Tamashii no Utsuri
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Ein RPG in der Welt der Shinobi
 
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BeitragThema: [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking...   [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking... - Seite 2 Icon_minitimeSa Jun 24, 2017 7:49 pm

das Eingangsposting lautete :

Irgendwo im Randgebiet Hi no Kunis, mitten in einem milden Winter, einige Tage nach dem aktuellen Inplay. Ein kleines, unbedeutendes Dorf von Zivilisten, das von seinem Porzellan lebt, welches es herstellt und von Hand bemalt. Irgendein Reicher verdient sich die Nase golden und lässt die meisten Dorfbewohner dafür bei sich arbeiten, bezahlt sie selbstverständlich nicht wirklich angemessen. Es besitzt einige kleinere Läden, einen Markt, ein größeres Gasthaus und ist alles in allem eher verwinkelt aufgebaut.


Hajime schnaubte leise und starrte in die Dunkelheit der Nacht, die goldgelben Augen davon abhaltend, sich aus Gewohnheit zu schließen. Er stand an einem Fenster, nicht direkt davor, sondern am Rand, sodass er hinaus spähen konnte, aber hinter dem zarten Spitzenvorhang von außen nicht wahrgenommen werden konnte. Seine Schulter lehnte an der Wand, die behandschuhte rechte Hand hing locker herab, die andere steckte in der Hosentasche des Mannes. Vor dem Fenster war nur wenig zu erkennen, es führte raus auf eine der Straßen, die hier so verwinkelt um jedes Haus und dessen Garten führten. Es war eigentlich nahezu unmöglich, überall aufzupassen. Aus diesem Grund hatte er sich darauf verlegt, immer mal wieder durchs Haus zu streifen, leise und ohne Licht. Mitten in der Nacht war er hier in einem Dorf, das er nicht kannte und ihm nichts bedeutete.
Um einen Mann zu schützen, der Schutz vor einem Attentäter gesucht hatte. Seine Geschichte war vermutlich herzzerreißend gewesen, aber eigentlich hatte der Inuzuka nur mit einem halben Ohr überhaupt zugehört. Es war ihm egal, was die Leute von ihm wollten, solang sie nicht die Bösen in der Geschichte waren. Und solang der Preis stimmte. Auch wenn er sein Dorf verlassen hatte und viele das als ehrenlos ansahen, so hatte er zumindest seine Nase nie in all zu zwielichtige Angelegenheiten gesteckt. Auch versuchte er großteils, anderen, ehrlichen, friedlichen Menschen nicht zu schaden. Obwohl er sie deshalb nicht mehr leiden konnte, als andere Personen. Er wollte ihnen nur kein Leid zufügen und sich "ehrlos" verhalten.
Jedenfalls war er auf die Art und Weise bei seiner Durchreise hier gelandet. Der Schwarzhaarige war in dem Gasthaus des Ortes gewesen und hatte sich dort erholt und etwas gegessen. Normalerweise mied er Menschen ja, aber nach den Nervensägen hatte es ihn nurnoch von Konoha fort getrieben, völlig egal, wem er dabei in die Arme sprang. Der Typ, der gerade friedlich in seinem Bett schlummerte, mit Koemi an seiner Seite - die Ninkendame lag vor dem Bett und wachte dort - hatte Hajime angesprochen. Offensichtlich sah er aus, als könnte er irgendwas oder als wäre er zumindest ein Shinobi. Oder Schläger. Jedenfalls hatte er den Auftrag angeboten und nicht all zu viel betteln müssen. Es war eine willkommene Abwechslung von dem Gedanken gewesen, vielleicht doch zu Kana zu reisen und sie zu besuchen. Zu sehen, wie es lief, mit ihrer Tochter?
Abermals schnaubend schüttelte der Missingnin den Kopf. Er wusste selbst nicht, was in den letzten Wochen los war, seit er ihr geholfen hatte und Konoha so nah gewesen war. Es hatte ihn irgendwie dorthin zurückgezogen, weil er plötzlich wieder Sehnsucht verspürte, die er lange nicht gefühlt hatte. Andererseits hatten ihn Abscheu und Unwohlsein wieder fortgetrieben, sodass er rastlos durch die Wälder gestreift und letztendlich doch wieder gegangen war, nachdem er dabei auf zwei "Kinder" getroffen war. Genau diese Reaktionen waren der Grund, weshalb er Kana nicht hatte helfen wollen. Dass er es doch getan hatte, war wohl selbstgewähltes Elend... Und nun stand er hier, einen Dödel beschützend, der sich irgendwie hatte linken lassen und dadurch Zielperson von Attentätern geworden war.
Seine Unschuld hatte er nur all zu häufig beteuert und seine Geschichte hatte plausibel geklungen. Zumindest das, was Hajime bewusst gehört hatte. Ob er das einem Attentäter auftischen sollte? Vielleicht würde er die Person auch einfach vertreiben... Oder es kam niemand und er hatte Geld für's Nichtstun bekommen.
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Kaminishi Kana
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BeitragThema: Re: [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking...   [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking... - Seite 2 Icon_minitimeSo Aug 27, 2017 3:50 pm

Kana hielt für einen Moment den Atem an, ungewollt. Sie lauschte seinen Worten und seltsamerweise empfand sie dabei Erleichterung. Aber warum? Einen Moment dachte sie darüber nach und wurde sich bewusst, dass es die Tatsache war, dass er sie dafür nicht verurteilte. Er erklärte, dass man nicht automatisch als gutes Elternteil geboren wurde, was keine Entschuldigung war, aber dennoch eine Begründung. Es war, als hätte er indirekt gesagt, das er ihr Handeln irgendwie nachvollziehen konnte.
"Da hast du wohl recht.", murmelte sie leise und seufzte leise. Es gab mit Sicherheit Menschen, die alles von Anfang an richtig machten, doch was war überhaupt richtig und was falsch? Lag das nicht im Auge des Betrachters? Vielleicht hätte sie sich diese Frage schon viel früher stellen müssen. Hätte sie ihre Tochter gleich von Anfang an so akzeptiert und ihre Rolle als Mutter, wäre alles anders gekommen. Dann wäre sie zusammen mit Izumi auf Missionen gegangen und womöglich wäre dann ein unschlagbares Team aus ihnen geworden? Die Vorstellung gefiel Kana. Sie lächelte leicht in Gedanken versunken als Hajime dann nach Izumis Vater fragte.
Die Weisshaarige presste ihre Lippen aufeinander und schüttelte leicht den Kopf.
"Er ist tot. Schon lange. Weder kennt Izumi ihren Vater noch hat ihr Vater seine Tochter jemals kennengelernt.", war ihre einfache Erklärung. Im Moment wollte sie nicht mehr darüber sagen. Kana hatte den Tod dieses Mannes nie wirklich überwunden. Das war womöglich auch der Grund, weshalb sie später nie wirklich wieder glücklich wurde was Beziehungen anging.

Dann kam Hajimes Part. Er erzählte ihr etwas aus seiner Vergangenheit. Er fragte sie, ob sie jemals über die Zeit in Konoha gesprochen hätten und sie verneinte es mit einem leichten Kopfschütteln.
Der Inuzuka erzählte ihr, dass er ebenfalls kein guter Vater für seine Kinder war und sie in Konoha zurückgelassen hatte. Den Grund beschrieb er jedoch nicht richtig, er deutete ihn nur an und beschrieb ihn als sehr persönlich. Das Dorf selbst hatte ihm also nichts angetan. Kana legte den Kopf leicht schief und beobachtete ihn stumm dabei, wie er eine weitere Decke über ihr ausbreitete. Es überraschte sie, mit wieviel Sorgfalt er darauf achtete, dass sie vollständig bedeckt war, man hätte es fast liebevoll nenen können, wie er die Decke über ihr ausbreitete. Dieses Tun überraschte Kana, gleichermassen genoss sie es aber irgendwie. Es fühlte sich ... gut an?
Während er die Decke über sie ausbreitete, hatte er seine kurze und eher detailarme Geschichte erzählt. Für einen Moment dachte Kana darüber nach, seine Vergangenheit nagte an ihm, wie die ihre an ihr, wie es schien.
Ihr Blick war nicht vorwurfsvoll, als sie ihn betrachtete, sie lächelte sogar leicht, wenn auch freudlos.
"Mir scheint, wir haben mehr Gemeinsamkeiten als uns bewusst war, als wir uns kennengelernt haben. Wie lange kennen wir uns nun schon und wussten im Grunde gar nichts übereinander?", fragte sie dann und blickte für einen Moment auf Hajimes Hände, bevor sie wieder in sein Gesicht sah, "Ich fürchte, wir haben beide unsere Fehler begangen die uns bis heute verfolgen ... Wobei wir wohl nicht immer für alle selbst verantwortlich sind.", für einen Moment hielt sie inne und blickte durch Hajime hindurch, sah vor ihrem inneren Auge wieder Izumis Vater ... Sein Lächeln.
"Izumis Vater und ich wollten heiraten. Als ich schwanger war, hatte ich das Gefühl, das Glück wäre vollkommen gewesen, aber das Leben ist keine Frühlingswiese auf der man auf ewig glücklich leben kann.", sie zuckte leicht mit den Schultern, als ihr Blick dann wieder durchdringender wurde. Die Emotionen wichen aus ihrem Gesicht und sie sah Hajime ernst an, "Was wir hier besprechen, bleibt innerhalb dieser Räume!", sagte sie dann mit Nachdruck, "Ich schenke deinen Worten Vertrauen und setzte auf deine Verschwiegenheit. Enttäusche mich nicht.", aber tief in ihr drin sagte ihr ihr Gefühl, dass Hajime sie nicht enttäuschen wird.
Kana richtete sich wieder leicht auf, wobei die Decke wieder etwas von ihren Oberkörper rutschte und was sie gleichzeitig etwas näher an den Inuzuka brachte. Sie konnte nun ganz fein seinen Atem auf ihrer Haut spüren. Für einen Moment betrachtete sie ihn. Feines Knistern erfüllte die Luft und Kana war sich nicht sicher, ob es nur vom Feuer kam oder noch mehr diesen Raum erfüllte.
Dann griff sie nach der Wasserflasche um zumindest ihren Durst zu stillen.
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BeitragThema: Re: [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking...   [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking... - Seite 2 Icon_minitimeFr Sep 08, 2017 10:58 pm

Hajime musterte Kana eine Weile, während sie seine Geschichte scheinbar aufnahm und anschließend darauf reagierte. Er hatte nicht vor, weitere Fragen über Izumis Vater zu stellen, da sie scheinbar nicht darüber reden wollte. Viel eher kam ihm in den Sinn, eine Augenbraue leicht in die Höhe zu ziehen und leicht zu schnauben. Kana und er hatten so wenig gemeinsam, dass ihre Aussage ihn zutiefst verwunderte. Sie war aufbrausend, hatte so viel in ihrer Vergangenheit, was sie als tragischen Fehler zu betrachten schien und trug viel davon offenbar heute noch mit sich herum. Sie versteckte ihre Emotionen stets und ständig vor jedem, sie war selten entspannt und alles in allem eher abschreckend. Wobei Letzteres vermutlich sogar eine Gemeinsamkeit darstellte.
Der Inuzuka bereute von seinen vergangenen Taten nichts, weil er mit den Ereignissen abgeschlossen hatte und einsah, dass ihm große Trauer wenig brachte.
Sicher war er nicht glücklich darüber, was er von seiner Tochter gesehen hatte, das einzige Mal, als er in Konohagakure zurück gewesen war, doch es hing ihm nicht nach. Er war auch nie ein schlechter Vater gewesen, außer man sah eben seinen Weggang als solches. Vor allem aber war er sich dessen bewusst, dass jede Entscheidung er selbst getroffen hatte und kein anderer ihn dazu gezwungen hatte. Auch kein Umstand konnte rechtfertigen, wie er damals mit allem umgegangen war, sondern nur er selbst.
Demnach schüttelte er leicht den Kopf und wollte eigentlich gerade protestieren.
Die Stimme der Kamnishi unterbrach ihn aber, als sie wieder von Izumis Vater sprach. Unwillkürlich stockte er und schluckte die Worte vorerst, die ihm auf der Zunge gelegen hattte, etwas unschlüssig, was er darauf antworten sollte. Seine goldgelben Augen lagen dabei weiter auf der Weißhaarigen, die sich in einem Bett ausruhte, dass er seit längerer Zeit nicht mehr benutzt hatte. Er beobachtete, wie der Ausdruck aus ihrem Gesicht wich und fühlte unwillkürlich den Drang, sie zum Schweigen zu bringen. Er kannte den Ausdruck und er wusste, dass ihm nicht gefallen würde, was jetzt kam.
Seine Zähne mahlten kurzzeitig aufeinander, während die scharfen Worte die Luft im Raum förmlich schnitten. Sein Kiefer war angespannt. Hajime fixierte die Augen der Frau, die sich langsam aufsetzte und somit seinem Gesicht näher kam, als zuvor. Ein leicht animalisches Knurren drang aus seiner Kehle und er bleckte die Zähne beinahe wie ein Wildtier, während seine Augenbraue abermals zuckte, begleitet von der angestrengt hervortretenden Ader an seiner Schläfe. "Sonst was, hm?", zischte er, ohne auch nur einen Millimeter zurück zu weichen. Stattdessen richtete er sich aus seiner leicht gebückten Haltung weiter auf und straffte seine Schultern. Er spürte die Gereiztheit in seinem Magen und hätte sie vermutlich am liebsten über Kana ausgekotzt. Das einzige Flimmern, das er in der Luft spürte, war der Anflug von Wut, der sich über ihm breit machte. Warum vertraute er der Frau überhaupt?
Warum hatte er sie eingesammelt und nicht einfach zum verrecken auf der Straße liegen gelassen?
Wäre sein Leben dann nicht weitaus einfacher?
Koemis Ohren zuckten leicht und die Ninkendame driftete aus ihrem Tiefschlaf zurück in einen dösenden Halbschlaf, da sie die Anstrengung in der Stimme ihres Partners spürte. "Willst du mir die Kehle aufschlitzen? Mich mit deinen glitzernden Kristallen aufspießen?", grunzte er tief, die Augen mittlerweile leicht aggressiv zusammengekniffen. Warum tat sie das immer wieder und bestrafte jede seiner Taten mit Misstrauen? Und warum genau versuchte er es immer wieder und war immer wieder überrascht, wenn sie so unreif reagierte, obwohl er sie doch dahingehend zur Genüge kannte?
Einige Augenblicke starrte der Inuzuka sein Gegenüber lediglich an und sein Blick hatte nicht nur Schärfe und Verachtung in sich, sondern auch etwas anderes... Etwas Verletztes, Getroffenes? Vermutlich war er so leicht nicht zu identifizieren, aber dass er wenig erfreut über ihre Worte war, war wohl deutlicher denn je. Abrupt erhob er sich von dem Stuhl und schob ihn wieder zurück an den Tisch, bevor er begann, einige Dinge in seine Tasche zu räumen, den Rücken Kana zugewandt.
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BeitragThema: Re: [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking...   [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking... - Seite 2 Icon_minitimeDi Sep 12, 2017 7:18 pm

Vielleicht, bemerkte Kana, war es eben doch nur das Feuer, das geknistert hatte. Den kaum hatte sie ihre nicht ganz so ernst gemeinten Worte ausgesprochen, änderte sich Hajimes Gesichtsausdruck. Als hätte sie einen Schalter in seinem Kopf betätigt. Die noch so eben fast schon harmonische Stimmung war zunichte und sein Blick strafte sie mit Verachtung. Ein Ausdruck, den sie schon oft gesehen hatte. Mit solch einem Blick sahen sie viele Menschen an, die meisten, die sie nicht kannten und nur ihre oberflächliche Art kennengelernt hatten. Doch Hajime war anders, Hajime hatte sie ihr Inneres gezeigt. Vor allem heute hatte sie ihm Dinge erzählt, die sehr an ihr nagten und die sie tief in sich vergraben hatte. Nur seinetwegen hatte sie sie wieder ausgegraben und was sie dafür bekam, war der gleiche, verachtende Blick, wie sie es von so vielen anderen Menschen kannte, die sie hassten.
Kana atmete tief durch. Auch ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Er wurde hart und kalt. Ihre Augen zuckten leicht, als er fragte ob sie ihm die Kehle aufschlitzen wollte.
In ihrem Kopf schrie eine leise, untergehende Stimme, dass sie versöhnlich und freundlich antworten sollte. Dass sie sich entschuldigen sollte ... Aber sie wäre nicht Kana, wenn sie so handeln würde. Das war gegen ihre Natur, das war gegen ihren Charakter.
"Vielleicht!", zischte sie zurück. Und wer genau hinhörte und hinschaute, würde bemerkten, dass sie mit diesen Worten Trotz zum Ausdruck bringen wollte und ihre Unfähigkeit zu zeigen, dass Hajime sie soeben zutiefst verletzt hatte.

Kaum hatte sie das gesagt, war Hajime auch schon auf den Beinen und räumte einige Dinge ein. Kana ballte die Hände zu Fäusten und hätte am liebsten losgeschrien. Ihr tat noch der Kopf weh und ihr Körper weigerte sich, von diesem verdammten Bett aufzustehen. Und es brachte sie fast um den Verstand, das Hajime sie nicht verstand. Und das sie ihren Stolz nicht einfach beiseite schieben konnte. Er hatte ihre Drohung offensichtlich in den falschen Hals bekommen, den tatsächlich hatte sie es mitnichten so ernst gemeint, wie sie so vieles andere gesagt hatte. Aber vermutlich waren das einfach die falschen Worte zum falschen Zeitpunkt gewesen.
Sie atmete schwer, zwang sich dennoch in eine aufrecht, sitzende Position und betrachtete Hajimes Rücken. Wieso reagierte er nur so? Wieso konnte er nicht einfach einen Schritt auf sie zu gehen und ... Kana schüttelte leicht den Kopf. Was dachte sie da bloss? Einen Schritt auf sie zugehen und dann was?
Ihre Augen glitten über seinen Körper. Er sah gut aus, aber mehr war da nicht, mehr durfte da nicht sein. Hajime war kein Mann für sie. Sie würden sich mit Sicherheit Tag und Nacht streiten. Er war verdammt stur, genau so wie sie es war. Ihr Stolz würde ihnen zum Verhängnis werden.
"Leb' wohl, Hajime.", sagte sie aus einer Mischung aus unterdrückter Wut und Trauer.
Würde er bleiben, wenn sie ihn darum bitten würde? Sie rang mit sich selbst, sie zog es tatsächlich in Erwägung, doch die Hürde ihres Stolzes war zu gross und so blickte sie einfach nur mit starrem Blick zu Hajime, wobei ihre Augen immer wieder kurz zur Tür zuckten.
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BeitragThema: Re: [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking...   [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking... - Seite 2 Icon_minitimeDi Okt 10, 2017 8:02 pm

Hajime atmete gezwungenermaßen kontrolliert aus und ein, da er spürte, wie er sich in seine Wut nur hineinsteigern wollte. Er konzentrierte sich darauf, die Sachen einzupacken, die er hier benutzt hatte und mitnehmen wollte, versuchte sich von den Worten der Anderen abzulenken. Immer und immer wieder versuchte er in letzter Zeit sich ihr anzunähern und bekam das. Die Weißhaarige strafte ihn mit Misstrauen, wo er keines mehr erwartete. Und wo er sich eigentlich sicher gewesen war, dass er es zur Genüge abgebaut und unter Beweis gestellt hatte, dass er eben nicht so war, wie sie es vermutete. Überhaupt hatte er immer gedacht, sie hätten ein Verhältnis mit stummer Loyalität, immerhin war nie irgendetwas zwischen ihnen vorgefallen. Und jetzt, wo er sie mit anderen Augen ansah, wurde alles nur furchtbar viel komplizierter. Genau deshalb meidest du Menschen..., hörte er sich selbst gedanklich.
Ein Schnauben kam abermals von ihm, als die Stille eingekehrt war.
Der Inuzuka spürte das leichte Wutzittern seiner Hände, weil er sich kontrollierte und eben nicht umdrehte und die Kaminishi anschrie. Koemi blinzelte, erwachte aus ihrem Schlaf aufgrund der plötzlichen Bewegungen und der Änderung im Ton der Unterhaltung. Sie war sich recht sicher, dass irgendetwas gerade falsch lief. Die Ninkendame hob den Kopf leicht über die Schulter, hatte sie doch mit dem Rücken zu ihrem Partner gelegen. Ihr Blick glitt von dem Schwarzhaarigen hinüber zum Bett und wieder zurück. Eigentlich hatte sie die Stimmung noch anders im Kopf gehabt. Sie schnaubte, erhob sich und schüttelte sich kurz, bevor sie Kana musterte. Die Frau schien mit sich zu hadern und doch zerschnitt ihre Stimme wieder die Stille. Sie sah nicht aus, als würde sie das meinen, was sie sagte. Ihr Blick und ihr Gesichtsausdruck waren hart.
Nach einem leisen Gähnen musterte sie Hajime und ging auf ihn zu.
Der Stand mittlerweile recht steif da, sah auf seine Tasche. Mit den Worten Kanas war eine seiner Hände schlichtweg herunter gesackt, während die andere noch an der Tasche hing. Seine Schultern waren beinahe etwas abgesunken. Seine Haltung machte weniger Wut deutlich, als sie es eben noch getan hatte und das Zittern seiner Hand neben seiner Hüfte hörte langsam auf. Koemi kam zu ihm, stieß seine Hand an und schob ihren Kopf darunter, sah zu ihm auf. Er wirkte leicht apathisch und abwesend, aber vor allem eins: getroffen. Ob die Verabschiedung ernst gemeint war? Sie klang endgültiger, als real wirkte, aber sie hatte ja auch nicht das gesamte Gespräch mitbekommen. Unschlüssig schob sie sich näher an Hajime, der kurz irgendwie verloren zu sein schien. Verloren in Gedanken oder Ängsten, wer wusste das schon.
Der Iryônin hatte die Worte von Kana nur dumpf wahrgenommen. War es das wirklich? Wollte er so gehen? Wollte er wirklich weglaufen und sie nie wieder sehen? Er seufzte leise, kaum hörbar. Wie ferngesteuert atmete sein Körper tief durch und er schloss kurz die Augen. Selbst von hinter ihm konnte man beobachten, wie seine Haltung wieder aufrechter wurde. Seine Schultern strafften sich, sein Kopf hing nicht mehr, seine Hand war ruhig und strich für einige Augenblicke über das Fell der Ninkendame. Stumm erwiderte er den Blick der Hündin, als er die Augen wieder öffnete. Sie blinzelte nicht, schien beinahe zu nicken, bevor sie die Hütte verließ. Hajime griff nach der Tasche und schloss sie, um sie anschließend mit einer Hand zu nehmen.
Nur langsam wandte er sich zu der Weißhaarigen um, die noch immer so stur und aufrecht im Bett saß. "So funktionieren wir nicht", stellte er fest, ohne sie anzusehen. Die Tasche ließ er auf den Boden gleiten, bevor ihn seine Füße wieder zum Bett trugen. "Du musst versuchen, mir zu vertrauen", bat er sie weitaus sanfter, als seine Stimme sonst klang, obgleich sie dennoch einen festen Ton hatte und nicht wankte oder zitterte. "Ich will die Person sein, der du solche Dinge ohne Bedenken anvertrauen kannst. Aber das kann ich nicht, wenn ich ständig das Gefühl habe, ich muss mich dir beweisen." Seine goldgelben Augen wichen von ihren nicht mehr ab, als sie endlich den Blick der Weißhaarigen zu fassen bekamen und er sie wieder ansah. Er stand nur einen Schritt vom Bett entfernt.
Sein Blick glitt kurz an ihr herunter, bevor er tief durchatmete.
"Versuch es, vielleicht bin ich es wert", bat er ein letztes Mal, nur diesmal leiser. Seine Stimme war beinahe ein Flüstern, während er den letzten Schritt machte und sich an das Bett setzte. Die Hand des Sechsundvierzigjährigen fuhr über Kanas Wange, bevor sie ihren Nacken erreichte und er sie leicht zu sich zog, um die wenigen Zentimeter zwischen ihnen zu überbrücken. Sanft, aber bestimmt presste er seine Lippen auf ihre und schloss die Augen, um für einen Moment zu genießen, was sein könnte. Ohne, dass er es erwartet oder gehoff hatte, ließ ihn der Kuss zittern. Sie war es wert. Jeden Ärger und er wollte sie, aber nicht so. Für einige viel zu kurze Augenblick hielt er sie so bei sich, bevor er von Kana abließ und sich rasch entfernte. "Leb wohl, Kana", wiederholte er ihre Worte beinahe.
Seine Hand griff im Gehen nach der Tasche, die er auf seinen Rücken beförderte, bevor er zur Tür ging. Nur den Bruchteil eines Augenblicks zögerte er, die Klinke in der Hand und den Blick starr auf das Holz gerichtet. "Wir sehen uns wieder."
Mit diesen Worten öffnete er die Tür und verschwand in den Wald.
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BeitragThema: Re: [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking...   [Kana & Hajime] Maybe you SHOULD start asking... - Seite 2 Icon_minitimeDi Okt 10, 2017 8:31 pm

Geh nicht! Geh nicht, bitte geh nicht!, schrie eine schrille Stimme in ihrem Kopf. Äusserliche blieb sie stumm und schwieg. Und sie hätte sich für ihre dumme und abweisende Art in diesem Moment selbst ohrfeigen können. Aber ihr Stolz stand ihr oft im Weg, so auch jetzt. Meistens wurde sie sich dessen gar nicht wirklich bewusst, aber in solchen Augenblicken schien es, als würde es sie wie ein Schlag ins Gesicht treffen, die Erkenntnis, dass sie ihren Stolz einfach nicht überwinden konnte.
Kanas Hand krallte sich in die Decke, die noch bis zu ihrer Hüfte reichte und somit ihre Beine bedeckte. Sie beobachtete Hajime dabei, wie er lauter Dinge in seine Tasche räumte und mit jedem weiteren Ding, das darin landete, verging ihre Hoffnung, dass er bleiben würde. Wieso sollte er auch? Sie war nicht besonders nett zu ihm gewesen. Sie hatte es versucht, nur schien er nicht bemerkt zu haben, dass sie selbst dann nicht mit ihren Provokationen aufhören konnte, wenn sie ihre Worte eigentlich gar nicht so meinte. Die Erkenntnis hinterliess einen bitteren Nachgeschmack.
Nur aus dem Augenwinkel bemerkte Kana, dass sich Koemi aufgerichtet und zu Hajime hinübergegangen war. Er liebte seine Hündin und vermutlich niemand sonst. Vielleicht hatte sie sich auch in ihm getäuscht? Vielleicht hatte sie Zeichen gesehen, wo gar keine waren?
Gerade wollte Kana sich trotzig mit dem Rücken zu ihm wieder ins Bett legen, als sie bemerkte, wie sich seine Körperhaltung wieder strafte und er sich kurz darauf zu ihr umwandte. Kana blinzelte, schwieg jedoch weiterhin. Sie sah ihn einfach nur an.
Er kam wieder auf sie zu und innerlich jubelte die Stimme, die zuvor dafür gebetet hatte, das er nicht gehen würde. Äusserlich blieb sie nach wie vor still und stumm. Ihr Körper war angespannt, den sie hatte seine Worte gehört.
"So funktionieren wir nicht", hatte er gesagt. Kana schluckte. Was meinte er damit?
Er sprach weiter, aber irgendwie hatte sie sich in seinen Augen verloren. Er kam näher und näher. Kanas Hand, die sich in die Bettdecke gekrallt hatte, entspannte sich mit jedem Schritt, den er auf sie zumachte. Und als er vor ihr stand, direkt vor dem Bett, musste sie den Kopf leicht in den Nacken legen um zu ihm aufsehen zu können. Jedoch nur kurz, den er setzte sich zu ihr hin. Sie spürte seine Hand an ihrer Wange, fühlte, wie sie weiter wanderte, in ihren Nacken. Und gerade als sie den Mund aufmachen wollte, um ihm zu antworten, spürte sie seine warmen Lippen auf den ihren. Für einen Moment setzte ihr Herz aus nur um dann doppelt so schnell wieder zu schlagen. Unwillkürlich schloss Kana die Augen, liess den Kuss geschehen, ja, genoss ihn sogar. Es war, als wäre eine Last von ihr abgefallen. Die Angst, das sie Hajime mit ihrer rauen Art und Weise verscheucht hätte. Das Gefühl seiner Lippen auf den ihren bewies jedoch das Gegenteil.
Es war keine Ewigkeit, die verging. Nein, ganz im Gegenteil schien dieser Moment viel zu schnell vorbei zu sein. Hajime liess ihr auch kaum Zeit, um darauf reagieren zu können. Er stand auf, kaum hatten sich ihre Lippen wieder voneinander getrennt und verabschiedete sich wieder von ihr. Im Gehen nahm er die Tasche auf, die er zuvor gepackt hatte.
Kanas Hand wanderte zu ihren Lippen. Mit ihren Fingerspitzen berührte sie sie sanft, als ob sie damit prüfen könnte, ob das, was eben geschehen war, der Wirklichkeit entsprach.
Erst als Hajime dann seine allerletzten Worte an sie richtete, dass sie sich wiedersehen würden, erwachte sie aus ihrer Trance. Sie bemerkte nicht, wie ihre Hand zitterte, die sie an ihre Lippen geführt hatte. Eilig schlug sie die Decke zurück und stand auf. Hajime war bereits aus der Tür verschwunden, dennoch rannte sie zu genau dieser und riss sie auf. Sie blieb im Türrahmen stehen und rief ihm nach: "Hajime! Du bist es wert. Ich werde warten!"
Ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, doch gleichzeitig spürte sie auch, wie ihr Körper die plötzche Anstrengung nicht willkommen hiess. Ihre Beine fühlten sich nach wie vor unglaublich fragil an, als würden sie demnächst unter ihrem Gewicht zusammenklappen. Sie stütze sich also schwer an der Tür ab und blickte Hajime noch eine Weile nach, biss er in der Ferne verschwunden war, bevor sie sich wieder zurück zu Bett begab. Sie musste sich noch etwas ausruhen, dann konnte sie sich auf den Nachhauseweg machen.
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