Kenzo's Sushibar

Cf: Krankenhaus

Auf dem Weg zu der Sushibar hatte Shiro versucht die missliche Lage, dass er Zettel nie richtig las, versucht irgendwie zu retten in dem er die Damen zum Sushi einladen wollte. Zwar besaß er nicht gerade den gefülltesten Geldbeutel, aber die beiden verdienten das man ihnen eine Mahlzeit ausgab.
"Es tut mir Leid, dass ich den Zettel nicht gelesen habe...", sagte er dann das gefühlte vierte Mal und schien sich wirklich Gedanken darum zu machen, dass man ihn so etwas übel nahm. Gerade auch gegenüber Eri wollte er kein Ärger haben. Obwohl die beiden nicht zusammen waren und er sich damals auch einen Fehltritt erlaubte mit dem Kuss, wollte er nicht, dass sie glaubte er würde es nicht ernst nehmen, wenn sie ihm einen Zettel hinlegte. Vielleicht machte er sich derzeit auch etwas zu viele Gedanken? Wo blieb seine Professionalität? Er war ein Spion, einer der sich hier umsah und Informationen sammelte. Stattdessen machte er sich darum Gedanken, dass ihm irgendjemand übelnahm das er einen Zettel nicht richtig las. Wieso spielte das überhaupt eine Rolle für ihn?
Daimon blieb vor der Tür des Sushiladens stehen und hielt den Damen die Tür auf. Er wusste nicht, ob sie überhaupt ihm so etwas übel nehmen konnten. Allgemein meinte er es immerhin nicht böse.
"Was hat denn der Arzt zu deiner Verletzung gesagt? Darfst du wieder deinem Dienst nachgehen oder musst du dich noch ausruhen? Ich könnte einen Trainingspartner gebrauchen.. ", erkundigte er sich und blickte fragend von einem zum anderen. "Falls einer von Euch Mal Zeit oder Lust hat." Nachdem die zwei durchgetreten waren, blieb er stehen und blickte sich im Raum um. Es waren nicht viele Gäste hier. Ein paar Leute standen an der Theke und bedienten sich dort. "Hier bleiben oder ans Fenster setzen?"

Eri musterte Daimon und boxte ihn in die Seite, bevor sie Izumi leicht spielerisch in den Arm nahm. "Hör auf dich an sie ran zu machen, sie ist noch zu jung für dich, Shiro!", protestierte sie, als hätte die Weißhaarige gerade die Wahrheit offenbahrt. Ihr Lächeln zeigte aber recht schnell, dass sie viel eher scherzte. "Sushi klingt jedenfalls hervorragend", kommentierte sie dann den Vorschlag der Weißhaarigen auf dem Weg und schien wieder etwas vergnügter als zuvor. Die Aussicht auf ein gutes Mittagessen machte sie recht glücklich und schob ihre Gedankenwelt in eine andere Richtung, als zuvor. Mochte etwas seltsam anmuten, dass sie augenscheinlich gerade etwas sprunghaft war, aber das legte sich schnell wieder. Sie zuckte die Schultern über die Entschuldigungen ihres Mitbewohners, waren es doch nicht die ersten, die sie hörte, sondern eine von Vielen.
"Ich kenn dich nun lang genug, um zu wissen, dass ich nur einzelne Worte auf Zettel schreiben sollte", bemerkte sie und hob leicht ratlos die Schultern, breitete die Hände aus. "Vielleicht hilft es, wenn ich viele einzelne Zettel schreibe? Dann müsstest du auf jedem nur ein Wort lesen." Ihr Zwinkern verdeutlichte hoffentlich auch diesen Scherz. Ihre gute Laune kehrte nach einem kurzen Dämpfer und Aufreger am Morgen langsam wieder zurück und das simple, sanfte Lächeln auf ihren Lippen fand seinen üblichen Platz. Die Rothaarige musterte ihre beiden Begleiter unterdesse, während sie zu Kenzos Sushibar fanden. Nickend bedankte sie sich für die aufgehaltene Tür und trat hinter Izumi ein. Sie überließ es der Weißhaarigen, einen Tisch zu finden, der für sie angemessen war.
Immerhin war dashier ja auch ihr Vorschlag gewesen.
Ihr Blick glitt nur kurz wieder zurück und ihre roten Augen fixierten den Schwarzhaarigen, als er vom Training sprach. "Schätze da bin ich raus. Euer Gefuchtel mit scharfen Metallstücken ist nicht mein Ding. Nacher muss ich noch ins Krankenhaus, weil ihr mich zu Sushi verarbeitet..." Unwillkürlich kicherte sie auf ihren letzten Halbsatz und zog entschuldigend die Schultern in die Höhe. "Tut mir leid. Wenn du gern ein paar Ninutsu entgegen geworfen bekommen willst, sag Bescheid." Selbst das war nicht ihre Paradedisziplin. Und mit ihren Genjutsu würde sie ihn Großteils lahm legen, was ihm im Training wohl auch recht wenig brachte, also fiel diese Anfrage wohl eher der Kaminishi zu. Andererseits könnte sie wunderbar zusehen und sich so die Zeit vertreiben.

Es war jedes Mal wieder eine erfrischende Vertrautheit die sie erfüllte, wann immer sie mit den beiden unterwegs war. Es reichte die spielerische Umarmung der Taira, um sie vergessen zu lassen, womit sie zuvor konfrontiert worden war. Izumi kicherte leise und schüttelte gespielt vorwurfsvoll den Kopf, als man sie wieder losließ. Ihr leichtes Schmunzeln verriet sie jedoch, allerdings sagte sie nichts mehr dazu.
Auch nicht zu der gefühlt hundertsten Entschuldigung in den letzten paar Minuten seitens Shiro. In diesem Belang hielt sie sich raus, beobachtete aber trotzdem amüsiert die Situation. Womöglich war sie selbst bei weitem zu jung für Shiro, aber er hatte sicher andere Chancen. Vielleicht auch nicht. Eigentlich war sie überhaupt kein Experte darin, Dinge wie solche zu erkennen. Nur ein weiterer Grund, weswegen sie sich nicht einmischen sollte.
Musste sie auch gar nicht. Relativ schnell waren sie an der Sushibar angekommen und ganz der Gentleman, der er nicht war, hielt er ihnen die Tür auf. Mit einem Lächeln trat sie ein und deutete mit einem Kopfnicken tatsächlich auf einen Tisch in Fensternähe. Grundsätzlich war sie nicht der Typ Mensch der gerne an einer Theke saß. Viel zu unbequem, wenngleich eine Sushibar wohl noch mal etwas anderes war, als ein klassisches Etablissement in dem man Alkohol bekam. Dennoch mochte sie es, in einem Restaurant an einem Tisch bedient zu werden - immerhin bezahlte man auch dafür.
Oder Shiro bezahlte dafür.
„Danke für die Einladung, noch mal.“, murmelte sie als sie an dem Tisch Platz genommen hatten, „Nun…zunächst hat der Arzt gar nichts zu meiner ‚Verletzung‘ gesagt. Beim zweiten Anlauf war sie sich sicher, dass es gut verheilt ist.“ Entspannt zuckte Izumi mit den Schultern und wollte es eigentlich bei dieser Erklärung belassen. Es war einer der seltsamsten Krankenhausbesuche, die sie je in ihrem kurzen Leben gehabt hatte und eigentlich konnte sie auch gut und gerne auf diese Erinnerung verzichten. Umso angenehmer war das Trainingsthema. Bei weitem heiterer jedenfalls. Izumis Lächeln kehrte auf ihre Züge zurück. „Vielleicht sollten wir das lieber verschieben.“, sie blickte ein wenig entschuldigend drein, „Ich muss erst selbst wieder ein wenig reinkommen, aber die Tage können wir das gern in Angriff nehmen.“
Kurz darauf kam ein Kellner, der ihre Bestellung aufnahm und sie einige Augenblicke später servierte. Einige Zeit saßen sie noch am Tisch, aßen und redeten nebenbei über angenehme Belanglosigkeiten. Irgendwann jedoch, entschlossen sie sich aufzustehen und das Lokal zunächst zu verlassen.

Ow: ???