Big Sis VS Lil Bro [Forest VS Minari]

Regen, immer nur Regen. Seit er hier war hingen diese schwarzen Wolken über der Stadt. Menschen sah man hier nie. Selbst das Gasthaus in dem er übernachtete war Leer und trotzdem... trotzdem schien es als wäre das ganze nur eine Fassade für ein verstecktes Leben. Er spürte wie die Augen auf seinem Rücken lasteten. Die Schatten, die durch die Straßen huschten. Seine Kleidung hatte er tauschen müssen. Den weißen Mantel hatte er gegen einen schwarzen Ausgetauscht, der Kapuze wegen. Es wäre ungünstig, wenn er bei diesem Wetter ohne Kapuze kämpfte. Das Haar würde ihm in die Augen fallen und seine Sicht einschränken. Egal was für ein Gegner käme, er musste freie Sicht haben. Deshalb hing die weite Kapuze ihm bis über die Augen im Gesicht, der Mangel des Lichts tat sein Übriges um das Gesicht des ehemaligen Shinobi vollständig zu verdecken. Selbst das Licht der immer wieder zuckenden Blitze war merkwürdig schwach... Lediglich die Leuchttafeln des Hochauses boten eine wahre Lichtquellen, doch er stand auf dessen Dach, wo das Licht nicht hin fiel.
"Hier dürfte ich das Subjekt sofort sehen...", schoß es ihm durch den Kopf. Unter ihm war die Spitze des Hochhauses, ein zwiebelförmiger Bau, der in ein Flachdach endete. Von hier war er der höchste Punkt in diesem Städtchen. Und doch war er kaum zu sehen, das schwarz legte ihn in eine Ebene mit dem Hintergrund.
Ein Zucken durchzog den Körper des Mannes und sein Körper verkrampfte sich schlagartig. Ein Mann in einer ebenso schwarzen Kluft wie der seinen erschien vor seinem Auge, das Haar hellblau und seine Körperhaltung gelassen. Minari schüttelte den Kopf um seine Gedanken zu sammeln. Was war das? Er konnte es sich nicht erklären, aber er wusste, dass es nicht normal war.
Einmal mehr nahm er einen tiefen Atemzug und sah sich um. Immernoch kein Anzeichen seines Gegners. Ob es eventuell ein Genjutsu war, um ihn abzulenken?
"Wie ich diese Illusionsfritzen hasse...", murmelte der Schlangenbeschwörer vor sich hin und stieg von seiner Zwiebel herab. Seine Schritte führten ihn an den Rand des Baus, wo er von oben herab auf den kahlen Vorplatz sah, der mit grauen Betonplatten versehen war.
"Ziemlich Trist für eine... Metropole..."

Schnelle zügige Schritte trugen sie druch die Seitengassen, einer Gestalt folgend die sie nicht kannte, ihr jedoch sehr vertraut zu sein schien. Die Kapuze ihres Mantels war schon seit geraumer Zeit vom Kopf gerutscht, wodurch ihr der spärliche Regen, der seinen Weg zwischen den Mauern zum Boden fand, ihr immr wieder ins Gesicht schlug. Warte! Doch ihre Rufe blieben ungehört. Schlitternd jagte sie durch die Gassen, das plätschern ihrer Schritte wurde durch den immer wieder kehrenden Donner übertönt, ab und an zuckte ein Blitz über sie hinweg, beleuchtete die Gasse für einen Moment, ehe sie wieder in eher gedämpftes Licht gehüllt wurde, was ihr die ganze Sache noch schwerer machte. Hach... ich muss schnell hier raus.. es ist viel zu dunkel hier. Ihr Bauch verkrampfte sich bei dem Gedanken an die mögliche Dunkelheit die hinter der nächsten Kurve lauern könnte. Als die junge Frau um die nächste Ecke hastete, kam sie für einen Moment ins Schlittern, dachte schon sie würde gleich die Wand küssen, da stolperte sie jedoch mehr oder minder auf einen von Neon Leuchtstoffröhren, hell beleuchteten Platz. Die Gestalt die sie bis eben noch verfolgt hatte war verschwunden. Was zum? Mit einer Hand wischte sie sich den Regen aus dem Gesicht, sie war zwar kaum auser Atem jedoch hatte sie die Verfolgungsjagt im halbdunkeln etwas mitgenommen. Ihr Blick richtete sich auf den riesigen Wolkenkratzer direkt vor sich. Warum hatte sie das Gebilde nicht schon vorhin gesehen? Was war das hier eigentlich für ein Ort? Eine Bewegung aus dem Augenwinkel wahrnehmend, lies sie ihre Fragen vergessen. Sofort wirbelte sie herum, legte ihre Hände auf die Griffe ihrer beiden Waffen. Zeig dich! Schon seitdem sie diesen Ort erblickt hatte, wusste sie was hier auf sie zukommen würde. Sie hatte es schon gewusst als ihr die fremde Gestalt in ihren Träumen erschienen war und ihr den Weg hierher gewiesen hatte. Warum sie ihr gefolgt war wusste sie selbst nicht. Vielleicht hoffte sie darauf hier Antworten zu finden die sie so verzweifelt suchte.

"Dein Auftrag ist klar. Finde und töte das Subjekt, weiße Schwertlilie. Sie trägt zwei Schwerter, die ich unbedingt will. Du wirst reich bezahlt dafür, deine Dorfbewohner müssen nicht leiden wenn du sputest..."
Man hatte ihn seinen Dorfbewohnern zu liebe bis ans Ende der Welt gejagt, um eine Kunoichi zu bekämpfen, deren Schwerter etwas besonderes waren. Es gab viele besondere Waffen, aber warum ausgerechnet diese Beiden? Er musste sich aufjedenfall in Acht nehmen wenn die Waffen so besonders sein sollten. Vielleicht musste er ja auch seinen Trumpf ausspielen? Ein Schwert, dessen Schärfe Legendär war und das nur eine Hand voll Menschen seither tragen durften. Eine Klinge, so abgrundtief böse wie der Legendärste seiner Besitzer...
Wieder zuckte ein Blitz und diesmal senkte Minari den Blick auf den Platz herunter. War da gerade einer dieser Schatten? Instinktiv griff Minari nach dem Griff seiner ältesten Klinge, Karasutsume, das Schwert ohne besondere Fähigkeiten. Generell musste Minari sich eingestehen, keine Waffen zu besitzen die Besonders waren - mit Ausnahme diesem einen. Ob das für den Feind langte..?
Nocheinmal zuckte ein Blitz über den Himmel und die Schatten, die den Platz bedeckten, waren verschwunden, als ein zweiter, hell gleißender Blitz in den Platz selbst einschlug. Minari bedeckte sich die Augen mit der Handschuhten Hand und wandte den Kopf ab, doch der grollende Donner betäubte seine Ohren, ließ den Klang der nahenden Schritte verschwinden. Erst als der dumpfe Schlag des Donners in seinen Augen verklungen war, konnte er hören, das dort jemand war. Klingen prallten Aufeinander, wie in einem Kampf zwischen zwei Sterbenden Schlangen. Als sich sein Blick abermals senkte sah er sie. Von schwarzen Schatten umbegen kämpften dort zwei Krieger, einer mit blondem Haar und dunkelblauen Augen, in der Hand ein Schwert das einem Schlüssel glich. Der Andere... war wieder dieser Blauhaarige. Auch er trug einen Schlüssel, schwarz wie Nacht. Sein Stil dem des Blonden ebenbürtig. Die helle Schlüsselwaffe auf einen Schild aus... Chakra... traf, waren Beide verschwunden und ein anderer Mensch stand da, das Blonde Haar nass vom Regen, die Kapuze des Mantels den sie trug schon nichtmehr tragend.
"Ist sie das...?", fragte er sich im Stillen.
Er musterte sie, was durch den Mantel schwer war, aber er sah, dass sie klein war. Einen Kopf, vielleicht auch etwas mehr im Unterschied zu ihm. Aber sie trug ein Kopftuch, das sah er selbst hier. Ihre Hände ruhten auf etwas, das er nicht entziffern konnte. Vielleicht Schwertgriffe? Oder etwa doch kleinere Waffen? Wakizashi, Sai.. vielleicht sogar nur auf Spezialkunais? Er musste es aufjedenfall wissen. Seine Hände wanderten zur Kapuze, zogen sie zurück und ließen sein nachtschwarzes Haar im kurzen Wind, der hier oben wehte, tanzen. Sein kaltes Gesicht, ohne ein Lächeln darin, wurde von jedem Schatten befreit. Und seine Augen suchten etwas weit entfernt. Das smaragdfarbene Grün wirkte wie Feuer in dem Gesicht des Mannes. Eine Hand, die linke und behandschuhte, wanderte wieder herab, während die Freie sich zum Mund bewegte und einen lauten, starken Pfiff erklingen ließen. Es hallte über den gesamten Platz, von den Wänden der Hausreihen abprallend, den Ort mit einem kalten Klang erfüllend. Danach Schritt er so nah an die Kante wie es ging, seine Zehen ragten teilweise schon über das Dach hinaus. Und aus irgendeinem Grund kam ihm diese Position merkwürdig vertraut vor...