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Thema: [Museum] Schloss des Feudalherren So Aug 05, 2012 11:38 am
Das Schloss und der ehemalige Wohnsitz des Feudalherren besteht aus einem großartigen und prachtvollen Gebäudekomplex von Pagodendächern, mit Umläufen ausgestatteten Gartenanlagen, Türmen, kleinen Tempeln und formschön die Wege krönenden Torbögen, deren Gebetsmühlen mittlerweile von zahllosen Touristenhänden begrabscht wurden. Denn in der Tat: Das Schloss präsentiert sich mittlerweile einer Welle von zahlenden Schaulustigen und vermietet etliche seiner großen Hallen als Museum! Die feudale Familie hat sich, des moderneren Aushängeschilds der Hauptstadt wegen, in einer wesentlich zeitgemäßer eingerichteten Residenz niedergelassen.
Tamashii no Utsuri Die Seele des Tamashii
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Thema: Re: [Museum] Schloss des Feudalherren So Aug 05, 2012 1:04 pm
First Post
Der Mond stand hoch, eine Scheibe aus Eis in der lauen Sommerluft. Der Himmel, weit und hoch und wolkenlos. Kaltes Silber schwemmte über Dächer und Straßen, gefrorenes Licht, und wäre nicht in der Ferne das schallende Echo der Diskotheken, es wäre ein Panorama gleichsam einem vollendeten Gemälde. Epona Yamanaka nahm sich die Zeit für diesen Rundumblick, von der obersten Pagode eines hübschen Türmchens aus, und schaute. Ihre Stadt. Dies war Ihre Stadt. Ihr Reich, ihr geweihtes Land, und dazu gehörte auch wahrhaftig alles, was das Licht berührte. Nicht das Licht von Sonne oder Mond. Ihr Licht, das waren die Diebe in den Gassen, die Lauscher in den Gasthäusern, die Diener in den Wohnvierteln der Oberschicht. Glühwürmchenschwärme, die Bienentänze aufführten. Jeder Informant, jeder Kleinganove ein kleines Laternchen, das durch die Welt irrlichterte. Bis hinunter in die tiefsten Abgründe der Zivilisation. In Epona Yamanakas Reich gab es kein Schattenland. Der Gedanke, der Rumdumblick, Mond und bleiches Sternenlicht. Ein erhebender Augenblick, magisch und pulsierend, außerhalb der Zeit. In diesem Momenten, so glaubte Epona, in diesen Nächten war die Welt so klar, während sie am Tag nur durch Milchglas betrachtet werden konnte. Tagsüber gab es keine Ruhe. Keine Zeit, die Sinne schweifen zu lassen. Der Moment verstrich. Es gab Zeit zum Philosophieren, und es gab die Zeit zum Handeln. Epona winkte ihrer Leibwächterin kurz, glitt vom geschwungenen Dach. Landete auf dem Vorsprung des Nächsten. Verhalten knirschten Ziegel. Früher hatte sich die Diebin vor diesen verräterischen Lauten gefürchtet, als eins von vielen Straßenkindern durch die Gassen rennend und Passanten anrempelnd, um die Hände in fremde Taschen zu schieben. Die Lagerhäuser der Händler am Binnenhafen waren die ersten Gehversuche für Diebestouren gewesen. Darüber war Epona weit, weit hinaus. Selbst dieser Waffengang mit dem Hort von Kunst und Kultur war nichts weiter als ein kleines Demonstrieren von Stärke nach längerer Abwesenheit. Die Gilde hatte sie mit der Nachricht empfangen, das Museum habe die Diebessteuer der letzten drei Monate ausgesetzt. Und die Königin der Diebe stieg ihnen buchstäblich aufs Dach, die Sache wieder in geordnete Reihe zu bringen. Es gab schließlich Gesetze in dieser Welt, oder nicht? Vom Turm herunter, weiter übers Dach. Über die Straßenschluchten springend, stracks auf eins der inneren Gebäude zu. Ganz offen schritt Epona aus, furchtlos vor jeder Entdeckung. Denn dieses Spiel fiel mit gezinkten Würfeln. Kipp dem Wachhabenden das hier um Mitternacht in den Kaffee hatte einer ihrer Botenjungen einem Mitglied der Putzkolonne aufgetragen und ein Päckchen Abführmittel in die Hand gedrückt. Tus, und dein Onkel behält seine Arbeit in der Fabrik. Davon ernährt er noch immer sieben Kinder, ne? Acht? Der südöstliche Komplex war damit frei von suchenden Blicken, die dazugehörigen sanitären Anlagen dafür aber wohl besetzt. Drei Komplexe überschritten sie. Die Bahn war frei, dank einer "Dein Bruder kommt aus dem Gefängnis frei"-Karte, weshalb sich der zweite Nachtwächter zu einer zusätzlichen Runde durch sein schutzbefohlenes Reich begab. Der dritte Nachtwächter war sogar auf Posten; Epona winkte ihm vom Dach aus zu und rief ihm mit dieser Geste in Erinnerung, dass es nur einen Alarm von ihm brauchte, und seine Ehefrau würde einen stichhaltigen Beweis dafür erhalten, was ihr geliebter Gatte so tat, wenn seine Schicht um und noch Zeit für einen Gang ins Rotlichtviertel war. Der ganze Einbruch war eine Kaskade von Trittsiegeln. Falls das Museum nach dieser Aktion einmal mehr fachkundige Ermittler herbeirief, würde man vielleicht die eine oder andere Signatur, Spur von Erpressung erkennen. Epona hoffte es. Sollte man ihrem Einfluss nur nachspüren. Bestechung würde immer möglich sein. Die Menschen trauten dem Gesetz der Obrigkeit nicht, und das Geldsümmchen im Austausch für kleine Gefallen war für die verarmte Unterschicht viel greifbarer, genauso wie offene Drohungen von Messern für die Mittelschicht, die im Schatten lauerten. Tief im Inneren des Schlosses sprang Epona schließlich vom Dach in einen von Umläufen umgebenen Hof, marschierte direkt auf eine Tür zu und drückte die Klinke. Eine kleine Summe, zusammengekommen aus Schutzgeld und dem Anteil am Gewinn eines Drogenhändlers, der dank der Diebesgilde ein ganzes Stadtviertel für sich als Revier beanspruchen konnte, hatten den Eingang unverschlossen gelassen und sogar die Scharniere geschmiert, sodass es nichtmals ein verräterisches Quietschen gab. Zielstrebig trat Epona ein, orientierte sich kurz. Sie kannte ihren Weg genau, hatte sich das Objekt der Begierde bereits zu regulären Öffnungszeiten angeschaut, sogar ehrlich bezahlt, und dessen Anblick genossen. So wie viele andere Besucher auch. Gab es eine bessere Empfehlung, um als Ziel einer Diebestour ins Auge zu springen? Der Raum war versperrt. Nicht durch Holz oder Eisen, es gab gar keine Tür. Epona holte ihr Bergkristall-Amulett hervor, winkte ein wenig wie mit einer Wünschelrute vor dem Durchlass herum. Ein zartes Pling gab Aufschluss. Kekkai sagte sie zu niemandem Bestimmtem. Sie war allein im Raum. Trotzdem antwortete jemand. Ein Sockel knarrte, knirschte auf dem Fließenboden, und ein Körper landete mit geschmeidigem Satz hinter ihr. Schaute Epona ein wenig nach links, spiegelte sich ihr Gesicht in einer wundervoll geschärften Edelstahlklinge. Fallen lassen. Okay. Epona ließ das Amulett los; es hüpfte klirrend über den Boden. Niederknien. Da hat wohl jemand gepetzt... stellte Epona fest, und mit etwas Fantasie konnte man fast schon so etwas wie Gekränktheit in ihrer Stimme wahrnehmen. Sie rührte sich jedoch nicht. Es gibt eben noch immer Leute mit mehr als nur Geld im Kopf entgegnete der andere. Runter. Meine Meinung. Epona lächelte vergnügt. Runter mit dem Kopf. Und was folgte, war ein Moment der Stille.
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Thema: Re: [Museum] Schloss des Feudalherren Mo Aug 20, 2012 8:25 pm
~first Blood~
Es regte sich nichts, als wäre die Welt im silbrig eisigen Schein des Mondes erfroren. Stillstand. Ein Wort das vielleicht Anklang gefunden hätte, würde es zutreffen aber das tat es kaum. Es sei denn man schaute sich den Schauplatz der Handlung einmahl genauer an, schließlich konnte man von dieser verwegenen Ecke der Stadt fast überall hinspähen. Okay das offene Fenster dieses fettleibigen Opas hätte es nun nicht sein müssen aber zumindest versteht ihr was ich meine. Es regte sich nichts, weder der Wind, noch die Menschen taten etwas um diese Langeweile zu kaschieren. Sicher dröhnte ind er Ferne die ein oder andere Disko aber ansonsten hatte das ganze etwas von einem Friedhof. Ein Friedhof mit Festtagsbeleuchtung. Ein beleuchteter Friedhof mit purer Ödnis und zwei prallen Arschbacken, die sich da so förmlich im Licht des Mondes abzeichneten. Aus der Kehle der schwarzhaarigen erklang ein leises Knurren, ein Laut des Unmuts, schließlich hatte man sie auf die letze Etage dieses beschissenen Daches gejagt und das Dach war verdammt hoch! Was ja nicht ungewöhnlich ist, wenn man bedachte das dies hier der zentrale Palast des Feudalherren war. Aber dennoch musste es keine scheiß Pagode sein und erst recht kein ödes langweiliges und völlig ernüchterndes Dach! Maya hatte nun endlich ihren ausgeprägten Astralkörper auf diese blöde Aussichtsplattform gehievt und vertrieb sich die Zeit des Wartens damit, ihre Partnerin mit eisigen Blicken zu lynchen. Das hier war so gar nicht ihr Geschmack, schließlich war die Nacht zu grell und außerdem hatte sie schon lange kein Blut mehr geleckt. Während Epona ihren Ruf in der Unterwelt unerschütterlich festigte, kam die Priesterin in den letzen Tagen deutlich zu kurz. Nur ihre langjährige Bekanntschaft hielt Maya momentan davon ab, das blonde Busenwunder vom Dach zu schubsen. Sie packte missmutig etwas fester den kühlen griff ihrer Lanze, schließlich nahm das geübte Auge der langhaarigen Frau jenen Wink war, der zum handeln animieren sollte. Sie hopste also Epona hinterher und landete wuchtig scheppernd auf dem nächst besten Dachvorsprung. Das die Drachenkopflanze dabei beträhctliche Kratzer an der Hausfassade hinterließ, kümmerte Maya dabei wenig. Schließlich schleppte man sie schon seit Stunden durhc irgend welche viertel, dirigierte sie in Hinterhöfe und zwang sie zum Sprung über Mauern. Sach mal hackts??? Das hier war doch kein Hürdenlauf, Survival Training oder Notübung für Bombenangriffe. Nein! Dies hier war pure Schikane von der Königin der Diebe, schließlich plünderte das blonde Weibsbild nicht nur, sondern markierte ihr Revier. Tja und sie war das Mittel zum Zweck und durfte hinter ihrer Arbeitgeberin herspringen, wie Bambi seiner Mutter! Die Priesterin fluchte leise und wünschte Epona einmal mehr Höllenqualen, während sie der Dame quer durch die Stadt folgte. Ihr liebreiz war ja schon immer so erquickend wie ein Totenacker voller Zombies, doch momentan lief Mayas Stimmungslage munter Amok. Wie sonst kam die übersprungene Mauer zu ihren Rissen, knickte im Hof ein Bäumchen und drückte Schlussendlich die klinke zu fest, so das die schwarzhaarige jenes nutzlose Metallstück in Händen hielt. Schleichen wie die da? Nein Danke! Diese Amazone mit Brüsten wie Melonen und einer so kurzen Schuluniform, hob einfach ihr Bein und trat schwungvoll gegen das Holz der Tür. ihre Instinkte hatten angeschlagen als Blondie ihr den Angriff signalisierte und so gab die Tür ächzend nach. Das splitternde Holz donnerte munter in den Raum und hinterher kam eine kampfwütige Priesterin geschossen, die Drachenkopflanze im Anschlag, nahm sie mit wehendem Röckchen ihr Gegenüber ins Visier. Was folgte war ein kräftiger Schlag mit Eisen auf Kopf, ein Ächzen und zum Schluss das niedersinken eines Körpers. Tse was fürn Weichei! Ich hab eben den längsten. Fauchte Maya missmutig und schaute fast schon liebevoll auf ihre Lanze. Soll die undichte Stelle eines grausamen Todes sterben? Ich hab viel zu lange keinen Spaß mehr gehabt. Mit dem da fang ich an. Mit einem mordlustigen funkeln in den Augen, trat sie dem Bewusstlosen nochmals in die Seite, ehe die schwarzhaarige ihr Augenmerk auf die Umgebung richtete. In jenem Moment schoss ein kleiner Schatten aus den Tiefen ihres Matrosen Oberteils hervor und stürzte sich leise kichernd auf den Kristall. Die putzige Fledermaus krallte sich das Diebesgut, flatterte ein paar Runden und ließ es schließlich vor Epona wieder fallen. Ha wieder eingesammelt! Lies Shin freudig vernehmen, ehe er eine graziöse Landung auf dem Kopf der blondhaarigen hinlegte und anfing sich zu putzen.
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Thema: Re: [Museum] Schloss des Feudalherren Di Aug 21, 2012 9:28 am
Durch den Moment der Stille hindurch platzte Maya, unübertroffen in ihrem absolut damenhaften Gebaren, und der Wächter des Saales fiel zu Boden, die flache Seite der Lanze hatte ihn wohl ins selige Reich der Träume geschickt. Wie sanft du doch heute bist bemerkte Epona trocken. Sie fuhr über ihre Kehle, wo der Schwerterstahl sie berührt hatte. Nur eine hauchdünne, winzige Wunde gab einige Tropfen Blut ab. Nichts, was die Blonde sonderlich erschreckte. Dabei dachte ich, das "Runter mit dem Kopf" würde dir ein schönes Stichwort geben. Aber gut, nur eine halbe Pointe für heute. Der Yamanaka gefielen die abendlichen Ausflüge wie immer deutlich besser als ihrer Leibwächterin. Maya Kurayami war einfach nicht zum Streuner geboren. Sie kannte nicht von klein auf den Spaß, den man haben konnte, wenn man in einer bunten Kinderschar durch Hinterhöfe tobte, sich gestohlene Keramik wie Spielbälle zuwarf und Verfolger in Stolperfallen oder auf angesägte Stege lockte. Gelassen fing Epona ihren Kristall aus der Luft und ließ der kleinen Fledermaus gern ihren Willen, auf ihrem Kopf zu sitzen und seinen Triumph quiekend zu verkünden. Soll die undichte Stelle eines grausamen Todes sterben? Ich hab viel zu lange keinen Spaß mehr gehabt. Wäre nicht schlecht merkte Epona sehr sachlich an, als ginge sie mit ihrem Bodyguard gerade die Einkaufsliste durch und beriete sich mit ihr, ob auch an Kaffee unbedingt wieder gedacht werden müsse. Sie wandte sich, während Maya zu einem böswilligen Tritt gegen den Bewusstlosen ansetzte, bereits wieder dem Türsturz zu, der durch die Kekkai gesichert war. In diesem Moment knirschte irgendwo eine Fließe. Die Kunoichi erstarrte. Maya sprach sie mit plötzlichem Ernst, wenn wir beide diesen Kampf überleben, dann verspreche ich dir, in einem viel größeren Kampf sterben zu dürfen. Eine Floskel. Platitüde. Phrasendrescherei. Wie Maya sie sicher gern hörte. Denn ungefähr so hatte es auch begonnen.
Irgendwo in einem Hinterhof, der mittlerweile gar nicht mehr existierte, zugeschüttet und überbaut, hatten sie sich gegenüber gestanden, Drachenkopflanze gegen Kunai. Komm mit mir hatte Epona damals gesagt, Komm mit mir, und ich verspreche dir ein ganzes Schlachtfeld, auf dem du sterben kannst.
Dieses Schlachtfeld hatte Maya auch bekommen, allerdings war die letzte, große Rebellion schon ein ganzes Jahrzehnt lang hin. Doch der Spruch, der war geblieben. Ein Versprechen für Maya, das als Bezahlung ausgezeichnet funktonierte. Ein Auftakt zu Beginn einer jeden größeren Auseinandersetzung. Schritte aus den Schatten im hinteren Bereich der Halle, und dann kamen sie. Zwei fielen von der Decke, vier schossen aus dem Dunkel, allesamt in schwarz und mit Katana bewaffnet, allesamt wie eineiige Zwillinge des Ersten. Epona wurde wieder aktiv. Dein Part sprach sie, die Fledermaus weiterhin auf dem Kopf, und hatte wahrlich den Schneid, sich im Schneidersitz vor die Kekkai zu hocken. Sie hob die Hände, und dann schloss sie Fingerzeichen. Opunnattsu no jutsu. In rascher Folge schoss sie ihre Seals ab, über ein Dutzend Figuren bildete sie und setzte an die Ende der Kette ein "Tori". Ihre Hände waren der Kekkai nah. Während der Seals hatte Epona immer stärker gespürt, wie sich etwas wie Druck in der Barriere aufbaute. Mit dem letzten Fingerzeichen war es förmlich, als gäbe die Kekkai etwas wie ein Klingeln von sich, das allein für Epona zu hören war. Erleichterung überflutete sie. Shin sprach sie die Fledermaus auf ihrem Kopf an, merke dir "Tori". Das war einfach. Das erste Fingerzeichen war aber auch häufig "Tori". Immerhin, damit konnte die Kekkai nicht ganz so speziell sein, wie es sich manche neureiche Großunternehmer seit Neuestem leisteten. Währenddessen nahm das halbe Dutzend von Wächtern Maya in die Zange, verteilte sich um sie, doch einer davon schoss sogar in weitem Bogen an ihr vorbei und zielte direkt auf die Blonde, die sich in ihre Diebesfähigkeiten vertiefte. Wie üblich. Irgendwer zielte immer auf die Wehrlose.
Spoiler:
Name: Opunnattsu no jutsu Typ: Ninjutsu Rang: C Chakrakosten: mäßig Beschreibung: Ein Jutsu, um Banne, Barrieren und Kekkai zu knacken. Diese Kunst ist allerdings sehr zeitaufwendig. Dem Anwender sei geraten, sich eine bequeme Haltung auszusuchen, wenn er dieses Jutsu einsetzt. Zunächst richtet er seine Hände in Richtung der Barriere aus und vollführt eine Kette von Fingerzeichen, deren letztes Seal besonders wichtig ist. Doch zunächst ein Grundsatz: Um eine Kekkai zu überwinden, gibt es eine Art Kombination aus Fingerzeichen, um durch sie hindurch zu kommen. Opunnattsu no jutsu ist förmlich ein Dietrich, der dazu dient, diese Kombination zielsicher auszuknobeln. Nachdem man die Fingerzeichenkette geformt hat, muss man zunächst abwarten. Stimmt das letzte Fingerzeichen mit dem ersten Fingerzeichen der Kekkai-Kombination überein, wird man eine gewisse "Resonanz" spüren können. Gibt es keine Resonanz, ist es falsch. Man wiederholt die Kette, verändert aber das letzte Seal. Diese Prozedur wiederholt man solang, bis es eine Resonanz gibt. Der nächste Schritt besteht darin, Opunattsu erneut auszuführen, zusammen mit dem bereits entschlüsselten Fingerzeichen und einem weiteren Seal, das man zufällig auswählt, um das zweite Seal in der Kombination herauszubekommen usw. usw. Gute Kekkai bestehen aus mindestens zehn Fingerzeichen. Sie zu knacken, kann quälend lang dauern. Ist es geschafft, kann man die Barriere jedoch unbehelligt passieren.
Zuletzt von Yamanaka Epona am Mi Aug 22, 2012 5:22 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Thema: Re: [Museum] Schloss des Feudalherren Di Aug 21, 2012 11:48 pm
Ein süßer Blutduft erfüllte Mayas Nase, köderte ihre Sinne und reizte ihre Lust. Blutlust. Es war selten gut sie in Kontakt mit Blut zu bringen, denn im nächsten Moment gab es ein hässliches Knirschen. Schuld daran war Shion, jene Drachenkopflanze, die eben ohne Umschweife dem Feind den Kopf von den Schultern trennte. Man sollte sie nie zweimal zu einem Mord auffordern, denn Gande gabs dann nicht mehr. Während Maya gelassen auf den abgetrennten Kopf starrte, fuhr ihr ein kaltes "Schon erledigt" über die Lippen. Die zwei Frauen waren schon ein ungleiches Gespann, schließlich stand Epona auf Geld und Erpressung, während Maya Kampf und Tod bevorzugte. Dennoch harmonierten sie ausgesprochen gut miteinander, auch wenn es einiger Anläufe bedurfte. Auch jetzt besprach man den Tod der undichten Stelle so sachgemäß, als ginge es um einen Sack Kartoffeln und nicht um ein Menschenleben. Sotetsu dein Part. Flüsterte sie ihrem Geist zu, schließlich musste sie Epona bewachen und trat so das aufspüren des Verräters an den toten Shinobi ab. Leider. Epona wuselte am Türsturz rum, während sie Kreise aus Blut am Boden malte. Doch plötzlich kippte die Stimmung binnen Sekunden und sie vernahm jene Worte ihrer Mitstreiterin, die ihr Herz höher schlagen ließ und ihr Adrenalin in Wallung brachte. Tse ich sterbe sicher nicht gegen diese Flachwichser! Kommt her und begrüßt Gevatter Tod! Schallten ihre Worte durch den Raum, während die Priesterin sich kampfbereit machte.
Sie hatte lange auf eine neue Schlacht warten müssen, wurde vertröstet und immer wieder an der kurzen Leine gehalten. Jenes Versprechen von damals galt noch immer und so nahm die schwarzhaarige ihre Feinde ins Visier, während der Blondschopf Fingerzeichen schloss. Was denn? Nur sechs beschissene Schwänze? War alles was die Frau angesichts der Übermacht, recht trocken und überheblich an zumerken hatte. Wo waren die Horden an Gegnern? Epona unterdessen machte es sich bequem, schließlich musste das Kekkei geknackt werden. Maya spürte dessen Anwesenheit schwach aber hatte auch so keine zeit sich darum zu kümmern, das überließ sie den beiden. Schon schoss der erste der vermummten heinis auf sie zu, doch dieser wurde mit einem lockeren Ausfallschritt aus dem Gleichgewicht gebracht, ehe sie zu einem gepfefferten Faustschlag ansetze. Es knackte unschön und der Gegner stürzte jammernd zu Boden. Blöd wenn man anfällige Nasen hatte. Die Priesterin knurrte leise, ehe sie Shion wuchtig im Kreis schwang um sich diese Kletten vom Leib zu halten. Da eine Lücke! Maya schmiss ihre imposante Waffe in die Luft und registrierte die gebannte Aufmerksamkeit ihrer Feinde auf diese. Das wurde genutzt um blitzschnell nach vorne zu preschen un zwei dieser Typen mit Tritten und Schlägen den Rest zu geben. Diese Typen waren nicht schlecht aber eben keine echten ninjas, daher entlockten sie der schwarzhaarigen nur ein Müdes Lächeln. Unterdessen schoss ein scharf gefieptes "Maya" durch den Raum, schließlich flog Shin gerade todesmutig auf einen der Angreifer zu und trat ihm mit seinem zierlichem Fledermaus Füßchen beherzt ins Auge. Ja ein Mann beschütze eben eine wehrlose Frau, auch wenn diese ne Diebeskönigin war und er eigentlich ein Flattermann. Der vermummte stieß einen Schmerzensschrei aus und wurde im nächsten Moment von Shions Klinge zerteilt. Die umher spritzenden Gedärme und der leichte Blutregen, ließen wohl auch die restlichen Typen innehalten. Wenn Maya nicht alles täuschte, so reiherten drei von denen gerade beherzt in ihren Mundschutz. Eklig! Shin machte es sich derweil wieder auf Eponas Kopf bequem, während Maya mit drohender Haltung und wogenden brüsten den Rücken ihrer Arbeitgeberin verteidigte. Sie stand also zwischen Angreifern und Opfer.
Tamashii no Utsuri Die Seele des Tamashii
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Thema: Re: [Museum] Schloss des Feudalherren Mi Aug 22, 2012 6:37 pm
Während Maya bereits einmal mehr die Hölle auf Erden herabbeschwor, ihre ganz eigene Welt in blutigroten Farben ausmalte und sich endlich einmal austoben durfte, vertiefte sich Epona ganz und gar in ihr eigenes Aufgabenfeld. Die Kekkai. Dieses unscheinbare Flirren in der Luft, es gehörte ganz ihr. Ihre Finger schlossen Zeichen. Ne, U, Uma, Inu, Tatsu, I, Tora. Und sie versenkte sich.
Eine Kekkai zu knacken, war nicht immer ein Fall purer Körperkraft. Oder einer energiegetränkten Schwertklinge. Nein, das ging auch anders. Feinfühliger und eleganter. Epona fand sich wieder vor einer gewaltigen Mauer aus Stein, in die man eine schwere Eisentür eingelassen hatte. Zwölf Flächen waren darauf zu sehen, mit Tiersymbolen zu sehen. Die Kombination für die Kekkai. Wer sie kannte, konnte passieren. Wer sich nicht kannte, durfte ausprobieren. Die Kunoichi jedenfalls kannte den Schlüssel noch nicht, doch sie würde auch keine Zeit damit verschwenden, x hoch ein Dutzend Kombinationen in die Tasten zu hämmern. Stattdessen goss sie die Welt in eine Form, die ihr besser gefiel. Keine himmelhohe Mauer mehr, sondern ein kreisrunder Raum. Zwölf Türen gingen davon ab. Und Epona klopfte gegen jede Einzelne, um auf ein "Herein" zu horchen. Ne, U, Uma, Inu, Tatsu, I, Tora, Tori, Uma. Niete. Ne, U, Uma, Inu, Tatsu, I, Tora, Tori, Tatsu. Treffer. Eine neue Tür schwang auf, und weiter gings.
In der Zwischenzeit hatte sich Shins gewagte Rettungsaktion abgespielt; der Wächter fiel, und Maya schlug ihn mit einem brutalen Rückhandschlag in zwei Stücke. Blut spritzte, einige Tropfen trafen sogar Eponas Wange. Die Blonde zuckte zusammen, doch nur im Reflex. Ihre Augen blieben in tiefster Konzentration geschlossen.
Epona führte ihren ganz eigenen Kampf, ein Duell ohne Gegner. Sie rannte nur durch Korridore in zwölftürige Räume, bahnte sich einen neuen Weg und begann das Spiel von vorn. Und dann, plötzlich, gab es keinen neuen Raum mehr.
Indes glitten zwei Mitglieder der Wachmannschaft, einer mit blutiger Nase, zurück, fort aus der Reichweite der Drachenkopflanze. Sie waren ein wenig standfester als ihre Kameraden, und sie gingen auch taktischer vor. Anstatt sich weiter mit Maya im Nahkampf messen zu wollen, schlidderten sie auf den Fließen rückwärts, griffen in ihre Hüfttaschen und schleuderten Shuriken. Anschließend ließen sie noch je ein Kunai mit Kibakufuda folgen. Epona riss die Augen auf. Drin! rief sie aus. Tori, Tatsu, Hitsuji, Uma, Inu, U, Tori, Ushi, Tora, Mi. Direkt nach den Fingerzeichen rollte Epona nach vorn, aus dem Lotus-Sitz truhlte sie einfach mit einem Purzelbaum nach vorn, direkt durch die Kekkai hindurch, die - zumindest für sie - keinen Widerstand leistete. Dabei ging die Kunoichi akrobatisch genug vor, dass Shin, der wieder auf ihrem Kopf saß, sogar gänzlich unbeschadet mit ihr gehen konnte. Nur einen Schreck würde er wohl bekommen haben. Gut gelaunt kam Epona wieder auf die Beine. Willkommen im Allerheiligsten! sprach sie zu der Fledermaus. Sie holte ihren Detektor-Edelstein wieder hervor. In Mayas Richtung blickte sie dabei schon gar nicht mehr. Ihr Vertrauen in diese Kunoichi, die so absolut nichts mit ihr gemein hatte, war groß genug. Maya würde gut ohne sie klarkommen. Die Diebin konzentrierte sich auf ihre eigene Aufgabe und überließ es ihrer Leibwächterin, draußen zu überleben. Auf einem Sockel stand, was die Kunoichi suchte. Ein marmornes Quadrat, gerade so groß, dass es selbst auf Eponas Handfläche passen würde. Ein Fabelwesen schmückte es, golden und wie eine dicke Raube mit einem Drachenkopf aussehend. Als der Detektor-Stein darüber hinwegschwang, zuckte eine winzige Entladung auf. Gesichert konstatierte Epona. Sie zog eine bleistiftdünne Schriftrolle hervor, hielt sie mit dem Mund fest und entrollte sie mit der freien Hand. Der Kristall suchte zielstrebig die Markierung "Sprengfalle", als er über das Pergament glitt. Kurzentschlossen formte sie ein einhändiges Fingerzeichen, zielte auf das Ausstellungsstück, kalibrierte wohlwollend auf die Sprengkraft eines Kibakufuda und gab ihren Schuss hungrigen Yintons ab. Kokoro no kajo kaki. Eine Ladung geistiger Energie flackerte über die Oberfläche des Sockels. Epona hob das wertvolle Stück hoch, ohne das darunter liegende Kibakufuda auszulösen. Gut gelaunt zeigte sie es Shin, indem sie es höher hielt. Du wirst mir nicht glauben, wie wertvoll dieses Ding hier ist. Es ist der Briefbeschwerer des ersten Fürsten des geeinigten Yokuchi. Spürst du seinen historischen Wert, Shin-chan? Epona betrachtete es sehr genau. Schnupperte daran. Schmeckte sogar daran. Und jubelte: Und es ist echt!
OUT: Mangels besserem Bild orientiere man sich bei der Vorstellung des Diebesgutes etwa hieran:
Spoiler:
Zuletzt von Yamanaka Epona am So Aug 26, 2012 9:28 am bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Thema: Re: [Museum] Schloss des Feudalherren Fr Aug 24, 2012 3:58 pm
Schöne Scheiße! Während Epona ihrer Leidenschaft für Sudoku Rätsel nachging, hing die Priesterin derweil fest. Sie konnte der blondhaarigen momentan wenig helfen, nur diese Witzfiguren von Gegnern beschäftigen. Diese zogen einen Teil ihrer streitkräfte zurück und so blieben nur die ganz harten Kerle übrig. Denkste! Maya holte mit Shion eindrucksvoll aus und beförderte die Salve Shuriken zurück zu ihren besitzern oder pfefferte einen Teil gekonnt zu Boden. Nix gabs sie würde nicht weichen und sich scon gar nicht von solchen Deppen bezwingen lassen! Die Sehnen in den Beinen spannten sich an und schon im nächsten Moment tauchte die schwarzhaarige unter den gezündeten Explosionstags weg, nur um weiter voran zu stürmen. Hinter ihr krachte und schepperte es, doch Epona hatte ihren Knackarsch mit einem "Drin" längst in Sicherheit gebracht. Maya wusste das sie nicht durch die Barriere kam, doch Shin war bei ihr und das musste reichen. Die würden schon klar kommen und so stieß sie sich mit wogender Oberweite vom Boden ab und setze zu einem horizontalen Fußkick an. Mal sehen wie ihren Feinden die geballte Power einer Priesterin schmeckte! Der Tritt saß, schließlich riss Maya ihr Opfer von den Füßen und benutze ihn als Landebahn. Man hörte unschönerweise ein paar Knochen knacken, schließlich war die 1, 75 m große Frau kein Fliegengewicht. Upps wohl etwas zerbrechlich der Gute. Kommentierte die schwarzhaarige trocken, mit einer Spur von Langeweile in der Stimme. Sie drückte den schreienden Mensch mithilfe ihrer Hände zu Boden und achtete darauf, das er nicht frei kam. Schon zog die Frau ein Rosenquarzsenbon hervor und fing an ihrem Opfer hübsche "Muster" in die weiche Haut des Gesichts zu ritzen. Die gellenden Schreie waren Musik in ihren Ohren und so suchte Maya lasziv lächelnd den Blick zu den anderen Feinden. Wer möchte der nächste sein? Fragte die Priesterin fröhlich, während ihre Hand mitsamt Senbon die freudlosen Tiefen des feindlichen Hirns erkunden ging. Der Typ sackte leblos zu Boden, während die schwarzhaarige die unzähligen Blutspritzer auf Oberteil, Gesicht und Arme zur Kenntnis nahm.
Unterdessen quickte Shin leise auf, schließlich rollte Epona nach knacken des Schlosses sich wie ein Otter durch die Tür und zog die arme Fledermaus mit sich. Ihm war tierisch schlecht und so versuchte sich der Kleine eben anderweitig ab zu lenken. Vorsichtig kroch der Flatterman auf die Schulter der frau und spähte begeistert auf ihre Beute. Das Quadrat sah in der Tat etwas seltsam aus, doch seine Herrin mochte Drachen und so gefiel auch Shin dieser Schatz. Woooow ist das toll. Fiepte die Fledermaus vor Begeisterung, obwohl nicht so erkennbar war, ob sie nun wegen Eponas Künsten so abging oder wegen des Schatzes. mit funkelnden Augen und einem feuchten Näschen, beowachtete er genau wie die Yamanaka erneut ihr Juwel zückte und dieses einsetze. Auf einer Schriftrolle die sie im Mund hatte, das nur am Rande. Doch scheinbar machte man so auf gewitzte Art Sprengfallen und anderen Hindernissen den Gar aus. Was ganz neues für den Kleinen Kerl, der nunmehr vor Aufregung regelrecht auf ihrer Schulter herum hopste, als Epona das quadratisch praktisch gut Teil an sich nahm und es voller Stolz zeigte. Okay das anlecken hätte nicht sein müssen aber Shin knuddelte zur Freude ihren Hals und sprang dann mit Gleitflug auf ihre Hand um sich den hochgelobten Briefbeschwerer näher an zu sehen. Ja ich kann mir den Wert denken Epona san, deswegen gib ihn bloß nicht meiner Herrin in die Hand. Aber sag warum klaust du ausgerechnet das Teil? Mit funkelnden Äuglein blickte er die Ältere an und versuchte sich einen Reim auf das Ganze zu machen.
Tamashii no Utsuri Die Seele des Tamashii
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Thema: Re: [Museum] Schloss des Feudalherren Sa Aug 25, 2012 1:46 pm
Natürlich hatte das Abschmecken sein müssen. Der fürstliche Briefbeschwerer bestand schließlich aus Echtgold - und wäre es nur eine vergoldete Fälschung gewesen, so hätte Epona es spätestens jetzt bemerkt. Massives Echtgold hatte einen Geschmack von Süße. Die Süße des Sieges. Ähnlich wie Kandiszucker. Auch der verbreitete auf der Zunge einen Hauch euphorischen Siegesaromas. Vergoldete Dinge dagegen? Die schmeckten schal. Und Imitationen aus etwas wie Quarz oder Katzengold, das schmeckte sogar bitter! Epona lachte leise, während sich Shin so quietschfidel an ihren Hals knuddelte und seiner Freude über ihre Freude soviel Luft machte. Warum ausgerechnet dieses Teil? Oh, das ist einfach. Nun, da sie den Kristall nicht mehr brauchte - sie hatte nicht vor, noch etwas anderes an sich zu nehmen - verstaute sie ihn in ihrer Hüfttasche. Sie zog die bleistiftdünne Schriftrolle noch ein Stück weiter auf, wobei ein Tobidogou-Siegel mit dem Vermerk "Hübsches Bling-Bling" offengelegt wurde. Das Diebesgut verschwand im Siegel. Ich sagte ja, Shin-chan, dies ist der Briefbeschwerer des ersten Fürsten von Yokuchi. Was glaubst du, worauf er alles gelegen haben muss: Auf dem ersten Gesetz-Erlass des vereinigten Yokuchi, auf der ersten Steuererklärung des vereinigten Yokuchi, auf der ersten Krankmeldung des vereinigten Yokuchi, auf der ersten Kriegserklärung des vereinigten Yokuchi, auf dem ersten Antraf auf Mutterschutz des - Und so weiter und so fort. Während Epona weiter Beispiele aufzählte, verstaute sie die Rolle am Gürtel in einem kleinen Lederbehälter, tätschelte sie und tastete paranoiderweise auf den Inhalt, ob sie ihn von außen auch fühlen konnte. So ist das eben. Weißt du? Wichtige Leute machen viele schöne, wertvolle Dinge zu noch viel schöneren, noch viel wertvolleren Dingen. Stelle dir nur vor, du wärest ein Fürst der Fledertiere. Dann würde man deinen Schlafbaum unter Denkmalschutz stellen, der Kuhstall, in dem du Fliegen fängst, wäre eine Touristenattraktion und dein Gunao, in schöner Form getöpfert, wäre ein Glücksbringer. Die Blonde tätschelte Shins haariges Köpfchen. Stells dir vor, stells dir vor. Damit machte sie auf dem Absatz kehrt, spazierte einfach wieder auf die Barriere zu, schloß die passenden Fingerzeichen und durchschritt mit Shin auf ihrer Schulter die Kekkai, als wäre sie Luft. Die Fledermaus, nah genug an ihrem Körper, kam dabei problemlos mit.
Draußen kniete Maya über einem Toten, über und über mit Blut besudelt, was Epona erst feststellte, als sie über Leichen und teils auch Gedärm zu ihr schritt. Ihr Gesichtsausdruck war, wie stets, vor Ekel verzogen. Doch es war nicht der erschrockene Ekel vor der Grausamkeit des Gemetzels. Es war jener Ekel, den andere Leute empfinden, wenn ihre Hauskatze ihnen wieder einmal den unteren Teil einer Maus zum Geschenk macht. Die Yamanaka tat, was wohl nur wenige Menschen tun konnten: Sie berührte Maya an der Schulter, tippte sie kaum wahrnehmbar an. Dafür, die Dunkelhaarige in ihrem Kampfrausch zu berühren, bezahlte man in aller Regel mindestens mit der Hand, wenn nicht mit dem Kopf. Genug, Yaya-chan säuselte Epona sanft. Wir haben, was wir wollten. Mondlicht fiel durch die Fenster, schimmerte kalt auf den Fließen und eisblau in ihren Augen, während sie den Blick auf den letzten, verbliebenen Wächter des Museums richtete. Dieser war in Schrecken wie erstarrt. Nicht nur, dass man seine Kameraden wie ärgerliche Fliegen beiseite gefegt und erschlagen hatte - dieser Dämon in Gestalt einer jungen Frau hatte es sogar mit Freude getan. Nicht mit professioneller Kaltblütigkeit und schmerzloser Gnade, sondern mit Spaß an der Qual. Als deren Partnerin ihn nun ansprach, erwachte er aus dieser Starre. Du. Verschwinde. Und falls dort draußen Verstärkung warten, so erzähle ihr, warum sie es dir gleichtun sollte sprach Epona im Brustton des Selbstvertrauens. Lauf weit weg. Berichte von diesem Abend, was du willst. Sag deinen Auftraggebern, dass der tote Briefkasten nahe der Vier Ecken auf seinen monatlichen Einwurf wartet. Kühl tätschelte sie Mayas Schulter. Lass ihn leben, ja? Du weißt doch, ohne Zeugen ist das alles hier nur eine scheußliche Sauerei. Epona grinste. Für Mayas Empfinden war es vermutlich ein sehr erfreulicher Ausdruck auf den ebenmäßigen Zügen ihrer Partnerin. Aber wenn wir ihn laufen lassen, wird er es weiter erzählen. Und spätestens nächste Woche hörst du deine eigene kleine Schlacht im Gasthaus, in den schönsten Farben. Ihre Augen wechselten wieder zu dem Wächter. Ist das nicht so? Verbreite eine schöne Geschichte über meine bezaubernde Freundin, klar? Andernfalls ist mein nächstes Ziel die Verwaltungsebene. Da finde ich die Rechnungsakten. Da finde ich den Wachauftrag für diese Nacht. Da finde ich den Begünstigten der Rechnung. Und dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich den Namen des Einen finde, der diese Nacht überlebt hat. Und damit finde ich dich. Stöhnen. Hinter ihr. Ein Schwerverletzter regte sich. Epona zog in einer einzelnen Bewegung ein Kunai, warf aus dem Handgelenk. Schmatzen, Keuchen, Stille. Und damit finde ich nur dich konstatierte Epona. Der Wächter verschwand. Im Bruchteil einer Sekunde blieb von ihm nichts weiter übrig als ein dünner Luftzug. Yaya-chan. Wir gehen auch, ja? säuselte Epona mit honigsüßem Stimmchen.
Gast Gast
Thema: Re: [Museum] Schloss des Feudalherren So Aug 26, 2012 4:48 pm
Draußen schien der Kämpfeslärm langsam zu verhallen, doch das bekam das ungleiche Gespann im verriegelten Raum wohl eh nicht mit. Wie auch? Während Maya den ungebetenen Gästen dort draußen das Leben entriss, stand Epona mit Shin auf der Schulter vor dem Schatz und unterhielten sich über das Diebesgut. Aufmerksam spitze die Fledermaus ihre Öhrchen, schließlich konnte man immer noch etwas lernen und so lauschte er aufgeregt den Erläuterungen der blondhaarigen. Eine sehr lange und detaillierte Erläuterung! Während Epona quatschte, wurde der Briefbeschwerer ordnungsgemäß eingepackt und Shin nickte an den richtigen Stellen. Schließlich wollte er zuhören signalisieren, auch wenn er teilweise nicht mehr mitkam. Ich versuchs mir ja vor zu stellen aber das sind Dinge die kein Mensch, geschweige denn eine Flerdermaus braucht. Ich würde mich in all dem nicht wohl fühlen aber jeder brauch eine Sammelleidenschaft. Solange es dich glücklich macht, regelmäßig in Häuser ein zu steigen und Wachen zu erpressen, ist dein Leben lebenswert. Du erliegst nicht der lähmenden Langeweile, die Menschen nur zu gern befällt und obendrein hat man mit dir immer Spaß und Nervenkitzel am Hals. Fiepte Shin leise und fuhr sich mit den kleinen Pfötchen über den Kopf. Man tätschelte ihn kurz und schon ging es zurück zu Maya. Jedesmal wenn sie durch die Kekkei latschen, wurde ihm recht unbehaglich zumute aber da musste man(n) ja bekanntlich durch. Während Epona das Fingerzeichen schloss, krallte sich der Kleine gut an ihren Klamotten fest.
Maya ließ endlich von der Leiche ab, die sie unschönerweise angefangen hatte zu vierteln. Tja Beschäftigungstherapie für einen Psychopathen eben. Das schmatzende Geräusch klang angenehm erfrischend, eben weil sie wusste, das ihre Schuhe in einer riesigen Lache aus Blut wateten. Lustlos kickte sie eine ominöse Gliedmaße weg und bückte sich um die wenigen Rosenquarzsenbon wieder ein zu sammeln. In jenem Moment schritt Epona stolz wie der König der Tiere wieder in den Raum hinein, mit einem ziemlich fertig wirkenden Shin auf der Schulter und tippte der schwarzhaarigen sachte auf der Schulter rum. Der Blick der holden Blonden sprach Bände aber statt sich für den Ausraster zu rechtfertigen, schaute die Priesterin von ihrem Werk nur kühl auf. Ich sehe ihr seit zurück. Haste deinen Krempel bekommen? fragte sie so desinteressiert, das man meinen konnte, Maya ginge die ganze Aktion am Arsch vorbei. Völlig miesepeterig veranlagt, wischte sie die rosanen Senbon an den Falten ihres ohnehin befleckten Rockes ab und steckte sie dann zurück in die weiten ihres Ausschnitts. Ausnahmsweise war der Kampfesrausch ausgeblieben, schließlich katapultierten sie diese Wichser nicht in die gewünschte Euphorie, dafür waren sie einfach zu schwach. Demnach auch ihre Friedhofsstimmung, doch ihrer Partnerin tat sie kein leid, das wäre kontraproduktiv gewesen. Mit einem Seufzen erhob sie sich schließlich, wurde schonwieder an der Schulter getätschelt und hörte dann entnervt den Drohungen der Yamanaka zu. Shin nutze den Moment und flatterte leise zu seiner Besitzerin zurück, ehe er in den tiefen ihrer kurzen Kleidung verschwand. Sicher Maya zweifelte nicht an Eponas düsteren Versprechungen, doch war es langweilig. Dieser Pisser da vorne machte nicht den eindruck von Wiederstand und so schenkte sie ihm noch ein liebreizendes und absolut tödliches Lächeln. Friss und stirb eben. Hey Kleiner! Ich würde auf sie hören, denn sobald sie dein mickriges Leben beendet hat, werde ich komme um deine Seele ewige Verdammnis zu bringen. Das zog in den meisten Fällen immer, schließlich hatten Menschen vor dem Sterben, samt dem Sein danach mehr Angst, als sie jemals zugaben. Keiner wusste was nach dem Tod kam und das machte sich Maya zu nutzen. Als könne ihre Partnerin Gedanken lesen, fuhr ein einzelnes Kunai blitzschnell aus den Ärmeln ihres Gewandes und metzelten einen weiteren Wächter dahin. Nett. Können wir jetzt? Ich hasse es wenn du so dramatisch wirst. Die Seelensignatur dieses Viechs hab ich mir gemerkt also los. Maya rollte entnervt mit den Augen und setze dann ihren Astralkörper in Bewegung. Das Fenster auf der linken Seite trat sie mit einem Tritt einfach ein, nahm etwas Anlauf und landete dann auf einem der dicken Balken der Pagode. Auf diesem Weg würden sie unbemerkt herab kommen, ohne das man sie so schnell bemerkte. Shion glitzerte im eisigen Mondlicht silbern und dann verschwand das Geblinke in der tiefen Nacht und mit ihr die Priesterin.