Thema: [ Kana & Hei ] Das kleinere Übel Di Mai 02, 2017 5:27 pm
Es war spät am Nachmittag und die verschiedenen Buden, unter ihnen kleinere Cafes, hatten schon geschlossen. Der Weißhaarige ging zu Fuß, hatte die schwarze Jacke über seine Schultern geworfen. Er erregte Aufmerksamkeit. Vor dem Gasthaus „Kleiner Lümmel“ hielt er inne, blieb eine Weile stehen und lauschte dem Gewitter aus Stimmen. Zu dieser Uhrzeit war das Gasthaus brechend voll. Der Mann ging weiter, die Gasse hinab. Dort fand er eine andere, kleinere Schenke. In einem äußerlich mangelhaften Zustand, konnte er davon ausgehen, dass es darin leer sein würde. Ihr Ruf schien sehr schlecht. Der Wirt streckte den Kopf hinter der Theke hervor und musterte den Gast von oben bis unten. Der Weißhaarige stand steif vor dem Schanktisch, ohne eine Regung und war stumm. „Was willst du?“, knurrte der Wirt. „Ein Bier“, sagte der Fremde mit einer rauen Stimme. Der Wirt wischte sich seine schmierigen Hände an seiner Schürze ab und füllte das geforderte Getränk in einen abgenutzten Becher. Der Weißhaarige war nicht alt, sah aber leicht mitgenommen aus. Sein Haar trug er wild, nur als Pferdeschwanz zusammengebunden, sein Anzug war zerknittert, dreckig und das weiße Hemd bereits mehr als einen Tag für die Wäsche überfällig. Er setzte sich nicht zu den einzigen Gästen, sondern blieb am Schanktisch stehen und betrachtete den Wirt durchdringend. Seine Hand griff nach dem mit Bier gefüllten Becher. „Habt ihr ein Zimmer frei?“, erkundigte sich der Weißhaarige. „Nichts frei“, brummte der Wirt, den Blick auf die Schuhe des Mannes gerichtet, die staubig und schmutzig waren. „Versuchs im kleinen Lümmel“ „Hier wäre mir lieber“ „Nichts frei“ „Ich bezahle gut“, sagte der Mann leise, als sei er unsicher. Ein anderer, der den Fremden seit seiner Ankunft beobachtete und finster gemustert hatte, trat dicht an den Unbekannten heran. „Euresgleichen brauchen wir hier nicht. Wir stehen unter dem Schutz des Kaisers!“ Der Unbekannte nahm seinen Becher und ging einen Schritt zurück, wobei sein Blick auf dem Wirt haften blieb, welcher wiederum wegsah und nicht daran dachte, Partei für den Fremden zu ergreifen. „Wir wissen wer ihr seid!“, redete der Mann weiter, der aussah als wäre er zu oft gegen die Wand gelaufen und einen Geruch aus Zwiebeln, Knoblauch und Wurst verbreitete. „Hörst du mich, du Verbrecher? Wir wissen wer ihr seid! Auf euch ist ein Kopfgeld ausgesetzt!“ Ein anderer, dickerer kam dazu. „Er hört dich nicht. Hat Mist in den Ohren“ Der Zweite lachte böse auf. „Bezahl endlich und verschwinde“ knurrte der Entstellte. Der Fremde sah ihn an. „Ich trinke noch aus“. Sagte er gelassen und ruhig, ohne Eile in der Stimme. „Wir helfen dir“ zischte der, der gerade dazugekommen war. Jetzt ging es schnell. Eine der Gestalten versuchte dem Weißhaarigen den Becher aus der Hand zu reißen. Dieser wiederum sah das Vorhaben, durch das Zucken der Schulter bereits kommen und rammte ihm den rechten Ellenbogen ins Gesicht, was den Unruhestifter nochmal ein Stück hässlicher machte. Krachend fiel ein Stuhl um, mit dumpfen Poltern stürzte Geschirr zu Boden. Urplötzlich sprudelte Blut aus seiner Nase und er ging zu Boden. Der andere im Gespann stürmte auf den Weißhaarigen und konnte ihn umklammern. Der Fremde wiederum entledigte sich dem Angreifer mit einer Kopfnuss, die den Dicken sofort zu Boden warf, wie eine Schildkröte, die auf ihren Panzer landete und sich nicht mehr von der Stelle rühren konnte. Aus dem Augenwinkel vernahm der Fremde eine rasche Bewegung. Instinktiv katapultiere er seinen Becher, samt Inhalt, gegen die marode, sanierungsbedürftige Wand, knapp am Schankwirt vorbei, der sich gerade, im Durcheinander, aus der Schenke stehlen wollte. Die aufgerissenen, angespannten Augen des Wirts fokussierten den Fremden eindringlich, während seine Unterlippe zu beben begann. Er zitterte vor Angst. Der Fremde war amüsiert, hob den Zeigefinger vor den Mund: Sssshhhh. Der Wirt nickte zustimmend, zögerlich, aber er verstand. Damit war alles klar. Vor dem Schankwirt auf dem Boden sah er einen Zettel und ein darauf abgebildetes, ihm bekanntes, Gesicht. Sein eigenes. „Hei Tsuda – Gesucht“, darunter die üblichen Formalien, nur relevant für Kopfgeldjäger. Jetzt wusste er es mit Sicherheit. Seit Tagen schon hatte er den Verdacht und nun die traurige Gewissheit. Ein Kopfgeld war auf ihn ausgesetzt. Warum interessierte den Weißhaarigen nicht, naja vielleicht etwas. Aber schlimmer waren die damit verbundenen Konsequenzen. Von den beiden Angreifern regte sich nur noch der Dicke, der orientierungslos auf dem dreckigen, staubigen erste Gehversuche unternahm. Der andere hatte wegen seines derben Blutverlusts das Bewusstsein verloren. „Hol ihm einen Arzt, zehn Minuten nachdem ich dieses Drecksloch verlassen habe“. Draußen schien alles wie gewohnt. Es war immer noch recht wenig los, was aber auf den Wochentag und die Örtlichkeit zurückzuführen war. Ein Dorf, irgendwo im Tetsu No Kuni. Ohne nennenswerte Handelsanbindungen. Nichts Außergewöhnliches. Und doch wurde Hei das Gefühl, beobachtet zu werden, nicht los. Ein Griff in seine Hosentasche brachte eine Zigarette hervor, die er sich zwischen die Zähne drückte und gleichzeitig anzündete. Den Rauch inhalierte der Weißhaarige tief ein, um ihn dann vor sich her zu pusten während er Richtung Ortsausgang schlenderte. Eine im Holz schlafende Katze hob den Kopf, fauchte und sprang in Brennnesseln. Hei blieb stehen.
Thema: Re: [ Kana & Hei ] Das kleinere Übel Fr Mai 05, 2017 11:11 am
"Danke, bitte beehren sie uns bald wieder.", ein freundiches Lächeln begleitete die ehrlichen Worte der alten Frau, die ihr soeben eine Tüte mit Reisbällchen reichte, die sich Kana so eben gekauft hatte. Die Reise in dieses doch relativ abgelegene Dorf war länger gewesen, als sie gedacht hatte und irgendwie war ihr Proviant schneller kleiner geworden, als erwartet, so hatte sie sich kurzerhand wieder mit all den nötigen Dingen hier eingedeckt, die es zum überleben brauchte. Essen, das sich hielt, meist gepökeltes Fleisch und Fladenbrot sowie Wasser. Die Reisbällchen hatte sie sich für heute gekauft, immerhin musste man sich ja auch ab und an Mal etwas gönnen. Inzwischen sass Kana also auf einer Holzbank, die etwas verwittert wirkte und ass eines ihrer Reisbällchen aus der Tüte. Ihre Beine übereinander geschlagen genoss sie die kleine Köstlichkeit und beobachtete das Haus gegenüber, in welchem ein Mann verschwunden war, dessen Haare mindestens genau so weiss waren wie ihre eigenen. Das erste Reisbällchen war inzwischen verschlungen, sie begann damit, das Zweite anzuknabbern, als bereits laute Stimmen aus dem Gebäude zu hören war. Stimmen, die nicht besonders freundlich klangen und was Kana leicht lächeln liess. Sie hatte bereits damit gerechnet, dass jener Mann, der zuvor durch die Tür geterten war, nicht besonders freundlich empfangen werden würde. Sie waren hier immerhin in einem Dorf, in welchem er gesucht wurde mit einem Steckbrief. Was er genau hier tat, konnte sich die Weisshaarige nicht vorstellen, im Endeffekt war es ihr aber auch egal. Ihr war nur wichtig, dass er ihr Geld einbringen würde, sobald sie ihn - oder zumindest seinen Kopf - der zuständigen Auszahlungsstelle aushändigen würde. Der Lärm im Gebäude wurde lauter. Vier Samurai und ein Mann, der wie ein Zivilist aussah, kamen die Strasse von rechts entlang. Einen der Samurais kannte Kana sogar, den während die anderen vier Leute zur Tür des Gasthauses starrten, sah jener Samurai direkt zu ihr, als ob er sie schon aus der Ferne gesehen hätte und sich nun freute, sie endlich begrüssen zu können, trat er einen Schritt näher auf sie zu, wobei er nicht allzu weit von seinen Gefährten wich. "Kana. Was tust du den hier in Tetsu no Kuni? Ich dachte, du magst uns Samuraipack nicht?", er grinste, es wirkte irgendwie amüsiert, überheblich und abstossend zugleich. "Keisuke.", gab Kana tonlos von sich und biss abermals in ihr Reisbällchen, "Ich freu mich immer wieder dich gehen zu sehen.", sie winkte ihm und machte ihm damit klar, dass sie keine weiteren Worte mit ihm austauschen wollte. Keisuke grinste sie noch einmal an, bevor er sich mit seiner Gruppe in die andere Richtung der Strasse entfernte. Die Kopfgeldjägerin verdrehte kurz die Augen, schob sich den Rest des Essens in den Mund und stützte ihr Kinn dann in ihre Hand. Für einen Moment hatte sie die Tür zum Gasthaus nicht mehr im Blick gehabt und schon trat jener weisshaarige Mann heraus, auf den sie gewartet hatte. Die Kaminishi stand also auf, wobei sie die Tüte mit den übrigen Reisbällchen einfach auf der Bank stehen liess und ging einige Schritte auf den Mann zu. "Tsuda Hei, richtig?", rief sie ihm zu und hatte die Arme vor der Brust verschränkt. Sie hatte auch den Steckbrief am Boden zu seinen Füssen bemerkt, "Wie ich sehe, wisst Ihr nun auch, wieso ich hier bin. Sehr schön. Dann müssen wir uns ja nicht mehr länger als nötig unterhalten.", mit diesen Worten griff ihre Hand zum Heft ihres Schwertes, welches mit einem leisen Klirren aus der Scheide fuhr. Sie liess ihrem 'Opfer' ein paar Sekunden Zeit, um die Sitaution erfassen zu können, bevor sie dann zu einem Angriff überging.
Gast Gast
Thema: Re: [ Kana & Hei ] Das kleinere Übel Sa Mai 06, 2017 9:58 am
Die Stimme der Kunochi ließ den Weißhaarigen augenblicklich erstarren. Sie hatte ihn bereits aufgespürt und war, nach Heis empfinden, zu allen Schandtaten, die ihn betrafen, bereit. Er hatte keine freundliche Begrüßung erwartet, allerdings auch keinen plötzlichen Angriff. Die Kopfgeldjägerin machte Nägel mit Köpfen und attackierte den freien Shinobi im ersten sich dargebotenen Moment mit einem vertikalen Schwerthieb, welchem er mit einem tänzelnden Ausfallschritt entgehen konnte, sodass die Angreiferin nur heiße Luft zerschnitt. Hei begann leicht, aus den Knien heraus, auf und ab zu springen, als würde er sich aufwärmen und für einen längeren Kampf vorbereiten, dabei brachte er mehrere Meter Distanz zwischen sich und der Weißhaarigen, wobei seine schwarze Jacke von seiner Schulter rutschte und auf dem staubigen Boden landete, was Hei normalerweise stören würde, aber in einer angespannten Situation wie diese hier erforderte. „Eigentlich kämpfe ich nicht mit Frauen, wäre doch schade um das schöne Gesicht.“ Hei hielt inne und erkannte eine deutliche Narbe auf der Wange der Frau, was ihn nur mehr dazu reizte, seiner Jägerin einen Denkzettel, auf die Tsuda-Art, zu verpassen. „ Aber ihr seht schon so aus, als hätte man euch mehr als einmal die Visage wieder gerade biegen müssen, dann sollte meine Medizin euch ja bestens schmecken“. Er lächelte und hob die Augenbrauen frech hoch. Der Weißhaarige tänzelte weiter und lockerte seine Handgelenke mit kreisförmigen Bewegungen. „Mit wem habe ich die Ehre? Ich meine nur, vielleicht gibt es Angehörige, die sich über eure Überreste freuen würden, was ich mir bei euch mies-dreinschauenden Kopfgeldjägern nicht vorstellen kann.“ Respektlosigkeit konnte er, wenn es sein musste, wie kein Zweiter. Schwarze Pünktchen waren vor dem hellen, von Wolkenstreifen gezeichneten Himmel zu sehen. Es waren viele. Vögel zogen langsame, ruhige, Kreise, als würden sie auf den Niedergang eines Akteurs warten. Wildes, scharfes und heiseres krächzen war zu hören. Der Wind wirbelte eine Staubwolke nach der anderen auf. Die Katze, die gerade noch am Fauchen war, gesellte sich auf einen Baum in nächster Nähe, um das kommende Spektakel genau beobachten zu können. In ruhigen, gleichmäßigen Phasen stimulierte der Weißhaarige seine Atmung. Mit einem kräftigen Sprung, bedingt durch Heis unglaubliche Körperkraft, näherte sich der freie Shinobi der Frau mit den weißen Haaren. Aus einer Drehbewegung heraus attackierte er die Kunochi, indem er zu einem seitlichen Tritt ansetzte und mit dem Fußrücken ihre rechte Kniescheibe anvisierte. Das daraus entstehende Momentum würde er anschließend in Form eines schwer einzuschätzenden Aufwärtshakens, der das Gesicht der Weißhaarigen anpeilte, nutzen.
Thema: Re: [ Kana & Hei ] Das kleinere Übel Mi Mai 10, 2017 10:32 pm
Sie hätte besser die Klappe halten sollen. Hätte sie nichts gesagt und ihn einfach attackiert, läge er nun wahrscheinlich bereits auf dem Boden und sie könnte sich mit ihrer Trophäe auf den Heimweg machen. Aber es war nichts Neues für sie, dass sie die Situation das ein oder andere Mal überschätzte und irgendwie gefiel es ihr auch nicht, wenn ihre Beute zu einfach zu überwältigen war. Ausserdem war es ehrlos Jemanden von hinten zu attackieren, so hatte er zumindest eine Chance gehabt, ihrem Hieb auszuweichen - Was er auch gekonnt getan hatte. Kanas Schwert zerschnitt mit einem hellen Sirren die Luft und kam knapp über den Boden zu Stillstand, so dass sie ihre scharfe Klinge nicht unnötig abstumpfte. Die Beute brachte etwas Absand zwischen sich und die Kopfgeldjägerin, was sie soweit zuliess. Sie beobachtete ihn für einen Moment bei seinen seltsamen Aufwärmübungen und hatte eine Hand in die Hüfte gestemmt. Sie lauschte seinen Worten und hob dann eine Augenbraue, was ihrem Gesichtsasudruck unwillkürlich etwas überhebliches verlieh. "So? Habe ich das richtig verstanden? Du kämpfst nicht gerne gegen hübsche Frauen, aber gegen hässliche Frauen zu kämpfen ist in Ordnung.", sie lächelte, bar jeglicher Freundlichkeit, vielmehr war es die Vorfreude auf einen interessanten Kampf, "Aber keine Sorge, es ist in Ordnung wenn du dich wehrst. Ein lammfrommes Opfer wäre langweilig.", sie hob ihren Kopf leicht, was ihre arrogante Art nur weiter unterstrich. Hei versuchte es weiter mit provozierenden Worten, die im Moment jedoch noch nicht gross störten, auch wenn sie natürlich nicht gerne zu hören bekam, dass sie hässlich aussah. Sie schob es aber darauf zurück, dass er sie mit Sicherheit einfach nur zu einem unüberlegten Zug provozieren wollte. "Kaminishi Kana. Sollte es wirklich soweit kommen das du meine Überreste zu meinem Clan zurück senden müsstest, wirst du mehr Ärger am Hals haben, als dir lieb ist, Schätzchen." Und kaum hatte sie ihre Worte zu Ende ausgesprochen, ging es auch schon wieder in den Kampf über. Hei war anscheinend Niemand, mit dem man sich ohne weiteres einlassen sollte. Dass er kein Schwächling war, wusste sie aus dem Steckbrief, doch was er wirklich konnte, würde sie erst jetzt erfahren. Hautnah. Kana sah, wie er mit doch grosser Geschwindigkeit auf sie zu kam, ja, er sprang förmlich und setzte dann zu einem Seitwärtstritt an. Kana liess sich etwas nach hinten fallen, was dazu führte, dass der Tritt sie nur leicht am Knie streifte. Sie wurde sich bewusst, dass allein dieser Tritt beträchtlichen Schaden hätte anrichten können, hätte er den getroffen. Im gleichen Moment, in dem sie geschwind etwas nach hinten ging, liess sie - ohne Fingerzeichen verwenden zu müssen - an ihrem Unterarm, eine kristallene Klinge erscheinen. Ihr war bewusst, dass dieser Kerl sie in den Nahkampf zwingen würde und dass sie damit einen Nachteil hatte, wenn sie mit ihrer normalen Klinge dagegen kämpfen wollte. Der Kristall materialisierte sich blitzschnell und schien mit ihrer Haut verwachsen zu sein. Scharf wie eine Klinge glänzte sie schneeweiss im matten Sonnenlicht, das hier und da hinter den Wolken hervor lugte. Es war mehr Glück als wirkliches Können, dass sie dem Kinhaken entgangen war, den sie hatte ihn nicht vorher gesehen. Hätte sie sich nicht nach hinten fallen lassen sondern den Tritt geblockt, hätte sie dieser Angriff mit Sicherheit getroffen. Kana keuchte kurz auf und setzte dann zu einem Gegenangriff an. Sie war nach wie vor nur wenige Meter von Hei entfernt. Mit ihrer kristallenen Klinge war sie jedoch zumindest in einer besseren Position im Nahkampf, als mit ihrem Schwert. So zielte sie auf seinen nun ungeschützte Flanke, da er durch den Kinhakenhieb den Arm in die Luft gerissen hatte. Mit ihrem ganzen Gewicht stemmte sie sich nach vorne, den linken Arm angewinkelt, an dessen Unterarm die Kristallklinge angewachsen war. Würde er nicht schnell genug reagieren, dürfte er eine nette Bekanntschaft mit der Schärfe ihres Kristalls machen.
Kana bemerkte im Eifer des Gefechtes nicht, wie die Gruppe von Samurai inzwischen stehen geblieben waren und den beiden Kämpfenden zusahen. Interessiert war vor allem Keisuke, der Kana nur allzu gerne verlieren sehen würde. Aber noch viel lieber würde er sie gegen ihn verlieren sehen. Gönnte er diesem anderen Mann also, die Chance zu einem Triumph über die Kaminishi ...? Nicht im Geringsten.
[OoC: Ich hab keine Ahnung ob das so logisch oder verständlich ist, was ich da im Kampf geschrieben habe ... xD Wenn was nicht okay ist, einfach melden! *hustet*]
Gast Gast
Thema: Re: [ Kana & Hei ] Das kleinere Übel Mo Mai 22, 2017 9:32 am
Der Freie kommentierte die Aussagen der Frau nicht weiter, sondern übte sich im Schweigen. Immerhin waren es zum Teil inhaltsleere Provokationen, die die Dame sichtlich und hörbar die Laune vermiesten, und zum anderen eine Methodik, um etwas über die Weißhaarige zu erfahren, was ebenso gelang. Ihre eingebildete, herablassende Art sorgte jedenfalls dafür, dass der Weißhaarige und die Kaminishi keine Freunde mehr werden würden. Ein Clan? Da hatte sich Hei tatsächlich die falsche Gegenspielerin für seine Spielereien ausgesucht. Wobei er sich nicht zum Kampf entschieden hatte, er wurde gezwungen. Dem seitlichen Tritt, der wohl augenblicklich ihr Knie zertrümmert hätte, konnte Kana im letzten Augenblick ausweichen, ebenso der angesetzte Aufwärtshaken, der sein Ziel um Haaresbreite verfehlte, was wiederum der Kunochi Zeit gab zügig zu einem Konter anzusetzen. Die plötzlich erscheinende Klinge leuchtete durch die Sonnenstrahlen auf ehe sie wohl ohne Hei’s zutun in dessen Seite geschnitten und ihn wohl wie einen Fisch ausgenommen hätte. Kristall? Die Spezialität ihres Clans? Der Weißhaarige hatte nur den Bruchteil einer Sekunde, um auf diese Aktion zu reagieren und wählte eine etwas artistischere Möglichkeit. Er machte sich klein, tauchte unter dem Schnittversuch ab, ging in die Hocke und katapultierte sich, mit Hilfe der Kraft seiner Oberarme einige Meter in die Höhe, wobei er sich mehrmals in einem Salto drehte. Daraufhin streckte er sein rechtes Bein aus um die Kaminishi mit einem kraftvollen, vertikalen Versentritt aus der Drehung heraus zu treffen. An dieser Stelle wurde es für Kana gefährlich, denn Hei legte viel Kraft in seine Attacke, wodurch er den Boden unter ihren Füßen zu Beben bringen und diesen stellenweise aufreißen würde. Keisuke kratze sich in der Zwischenzeit am Kinn und überlegte. Er war weder hochnäsig noch furchtsam, doch irgendwie gefiel ihm die Sache nicht. Zwei sich bekämpfende Shinobi? Kein Alltagsereignis. Kaminishi Kana war dabei, die Sache war faul. Der Samurai stand in seiner Rüstung da, neben ihn ein kräftiger, bärtiger Samurai dessen Rüstung mit Eisenringen verziert war. Daneben einer ohne Rüstung, in einem einfachen Stoffhemd. Er lief langsam auf und ab, holte von Zeit zu Zeit mit einem seiner zwei Schwerter aus. Der letzte in der Truppe war mit einer Art Halbpanzer ausgestattet und mit einer Lanze bewaffnet. „Verdammt. Ich hätte es mir denken können“, murmelte Keisuke. Der Lanzenträger fluchte leise beim Anblick der Shinobi. „Worum geht es?“, erkundigte sich der Bärtige. „Um nichts.“Stellte Keisuke klar. „Halt den Mund still und misch dich nicht ein.“ Der im Stoffhemd grinste vergnügt. „Steht dir wieder dein Ego im Weg? Ist es wegen dieser Kaminishi?“ Der Samurai Anführer antwortete nicht. Die Männer sahen gelangweilt zu den Kämpfenden. Ihr Gesichtsausdruck war gleichgültig, wie der von Profis, bei denen so etwas nicht mehr als ein Gähnen hervorruft. Keisuke gab ein Handzeichen, wodurch sich die Truppe langsam in Bewegung setzte und den beiden Weißhaarigen näherte.
Thema: Re: [ Kana & Hei ] Das kleinere Übel So Jun 18, 2017 6:30 pm
Ihr Gegner war gut. Das lag nicht daran, weil er so bisher so lange durchgehalten hatte, den tatsächlich dauerte der Kampf noch nicht besonders lange, vielmehr war sofort seinem kampfstil anzusehen, das er ein Profi war, in dem was er tat. Kana hatte ja darauf gehofft, leichtes Kopfgeld einstreichen zu können, aber spätestens nach dem sich Hei mit einem gekonnten Sprung in die Höhe vor ihrer Klinge gerettet hatte, wurde ihr bewusst, dass der Kampf nervenaufreibender und länger dauern würde, als sie es sich vorgestellt hatte. Sie seufzte innerlich leicht, hatte jedoch keine Zeit, um sich weiter darüber auszulassen, den die Zeit blieb nicht stehen. Hei war hochgesprochen und war kurz darauf bereits schon wieder auf dem Weg nach unten und obwohl Kana nicht wusste, was er genau vor hatte, wusste sie, dass es grundsätzlich nicht gut sein konnte, wenn er auf sie zuhielt. Sie wich zur Seite aus, keine Sekunde später prallte Heis Fuss auf dem Boden auf. Er grub sich in den Boden und liess diesen aufsplittern. Gesteinsbrocken und Erde lösten sich aus dem Boden und wurden durch die Gegend geschleudert, ausgehend vom Aufprallpunkt von Heis Fuss. Das hatte auch für Kana Folgen. Den zwar war sie Heis - wohl tödlichem - Tritt entgangen, doch durch die pure Kraft hatte er den Boden auseinanderbrechen lassen. Die wegspringenden Brocken von Gestein und Erde prasselten auf Kana nieder, welche in ihre Richtung geschleudert wurden ... Und damit hatte die Weisshaarige mitnichten gerechnet. Überrascht von diesem Umstand riss sie die Arme schützend vor ihr Gesicht und kam schlitternd zum stehen, etwa drei Armeslängen von Hei entfernt. Schrammen zierten ihre Unterarme, aber auch ihr Gesicht war nicht gänzlich von Steinchen verschont geblieben. Kana entschied sich, mit einem Rückwärtssprung noch etwas mehr Abstand zwischen ihn und sich zu bringen. Sie brauchte etwas mehr Zeit um eine Taktik gegen ihren Feind ausarbeiten zu könenn, immerhin hatte sie nicht mit seinem Können gerechnet. Das war schon immer einer ihrer vielen Fehlerchen gewesen ... Sie schätzte ihre Gegner oftmals falsch ein und meistens war es so, dass sie sich überschätzte und ihr Gegenüber unterschätzte. Aber das würde sie niemals eingestehen, weder sich selbst noch gegenüber anderen. Halb nach vorne gebeugt und die Knie leicht angewinkelt, stützte sie sich mit einer Hand auf dem Boden ab und hatte somit eine Position, als würde sie sofort wieder lossprinten. Was in ihrem Rücken war, hatte sie bis dato nicht bemerkt. "Kana. Kämpfe mitten in einem Dorf sind nicht gerne gesehen. Hast du einen guten Grund dafür? Und wenn wir schon dabe sind, möchte ich gerne deine Lizenz sehen." Überrascht richtete sich Kana auf und blickte über ihre Schulter nach hinten. Da stand Keisuke. Ihr Blick verfinsterte sich. Wieso war er noch hier? Nein, wieso war er wieder zurückgekommen? War er nicht eben viel weiter weg gewesen? "Meine Lizenz?", fragte sie und schüttelte den Kopf, "die kennst du, du Spinner. Frag' mich nicht andauernd danach." Doch Keisuke schenkte ihr nur ein Lächeln, das schon fast als liebevoll hätte bezeichnet werden können, bevor er sich an Hei wandte: "Und du da. Wer bist du? Für den Schaden, den du im Boden verursacht hast, bezahlst du, klar? Deine Lizenz möchte ich ebenfalls gerne sehen. Wenn alles geklärt ist und ich eure echten Lizenzen gesehen habe, dürft ihr euer nettes Kämpfchen gerne ausserhalb des Dorfes weiterführen." "Wa- ....", Kana war sprachlos, wie konnte dieser Keisuke es wagen sie mitten im Kampf zu unterbrechen, "Ich mach hier nur meine Arbeit, verdammt. Auf den Kerl ist ein Kopfgeld ausgesetzt. Ich befrei euch von solchem Ungeziefer und das ist der Dank dafür?" Keisuke hielt provokant die offene Handfläche hin, bevor er einem seiner Leute ein Nicken mit dem Kopf bedeutete sich Hei zu nähern falls dieser Anstalten machen sollte, sich davon zu machen. "Die Lizenz, meine Hübsche."
Gast Gast
Thema: Re: [ Kana & Hei ] Das kleinere Übel Di Jun 27, 2017 6:46 pm
Tatsächlich hatte Hei nicht mit den Brocken aus Stein und Erde gerechnet, die er unbewusst mit seiner mächtigen Attacke gegen die Kunochi schleuderte. Wie kleine Geschosse flogen diese umher, in einem kleinen Schwarm. Der gesuchte Shinobi setzte ein breites, zufriedenes Grinsen auf und empfand eine sich ausbreitende Genugtuung, die er nicht verbergen konnte. Umschlossen und geschützt durch eine dichte Staubwolke, ließ Hei sein Auge wild umherspringen auf der Suche nach der Weißhaarigen, welche wiederum auf Abstand gegangen war. Er musste sich eingestehen, dass seine eigentliche Intention nicht der war, die Frau mit Steinen und Dreck abzuschießen, sondern ihr nach aller Regel der Kunst die Knochen zu brechen. Hei, mit schief gelegtem Kopf, beobachtete Kana, die wiederum in die Hocke gegangen war, bereit, zum nächsten Angriff überzugehen, was Hei mit einer Kampfposition seinerseits beantwortete, indem er die Knie leicht anwinkelte und die Fäuste vor sich in einen 90-Gradwinkel anhob. Gerade, als er sich sicher war, der Tanz zwischen den beiden Weißhaarigen würde effektvoll weitergehen, unterbrach eine ihm fremde Stimme die angespannte, ja fast elektrisierende Atomsphäre. Das kann nicht wahr sein, dachte sich der freie Shinobi. Eine Lizenzkontrolle? Jetzt? Hier? Warum muss mir das immer passieren! Man sollte nebenbei erwähnen, dass Hei eine Lizenz besaß, die war aber keine offiziell ausgestellte, sondern gefälscht, vom Wasserzeichen bis zum Papier auf dem sein Name gedruckt war. Die Lage hatte sich für das Weißhaar nicht verbessert, sondern nochmal verschlechtert. Tatsächlich schien es so, als würden sich der Truppführer und die Kaminishi kennen und die Geschichte stank. Irgendwie glaubte Hei nicht daran, dass die beiden sonderlich gut aufeinander zu sprechen waren, was der Freie an der flapsig, provozierenden Art des Samurai Anführers festmachte. Hei deutete eine steife Verbeugung an und musterte die anderen Samurai. Er hob den Kopf und sah Keisuke in die Augen. „Redet weiter Samurai. Was geschieht, wenn ich mich nicht ausweisen kann?“ Seiner Stimme lag eine unterschwellige Herausforderung bei, die doch recht offensichtlich war. „Was dann geschieht?“ Keisuke verzog die Lippen zu einem boshaften Lächeln. „Dann lasse ich dich an einem Ast aufhängen, wie der Haufen Dreck, der du bist“. Der Weißhaarige lächelte, giftig und leise. „Wenn ich recht verstehe, muss ich mich so oder so einem Kampf stellen, ja? Lehne ich ab, werde ich aufgehängt. Wenn ihr mich nicht am nächsten Baum hängen wollt, verstümmelt mich die Oma mit ihren Kristallen, keine wirklich erfreuliche Alternative. Vielleicht sollte ich einem von euch die Mühe abnehmen? Würde euch das Genugtuung verschaffen?“ „Verspotte mich nicht!“ knurrte Keisuke. „Jetzt zeig deine Lizenz und verschlimmere die Lage nicht für uns alle“. Heis Gesichtsausdruck wurde noch einen Ticken giftiger, er schaute um sich, ließ einen abschätzenden Blick über die Samurai kreisen. „Es wird so oder so Blut fließen.“ Sie blickten aneinander in die Augen, der Freie Shinobi und der Samurai. „Also gut“, sagte Hei schließlich. „Schade um den schönen Tag. Bringen wir es hinter uns.“ Aus seiner Tasche kramte der Weißhaarige einen Ausweis hervor. „Ihr seid also einverstanden?“ Keisuke hob den Kopf, seine Augen blitzten. Hei übergab die Lizenz an den Bärtigen mit der durch Eisenringen verzierten Rüstung, welcher konzentriert und ruhig neben dem Weißhaarigen stehen blieb, zeitgleich stand der Lanzenträger vor Kana und streckte ihr die offene Handfläche entgegen. Für einen Augenblick war es ruhig. Der bärtige Samurai nickte Keisuke zu, welcher im selben Augenblick das Schwert aus der Schneide zog. Keisuke presste die Lippen zusammen. „Was ist mit der Kaminishi? Ihre Lizenz?“
Thema: Re: [ Kana & Hei ] Das kleinere Übel Mo Jul 03, 2017 6:43 pm
Kana schaubte. Keisuke hatte die Fähigkeit immer im dümmsten Moment aufzutauchen, das war bei weitem nicht das erste Mal als dies passierte. Ihre Augen zuckten leicht und sie fixierte den Samurai mit einem Blick der voller Verachtung war. Wahrscheinlich hatte er nur darauf gewartet das sie irgendetwas tat, das er bemängeln konnte. Zwar waren Kämpfe innerhalb eines Dorfes nicht direkt verboten, aber man duldete sie auch nicht da es Unbeteiligte treffen könnte. Generell durfte man sowieso nie ohne eine gültige Lizenz kämpfen und obwohl Keisuke genau wusste, dass sie eine echte besass, fand er Gefallen daran, sie dennoch danach zu fragen. Immer und immer wieder. Für einen Moment blickte sie zu Hei. Immerhin war sie in diesem Falle nicht die Einzige, von der er die Lizenz sehen wollte. Heis Worte liessen sie scharf die Luft durch die Nase einziehen, als er sie als 'Alte' bezeichnet hatte. "Alt?", wiederholte sie giftig, "Ich zeig dir gleich wer von uns Beiden alt ist. Wenn du vor meinen Füssen auf dem Boden kriechst und meine Klinge an deiner Kehle sitzt, wirst du deine Meinung mit Sicherheit mit Freuden ändern.", sie schenkte ihm ein genau so verachtenden Blick wie sie ihn zuvor Keisuke zugeworfen hatte. Sie befand sich hier in keiner guten Gesellschaft. Weder dieser Hei noch das Pack von Samurai war zu gebrauchen. Vermutlich würde aus ihrem Kopfgeld sowieso nichts mehr werden. Nach der Kontrolle sollte sie sich schnell von hier aus dem Staub machen. Plötzlich stand da ein Kerl der ihr die Hand entgegenstreckte und sie auffordernd ansah. Kana sah ihn an, dann seine Hand und schaubte abermals. "Ja doch!", sagte sie eindeutig genervt und verdrehte die Augen. Sie kramte in ihrer Seitentasche nach ihrer Lizenz und war der Meinung, dass sie die Sache hier in weniger als einer Minute beendet hatte und dann verschwinden könnte. Leider hatte sie da falsch gedacht. Sie suchte nach ihrer Lizenz, doch da wo sie sie normalerweise aufbewahrte, war sie nicht. "Das kann doch nicht sein ...", murmelte sie dann, "ich hab sie doch sonst immer hier.", fuhr sie mit ihrem Selbstgespräch weiter. Der Mann, der ihre Lizenz überprüfen sollte, gab ein ungeduldiges Seufzen von sich, was Kana nur umso mehr entgleisen liess. Sie hob den Kopf und funkelte ihn böse an. "Ich suche ja!", antwortete sie schnippisch und beobachtete aus dem Augenwinkel Hei. Ob er wohl auch eine Lizenz hatte? Doch egal wie lange sie suchte. Und egal wo sie suchte ... Die Lizenz fand sie nicht. Plötzlich wurde Kana bewusst, dass sie heute Morgen ihre Taschen geleert hatte um nach etwas anderem zu suchen. Es war genau die Tasche gewesen, in der sie auch dieses verfluchte Stück Papier aufbewahrte. Wahrscheinlich hatte sie es in der Eile vergessen wieder einzupacken. Die Weisshaarige biss sich auf die Unterlippe. Was nun? Keisuke wusste, dass sie eine gültige Lizenz besass, er würde das schon verstehen. "Ich hab sie Zuhause vergessen.", gab sie dann tonlos von sich. Keisuke hob eine Augenbraue. "Du hast sie also nicht dabei? Wie schade.", er lächelte leicht, "mit anderen Worten, du hast keine Lizenz.", er winkte einem seiner Männer, "abführen!" Kana dachte nicht richtig zu hören. "Was?!", ihre Stimme überschlug sich fast so laut hatte sie dieses eine Wort ausgesprochen. "Abführen? Keisuke! Du verdammter Bastard! Du weisst genau, das ich eine gültige Lizenz besitze! Du hast sie schon gefühlt hundert Mal kontrolliert. Jetzt hör' auf mich zu verarschen und lass mich in Ruhe!" Keisuke jedoch ignorierte ihren Wutausbruch und gab seinen Männern weiterhin die Anweisung, Kana in Gewahrsam zu nehmen, während er darauf wartete, was für eine Überraschung Hei zu bieten hatte.