Eine Geiselübergabe, wie es wohl nur wenige zvor gegeben hatte. Daizen würde gern mehr davon erleben. Kazu sähe das sicherlich anders, doch irgendwer musste eben immer leiden. Für den Hokage jedenfalls ging die Angelegenheit gut aus: Er bekam seinen Spion zurück, zahlte dafür weder mit Infos noch mit Geld und wurde darüber hinaus auch einen unliebsamen Eintrag im Bingo-Buch los: Den von Hikari selbst.
Und darüber hinaus winkte die Chance, auch Eiji nicht mehr jagen zu müssen. Bestens.
"Ich denke, das lässt sich einrichten. Hi no Kuni ist noch immer ein wichtiger Umschlagplatz für mich, da werde ich sicher auch dem Tempel einen Besuch abstatten und für deine Gesundheit beten."
Da tust du mir mehr Gutes als viele meiner Untergebenen, entgegnete Daizen nur halb im Scherz. Bei der Überzahl der Untergebenen - grade bei den Ge-Nin - hegte er schließlich den Verdacht, man wollte ihn eher langsam in den Wahnsinn treiben.
"Irgendwie tut es mir fast ein bisschen Leid, dass ich nicht unter dir arbeiten konnte. Fast. Ich bezweifle zwar, dass es etwas an meinem Lebensweg geändert hätte aber es ist dennoch ein schöner Traum."
Hmmm... Ein lang gedehnter Seufzer. Nicken. Hmhm. Und um ein Har wäre das auch alles geblieben, was er darauf gesagt hätte.
Hikari wandte sich bereits zum Gehen. Der Kato erhob sich seinerseits, ließ der Kunoichi jedoch den Vorrang beim Gehen. In dem Konoha, sprach er formell, das ich leite... ist Platz für die Schlimmsten und die Besten gleichermaßen. Daran denke, wenn du... irgendwann mal deinen Traum wahr machen willst.
Es war nur ein Greifen nach einem Strohhalm, und selbst das nur halbherzig. Doch irgendwie empfand Daizen es als nötig, hervorzuheben: Lebenswege konnte man in zweierlei Richtungen beschreiten. Ein Zurück gab es immer.
Dann vorbei. Trennen in Frieden. Ich werde dein Angebot wahrnehmen. Eher früher, als später. Denke an den Tempel.
Daizen stapfte in den Kirchenraum zu seinen Leuten, zu Mayura und Kazu, und ließ sich auf dem blanken Boden nieder. Gab mit knappen Worten Auskunft darüber, dass die Sache überstanden war, und erklärte die Nachtwache für seine eigene Arbeit.
Ein einsamer Mönch, der von sonstwoher gekommen war, stellte eine Stunde vor Morgengrauen Brot und Wasser auf eine Sitzbank, grüßte schweigend und ging wieder.
Schließlich fiel Sonnenlicht durch die Fenster. Daizen erhob sich, und nach dem kargen Frühstück trat das Konoha-Trio nach draußen. Heim, lautete die knappe Order.
Und los gings.
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tbc: Konohagakure