Thema: [Yudamari-Tal] "Über der Fallgrube" Mi Feb 19, 2014 8:46 pm
das Eingangsposting lautete :
Die Weite der Wüste von Yudamari; unter diesem Areal legten die Konoha-Nin ihre Fallgrube an.
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Wichtig: Das Areal ist sehr weitläufig; die Fläche direkt über der Fallgrube macht etwa einen Kreis von 50 Metern Durchmesser aus, nimmt jedoch keineswegs den gesamten Bereich ein, wie es der Name des Topics suggerieren könnte.
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Thema: Re: [Yudamari-Tal] "Über der Fallgrube" Mi Feb 04, 2015 5:12 pm
Wie lang wars her, seit sie gekommen waren in diesen Sandkasten? Über die Hügelkuppen, auf das Chaos aus von Gesteinsstaub, umgenieteten Baumreihen und buchstäblich verwüsteter Tälerlandschaft blickend? Abend wars gewesen. Dann Eingraben im Sand, Basis einrichtend. Pläne schmiedenn, die Fallgrube aushebend. Im Morgengrauen flog der Feuerball. Und nun würde jeden Moment wieder einer fliegen. Viel war passiert innerhalb nichtmals eines vollen Tages. Weniger als 24 Stunden war die Ankunft her, wirklich? Nicht etwa ein Jahr und mehr? Wenn dies vorbei ist, werde ich lang, lang schlafen. Seltsame Gedankengänge trafen Daizen nicht zum ersten Mal. Daran war er gewöhnt. Dies Schlachtfeld war schließlich sogar noch klein im Gegensatz zu den Kämpfen, die er anderswo erlebt hatte. Hier war die Anzahl der Kämpfer keine haushohe Nummer, das Vorgehen zeigte sich überschaubar. Shukaku wurde mit Feuer bombardiert; Flammenbälle flackerten über den Sand und flackten in seine Flanke. Der Schweif war abgeschlagen, das Biest geschwächt, der Fangstoß in Form der Bunkerbombe in der Vorbereitung. Der Störfaktor wurde von Kôhei nieder gehalten, vom Original und vier Kagebunshin. Im Griff. Alles im Griff. Böser Gedanke. Alles im Griff zu haben, ist einschläfernd. Nicht nachlassen jetzt. Wach bleiben. Ich bin wach. In gewisser Hinsicht ja. In gewisser Hinsicht etwa nein? Wie hätte er auch im Stehen einschlafen können, bei den blutigen Bisswunden an seinen Armen. Anfangen, jetzt. Stimme von hinten, Keiko übernahm das Kommando. Akari zu mir, mach dich bauchfrei, leg dich hierhin. Kurzentschlossen zog sie ihre Shinobi-Weste aus und legte sie als provisorische Unterlage hin. Noch eine. Ashi. Jawohl. Der Sarutobi tat es der Versiegelungskünstlerin nach und legte seine Weste dazu. Dann los, hepp! Keiko ließ die Fingerknöchel knacken und zückte den Pinsel. Jetzt kriegst du ein Tattoo, das du hoffentlich nicht bereust.
Hikari wurde indes vom Waschbären gebissen. Er nahm einen großen Happen. Daizen blickte zur Seite, wandte die Augen ab, blickte lieber dorthin, wo Mai und Kazumi standen und sich der Feuerball zusammenfügte. Sein Spürsinn aber blieb auf das Biest und die Missing-Nin gerichtet. Ouh... machte Ashitaka, der den Blick nicht von der Szene genommen hatte. Verfluchte... Nicht einmischen. Daizen winkte kurz und knapp ab. Sie sagte, nicht einmischen. Zähigkeit und Starrsinn in allen Ehren, doch... Es gibt zähe Leute, und es gibt zähere Leute, und es gibt Hikari. Ein trockenes Lob. Wenig genug Menschen bekamen überhaupt ein ernst gemeintes Lob. Wäre Ashitaka Sarutobi ein wortreicherer, gewitzterer Kerl mit lockerem Mundwerk gewesen, hätte er gefragt, wo in dieser Skala sich denn Tiere wie beispielsweise kakerlaken befanden - ohne beleidigend werden zu wollen. Daizen hätte die Kakerlaken natürlich zwischen die Zäheren und die Tsuki gesetzt - und hinzugefügt, dass es unschicklich sei, sowas einzubringen, auch wenn mans nicht beleidigend meinte. Hikaris Chakrakreislauf jedenfalls kam in Schwung für was Großes. Es breitete sich sogar aus. Alles in allem entsprach Hikaris Tun dem Ruf ihres Kekkei genkai: Hochgradig grotesk und ohne Zweifel etwas, was Daizen heute nicht zum ersten Mal sah, sich aber auch nie nach diesem Anblick gesehnt hatte. Die Missing funkte. Sagte, es seie alles okay. Daizen hustete kurz und vernehmlich. Ah. Er glaubte ihr nicht. Doch das war gerade egal. Mai war nun dran, machte Meldung. Zwei Minuten wollte sie. Passt ja, versetzte der Hokage nüchtern.
Dann Bombe. Mai ließ Tsuyobi Ka en von der Leine, und Eiji lenkte sie mittels seiner Fuuin-Zielvorrichtung dorthin, wo sie hingehen sollte. Tsuyobi Ka en brannte sich ein, war mehrstufig, die äußere Schicht detonierte in Shukakus Achselhöhle und schleuderte dabei die Füllung in die Wunde. Schockwelle. Licht. Feuer. Hitze. Fliegender Sand. Sand aus der Grube. Sand vom Rande der Grube. Viel, viel Sand. Auch Sand von Shukaku. Viel, viel, viel Sand von Shukaku. Und Chakra. Der Einschwänzige verstreute sich in einer wild wogenden Welle aus Staub und Energie. Ja! Jetzt! Keiko zog ihre Pinselstriche mit Eleganz, trotz des kleinen Infernos um sie herum. Es geht los! Das Bett ist bereitet! Um ihre tintegeschwärzten Hände flackerte ihr Chakra. Sie streckte die Handflächen dem turbulent kreiselnden Bijuu-Chakra entgegen, schrieb Kanji in die leere Luft, verwendete scheinbar Chakra selbst als Tragfläche für ihre Schriftzeichen. Die Wirkung blieb nicht aus: Das Chakra des Bijuu rauschte heran wie vom Magneten angezogen, verdichtete sich zu einer pulsierenden Kugel, bläulich und gelblich schimmernd. Keiko streckte die Hände aus, nahm die Kugel wie einen zerbrechlichen Glasball. Biss sich auf die Unterlippe. Gut... Ashi, Fingerzeichen Tora, Ne, Tora. Leite Chakra wie ich, grob Rang D, übernimm das hier! Jawohl. Ashitaka tat wie geheißen und präparierte seine "Handschuhe", um den Ball übernehmen zu können. Nichts gegen euch, Jungs, doch ich übernehme den Löwenanteil hier... Keikos Pinsel wirbelte über Akaris Bauch, hinterließ weitere Siegelzeichen. Anschließend schloss sie die In. Nun, Daizen-sama. Fingerzeichen Inu, Tori, Ne, Tori, Ne, Tori, Ne. Jawohl. Daizen tat ebenfalls wie angeordnet. Weniger massiv... n Hauch weniger... Ashi, geht das Halten noch? Nicht sicher, obs überhaupt von vornherein ging... Ashitaka hatte die Stirn gerunzelt; zugegebenermaßen, wie konnte man auch in so einer Situation ehrlich sagen, dass "es noch ging"? Es tät ihn nicht wundern, würd das pulsierende Kugel-Chakra ihn jeden Moment beißen. Nu zu dritt, wir alle, wir erzeugen den Sog! Gleichmäßig, gleichmäßig, gleichmäßig! Daizen weniger, Ashi hebt an! Im Kommandieren verpasste Keiko sogar das ehrenvolle Suffix. Das Fuuin entfaltete nunmehr seine Saugwirkung.
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Out: Ich überlasse Akari die Ehre der weiteren Versiegelung.
Fudo Akari Genin [Konoha]
Anzahl der Beiträge : 790 Anmeldedatum : 05.05.13 Alter : 39
Shinobi Akte Alter: 21 Jahre Größe: 1,70 Meter Besonderheit: ehemals: Chunin, Missin-Nin, aktuell: Genin, Konoha-Nin
Thema: Re: [Yudamari-Tal] "Über der Fallgrube" Do März 19, 2015 3:26 pm
Gut das Shukaku so groß war, sie war doch ein ganzes Stück entfernt, konnte aber deutlich die Landmarke erkennen. Obgleich sie in Sicherheit war blickte auch Akari scheinbar dem Wahnsinn ins Auge – nein es war noch schlimmer sie überblickte den Wahnsinn! Zwei fremde Chakrasignaturen befanden sich in unmittelbarer Nähe zum Monster und Mai schickte sich an ihnen Gesellschaft zu leisten, wenn etwas wahnsinnig war dann deren Vorhaben eines gemeinsamen Frontalangriffs. Ab jetzt gab es kein Hoffen mehr, es musste alles gut gehen, es konnte nicht sein das sie am Ende als Einzige überlebte. Natürlich konnte es auch genau umgedreht sein, doch dann war der Verlust einer kleinen Medic-Nin wahrlich verkraftbar im Vergleich zum gemeinsamen Sieg über ein Sandungeheuer. Nein, der Gedanke war fast schon wieder witzig, sie war ja das Gefäß das geschützt worden war, es wäre nur fair wenn sie überhaupt irgendeine Art von Einsatz zeigen könnte – als schwacher Versuch der Wiedergutmachung für all die Mühen. Wer wohl diese Fremden waren die bereit waren ihr Leben für diese Sache zu opfern, persönliche Freunde von Mai oder Daizen? Natürlich gab es noch das Ziel des Allgemeinwohles, bis auf Ayioma wollte niemand Shukaku frei herumlaufen lassen oder diesen beschützen – ein Teil von ihr hatte ihrem Freund beistehen wollen, doch dieser Teil war von Anfang an klein gewesen und stetig geschrumpft, Arisu’s Sensei setzte Ayioma lediglich fest, ihm drohte keine Gefahr – was dies wohl aus ihrer zukünftigen Beziehung machte? Sollten sie noch eine Beziehung haben, musste sie ihn nach seinen Gründen fragen, denn anders war es nicht erklärbar wieso er nicht mit allen mitarbeitete, selbst mit allen was sie bisher über ihren Freund wusste war sie der Meinung das er auf der Seite der Guten stehen müsste, einfach aus Prinzip und dies tat er einfach gerade nicht. Keiko’s Stimme riss sie aus ihren Gedanken – jetzt fing das Thema mit dem Versiegeln wohl wieder an. Ihr wurde eine Unterlage aus Westen bereitet, der schöne OP-Tisch bliebe wohl ungenutzt, doch nicht sie selbst plante ihre Versiegelung, Akari war gleichzeitig Hauptdarsteller und kleinster Kulissenschieber und befolgte daher brav die Anforderungen.
Horizontale. Was nun, Augen zu und sich wünschen das alles passierte nicht? Die Möglichkeit bestände durchaus ihre realen Augen sahen blauen Himmel und ihr geistiges Auge könnte erlöschen, doch dies war nicht fair, sie musste sich zwingen hinzusehen, nicht weil sie wissen wollte wie es ausging sondern was für Opfer die Anderen brächten und ob es später jemanden zu betrauern gäbe. Ein Reflex ließ sie die Augen schließen, soeben fraß Shukaku den Arm der so hilfreichen Fremden. Im Geiste zählte sie, 10 Zentiliter, 5 Deziliter, 1 Liter, Blut war auch nur eine Flüssigkeit, doch erfasste sie nicht nur den scheinbaren Blutverlust durch die freiliegenden Arterien und Venen – es gab noch eine andere Verlustquelle, doch diese verschloss sich ihr komplett. Die Worte von Daizen, Ashitaka und Keiko schienen das Geschehen zu kommentieren, ebenso wie der immer noch aktive Funk. Es waren Berichte, die Akteure sprachen sich untereinander ab und ließen gleichsam ihren Status verlauten und Shukaku war einfach nur ein Wutball, dessen Gebrüll und Getöse keiner Funktechnik bedurfte um gehört zu werden. Arisu blieb still und Akari tat dies ebenfalls, natürlich hätten sie sich auf einer gesonderten Frequenz unterhalten könnten, doch es gab nicht viele Möglichkeiten wo die Natsu sein konnte, entweder an der Seite von Akari oder derer von Mai und wer als Randgruppenakteur mitmischen wollte musste sich erst recht konzentrieren egal was er tat. Ihr Bauch kitzelte, ein Pinsel trieb sein neckisches Spiel und zeichnete doch etwas Bedeutsames. Irgendwann sah sie nur noch Chakra, nicht einmal mehr unterschiedliches, hochrangige Techniken vereinigten sich und etwas später saugte eine Quelle das ganze freie Bijuu-Chakra an und komprimierte es zu einem Fleck den sie bewusst ausklammern musste um nicht irgendwelche negativen Folgen davon zu tragen – vermutlich blendete konzentriertes Chakra nicht wortwörtlich, doch sie ging das Risiko lieber nicht ein. Sie nutzte die Zeit wo sich die Siegelmeister den Ball zuspielten um nach Überlebenden zu suchen. Zunächst fand sie jene vertraute Signaturen, Arisu und Mai lagen reglos beieinander, ihre Wunden deuteten vom Aufschlag von Druckwellen, Verbrennungen und unsanften Landungen. Die unbekannten Signaturen waren zuerst nicht auffindbar, allerdings suchte sie Primär auch nach einer Quelle die Tod sein müsste, immerhin hatte ein Kämpfer unglaubliche Mengen Blut verloren, die Nachrichten wem es wieder gut ginge waren für sie eher schwer zuordenbar gewesen. Zu ihrer Überraschung fand sie ein Abbild welches eindeutig an starker Blutarmut litt, doch davon abgesehen eine Infusion zu erhalten schien? Diese Daten ergaben keinen Sinn, hatte die Versiegelung schon begonnen und sie bildete sich etwas ein? Ayioma und Kôheis waren entweder weit genug entfernt gewesen oder hatten sich in Sicherheit gebracht – von dem gigantischen Kuchiyose fehlte jede Spur und dabei hatte sie sich doch so liebevoll darum gekümmert, möglicherweise hatte ihre Führsorge ja ausgereicht das es zwischendurch nicht mit zerfetzt worden war. Derweil hielt Ashitaka die Bemühungen aller sprichwörtlich in den Händen. Unglaublich dieser Grad an Zusammenarbeit, ein Lehrstück, zumal es keine Todesopfer zu geben schien und Akari brauchte lediglich dafür zu sorgen das es dabei bliebe. Sie wusste nicht wie es den Andern erginge, aber sie wollte diesen Tag ehren, nicht weil sie Jinchûriki wurde sondern wegen der Arbeit aller, Dorf-Shinobi und Dorf-Fremde, dies war ein großes Stück Zusammenarbeit gewesen.
Sie spürte ein Kribbeln in ihrem Bauch, es fing wie eine Streicheleinheit an und kitzelte schließlich ein wenig. Das Siegel bildete eine Art Hohlraum in ihrem Körper aus, allein vom Gefühl her seltsam zu beschreiben, es war nicht gerade so das ihre Bauchorgane verdrängt wurden, doch es fühlte sich genau so an. Das ihre vorhanden Chakrakonten sich leicht veränderten bemerkte sie kaum, lediglich in Form von heißen oder kalten Schauern die ihren Körper entlangliefen. Insgesamt fühlte es sich so an als ob jemand durch einen Trichter Suppe in ihren Bauchraum goss und diesem Jemand war es egal das Akari ein Topf mit begrenztem Volumen war. Sie bemerkte das sie sich leicht anspannte und beschloss durch entsprechende Atemübungen ihren Körper zu entspannen, dann passte bestimmt auch mehr hinein. Nach einer Weil ging es besser und das Druckgefühl ließ nach. Akari hob langsam den Kopf um – nun ja um zuzusehen – neben Schlieren und Sternchen gab es allerdings nicht viel zu beobachten, ihr Kreislauf beschloss das es nicht gut war sich die Sache genauer zu betrachten und fuhr herunter. Dies war zumindest die gängige medizinische Annahme, doch tatsächlich ging es ihr einen Atemzug später schon wieder erstaunlich gut. Das unangenehme Druckgefühl war verschwunden und auch alle Geräusche um sie herum, müssten Ashikata oder Keiko sich nicht über irgendwas beschweren oder absprechen? Sie richtete sich in eine sitzende Position auf und fand die Abwesenheit der Konversationen bestätigt, hier fehlte etwas – ein schneller Rundumblick bestätigte es – es fehlte alles. Die Menschen fehlten, der Sand fehlte, selbst der Himmel fehlte, sie saß in einem Blackscreen. An diesem Bild stimmte lediglich nicht das es eine Akari gab, sonst war alles total plausibel, hier gab es eben Nichts. Nichts zu sehen, nichts zu schmecken, nichts zu fühlen, nichts zu wissen und dann wusste sie irgendwie trotzdem das sie existierte. Sie stand auf und setzte sich in Bewegung ohne jegliche Rückmeldung zu erhalten das sie nicht seit der Entscheidung loszugehen einfach stehen geblieben war. Irgendwie war es schon fast wieder schön anzusehen, gab es Wesen die im Nichts lebten und was machte sie hier? Als Medizinerin kannte sie das Phänomen der Klarträume und der Alpträume und beide Definitionen passten nicht, sie konnte weder etwas bewusst ‚erschaffen’ noch fühlte sie sich unwohl oder bedrängt. Könnte der Tod sein, doch wer wusste schon genau ob er gerade gestorben war? Akari zuckte mit den Schultern und beschloss das sie lebte, positive Annahmen waren auch nicht so verkehrt. “…..“ Sie klappte ihren Mund auf und produzierte Sprache, wenn es hier keine Luft gab und sie dennoch lebte war sie eindeutig im Wissenschaftsparadies, nur das es hier eben nicht viel gab – ein wenig langweilig vielleicht. Es kam total überraschend, ihr Fuß stand auf etwas weichem. Sie lief darüber hinweg, drehte sich um und hockte sich zu dem Etwas. Es war gerade eine halbe Hand voll Sand und sie hatte ihn entdeckt! Nobelpreis! Sand im Nichts! Sie formte mit ihrer einen Handfläche eine Kuhle und nutzte die Zweite um den Sand hineinzuschaufeln – sollte sie hier jemanden Begegnen musste sie ihm zeigen das es hier etwas gab. Voller neuem Elan spazierte sie durch die Leere und spürte etwas auf ihrer Nasenspitze. Verwundert blickte sie nach oben und Es landete in ihrem Auge – wenigstens funktionierte noch ihr Lidschlussreflex. Akari trat einen Schritt zurück und besah ihre neue Entdeckung von „oben“ nach „unten“ rieselte Sand. Auf dem Boden konnte sie abschätzen das dies ein kontinuierlicher Prozess war, denn es bildete sich alsbald ein kleiner Hügel. Wie witzig, dass auf einmal Farbe entstand weil Sand hereinrieselte und alsbald stand sie auf einer kleinen Sandbank, denn ein Zeitgefühl vermittelte ihr lediglich der rieselnde Sand. Tatsächlich verging eine gewisse Zeit und irgendwann verebbte der Sandstrom, inzwischen saß sie auf einem beachtlichen Berg, stehen konnte sie nicht mehr, gab es doch eine Art Dach an welchem sie sich sonst den Kopf stieße. Eine dichte, mächtige Druckwelle die nun folgte rührte von einer unbekannten Quelle her, doch die Erschütterung ließ sie herumwirbeln bis sie schmerzhaft auf ihrer Seite zu liegen kam. Ihr Blick ging nach oben und spätestens jetzt wurde ihr klar das hier etwas nicht stimmte. Die Sandmassen befanden sich über ihr und stürzen sich auf sie herab, begruben sie und verschwanden langsam im Boden, der zuvor die Decke hätte sein können – sie konnte nicht viel mehr tun als sich zusammenzukauern und ein wenig Schutz zu suchen.
Shukaku drehte das Stundenglas langsam zwischen seinen Klauen, er wollte das im Inneren befindliche Menschlein nicht zerstören, vielmehr war er neugierig und inspizierte die Frau wie einen Käfer im Glas – achtete auf die Reaktionen, war es zerbrechlich und ließ sich vom Sand zerdrücken, erstickte das Menschlein oder kletterte es ewig bis in alle Zeit den Sandhügel hinauf und wartete geduldig in kauernder Position ab bis die Massen durch eine kleine Öffnung verschwanden und sie in ihrer scheinbar schwarzen Welt für einen Moment wieder alleine war? Eines fand er jedoch bereits recht bald heraus, seine Kaori war dies nicht und auch keiner seiner früheren Körper, dieser war neu. “Du bist kein Kind und dennoch wirkst du unschuldig und schwach, in dir soll Keshin no Suna versiegelt werden? Dein Katon ist ungenutzt, du bist kein Kämpfer und dein Chakra ist es gewohnt sich derart kontrolliert zu verhalten das es zur Heilung genutzt werden kann. Du kannst das Keshin Seal tragen, es erlaubt mir mehr Wege zu entkommen als ein Tongefäß.“ Über die Jahrhunderte hinweg besaß Shukaku inzwischen ein recht feines Gespür für Menschen und wusste diese zu manipulieren, die menschliche Emotion der Wut und des Hasses nutzte er besonders gerne gegen seine Behälter, diese flippten zumeist aus und aus ihren Trümmern erhob er sch dann mehr oder weniger elegant. Andere Gefühle wie Liebe und Zuversicht ließen sich schwerer in ihr Negativ übersetzen, doch wenn einem die Machbarkeit dieser Aufgabe bekannt war, dann Shukaku. In manchen Fällen gab er den sehnsüchtigsten Wirten einfach was diese sich wünschten, für Kaori hatte er sich unterordnen müssen, doch seine Mühen führten stets zu einem Ziel. Alle diese Eindrücke verblassten jedoch schnell, je mehr sein Chakra das System von Akari erkundete und nach Ausgängen suchte und Shukaku erblickte direkt ein großes Schild mit der Bezeichnung ‚Fluchtweg’ darauf. Allein am Schutzverhalten seines neuen Gefäße ließ sich ablesen das Akari sich zwar alleine fühlte, doch zufrieden war mit ihrem Lebensweg. Das neue Gefäß war kein Kämpfer, doch besaß es Durchhaltevermögen. Die Wahl war irritierend, es war unglaublich verlockend und einfach jetzt sofort auszubrechen, wo das Siegel noch frisch war und sich erst noch anpassen musste. Sich gegen das Fremdchakra zu wehren welches ihn hier hineinzwängte war herausfordernd, doch machbar und dann konnte er jene Menschlein die noch lebten in Ruhe vernichten für ihre Dreistigkeit ihn fangen zu wollen, bis eben war er noch frei gewesen und er wollte diese Freiheit selbstverständlich zurück - irritirend war die Leichtigkeit mit der er fliehen könnte. “……bin nicht Kaori, aber….“ Shukaku war tatsächlich damit beschäftigt herauszufinden wie er hier schleunigst wieder herauskäme, doch ein paar Worte der gefangenen Akari drangen an sein Ohr und er konnte nicht gänzlich weghören, ein Teil von ihm bedauerte was er Kaori angetan hatte, sie waren ein gutes Team gewesen. “Du bist nicht Kaori und du bist es nicht Wert mein Gefäß zu sein und als Gefängnis taugst du übrigens auch nicht, von deiner derzeitigen Rolle als Gefangene abgesehen – was willst du überhaupt hier? Dein Körper bricht leicht und dein Geist ist nicht besonders robust. Ihr Menschen benutzt uns gerne als Mittel zur Rache, darum denke ich ist es nicht verkehrt mich vorher an jenen zu rächen die Kaori und mir Schaden zufügten.“
Der Sand war verschwunden und Akari fand sich auf einer mächtigen sandfarbenen Handfläche wieder, um sie herum tauchten Bilder auf. Die Mitglieder der aktuell laufenden Mission erkannte sie auf einem Blick, doch es waren auch ihr fremde Shinobi dabei, doch anhand von flüchtigen Begegnungen glaubte sie das es sich um Konoha-Shinobi handeln musste. Eine Vielzahl von Personen schien dem Hyuuga-Clan zu entstammen, doch Akari wusste nicht was diese Leute Kaori oder Shukaku angetan haben sollten. Irritiert schüttelte sie den Kopf und beschloss ihre Ansage von zuvor zu wiederholen. “Ich bin Akari, eine Iryônin. Es stimmt. Ich bin nicht Kaori, aber ich stamme auch aus Konoha und ich bin dein neues Gefäß und weder ich noch Kaori würden zulassen das du Konoha oder sonst jemandem schadest. Keine Ahnung ob du wirklich böse bist, aber du schadest mit deinem Verhalten.“ Böse war ja schon fast das richtige Attribut, Shukaku hatte eindeutig etwas von Monstern aus Gruselgeschichten. Zur Antwort schlugen ihr Schallwellen entgegen, doch es war keine Attacke, Shukaku schien einfach nur zu lachen. “Nanu, jemand der die Welt in Gut und Böse einteilt? Ich dachte immer diese Menschen sterben durch ihre Naivität von selbst aus. Wie amüsant, dass dich ein Kage zum Gefäß ernannte, siehst du dich also selbst als etwas Gutes?“ Akari schnaufte durch die Nase, wollte das Monster sie jetzt ärgern? “Ich bewahre Leben und vernichte es nicht. Du bist eine Pest für alles Leben, selbst dieses Tal verwüstest du.“ Shukaku verzog sein Maul zu einem Grinsen. “Schön gesagt. Ich bin der Schutzkranich des Sandes. Ich erhalte die Wüste und Schütze sie. Meine Elemente sind der Wind und der Sand. Was du als Bosheit bezeichnest ist mein Naturell. Es gibt ein Gebiet das nennt ihr Kaze no Kuni und in der Vorzeit war dies eine Steppe, doch keiner der Wüstenstämme hat mich je dafür verurteilt sie zu schützen oder vor ihrer Zeit eine Wüste erschaffen zu haben, wenn ich verärgert bin dann weil ihr Menschen denkt mich bändigen zu können und nach meinem Wissen mögt ihr es auch nicht unterdrückt und weggesperrt zu werden.“ Dies musste Akari dann doch erstmal verdauen und so setzte sie sich einfach hin. Als Waisenkind wusste sie wie es war ausgegrenzt zu sein, auch wenn sie nie weggesperrt worden war, doch an wirklicher Freiheit kannte sie ebenfalls nur kurze Zeitabschnitte, in denen sie an liebende Personen geraten war, doch eine wirkliche Heimat, eine Familie hatte sie bisher noch nicht – ob Shukaku einfach nur die Wüste vermisste? Sie kratzte ihren Mut trotz dieser bedrohlichen Situation zusammen, sie musste schon mithelfen, wenn Shukaku erfolgreich versiegelt werden sollte. “Irgendwann warst du vielleicht einmal neutral, aber ich finde du bist genau das was die Menschen aus dir gemacht haben, verbittert und zynisch. Du kannst deine Wut nicht an allen auslassen, wir leben auch noch mit auf dieser Welt. Ein Gefäß ist dazu da um etwas darin aufzubewahren, ich bin kein Gefängnis aus dem du ausbrechen musst.“ Da war sie wieder die freundliche Akari, zeigte selbst Verständnis für ein mordendes Monster, doch innerhalb dieser seltsamen Welt die nur zwei Wesen teilten gab es nicht viele andere Meinungen. Nebenbei betrachtete sie sich die Bilder und bemerkte das jenes von Ayioma fehlte, machte auch irgendwie Sinn – hatte ihr Freund Shukaku gegenüber doch keine Feindseeligkeit gezeigt und war für seine Meinung von Konoha aus dem Verkehrt gezogen worden, ob ihm inzwischen die Flucht gelungen war? Eine erneute Schallwelle, Shukaku lachte so laut das sie der entstehende Windstoß fast von seiner Handfläche pustete. “Du gefällst mir, bist leicht zu manipulieren. Vielleicht erlaubte ich mir den Spaß eine Heilerin zur Mörderin zu machen, ja dies wäre wohl für alle die größere Überraschung. Zugegeben ein Kleinkind wäre einfacher zu beeinflussen, doch die Wartezeit bis diese Kinder in ihrer Kultur akzeptiert und kampfbereit sind dauert doch recht lange. Lassen wir diese Versiegelung also über uns ergehen und schauen was dabei herauskommt.“ Akari saß an der Kante einer Klaue und wirkte doch recht niedergedrückt, wie war Shukaku denn zu diesem schnellen Themenwechsel gekommen oder wollte er sie nur irritieren? Die anfänglich genial klingende Aufgabe dieses Dämonenchakra zum Heilen zu verwenden klang dann doch schwieriger als gedacht. Nur langsam bemerkte sie – in Gedanken versunken – wie die sandfarbene Handfläche sich zu Gitterstäben formte. Nach einer Weile blickte sie hinaus und sah eine große Sandwüste die endlos schien, vielleicht war es auch besser so, sie hätte sich nur verlaufen und verloren. Shukaku formte derweil Dünen und große Sandquader und modellierte augenscheinlich sein neues Heim. Dann blickte er gen Himmel, der gelb-bläulich schimmerte und schnupperte ein wenig. “Die Versiegelung und Vereinigung ist abgeschlossen, wir können beide auf die Kräfte des jeweils anderen zugreifen. Mit deiner Einstellung hast du es in deiner Welt vermutlich eh nicht ganz leicht und da ich lieber selbst bestimme wann die Zeit für meine Jinchûriki gekommen ist – nun vielleicht helfe ich dir ab und zu am Leben zu bleiben. Du darfst dich jetzt gerne entfernen, wobei ich habe ja deine Unschuld befleckt, bin ja kein großes böses Monster mehr. Ich bin ja ein Menschenfreund und du darfst gerne die mentale Last dieser Versiegelung tragen.“ Shukaku nahm mit seiner großen Pranke den Käfig von Akari auf und zerquetschte ihn mit einem Grinsen. Obgleich Akari es später nicht mehr wusste - die Erlebnisse verblassten schnell wie ein Alptraum und ließen nur Unwohlsein zurück – bestimmte dieses erste Treffen dann doch ihre spätere Beziehung zueinander und war auch der Grund dafür weshalb sie nicht beliebig im Seelenversteck auftauchen konnte, es gehörte nicht ihr.
---------Realität---------
Mit einem Ruck setzte sie sich auf und musste sich erst einmal geräuschvoll übergeben. Aus einem Reflex heraus wischte sie sich über den Bauch, doch dort war keine Tinte, das aufgebrachte Symbol gehörte zu ihr wie ihre Haut. Akari fühlte sich eher nach einer langen durchzechten Nacht an, doch alle anderen um sie herum wirkten als ob sie gearbeitet hätten – doch wohl kein Traum, zumindest nicht alles. Sie sammelten ihre Verwundeten ein und Akari stellte fest das sie erstmal über keine nennenswerte Chakrakontrolle verfügte, für ihr Hauptanwendungsgebiet reichte es zumindest nicht. Der Hokage sprach etwas von Ärzten die sich in Konoha damit auskannten, immerhin war auch Kaori eine Jinchûriki gewesen. Irgendwann endete auch dieser lange Tag und die Gruppe begab sich nach Konoha zurück.