Bambushein

Einstiegspost:

Warum zum Henker war er nochmal hier? In einem Land das voll von Bauern und einfachen Leuten war, die selbst wenn er seine Forschungen endlich zu Ende bringen würde, nicht den Hauch einer Idee hatten was für eine wichtige Person er war, oder was er schon alles geleistet hatte. Nein an diesem Ort würde man zwar von seiner Erfindung sicherlich ordentlich Gebrauch machen, aber wirklich würdigen würde man sie wohl nicht. Genau so wenig wie die Menschen all das würdigten was sie sowieso die ganze Zeit schon benutzten, schließlich war 99% aller Dinge eh nicht von ihnen selbst erfunden. Warum war also unser kleines Genie jetzt nochmal hier? Genau! Er hatte einen Tipp erhalten, das die Bambushaine hier einen besonderen Wirkstoff enthalten der für seine Forschungen endlich den großen Durchbruch sein könnten. Das er allerdings diesen Tipp von einem Betrunken erhielt, der wohl nur keine Lust mehr auf ein Gespräch mit ihm hatte, das wurde ihm spätestens jetzt klar. Aber wie so oft war es jetzt schon wieder fast zu spät. Wie konnte auch so ein intelligentes Kerlchen wie er, nur immer wieder auf solche dummen Hinweise hereinfallen. Nun jetzt war es geschehen und eigentlich wollte der gute Hatsu auch nicht weiter auffallen, aber in der Lage in der er sich zurzeit befand war das wohl kaum möglich. Schließlich hatte er ungeheures Talent dafür immer in irgendwelche schlimmen Situationen zu kommen. So verlief er sich nicht einfach in irgendeinem Bambushain, nein er verlief sich in dem Bambushain der gerne auch als Händlergrab bekannt war. die Banditen Anzahl war hier im Grunde so hoch wie in keinem anderen Fleckchen Land auf der schönen weiten Welt. Konnten sich doch Shinobis hier nicht durch irgendwelche Baumkronen schwingen, und durch den harten Boden hinterließ man kaum verwertbare Fußspuren. Außerdem waren die meisten Bambusstöcke mit kleinen Schnitten verziert die den Banditen einen einwandfreien Orientierungssinn gaben, allen Verfolgern aber nicht weiter auffielen. An genauso einem Bambusstock stand Hatsu jetzt, quasi mit dem Rücken zum Bambus. Vor ihm eine ganze Horde Möchtegerndiebe, die wohl letztendlich seinen Prototyp noch zum Kochen benutzen würden. Nein an solche Kerle dürfte er seine Forschung nicht verlieren, sowieso dürfte er sich hier gar nicht weiter aufhalten lassen. "Also was bist du? Noch ein Kind?" Es musste ja so kommen das irgendwann einer der Kerle mit einem IQ unter einem Toastbrot anfingen ihm diese Frage zu stellen. Hatte er wirklich Lust darauf zu antworten? Wäre es für ihn nicht vielleicht sogar einfach gewesen, einfach nur Stillschweigen zu nicken? Allerdings würde das ganze hier wohl sowieso nicht funktionieren, hatte seine Maske doch ein so breites Grinsen drauf, das diese Kerle sich wohl immer angegriffen fühlen würden. "Bist du sicher das er ein Mensch ist? Ich mein schau ihn dir mal an, vielleicht ist er ein Dämon!" Wo wir bei besagter Maske in Kombination mit einem niedrigen IQ auch wieder einen Schritt weiter wären. Innerlich gab sich Hatsu einen Schlag mit seiner Faust auf sein Gesicht im Anblick solcher Dummheit. Er würde es wahrscheinlich sogar genießen die Welt von derlei Pack zu befreien, aber wenn er jetzt seine Bomben zünden würde, würde das wohl auch bedeuten das jeder wüsste das er hier war, oder zumindest wusste dann jeder das hier etwas war. Also blieb ihm erst einmal nichts anderes übrig als Zeit zu schinden und zu hoffen das sich irgendjemand anderes, der wesentlich subtiler war, sich diesen Personen hier anzunehmen. "Nein ich bin kein Kind, UND WENN DANN BRÄUCHTE ICH HILFE, doch würde ich mich wohl kaum soweit heraus wagen nicht wahr?" Warum er gerade "UND WENN" so laut brüllte, wusste er selbst auch nicht genau, aber vielleicht würde ja jemand seine Worte hören und versuchen herbeizueilen? Für sein Schicksal, und das dieser Kerl sollten wirklich beide Parteien darauf hoffen, dass genau das eintreffen würde.

Einstiegspost:

Gemütlich auf einem sich zurecht gebogenen Bambus sitzend hatte Jax seine Augen geschlossen um meditieren zu können. Für ihn war es wichtig im Moment seine Ruhe zu haben und sich konzentrieren zu können, hatte er doch gerade erst einen weiteren Hinweis bei der Verfolgung seines Ziels gefunden welcher ihm zu denken gab und war deshalb ein wenig angespannt. Sich auf sein inneres und die gelehrten Rituale und Meditationsübungen konzentrierend entspannte er sich und begann immer langsamer zu atmen. Er war gerade an dem Punkt angelangt wo er in einen Zustand der vollkommenden Meditation übergehen würde, da riss ihn eine Art Hilfeschrei von diesem weg. Zuerst wollte er nicht darauf reagieren, war ihm seine Meditation doch gerade sehr wichtig, doch nach einem kurzen zögern gewann dann doch seine Sorge und Pflichtgefühl wodurch er sich ruckartig aufsetzte und sich mit einem Sprung in die Richtung bewegte in der er den Schrei gehört hatte. Es war recht schwer zwischen den ganzen Bambusstangen hindurch zu sehen und daher zu wissen ob er in die richtige Richtung unterwegs war, doch glücklicherweise sah er dann eine Gruppe Männer die entweder sein Ziel sein dürften oder die er nach der Richtung fragen könnte. Gerade als er seinen Arm hob und auf sich aufmerksam machen wollte sprach einer dieser Männer zu wie es aussah einem recht komischen Kind. “Von wegen Hilfe, du bist hier in unserem Gebiet und das heißt es gibt hier weit und breit niemanden der kommt und dich rettet.“ Damit war dann für Jax geklärt ob er bereits am Ziel war und auch wer hier um Hilfe geschriehen hatte. Da er im Rücken der Gruppe stand sah ihn noch immer keiner von den Banditen und dies wäre auch eine ideale Ausgangssituation um diese hinterrücks auszuknocken doch Jax handelte ein wenig anders. “Wenn ich sie korrigieren darf, eine Person ist zumindest hier erschienen und diese bittet sie nun höflich zu verschwinden.“ Verdutzt und ruckartig drehten sich die Räuber um, hatten sie doch niemand anderes erwartet, doch leider war deren Reaktion nicht so wie es sich der Mönch erhofft hatte. Anstatt sich von dannen zu machen fingen diese an zu grinsen und zogen Messer, Beile und sonstige billige Waffen, welche für einen Überfall auf wehrlose Reisende noch reichen würden, für einen echten Kampf aber nicht so gut geeignet waren. “Ich bitte euch ein weiteres und letztes Mal hier friedlich zu verschwinden oder ihr werdet es nicht unverletzt überstehen, denn ich bin im Moment nicht gerade spaßig aufgelegt.“ Sich noch zusammenreisend und seinen Tugenden folgend gab er mehr als nur eine Chance diese Angelegenheit friedlich beizulegen, doch als einer der Räuber ansetzte und ihm den Stiel seines Beils an den Kopf schlagen wollte war es für ihn vorbei. Diese Männer waren auf Ärger aus und diesen gab es jetzt. Einen halben Schritt nach hinten ausweichend ließ er den ersten Angriff ins Leere laufen und griff hinter sich um nun seine Waffe hervor zu holen. Mit einem schwungvollen Hieb holte er sie hervor und schlug direkt mit dem stumpfen Ende seines Speeres dem Räuber in die Leber. “Nr1 erledigt, bleiben noch 3“ Seinen Kollegen rächen wollend gingen die restlichen zusammen auf Jax los und holten aus um ihn aus drei Richtungen anzugreifen. Ihrer Art nach konnte dieser aber schon urteilen, dass sie keine wirklichen Kämpfer waren und daher waren ihre Angriffe vorhersehbar. Mit Leichtigkeit ausweichend verpasste er einem nach dem anderen ebenfalls einen Hieb mit seinem Speer, mal auf Niere, mal auf Magen zielend, wobei der Letzte wohl noch eine Extraportion benötigte da dieser nicht wie die anderen direkt zu Boden sackte. Mit seinem Speer wilde Bewegungen machend ließ er ein paar komische Laute von sich hören, als ob er gerade dabei war sich auf einen starken Angriff vorzubereiten. Nach ein paar Sekunden dieses Schauspiels hatte er seinen Gegner wohl genug verunsichert und machte einen Schritt nach vorne nur um mit dem anderen Bein nach vorne zu zucken und dadurch die Aufmerksamkeit seines Gegners darauf zu ziehen. Gleichzeitig machte er einen schönen Schlag mit dem Speer von oben auf den Kopf des Räubers, was wohl ein wenig zu stark gewesen sein musste, machte dieser doch keinen einzigen Mucks und brach einfach wie ein nasser Sack zusammen. Sich zu ihm herunter beugend versicherte sich Jax dass dieser noch lebte und schritt anschließend zu dem kleinen Kerl welcher der Grund für all diesen Tumult gewesen war. Nachdem er diesen ein wenig näher betrachten konnte sah es für ihn nicht mehr so aus, als wäre es ein Kind, hatte dieser Typ doch ein sehr komisches Aussehen. Er war zwar klein, doch dafür war das Grinsen was er an den Tag legte umso größer was Jax nur noch mehr verwunderte. “Diese Kerle werden dich nicht weiter belästigen, keine Sorge. Ich würde aber dazu raten, dass du schnellstmöglich diesen Bambushain verlässt, diese hier waren nicht die einzigen unangenehmen Gesellen die man hier antrifft. Wenn du willst bring ich dich zum Randgebiet.“ Mit diesem Satz drehte sich der Mönch ein wenig nach rechts und fing schon an in die Richtung zu laufen während er seinen Speer wieder auf seinem Rücken fest machte. Er war im Moment nicht in Stimmung für großartige Gespräche und hoffte, dass dieser Kerl einfach nur ruhig ihm folgen würde.

Hatten diese Kerle ein Glück, einfach so ein unglaubliches Glück, schließlich war der Mönch der jetzt auf die Bildfläche getreten war ein wahrer Meister darin seine Gegner nicht zu töten sondern sie nur auszunocken. Es war zwar nicht Hatsus Art potenzielle Gefahrenquellen am Leben zu lassen, aber das hier war schließlich auch nicht sein Kampf, und einem geschenkten Gaul schaut man schließlich auch nicht ins Maul. Sehr grazil bewegte sich sein neuer Freund und wich dabei elegant und gleichzeitig effektiv den Gegnern aus, während er einem nach dem anderen langsam aber sicher den Gar ausmachte. Nachdem alles erledigt war und jeder der Kerle bewusstlos oder schlichtweg kampfunfähig auf dem Boden lagen hüpfte Hatsu wie wild auf und ab und klatsche dabei in die Hände. "Deine primitive Muskelkraft ist erstaunlich mein Bergfreund." Irgendwie war dieser Kerl im gleich sympathisch. Er wirkte zwar nicht so als würde er verstehen an was das kleine Genie arbeitete aber auf der anderen Seite machte er auch nicht den Eindruck als würde er seine Arbeit groß in Frage stellen, wenn er einmal davon erfahren würde. Außerdem trug er eine seltsam anmerkende Maske, die mindestens genau so seltsam war wie seine eigene, was wohl definitiv auf beiden Seiten für Pluspunkte sorgen würde. Nachdem die ersten kleineren Formalitäten geklärt waren, machte sich der kleine Missing daran die Räuber..nunja...auszurauben. "Es wäre doch eine Schande das alles hier so liegen zu lassen, meinst du nicht auch?" Wie ein Flitzebogen huschte er von einem bewusstlosen Körper zum anderen und entleerte sie ihren Habseligkeiten, zumindest nahm er nur die Sachen mit die er für sinnvoll erachtete. Schnell hatte er so ein wenig Proviant, etwas Geld und einen Missionssteckbrief einer Diebesgilde aus Yokuchi eingesteckt, welchen er sich später noch einmal zu Gemüte führen würde. Anstatt allerdings auf ihn zu warten, marschierte sein neuer Freund gleich schon wieder weiter in Richtung des Randgebietes, aus dem Hatsu ursprünglich auch herkam. Allerdings hatte der kleine Mann nicht wirklich Interesse daran den Bambushain jetzt schon wieder zu verlassen, auch wenn er sich inzwischen recht sicher war, das er hier wohl nicht das finden würde, das er eigentlich gesucht hatte. Im Eilschritt war er so nun vor den großen Mann gewatschelt und stellte sich ihm mit dem üblichen breiten Grinsen in den Weg. Dann streckte er ihm seine Hand aus und sagte: "Ich bin Hatsu, genialer Wissenschaftler und Visionär der Zukunft, und ihr seit?" Wirklich lange blieb er allerdings nicht auf der einen Stelle stehen, genau so wenig wie er lange seine Hand ausstreckte, da sich der Mönch kurzerhand herunter beugen müsste um sie ihm zu schütteln. Wie es aber bei allen seinen neuen Bekanntschaften so war, wollte er auch von ihm eine erste Einschätzung seiner Arbeit haben, also kramte er in Windeseile eine seiner Bombenprototypen heraus, schlug sie sich zweimal gegen den Kopf bis er merkte das das Innenleben zu rascheln anfing und hielt es dann seinem neuen Freund vors Gesicht. "Sieht das für dich gefährlich aus?" Fragte er ihn mit einem eigentlich strengen Blick, welchen man aber unter seiner Fliegerkappe natürlich nicht sehen konnte. Wie es aber schon immer mit dem Missing war, konnte er sich nicht lange auf irgendetwas konzentrieren, was nicht seine Forschung war, weshalb ihm unweigerlich auffiel das ein Dokument oder etwas ähnliches aus den Kleidern seines neuen Freundes heraushing, weshalb er kurzerhand danach schnappte und die Schriftrolle recht schnell ausgerollt hatte. Auf ihr war eine Art Karte eingezeichnet welches als einziger Titel eine seltsame Bezeichnung und das Wort Tempel enthielt. Recht schnell ging dem jungen Energiebündel ein Lichtlein auf. "Ich weiß wo du hin musst mein großer Orientierungsloser Freund. Soll ich dich führen?" Es war fast so als stellte der Senmonka eine Frage und sein Geist selbst gab ihm im gleichen Moment schon die Anwort. Erneut wartete er nicht lange auf eine Antwort seines Gegenübers sondern hastete schnell auf ihn zu und warf sich dann mit ein zwei geübten Griffen auf seine Schulter. Dann streckte er seine Hand hinaus und zeigte in eine völlig andere Richtung in die der Mann ursprünglich gelaufen war. "Da gehts zu deinem Tempel, unterwegs können wir uns besser kennen lernen ich glaube das wird der Beginn einer lukrativen Freundschaft! Also sah das jetzt für dich gefährlich aus?"

TBC: Der Tempel im Flußbett.