Thema: Eisstand "Tutti Frutti" Sa Sep 08, 2012 11:09 pm
das Eingangsposting lautete :
Der wohl kommerziell erfolgreichste Selbstbrötchenverdiener in Tsukigakure! Wie Ichiraku ist Tutti Frutti zwar ein relativ kleiner Laden, jedoch macht er wie Ichiraku verdammt viel Umsatz und ist somit einer der besten Steuerzahler Tsukigakures! Denn hier bekommt man das beste Eis weit und breit. Wohl kein anderes Dorf, nichtmal Kirigakure wo eigentlich Eis herkommt, kann so gutes Eis herstellen. Das Geheimniss? Die Geheimformel die so geheim ist das sogar ihr Name geheim ist und das Geheimnis nur im Kopfe des Meister, nur im kopfe des leiters von Tutti Frutti ist. Aber weil es so geheim ist das nichtmal ich es weiß, immerhin bin ich nicht der Leiter, erläutere ich da mal nicht mehr drüber.
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Kuroreiki Masao
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Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" Do Mai 30, 2013 7:48 pm
cf: Anwesen der Hiromiya
Es war wirklich zum kotzen, aber eigentlich sollte er sich nicht mehr darüber aufregen. Er war es ja mehr oder weniger gewohnt. Gewohnt, dass er so angegangen wurde. Von seiner Familie... Bände sprach da alleine schon sein ausgebleichtes Gesicht in den Fotoalben seiner Großeltern. Als er damals gegangen war, war er für sie gestorben. Naja, halbtot war er für die beiden alten sowieso schon, als er begann sich zu prügeln - nur, weil er diesen maroden Käfig des Reichtums hasste. Er wollte nie verhätschelt werden, hatte nie darum gebeten und war froh, als er Madarame kennenlernte, welcher ein ganz anderes Leben hatte, als er. Mittlerweile war er mit seiner kleinen Schwester adoptiert worden, lebte nicht mehr im Waisenhaus. Obgleich viele sich Raijins Geschichte und Vergangenheit wünschten, so würde letzteres wohl lieber Madarames nehmen, denn manchmal kam eben dieser ihm einfach glücklicher vor. Aber wieso dachte er überhaupt darüber nach? Seit er das Haus verlassen hatte, hingen die Worte seiner Mutter in seinem Kopf. Erinnerten ihn daran, dass die Hälfte der eigenen Familie ihn wohl nicht leiden konnte. Klar, seine Mutter mochte ihn, sie war eigentlich ein lieber Mensch... doch für sie war er nur ein Sorgenkind. Missmutig kickte er mit Wucht den Stein vor seinen Füßen aus dem Weg, welcher daraufhin um ein Haar einen älteren Mann am Kopf getroffen hätte. Nun prallte er einfach in Hauswand eines der Häuser und blieb dort stecken. Zum Glück war es auf dem Weg, welchen er nahm und welcher ihn zu einem nicht erdachten Ziel bringen würde, laut genug, sodass man es nicht hörte. Raijin machte keinen Hehl mehr daraus seine Zornesfalte zu unterdrücken, zu verstecken. Er hatte es an manchen Tagen einfach satt, weil alles zusammenkam - dabei war jener Tag doch noch so verdammt jung. Vielleicht brauchte er ja einfach mal eine entspannte Ruhe oder eine Konversation, bei welcher er nicht in Frage gestellt wurde. Weder von einem alten Herren, noch vom Freund des Bruders, welcher ihn sowieso zu hassen schien seit der Rückkunft und auch nicht von seiner Mutter. Einfach jemanden, mit dem man über die Dummheiten des Lebens reden und sich mit ihm verstehen konnte. Es musste ja nicht um Shinobitechnisches gehen, er wollte einfach nur... ja... über "Gott und die Welt" reden, auf andere Gedanken kommen, wie man so schön sagte. Und wie es manchmal im Leben so ging, bekam Raijin im nächsten Moment auch eine Chance dazu, als er blonde Haare durch die Luft hüpfen sah, beziehungsweise rannte jemand auf ihn zu und wedelte dabei mit den Armen in der Luft, stieß laut seinen Namen aus. So laut, dass sich Leute nah ihnen umdrehten. Sofort hoffte er, dass er nicht umgesprungen wurde - aber diese Person würde es dann doch ein wenig weit treiben... selbst, wenn man ihn nicht so leicht umspringen konnte. Wahrscheinlich versteinerten gerade alle Leute um ihn herum, welche sich umgedreht hatten, denn ein jeder kannte wohl den blonden Hiromiya, der so anders als seine Verwandten war. Der um sich schlagen konnte - ob nun mit Fäusten oder Straßenbauten - und der gerade auch mit einer schlechten Laune unterwegs war. Demnach vermuteten sie gar nichts gutes, als sich dieser blonde Wirbelwind zu ihm gesellte mit dieser wunderbar guten Laune und sofort an nichts anderes denken konnte, als ihn auf jene Laune anzusprechen. Vielleicht schluckte der ein oder andere gerade, weil er das Schlimmste vermutete. Vielleicht duckte sich ein anderer auch schon gedanklich, plante einen Fluchtbahn - doch sie wären überrascht, denn wenn sie im nächsten Moment nun hinsahen, erblickten sie keine geballte Faust oder dergleichen. Lediglich einen in aller Normalität überrumpelten blonden Erwachsenen. Der zugefaselt wurde und ein breites Grinsen hochgeworfen bekam, dass er Falten bekommen würde. "Hi..... ich bin vielleicht älter als du, aber das heißt nicht, dass ich von sowas gleich Falten bekomme!" Gut, sein Ton war ein wenig verärgert, als er sich gefasst hatte und sie nach einer spärlichen Begrüßung gleich auf ihre Aussage zurechtwies. Trotzdem konnte man es nicht als einen Wutausbruch oder dergleichen beschrieben, von denen er ja manchmal genug hatte. Stattdessen wirkte er, ja, einfach verärgert und möglicherweise war er auch froh darüber, nun endlich einen Teil dieser Verärgerung in ein wenig... Witz herauslassen zu können. Die Leute drehten sich wieder, fanden wohl, dass diese zwei Blonden ein komischer Anblick auf den Straßen waren. Der eine hatte bekannte Wutausbrüche, die andere war ein Wirbelwind und ein Wasserfall... beide waren sie nicht normal. Aber vielleicht verstanden sie sich auch deshalb so gut im Gespräch. Jedenfalls fühlte sich Raijin in Shizukas Gesellschaft sogleich mehr wohl, als in den letzten Stunden dieses Tages. Allerdings... auf den Rücken hauen musste sie ihm nicht, weshalb seine Augen sich kurzzeitig zu Schlitzen verzogen und er sie aus dem Augenwinkel angestrengt anlinste. "Was zum... Ich glaube nicht, dass man es spannend nennen könnte, wenn man von einem alten Knacki dumm angemacht wird, nur um dann eine weitere Auseinandersetzung mit jemandem zu haben... Sagen wir es so: Der Tag war ein Tritt in den Hintern mit Aussicht auf Regen und keinen Sonnenschein." Stimmt, hier war ein Eisstand - allerdings war er nicht so der Fan von Süßem. Keine Schokolade. Keine Zuckerwatte. Irgendwie mochte er es einfach nicht. Andererseits... hatte er etwas besseres zu tun? Wenn er gleich auf den Trainingsplatz oder dergleichen gehen würde... dann würde er sich nur wieder aufregen und vielleicht war ein wenig Ablenkung an dieser Stelle, jenes einfache Gespräch, nicht so schlecht. Auch, wenn er wohl die meiste Zeit nur zuhören würde. Mit einem Lächeln auf den Lippen seufzte er schließlich. "Okay. Auf ein Eis. Angenommen. Aber bei Vanille passe ich, das sag ich dir gleich. Wie siehts bei dir aus? Wie war dein Tag soweit - außer einer gäääähnenden Langeweile?"
Gast Gast
Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" Do Mai 30, 2013 8:21 pm
Shizuka schlenderte solange neben Rai her, bis er stehen blieb und bemerkte dabei nicht, wie die Leute um sie herum teilweise besorgte Blicke tauschten. Direkt sprach er sie auf den Kommentar mit den Falten an, was sie herzlich lachen ließ. "Ach, nicht? Da wäre ich mir an deiner Stelle aber nicht so sicher! Sowas geht schneller, als man denkt. Und wer will schon dauerhaft mit einer solchen Falte herum laufen?" Da er stehen geblieben war, um ihr zu antworten, ging sie davon aus, mit ihren Worten absolut nichts falsch gemacht zu haben. Und mal ehrlich, selbst wenn dem so gewesen wäre, hätte sie doch nichts daran ändern können. Shizuka war eine der Personen, die erst sprachen oder handelten und dann dachten. Das war ihre Taktik, den Leuten zu begegnen und in den seltesten Fällen sorgte es dafür, dass eine Person tatsächlich nie wieder etwas mit ihr zu tun haben wollte. Sie sah an Rai hoch, der offensichtlich ein wenig genervt von der Tatsache war, dass sie ihm einen Schlag auf den Rücken gegeben hatte, da sein Gesichtsausdruck sich noch nicht wirklich zum Positiven gebessert hatte. Aber er gab ihr eine Antwort auf die Frage nach seinem Tag und Shizuka verstand nun auch, warum er mit einem solchen Ausdruck im Gesicht herum lief. Für Viele wäre diese Situation unangenehm gewesen ... Manch anderer wäre ihm vielleicht mit so etwas, wie Mitleid gekommen oder hätte eine Weile über die Wahl der Worte nachdenken müssen. Doch bei Shizuka war dem nicht so, sie sprach frei heraus, was ihr in den Sinn kam: "Ach komm, als wenn wir uns was von alten Leuten sagen lassen! Sie profitieren von uns, nicht wir von ihnen, also haben sie absolut kein Recht dazu, uns dumm von der Seite anzumachen." Sie ignorierte ein älteres Ehepaar, das in diesem Moment an den beiden vorbei kam und Shizuka kopfschüttelnd anstarrte. Ihr konnte es egal sein, was andere von ihr dachte, solange sie Leute kannte, die sie so nahmen, wie sie war. Und was Leute von ihr dachten, die sich nicht einmal annähernd kannte, war ihr sowieso absolut gleichgültig.
"Und so 'ner Auseinandersetzung begegnet man einfach mit einem süßen Lächeln und einem hübschen verbalen oder auch nonverbalen Schlag in's Gesicht, ganz abhängig von der Person." Sie hielt kurz inne, wobei sie ihren Kopf schräg legte und ihn ansah, bevor sie weiter sprach: "Na gut, in deinem Sinne vielleicht eher ... mit einem sarkastischen Lächeln, süß wird durchaus schwierig. Außerdem verstehe ich gar nicht, was du gegen Regen hast. Ab und zu ist der gar nicht mal so schlecht." Sie zuckte mit den Schultern und tat dabei so, als wäre es etwas völlig Belangloses, einen Tag zu erwischen, an dem einfach alles schief lief. Sie setzte sich wieder in Bewegung, aber nur um dabei um ihn herum schleichen zu können und weiter zu sprechen. "Aber ich sehe shcon, dein Tag war bisher nicht so der Hit! Das kann man aber durchaus ändern. Und das am Besten, indem man mit einem Eis beginnt!" Und da war es wieder, das Thema "Eis". Sie blieb direkt vor ihm stehen und blinzelte ihn von unten her aus eisblauen Augen schelmisch an. Und tatsächlich willigte er letztendlich ein, ein Eis mit ihr zu essen. Dass dies schon ihr zweites heute sein würde, behielt sie einmal für sich, auch wenn es im Grunde egal war. Shizuka wollte sich also zügig in Bewegung richtung des Eisstandes bewegen und griff so nach Rais Ärmerl, um ihn hinter sich her zu ziehen. Anhand der Tatsache, dass sie um Einiges kleiner und vor allem auch körperlich schwächer war, als er, sah dieser Versuch jedoch nicht nur überaus kurios aus, sondern war auch noch ein Ding der Unmöglichkeit, denn sie bekam ihn wohl kaum durch bloße Muskelkraft vom Fleck. Also ließ sie von ihm ab und beantwortete ihm lieber seine Frage nach ihrem Tag. Dabei machte sie jedoch hin und wieder Andeutungen, los zu gehen. Da er das "gähnend" in seiner Frage so lang zog, hätte er sogar selbst beim Sprechen gähnen können, es wäre wohl kaum aufgefallen.
Mit einem kurzen Lachen zuckte Shizuka nur mit den Schultern. "Also, mein Tag war weniger regnerisch, als deiner, nur muss ich sagen, dass er wohl umso langweiliger war. Abgesehen von gähnender Langeweile ist tatsächlich nichts weiter passiert. Ich meine, ich konnte mal wieder ausschlafen, das war ganz nett aber ansonsten hat der Tag mir bisher keine angenehmen Überraschungen gebracht. Abgesehen von der Tatsache, dass ich dich hier getroffen habe, vielleicht. Oh und ... was für ein Glück, dass es auch andere Eissorten, als Erdbeer und Vanille gibt. Du hast also eine große Auswahl zwischen anderen Sorten." Nun setzte sie sich tatsächlich in Bewegung und bahnte sich zügig, nahezu hoppsend einen Weg durch die Menschen zurück zum Eisstand, wo der junge Mann darin sich wohl mittlerweile damit abgefunden hatte, dass Shizuka wortlos davon gerannt war, da er mit einem freundlichen Lächeln zwei andere Damen bediente. Shizuka wandte sich wieder um und wartete darauf, dass Rai ihr folgte. Der Tag wurde vielleicht doch noch interessant, und selbst wenn er nur daraus bestehen sollte, dass die beiden sich ein wenig miteinander unterhielten. Auch wenn sie das Gefühl hatte, sich bis jetzt schon fast wieder den Mund fusselig geredet zu haben. "Also, alter Mann! Schon 'ne Idee, welche Sorte es werden soll?" Rai mochte zwar älter sein als sie, aber so groß war der Unterschied nun auch wieder nicht. Shizuka machte sich lediglich einen Spaß daraus, ihn mit dieser Ansprache zu necken, auch wenn er vielleicht nicht unbedingt darauf eingehen würde. Tief in ihm würden diese Worte ihn aber sicher irgendwie reizen. Und das war eben gerade das Spannende. Gewisse Leute fraßen diese Reize auf und horteten sie in sich, bis sie letztlich explodierten. Rai war da eigentlich anders, er zeigte seine Aggression gern in der Öffentlichkeit, das war Shizuka schon mehr als einmal zu Ohren und auch zu Augen gekommen. Doch sie hatte er bisher noch nicht attackiert, abgesehen von ein paar miesgelaunten Worten ab und an. Vielleicht lag es ja einfach an ihrem charmanten Lächeln? Wieder grinste Shizuka wie ein Honigkuchenpferd, als würde sie sich diebisch über irgendetwas freuen.
Kuroreiki Masao
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Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" Do Mai 30, 2013 11:03 pm
Hatte er etwas lustiges gesagt? Als Shizuka anfing auf Grund seines Kommentar über die Falten zu lachen, verflog der Ärger von Raijins Gesicht, was daran lag, dass er nun die Stirn runzelte. Nope, er fand das nun nicht allzu lustig, aber hey... immerhin lachte mal jemand in seiner Gegenwart, der nicht zu seinen kleinen Schwestern zählte - wäre irgendwie... "ungut", falls das an dieser Stelle der Fall sein würde. "Hey, selbst wenn das so ist, dann sieht man mir die grauen Haare eh nicht an, weil ich mir die Haare sowieso färbe." Gutes Argument, oder? Bevor die Falten kamen, kamen schon die grauen Haare - aber eben diese würde man bei ihm nicht sehen. Immerhin war er nicht von Natur aus blond und das vergaßen die meisten, die ihn kannten nach längerer Zeit. Oft wurde ihm gesagt, dass ihm die Farbe wirklich gut stand und man konnte sich ihn nicht einmal mehr als kleinen Jungen vorstellen (nicht einmal seine Familie teilweise, wobei diese das sowieso kaum interessierte), doch ja... er hatte eigentlich braune Haare. Ob Shizuka das wusste? Gute Frage, aber wahrscheinlich würde sie bei einem früheren Bild von ihm doch große Augen machen. Ein kleiner, sich prügelnder, Braunhaariger Hitzbold. Naja... letzteres war er irendwo immer noch. "Ach komm, als wenn wir uns was von alten Leuten sagen lassen! Sie profitieren von uns, nicht wir von ihnen, also haben sie absolut kein Recht dazu, uns dumm von der Seite anzumachen." Zugegeben, das war eine gewagte Aussage. Vor allem, da ein älteres Pärchen gerade an ihnen vorbeilief und Shizuka missmutig musterte, den Kopf schüttelte und von dannen zog. Ein paarmal musste Raijin blinzeln, blickte dann jedoch wieder seine deutlich kleinere Begleitung auf den Straßen an, kratzte sich am Wangenknochen. "Alte Leute haben Erfahrung... Manche jedenfalls... andere sind wieder nur Dummschwätzer... aber ich denke nicht, dass jeder so ist, wie der, den ich heute getroffen habe... er war... dreist, komisch, alt.... ich glaube er wollte mir irgendetwas sagen, aber bevor er dazu kam, hätte ich ihm fast die Wand vor der Nase eingerissen und ihm ins Gesicht geworfen." Als er diese Story wiedergab, musste er dabei fast schon bestätigend Nicken. Ja, man konnte sich nicht vorstellen, dass dieser gerade so ruhige und nachdenklich und ausnahmsweise eher erwachsen wirkende Jônin doch tatsächlich solche Ausraster haben konnte... und das sehr sehr leicht. Ihm reichte teilweise schon ein kleiner Anlass. Vielleicht wunderte sich Shizuka ja sogar, dass er nicht bei ihr ausrastete - eigentlich eine gute Frage, aber viele schoben es wieder daraufhin zurück, dass sie vielleicht etwas sagte, dass ihn aufregte... dann aber so schnell wieder bei einem anderen Thema war, auf das man sich konzentrieren musste und man somit nach zwei Minuten gar keine Ahnung mehr hatte, worüber man sich eigentlich aufregen wollte. Prävention durch vieles Reden. Das war eine Theorie, welche gerade wohl ein paar Leute um ihn herum hatten. Wie eine Insel standen sie nun vor dem Eisladen auf der Straße. Die Traube von Leuten begab sich wellenartig um sie herum, schien sie aus der Vogelperspektive einzuschließen, nur um sie dann wieder freizugeben, während die Bewohner der Verkehrsinsel auf neue Träubchen warteten. Ab und zu ist der gar nicht mal so schlecht. Aber ich sehe schon, dein Tag war bisher nicht so der Hit! Das kann man aber durchaus ändern. Und das am Besten, indem man mit einem Eis beginnt!" Ein nonverbaler Schlag ins Gesicht? Oder doch ein körperlicher? Das kam doch immer ganz auf die Person an, oder nicht? Er hatte ja auch schon einmal mit Worten gedroht... naja... es versucht. Selbst bei Akeno war er ja gerade wieder ein wenig handgreiflich geworden, wobei... daran wollte man nicht denken. Andererseits... .... ... "Shi...zuka? Was machst du da?" Offenbar wollte sie ihn dazu bringen, sich in Bewegung zu setzen - Richtung Eisstand, so wie sie es angekündigt hatte. Nur... naja... mit ihrer Körperkraft brachte sie wohl kaum die nötige Energie auf, um ihn zum Gehen zu bewegen. Eher... sah sie aus wie eine Maus, welche einen Berg ziehen wollte - und nein verdammt, er war nicht übergewichtig, das war nur ein Vergleich. Jedenfalls schien Shizuka letzteres auch bald zu bemerken: Sie schaffte es nicht und so lies sie allmählich von ihm ab... naja, immerhin. Sie hatte ein Ziel vor Augen und hatte zumindest versucht es zu erreichen, während ihm nur übrig blieb sie stutzend dabei zu beobachten. Als Zeitvertreib gab sie ihm immerhin eine Antwort auf die Frage, wie ihr Tag war, welche sie damit beantwortete, dass der Tag - wer hätte es gedacht - einfach langweilig war. Zumindest, bis sie ihn hier getroffen hatte. Eigentlich ein sehr nettes Kompliment, doch viele Leute sahen es womöglich nicht als ein solches an, da sie fanden, Shizuka könnte unter Umständen mit ihrer doch sehr lockeren und losen Art ein wenig "nervig" sein. Was Raijin betraf so legte er nachdenklich den Kopf schief, rollte dann aber seine Augen, wonach er sich durch das blonde Haar fuhr und ein Lächeln aufsetzte. "Mit Überraschungen kann ich ebenfalls leben.", entgegnete er- war sich jedoch nicht sicher, ob sie das noch gehört hatte - mittlerweile war sie schon beim Eisstand angelangt und deutete die vielen verschiedenen Sorten an. .... Wie war er nun eigentlich zu Eis gekommen? Naja, vielleicht kühlte ihn das irgendwo in seinem Gemüt ja wieder ein wenig ab und er konnte nicht mehr unterflächig so gereizt sein. Es war ja nicht so, dass heute ein ungemein schlechter Tag war (eigentlich doch) oder dass er pausenlos gereizt war (ebenfalls eigentlich doch, was heute betraf)... es war vielmehr die Tatsache, dass er sich in alles und jeden hineinsteigerte (wohl wahr), vor allem in diesen Fremden am Morgen (was denn? Ich gebe gerne Kommentare ab!). Kopfschüttelnd bei diesem Gedanken, schob er letztere allesamt beiseite. Vielleicht konnte er seine Ärgernisse wenigstens in der Zeit eines kleinen Eises vergessen. Wobei Shizuka ihm sogleich das nächste lieferte. "Verdammt, was heißt hier bitte >Alter Mann<, huh? Soll das ein dummer Witz sein? Ich finds nicht lustig! Ich kann dir deine Haare ja weiß färben und dich alte Oma nennen!" Und so ging es wieder los - dachte sich die Zornesfalte, welche sich nun auf seiner Stirn zeigte und pulsierte. Dennoch konnte man in seiner Stimmlage vernehmen, dass er durchaus wusste, es handelte sich dabei nur um eine kleine Neckerei. Aus diesem Grund beugte er sich nun kindlich-trotzig über die Eissorten und erspähte sich jene seiner Wahl. Manchmal hatte er wirklich das Gefühl, die Leute in seiner Umgebung machten das mit Absicht. Diese Provokation... leider hatten sie meistens damit Erfolg. Dabei hasste er die Gewalt doch so sehr. "Nun gut... Ich nehm ne Kugel... Zitrone." Seit wann mochte er Zitrone? Eigentlich gar nicht, aber wenn er schon wütend wäre, könnten ihm die Gesichtszüge vielleich anderweitig entgleiten und man würde jene Wut nicht sehen. Zitrone... naja, besser als süß. Ein Zurück gab es nicht mehr, sodass er dem Verkäufer bereitwillig das Geld hinhielt und kurz darauf sein Eis erhielt. "Ach ja... und das ziehen fand ich auch nicht gerade toll... da fühlt man sich wie ein Bollerwagen... apropos... welche Eissorte nimmst du eigentlich? Ich gebs dir aus." Es war ja nicht so, dass er kein Geld hatte.. ganz und gar nicht. Zumal es in der Höflichkeit lag, dass der Ältere beziehungsweise der Ranghöhere zahlte. Hier traf das erstere wohl zu - immerhin war er ein Alter Mann. Sich ablenkend nahm er die eingehakte Sonnenbrille von seiner Weste und setzte sie sich wieder auf. Sogleich wurde es um ihn herum auf eine angenehme Art und Weise dünkler und nachdem er Shizuka das Geld in die Hand gedrückt hatte, suchte er sich eine Bank gegenüber des Standes - und setzte sich mit Absicht auf jene Seite, auf welcher kein Getränkeautomat stand. Oh, Hikari-sama würde ihn so töten, wenn jener durch die Luft fliegen würde. Vor allem sah er sogar noch neu aus... "Sag mal... Shizuka? Wenn man ein Geschwister - das weiß, dass es sich um Spaß handelt - in die Speisekammer sperrt, hat ein anderer dann das Recht, anklagend auf einen einzureden? Obwohl es Spaß ist? Sich darüber aufzuregen und vor allem weiter zu machen, obwohl jeder im Raum weiß, dass dem nicht so ist... also, obwohl jeder weiß, dass es Spaß ist? Was meinst du? Ist dir sowas schonmal passiert?" Hatte sie überhaupt Geschwister? Eine verdammt gute Frage, bei der er sich ein wenig dumm vorkam. Naja, bisher hatte er sie zumindest noch nie von Geschwistern reden hören, doch kannten sie sich mehr oder weniger auch nur von Missionen aus. Aber an Geschwister hätte er sich doch erinnert, oder? Naja... er würde es schon gleich erfahren.
Rais Stirnrunzeln war eindeutig ein Zeichen dafür, dass Shizukas Reaktion unerwartet gekommen war. Sein Kommentar wiederum kam für sie unerwartet. Eine filigrane Augenbraue hebend musterte sie ihn kurzzeitig schweigend, bevor sie die Frage stellte, die ihr auf der Zunge lag. "Du ... also ... deine Haare sind gefärbt? Welche Farbe haben sie denn eigentlich?" Dass Rais Haare gar nicht natürlich blond waren, hatte sie noch nie gehört und es verblüffte sie in der Tat, das zu hören. Immerhin wirkte dieses Blond unglaublich natürlich an ihm und es stand ihm auch außergefwöhnlich gut. Dann setzte sie wieder ein Lächeln auf, als ihr ein weiteres Argument dazu einfiel. "Aber das ändert auch gar nichts an der Tatsache, dass die Falten trotzdem irgendwann kommen! Und die kann man sehen, selbst wenn die Haare gefärbt sind." Sie hatte beim Sprechen den rechten Zeigefinger gehoben und lief ein wenig auf und ab. Nachdem sie geendet hatte, wandte sie sich wieder ihm zu, wobei sie seinen Worten bezüglich alter Menschen lauschte. Er hatte sie zuvor etwas perplex angeblinzelt, hatte er doch diese Sichtweise offensichtlich nicht von ihr erwartet. Gewiss hatten alte Leute Erfahrung ... die meisten jedenfalls und von vielen konnte man durchaus etwas lernen, aber dann gab es noch diese eine, spezielle sorte von alten Menschen, die einfach alles besser zu wissen schienen und letztlich doch einfach nur Hochstapler waren, die glaubten einem vorschreiben zu können, was man zu tun und zu lassen hatte. Und eben einem solchen Hochstapler war Rai offensichtlich begegnet, wobei Shizuka nicht verhindern konnte, zu lachen als sie sich vorstellte, wie er dem alten Mann beinahe die Wand um die Ohren geworfen hätte. Und Shizuka wusste, dass er dadurch durchaus im Stand war. Der blonde Shinobi mochte nicht so muskulös und breitschultrig sein, wie man es von jemandem erwartete, der ganze Straßenschilder und Getränkeautomaten ausreißen und durch die Luft werfen konnte, aber durchaus war er dazu in der Lage. Und sie hatte es öfter als einmal erlebt.
Dass sie ihn zum Eisstand zu ziehen versuchte, schien ihm auch weniger zuzusagen, wobei er schon nahezu verwirrt wirkte, als sie an seinem Ärmel herum zerrte. "Was? Wenn du von allein nicht auf die Idee kommst, dich in Bewegung zu setzen und weiter den Verkehr aufzuhalten, muss ich das eben für dich übernehmen!", grinste sie und lief vor ihm her zum Eisstand, wohl wissend, dass er ihr folgte. Ob er danach noch etwas sagte, wusste sie nicht, aber er würde es, wenn es wichtig sein sollte, sicher noch einmal wiederholen, sobald er sich zur ihr an den Eisstand gesellt hatte. Und das tat er auch direkt, wobei er natürlich die Tatsache zu kommentieren hatte, dass sie ihn als "alten Mann" betitelt hatte. Offensichtlich gefiel ihm diese Tatsache so wenig, dass er sie damit zur Rede stellen musste. Er drohte ihr, ihr die Haare weiß zu färben und sie "alte Oma" zu nennen, wobei sie die Arme vor der Brust verschrenkte und ihn mit zur Seite gelegten Kopf musterte. Nachdem er geendet hatte, stellte er sich direkt vor die Vitrine, hinter welcher das Eis lag und brachte sich in eine seltsam gebeugte Position. Shizuka schüttelte lächelnd den Kopf und murmelte: "Alter Mann ist nicht gleichzusetzen, mit altem Opa ... Da gibt es einen Unterschied, mein Bester. Aber ich bin mir sicher, dass ich selbst mit weißen Haaren umwerfend aussehen würde!" Sie zuckte mit den Schultern und beobachtete, wie er sich eine Kugel Zitroneneis bestellte. Das war ja interessant ... Shizuka hatte einmal gelesen, dass man anhand der Tatsache, welche Sorte Eis eine Person aß, seinen Charakter bestimmen konnte. Aber was bedeutete "Zitrone" nochmal? Sie kramte in den tiefsten Ecken ihres Gedächtnisses, doch konnte sie sich absolut nicht daran erinnern. Rai drückte ihr derweil ein wenig Geld in die Hand und setzte sich anschließend auf eine Bank in der Nähe des Eisstandes. Er gab ihr eine Kugel Eis aus? Nagut, wenn dem so war, dann konnte sie wohl kaum "nein" sagen. Und es war ja auch nicht so, dass sie es sich nicht leisten konnte, wenn sie sich so betrachtete.
Sie stellte sich vor die Eistruhe und blickte einige Sekunden auf die verschiedenen Eissorten und entschied sich dafür, nicht noch einmal das gleiche essen, wie zuvor. "Gut, dann nehme ich jetzt mal eine Kugel Kirsche, bitte!" Die Blonde zwinkerte dem Eismann kurz umwerfend zu, bevor sie die Waffel entgegen nahm und sich dann zu Rai auf die Bank gesellte. Dabei entging ihr nicht die Tatsache, dass direkt daneben ein Getränkeautomat stand, von welchem Rai sich so weit, wie möglich weg gesetzt hatte. "Mh, weise Entscheidung, was?", grinste sie und deutete kurz auf den Automaten, ehe sie ihre Aufmerksamkeit wieder Rai zuwandte. "Hätte ich vorher gewusst, dass es hier eine Bank gibt, hätte ich mich doch vorhin nicht die ganze Zeit gelangweilt da hin gestellt. Das hätte mit sicher ein paar Blasen erspart", seufzte sie und schüttelte den Kopf, ehe sie ein paar Mal an ihrem Eis leckte. Dass ihm das Ziehen nicht gefallen hatte, sagte er ihr tatsächlich noch einmal direkt, worauf sie ihm nur entgegen lächelte. Den Grund dafür hatte sie ihm zuvor bereits genannt, also brauchte sie es wohl kaum noch einmal zu erwähnen. Stattdessen überlegte sie lieber, was sie zu der Geschichte mit den Geschwistern sagen sollte. "Also ... einmal davon abgesehen, dass ich keine Geschwister habe, und mir sowas somit noch nicht passiert ist, würde ich mal sagen, dass man so einen Spaß sicher mal bringen kann. Ich meine, es ist ja nicht so, dass es wirklich gefährlich ist, solange man keine bösen Hintergedanken dabei schürt." Die Kunoichi lehnte sich entspannt zurück und musterte Rai dabei weiterhin aus ihren blauen Augen. "Warum? Was hast du nun wieder verbockt? Also ich meine ... solange der Betroffene weiß, dass es ein Spaß ist ... würde mir persönlich der Kommentar jedes anderen am Arsch vorbei gehen." Sie zuckte ganz beiläufig mit den Schultern und leckte erneut an ihrem Eis, bis es fast zur Hälfte ausgegessen war.
Kuroreiki Masao
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Wie bereits erwähnt hatte kaum jemand eine Ahnung, dass blond nicht Raijins natürliche Haarfarbe war. Dementsprechend war es für ihn nicht überraschend gewesen, als Shizuka die Augenbrauen gehoben und ein paarmal geblinzelt hatte. Offensichtlich konnte sie sich das nur schwer vorstellen. “Braun. In etwa so wie meine Augen.“ Augen, die sich eigentlich stets hinter seiner Sonnenbrille verbargen, welche er aber nur aus diesem einem Grund nicht wieder absetzen wollte – seine Sonnenbrille war ein Teil von ihm, genauso wie seine schwarzen Handschuhe bei Missionen, die einen Schlag doch ein wenig „erträglicher“ machten, als mit der rohen Haut anzukommen. Blablabla. Als sie wieder auf die Falten zu sprechen gekommen war, hatte der eigentlich von Natur aus Braunhaarige nur die Augen gerollt. “Hey, im Notfall gibt’s immer noch das Gedöns um Botox oder wie ihr das nennt – nicht, dass ich mich damit beschäftigen würde. Bis die Falten kommen, hab ich noch Zeit... und wieso reden wir überhaupt über... Falten? Ist ja nicht so, dass ich immer so 'schau.“ Ob hierbei wieder ein wenig schmollende Gereiztheit herausgeklungen hatte? Oh ja, die war durchaus vorhanden. Außerdem bekamen Frauen doch sowieso eher Falten. Schmollend wie ein Kleinkind hatte er dagestanden und die Arme verschränkt, ehe er sich wenige Zeit später ja das Eis geholt hatte. Ja, Raijin war ein wenig kindlicher Natur, aber das machte ihn wahrscheinlich in gewisser Hinsicht für den Shinobinachwuchs auch erträglicher als die sonstigen Erwachsenen und Jônin. Mit ihm konnte man eigentlich noch scherzen und er war nicht so schnell genervt. Nur... gereizt, aber wenn man ihn besser kannte, konnte man ihn diesbezüglich wahrscheinlich auch mit der Zeit besser einschätzen. Shizuka zum Beispiel schien hierin ein kleines Naturtalent zu sein, da er ihr gegenüber noch nie handgreiflich geworden war oder so immens wütend, dass sie sich vor Straßenschildern hätte hüten müssen. Generell schien Raijins Wut allerdings nicht so bei Frauen anzuschlagen. Doch ein versteckter Gentleman? In diesem wilden Burschen? Für viele unmissverständlich unmöglich. Ehe er sich versah, hatten sie sich jedoch schon wieder in der Diskussion um alte Männer befunden, wobei er auf das vorangehende Kommentar über die Tatsache, dass sie ihn gezogen hatte, einfach hinweg blickte. Er war zu diesem Zeitpunkt viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, sich für eine Eissorte zu entscheiden. Vielleicht war das ja auch gut so gewesen. “Das glaubst du? Am Ende denken sie, du bist ein Albino... so weiße Haare mit deinen hübschen blauen Augen? Ja, eindeutig. Färb sie dir ruhig weiß.“ Mit einem freundschaftlich aufgesetzten Lächeln hatte er sie noch geneckt, ehe er ihr dann das Geld in die Hand gedrückt hatte, sodass sie sich selbst eine Kugel Eis kaufen konnte. Kurz darauf saß er dann auch schon auf der Bank und mit Absicht weiter weg vom Getränkeautomaten. Sicherheitsabstand war immer gut und weitere dreißig Zentimeter, sowie eine Gesprächspartnerin im Zwischenraum ein zusätzlicher Puffer. Wo er gerade noch Shizuka ein verstecktes Kompliment gemacht hatte, blickte er nun die Straße entlang, während er den ersten Schlecken von seinem Eis nahm – und das Gesicht verzog. Zum Teufel mit Zitronen! Um ein Haar hätte er nun die Eiswaffel zerdrückt, in dem er fast die haltende Hand zur Faust geballt hatte. Aber nur fast. Das Eis war noch am Leben – jedenfalls momentan, denn er würde es bald gegessen haben. Oder geschleckt. Mit gekräuselten Augenbrauen blickte er die Leckerei, die auf Grund der Sorte keine war, an. Wie lange war es her, dass man ihn zum Eisessen genötigt hatte? Dieses Jahr noch gar nicht. Als er wieder aufsah, kam der blonde Wirbelwind schließlich auch schon auf ihn zu, hatte ihre Wahl der Waffel und der Eissorte getroffen – sah irgendwie rot aus... vielleicht Erdbeere oder so? Bevor sie sich es allerdings endgültig auf der Bank gemütlich gemacht hatte, hatte sie nochmals mit einem breiten Grinsen auf den Getränkeautomaten auf ihrer Seite gedeutet. Wohlwissend, dass dieser an schlechten Tagen auch schonmal durch die Luft segeln konnte. Was Raijin betraf, so zuckte er an dieser Stelle nur mit den Schultern und blickte gespielt ein wenig unschuldig drein, wobei er sogar schmunzeln musste. “Ja, wobei das daran liegt, dass eine gewisse Vorgesetzte mich sonstwo hinschicken würde, sollte diese neue Errungenschaft des Dorfes ihren Weg durch diese wunderbaren Lüfte finden... Ich dachte, ich halte lieber nochmal Sicherheitsabstand.“ Ein wenig spaßig musste er das wirklich sagen, doch im Endeffekt lief es ihm in Vorstellung von Hikari-Samas finsterem Gesicht wahrlich eiskalt den Rücken hinunter. Mit so einer Frau wollte er sich dann auch nicht anlegen... sie war in dieser Hinsicht gar furchteinflößender als die frühere Tsunade und das sollte schon etwas heißen. Genau genommen war die Tsukikage in diesem Dorf wohl die einzige Person, die Raijin unter gewissen Umständen schlagartig Einhalt gebieten könnte. Während diesen Gedanken merkte der Blonde gar nicht, dass es ein paar Menschen fast schon merkwürdig fanden, dass er auch einmal so freundlich lächelnd auf einer Bank sitzen konnte, wenn er sich mit jemandem frei unterhielt. Oftmals dachten sie, dass es nur diese wütende Seite an ihm gab, doch das stimmte nicht. Er war ein lustiger Junggeselle und wäre letzteres wohl unter wiederum anderen Umständen mit Sicherheit nicht mehr. Jedenfalls ist es das, was sich diverse Kuppler in seiner Familie, die Enkel sehen wollten – allen voran Onkel und Tante – gerne in ihren Wunschvorstellungen ausmalten. “Wenn du Blasen an den Schuhen hast, solltest du dir vielleicht bequemere zulegen.“ Wohingegen er eben dies noch mit einem Lächeln gesagt hatte, verschwand letzteres nun und wurde ernster, als sie auf die Frage mit seinen Geschwistern antwortete – und ihm in dieser Hinsicht recht gab, was ihn wieder ein wenig besser stimme, wenn man auf dieses Thema zu sprechen bekam. Zugleich erfuhr er dabei auch, dass sie gar keine Geschwister hatte und im Endeffekt war das auch total logisch. Nicht negativ auf sie bezogen, schien sie ein Freigeist zu sein, der sich noch nie um Geschwister oder dergleichen kümmern musste. Sonst wäre sie bestimmt in manchen Dingen... nunja... „umsichtiger“. Wortwörtlich wohl auch bei der Bank, die sie dann bestimmt auch gesehen hätte. Immerhin wusste sie nun, dass es sie gab. Was ihm allerdings nun wirklich eine Falte und einen Schatten auf sein Gesicht rief, war ihre Formulieren, was er nun wieder verbockt hätte – als ob er so viel verbocken würde. Klar, es war vielleicht freundschaftlich und neckend gemeint, doch eben das fand er just in diesem Moment nicht. Immerhin... seine Mutter und Akeno prangerten ihn schon genug an. Da brauchte er solche Nebenfloskeln nicht. Demnach verschwand die Ernsthaftigkeit nun ebenfalls, wich dem wieder etwas gereiztem Blick. “Hey, ich hab nichts angestellt, okay? Ich hatte keinen bösen Hintergedanken und meine kleine Schwester wusste, dass es Spaß ist... und meine Stimme war auch nicht ernst und überhaupt... aber jemand meinte offenbar, dass dem nicht so ist... Ich hab nicht schon wieder etwas falsch gemacht... denkt ihr eigentlich immer alle, dass ich Dinge falsch mache? Dann würd ich deinen Rat grad respektieren und echt sagen, dass ich das nun einfach überhört hab. Ist ja nicht so, dass ich von einem Fettnäpfen ins nächste... okay, manchmal doch, aber du weißt denke ich wie ich bin. Was solls.... was hast du eigentlich für ne Eissorte?“
Shizuka wurde nun also die Ehre zuteil zu erfahren, dass Rais natürlich Haarfarbe ungefähr dem Braun entsprach, welches auch seine Augen trugen und sie stellte sich auf die Zehenspitzen, um durch seine Sonnenbrille hindurch seine Augenfarbe mustern zu können, was ihr jedoch nicht gelang. Also zuckte sie mit den Schultern, war sie sich doch sicher, seine Augen schon einmal ohne Brille gesehen zu haben. "Mh ... das Blond steht dir viel besser! Ich meine, es ist schwervorstellbar, dich mit braunen Haaren zu sehen. Auch wenn es sicher ein interessanter Anblick war!", entgegnete sie mit einem zustimmenden Nicken und ging dann nicht weiter auf die Farbe der Haare ein. Sie selbst war natürlich blond und soweit sie sich erinnern konnte, gab es dazu sogar einen gleichnamigen Film ... Sie war stolz auf ihre natürliche Haarfarbe, wobei sie aber auch schon ab und an mit dem Gedanken gespielt hatte, sie zu verändern. Letzten Endes war sie aber doch froh, es bisher nicht getan zu haben. Was, wenn es bescheuert ausgesehen hätte? Dass Rai nun auf Botox zu sprechen kam war zum einen überaus amüsant, zum anderen schon fast wieder verstörend. Und doch brachte es sie zum lachen. Dafür, dass der heutige Tag so unglaublich langweilig begonnen hatte, hatte er in den letzten Minuten doch einen überaus amüsanten Wechsel gemacht. Vor allem hatte sie das natürlich der Tatsache zu verdanken, dass Rai ihr nun Gesellschaft leistete. Als er aber sagte, er würde ja nicht immer so schauen, hob sie nur erneut skeptisch Augenbraue, wenn auch nur aus Spaß und erwiderte mit bewusst sarkastischer Stimme: "Nein, blooooß nicht! So ein Gesicht sieht von dir allgemein sehr, sehr selten!" Es war klar, dass sie das, was sie sagte, aufs Keinste ernst meinte, sondern ihn einfach noch ein wenig mehr reizen wollte. Aber irgendwie kamen sie auch weiterhin nicht von diesem Thema des "Älterseins" weg. Es ging direkt weiter mit den Worten zu ihrer "geplanten" weißen Haarfarbe. Ob sie tatsächlich wie ein Albino aussehen würde? "Aber ... haben Albinos nicht rote Augen? Ich finde, blau und weiß passen sehr, sehr schön zusammen!" Einmal ganz davon abgesehen, dass man Shizuka ihr natürliches Alter später wahrscheinlich genauso wenig ansehen würde, wie es im Moment der Fall war. Klar würde auch sie äußerlich altern, doch im Moment glaubte niemand, der an ihr vorbei ging, dass sie tatsächlich bereits über 20 war. Die meisten schätzten sie eher auf 15-16, was wohl einfach an ihrer lockeren, optimistischen Art hing. Damit war sie ganz anders als die meisten anderen ihres Ranges. Sie kannte kaum einen Jônin, der ständig Witze riss. Die meisten waren nahezu dauerernst und manchmal sogar etwas verklemmt. Gut, Rai war da ebenfalls eine Ausnahme. Auch er war Jônin und noch um einiges älter als Shizuka, aber im sah man sein Alter auch nicht unbedingt an, den Rang eines Jônin würde man ihm vielleicht schon eher zusprechen, als ihr, doch gab es wohl kaum Leute, die ihm, nach allem was man so von ihm hörte, noch Verantwortung zuteil haben lassen wollten.
Shizuka aber konnte mit bestem Gewissen sagen, dass sie Rai vertraute ... denn tief in seinem Inneren war er kein Schläger und Raufbold, sondern einfach nur ein Mensch, der offensichtlich einige kompliziertere Familienkonflikte hatte durchstehen müssen und sich eher schlecht an seine Umgebung anzupassen vermochte. Doch was sollte daran schlecht sein? Shizuka selbst war auch nicht gerade der anpassungsfähigste Mensch. Im Gegenteil, sie liebte es ebenfalls, aus der Rolle zu fallen, was wohl ein weiterer Grund dafür sein könnte, warum man ihr niemals ein Team zuteilen würde. Mit Sicherheit würde man sie auch niemals als Leiterin einer Mission einteilen. Dass Rai ihr ein Kompliment gemacht hatte, ließ sie ein wenig in sich hinein schmunzeln. Er war eben doch in gewisser Weise ein Charmeur, auch wenn man es ihm tatsächlich selten ansah. Shizuka musste zugeben, dass sie ihn überaus gern hatte und ihn gern zu ihren Freunden zählen wollte. Sie kannten sich vielleicht noch nicht gut genug, als dass Shizuka tatsächlich sagen konnte, er wäre ein wahrer Freund ihrerseits, doch war er zumindest schon einmal mehr, als nur ein Kollege für sie. Seine Entscheidung, sich so weit von dem Automaten weg zu setzen, wie die Bank es zuließ und Shizuka noch dazwischen zu lassen, war natürlich auch insofern begründet, dass er eine gewissen Respekt vor der Tsukikage an den Tag brachte. Auch für Shizuka war Tsuki no Hikari die einzige Person, die sie wirklich komplett in ihre Schranken weisen konnte, auch wenn dies tatsächlich nur aus Respekt und nicht aus Furcht ihr gegenüber geschah. Wie es bei Rai aussah, wusste Shizuka nicht. "Durchaus clever, Rai. Immerhin brauchen wir dich hier noch eine Weile!", grinste sie und widmete sich dann vorzüglich dem weiteren Verzehr ihres Eises. Dabei kommentierte Rai ihre Beschwerde bezüglich der Tatsache, die Bank zuvor nicht gesehen zu haben damit, dass sie sich ja auch andere Schuhe hätte anziehen können, wobei Shizuka automatisch zu ihren Füßen hinabsah und sie spielerisch ein wenig auf und ab bewegte. "Tja, eigentlich sind das sehr bequeme Schuhe aber den halben Tag stumpf darin herumzustehen, hat dann doch seinen Preis." Mit den Schultern zuckend tat sie das Thema "Schuhe" damit locker ab und rief sich lieber noch einmal den Blick Rais in Erinnerungen, den sie hatte sehen dürfen, als er die erste Zungenspitze seines Eises verzehrt hatte. Es war eine herrlich amüsante und irgendwo fast niedliche Grimasse gewesen, die er dabei gezogen hatte und sie musste bei dem Gedanken daran erneut schmunzeln. Letztendlich hatte sie ihre Eiswaffel beinahe geleert und begann bereits damit, sie ein wenig anzuknabbern, als sie Rais Gesichtsausdruck bemerkte, der sich erneut verändert hatte.
Sie hob eine Augenbraue und sah ihn geduldig an, während er mit gereiztem Gesicht ihre Ausdrucksweise tadelte und gleichzeitig noch etwas wirsch erläuterte, was nun eigentlich passiert war. Shizuka merkte deutlich, dass ihm diese Worten tatsächlich zu Herzen gingen und dass er so schnell das Thema zu wechseln ersuchte, war ein offensichtlicher Fluchtversuch und das Zeichen für sie, nicht weiter darauf einzugehen. Aber zurückhalten konnte sie sich dennoch nicht. Rai machte ihr keine Angst, im Gegenteil. Er tat ihr schon fast wieder leid, wie er da saß und die Worte nur so aus ihm heraus sprudelten. Shizuka hatte eine Seite in sich, die spürte, wenn Leute um sie herum litten und sie stieß sie einen kurzen Seufzer aus, nachdem er geendet hatte und erwiderte dann: "Du weißt, dass du mit mir darüber reden kannst, wenn dich etwas bedrückt? Ich meine ... ich kenne deine Familienverhältnisse nicht wirklich und vielleicht willst du mir auch nicht davon berichten, aber solltest du einmal Sorgen haben stehe ich gern dazu bereit." Sie wusste, dass er mit Sicherheit nicht direkt wütend auf sie war, zumal sie ihre Worte ja nicht ernst gemeint hatte. Viel mehr war er mit der Gesamtsituation unzufrieden, erdrückte ihn diese doch sichtlich. Er mochte ein starker Kerl sein, aber auch die stärksten Männer hatten einen weichen Kern, soviel wusste Shizuka. "Aber ich hatte Kirscheis." Die Vergangenheitsform zu nutzen war durchaus richtig, denn wenn man sich die Waffel in Shizukas Hand so betrachtete, beinhaltete sie wirklich kaum noch etwas von dem zuvor darin gewesenen Eis. "Danke für die Einladung übrigens!", stieß sie dann kurzerhand hervor, hatte sie doch ganz vergessen, sich dafür zu bedanken. Aber besser zu spät, als nie, nicht wahr? "Und warum wählst du Zitroneneis? Wolltest du einfach einmal deine Gesichtszüge entgleiten lassen, ohne dass jemand glaubt, du seist wegen irgendetwas wütend oder gereizt?" Und das Necken ging weiter, wobei sie ihm mit dem Ellbogen freundschaftlich in die Rippen stieß. Es war nicht doll und selbst wenn sie mit mehr Kraft zugestoßen hätte, so hätte es ihn wohl kaum geschmerzt, da Shizuka so gut wie keine Muskelkraft besaß, die das bewerkstelligt hätten. "Ich esse für Gewöhnlich nur Zitroneneis, wenn ich schlecht gelaunt bin und du kannst mir glauben ... das kommt selten genug vor! Du musst dich mal im Spiegel beobachten, wenn du etwas Saures ist. Die schlechte Laune ist danach direkt verflogen!" Und das stimmte tatsächlich. Sie mochte nicht oft schlechte Laune haben, aber wenn dem so war, so half es tatsächlich am meisten, sich über sich selbst lustig zu machen. Das ließen einen am besten vergessen, warum man eigentlich so verärgert war.
Kuroreiki Masao
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Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" Sa Jun 01, 2013 5:00 pm
Wie die meisten schien auch Shizuka zu denken. Während er zuvor nämlich erwähnt hatte, dass er eigentlich braune Haare hatte, so hatte sie sich gleich gemeldet, dass ihm blond viel besser stehen würde. War ja alles gut und schön, doch dabei hatte sie ja keine Ahnung, wie er vorher mit braun ausgesehen hatte und die meisten Menschen konnten es sich einfach nicht vorstellen. Jedenfalls versuchte sie insgeheim einen Blick auf seine Iris zu erhaschen, sodass sie sich vielleicht das Braun seiner Augen vorstellen konnte. Jedenfalls kam ihm das so vor, wobei er jedoch nur erneut zu Seite gesehen hatte. Wenn sie wollte, konnte er ihr ja nach einem Bild suchen, das nicht ausgeblichen war. Was ihn wieder darauf brachte, wie seine Familienverhältnisse standen. Seine kleinen Geschwister schienen nicht genug von ihm zu bekommen, während der Rest der Familie bis auf drei Ausnahmen vollkommen gegen ihn zu sein schien. Doch als sie über Haarfarben gesprochen hatten, hatte er diesen Gedanken noch nicht gehabt. Nein, eben dieser sollte erst sehr viel später dazukommen. “Hey, das ist nicht gerade nett von dir.“, entgegnete er auf ihr sarkastisches Necken im Hinblick auf seine Gesichtszüge. Na immerhin waren sie momentan bereits von den Falten abgekommen, welche ihm sie sonst vielleicht höchstpersönlich ins Gesicht gefaltet hatte. Am Ende wurden sie doch alle alt, das war das einzige, was man im Leben nicht ändern konnte. Und mit dem Alter kam der Tod – nur hatte eine Frohnatur wie er es war, nicht wirklich Lust darüber nachzudenken, beziehungsweise wenn er einmal nachdachte, dann nicht darüber. Gespielt hatte er dann seine Mundwinkel verzogen und noch einen Schlecken vom Eis genommen... verzog die Mundwinkel nur noch mehr, was mit Sicherheit mehr als nur komisch aussah. Trotzdem bemühte er sich, das Eis in sich zu behalten... und Shizuka half ihm sogar dabei, da sie im nächsten Moment wie ein kleines Kind klang, welches naiv feststellte, dass es irgendwie gewachsen war. Nur im Bezug auf die Farben – hey, das war besser als Falten, oder? Dennoch musste er ein paarmal blinzeln und sie sich mit roten Augen vorstellen, sowie weißen Haaren. Wie so ein Fluch – oder wie hieß der Horrorfilm? Naja, jedenfalls könnte er sie sich mit dieser Frisur und dem Zusammenspiel an Farben sehr gut in einem solchen vorstellen. Und wisst ihr was? Raijin wäre sogar noch derjenige, welcher ihr aus Spaß noch den Wassereimer über den Kopf schüttete, damit alles sehr toll haftete. Seine Schwestern konnte er dann zuvor noch dazu überreden, Shizukas Haut noch heller zu pudern und Augenringe zu schminken. Oh ja, mit einem Mal hätte er sogar ein Projekt für mögliche Filmfestspiele. Wie ein kleiner Junge musste er deshalb kurzzeitig selbst lachen, da sie wortwörtlich vor seinem inneren Auge als ein begossener Pudel mit Lastwagenblick ankam! Das war einfach zu gut! “Haha, keine Ahnung was....“ So, tief durchatmen und ja, das Lachen hatte sich beruhigt. “...Albinos für eine Farbe haben, hab mich nie damit beschäftigt und es interessiert mich auch nicht... aber ich glaube, blond steht dir besser als weiß. Passt besser zu deinem Charakter.“ Was auch stimmte. Meist schrieb man Blonden eine gewisse Frohnatur und Leichtigkeit, sowie viel Witz zu. Allgemein waren es in Romanen sehr beliebte Figuren – es sei denn sie hatten eine ganz große Macke. Wie er zum Beispiel, dass er unkontrollierte Wutausbrüche hatte. Oder wie Shizuka, die redete und redete und redete. Um die Situation jedoch wieder ein wenig ernster zu gestalten, rollte er sogar nur mit den Augen und musste breit und offen grinsen, als sie erwähnte, dass man ihn wohl noch ein wenig brauchen würde. Im Anbetracht dessen, dass er kurze Zeit später so schlecht gelaunt gewesen war, war er in diesem Moment doch von einem fliegenden Gefühl im Magen begleitet worden. Es tat gut, wenn man hörte, dass man gebraucht wurde – auch, wenn man es ein wenig mit Witz sprach und vielleicht nicht allzu ernst meinte. Und hey, man bezeichnete ihn einmal als clever. Meist regte man sich eher über seine radikalen und riskanten Aktionen auf, bezeichnete ihn als „Haudrauf-Menschen“ und nicht als cleveren Strategen. Genau genommen hatte er nämlich sowieso nur eine einzige Strategie, als da wäre drauf zu hauen, denn irgendwann – wenn man nur fest genug haute – ging alles zu Bruch. Irgendwann lag jeder einmal auf dem Boden, man musste nur lange genug durchhalten. “Wie gesaaa~agt, hier war eine Bank, du hättest nur deine Augen aufmachen müssen, Zuka-Chan~“ Oh ja, er konnte andere Leute auch mehr als nur necken und auf die Palme bringen. Selbst, wenn es bei ihm umso leichter war. Generell herrschte im Hinblick auf Leichtigkeit gerade wirklich eine gute Atmosphäre, wo sich diese beiden Individuen hier doch perfekt verstanden und ausglichen. Raijin würde lügen, wenn er jemandem später sagen würde, er hätte dieses Gespräch nicht genossen. Manchmal hatte er das Gefühl, dass Shizuka eine der wenigen Personen war, welche ihn wirklich zu verstehen schienen und ihn sogar aus einer gewissen Wut herausholen konnten. Zwar war er nun kurz darauf wieder ein wenig schlechter zu sprechen, was daran lag, dass sie eine nicht ganz so gute Äußerung getätigt hatte und abermals auf die seine Antworten musste, doch die vorangegangenen Momente waren doch durchaus... schön gewesen. Einfach unterhalten. Ohne Zwänge. Einfach frei – auch, wenn man hierbei mehr oder weniger zugelabert wurde. "Du weißt, dass du mit mir darüber reden kannst, wenn dich etwas bedrückt? Ich meine ... ich kenne deine Familienverhältnisse nicht wirklich und vielleicht willst du mir auch nicht davon berichten, aber solltest du einmal Sorgen haben stehe ich gern dazu bereit." Und eben dies war jene Äußerung nach seiner Verstimmtheit gewesen, nach ihrer unglücklichen Formulierung und seiner Antwort darauf, sodass er gerade in der Gegenwart mit einem doch eher missmutigem Gesicht auf der Bank saß und eigentlich nicht mehr darüber reden wollte. Das Lächeln war verschwunden, der Spaß nicht mehr vorhanden. Sie kannte seine Familienverhältnisse nicht. Was auch irgendwo gut war. Genau genommen ging es sie auch gar nichts an. Er war vor mehreren Jahren von seinem Außreisertum zurückgekehrt, welches in vielerlei Augen nicht gerade super gewesen war. Während seine Geschwister ihn begrüßten, war er für einen Großteil seiner Familie bereits gestorben gewesen. Nicht körperlich, aber im Geiste. Sein Vater hatte ihm nur die Hand auf den Kopf gelegt – das einzige, was er ihm gegenüber in den letzten Jahren getan hatte. Blicke wurden kaum gewechselt, geschweige denn Worte. Seine Mutter war zwar glücklich gewesen, war jedoch bis heute von Vorwürfen und Vorurteilen geprägt. Für sie war er der Sündenbock. Sein kleiner Bruder Eiji hatte ihm nicht mehr in die Augen sehen können. Für ihn war sein Weggang vor mehr als zwölf Jahren ein Schlag ins Gesicht gewesen und hatte den Respekt vernichtet, welchen er für Raijin gehabt hatte. Was seine Großeltern betraf, so nahmen sie ihn größtenteils gar nicht mehr wahr, sprachen überhaupt nicht mehr mit ihm und hatten bereits sein Gesicht aus sämtlichen Fotoalben in ihrem Gesicht herausgeschnitten und herausgebleicht. Sie wollten nichts mehr von ihm wissen und die übrigen? Ja, die hatten sich entweder gefreut, dass sie endlich ihren berüchtigten großen Bruder mit den starken Fäusten kennenlernten oder sagen ihn von Grundauf immer noch so wie früher – im guten Sinne. Diese Verhältnisse waren nicht leicht und bisher hatte Raijin auch nie mit jemandem darüber geredet. Er hatte einfach sein sonniges Lächeln aufgesetzt, gelacht und sein Leben weitergelebt. Natürlich verletzte es ihn, wenn er diese Familienverhältnisse sich wieder vor Augen rief, doch was sollte er machen? Daran zu Grunde gehen? Seine gute Laune vollkommen an irgendetwas schlechtes verpfänden mit der Gewissheit, dass er sie nie wieder zurückbekam? Sollte er den traurigen markieren? Ja, es tat ihm weh... er fragte sich selbst immer, warum sie die Aussöhnung nicht schafften. Warum sie es nicht fertig brachten... doch allmählich begriff er, dass ein paar aus der Familie es gar nicht wollten, zu groß war dieser Groll. Damit musste er leben. Das Schweigen, welches nun eingekehrt hatte, durchbrach er mit einem Räuspern. “Ach, da gibt’s nichts zu berichten“, winkte er schließlich ab, tat so, als ob es nun überhaupt nicht schlimm wäre. Die Anspannung konnte man noch erahnen und sein Tonfall war ebenfalls eher von Ernst als von Lockerheit geprägt. Jedoch war Raijin nicht der Mensch, der über diese Dinge mit anderen redete. Er hatte sich diese Suppe damals selbst eingebrockt, also würde er sie auch wieder auslöffeln. Einen Rat wegen einer Situation, beziehungsweise einem Geschehniss zu erfragen, war nämlich etwas ganz anderes, als sich einer Person vollends anzuvertrauen. Und generell... nein, er wollte über jene Schmach an Gefühlen nicht reden, weil er selbst davor Angst hatte. Diese dunkle Zeit und dass er wusste, wie sehr er andere verletzt hatte... darüber redete er nicht – wobei viele ihm deshalb zuschrieben, wegen seiner Fröhlichkeit, dass es ihm nichts ausmachte, dass er andere damals so sehr verletzt hatte. Dabei war das gar nicht wahr. Er sprach nur nicht darüber. “Man, du isst dein Eis total schnell... Kirsche sollte ich auch mal probieren – hey, ist da noch was an der Waffel?“ Kurzum entschlossen lehnte er sich hinüber zu Shizuka, wobei seine Hand nach ihrem Handgelenk griff und die Körperpartie hochhob. So konnte Raijin seinen Mund an die Waffel legen und ein kleinwenig vom Rest des Kirsch-Eises probieren. “Mmmmh...“, kam es aus seinem Rachen, als sich wieder aufrecht setzte und Shizukas Handgelenk losließ. Mit der Zunge fuhr er sich über die Lippen. Kirscheis. Das war wirklich... lecker. Er wusste, was er das nächste Mal nehmen würde – es war nicht zu süß, gerade richtig für seinen Geschmack eigentlich. “... Ne, eigentlich wollte ich damit bezwecken, dass ich es esse und man mir nicht ansieht, dass ich sauer bin oder so – wie gesagt, kein guter Tag, aber ich glaube ich hab mal wieder die Logik gepwnt, oder? Weil immerhin hab ich gar nicht mehr allzu schlechte Gedanken – dafür aber ein... saures Eis und hey... wenn du mich nochmal mit dem Ellbogen checkst, dann landet die Kugel noch auf dir. Ich würde aufpassen – wenn ich nicht mit Automaten werfe, dann vielleicht mit Eiskugeln.“ Eine Drohung? Mit Eiskugeln? Wohl wahr, das gab es auch. Er war nun einmal kein ernster Shinobi. Er war teilweise wie ein Jugendlicher oder gar ein kleiner Junge. Aber vielleicht war ja auch das schon erfrischend an ihm, wenn man sich mit ihm unterhielt. “Wenn du ein Spiegel da hast, dann würde ich das sogar machen!“ Grinsend leckte er nun wieder an seinem Eis, wobei erstere Mimik sofort verflog und er sich verkrampfte. Zitrone... Mmmh... Lecker. Nicht.
Gast Gast
Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" So Jun 02, 2013 5:44 pm
"Nett, nett, wer ist schon nett!", entgegnete sie neckend, nachdem er Shizuka auf die Unverschämtheit ihrer Worte hingewiesen hatte. Da Gespräch hatte, wie ihr schien, irgendwie so seine Höhen und Tiefen ... zum Einen verlief es vollkommen locker, entspannt und friedlich und zum Anderen waren ab und zu ein paar Untertöne seinerseits darin, welche sie glaubte, irgendwie nicht zu mögen. Sie wusste, dass er all das nicht böse meinte und wenn seine Stimme einmal ein wenig schwankte oder sein Gesicht einen zornigen Ausdruck annahm wusste sie, dass er sich direkt darauf sowieso wieder beruhigen würde, aber für einige gewisse Augenblicke spürte sie die Spannungen, die hin und wieder zwischen ihnen entstanden, wenn auch nur für wenige Augenblicke, um danach wieder der guten Laune Platz machen. Shizuka hatte eigentlich bisher das gesamte Gespräch über ein Lächeln auf den Lippen gehabt und setzte es auch nicht ab, als Rai plötzlich zu lachen begann, wenn es auch aus einem ihr nicht ganz erfindlichen Grund geschah. Nachdem er sich einigermaßen beruhigt hatte, erklärte er ihr, dass Blond ihr wohl viel besser stehen würde und auch um Einiges besser zu ihrem Charakter passte. Wie sie ja selbst immer sagte! Blondinen-Power! "Danke. Aber wie gesagt, dir steht Blond auf sehr viel besser. Auch wenn ich das tatsächlich mal gern sehen würde ... dich mit braunen Haaren." Sie legte den Kopf schief und verengte ihre Augen zu Schlitzen, ganz so, als würde sie angestrengt nachdenken, sich ihn gerade in diesem Moment mit braunen Haaren vorstellen, doch nach kurzer Zeit schüttelte sie nur entgeistert den Kopf. "Nope ... ich kann mir das wirklich nicht vorstellen, dafür reicht meine Fantasie offenbar doch nicht aus." Dabei hatte sie doch eigentlich eine recht große Fantasie, immerhin brauchte sie die für die Entwicklung neuer Genjutsu ... Sie schob ihre derzeitigen Gedanken beiseite und nahm wieder ihren gewöhnlichen Gesichtsausdruck an.
Wieder wies er sie auf die Bank hin, die vorhanden war und für welche sie nur die Augen besser hätte aufmachen müssen, um sie zu sehen. Jaja, da musste er jetzt drauf herum reiten. Sie verdrehte im Spaß die Augen und streckte ihm dann ihre Zunge entgegen. "Pf, ist ja nicht so, dass ich sie absichtlich übersehen hätte!", entgegnete sie schnippisch und strahlte ihn dann mit breitem Grinsen an. er hatte sie bei einem ihrer Spitznamen genannt und das war für sie ein gutes Gefühl! Sie sprach ihn die ganze Zeit über mit "Rai" an, statt Raijin, während er bis eben immer "Shizuka" gesagt hatte, wenn er ihren Namen erwähnt hatte. Nicht, dass sie ihren Namen nicht mochte, im Gegenteil. Sie liebte ihren Namen aber wenn man jemandem einen Spitznamen gab, dann war dies immer ein Zeichen dafür, dass der- oder diejenige einem tatsächlich etwas bedeutete. Man konnte der Blondine deutlich ansehen, wie glücklich sie mit der Tatsache war. Es mochte nur ein einfacher Spitzname gewesen sein, vier kleine Buchstaben mit einem -chan dahinter aber für Shizuka war dies ein riesiger Grund zur Freude. Doch schien sie direkt danach etwas falsches gesagt zu haben, denn wenige Momente später machte er erneut ein Gesicht, wie "sieben Tage Regenwetter". Seine Familienverhältnisse waren wohl tatsächlich ein Thema, das ihm nicht lag, über das er nicht reden wollte, mit niemandem . Sie hatte es ihm angeboten, hatte ihm aber zugleich auch klargemacht, dass er nicht reden musste, wenn er nicht wollte, obwohl sie wusste, wie gut Reden tun konnte. Gut, sie redete nicht unbedingt so viel, um sich besser zu fühlen aber sie redete gern und sprach auch mit Freude über ihre Gefühle, denn sie hasste es, etwas in sich hinein zu fressen, was ihr weh tat. Das war, als würde man eine Klinge in der Brust nur immer und immer wieder aufs Neue herum drehen, statt sie einfach heraus reißen zu lassen.
Sie musterte ihn eingehend, wobei ihr Gesicht einen seltenen, fast schon mitleidigen Ausdruck angenommen hatte. Noch schlimmer war es, seinen Kummer herunter zu spielen. Shizuka sah ihm an, wie es in seinem Kopf arbeitete und auch wenn sie den Ausdruck seiner Augen nicht sehen konnte, so glaubte sie doch, eine gewisse Traurigkeit erkennen zu können. Ein seltsames Schweigen war zwischen die beiden getreten. Etwas, das vor allem bei Shizuka seltsam war. Sie wollte etwas sagen, war aber viel zu gebannt von ihren eigenen Gedanken. Und sie wurde sich bewusst, wie wenig sie eigentlich über viele Leute um sie herum wusste, allen voran Rai ... Und sie fragte sich, ob er ihr irgendwann etwas von sich erzählen konnte bzw. wollte. Shizuka hasste es, Menschen leiden zu sehen. Für sie war dies schlimmer, als selbst zu leiden und sie wollte dieses unangenehme Schweigen brechen, doch war es letztendlich Rai, der die Stille mit einem Räuspern durchschnitt. Und sie war ihm unheimlich dankbar dafür. "Sicher, dass es da nichts zu berichten gibt? Keine ... heimlichen Liebesaffären oder Verschwörungstheorien? Ach komm schon, jede Familie hat sowas!", grinste sie und schenkte ihm ein liebevolles Lächeln, bevor sie sich räusperte und tief Luft hilte, ehe sie weiter sprach: "Aber ich verstehe schon. Wie gesagt, es steht dir völlig frei!" Sie zwinkerte ihm zu und wollte gerade den letzten Rest ihres Eises essen, als Rai plötzlich ihren Unterarm packte und ihre Hand zu sich zog, um tatsächlich etwas von ihrem Eis zu nehmen! Ein wenig perplex und völlig überfordert mit der Situation starrte sie ihn mit offenem Mund an, bevor er sie wieder los ließ. "W ... was zum ...", begann sie und starrte dann den Rest Waffel in ihrer Hand an. Doch dann begann sie zu lachen, als sie sah, wie er sich mit der Zunge über die Lippen fuhr und entgegnete: "Mh, Kirsche ist toll, nicht wahr? Wie gut, dass ich den letzten Rest mit dir teilen konnte!" Sie war versucht, ihm erneut den Ellenbogen in die Seite zu stoßen, unterließ das dann aber lieber.
Stattdessen hörte sie lieber auf seinen Kommentar zu ihrer Zitroneneis-Theorie. Dabei leerte sie mit wenigen letzten Bissen ihre Hand und verschränkte dann ihre Arme vor der Brust. "Verstehe, verstehe. Du stellst meine ganze Theorie einfach in Frage ..." Sie schüttelte den Kopf und schloss dabei die Augen, fast so, als wäre sie furchtbar enttäuscht von ihm. Als sie sie wieder öffnete, lächelte sie. "Dabei hat mein Ellbogen deine Hüfte doch nur lieb und wollte sie necken. Und man bewirft Frauen nicht mit Eiskugeln, Rai! Hat dir das denn niemand beigebracht!" Wieder streckte sie ihm die Zunge raus, wobei sie bei den Worten einen tadelnden Ton in ihrer Stimme hatte mitschwingen lassen. "Allerdings bin ich dir bereits sehr verbunden, dass du mir nicht mit Automaten drohst!", lachte sie und kramte dann in ihrer Seitentasche herum. "Rai ... ich bin eine Frau! Natürlich habe ich einen Spiegel bei mir!", kommentierte sie mit einem schelmischen Grinsen und hielt dann voller Freude den kleinen Handspiegel nach oben, den sie tatsächlich fast immer mit sich führte. Es war nicht so, dass sie tatsächlich dieses "Frauen-haben-immer-alles-dabei"-Ding abzog aber manchmal hatte sie tatsächlich immer genau das bei sich, was gerade gebraucht wurde. "'Ne Nagefeile hätte ich auch dabei, falls du Bedarf hast?", lachte sie und hielt ihm den Spiegel unter die Nase. "Bitteschön!"
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Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" So Jun 02, 2013 7:12 pm
Tja, sie wollte das Bild sehen, aber er hatte natürlich keines dabei und die Haare ließ er sich nun auch nicht wieder anders färben. Nein, die blieben blond. Wieso redeten sie überhaupt über Haarfarben? Und was einem besser stand? Irgendwie verband er das eher als Frauenthemen in Gesprächen, auf die er nicht eingehen musste, aber um ehrlich zu sein kümmerte es ihn auch wieder nicht. Hauptsache sie redeten nicht über seine Familie oder so. Nur blinzelte er ein paarmal hinter seiner Sonnenbrille, als sich Shizukas Augen zu Schlitzen verengt hatten und sie versuchte, sich vorzustellen, wie er wohl nicht mit blonden, sondern mit braunen Haaren aussehen würde. Natürlich hatte sie es nicht geschafft, wobei das die meisten Menschen einfach nicht konnten. Wahrscheinlich nicht einmal mehr seine Geschwister oder seine Eltern, geschweige denn den Teil, welchen ihn erst bei seiner Rückkehr kennengelernt hatten. Seine Haare hatte er sich immerhin schon als ein Akt der Rebellion in sehr jungen Jahren gefärbt, was vor allem seine Großeltern damals aufgeregt hatte. Für sie waren blonde Haare in dem Ton, welchen er gewählt hatte, eine Diskriminierung der Höflichkeit. Als ob er letzterer ins Gesicht geschlagen hätte und zum „Gangster“ geworden war. Mit einem Lächeln setzte er nun allerdings die Sonnenbrille ab und lehnte sich hinüber zu Shizuka, welcher er direkt in die Augen blickte, gar nicht mehr soweit von ihr weg war, wie zuvor. “Schau mir in die Augen. Dieses Braun meine ich.“, antwortete er, nicht wissend, was er anderes für sie tun konnte, wo sie doch bereits versucht hatte, es sich vorzustellen. Vielleicht bekam sie nun eine Idee für die Farbe? Half das ihrer Fantasie nun auf die Sprünge? Ein wenig verweilte er in jener Position, bevor er schief lächeln musste und sich wieder von ihrem Gesicht entfernte. Daran, dass andere Leute sie angeschaut hatten, als ob sie ganz andere Dinge gemacht hatten, dachte er nicht – warum auch? Irgendwie kümmerte sich Raijin meist zu spät um seinen Auftritt gegenüber der Gesellschaft. Und so lehnte er sich nun einfach wieder zurück. Allerdings musste er im nächsten Moment auch umso breiter lächeln, eigentlich fast wieder lachen, da sie schon fast einen Schmollmund gemacht hatte. Irgendwie war das bei ihr beinahe natürlich, wenn sie ihr Gesicht so verzog oder die Augen verdrehte. Es passte einfach zu ihrem Wesen und der Tatsache, dass sie so viel redete und dann doch leicht kantig antworten konnte. Ohne jedoch nun weiter darauf herumzureiten lehnte er sich auf der Bank zurück und hielt sich das Zironeneis skeptisch vor die Nase. Er hatte nicht wirklich vor, es aufzuessen, wie er sich gerade dachte. Es war so sauer und offenbar konnte es seine Wirkung durchaus verfehlen. Als er nun aber zur Seite blickte, wieder im hier und jetzt war, fiel ihm Shizukas Blick auf, welcher nicht so wirkte, wie er es gern hätte: Mitleidig. Er wollte nicht als mitleidig wahrgenommen werden, weshalb er sich insgeheim selbst dafür rügte, doch nicht mehr gesprochen zu haben. Er hätte sie ja anlügen, irgendetwas erzählen können, hatte jedoch davon abgesehen, da er generell andere Menschen nicht anlog. Lieber sprach er nämlich gar nicht darüber. Nun wieder leicht abwesend setzte er sich die Sonnenbrille auf, sodass seine Augen wieder verdeckt waren. Da war die Welt wortwörtlich gleich wieder ein wenig dünkler – was in diesem Fall womöglich einmal nicht schlecht war. Jedoch blieb ihm auch nicht viel der schlechten Gedanken übrig, da sie ihn im nächsten Moment neckte und nach „heimlichen Liebesaffären“ und diesem ganzen Gedöns fragte, was irgendwie jeden bei einem anderen zu interessieren schien – selbst, wenn man dann nur einfach etwas zum drüber reden hatte. Gespielt legte er den Kopf schief und wiederum Daumen und Zeigefinger nachdenklich an sein Kinn, so, als ob er ernsthaft darüber nachdenken würde - was er natürlich nicht tat. “Öh, ne. Nicht, dass ich wüsste. Bislang wurde mir noch keine Verlobte oder so aufgedonnert – beziehungsweise nicht, dass ich es wüsste. Vermutlich will man mich nicht auf sie loslassen.“ Verschmitzt musste er lächeln, wenn er daran dachte, dass man vielleicht gerade just in diesem Moment eine Verlobte für seinen ältesten Bruder Sora suchte, der ja das Unternehmen erben würde. Die arme Sau. Er durfte ein Unternehmen voller Intrigen und eine Familie voller Baustellen weiterführen und leiten. Oh ja, das würde ihm bestimmt Spaß machen. Aber immerhin verstand sich Raijin mit dem Dunkelhaarigen besser, als seinem jetzigen Familienoberhaupt. Das wäre schon einmal ein Zeichen der Besserung. “Keine Sorge, selbst wenn ich Probleme hab, komm ich schon mit klar. Also mach dir da mal keine Gedanken – oder hast du irgendwo einen dich stalkenden Verehrer? Oder bist du am stalken?“ Ah, da war die Retourkutsche, wobei er sie ernsthaft gespielt fragend ansah, damit seine Mimik auch noch einen Teil der Pointe liefern konnte. Wenn sie damit vielleicht gerechnet hatte, dann auf keinen Fall mit dem, was er dann als nächstes getan hatte – nämlich von ihrem Eis zu probieren, was sie in eine vollkommene Perplexität zu versetzen schien. Was denn? Durfte er denn nicht nochmal probieren? So, wie sie nun ihre Waffel anstarrte, konnte man meinen, sie wollte das Eis mit bloßen Blicken wieder herzaubern. “Naja... es ist jedenfalls besser als Zitrone, aber das ist denke ich auch nicht so wirklich schwer, findest du nicht auch? Du kannst ruhig ein wenig probieren“, entgegnete er daraufhin und widmete sich dann erneut mit einem kritischem Blick seinem Eis, wessen Kugel immerhin noch zur Hälfte vorhanden war. Wieso konnte es nicht heißer sein und dieser Mist wegschmelzen? Gab zwar ne Sauerei wie sonst was, aber er hätte ne Entschuldigung, dass er es nicht mehr essen wollte. Und ja, er stellte ihre Theorie in Frage, weil er ihr geantwortet hatte, weshalb er das Zitroneneis eigentlich saß – und er hatte ihr genauso mit Eiskugeln gedroht, was sie allerdings nicht so abzuschrecken schien wie Automaten. Von welchen einer nicht weit von ihr entfernt stand. “Nein, man hat mir nichts beigebracht, wusstest du das denn nicht?“ Es entsprach sogar ein wenig der Wahrheit – jedenfalls hatten seine Eltern ihm nichts beigebracht, das hatten die Nannys übernommen, welche das Haus der Hiromiya in der ersten Zeit überflutet hatten oder die Dienstmädchen. Viele von ihnen waren an Raijin verzweifelt, weil sie einfach nicht mit seinen Wutausbrüchen auskamen und sogar Angst hatten. Spätestens, wenn der Tisch durch den Raum flog. Ja, er war als kleiner Junge bereits seltsam in dieser Hinsicht gewesen. Viel zu leicht hatte er sich stets provozieren lassen – was sich heute nicht geändert hatte. Dafür aber schon, dass er seine Körperkraft in die Dienste eines Dorfes stellte. Als Shizuka den Spiegel herausholte, staunte er nicht schlecht, denn mehr oder weniger hatte er es als Scherz gemeint, dass sie sich nun einen Spiegel hervorholte und doch wortwörtlich betonte, sie sei schließlich eine Frau. Skeptisch blickte er eben diesen an. “Ach nö, ich glaub ich verzichte lieber – wenn du willst darfst du mein Eis haben, wenn du es so lustig findest und deines so schnell verputzt hast... Ich muss echt sagen, es ist ne super Zitrone. Im „sauer-sein“ war sie wohl sehr ehrgeizig gewesen und es wäre ihr eine wahrliche Ehre, in deinem Mund zu landen.“ Im Argumentieren war er noch nie gut gewesen. Trotz allem nahm er nun aber den Spiegel in die Hand und hielt ihn vor sein Gesicht – was einige Passanten wohl total verstörte. Für sie war er offenbar vom Schläger zur Ballerina umgeschwungen. Raijin selbst interessierte dies wie immer herzlich wenig, beziehungsweise nahm er es gar nicht wahr, da er seine Zunge im nächsten Moment an das Eis setzte und im Spiegel sein sich verziehendes Gesicht beobachtete. Es jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Nie wieder Zitroneneis. Nie nie wieder. Dabei presste er seine Augenlider aufeinander, sodass er gar nicht sehen konnte, was für einen Ausdruck er machte. So gab er Shizuka den Spiegel einfach wieder zurück. “Ich glaube... du beäugst dich dann lieber selbst im Spiegel... na also, los. Mach du es doch, wenn der Spiegel schon einmal draußen ist.“
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Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" Mo Jun 03, 2013 5:19 pm
Nachdem sie vergeblich einige Zeit versucht hatte seine Augenfarbe durch die Sonnenbrille hindurch zu erraten, erbarmte Rai sich ihrer letztelich und setzt die Brille ab. Sie hätte nun damit gerechnet, sich erst einmal wieder weiter zu ihm beugen zu müssen, um einen erneuten Blick auf ihre Augen zu erhaschen, doch stattdessen kam er ihr gefährlich nahe und ihre Blicke trafen sich, sodass Shizuka nun direkt in Rais Augen sehen konnte. Sie waren tatsächlich unglaublich braun und es half ihr ungemein, diese Farbe nun seinen Haaren zuzuschreiben ... Es machte jedoch die Tatsache nicht unbedingt besser, dass sie ihm blonde Haare weiterhin eher zuschrieb, als braune. Dieses Braun seiner Augen passte einfach nicht auf seinen Kopf! Ganz egal, wie sie es auch drehte und wendete, sie musste mit dem Kopf schütteln. "Okay, nope! Passt definitiv nicht so gut, wie das Blond. Aber danke für deine Aufmerksamkeit." Sein schiefes Lächeln entging ihr natürlich keinesfalls, als er sich wieder zurücklehnte und sie grinste ebenfalls in sich hinein. Tatsächlich hatte sie sich mittlerweile sehr an seine Anwesenheit gewöhnt und fand es überaus angenehm, neben ihm zu sitzen und dieses zwanglose Gespräch zu führen, selbst wenn es zwischenzeitlich in eine unangenehmere Richtung gegangen war. Das Thema seiner Familie war eindeutig ein wunder Punkt bei dem Hiromiya und es hätte Shizuka wirklich brennend interessiert, warum dem so war, zumal Rai ja doch noch ein paar Jährchen mehr auf dem Buckel hatte, als sie und offensichtlich schon eine ganze Menge erlebt hatte. Aber sie sollte nicht in den Genuss einer kleineren Erzählung oder eines Tratsches kommen. Stattdessen erfuhr sie viel eher, dass er noch keine Verlobte hatte, was sie allerdings auch nicht weiter überraschte. Wobei ... andererseits hatte sie nicht einmal gewusst, dass man es in seiner Familie so handhabte, dass die Partnerin fürs Leben von den Oberhäuptern ausgewählt wurde. Manchmal war Shizuka doch froh darüber in einer einfachen Familie aufgewachsen zu sein.
"Na sieh mal einer an, da haben wir doch ein Thema! Wieso nicht? Ich meine, du bist ein klasse Kerl, ich glaube man könnte froh sein, deine Frau sein zu dürfen. Vorausgesetzt, du liebst diese Frau ... sonst kann das ja schlecht funktionieren." Andererseits basierten die Verlobungen ja augenscheinlich nicht auf Gefühlen ... "Vielleicht wollen sie dir ja die Möglichkeit lassen, dich zu verlieben!", grinste sie und zwinkerte ihm zu. Was das anging war Shizuka sehr romantisch veranlagt. Sie glaubte an die wahre Liebe und an Liebe auf den ersten Blick, war sich aber ebenso sicher darüber, dass auch Gegensätze sich durchaus anziehen konnte, solange eine winzige Gemeinsamkeit vorhanden war. "Also ich will auf jeden Fall einmal einen Mann heiraten, den ich von ganzem Herzen liebe! Und dann will ich meine eigene, kleine Familie gründen, meine Kinder aufwachsen sehen, dabei zuschauen, wie sie Shinobi werden und irgendwann mein Leben ehrenhaft im Kampf verlieren, um andere zu schützen." Während sie das sagte, leuchteten ihre Augen und obwohl sie sich sicher war, dass sie zur Erfüllung dieses Zieles noch einer sehr lange Weile warten musste, so hatte sie dieses Ziel doch bereits schon genaustens vor Augen und wollte es sich irgendwann einmal erfüllen! Dass sie mit 22 Jahren noch lange nicht soweit war, sich zu verloben oder gar eine Familie zu gründen, war klar, zumal sie auch sonst noch keine wirklichen Erfahrungen mit Männern hatte machen können, aber in nicht allzu ferner Zukunft würde sie diesen Plan auf jeden Fall einmal in Angriff nehmen. Zumindest mehr oder weniger, sofern man denn die Liebe "in Angriff nehmen" konnte. "Warst du schon einmal verliebt?", platzte es letztendlich aus ihr heraus, als kurz wieder ein etwas längeres Schweigen zwischen den beiden entstanden war. Warum auch immer wollte sie das in eben diesem Moment ganz brennend wissen!
Ihr Angebot, sich ihr anvertrauen zu können, wenn ihn etwas plagte, wies er freundlich und zugleich neckend zurück, indem er sie fragte, ob sie wohl jemanden stalken würde oder gar selbst gestalkt wurde. Und dabei hatte er einen Ausdruck in seinem Gesicht, bei dessen Anblick Shizuka tatsächlich anfangen musste, zu lachen. "Okay, das ist jetzt eine sehr gewagte Vermutung! Aber nein, keine Sorge, ich habe, soweit ich weiß, keinen mich stalkenden Verehrer. Aber selbst wenn, dann würdest du mich doch vor ihm beschützen, oder nicht?" Die letzten Worte sprach sie mit einem leicht blinzelnden und gespielt bittenden Gesichtsausdruck aus. Dass er dem Spiegel, den sie ihm hinhielt, einen eher skeptischen Blick widmete, sorgte nur zusätzlich für ihre Belustigung und sie lehnte sich lachend zurück. Nun, da ihr Eis leer war, hatte sie die Hände frei und legte sie sorgfältig zusammen gefaltet in ihren Schoß. Zwar wollte er eigentlich nicht den Spiegel zur Hand nehmen und hinein sehen, hatte ihn letztlich aber doch entgegen genommen und blickte nun eine Weile hinein, während er sprach. Seine Worte ließen Shizuka kichern. "Nun, Zitronen haben es so an sich, gern mal sauer zu sein. Was hast du dir auch ein Zitroneneis gekauft?", lachte sie und schüttelte dabei den Kopf. "Ich habe mir absichtlich eher ein süßes Eis genommen. Du kannst deine Zitrone also gern behalten!" Er hatte ihr doch tatsächlich angeboten, etwas von seinem Eis zu probieren. Als wüsste sie nicht selbst, wie Zitroneneis schmeckte. Sie lächelte in sich hinein und blickte dabei kurz auf die Straße, wo weiterhin Massen von Menschen entlang liefen und wirkte für wenige Augenblicke tatsächlich etwas abwesend. Und dabei hätte sie beinahe verpasst, wie er tatsächlich doch in das Eis biss und sich dabei im Spiegel betrachtete. Zumindest schien es so, da er den Spiegel nach oben hielt, doch da er dabei die Augen geschlossen hatte, konnte er sich natürlich nicht selbst sehen. Shizuka sah dafür alles umso besser. Es es ließ sie erneut lachen. Noch mehr, als zuvor und das geschlagene Minuten lang. Der Anblick seines Gesichtes war zu komisch, als dass sie hätte ernst bleiben können.
Er hielt ihr den Spiegel wieder hin und als sie sich eingekriegt hatte, und Shizuka nahm ihn entgegen, um selbst einen Blick hinein zu werfen, wobei sie sich schnell ein paar Strähnen aus dem Gesicht strich und anschließend den Spiegel wieder weg steckte. "Nee, lass mal, danke. Ich glaube, ich kann mich auch sehr gut amüsieren, ohne in den Spiegel zu sehen, während ich Zitroneneis esse", murmelte sie und grinste ihm breit entgegen, nahm schließlich aber doch die Waffel aus seiner Hand und betrachtete das darin steckende Eis. "Du hast echt noch nicht vie ldavon geschafft, Rai!" Sie lächelte und drehte das Eis ein paar Mal in ihrer Hand hin und her und reichte es ihm dann wieder. "Nope, das probiere ich wirklich nicht."
Kuroreiki Masao
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Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" Do Jun 06, 2013 9:15 pm
Zugegeben, ein wenig hatte er seine Augenbrauen kräuseln müsste, als er so sah, wie Shizuka ihm in die Augen blickte und er zu erkennen glaubte, wie ihr Gesichtsausdruck immer kritischer wurde. Nein, nicht nur ihr Blick, sondern ihre ganze Mimik, da sie sich wohl sehr anstrengte. Nicht nur, um die Augenfarbe richtig zu erkennen, sondern offenbar auch, um sich seinesgleichen mit braunen Haaren vorzustellen. Irgendwie... konnte das ganze ganz schön gruselig wirken – es war ja nicht jeden Tag so, dass man auf diese Art und Weise intensiv gemustert wurde. Vor allem war der Zusammenhang noch viel lustiger, wenn man einmal darüber nachdachte. Schließlich war er allerdings froh, als er sich von ihren Argusaugen entlassen fühlte und sich wieder mehr oder minder lässig auf die Bank lehnte, zu hören bekam, dass sie nicht glaubte, das Braun würde passen. “Hey, das glaubst du aber auch nur, weil du mich nie mit braunen Haaren gesehen hast!“, protestierte er gespielt schockiert, erinnerte sich doch daran, dass sein Kindermädchen ihm immer gerne die Haare gekämmt hatte, da sie gerade das saftige Braun wunderbar gefunden hatte. Aber es wäre komisch das nun zu erwähnen, oder? Während kurz darauf eine Stille eingetreten war, in welcher er ja kritisch das Eis gemustert hatte, war bereits schon der nächste Augenblick gekommen, in welchem sie ihn wirklich ein wenig auf kaltem Fuß erwischte und er nur ein paarmal blinzeln konnte. Den Daumen und Zeigefinger, welcher just in diesem Moment, nachdem er jene Aussage getroffen hatte, an sein Kinn geführt hatte, wurde hinuntergenommen. Nein, Hiromiya Raijin war noch nie gefragt wurden, warum er denn bitteschön keine Verlobte oder keine Geliebte hatte. Darüber hatte er sich so wirklich nie Gedanken gemacht und irgendwie konnte er das nun auch eher schlecht. Klar, es hatte Frauen in seinem Leben gegeben, immerhin war er in wenigen Jahren dreißig Jahre alt, aber so richtig..? Nein, nicht wirklich, doch umso lustiger sah wohl sein verdutzter und auf Shizuka liegender, fragender Gesichtsausdruck aus, als er sie nach ihrer „Auskunft“ musterte. Vielleicht sogar eine Spur zu lange, dass man auf falsche Gedanken kommen könnte. Ein Thema? Das sollte das Thema sein? Nein, er wusste nicht. Aber hey, sie hatte ihm ein Kompliment gemacht, oder? Das war ja schon einmal gut... vor allem die Tatsache, dass jemand „froh“ sein könnte, mit ihm verlobt zu werden, war gerade an diesem Tag fast wie Balsam für seine von seiner Familie geschundene Seele – nicht, dass die Autorin an dieser Stelle Mitleid erwecken wollte, nein nein. “Das als Thema? Ich glaube nicht, dass du da viel erfahren wirst... aber danke für das Kompliment und dass du so denkst. Wobei ich dir offen sagen muss, dass meine Familie wohl mehr oder weniger Vernunftehen vorzieht – meine große Schwester hatte das Glück sich in ihre Partie zu verlieben, beziehungsweise das Glück, dass meine Eltern ihre Auswahl akzeptiere.“, entgegnete er und lächelte, wobei er einen Moment später ein leichtes, verächtliches Schnauben ausstieß. Die Zornesfalte, welche auf seiner Stirn aufgetaucht war, pochte kurzzeitig gefährlich auf, als er zur Seite blickte. Wie gut, dass er sich auf diese Seite der Bank gesetzt hatte. “Das glaube ich nun wirklich nicht – eher wollen sie mich keiner Frau zumuten, glaube ich.“ Ein tragisches Lächeln umspielte seine Lippen, wobei er jedoch kurz darauf den Kopf schüttelte. Sie hatte einen leichten und lockeren Ton angeschlagen, wieso es verderben? Einfach die Gedanken wegsperren und gut war es. Als Shizuka wenig später begann ihre Erfahrungen in Sachen Liebesleben zu schildern, wurde Raijin von seinem kurzzeitigen eher aus dem Bedauern heraus entstandenen „Anfall“ kuriert. Er hörte sogar interessiert zu und musste schmunzeln, als sie erwähnte, welche Träume sie hatte. Es waren die Träume, welche wohl jedes junge Mädchen einmal hatte und das führte wohl allen, welche der Blonden zugehört hätten, vor Augen, dass sie immer noch in gewisser Hinsicht dieses idealistische kleine Mädchen war. Zugegeben war Raijin alles andere als ein Spielverderber und ernst, doch er selbst hatte in seiner weniger glorreichen Zeit genug erlebt, was aus Frauen und ihren Idealen werden konnte. Wie es sich verdunkelte – doch wollte er das seiner Gesprächspartnerin nicht aufbinden. Warum die gute Stimmung zerstören, wenn man sie doch brauchte? Allerdings war ihn nun die nächste Frage so aus der Bahn, dass er unweigerlich einen Stein vor sich reflexartig wegkickte und das mit einer so immerhin nicht allzu großen Wucht, dass er an dem Kopf eines Passanten vorbeischoss und in die nächste Hauswand knallte... naja... eher daran schlug, im Gegensatz zu dem Steinchen vorhin, blieb er immerhin nicht... nunja... darin stecken. Perplex blinzelnd sah er vor sich auf das Loch, dann in beide Richtungen, damit es auch ja kein Spitzel der werten Tsukikage-sama gesehen haben könnte – am Ende war das noch ein Haus der Bekannten ihrer Oma, welche eigentlich nicht ihre Oma war, sondern die Tante ihrer Mutter und... was wusste er. Irgendwie bekam sie immer alles mit und schien die kleinste Veränderung in ihrem Dorf wahrzunehmen – auf die ein oder andere Weise. Sich räuspernd schleckte er sogleich nochmals an seinem Eis, ehe er seine hinter den Sonnengläsern verdunkelten Iriden auf die Blauäugige richtete. “Uhm... verliebt? Mit Sicherheit... nur war die Richtige wohl noch nicht dabei, sonst würde ich mich mit Sicherheit besser daran erinnern...“ Wohl wahr. Verliebt zu sein war ein Unterschied zu der ersten große Liebe und letztere schien im Gegensatz zu anderen wohl vollkommen an ihm vorüber gegangen zu sein. Manche trafen sie bereits mit acht, manche mit fünfzehn und hey, sogar alte Greise fanden sie sogar noch! Nur... er wollte nicht als alter Greis enden, wenn er auch nicht sein Leben davon abhängig machte, dass er eben jene große Liebe finden würde. Nein, es würde schon irgendwie klappen. So wie es immer klappte. Sei es nun eine waghalsige Aktion auf Missionen, das Überleben, eine Aufnahme in ein neues Dorf oder sonstiges. Irgendwie würde alles schon in Ordnung kommen, das war seine Einstellung. Deshalb ließ er sich auch jetzt nicht wirklich wie andere Männer von seiner biologischen Uhr Vorträge machen. Er war froh, als sie dann auf ihre nicht vorhandenen stalkenden Verehrer zurück kam, dann musste er sich nicht mit dieser komischen Frage auseinandersetzen und versuchte sich erneut daran, sein Eis irgendwie... zu leeren. Aber statt es kleiner wurde, schien es sich auf Grund der Außentemperatur vor Ort geradzu flüssig aufzublähen. Er war versucht, es einem kleinen Jungen als Partyhut aufzusetzen... "Okay, das ist jetzt eine sehr gewagte Vermutung! Aber nein, keine Sorge, ich habe, soweit ich weiß, keinen mich stalkenden Verehrer. Aber selbst wenn, dann würdest du mich doch vor ihm beschützen, oder nicht?" “Jup. Wenn du willst.“ Die Antwort kam schneller als gedacht, doch sah man auf seinem Gesicht keinerlei Anzeichen dafür, dass er diese Entgegnung für nicht selbstverständlich hielt. Eher betrachtete er die Blonde bereits mehr oder weniger als Freundin und nicht mehr als „nur“ Bekannte und da man für seine Freunde immer da war – insbesondere er, der sich besonders für diese einsetzte -, schien ihm diese Antwort in ihren Bedeutungen nichts auszumachen. Wenn man ihn gefragt hätte, ob er vor sie gesprungen wäre in einem Kampf hätte er wohl auch mit „Ja“ geantwortet. Oder wenn er für sie Kochen--- nein, da lagen dann wohl doch die Grenzen. Bei diesem letzten Gedanken musste er leise Lachen, ehe beide Parteien mit ihren Blicken auf das Stückchen saures Elend in seiner Hand zurückkam. Die Waffel würde bald wie ein Suppenteller wirken, wenn er sich denn nicht beeilte. Oh ja, und im nächsten Moment lachte sie auch noch auf, als er in dieses Eis „biss“. Es war sowas von... sauer und so komisch, er konnte sich wirklich nicht im Spiegel ansehen, aber irgendwie sah ein Mann mit Spiegel sowieso komisch aus. Sich schüttelnd und ihr anschließend den Spiegel wiedergebend, befand er, dass er das Eis wohl wirklich einfach in die Tonne werden sollte... nur... vor dem Eisstand wäre das mit Sicherheit nicht so gut. Fast als ob seine Gebete erhöht wurden, nahm sie kurz darauf sein Eis – nur um es ihm im nächsten Moment wieder zurückzugeben, was dazu führte, dass er seine Mundwinkel nach unten verzog und aussah, wie ein mürrisches Kleinkind, welchem man kein Bonbon geben wollte. Mit einem tiefen Seufzen nahm er also sein Hass-Eis namens Bernd wieder entgegen und stand auf, blickte es im Stehen skeptisch an. Okay. Mission Bernd entsorgen. Und das nicht vor dem Eisstand. “Warum glaube ich, dass ich der Grund bin, warum du dich so amüsierst. Und gib ja zu, dass du mich auslachst, das sehe ich! Und was soll heißen, nicht viel! Ich.... lasse mir eben.... Zeit!“ Zugegeben, ein wenig patzig und schlecht gelaunt kam die Antwort rüber, doch wusste Shizuka bestimmt, dass er es nicht so gemeint hatte. Die freie Hand in die Hosentasche steckend und in der anderen Hand das Eis, wartete er darauf, dass sie aufstand. “So, ich würde dann mal weitermachen, beziehungsweise dem Trainingsplatz einen Besuch abstatten. Wenn du willst, kannst du mitkommen.“ Ja, vielleicht würde Akeno ja noch an diesem Tag vorbeischauen und das wollte er auf keinen Fall missen. Wenn nicht, würde er endlichst seinen Frust rauslassen – bei dem bloßen Gedanken an vorherige Ereignisse, von welchem Shizuka ihn zwischenzeitlich abgelenkt hatte, wurde er wieder wütend. Vielleicht würde man ihm eine Anti-Aggressionstherapie schreiben, sollte er jemals zum Arzt gehen... oder aber Hikari-sama fiel es früher ein, was auch sehr sehr gut sein konnte. Fragend blickte er also die Blonde an und wartete auf ihre Antwort.
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Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" So Jun 09, 2013 6:29 pm
Sie waren seltsamer Weise immernoch beim Thema seiner Haarfarbe, was Shizuka ein wenig verwunderte. Aber sie war ja nicht ganz unschuldig in dieser Beziehung, immerhin hatte sie ihn dazu verleitet, seine Sonnenbrille abzunehmen, um ihrem Vorstellungsvermögen ein wenig auf die Sprünge zu helfen. Die Blondine kicherte leise, als Rai offensichtlich gespielt protestierte, dass sie nur sagen würde, Braun würde seinen Haaren nicht stehen, weil sie ihn noch nie so gesehen hatte. Schnell zog sie einen Schmollmund und machte ein ganz unschuldiges Gesicht. "Na hoppala, da hast du mich doch tatsächlich ertappt, ich gebe mich geschlagen! Du hast so Recht, oh weiser Raijin. Ich habe dich wirklich noch nie mit braunen Haaren gesehen, vergib mir meine unbedachte Aussage!" Nachdem sie geendet hatte, streckte sie ihm ihre Zunge entgegen als eindeutiges Zeichen für den Sarkasmus in ihren Worten. Es war ja durchaus bekannt, dass Shizuka ein Champion im Wechseln des Themas war, doch ob Rai das als nächstgewählte Thema so prickelnd fand, wie sie, war fraglich. Stattdessen schwieg er sich eine ganze Weile dazu aus, nachdem sie ihm von ihren Träzmen erzählt hatte und ihn nach seinem Liebesleben "ausgefragt" hatte, wobei sie im Grunde noch recht diskret gewesen war. Immerhin hatte sie ihn nicht wirklich gefragt, sondern viel eher Vermutungen angestellt, auch wenn die irgendwo schon recht direkt gewesen warn ... oder? Sie schüttelte kurz den Kopf, um ihre Gedanken wieder einigermaßen zurecht zu schieben und blickte dann eindringlich in Rais Richtung, der wiederum mit recht nachdenklichem Blick auf die Straße vor ihnen sah, wo die Leute ab und an einen seltsamen Blick auf die beiden warfen, ansonsten aber recht schweigsam vorbei liefen. Ob sie irgendwelche Hintergedanken hatten? Aber so ungewöhnlich war es doch eigentlich gar nicht, dass ein Mann und eine Frau einfach mal gemeinsam auf einer Bank saßen und sich zivilisiert unterhielten, oder etwa doch? Erwarteten tatsächlich alle Leute dann direkt mehr von ihnen?
Endlich erhob Rai wieder seine Stimme und wirkte dabei irgendwo etwas belustigt, auch wenn Shizuka heraus hörte, dass es eher ein wenig verzweifelte gute Laune war ... Er war nicht glücklich mit dem, was er sagte, woraus sie schloss, dass er auch über seine Familie nicht unbedingt die besten Ansichten vertrat. Vielleicht sollte sie sich irgendwann einmal etwas genauer mit seinen Hintergründen beschäftigen, seiner Vergangenheit und dem, was davor gewesen war. Über seinen Clan wusste sie immerhin auch nicht sonderlich viel, außer dass es ein angesehener und vor allem reicher Clan in Tsukigakure war. Aber woher sie kamen und was sie sonst so taten entzog sich vollends ihrer Kenntnis. Und wieder einmal fiel ihr jene Tatsache auf die Füße, dass sie sich viel zu wenig mit Tsukigakures Geschichte auseinandergesetzt hatte ... auch wenn ihre Familie seit Anfang an dabei war, so hieß das nicht, dass sie wirklich viel darüber wusste. Fakt war, dass sie zu Tsukigakures Streitmacht gehörte und darauf war sie stolz! "Sie hat sich in ihre Partie verliebt? Du meinst ... aus der Vernunftehe wurde letztlich doch eine Ehe aus Liebe?" , hakte sie nach um ein wenig das Thema von Rai auf dessen Schwester zu lenken, wie er es bereits angedeutet hatte. Ob es sein Ziel gewesen war, das Thema von sich zu lenken, war nicht ganz klar aber sie würde es einmal versuchen. Jedoch kam sie damit nicht weit, denn stattdessen kommentierte er noch ihre recht naive Vermutung, seine Familie würde ihm Zeit lassen wollen, seine Entscheidung selbst zu treffen. "Mh, aber das hat doch sicher auch etwas Positives an sich. Wenn sie dir keine Frau aussuchen wollen, hast du die Möglichkeit, selbst zu wählen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Familie dir tatsächlich verbieten könnte, zu heiraten, sobald du die richtige Wahl für dich getroffen hast." Sie schwieg kurzzeitig und überlegte, ob sie noch etwas mehr dazu sagen wollte. "Und im Notfall reichen wir Beschwerde bei Hikari ein!", grinste sie und zwinkerte ihm zu bevor sie ihre Handflächen zusammen schlug und sich wieder zurücklehnte, sichtlich zufrieden mit dieser Aussage.
Sie sah keinen Grund dazu, das Thema so schnell zu wechseln, immerhin war es doch ein sehr schönes und spannendes Thema. Die Liebe war so vielflächig und so breit gefächert, es ließ sich eine Menge aus diesem Thema heraus holen. Und es war weniger ... braun, als das Gespräch über Rais Haare. Als sie ihn fragte, ob er schon einmal verliebt gewesenwäre, wirkte er zuerst ein wenig überrascht, bezüglich dieser direkten Frage, oder vielleicht bildete sie sich das auch nur ein, doch letztlich erhielt Shizuka doch eine Antwort darauf. Dass Rai ein Herumtreiber war, der schon ab und an einen nächtlichen Abstieg gehabt hatte, konnte sie sich ganz gut vorstellen und wenn sie ihre Worte so hörte, konnte sie zwischen den Zeilen lesen, dass er eben dies damit meinte. An eine wahre Liebe erinnerte man sich, das war wohl wahr. Zumindest besser, als an irgendwelche One-Night-Stands. Shizuka sah ihn eine Weile schweigend an und nickte dann. "Verstehe, verstehe. Aber du willst doch sicher nicht dein Leben lang allein bleiben, oder? Ich bin mir sicher, wenn du es zu dir durchlässt, findest du schnell die wahre Liebe. Aber auch nur, wenn du sie nicht an dir abprallen lässt oder ... sie womöglich mit einem Getränkeautomaten bewirfst." Die letzten Worte hatte sie mit einem fetten Grinsen in der Stimme und auf dem Gesicht ausgesprochen und ihm einen weiteren neckischen Schlag in die Seite gegeben. Er hatte ihr zwar mit seinem Eis gedroht, würde sie das erneut tun, doch bezweifelte sie, dass er tatsächlich mit dem Eis nach ihr warf. Oder vielleicht doch? Sie würde ein Auge auf seine Reaktion haben, soviel war sicher. Dass er nicht lange überlegte, als sie die Vermutung aufstellte, er würde sie doch natürlich vor einem Stalker beschützen, ließ sie kurz blinzeln, denn seine Antwort kam tatsächlich ziemlich rasant und sie hatte mit einer solchen Spontanität absolut nicht gerechnet. Umso breiter war das darauf folgende Lächeln. "Awww, das ist süß von dir, Raaaaai~!", grinste sie legte den Kopf leicht zur Seite, während sie ihn von unten her anlächelte.
Es war nicht so, dass sie mit einem Stalker nicht eigenhändig hätte fertig werden können, aber es war doch auch immer schön zu wissen, dass man notfalls einen Haudrauf-Burschen hatte, der das für einen übernahm. Nicht, dass Shizuka Rai als eben so etwas ansah, aber sie war sich sicher, dass man in seiner Gegenwart vor nichts Angst haben musste. Abgesehen von herumfliegenden Straßenschildern oder Automaten. "Deine Zukünftige wird sich wirklich glücklich schätzen können, dich zu haben", nickte sie zufrieden und verschränkte die Arme vor der Brust, als Zeichen dafür, dass sie zu 100% hinter dieser Aussage stand. Dass er zu ihrem Idealbild von ihrem späteren Leben nichts weiter gesagt hatte, außer zu lächeln, hakte sie mal als Zeichen dafür ab, dass er nichts weiter zu diesem Thema beizutragen hatte. Und nachdem sie nun den Spiegel wieder weg gepackt hatte, und sich eine Weile über sein Gesicht amüsierte, schien er weniger angetan davon zu sein, dass sie sich auf seine Kosten erheiterte. "Achwas, Rai. Du weißt doch, wie man sagt. 'Ich lache dich nicht aus, nur an!' Aber du hast recht, es ist durchaus amüsant, dir beim Essen eines Zitroneneises zuzusehen!" Ihr Grinsen wurde noch einen Zacken breiter und ging fast von einem Ohr zum anderen. Es war Shizuka recht normal, öfter zu grinsen, doch hatte sie in Rais Gegenwart das Gefühl, das Grinsen sei ihr ins Gesicht gemeißelt. Während er gesprochen hatte, hatte er sich etwas verstohlen umgesehen, fast so, als hätte er nach irgendetwas Ausschau gehalten und Shizuka hob fragend eine Augenbraue. Nur wenige Augenblicke später erhob er sich abrupt und bot ihr an, sie zum Trainingsplatz zu begleiten. Das war wohl auch sein eigentliches Ziel gewesen, bevor er auf sie getroffen war ... beziehungsweise sie auf ihn. Denn, wenn man es genau nahm, war sie ja die gewesen, die auf ihn zugerannt war und gleichzeitig nicht nur seine, sondern die Aufmerksamkeit aller anderen auf sich gezogen hatte.
Jetzt hier allein sitzen zu bleiben war ein Gedanke, der Shizuka eher wenig begeisterte, und so stand sie ebenfalls schnell auf und hüpfte ein paar Mal auf und ab. Dieses Angebot ihn zum Trainingsplatz zu begleiten würde die Blondine sich doch kaum entgehen lassen. "Danke für das Angebot, ich nehme es mit Freuden an!", entgegnete sie und stellte sich neben ihn, um sich kurzerhand frech bei ihm einzuhaken. "Nach Ihnen, mein Herr. Ach im Übrigen ... Hast du dir einen Trainingspartner zum Platz bestellt oder soll ich dir dafür bereitstehen?" Im Grunde würde ein Training zwischen ihnen irgendwo ein wenig unfair werden, immerhin war er eher auf Tai- und Ninjutsu spezialisiert und sie ... Sie hatte eindeutig das Genjutsu auf ihrer Seite. Er musst schnell sein und sie mit einem Hieb außer Gefecht setzen, um eine Chance zu haben. Und so schüttelte sie kurz den Kopf und hängte dann an: "Oder du nimmst die Strohfiguren, das ging auch!" Sie sah zu ihm auf und grinste, ehe sie kurzerhand doch begann, ihn in die Menge und in Richtung des Trainingsplatzes zu ziehen.
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Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" Sa Jun 15, 2013 5:16 pm
“Hm.... Naja, aus der Vernunftehe... ich glaube es war schon immer so etwas wie Liebe zwischen den beiden, seit sie sich das erste Mal gesehen haben. Jedenfalls sahs so aus. Aber du stellst es dir zu einfach vor...“ Als Shizuka aufgestanden war, war Raijin nochmal darauf zu sprechen gekommen, was sie über die Liebe gesagt hatte und wie sie glaubte, dass man ihm doch sicher eine Partnerin zusprechen würde, wenn er eine denn fände. Sie hatte ja keine Ahnung, wie groß diese Wunschvorstellung war. Bei ihrem vorherigen ironischen, fast sarkastischen, aber dennoch lustig Ton, hatte er nur die Augen gerollt. “In einer Familie wie meiner ist es nicht so einfach. Meine Großeltern halten zum Beispiel gerade nach einer Heiratskandidatin für meinen ältesten Bruder aus, der sich wohl oder übel danach fügen muss. Es geht nicht immer um die Liebe, sondern eher um das Ansehen und die Reputation meiner Familie und diesem ganzen Kaufmannsclan, kapiert? Also schwelge ich nicht wirklich in der Annahme, dass man mir irgendjemanden an die Hand reichen oder akzeptieren würde, wenn man eh schon meint, dass ich dem Ansehen schade.“ Nun musste er selbst die Stirn runzeln, schüttelte dann jedoch nur den Kopf und nahm gedankenverloren eine Kostprobe des Eises. Bei der Erwähnung der Tsukikage musste er jedoch leise auflachen, die Ernsthaftigkeit in seiner Miene ging kurz verloren. Der Gedanke war irgendwie amüsant, wie sich zwei unverzichtbare Einheiten des Dorfes gegenüberstehen würden. Was würde ein Dorf ohne Geld machen? Aber was ohne einen Anführer? Die Waage war doch relativ ausgeglichen, doch glaubte Raijin nicht, dass man ein ganzes Dorf nur wegen einer Person in Aufruhr bringen würde. Naja... Er vielleicht, aber er wusste selbst, dass er nicht der klügste in diesen Dingen war, sondern impulsiv handelte. Etwas, was ihn schon oft ins Krankenhaus befördert hatte. Von manchen dieser Aufenthalte sah man immer noch die stummen Zeitzeugen, doch am ehesten wohl die Narbe, die sich an seiner Hüfte entlangzog. Gedankenverloren fuhr er sich darüber, spürte den weichen Stoff seiner Weste auf der Handinnenfläche. “Ich weiß nicht... ich glaub ich bin mehr der Kumpeltyp als der Freundestyp. Weißt du, derjenige, der dich aus dem Gefängnis rausholt, wenn du drin steckst und so und nicht der, der auf dich wartet.“ Okay, das Beispiel war wirklich ein wenig merkwürdig, doch er war froh, als er sich umsah und keine Spur mehr von dem Zitroneneis zu sehen war, da Raijin sich einfach zu einem kleinen Kind gebeugt und es ihm in die Hand gedrückt hatte. Bakterien? Ekel? Davor schreckten kleine Kinder eh nicht zurück. Mission accomplished. Mit einem Lächeln sah er kurz darauf aber nun wieder zu Shizuka. “Ich glaube es heißt Sie lachen alle mit dir,... aber uhm... in gewisser Hinsicht schon, aber wenn der nicht kommt, können wir gerne mal sehen, wie wir uns beschäftigen. Wenn du nicht möchtest, sind da irgendwo auch noch Puppen.... oder ja, Strohfiguren – ich hab es Lust, irgendetwas durch die Luft segeln zu lassen... was mit Sicherheit auch passiert wäre, wäre ich einem anderen als dir über den Weg gelaufen.“
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An was erinnerte man sich? Von vor einem halben Jahr? Ja, an was erinnerte man sich? An einen Irren, der in einem Grab gelacht hatte? Der Leichen mit Uhu verkleben wollte, weil Teile von ihnen abfielen? Oder der eine Pflanze beschworen hatte, welche - unglaublich feministisch wie sie sein konnte - das Dekolté der Gegnerin mit einem boshaften "Grooou!" beäugt hatte, da es nahezu freigelegt war und eine Frau nicht so herumlaufen sollte? Naja, vielleicht erinnerte man sich aber auch an diese gottgleiche und absolut fast misratene Flucht aus dem Krankenhaus, zu welcher man mit Sicherheit eine gewisse Titelmusik hätte spielen können. Denn unmöglich war es allemal erschienen, als Hiromiya Raijin zusammen mit Kurohime Shizuka getürmt war. Mehr oder minder schleppend den Gang entlang und fast wie ein Erdmännchen hinter jeder Ecke versteckt, weil man fürchtete, dass ein kleiner Wagen an Operierbesteck auf sie zurasen würde - von einer gewissen Kage, die es mit Sicherheit nicht gern gesehen hätte, ihre Patienten so rennen zu sehen. Fachmännisch von einem Gang in den nächsten. Von einer Etage in die untere und unter den Fenstern des Aufenthaltsraumes vorbeigerobbt, als die Luft rein war. In gewisser Hinsicht könnte man sagen, diese Flucht war legendär - und hatte sogar irgendwie damit geendet, dass sie nicht mit zwei schuldige Kinder auf einer Stange saßen und sich eine Schimpftirade anhören mussten. Nein, es war auch kein gepflegtes "Es tut uns Leid v_v" gefallen. Stattdessen war diese "Mission" ein Erfolg gewesen. Und dann? Naja... in gewisser Hinsicht hatten sich die Dinge über die Zeit so ergeben, dass Raijin wieder gesundete, hier und da ein paar Altbekannte wieder traf - mit welchen er sich auch auf Grund von Brunhilde mehrfach provoziert führte, wobei letzteres - wie auch sonst - in einem Wutausbruch seinerseits ausartete. Otsuka Satoshi war wohl die bemerkenswerteste neue Bekanntschaft, da eben jener dieser "Wüstling" war, welcher es gewagt hatte, Brunhilde zu beschimpfen. Naja, sie hatte auch ihre... ihren Mageninhalt auf ihn gespuckt. Fast. Knapp verfehlt. Nun denn. Die andere Bekanntschaft war allerdings Kurohime Shizuka und was diese anging, so war sie für ihn doch wahrlich angenehmer - nicht zuletzt deshalb, weil man unter Umständen sagen konnte, dass sie glichen wie ein Ei dem anderen. Denn beide hielt man in einer gewissen Art und Weise für... nunja. Verrückt. Wie er allerdings nun an diesen Ort kam, war wiederum eine ganz andere Geschichte. Eigentlich hatte Raijin es nämlich vermocht, an diesem Tag fast zu verschlafen und so dem elenden "Meeting" seiner Familie zu entgehen, welche sich mit Geschäftspartnern und dergleichen traf. Wie sie genau darauf kamen, dass ihn so etwas interessierte, wusste er nicht, aber wahrscheinlich wollte man damit angeben, dass der gute liebe Sohn mal eben geholfen hatte die Existenz der Firma im wirtschaftlichen Sinne zu beschützen. Und damit natürlich auch gleich die Position als Marktführer gefestigt - Vertrauen musste schließlich immer da sein. Er selbst hatte daher also nur gelächelt und hinter diesem Lächeln Verkaufsautomaten zusammengeschlagen - gedanklich wohlgemerkt. Denn so gern in seiner jetzigen Kleidung (*NOTE* aktuallisierte Signatur) und dem auf Grund des Meetings angeschlagenen "modernen Stil", fühlte er sich nicht wohl. Vielleicht auch einfach, weil er es nicht gewohnt war - und doch ertappte er ein paar weibliche Gesichtszüge, die ihn mal mit etwas anderem außer negativen Empfindungen angesehen und nachgesehen hatten. Was aber wieder verflogen war. Denn natürlich musste er seine verheilte Hand letzten Endes doch an einem Straßenschild testen, welches nun irgendwo vor einer Sektenkirche prangte. Verbotene Einfahrt. Und dahinter das Schild der Sekte, das irgendetwas mit Hölle und Himmel zu tun hatte und was auch immer - blablabla. Raijin reckte die Arme hinter seinem Kopf in die Höhe, lief die Straßen entlang - und kam schließlich dort an, wo sich sein Gesicht automatisch verzog. Zitroneneis. Sauer macht lustig. Braune Haare. Gefärbt blond. Was man nicht glauben konnte. Verdammt, hatte ihn diese Konversation geprägt. Kein Wunder also, dass der werte Herr Hiromiya seitlich vom Stand stehengeblieben war und die Arme überlegt verschränkte. Überlegend, ob er sich eine Sorte - nicht Zitroneneis - gönnen sollte. Warum eigentlich nicht, oder?
Seit dem Angriff auf Tsukigakure waren mittlerweile viele Monate vergangen und kaum einer sprach noch über den Aufstand der ehemaligen Kumo-Nin. Auch Shizuka hatte diesen Vorfall tief im Innersten ihres Unterbewusstseins vergraben und sich stattdessen während der vergangenen Zeit anderweitig beschäftigt. So hatte sie zum Beispiel Raijin nach dessen wiederholtem Bitten und Flehen doch geholfen, aus dem Krankenhaus zu fliehen. Und das sogar, ohne letztendlich Ärger zu bekommen. Dabei hatte sie eigentlich erwartet, dass man diese Aktion irgendwie kommentieren würde, doch es hatte die meisten Leute vollkommen kalt gelassen. Dass keiner sie während ihres Ausbruches gesehen hatte war fast schon ein Wunder gewesen, aber es hatte tatsächlich funktioniert. Und es hatte einen Heidenspaß gemacht! Auch wenn es für Shizuka eher weniger witzig gewesen war, den gut 20 cm größeren Raijin die Hälfte des Weges aus dem Krankenhaus zu schleifen. Sein angeschlagener Zustand hatte ihm sein Vorhaben nämlich nicht unbedingt leicht gemacht. Doch letztendlich war er endlich draußen gewesen und das Glück in seinen Augen hatte bei Shizuka eine gewisse Wärme im Herzen hervorgerufen. Während der gesamten Zeit nach dem „Ausbruch“ waren die beiden Blondchen – auch wenn es bei Rai nur gefärbt war – stark zusammen gerückt, zwischen ihnen hatte sich eine Art BFF-Beziehung entwickelt, was jedoch auch niemanden sonderlich überrascht hatte. Sie beide waren auf ihre ganz eigene Weise überaus spezielle. Bei Raijin waren es die Wutausbrüche, die zumeist darin endeten, dass ein Verkehrsschild oder ein Getränkeautomat irgendwo in einer Häuserwand klebte und bei Shizuka war es diese ständige gute Laune, die so ansteckend war, dass man in ihrer Gegenwart unmöglich Trübsal blasen konnte. Gemeinsam kamen sie auf die bescheuertsten Ideen und wer sie sah konnte sich kaum vorstellen, dass diese beiden Personen tatsächlich starke Jônin waren, wenn auch beide spezialisiert auf vollkommen unterschiedlichen Gebieten. Mit Raijins roher Körperkraft konnte Shizuka unmöglich mithalten, doch im Gegenzug dazu hatte er gegen ihre Genjutsu keine Chance. Wenn sie sich einmal für einen Trainingskampf zum jeweiligen Platz begaben, waren die Kämpfe meist unglaublich schnell zu Ende. Entweder begründet durch einen plötzlichen Lachflash der Kunoichi oder beider Parteien.
Für sie beide verlief das halbe Jahr ziemlich entspannt, für Shizuka vermutlich noch etwas entspannter, als für ihren Kollegen. Sie hatte während dieser Zeit kaum Aufträge erhalten, musste sich selten aus Tsukigakure wegbewegen und Rai hatte sowieso noch Ausgehverbot. Die meiste Zeit des Tages, wenn sie sich also nicht gerade mit dem Jônin getroffen hatte, hatte sie faulenzend auf ihrem Sofa zuhause verbracht. Der heutige Tag aber sollte anders verlaufen. Endlich hatte die Kunoichi sich einmal dazu aufgerafft, den Nachmittag nicht in ihrer Wohnung damit zu verbringen, sinnlose Fernsehsendungen zu gucken und so hatte sie sich auf den Weg gemacht, um beim Anwesen der Hiromiya vorbei zu schauen. Dafür musste sie jedoch über den Markt und dabei passierte sie unweigerlich den Eisstand, an welchem die beiden ihre erste ausführliche Unterhaltung geführt hatten – größten Teils über die Zukunft, Familie und Liebe, sowie Haare. Die Tsukikage war ebenfalls ein kurzer Themenpunkt gewesen. Unterwegs kam sie an ein paar Leuten dabei, die sich unwirsch über irgendein Schild unterhielten, das wohl irgendwo in einer Häuserwand sein neues Heim gefunden haben sollte. Dabei musste sie unweigerlich an den Blonden denken. Ob er etwas damit zu tun hatte? Sie hatte keine Ahnung, was Raijin derzeit tat aber ein Überraschungsbesuch würde ihn sicher erfreuen. Mal ganz davon abgesehen, dass Shizuka ihn noch nie im Anwesen seiner Familie besucht hatte. Wenn er sich denn überhaupt dort aufhielt … Aber lange brauchte sie sich darüber nicht den Kopf zu zerbrechen, denn während sie beim Laufen eher in den Himmel guckte und sich der Sonnenstrahlen erfreute, die ihre Nase kitzelten, prallte sie mit einem Kerl zusammen, der die Arme hinter dem Kopf verschränkt hatte und nachdenklich auf den Eisstand starrte. Glücklicherweise war der, in den sie da hineingelaufen war, groß genug, um durch den Zusammenprall mit ihr nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Nur sie machte ein paar torkelnde Schritte zurück, rieb sie kurz die Stirn und blickte dann zu dem Blondschopf auf. „Oi, Rai!“, rief sie erfreut aus, nachdem sie ihn ein paar Wimpernschläge lang nachdenklich gemustert hatte. Er war eigentlich der letzte gewesen, den sie um diese Zeit in der Nähe des Eisstandes erwartet hatte. „Na das ist ja ne Überraschung! Durchaus eine freudige zwar … aber eine Überraschung“, grinste sie und umarmte ihn kurz freundschaftlich, wobei sie sich auf Zehenspitzen stellen musste, um besser an seinen Hals kommen zu können und ließ anschließend wieder von ihm ab. „Du hast nicht zufällig etwas mit dem Schild zu tun, was neuerdings in einer Hauswand steckt?“ Sie blinzelte ihn aus freudig glänzenden, blauen Augen und mit schief gelegtem Kopf ein paar Augenblicke lang neugierig an.
Kuroreiki Masao
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Raijin war gerade dabei sich ein Eis auszusuchen, als es passierte. Genauer genommen überlegte er sich seine Auswahl zwischen Fruchteis oder dem männlichen Nusseis. Oder Joghurt? Er wusste es nicht, aber auf keinen Fall Zitrone - dieser Stand hatte eindeutig zu viel Auswahl. Wie war das nochmal? Nur drei Eissorten? Waldmeister, Erdbeere und Schokolade? Oder war es Vanille und vier? Es interessierte ihn recht wenig, denn spontan entschied er sich einfach für eine Kugel Erdbeere und wollte auch gerade bestellen, als im nächsten Moment allerdings ein kleiner Impuls von einer Person hinter ihm ausging, welche doch regelrecht gegen ihn lief - es war ja nicht so, dass er mit seinen blonden Haaren nicht auffallen würde. Blonde Haare, welche generell eher selten waren, wenn man so darüber nachdachte. Aber hey, wirklich blond war er ohnehin nicht. Genauso wie die Tatsache, dass man sich normalerweise bei einem Zusammenstoß zumindest ansatzweise bewegte. Auch das tat er nicht, da es einfach nur leicht gewesen war und ihm sein Körper erlaubte, dies mehr oder minder einfach abzufedern. Nichtsdestotrotz drehte er sich jedoch schließlich um - und wurde überrascht. Denn was er sah, ließ ihm kurz den Atem nehmen, denn er konnte irgendwie nicht glauben, dass das hier wirklich der Ort sein sollte, an welchem sie sich über Monate immer wieder über den Weg liefen. So schien es ihm jedenfalls, als man ihn mit einer vertrauten Umarmung und einem "Oi Rai!" begrüßte. Was die Umarmung anging, so erwiderte er sie natürlich. Das vertraute, lange Blonde Haar wehte leicht im Wind, aber nicht zu viel. Die blauen Augen sahen ihn ein wenig neugierig, ein wenig lieb und auch freundlich an, wohingegen ihre Mimik natürlich wieder die gute Laune in Person war. Und das auch sonst immer war, wenn er sich recht entsann, denn schlechte Laune hatte eine Kurohime Shizuka nie. Etwas, mit was sie ihn manchmal ansteckte - trotz dessen, dass sie ihn teilweise immer versuchte zu provozieren. Aber irgendwie fiel es ihm dann schwer, auf sie zu reagieren, beziehungsweise wütend zu werden. Klar, säuerlich, sich ein wenig unfair behandelt fühlend - aber mehr war da nicht. Stattdessen konnte man also sehr gut behaupten, dass er ihr im nächsten Moment nun ein nettes und ebenso fröhliches Lächeln schenkte. Irgendwie war es immer schön, ihr zu begegnen, denn dann viel der Stress wie im Nu von den Schultern ab - ergo auch dieses dumme Meeting, welches seine Familie veranstaltet hatte und von welchem er geflohen war. Der Blonde kratzte sich am Hinterkopf, nun in ein unschuldiges Lächeln umschwingend. "Schild? Ach... Das Schild... Ich weiß auch nicht, wie es dorthin gekommen ist." Ein wenig abwehrend hob er schließlich die Hände. Als ob sie ihn gleich boxen würde. "Aber hey, ich musste doch mal ausprobieren, wie weit ich werfen kann - das hab ich nämlich schon länger nicht gemacht, genau genommen seit ich aus dem Krankenhaus draußen bin. Naja. Sagen wir, seit ich den Verband nicht mehr trage." Sein Blick glitt zur Seite auf den Eisstand, während er sich wie selbstverständlich leicht schräg hinter sie stellte. "Willst du auch ein Eis? Ich nehm dieses Mal aber kein Zitrone..." Er beugte sich leicht über ihre Schulter, verzog allerdings bei der letzten Aussage in der Erinnerung an den säuerlichen Geschmack leicht die Miene. Jaja. Sauer macht lustig.
Gast Gast
Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" So Okt 27, 2013 11:25 am
Eine Augenbraue hebend stemmte Shizuka ihre Arme in die Hüfte und nickte bedächtig. „Soso, der Herr wollte also ausprobieren, wie weit er werfen kann, verstehe, verstehe. Und da musste er natürlich sofort das halbe Dorf in Aufruhe bringen.“ Zwar klangen ihre Worte bitterernst, doch das Glänzen ihrer Augen sprach bundweise das Gegenteil. Letzten Endes schüttelte sie grinsend den Kopf und wandte sich dann ebenfalls zum Eisstand um. Ob sie auch ein Eis wollte? Das war eine gute Frage. Ihr Frühstück war schon eine ganze Weile her und Mittag hatte sie heute noch nicht gegessen, also warum nicht? „Mh … gern“, entgegnete sie daher mit einem kurzen Schulterzucken und überflog die vorgegeben Eissorten. Gut, sie kannte die Auswahl in- und auswendig aber alles noch einmal vor sich zu sehen war viel wert. Da fiel die Entscheidung meist etwas leichter. Was hatte sie denn bei ihrem letzten Aufeinandertreffen beim Eisstand gegessen? Kirscheis? Sie erinnerte sich nicht mehr wirklich, aber es war irgendeine rote Frucht gewesen, das wusste sie. Dass Rai dieses Mal kein Zitroneneis essen wollte, konnte sie verstehen, nachdem er sich das letzte Mal nahezu kindlich über den sauren Geschmack beschwert hatte. Was Shizuka im Übrigen damals als „niedlich“ abgetan hatte. Da war nun tatsächlich schon ein gutes halbes Jahr her und doch kam es ihr – abgesehen von der Erinnerungslücke bezüglich der Eissorte – vor als wäre es gestern gewesen. War es aber gar nicht! „Ich denke ich nehme ein Kugel Vanilleies!“, entschied sie kurzerhand und wandte sich mit dieser Aussage an den Eisverkäufer. „Sein Eis geht auf mich!“, hängte sie letztendlich noch an und deutete auf den Blondschopf hinter sich. Der Mann hinter dem Stand nickte knapp, holte eine Waffe hervor, schöpfte eine Kugel Vanille darauf und reichte sie Shizuka. Diese hätte eigentlich zur Seite gehen müssen, um dem hinter ihr Stehenden einen besseren Blick lassen zu können, doch Rai konnte auch so alles sehen, er war immerhin groß genug. Somit wartete sie nun geduldig darauf, dass auch er sich entschieden hatte, während sie an ihrem eigenen Eis zu lecken begann. Dabei fiel ihr etwas ein. „Da du ja nun die Wand neu verziert hast vermute ich, dass es deinem Arm wieder gut geht? Haben die Ärzte schon gesagt, ab wann du wieder auf Missionen gehen dürftest? Ich meine, es gibt genug zu tun und mit Sicherheit könnten wir zu zweit beizeiten aushelfen.“ Im Grunde bildeten sie tatsächlich ein sehr gutes Team, was nicht zuletzt daran lag, dass Shizuka eine perfekte Unterstützung darstellte, während Rai alles plattmachte, was ihm in den Weg kam. Ihre Fähigkeiten ergänzten sich prima, er hatte eine Vorliebe für Taijutsu mit ebenfalls ziemlich gutem Ninjutsu, während sie Genjutsu-Spezialistin mit Ninjutsu-Fertigkeiten war. Alle drei Haupt-Jutsuka waren vertreten, wenn die beiden auf den Plan traten und so wären sie sicher auf bei Missionen ein perfektes Team. Einmal ganz davon abgesehen, dass sie sich super verstanden und solch positiven privaten Verhältnisse machten eine Zusammenarbeit im Kampf umso leichter. Und es war ja wirklich so, dass Shizuka gern Zeit mit dem großen Blonden verbrachte, selbst wenn es sich nur um Training handelte.
Kuroreiki Masao
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Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" So Nov 03, 2013 6:33 pm
Immer noch in seiner gebeugten Handlung verweilend, war Raijin aus seinen Gedanken zwecks der zu wählenden Eissorte gerissen worden, als Shizuka geantwortete hatte, ehe sie sich anschließend zum Eisstand gedreht hatte. Ebenfalls. Die Mundwinkel schief verziehend und die Augenbrauen hebend blickte er sie seitlich an, ein wenig überrascht. Ein wenig verblüfft. Vielleicht erst ein wenig rätselnd, ob sie das, was sie gesagt hatte, ernst meinte. Insgeheim musste er innerlich grinsen, als er so darüber nachdachte, wie sie es gesagt hatte. Natürlich. Er musste immer das Dorf in Aufruhr versetzen. Da konnte sie hier schon froh sein, dass es nur das halbe war. Dennoch fand er es nicht schlimm, dass nun ein Schild nicht mehr an Ort und Stelle prangte. Und dieses Mal war auch niemand dabei verletzt worden, oder? Er hatte niemandem mit einer abgebrochenen Metallspitze ein Loch in die Frisur segeln lassen... das sollte ja auch schon vorgekommen sein. Hust. Zu gerne hätte er geantwortet, beschloss es aber zu lassen und seinen Kopf wieder leicht zurück zu drehen, sich dem Eis zuzuwenden, die gerine Distanz zwischen ihnen eigentlich mit einer wohligen und freundlichen Art und Weise genießend. "Vanille? ....Okay.", murmelte er gedankenverloren... nachdenkend - aber hellhörig werdend und sich wieder aufrichtend, als er hörte, dass sie sich dazu bereiterklärte, zu zahlen. Die Augenbrauen runzelnd verschränkte er also daraufhin die Arme vor seiner Brust und musterte sie skeptisch. Er war hier der Dienstältere und - wie seine Familie sagen würde - schickte es sich nicht, eine Frau und eine jüngere zahlen zu lassen. Zwar hatte er sich nie darum geschert, was seine Familie groß dachte, doch in diesem Falle... man konnte es seinem Gesichtsausdruck entnehmen. "Okay. Ich nehme eine Kugel Nuss." Eine plötzliche Eingebung, diese Eissorte - aber sie klang so schön männlich, wenn er schon nicht bezahlte. "Uuuund...." Nun lehnte er sich wieder zu Shizuka, sodass er ihr ins Ohr raunen konnte. "Ich zahle des andere - was auch immer wir nach dem Eis essen machen. Quellen, Essen, irgendwas. So lass ich das nicht stehen - es sei denn du hast keine Lust. Aber dann würde ich später drauf zurückkommen." Mit einem zufriedenen Lächeln lehnte er sich kurz darauf auch schon wieder zurück, machte einen Schritt nach vorn und nahm mit ebenfalls dem gleichen Lächeln, welches einen Kontrast zu seiner sonstigen zornigen und wütenden Miene bildete, das Eis entgegen. Wobei ihm fast die Kugel beim Schlecken nach unten fiel, als er erneut zu Shizuka linsen musste, nachdem er den Kunden hinter ihnen ein wenig Platz gemacht hatte. "Hä? Uh, ja. Meinem Arm gehts prima eigentlich. Missionen können kommen, bin allzeit beriet - aber das ist ja nix neues, denke ich. Genug zu tun gibts immer, also klar. Warum nicht. Würde bestimmt lustig werden." Obgleich Brunhilde vielleicht Geltungsprobleme bekommen könnte... Bei diesem Gedanken schüttelte er sich kurz, ehe er sein Eis nun wirklich schleckte. "Okay. Es ist besser als Zitroneneis. Eindeutig."
Gast Gast
Thema: Re: Eisstand "Tutti Frutti" Mo Nov 18, 2013 4:49 pm
Shizuka hielt nun also ihre Waffel bereits in der rechten Hand, die linke hatte sie in die Hüfte gestemmt, und wartete darauf, dass ihr Begleiter seine Wahl traf. Er entschied sich letzten Endes für Nuss-Eis und die Blondine nickte zufrieden. Natürlich würde Rai es nicht auf sich sitzen lassen, dass sie letzten Endes die Kosten trug, weshalb sich ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen legte, als sie ein paar Ryo auf den Tresen legte und sich anschließend zu Rai umzudrehen und ihm zur Seite zu folgen, sodass auch die nach ihnen Bestellenden endlich zu ihrem Eis kommen konnten. „Wenn das eine Einladung sein soll, dann schlage ich die natürlich auf keinster Weise aus“, grinste sie und zwinkerte dem hochgewachsenen Mann zu, ehe sie begann, an ihrem Eis zu lecken. Ja, sie würde tatsächlich einmal ganz gern mit Rai essen gehen … und heiße Quellen wären eigentlich auch gar keine so schlechte Idee, oder? Während sie sich eine leichte Nachdenk-Falte auf ihrer Stirn ausbreitete, berichtete Rai vom Zustand seines Armes und sie nickte nur bedächtig, halb in Gedanken versunken. Erst, als von etwas „lustigem“ die Rede war, horchte sie wieder auf und versuchte sich in Gedanken zu rufen, was er wohl gerade gesagt hatte. Basierend darauf, dass sie ihn zu seinem Arm gefragt hatte, musste es wohl darum gegangen sein, so wie um Missionen. Was sonst hätte lustig werden können? „Perfekt. Hikari-sama wird das sicher auch gern hören“, lachte sie und hielt Ausschau nach der Bank, auf welchem sie Monate zuvor gesessen und ihr Eis genossen hatten. Als sie diese erblickte, griff sie nach Raijins Ärmel und zerrte ihn hinter sich her. Dieser war sich derweil bewusst geworden, dass Nusseis wohl wesentlich besser war, als Zitroneneis, was Shizuka auflachen ließ. „Vanille ist aber auch nicht schlecht. Nur vielleicht etwas langweilig, das gebe ich zu …“, murmelte sie und ließ sich dann entspannt auf die Bank sinken. „Tja, worauf lasse ich mich denn dann nachher von dir einladen?“, überlegte sie zwischen ihrem Schmatzen hindurch laut und legte erneut die Stirn in leichte Falten, was ihr jedoch eher einen naiven Ausdruck verlieh, als einen wirklich klugen. „Also … so ein Essen wäre eigentlich wirklich nicht schlecht, immerhin weiß ich sowieso noch nicht, was ich heute Abend machen soll. Und nur hier zu sitzen und Eis zu essen ist auch nicht unbedingt kreativ“, lachte sie und leckte erneut an ihrem Eis, wobei sie traurig feststellte, dass sie die Waffel schon zur Hälfte geleert hatte. So ein Eis ging eben doch schneller weg, als es einem manchmal lieb war. Sie begann mit der freien Hand eine Strähne ihrer langen Haare anzuheben und um ihren Finger zu winden, bis sie sie als dünne Locke aufspringen ließ.
Kuroreiki Masao
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Wie lecker man doch ein Nusseis nennen konnte, wenn man es schleckte - und sich dabei daran entsann, wie sehr man das vorige Zitronneneis absolut nicht genossen hatte. Nicht nur wegen der schlichten weißen, leicht gelblichen - einen Hauch zumindest, Farbe, sondern auch wegen des sauren Geschmacks, welcher einem immer wieder eine Fratze auf das Gesicht zu zaubern schien. Doch selbst wenn es ein solches Eis gewesen wäre, so hätte Raijin in diesem Moment nichts einwenden können - denn immerhin wurde seine Einladung akzeptiert. Zwar blinzelte die Blonde auf eine unschuldige Art und Weise in einer kurzen Zeit später, nur interessierte ihn das nicht wirklich. Stattdessen lächelte er wieder breit und zufrieden mit der Welt, wobei ihm allerdings um ein Haar das Eis aus der Hand rutschte, als man ihn wiederum ein paar Sekündchen später in Richtung einer nostalgischen Bank zog. "Eh? Wir beide auf Mission? Gern hören? Äh... wenn du mich daran hindern kannst - wie würd sies sagen? - Automaten zu vergewaltigen mit meinen Aren? Ach, vergiss es. Das hört sich vollkommen... dumm an." Dumm, um nicht bescheuert zu sagen und doch war er es, der sich kurz darauf in einer treudoofen und kindlichen Art und Weise am Hinterkopf kratzte, seinen Blick seitlich nach oben hob. Als ob er dort in einem Winkel die Antworten auf seine gedanklichen Fragen finden konnte. Unter anderem, wie lange es her war, dass sie zuletzt das Eis gegessen hatten. Oder wie der Stand der Dinge wohl wirklich in den äußeren Bezirken war. So etwas und so weiter und so fort. "Och, Essen klingt gut. Was willst du essen? Wir können auch einfach nen Imbiss nehmen und dann noch irgendwo hin gehen. Oder umgekehrt." Ist ja nicht so, dass ein Date wäre. Nein, sie waren nur Freunde - jedenfalls hatte er bei der ganzen Sache keinen Hintergedanken, begann nun einfach sein Eis zu schlecken, welches wirklich sehr gut schmeckte. Eindeutig der beste Eisstand der Welt. Er würde sich bemühen, nie einen Gegenstand des öffentlichen Verkehrs - oder Personenverkehr - auf ihm landen zu lassen. Letzteres wäre eindeutig zu schade. Als er daraufhin allerdings wieder zur Seite auf Shizuka blickte, sah er eindeutig ihr leicht enttäuschstes Gesicht, welches auf die bereits halbleere Waffel blickte. Vielleicht hätte sie sich eine Kugel mehr nehmen sollen? Nachdenklich schweifte sein Blick wieder vor sich, blieb an der dünkleren Kugel des Nusseises hängen, dann wieder an ihrem Vanilleeis. Kurz überlegte er, ob er Vanille überhaupt mochte - eigentlich nicht allzu sehr -, doch war ihm das dann auch egal. "Wenn du willst, können wir auch das Eis tauschen. Dann können wir probieren... und an meinem ist noch mehr zu schmecken dran.", bot er es ihr mit einem verschmitzten Lächeln an - die Ruhe selbst in Person und ohne irgendeine Aggression, welche hoffentlich noch ein wenig länger auf sich warten ließ. Irgendwie war es nämlich auch eine gute Abwechslung, einfach mal wieder ein "normaler" und "netter" Kerl zu sein. --- So aßen sie genüsslich ihr Eis, unterhielten sich prächtig, aber beschlossen im weiteren Verlauf das kleine Date vorerst auf einen anderen Tag der Woche zu legen. Man wollte es ja langsam angehen - mehr oder weniger. So "langsam" es eben bei einem Raijin ging, der eher Getränkeautomaten im Affekt ins Nirvana beförderte, anstatt sich um die Folgen zu kümmern. Letzten Endes verabschiedete sich der Blonde daher mit einem breiten und offenen Lächeln von der besseren Hälfte.
tbc: mal sehen
Hab nun Edit gemacht. Hatten das ja mal per Skype angesprochen, wie es mit Posting anläuft und ich dachte, ich warte nochmal. Da nichts kam, hab ich nun bearbeitet, wie angekündigt - hoffe, man postet sich bald mal wieder^^