards außer ihr selbst. Der Job hatte sie nach Hikyuden geführt, und dort war sie mit Tenzou zusammengeprallt. Buchstäblich. Letztlich hatte sie ja sogar dabei geholfen, die anderen Freien zu bekämpfen. Mein Ruf draußen dürfte damit wohl geplättet sein.
Selvaria näherte sich nun, und Ringo tat nichts, außer arglos zuzuschauen. Als sich die Freie dem Feuer zuwandte und nachdenklich hineinschaute, schaute die Sarutobi ebenfalls hin. Die Hitze aus dieser Entfernung und die Farbe der Kohlen und Flammen gaben ihr ein sicheres Zeichen über die Temperatur. Über 1400 Grad. Genau richtig. Ringo wandte sich einem Beistelltisch zu, nahm ein Marmor-Blech von der Größe eines Zeichenblocks zur Hand und kippte die bereitgestellten Zutaten darauf. Sand, Kalk, Asche, ein gelbes Pulver namens Chromoxid. Letzteres würde die Farbe der Glasmasse bestimmen.
"Wieso bist du hier? Ich kam mit der Absicht her dir zu helfen. Ich dachte, dass man dich festhält. Dass du die Freiheit liebst deine eigene Frau zu sein. Und jetzt komme ich hier an und sehe dich ... zufrieden."
Da war ein Stich in Worten und Mimik. Ringo schaute fast entschuldigend drein, hielt kurz inne und biss sich auf die Unterlippe. Tja gab sie von sich, zuckte mit den schmalen Schultern und trug mit übertriebenem Eifer das Blech gen Ofen. Wie um sich Zeit zu erkaufen. Eine Weile lang hat man mich auch festgehalten. Ich hatte Arrest. Bin nur zum Arbeiten rausgelassen worden und musste anschließend wieder ins Gefängnis zurück. Sie schob das Blech ins Innere des Ofens, wohlgemerkt mit bloßen Händen; ihr Katon-Schutzgel reagierte darauf mit einer erhöhten Dampfproduktion. Jetzt aber... darf ich wieder draußen sein. Man vertraut mir. Halbwegs. Ringo erhob sich wieder, schaute Selvaria über die Schulter an. Es ist viel passiert. Ziemlich viel. Da sie mit dem Rücken zu Selvaria stand und ausnahmsweise kleidungsmäßig viel Haut zeigte, war das Juin wie ein mythisch-symbolhaftes Tattoo zumindest ansatzweise zwischen ihren Schulterblättern zu sehen, wie es gerade so über den Saum ihres Kragens blinzelte. Und im Laufe dieser Geschehnisse kam ich irgendwie... naja, nicht wirklich heim. Aber eben hierhin. Und... ja, irgendwie bin ich zufrieden. Sie drehte sich um, trat auf Selvaria zu und streckte die Hand aus. Darf ich? Wenn du mit mir hier stehen möchtest, wäre ein Hitzeschutz angenehmer. Sie setzte dazu an, Selvaria übers Gesicht zu fahren und ihr gleichermaßen eine feine Chakraschicht aufzutragen.
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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeSa Okt 25, 2014 8:03 pm

Was Ringo von sich gab, stellte Selvaria nicht unbedingt zufrieden. Sie beobachtete sie die ganze Zeit über, auch wenn ihr immer wärmer wurde. Das musste nebensächlich bleiben. Die Blonde erzählte die Dinge wie einen Bericht, den sie hervor kramen musste und wirkte selbst nur wie ein Zuschauer der gesamten Situation. Wirklich Leiden schien sie von ihrer Geschichte davon getragen zu haben. Weder die Festnahme schien ihr schwergefallen zu sein noch dieser Arrest. Dass sie ihre Freiheit als Dorflose verloren hatte, schien sie nicht zu kratzen, der Ruf unter den ehemals Gleichgesinnten schien nur ein verkochtes Rezept zu sein, dass man ja irgendwann von Neuem probieren konnte. Als sie dann einfach weiter an ihrem Feuer arbeitete, um sich wohl abzulenken, reizte Selvaria das irgendwie ungewohnt. Normalerweise ließ sie sich von anderen nicht emotional aus der Fassung bringen, aber bei Ringo war das irgendwie etwas anderes. Eventuell spielte noch ihr verstrichenes Ich eine Rolle, das ihr einfach dankbar sein wollte für ihr Beisein, als es existiert hatte. Und dessen Enttäuschung vermengte sich mit dem Jähzorn der guten alten Sklaventreiberin. Schließlich sahen sie einander nicht wirklich an, da Ringo am werkeln war. Selvaria öffnete den Mantel unbewusst, indem sie die Arme etwas höher verschränkte und den Kopf prüfend neigte. Sie war hier zufrieden. Das sah man nicht nur, sie wusste es auch selbst. Zufrieden, umringt von Mauern und Fesseln, Menschen, die alles da draußen als Abschaum betrachteten, einem Clan. Ihre Lage würde zwar an Stabilität gewinnen, aber wollte sie wirklich dieses Leben? Als die Freie sich diese Frage stellte, drehte Ringo sich zu ihr und deutete eine Berührung an, die erst skeptisch beäugt wurde, während die Frage ertönte. Dann seufzte sie aber und nickte stumm. Sollte sie machen, wenn sie meinte, dass es angenehmer war in Gegenwart dieser Temperaturen. Dabei blickte Selvaria der Sarutobi durchdringend in die Augen, beinahe in dem Versuch Widerstand gegen ihre eigene Meinung sofort ersticken zu wollen. Es war eine zarte Schwelle zwischen Freund- und Feindschaft. "Du klingst, als wäre dir das alles egal", setzte sie vorwurfsvoll an und blickte abwechselnd die Augen ihres Gegenübers an. "Egal wie viel passiert ist, was wird aus dir? Du verkriechst dich hier in einem Shinobi-Dorf, lässt dich vom Hokage in Ketten legen genau wie von deinem Clan und lässt alles zurück, was dich da draußen ausgemacht hat." Als Ringo wohl fertig sein durfte mit dem Eindecken eines Hitzeschutzes trat Sel einige Schritte zurück und ging dorthin, wo das Werk mit dem Konoha-Symbol lag. Sie nahm es in die Hände und zeigte es der Künstlerin vor wie ein Plädoyer. "Ich bin hier, weil ich dich mitnehmen möchte, Ringo. Weil Konoha dich meiner Ansicht nach entführt hat." Im gleichen Atemzug legte sie das Stück mit dem Dorfsymbol wieder zur Seite und stemmte die Hände in die Hüften. Ihre Stimme wurde etwas lauter. "Ich wollte einer Frau helfen, die mir damals auch geholfen hat. Diese Loyalität schreibe ich dir selbst jetzt noch zu, wo ich mich wieder an alles erinnere. Du bist in einer günstigen Position. Noch." Das letzte Wort betonte Selvaria, während sie wieder ins Feuer sah. Ein Seufzen erklang, die gelben Augen schlossen sich vor Enttäuschung. "Aber du brauchst die Hilfe anscheinend nicht."
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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeSa Okt 25, 2014 9:22 pm

Es wurde kälter am Platze. Obgleich der Ofen weiter bullerte und den Mineralstab erhitzte, ihn langsam aber sicher in schlakigen Brei verwandeln würde. Ringos Augen zuckten, verengten sich. Sie trat einen Schritt zurück, als Selvaria ihr die Meinung sagte. War ihr wirklich alles egal? Was die Kunoichi weiter sagte, schmerzte gleichfalls; Ringo hasste es, sich selbst kriechend vor Augen, und Ketten konnte sie auch nicht leiden. Die Worte der Frau, die sich nun abwendete und den Becher in die Hand nahm, beschworen unangenehmes Kopfkino. Der Sarutobi lag schon eine schnippische Entgegnung auf der Zunge, doch sie schluckte dies noch.
Konoha sollte sie entführt haben? Nun ja, tehnisch gesehen war das korrekt. Ringos Augen wurden groß aus zweierlei Gründen. Einerseits war sie auf Selvarias halbe Anklage nicht unbedingt vorbereitet gewesen, und zum Anderen fürchtete sie, die Dunkelhäutige könne den Becher zwecks Symbolik zerbrechen. Sie tats jedoch nicht, sondern stellte ihn zurück. Ihr fiel ein Stein vom Herzen.
Die Stimme wurde lauter. "Ich wollte einer Frau helfen, die mir damals auch geholfen hat. Diese Loyalität schreibe ich dir selbst jetzt noch zu, wo ich mich wieder an alles erinnere. Du bist in einer günstigen Position. Noch."
Die Wortwahl war offen. Erneut verengten sich Ringos Augen. Das Lächeln hatte sich zwischenzeitlich Stückchen für Stückchen verzogen; es war ersetzt worden durch ein flattriges Unwohlsein von Schuld. Nun aber kehrte sich zumindest ein Hauch der verbissenen, todernsten, allein und nur für sich stehenden Ringo wieder nach außen.  "Aber du brauchst die Hilfe anscheinend nicht."
Du sprach sie langsam, bist nun auch anders als früher. Die Welt draußen ist grimmig. Sie durchdringt dich. Wie sie mich durchdrungen hat. Wobei, war Selvaria wirklich so unglaublich anders? Anders als damals auf dem Marktplatz und der Reise, ja. Doch schon in der Scheune, wo sie zusammen mit Epona und Ko Chado gesessen hatten, traten andere Legierungen auf diesem Dolch namens Selvaria hervor. Was sie jetzt war, schimmerte als Weiterentwicklung hervor, ein Überzug aus Frost. Das Jenseits der Dorfmauer... hat mich eine lange Zeit meines Lebens ausgemacht. Ganz langsam straffte sich ihre Haltung. Wurde gerader. Fester. Es wird mich auf ewig ausmachen. Denn ich hab immer noch etwas von Draußen in mir.
Eigentlich war es ihr nicht erlaubt, dies zu zeigen. Doch nun ja. Ganz so lang war sie auch nicht hier drin. Ganz so gehorsam war sie noch nicht geworden. Und es war ja schließlich Selvaria. Das hier ist mein Andenken ans Draußen. Epona hatte es ihr vermacht. Eigentlich, um es selbst zu nutzen, doch Ringo hatte ein deutliches Beispiel abgegeben. Epona würde es sein lassen. Ringo aber konnte - und wollte - nicht davon zurücktreten.
Das Juin entfaltete sich mit dem schlangenartigen Knacken und Klackern von Schuppen. Ringo zeigte Selvaria mittlerweile ja wieder die Vorderseite, daher konnte die vollbusige Kunoichi nicht sehen, wie sich ein solcher Streifen, jede einzelne Schuppe vielleicht so groß wie ein Fingernagel, zuallererst vom Juin aus über den Nacken bis zum Haaransatz ausbreitete. Auf der Stirn trat er wieder zutage, hatte sich mittlerweile jedoch geteilt; die Schuppen krochen über die Stirn, ließen die Augen aus, begannen direkt darunter erneut und krochen den Hals herunter, über das Schlüsselbein und das dürftige Dekollete.
Die Augen veränderten sich gleichsam. Aus Weiß wurde Schwarz, aus meerschaumblass intensives Blau. Kein angenehmes Blau. Etwas Stechendes, Pulsierendes. Diese Augen passten zu einem übellaunigen, zähnefletschenden Ungeheuer.
Ringos Mimik erstarrte, fror förmlich ein. Jenseits der Mauer ist Dunkelheit. Sie schlägt Krallen in dich und setzt Wurzeln. Es blüht keine Sonnenblume daraus. Eher was Fleischfressendes. Sie hob den Arm, betrachtete ihn mit seltsam intensivem Interesse, als sich auch darauf eine Linie aus hintereinander sitzenden Schuppen bildete. Als krochen Raupen dicht unter ihrer Haut, die von dort aus Stacheln aufstellten.
Willst du mich dafür anklagen, dass ich vor dieser Dunkelheit geflohen bin? Eine Frage, vorgetragen mit kalter Stimme. Nicht vorwurfsvoll, sondern emotionsarm. Auch eine Nebenwirkung des Juin. Es kehrte Ringos Emotionen an den Rand; in diesem Augenblicke würde ihr nicht einmal das Zerbrechen des Konoha-Bechers etwas ausmachen. So grausam war das Fluchmal, welches Selvaria vermutlich nicht kannte oder erkennen würde. Doch dass es nichts Gutes war, erblickte man zweifelsfrei auch ohne Vorwissen.
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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeSo Okt 26, 2014 11:25 am

Es merkten wohl beide Seiten, dass die Stimmung kippte. Die anfängliche Sanftheit, durch das Feuer unterstrichen, schwand merklich. Mimik versteinerte sich und auch der Ton in der Stimme beider Frauen kühlte ab. Zunächst dachte Selvaria, dass Ringo sich nun irgendeiner Umkehrpsychologie bedienen wollte, indem sie zuerst von sich ablenkte und sich auf sie bezog. In Verbindung mit der Welt, in die sie sie zurückholen wollte. Doch blöd war nur, dass sie für so etwas nicht empfänglich war. Die einzigen Menschen, die ihre Emotionen derartig schüren konnten, damit sie manipuliert werden konnte, waren Shoraku und Hiroaki. Niemand sonst hatte das Privileg sie wirklich zu kennen oder zu behaupten, er könne sie verstehen. Sei es in einer besonderen Situation oder einfach im Konzept ihres Daseins, auf das Ringo sich gerade berief. Kurz nachdem sie behauptete, dass die Ältere von ihnen anders wäre als früher, dachte diese für sich: Du hast keine Ahnung. Ich bin nie anders gewesen. Aufmerksamkeit bekam die Blonde dann aber, als sie darauf überging sich auf etwas zu beziehen, das sie mit sich trug. Sie betonte ein Andenken. Zunächst blickte Selvaria ihr ins Gesicht und wartete ab, weil nicht ersichtlich war, was sie meinte. Die Arbeit an der Glashütte konnte sie nicht gemeint haben, sonst hätte sie eine Gestik in diese Richtung gemacht oder wenigstens dorthin gesehen, wo ihre Werke und der Ofen standen. Es war etwas an ihrem Körper, das sich schließlich unter ihrem Haar hervorwagte, um ihr Gesicht einzunehmen. Skeptisch trat Selvaria erst einen Schritt zurück. Was sie da zu sehen bekam, war absurd. Zunächst dachte sie an die irrwitzige Idee eines transplantierten Bluterbes, das sie bekommen hatte, weil Sarutobi selbst kein Kekkei Genkai besaßen, doch es gab kaum Erben, die mit solch einer äußeren Veränderung einher gingen. Es musste etwas anderes sein, das ihr nicht geläufig war. Ringos ganze Art veränderte sich mit dieser neuen Farbe und den ausgetauschten Augen. Sie schien weniger erschütterbar. Natürlich wurde sie gemustert, aber langsam wandelte die Überraschung sich in etwas anderes. Selvaria hatte keine Angst oder Ehrfurcht. Sie hatte viel zu viel erlebt, um vor irgendeiner Macht einzuknicken. Schließlich bohrten sich diese Worte in ihren Gehörgang, erfüllt von Kühle und einer Metapher, die sie nur zu gut verstand. Bei der Frage entwickelte sich schließlich ein Amüsement, das sie selten so empfunden hatte. Sie wusste nicht, ob sie Ringo bezichtigen sollte in diesem Moment einfach selten dämlich zu sein oder dem Schicksal durch seine ironischen Zufälle danken sollte. Es war wirklich ein komischer Anblick. Selvarias Mundwinkel hoben sich zu einem Grinsen. Es wirkte leicht abschätzend, weil der Grund dafür nur für sie galt. Aber natürlich hatte sie auch vor sich zu erklären, nachdem sie ein Auflachen erfolgreich unterdrückt hatte. Einen Schritt machte sie auf Ringo zu, breitete die Arme unter dem Mantel fast wie ein Messias aus und sah ihr Gegenüber an, ließ den Blick bis zu ihren Füßen nach unten wandern, und versuchte ihr damit klarzumachen, was sie sich dachte. "Ich klage dich nicht an", schmunzelte sie wahnwitzig. "Du beeindruckst mich gerade viel zu sehr dafür." Dann ließ sie die Arme sinken und ließ einen auf halber Höhe, um die Kontur von Ringos Schulter nachzufahren, allerdings ohne direkten Körperkontakt. Es war beinahe wie der zaghafte Versuch etwas Zerbrechliches berühren zu wollen, aber dann traute sie sich doch nicht. "Dieses Andenken, es-" Sie wusste selbst nicht ganz wie sie das in Worte fassen sollte, was in ihr vorging. "Es macht dich mehr zu dem, vor dem zu versucht hast zu fliehen, als du glauben würdest." Nun zog sie doch ihren Arm zurück, griff in ihren Mantel und holte ein lilanes Zopfband heraus, um sich dabei die Haare nach hinten zu ziehen und den Pferdeschwanz zu binden, der sie viel autoritärer wirken ließ. Das Anfertigen der Frisur machte sie genussvoll langsam, während sie mit geschlossenen Augen weitersprach. "Du bist echt witzig. Einerseits versteckst du dich hier und glaubst, dass die Dunkelheit sich durch eine Mauer begrenzen ließe, andererseits trägst du sie direkt in dir und weißt das ganz genau. Was versuchst du mir also mit deiner Frage zu verkaufen?" Der Knoten war fertig, das Haar hindurchgezogen, Selvaria öffnete ihre gelben Augen, die gerade besonders durch das Feuer im Ofen funkelten. "Standhaftigkeit? Treue gegenüber dir selbst?" Schließlich zog sie den Pferdeschwanz über den Kragen ihres Mantels und verschränkte die Arme. Sie sah Ringo direkt in die Augen, während das Amüsement in berechenbare Ehrlichkeit schwand. "Du lügst so schlecht, dass ich kotzen könnte. Ich kenne diese Dunkelheit, von der du sprichst. Ich kenne sogar gar nichts anderes. Vielleicht macht mich das in deinen Augen zu einem schlechteren Menschen als die, die hier in Konoha sind, aber am meisten treten die Menschen in eine Finsternis, die sich selbst verleugnen." Dass sie damit Ringo meinte, dürfte dieser mehr als klar sein. "Du hast dieses Andenken bekommen und könntest bestimmt sehr viel damit anfangen, wenn du nicht hier wärst." Nun machte die Dunkelhäutige einen Schritt auf die Sarutobi zu, bis sie nahe bei ihr stand. Ihre Stimme wurde etwas leiser, vielleicht könnte man den folgenden Ton mit Einfühlsamkeit verwechseln, wenn man wollte. "Du hast es von dort draußen, auch wenn ich nicht weiß, was genau du dort in dir trägst. Aber du wirst nichts gewinnen, indem du es verdrängst und hier versauerst." Im nächsten Augenblick legte sie die Hände auf Ringos Schultern und sagte: "Komm mit mir."
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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeMo Okt 27, 2014 9:30 pm

Wie seltsam, dass es schmerzte, jemanden zu beeindrucken. Auf Ringos gefühlskalter Miene mochte es sich gerade nicht wiederspiegeln, doch genau dies fühlte sie: Einen fiesen, kribbeligen Schmerz. Wie Brennesseln. In diesem Moment hatte sies nicht auf Eindruckschinden angelegt. Zumindest nicht im positiven Sinne. Als sie ihr "Geschenk" gegenüber Tenzou ausgepackt hatte, schon. Sie hätte gemordet für diese Worte, die Selvaria aussprach, wären sie doch bloß von Tenzou Hokusai gekommen. Jetzt hatte dieses... Preisen irgendwie nur einen schalen Beigeschmack. Das Lob kam verspätet und einfach aus falscher Richtung.
Von Kopf bis Fuß wurde sie gemustert. Natürlich zeigten sich die geschuppten Male auch weiter unten, kamen unter dem Saum der kurzen Hose hervor und gürteten sich um Ober- und Unterschenkel. Selvaria war scheinbar richtgehend begeistert. Welche Kräfte erwartete sie wohl hinter diesem Äußeren? Vielleicht irendwas.. Drachenartiges oder so. Was eigentlich sogar gestimmt hatte. Zumindest war Ringo dank des Juin die Fähigkeit gegeben worden, wirklich Feuer zu speien. Damit aber hatte sie natürlich auch einfach nur zu all den anderen Katon-Nutzern aufschließen können, die es ohnehin schon gab. Nichts Gewaltiges. Für sie selbst natürlich, durchaus. Nun aber war ja selbst das Geschichte.
Ringos Augen gingen ein wenig zwischen Selvarias ausgestreckten Armen hin und her; zwischen den Händen, die sie kurz flankierten. Wachsam, missmutig. Der Teil von ihr, der nun hervorgekrochen war, mochte keine Dinge am Rande des Sichtfeldes. Dieser Teil kannte keine freundlichen Gesten.
"Es macht dich mehr zu dem, vor dem zu versucht hast zu fliehen, als du glauben würdest."
Hm. Die wahre Ringo hätte noch abwertend geschaubt, weil sie sich über diesen Satz geärgert hätte. Die jetzige Ringo verengte bloß die Augen. So, wie sie freundliche Gestik nicht richtig interpretierte, so hatten eher negativ behaftete Worte einen geringeren Einschlag. Sie verfolgte eher mit Erleichterung, dass die Hände wieder verschwanden und sich Selvaria damit befasste, tiefenentspannt einen Pferdeschwanz zu binden. Die Wirkung verfehlte das nicht; diese Frau hatte sich wirklich in eine Andere verwandelt, indem sie ihre Erinnerungen zurückerlangt hatte.
Ob man soweit gehen und sagen konnte, das zurückgekehrte Gedächtnis hatte die Selvaria, die Ringo kennen gelernt hatte, getötet?
"Einerseits versteckst du dich hier und glaubst, dass die Dunkelheit sich durch eine Mauer begrenzen ließe, andererseits trägst du sie direkt in dir und weißt das ganz genau. Was versuchst du mir also mit deiner Frage zu verkaufen? Standhaftigkeit? Treue gegenüber dir selbst?"
Wer weiß entgegnete Ringo kühl, ehe ein Schimmer von Weiß über ihre Augen huschte und sie Treue ist eine schöne Sache hinzufügte.
Selvarias nächste Worte waren, zumindest im ersten Moment, wie ein giftgetränkter Hieb mit einer Gerte. Ringo verspürte den Reflex, sich zu ducken, und schluckte ihn erfolgreich. Dabei schluckte sie auch eine vorschnelle Antwort, denn die dunkelhäutige Kunoichi war noch nicht fertig. Goldglänzende Augen. Selvarias Augen hatten die Farbe von Metall. Sie sprach von dem "Andenken", dass es besser draußen genutzt werden sollte.
"Du hast es von dort draußen, auch wenn ich nicht weiß, was genau du dort in dir trägst. Aber du wirst nichts gewinnen, indem du es verdrängst und hier versauerst."
Sie wollte zurückzucken. Wischte auch diesen Impuls beiseite, indem der menschlichere und empathischere Teil von hinten heraus eingriff. Die Berührung an den Schultern war fast zuviel. Die Freie musste spüren, wie sehr die Blonde unter ihren Händen verkrampfte. "Komm mit mir."
Das Juin sprach. Und was, wenn nicht? Blickte auf. Als wolle sie der anderen im nächsten Moment an den Hals springen, die Hände um deren Kehle legen und zudrücken. Doch der Moment war nur kurz, denn das Fluchmal hatte keine echte Kontrolle. Es konnte fordern, musste jedoch auf Erlaubnis warten. Und die bekam es nicht. Stattdessen wechselte sich das Schwarz ihrer Augen wieder völlig mit Weiß ab, das sternenlichthafte Glühen ermattete. Die Schuppenspuren blieben noch, wie ein Nachhall. Ringos Gesicht nahm weichere Züge an; nun blickte sie nicht mehr lauernd, sondern fast traurig in Selvarias Züge. Du bist für mich kein schlechterer Mensch geworden griff sie auf, Nur besser einschätzbar. Du bist... einfach wie sie. Wie all die anderen Freien Shinobi. Hat dich einer von ihnen geschickt? Akane vielleicht? Sie lächelte matt, fast ein wenig nostalgisch, als wäre auch diese Frau nur eine Erinnerung aus einer Welt, die vor Jahrzehnten untergegangen war. Glaube mir. Wenn du mich noch ein wenig zu schätzen weißt, dann glaubst du mir, wenn ich sage: Ich habe bereits gewonnen. Indem ich hier bin.
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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeMo Okt 27, 2014 10:24 pm

Es war zumindest den einen Versuch wert gewesen. Auch wenn sie extra den ganzen Weg nach Konoha bis vor Ringos Augen auf sich genommen hatte, wollte Selvaria nicht behaupten, sie hätte es bereut. Sie hatte Ringo so wenigstens vor Augen führen können, was sie meinte, was richtig gewesen wäre. Dass sie mit einer Gegenfrage antwortete, um damit schon ihre Tendenz klar zu verdeutlichen, war ihr gutes Recht. All dies gestand Selvaria ihr zu ohne zu murren, hieß es sogar gut, dass sie wirklich reflektiert zu haben schien, was die Welt hier und dort draußen war, wie sich gleich danach herausstellen sollte. Bedauerlich war für sie vielmehr, was das für sie und die Frau vor ihr bedeuten würde. Auf die Frage antwortete sie zunächst nichts, hielt einfach den Blickkontakt, während ihre Mimik, die zuvor so bewegt von Amüsement war, nun wieder eisern und gefasst wurde. Das Gesicht veränderte sich derweil wieder, welches sie ansah. Es schien die Unterschrift dafür zu sein, dass Ringo nun nicht mehr die vermisste Kunoichi sein würde, die sie beim Kennenlernen gewesen war. Was dann aber folgte, verwunderte sogar die Freie. Sie? Geschickt von irgendwem? Sie zog kurz die Augenbrauen zusammen. Der Bezug auf ihre Persönlichkeit ließ sie dabei völlig kalt. Dachte sie halt, dass sie wie der Stereotyp der freien Ninjas war, das war nicht ihr Problem. Aber engagiert? Die letzten Worte Ringos waren dann wiederum deutlich schwerwiegender, wenn auch deutlicher. Das Lächeln wurde Selvaria umso bewusster, je länger sie schwieg. Ringo hatte gewonnen, indem sie nun in Konoha war. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte die Silberhaarige nichts anderes als mit geschlossenen Augen zu seufzen. "Dir nicht zu glauben, wäre naiv und dämlich." Sie nahm wieder einen gewissen Abstand zu Ringo ein, ließ den Blick über ihre Arbeiten und Werkzeuge schweifen und wirkte ebenso etwas nostalgisch. "Geschickt hat mich niemand, ich bin aus Eigeninitiative hier. Wenn es anders wäre, würdest du bereits entweder bewusstlos sein oder gefesselt." Langsam setzte sie einen Fuß vor den anderen, schaute auf die Tische bis hin zu dem Ofen, der glühte. Der Hitzeschutz war wirklich nützlich, je näher sie diesem heißen Licht doch nun kam. Sie beugte sich leicht vor, ging in die Hocke und starrte vor dem Ofen direkt in Ringos gehorchende Flammen. "Es wäre trotzdem-" Inne haltend wusste Sel nicht ganz welcher Worte sie sich nun bedienen sollte. Kurz schweifte ihr Blick zur Seite, dann wieder zurück nach vorne, wobei sie langsam eine Hand ans Feuer hob, als wolle sie es vorsichtig in seiner Form nachmalen. "Nett gewesen. Du warst ehrlich und gut zu mir, obwohl du mich auch einfach hättest ausnutzen und dann töten können. Ich frage nicht, warum du es nicht getan hast." Für einen Moment schwieg sie erneut, dann drehte sie nun den Kopf über die Schulter und betrachtete die junge Frau hinter sich aus dem goldenen Augenwinkel. "Aber vielleicht wünsche ich mir, du hättest es getan." Nach diesem schweren Satz richtete Selvaria sich auf, verschränkte die Arme, legte den Kopf in den Nacken und sah in den Nachthimmel. Ihre Stimme wurde leise, aber blieb bestimmt. "Ich meine es nur im Guten, wenn ich dir nun sage, dass ich deine Menschlichkeit schätze, weil du mich an ihr teilhaben ließest. Aber wenn ich für dich besser einschätzbar geworden bin, dann weißt du, dass ich für solche Menschen keine Verwendung habe." Vielleicht ein Moment, in dem Ringo nun schlussfolgerte, dass Selvaria ihr drohte. Es klang sehr abschließend, was sie von sich gab, denn das war es auch, aber sie verfolgte keine Absicht sie nun anzugreifen. Wenngleich sie fälschlicherweise ihre Hände hob, das Gesicht wieder zum Ofen richtete und gemütlich einige Fingerzeichen formte, um dann ihre rechte Hand direkt ins Feuer zu geben. Es fing laut an zu zischen, weißer Qualm stieg auf und das Suiton, was die größere der beiden Damen von sich gab, beendete das züngelnde Werk der Flammen, die als Glut ersticken sollten. Sie war ein Weilchen beschäftigt, zog dann die Hand heraus und drehte sich zur Hälfte zu Ringo um, um ihr dann mit einem berechnenden Blick ihre Botschaft klar zu machen. "Ich werde meine Hand nicht mehr für dich ins Feuer legen, Sarutobi Ringo. Du hast deine Entscheidung getroffen und ich werde dich nicht gegen deinen Willen mitnehmen. Aber ich verspreche dir gleichermaßen, dass ich bereit bin dich zu töten, solltest du mir eines Tages in die Quere kommen."

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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeMi Okt 29, 2014 9:31 pm

"Geschickt hat mich niemand, ich bin aus Eigeninitiative hier. Wenn es anders wäre, würdest du bereits entweder bewusstlos sein oder gefesselt."
Lammfromm und ehrlich dreinblickend, zuckte Ringo mit den Schultern. Ich hab dich kämpfen sehn. So würds wohl laufen. Ein solches Eingeständnis war freilich selten. Und zu einem Großteil ihrer gegenwärtig gelösten Stimmung zuzuschreiben.
Was alsbald folgte, sollte diese Stimmung von Grund auf umpflügen. Zunächst aber stufte Ringo den Besuch Selvarias als kleinen, nostalgischen Plausch ein. Wie ein Treffen unter Bekannten, die sich in der gleichen positiven Haltung wieder voneinander verabschieden würden, in der sie sich begegnet waren. Die dunkelhäutige Kunoichi bedauerte Ringos Wahl; sie hatte ihren Weg umsonst zurückgelegt und würde mit leeren Händen wieder heimkehren. Wo auch immer das Heim einer Freien war. Weit weg sicherlich, in einem verwunschenen Walde, in dem die Tannen zu dicht wuchsen und das Licht, in dem ein Shinobi-Dorf baden durfte, nie bis zum Boden kam.
Dorf-Shinobi waren die Hunde. Sie hatten Heim und Hütte und einen Herrn, der sie ernährte, zum Jagen schickte und über sein Lager wachen ließ. Freie dagegen waren Wölfe. Und nirgendwo so sehr zuhause, dass man sie nicht vertreiben könnte, wenn es dem Herrn mit seinen Hunden danach war. Wölfe waren urtühmlich, wild und romantisch verklärt unterm Silbermond in ihrer eigenen, wunderbaren Welt. Doch die Hunde hatten das bessere Leben. Freie, die dieses Gleichnis hörten, würden selbstredend erklären, dass Schoßhunde verweichlicht wären und Wölfe die wahren Jäger. Doch betrachtete er es mit aller Ehrlichkeit, würde selbst ein Freier einsehen, dass Dorf-Shinobi keine Schoßhunde waren.
"Du warst ehrlich und gut zu mir, obwohl du mich auch einfach hättest ausnutzen und dann töten können. Ich frage nicht, warum du es nicht getan hast."
Ringo lächelte schräg. Weil ich nicht grundlos töte beantwortete sie die Frage im Geiste. Doch das Lächeln fror ein wenig ein, als Selvaria von sich gab, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn sies getan hätte.
Was folgte, ließ etwas Altbekanntes hochkochen. Wut. Weißrotes Pulsieren. Finger ballten Hände zu Fäusten. Zahnreihen bissen aufeinander. Muskeln spannten den Körper an.
Was war schlimmer? Die Worte der Dunkelhäutigen, oder ihre Tat?

Hrumm. Hrumm. Hrumm.
Dröhnen. Donnern.
Hrumm. Hrumm. Hrumm.
Tief unten im Seelenversteck schlug Eisen auf zornrot glühenden Stahl. Drei Hämmer fuhren nieder auf einen riesigen Klumpen in einem Lava-Bassin.
Yonbi war gleichfalls bei der Arbeit. Im Gegensatz zu seiner Jinchuuriki blies er kein Glas. Er schmiedete Metall. Je zwei seiner Schweife hielten einen Hammer, und seine Hände selbst trugen das größte Schmiedewerkzeug: Im rollenden Rhythmus eines wandernden Gewitters drosch er auf den massiven Stahlblock ein. Schlug ihn in eine Form, die ihm besser gefiel.
Bronze und Kupfer, rief er im Sprechgesang, Gold und Silber! Son Goku bin ich, Herr der Eisenzeit! Schmied des Ersten Schwertes, Meister der Esse, Fresser der Erze! Um diesen letzten Satz zu unterstreichen, langte er nebenbei in einen Kessel, der nahebei stand, holte einige glänzende Erz-Knollen hervor und schluckte sie wie Erdnüsse. Während er kaute, sprühten Funken zwischen seinen Zähnen hervor. Hah, hah, hah! Funke, Funke, lebe lang! Esse, Esse, werd nie kalt! Das Feuer faucht die ganze Nacht! Hah, hah, hah. Hah, hah, hah! Eine Krone für den Erdenheld! So eine kriegst nie mehr für Geld! Funke, Funke, werd zum Stern, flieg hinauf, so seh ichs gern!
Dann stutzen.
Jinchuuriki und Bijuu achteten einander nicht. Weder das Wesen noch dessen Handwerk. Ringo mochte das Filigrane, was Yonbi missachtete.
Doch was beide verband, war der Brennofen. Einer von beiden stand nun vor kalten Kohlen. Albtraum für beide.


"Ich werde meine Hand nicht mehr für dich ins Feuer legen, Sarutobi Ringo. Du hast deine Entscheidung getroffen und ich werde dich nicht gegen deinen Willen mitnehmen. Aber ich verspreche dir gleichermaßen, dass ich bereit bin dich zu töten, solltest du mir eines Tages in die Quere kommen."
Hm. Ringo senkte den Kopf, nicht aber den Blick. Verzog zutiefst missmutig und beleidigt das Gesicht. Meine Menschlichkeit. Ich frags mich, für wen hab ich die aufgebracht. Ihre Hände entspannten sich nur widerwillig, doch sie setzte sich durch, hob die linke Hand und schnippte damit an ihrer Wange entlang gegen die Schuppen, welche sich in einem kleinen Schauer lösten und im Nichts verschwanden. Als wäre dies ein Stichwort, verschwanden auch die übrigen Schuppen, fielen ab und lösten sich auf. Die Selvaria, zu der ich nett war, ist offenbar gestorben, als sie ihre Erinnerungen zurückerhielt. Schulterzucken. Welch deprimierende Erinnerungen musst du in deinem Kopf haben, dass du so werden konntest, wie du jetzt bist.
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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeDo Okt 30, 2014 6:05 pm

Sie hatte sie kämpfen sehen, war sie sich da sicher? Das Feuer war verloschen und Selvaria bemerkte, dass Ringo deswegen keine Freudentänze aufführte. Weder innerlich noch äußerlich. Mit ihrer Aussage lag sie aber wieder ziemlich daneben, was bewies wie wenig Außenstehende sie eigentlich kannten. Ein paar Monate an der Seite des anderen reichten niemals, um behaupten zu können, dass man etwas über ihn wusste. Es sei denn, er gab es freiwillig vollkommen ungelogen preis. Die Selvaria, die die Blonde hatte kämpfen sehen, war ein Produkt des beschissenen Schicksals gewesen. Eine nackte, unbeholfene Seele, die irgendwie wusste, dass sie Chakra kontrollieren konnte, ansonsten aber auf andere angewiesen war, weil sie mit sich nichts anzufangen wusste. Das konnte man doch kein Kämpfen nennen. Sie machte hunderte Fehler, war angreifbar und wohl einfacher zu besiegen als irgendein frischer Genin. Sie überraschte höchstens mit Jutsus, die sie nicht mal hatte einschätzen können. Wie die Beschwörung ihres Mückenkuchiyose, was auch noch ein Punkt war, den sie völlig vergessen hatte mit Hiroaki auszudiskutieren. Wenn Selvaria richtig kämpfte, dann war das komplett anders. Es flogen Elemente und Barrieren, Hiroaki war an ihrer Seite und sie beschwor meist für einen Überraschungsmoment ihre Mücken. Ganz abgesehen von den Illusionen. Aber solch einen finalen Kampf hatte sie selten gehabt. Bis aufs Blut und den beinahen Tod konnte sie sich nur an den Kampf mit der Frau erinnern, die ihr Leben mit Shoraku zerstört hatte. Da hatte sie nicht nur den Kampf, sondern eben auch ihr altes Leben verloren. Wo Ringo sich fragte, was mit der 'alten' Selvaria passiert war, die sie kennengelernt hatte, dachte die 'Neue' mehr daran, dass es ein Verlust gewesen war, als sie die Erinnerungen an ihr altes Ich verloren hatte. Sie hätte nie so ein unschuldiges, weinerliches Etwas sein wollen wie die Frau, die sie ohne Erinnerungen gewesen war. Das war eine Schande und kam nicht dem gleich, wofür sie gearbeitet hatte. Diese war nicht gänzlich gestorben. Sie war eher eingeschlafen und hatte den Platz getauscht. So sah Selvaria Ringo eine Weile an, auch wenn diese nicht so viel von sich gab. Die Stimmung war eisig, auch wenn sie nicht zum Zerreißen gespannt war. Zumindest nicht aus den goldenen Augen heraus. "Sie ist nicht tot, sie schläft nur", sagte die Dunkelhäutige irgendwann und hielt den Blickkontakt. Irgendwas änderte sich, dass sie einen Funken versöhnlicher wurde, als sie sah, dass Ringos Fluchmal sich zurückbildete. Es sollte also nicht zu einer Macht- und Gewinndemonstration kommen. Sie hatte sich im Griff. Kontrolle war gut, denn nur in Kontrolle konnte man Vertrauen haben. Vertrauen selbst war zu brüchig. "Ihr Zutun besteht darin, dass ich überhaupt hier bin. Und deprimierende Erinnerungen?" Es folgte ein abfälliges Auflachen, mit einem Kopfschütteln mit geschlossenen Augen und einem gelangweilten Grinsen. Das war absurd. Ihre Vergangenheit war so lange her und für sie so abgeschlossen, dass es bisher gar nicht vorgekommen war, dass sie überhaupt mit wem darüber gesprochen hatte. "Schau uns beide an und du müsstest es sofort erkennen. Du bist eine Sarutobi, mit Konoha verbunden und stehst hier. Du hast gewonnen. Ich habe die Haut, mit der ich überall erkannt werde. Weil meine eigene Heimat nichts anderes als ein Haufen Asche ist, auf dem sich vor einigen Jahren sogar ein Reich breit gemacht hat, das die Würde des Alten mit Füßen tritt. Verliere alles, was dich ausmacht, Ringo. Und du wirst verstehen, wie man so werden kann." Es folgte ein letzter ausdrucksstarker Blick in ihre Richtung, ehe Selvaria sich langsam die Kapuze wieder über den Kopf zog und sich daran machte ihren Mantel zu schließen und den Mundschutz zu festigen. "Ich gebe bloß, was man mir gab. Nämlich nichts." Daraufhin saßen die Klamotten wieder, Selvaria drehte sich um und ging zum Zaun, um sich mit einer fließenden Bewegung dort rüber zu heben und dann über die Dächer Konohagakures in die nun dunkle Nacht davon zu springen. Das heiße Feuer war erloschen. Und erhellte nichts mehr.
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BeitragThema: Re: [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte   [Selvaria & Ringo] Besuch an der Glashütte Icon_minitimeFr Okt 31, 2014 2:28 pm

"Ich gebe bloß, was man mir gab. Nämlich nichts."
Wer mit geballten Fäusten geht, kann keine Geschenke entgegen nehmen... ging es Ringo durch den Kopf. Doch sie hielt den Mund. Rührte keinen Muskel, so wie sie stockstill stand, seit sie zum letzten Mal das Wort ergriffen hatte. Sie schaute grimmig drein, betrachtete Selvaria mit innerem Kopfschütteln, einer flüchtigen Spur Mitleid und einem gewaltig großen Schuss Überdruss.
Irgendwas sollte sie sagen. Irgendwas wollte sie sagen. Das letzte Wort haben. Oder nicht?
Sie wollte nicht. Selvaria ging davon, und Ringo sagte nichts. Das letzte Wort zwischen beiden war... "nichts".
Die Sarutobi ließ es so. Trat an ihren Ofen heran und setzte sich davor nieder. Schaute auf qualmende, kalte Kohlen und schmutzigraue Pfützen voller Asche. Brach das Schweigen mit einem Was solls. Rollte wieder auf die Beine und begann von vorn.
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