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| Thema: [Emi & Izanagi] Über Prüfungen und komische Leute Mo Mai 08, 2017 9:29 pm | |
| Sie waren immer so eine Sache. Diese Prüfungen, die keiner mochte. Die einen hingen an der Theorie, die anderen an der Praxis. Aufgaben erschienen wie riesige Wellenschläge, die von oben herab tobten und alles unter ihnen erschlugen. Öffentliche "Vorbereitungen" waren auf einmal das Becken voller Haie oder Piranhas. Beim Üben der Fragen wollte man sich am liebsten in seiner kleinen Muschel der derzeitigen Unwissenheit verkriechen, in der Hoffnung, dass man am tatsächlichen Termin nicht ganz so aufgeschmissen sein würde... Überall auf dem Gelände sah man gerade Gruppen junger Akademisten, hatte der Gong doch vor weniger als zwei Minuten zum Ende des Unterrichtstages geschlagen. Die Prüfungen waren wieder einen Tag näher gerückt, fanden nun alsbald statt. Ein paar vereinzelte Tagesstunden blieben den Anwärtern noch zur Vorbereitung. Die einen rannten panisch sofort in ihre Lenrgruppen, die anderen huschten nach Hause, um dort den Buchseiten zu fröhnen. Wieder andere namen es gelassen und zuckten die Schultern oder standen an der Hauswand, um sich frühreif am grauen Himmel zu ergötzen und cool zu wirken. Dennoch hatten sie alle wohl zumindest eine Art von... Nervosität in sich. Zumindest fast alle. Denn den rund Zwölfjährigen der auf einem Ast vor sich hin und her schwankte - und geflissen ignorierte, dass er sich den Hals brechen konnte und selbst der Baumlauf ihm nicht helfen würde - sah niemand. Oder wollte niemand sehen, je nachdem. Eigentlich wollte niemand mit ihm etwas zu tun haben und hielt sich am ehesten von ihm fern. Zu komisch war er, zu merkwürdig. Und dieser Junge hatte eindeutig zu große und kranke Fantasien. Mit dem konnte etwas nicht stimmen. Bei Jutsus stellte er immer Fragen nach diversen Körperteilen und wie sich der Körper "verrenken" konnte und wie lustig dieses oder jenes Genjutsu doch wären... Makaber... und dann lächelte dieser Kerl auch noch so finster-fröhlich, als ob er sich über Omas Plätzchen unterhalten würde. Jeden Tag blickte dieser Zwölfjährige also den Gesichtern entgegen, die sich lieber von ihm abwandten und manchmal in Schockstarre, manchmal in Verwunderung zu ihm blickten. Niemand wollte mit ihm befreundet sein. Ja, das war wirklich schon... Lustig. Er fand es lustig. Die Gesichter um ihn herum und was sie für ein Getöse darum machten, wenn er mal wieder die ein oder andere Anekdote erzählte oder seine eigenen Erkenntnisse mit in den Unterricht einbrachte. Als der Lehrer praktisch einmal in einem Fallbeispiel nach Möglichkeiten fragte und er auf eine zerfetzende Shurikenfalle oder das "Höllenfeuer" aka Katon-Falle zu sprechen kam... Er hatte es eben in einer blühenden Fantasie ausgeschmückt! »Tihaha...!« Immer noch musste er belustigt daran denken. Ja, es machte Spaß hier an der Akademie zu sein und generell in diesem Dorf! Es war lustig. Er fand es amüsant. Genauso wie die Prüfungen! Die waren lustig! Richtig lustig! Tihi, alles kein Problem! Ja, von den "geistigen Fragwürdigkeiten", die manche Lehrer in dem Jungen sahen, abgesehen, so konnte man doch festhalten, dass Izanagi einer der "besseren" Schüler war. Bedauerlicherweise... aus der Sicht von manchen. Obgleich ihm sowieso egal war, was andere von ihm hielten. Izanagis düsterer Fröhlichkeit konnte sowieso keiner Herr werden oder sie ihm gar verderben. Sollten sie ihn doch alle meiden, so wie jetzt. Oder? |
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