~ Tötungsregel ~
In der Welt der Shinobi ist Töten und Getötetwerden ein ganz natürliches Element des Berufes und ein anerkanntes Risiko, dem man sich tagtäglich aussetzen muss. Nun ist der Verlust eines Charakters, in den man Zeit und Mühe investiert hat, eine sehr unerfreuliche Sache, die man wenn möglich vermeiden sollte. In der Regel wird auch verlangt, dass das Retten seines Charakters absolut
möglich ist. Keine Figur sollte beim Betreten einer dunklen Gasse bereits zum Tode verurteilt sein - irgendeine glückliche Fügung des Schicksals wird sie retten können. Vielleicht verletzt, aber lebend.
Natürlich gibt es aber auch eine Abweichung von diesem Prinzip. Diese ist gegeben, wenn sich der Charakter wissentlich in höchste Lebensgefahr begibt, ohne eine Rettungsleine zu haben, die auf seinen Fähigkeiten basiert.
Beispiel:
Ein Taijutsuka tritt einem Ninjutsuka mit dem Youton-Element gegenüber. In einem Lavafeld.
Noch darf er ohne Absprache beider Spieler nicht getötet werden. Genauso wenig dürfte sich ein Attentäter in einer dunklen Gasse an einen unvorbereiteten Feind heranschleichen, ihn niederstechen und verlangen, das Opfer seie sofort tot.
Man könnte sagen: Tödliche Aktionen in der "Überraschungsrunde" sind nicht möglich. Das Opfer kann natürlich verletzt werden, aber nicht direkt exekutiert.
Aber wann dann?
Nach einigen Kampfmanövern wird der Taijutsuka erkennen, dass der Ninjutsuka auf dem Lavafeld absoluten Heimvorteil hat und schon durch einfache Tricks den Taijutsuka von Angriffen abhalten kann. Schlimmer noch, es wird im wahrsten Wortsinne brandgefährlich für ihn. Und in der Gasse stellt der Attackierte fest, dass der auf ihn angesetzte Attentäter wesentlich agiler ist und alle Vorteile auf seiner Seite hat. Unterstützung ist nicht zu erwarten.
Die Fähigkeiten des Unterlegenen reichen de facto nicht aus, diesen Kampf zu überleben, geschweige denn zu siegen.
Der Charakter sollte nun fliehen. Taktischer Rückzug ist keine Schande, sondern, wie es der Name schon sagt, taktisch. Die Vielfältigkeit der Shinobi-Fähigkeiten wird immer wieder Situationen herbeiführen, bei denen einige Kämpfer eindeutig überlegen sind.
Dem Charakter ist, sobald er oft genug die Chance hatte, diese Unterlegenheit einzusehen, ein Fluchtweg zugesichert. Er kann entkommen, wenn er es will. Vielleicht schwer verwundet, vielleicht mit angeschlagenem Ego, doch lebendig.
Flieht der Taijutsuka trotz zahlreicher Verbrennungen und einer langsam aufkochenden Lavawand im Rücken nicht, sondern gibt stattdessen weiter mit seinem Durchhaltevermögen an und beteuert, den Kopf des andern in den nächsten zehn Sekunden in eine Kloschüssel zu stecken, wird er wohl sterben, wenn der andere es will. Ist der Angegriffene in der dunklen Gasse schwer verletzt, rennt aber trotzdem nicht weg, sondern versucht kämpfend sein Gesicht zu wahren, wird auch er sterben, wenn es der Attentäter will.
Ein Charakter muss sich seinem Können bewusst sein. Überschätzt er sich maßlos und flieht nicht nach angemessener Zeit, so ist der Tod nur folgerichtig, wenn der Überlegene keine Gnade zeigen will.
Vor diesem Prinzip ist kein Rang geschützt; auch Ge-Nin müssen wissen, wann sie aus einem Kampf fliehen müssen. Flucht ist definitiv möglich, doch der Fairness halber sollte man den Rückzug auch bei angemessenem Zeitpunkt antreten. In den ersten Runden ist kein Todesstoß von Erfolg gesegnet, sondern wird allenfalls für schwere Verletzungen sorgen. Hat der Überlegene aber seine Stärke demonstriert, ist auch der Tod möglich.