Thema: Konoha's Bibliothek So Jun 09, 2013 12:04 am
Die Bibliothek Konohagakure-no Satos. Ein Ort für alle Leseratten. Angesammelt an diesem Ort sind nicht nur diverse traditionelle Werke, sondern vielmehr auch Romane. Auch ein großer informeller und dokumentarischer Bereich an Werken ist vorhanden, sodass hier wohl jeder ein Buch für sich finden kann. Während es im Zentrum des Eingangsbereich die kleine Verleihstelle und Rezeption der Bibliothekarin gibt, erstrecken sich im Innern mehrere Tische - manch einer von ihnen auch mit Lampen für die späteren Stunden - , an welchen man ungestört seiner Lektüre nachgehen kann. Wie in jeder Bibliothek beinhaltet hier das oberste Gebot Ruhe und Ordnung. Schreie oder gar das Rennen sind untersagt, sodass kleine Kinder unter Umständen außerhalb des Kinderbuchbereiches, welcher in gewisser Hinsicht bezüglich der möglichen Lautstärke etwas abgeschirmt ist, nicht gern gesehen werden. Gegen halblaute Flüstertöne ist allerdings nichts einzuwenden.
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Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Jun 09, 2013 12:17 am
cf: Waldgebiet hinter den Hokage-Felsen
Die Tür schwang auf, als Setsuna mit seinem bekannt desinteressiertem Blick in die Bibliothek trat. Sogleich schlug ihm der Geruch nach Büchern entgegen. Man kannte ihn, diesen leicht modrigen, aber dennoch alten und schönen Geruch, der einem so vertraut werden konnte, wie die Gesichter der eigenen Familie. So vertraut war er auch dem Brillenträger, denn hier war er ein häufig gesehener Gast, wobei manche sogar behaupteten, sie wäre sein zweites zu Hause. Vielleicht sogar sein Heim, wenn sie keine Öffnungszeiten vorzuweisen hätte. Da es nun aber weder früh am Morgen oder spät in der Nacht war, konnte er sich ohne einen weiteren Gedanken an die Zeit zu verlieren, hier umsehen. Von dem fast schon idyllischen Waldgebiet war er hier her gelaufen, hatte sich hierbei doch auf Grund des gemächlichen Schrittes Zeit genommen, sodass Madoka ihm sicher hatte folgen können. Dennoch hatte er keinen Blick nach hinten verschwendet, da er bereits ahnte, er würde sie dort sehen. Das entsprach seiner Kalkulation. Sie musste da sein, denn seine letzten Worte hatte sie mit Sicherheit als eine Herausforderung angefasst und eine Sunohara Madoka – das war etwas, was der Jôcho wohl am genausten wusste – ließ so etwas nicht auf sich sitzen. Die ältere Dame an der Rezeption blickte auf, als er vor ihrem Tisch stehenblieb und das Buch auf den Tisch legte. “Wenn Sie nichts dagegen haben, so werde ich das Buch selbstverständlich an seinen Ursprungsort zurückstellen, sobald Sie in Ihrer Liste eingetragen haben, dass ich es wieder zurückgebracht habe.“ Die Bibliothekarin nickte, holte sogleich jene Liste heraus – was ein wenig dauerte, doch Setsuna sah es nicht als gerechtfertigt an, wenn er sie deshalb schelten würde, wie andere auf Grund ihres Zustandes der dauerhaften geistigen Umnachtung es vielleicht zu diesem Zeitpunkt getan hatte. So nickte er, als sein Name in der Verleihliste im Kästchen der Verleihliste abgehakt wurde. Die alte Frau schien nicht viel von Technik zu halten, obgleich es mit eben dieser leichter bewerkstelligt werden konnte. Ein Verzeichnis per Hand anzulegen zeugte allerdings auch wieder von sehr guter Arbeit, denn es bedeutete, man war sich seiner Pflicht bewusst. Allein letzteres dadurch fundiert, dass die Schrift auf eben jenem fein-säuberlich gehalten war. Mit einem kurzen Nicken verabschiedete sich Setsuna nun für gut die nächste Stunde von der Dame, machte sich sogleich auf in jene Abteilung der Bibliothek, wo er die gewünschten Werke finden würde.
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Thema: Re: Konoha's Bibliothek Mi Jun 12, 2013 9:01 am
~cf: Krankenhaus von Konoha
Nach einem kurzen Fußweg fand sich die junge Nara in der Bibliothek Konoha´s wieder. Sie war von Kôhei hier her geschickt worden, um vor dem Aufbruch zu ihrer Mission noch einige Informationen über eine Organisation namens Akatsuki zu sammeln. Er hatte da so eine Vermutung, was ihren kleinen Begleiter anging und Sarana sollte einige wichtige Hintergrundinformationen dazu sammeln. Also fand sich die Nara hier ein - in der großen Bibliothek von Konoha und hoffte, an diesem Ort zu finden, was sie suchte. Da sie aufgrund ihrer Medic-Ausbildung schon öfter Bücher wälzen musste, hatte sie schon eine ungefähre Ahnung, in welchem Bereich sie suchen musste, sodass ihr die Last erspart blieb, sich durch die komplette Bibliothek zu suchen. Nach einer guten halben Stunde hatte die junge Dame eine Ausbeute von drei Büchern gefunden, die ihr hoffentlich weiter helfen würden. Sie schlug das erste der Bücher auf, begann darin zu lesen, überflog einige Seiten und machte sich auf einem kleinen Notizblock verschiedene Notizen und Hinweise über das Gelesene. Sie versuchte sich zu beeilen, damit Kôhei und sein kleiner grünhaariger Begleiter nicht allzu lange am Dorftor würden warten müssen, da die Nara ohnehin noch einen Umweg nach Hause machten musste, um zu packen. Nach einer weiteren guten Stunde war sie mit ihrer Recherche fertig, stellte all die entnommenen Bücher zurück in die Regale an ihren vorgesehenen Platz, sammelte ihre Notizen zusammen und machte sich auf den Weg nach Hause, um zu packen und anschließend dann zum Dorftor von Konoha.
~tbc: Dorftor von Konoha
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Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Jun 16, 2013 1:51 pm
So jämmerlich dieses Eingeständnis auch sein musste, so musste es dennoch getätigt werden. Mit müde wirkendem Blick las der Jôcho seine Lektüre, deren Seiten meist schon ein wenig vergilbt waren, da es sich nicht mehr um die neuste Ausgabe handelte. Doch welches Eingeständnis musste er sich machen? Nun, eigentlich war es gar nicht schwer zu erraten, wenn man nur neben ihn blickte, wo niemand saß. Niemand stand. Setsuna war alleine in die Bibliothek gekommen. Der Fall, dass Madoka bald nachfolgen würde, war nicht eingetreten. Nicht, dass er sie vermisste, nein er ärgerte sich nur darüber, falsch gelegen zu haben. So, wie es immer war, wenn etwas nicht nach seinen Kalkulationen aufging. Aber vielleicht hatte er vergessen miteinzubeziehen, dass sie nicht mehr so "dicke" Freunde waren, wie es früher einmal der Fall gewesen war. Vielmehr schienen sie sich seit den Chûnin-Examen doch ein wenig entfremdet zu haben. Irgendetwas schien jedenfalls verändert, doch befand der Dunkelhaarige nicht, dass es deshalb an der Zeit war, sich nur mit diesen idiotischen Gedanken zu beschäftigen. Er war hier her gekommen um zu studieren und nicht, um sich über andere Menschen Gedanken zu machen - selbst, wenn diesbezüglich einer anderen Art und Weise tatsächlich der Fall war. Denn weshalb las er diesen Schinken hier, an welchem die Zeit bereits genagt hatte? Um sich besser das Verhalten von Menschen vor Augen zu führen. Präventiv, um zu verhindern, dass der Teamkollege wieder die ganze Mission in Gefahr brachte und allen ernstes den "Schneid" besaß danach auf dem Trainingsplatz seine Kameraden zu einem kleinen Turnier herauszufordern. Ja, Setsuna befand, dass es nur logisch gewesen war, dass-- "Sieh mal einer an. Was macht denn mein kleiner Bruder hier?" Haare im Nackenbereich stellten sich auf, als die Stimme vernommen wurde. Kurz trat ein lebendiger Ausdruck in die sonst so desinteressierten Augen, bevor der Besitzer seinen Blick hob und immer noch sitzend den großen Bruder musterte, welcher mit einem höhnischen Lächeln auf ihn hinunterblickte. Keine Begrüßung folgte, wie man es erwartet hätte. Respekt? Nein, diesen hatte der sonst allgemeingültige Höflichkeitsfloskeln von sich gebende Jôcho nicht. Nicht gegenüber dieser Person. Nicht gegenüber seinem großen Bruder, welchen viele - wenn sie die Geschichten kennen würden - für seinen jetzigen Gemütszustand verantwortlich machen würden. So folgte auch hier nicht einmal eine Antwort, sondern der Blick wurde wieder auf die Lektüre gesenkt. "Ach, also hälst du es gar nicht einmal mehr für nötig, mir zu antworten, du kleine..." Den Ausdruck schien er hinunterzuschlucken, doch kümmerte sich der Dunkelhaarige nicht darum, blätterte nicht vom ihm Notiz nehmend die Seite um. Dennoch würden ihm viele raten, das nächste nicht gesagt zu haben: "Inkorrekt. Ich halte lediglich eine Antwort für einen überflüssigen Sauerstoffverbrauch und könnte meine Stimmbänder besser schonen. Es widerstrebt sich mir, mich mit einer Persönlichkeit, wie du eine bist, zu unterhalten." Nicht einmal blickte er auf, konnte er doch im nächsten Moment nichts dagegen tun, einen Schmerz am Mundwinkel warzunehmen. Einen tauben Schmerz. Man hörte in der leisen Bibliothek den Stuhl umfallen, dann wurde Setsuna von dem kräftigeren Homo Sapiens am Kragen gepackt und an diesen herangezogen, sodass die Iriden beider Persönlichkeiten sich in den jeweils anderen widerspiegelten. "Hör mir zu, du Schande! Ich erwarte, dass du mir mit Respekt gegenübertrittst! Ich lasse mich nicht so von dir behandeln!", zischte es. Ein anderer hätte sich an dieser Stelle gewehrt. Ein anderer hätte sich seinem Bruder entgegengestellt - doch Setsuna war aus diesen Dingen heraus noch nie ausfallend oder handgreiflich geworden. Selbst auf der Akademie nicht. Er hatte stets mit seinem gewohnten Blick das Gegenüber gemustert. Desinteressiert, distanziert. Vielleicht auch geringschätzig, wie es viele interpretierten und umso wütender wurden. "Respekt gebührt nur dem, der ihn auch verdient." Sasuke wollte ausholen, doch man hörte das Räuspern der Bibliothekarin und die Faust sank wieder. Setsuna wurde losgelassen und verzog die Mundwinkel. Einer von ihnen schmerzte, die Lippe war ein wenig aufgeplatzt, doch wie immer störte er sich nicht daran, stellte seinen Stuhl wieder hin und hob das Buch auf, welches ebenfalls auf dem Boden gelandet war. Schade um das alte Stück.
Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Jun 16, 2013 2:15 pm
[First Post]
Warum war Kana gleich nocheinmal hier? Sie liess ihren Blick durch die vielen Bücherregal schweifen und erkannte einige Leute, die weit gebeugt über ihre Bücher an den Tischen sassen und ihre Lektüre mit meist grimmiger Miene lasen. Ein Anblick für die Götter, doch Kana hatte weder die Zeit noch die Lust sich hier länger als notwenidg aufzuhalten. Sie wusste, dass sie nach Kirigakure musste, dort war Jiyu, der auf sie warten würde. Oder auch nicht. Mit Sicherheit hatte er sich die nächstbeste Frau geschnappt und war mit ihr ins Bett gesprungen. Der Gedanken daran liess sie ihren Blick verengen und ihre Augen bekamen ein gefährliches Glitzern. Schnell schob sie diese Gedanken aber wieder beiseite, jetzt darüber zu sinnieren brachte rein gar nichts, ausser dass sie sich unnötig darüber aufregen würde. Und darauf hatte sie ebenfalls keine Lust. Sie würde nicht zulassen das dieser Typ sie selbst über diese Dinstanz in Rage bringen würde. Die Weisshaarige stellte als leise das Buch zurück ins Regal, welches sie eben durchgeblätter hatte. Sie suchte nach einem gewissen Hinweis, man hatte ihr gesagt, dass sie es hier in der Bibliothek versuchen sollte, generell sah es jedoch nicht unbedingt danach aus, als ob sich hier irgendetwas darüber finden liesse. Sie hatte bereits über eine Stunde hier drin mit Suchen verbracht und nichts gefunden, das ihr auch nur annähernd auf irgendeine Weise hätte helfen können. Nun doch leicht genervt strich sie sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr und richtete ihr Schwer, welches an ihrer linken Hüfte in der Scheide steckte. Man hatte ihr die Waffe am Eingang zur Bibiliothek abnehmen wollen, doch Kana hatte sich vehement gewehrt und erklärt, dass sie sich niemals von der Waffe trennen würde. Sie galt hier in diesem Dorf als Touristin und mit solch einem Stand stellte man gepaart mit einer scharfen Klinge immer irgendwo einen gewissen Risikofaktor dar. Das zumindest hatte sich Kana gedacht, nach dem man sie dann doch nach langer Diskusison mitsamt Schwert in die Bibliothek gelassen hatte. Und nun stand sie hier und suchte und suchte und suchte ... Und fand nichts. Es war schon fast depremierend, wie sehr sie auf den Tipp vertraut hatte, hier etwas zu finden und dann doch nur ergebnislos blieb. Gerade wollte sie sich drehen und das Gebäude wieder verlassen, als sie Stimmen hörte. Sie stutzte und blieb kurz stehen. Die Stimmen klangen nicht unbedingt freundlich und obwohl sie nicht übermässig laut sprachen, hörte man sie in der stillen Bibliothek besser, als man denken würde. Sie blickte also über ihre Schulter nach hinten und erkante einige Meter vor ihr an einem Tisch sitzend einen jungen Mann und daneben einen anderen, jener stand jedoch. Die Situation eskalierte ziemlich schnell. Der sitzende wurde geschlagen und sass dann ziemlich bald nicht mehr. Krachend ging der Stuhl zu Boden und Kana drehte sich langsam nun auch mit dem Körper der Szene zu. "Interessant ...", murmelte sie zu sich selbst und hob eine Augenbraue. Sie war zwar keine Person, die den unendlichen Drang besass, den armen wehrlosen helfen zu müssen, aber dennoch hasste sie sinnlose Gewalt. Sie trat also langsam und gemächlich auf die Szene zu und beobachtete mit wachsendem Interesse die Szene. Der zuvor sitzende Kerl wurde am Kragen hochgehoben und um ein Haar hätte er sich noch eine Faust gefangen. Das leise Räuspern der Bibliothekarin liess den streitwütigen Kerl jedoch innehalten und schlussendlich kam er zur Besinnung. Kana verschränkte die Arme vor der Brust. Ihr Blick glitt zu dem Schwarzhaarigen, dann zu dem tollwütigen Kerl. "Ich denke, ihr solltet eure netten Unterhaltungen samt streitwütiger Handlungen lieber draussen fortsetzten.", erklärte sie dann nüchtern, "Nicht dass mich das gross stören würde, aber ... gibt es hier ein Problem?" Wieso hatte sie sich eigentlich dazu durchgerungen das Wort an diese Beiden zu richten. Generell ging sie das ja nichts an, dennoch war Kana nicht entgangen, dass der Schwarzhaarige eindeutig keine Anstalten machte, sich zu verteidigen und sinnlose Gewalt ging ihr einfach gegen den Strich, ausserdem war sie derzeit sowieso genervt und wenn sie genervt war, tat sie sowieso meist Dinge, die man ihr nicht zugetraut hätte.
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Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Jun 16, 2013 2:59 pm
Sasuke hatte seine Faust wieder gesenkt. Setsuna lehnte am Tisch, nachdem er nun den Stuhl wieder zurechtrückte und sich abwesend über die Lippe fuhr, sein Blick auf den Neuankömmling gerichtet, welcher das Wort an sie gerichtet hatte. Vielmehr die weibliche Person, deren Stimme einen scharfen Tonfall hatte, wie es ihm schien. Sie war mit Sicherheit älter als er, doch konnte er das genaue Alter nicht spezifizieren. Im Alter Sasukes hätte sie durchaus sein können, aber auch älter. Das weiße Haar fiel ihr in leichten Locken über die Schultern und die Augen wirkten intelligent, sodass sich Männer, welche sich für solche Dinge interessierten, mit Sicherheit als hübsch bezeichnet hätten. Er war in jener Gruppe der Gesellschaft selbstverständlich nicht inkludiert, war wie immer ein besonderes Individuum, wobei dies schon eine Übertreibung war, denn Individuen waren für sich immer besonders. "Ich glaube nicht, dass diese Unterhaltung den Eindruck erweckte, dass sie mit dem Adjektiv "nett" bezeichnet werden konnte. Genauso wenig, wie diese Handlungen ebenfalls auf mich zurückzuführen sind, war ich es doch nicht, welcher eben diese durchführte." Der Dunkelhaarige hob eine Augenbraue und sah sein neues Gegenüber fragend an, wobei in seinem Blick wie immer diese Leere war. Manche fragten sich, ob sich hierin nie Leben befinden würde, doch um die vor allem für den Vater traurige Wahrheit zu entschlüsseln, war es tatsächlich nur in den seltensten Fällen der Fall. Und einer dieser Fälle trat gerade nicht ein - dafür allerdings die Tatsache, dass sein Bruder die Fremde nun selbst gerinschätzig ansah. "Misch' dich nicht in meine Angelegenheiten ein, verstanden?" Kurzzeitig könnten Umstehende nun denken, der Mann wollte sich weiter vor der Frau aufbauen, doch stattdessen hörte, wie Sasuke von jemandem beim Namen gerufen wurde und mit einem finsteren Blick auf die Weißhaarige von dannen zog. Somit blieb nur noch Setsuna zurück, welcher sich nicht einmal die Mühe machte, sich um seine Unterlippe zu kümmern, dafür aber das alte Buch in die Hand nahm und es nach Schäden inspizierte. Mit der Situation hatte er für sich gerade abgeschlossen, da er das, was er hatte sagen wollen, gesagt hatte. Beziehungsweise überlegte er nebenbei, ob man ihn vielleicht dazu verpflichten würde, etwas Zusätzlich zu sagen, da sein Bruder so unhöflich gewesen war, obgleich diese Frau nur für Ruhe in der Bibliothek hatte sorgen wollen. Letzten Endes war es dieser Gedanke, der ihn wieder die Sprache "finden" lies. "Wie Sie sehen, ist das Problem soeben von dannen gezogen, obgleich man mich wohl aus ihrem Blickwinkel heraus genauso als Problem bezeichnen könnte. Mein Name ist Jôcho Setsuna. Ich bedauere den Zwischenfall, welcher sie offensichtlich bei ihrer Lesung unterbrochen hat."
Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Jun 16, 2013 3:36 pm
Zuerst sah sie, wie die Beiden sie musterten. Wahrscheinlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass sich Jemand in ihren 'Streit' einmsichen würde. Aber Kana war sich noch nie zu schade gewesen für sowas, Meistens sah sie einfach keinen Sinn dahinter und noch häufiger hatte sie keine Lust, sich für sowas einzusetzten, aber heute schien sie tatsächlich einmal netter Laune zu sein. Was die Beiden jedoch mit Füssen traten, während der eine ihr mit hochgestochenen Worten entgegnete und anscheinend nicht den Hauch von Humor besass, hatte der andere das Gefühl, er müsse der Macho schlechthin sein und stellte sie sogar auf die gleiche Ebene in dem er sie stinkfrech einfach duzte. Sie warf dem anscheinend etwas älter aussehenden jungen Mann einen vorwurfsvollen und bösen Blick zu. Ihre Augen blitzen herausfordern auf, bevor der Typ sich dann jedoch abwandte, ohne ein weiteres Wort und sie mit dem Streber alleine liess. Kana seufzte leise auf, sah dem Mann noch kurz nach, bevor ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Brillenjungen vor ihr gelenkt wurde. Er versuchte sich gerade daran, ihr zu erklären, dass es ihm leid tat, sie beim lesen gestört zu haben, auch wenn die Ausdrucksweise ziemlich umständlich klang. Kana hob eine Augenbraue und man sah ihr deutlich an, wie wenig sie davon hielt. "Schätzchen, nett war das mit Sicherheit nicht. Kennst du das Wort 'Sarkasmus' oder 'Ironie' vielleicht? Hilft häufig im Leben weiter, glaub mir.", erklärte sie, wobei der letzte Satz eher gemurmelt war. Kurz rollte sie mit den Augen, bevor sie sich wieder dem jungen Mann mit der Brille zuwandte. "Nett dich kennenzulernen.", fuhr sie dann jedoch in einem etwas versöhnlicherem Tonfall weiter, "Ich bin Kaminishi Kana. Und deine Entschuldigung ist überflüssig, ich wurde bei nichts gestört.", erklärte sie und sah es nicht für nötig an ihm zu sagen, dass sie eigentlich gerade das Gebäude hatte verlassen wollen. Sie sah es auch nicht für nötig an, ihn zu siezen, immerhin schien er doch deutlich jünger zu sein als sie. Wie alt mochte er schon sein? Vielleicht 20 oder 21? Älter mit Sicherheit nicht. Fast schon etwas abfällig musterte Kana den jungen Mann und blieb dann bei seiner aufgeplatzten Lippe hängen. "Du blutest.", war dann ihre nüchterne Feststellung, "Ich glaube, das Buch stört sich nur halb so viel daran wie du denkst, dass es etwas beschädigt wurde.", sie suchte in ihrer Tasche nach einem Taschentuch, fand eine Packung und riss eines kurzerhand heraus um es ihm entgegen zu halten. "Wer war denn der Typ, der dich zusammengeschlagen hat? Und wieso um alles in der Welt hast du dich nicht gewehrt? Ehrlich, Junge, so kommst du nicht weit im Leben." Ja, Kana war heute tatsächlich recht gut drauf, es war ungewöhnlich dass sie so viel sprach, aber auf eine ihr unerklärliche Art und Weise tat ihr der junge Mann leid. Er war zwar irgendwo auch selbst schuld, immerhin hätte er sich verteidigen können, aber womöglich war er ein typischer Streber, verdammt schlau, aber völlig überfordert wenn es um körperlichen Kontakt aller Art ging.
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Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Jun 16, 2013 4:30 pm
Setsuna horchte auf, hielt in seinen Blicken inne, welche zuvor über das Buch geglitten waren, welches nahezu in seinen Augen ein wertvolles Artefakt darstellte. Mit Sicherheit war es mehr wert als sein Bruder, was wiederum ein gefährlicher Gedanke wäre, würde der Jôcho ihn auf die Allgemeinheit beziehen. Vermutlich würde er dies sogar auf jeden Fall tun, hätte er in sich nicht trotz seiner Rationalität so etwas wie eine Moral, welche ihm so etwas verbieten würde. Eine Moral, welche ein jeder Mensch seiner Meinung nach von Grund auf besaß - selbst, wenn man sie manchmal verriet. So, wie ein Bruder es des Öfteren tat. Nun aber musste er fraglich eine Augenbraue heben, sein Gegenüber mustern, welches ihm Sätze vor den Kopf knallte, als ob er im Begriff gewesen wäre, einen Bahnübergang trotz geschlossener Schranken zu überqueren. Argwöhnisch begann er nun die Frau genauer zu mustern. Wohingegen er sie vorhin noch auf Mitte Zwanzig geschätzt hatte, schien sie ihm mit einem Mal älter und reifer zu sein. Nicht nur auf Grund ihres schnippigen Tonfalles. Auch in ihren Augen glaubte er eine gewisse Erfahrung auszumachen, als ob sie die Welt bereits gesehen hatte. Mit anderen Augen, als sie es jetzt tat - wie er einmal auch, wahrscheinlich. Doch der Jôcho dachte kein einziges Mal daran, war letzteres doch nur ein Gedanke seines Unterbewusstseins. Es waren Gedanken, welches sich nicht in sein Gehirn hervorarbeiteten, unterschwellig wieder vergraben wurden in dieser feuchten Erde, welche von allen Tränen getränkt worden war, welche dieser rationale Dunkelhaarige in seinem Leben bereits geweint hatte. Und keine einzige würde sie wohl mehr aufnehmen. "Ich begreife nicht, was "nett" in diesem Zusammenhang genauer bedeuten soll, da man eher von Freude spricht, aber in Ordnung. Die Freude ist ganz meinerseits.", erwiderte er kühl, weitete jedoch für einen kurzen Moment die Augen, als sie ihm das Taschentuch hinhielt. Die kleine Zurechtweisung bezüglich des Buches stimmte ihn auch ein wenig missmutig, da sie in gewisser Hinsicht doch recht hatte. Ein Buch konnte zwar Schaden nehmen, doch wurde es nicht wie der menschliche Körper von Nervensträngen durchlaufen, welche Schmerzen hervorrufen können. Ein Buch war aus dem Innenleben heraus ein toter Gegenstand, nach außen hin - für wenige, die diese Werke der Kunst zu schätzen wussten - schienen sie jedoch voller Leben. In ihnen waren Buchstaben, ganze Sätze eingeschrieben, welche Geschichten erzählten. Wissen weitergaben... und Wissen war für Setsuna an dieser Stelle wichtiger, als die schmerzende Ecke seines Mundes, weshalb ihm ihre Aussage auf den zweiten Gedanken misfiel. Trotzdem nahm er das Taschentuch und wischte sich damit das Blut von der aufgesprungenen Lippe. Sein Bruder hatte schon größeren Schaden angerichtet. "Natürlich stört sich ein Buch nicht daran, da es taub im Bezug auf Gefühle ist. Es wäre verwerflich und lächerlich anderes zu behaupten." Klang er ein wenig zynisch? "... Ein Buch ist ein Gegenstand, kein Organismus. Trotzdem ist es bei Zeiten mehr wert als eben dieser und so siedle ich seine Existenz auch über meine Schmerzen an. Immerhin birgt es Wissen, was anderen nützen kann." Nachdem er mit seiner kleinen Behandlung fertig war gab er Kana mit einem dankenden Nicken das Taschentuch wieder zurück in deren Hände. Bei ihren nächsten Worten wusste er jedoch zuächst nicht, was er sagen wollte. Perplex legte er den Kopf schief, als sei es eine Frage, deren Antwort eigentlich selbstverständlich auf der Hand lag. So gab es ein kleines Schweigen, welches die Bibliothek erfüllte, ehe er mit den Fingern abwesend über den Buchrücken strich. "Mein Bruder. Nicht mehr und nicht weniger." Die Worte wurden zwischen seinen Lippen geradezu gezischt. Man merkte gleich, dass dieses Thema somit für ihn beendet war. "Desweiteren neige ich nicht dazu, mich auf eine Ebene mit Indivuden meiner Art sinken zu lassen, nur damit unsere Körper sich auslaugen können. So etwas liegt mir in jeder Art und Weise fern. Meine Energie widme ich lieber dem Studium... Mit Sicherheit könnt Ihr das verstehen, Kana-san. Immerhin seid ihr gerade nicht anders. Ihr fragt mich aus einer Neugierde heraus, welches jedes menschliche Exemplar aufweist, was geschehen ist. Auch ihr wollt Wissen ansammeln, also geht ihr den Geschehnissen auf den Grund. Nur reicht manchen Menschen das bloße Wissen nicht und so wollen sie eine Lösung finden, woraus ich wiederum den Grund zusammenfüge, warum ihr mich darauf hinweist, im Leben nicht so weiter zu kommen. Dennoch frage ich mich, weshalb ihr mir nun nicht einfach den Rücken zukehrt, da ihr diese Antwort auf eure Fragen entstanden aus der menschlichen Neugierde, erhalten habt?"
Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Jun 16, 2013 4:58 pm
Was um alles in der Welt hatte dieser Junge gefressen? Vielleicht einen Besenstiel? Das würde zumindest erklären, warum er so verdammt steif und seltsam geschwollen vor sich her redete. Sie warf ihm einen argwöhnischen Blick zu, blieb aber geduldig und wartete, bis der Junge ausgesprochen hatte. Immerhin hatte er zumindest Respekt und duzte sie nicht, dafür zollte sie ihm ebenfalls das Minimum an Respekt und liess ihn höflich ausreden. Sie strich sich nachdenklich mit einer Hand durch ihre Haare und wickelte dann eine weisse Strähne um ihren Zeigefinger. Er fuhr fort, versuchte ihr zu erklären, dass ein Bcuh durchaus wichtiger sein konnte, als ein Mensch, was ihm einen weiteren, abfälligen Blick ihrerseits einbrachte. Und weiter gingen die Worte und Kana fragte sich ernsthaft, ob er womöglich diese Sätze irgendwann einmal auswendig gelernt hatte und sie nun runterleierte. Wie konnte man nur solche Sachen von sich geben und das auch noch in solche Worte gehüllt? Kana achtete durchaus auch auf ihr Wortwahl und ihr innerer Drang nach Perfektion war meist schuld, wenn sie etwas nicht lassen konnte und sich dennoch darum kümmerte, aber dennoch würde sie niemals ein Buch über das Leben eines Menschen stellen, sofern es die Situation nicht erforderte. Missionen waren hierbei natürlich aussenvor, immerhin gab es immerwieder irgendwelche Mistkerle, die es wert waren, getötet zu werden. Aber davon sprachen sie ja auch nicht! Es ging hier um die Allgemeinheit und im allgemienen war ein Buch nichts wert im Verlgeich zu einem Menschenleben. Wie um alles in der Welt war dieser Junge also aufgewachsen, dass er diese Ansichten hatte? Schlussendlich erfuhr sie, dass der nette Typ von vorhin also der eigene Bruder war. Kurz hoben sich ihre Augenbrauen und sie musste an ihre eigene Familie denken. Musste daran denken, dass auch sie Probleme mit einer ihrer Schwestern hatte und dieses Problem letzendlich zu ihrem Tod geführt hatte. Aber das war schon lange vorbei! Natürlich, sie hatte noch immer nicht mit der Vergangenheit abgeschlossen und das würde womöglich auch niemals wirklich der Fall sein, aber gerade zog sie es vor, sich nicht mit diesen Erinnerungen zu quälen, weshalb sie ihre Aufmerksamkeit wieder auf das Gesagte des Jungen richtete. Wobei es ihr zugegebenermassen relativ schwer fiel, seinen seltsam verstrickten Sätzen folgen zu können. Sie hörte zwar die Worte, aber irgendwie wollte sich oftmals der Sinn dahinter nicht zeigen. Sie stützte sich mit einer Hand auf der Tischkante ab und schüttelte dann leicht den Kopf. "Da ist man einmal nett und dann wird einem so gedankt. Setsuna heisst du, richtig? Einige Bücher mögen tatsächlich wertvoll sein, aber trotzdem bleiben sie Dinge und nicht mehr und nicht weniger. Würdest du etwa ein Buch retten, wenn du dich zwischen einem Gegenstand oder einem deinem Familienmitglied entscheiden müsstest? Oder einem Freund? Würdest du? Selbst wenn da viel Wissen angehäuft ist, ist das wertvollste Wissen immer noch im Verstand jedes einzelnen Menschen.", sie hob belehrend einen Finger, bevor sie sich deren Geste bewusst wurde und die Hand wieder langsam sinken liess, "Ich weiss nicht, was dein Bruder getan hat und ehrlich gesagt interessiert es mich auch nicht gross, aber ich hasse sinnlose Gewalt und das hier sah mir verdammt danach aus. Du hast dich immerhin nicht gewehrt, demnach war es ziemlich einseitig.", sie zuckte kurz mit den Schultern und liess ihren Blick durch die Bibliothek schweifen. Warum sie noch hier war und nicht schon längst das Weite gesucht hatte, liess sie einfach unter den Tisch fallen. Generell gesehen konnte das dem Jungen ja egal sein. Ihr Blick wanderte wieder zu seinen Augen, welche hinter den Brillengläsern ziemlich intelligent zu ihr sahen. "Übrigens ist dein Weg ja schön und gut Schwierigkeiten nur mit Worten zu regeln, aber das wirst du niemals so durchziehen können. Niemals. Das Leben ist kein Ponyhof auf dem alles so läuft wie du es gerne hättest. Wenn du eines Tages nicht daran zerbrechen möchtest, solltest du lernen, dich zu verteidigen. Auch Körperlich .... Aber auch das ist mir egal. Es ist nur ein Rat, den ich dir geben kann. Was du damit machen willst, ist dir überlassen. Von mir aus kannst du auch einfach so weiterleben und eines Tages - und womöglich noch ziemlich Jung - daran sterben. Nicht jeder kann Hilfe annehmen und viel zu wenige sehen den Sinn dahinter, von den Fehlern älterer Leute zu lernen. Wie alt bist du eigentlich? 20? Viel älter mit Sicherheit nicht.", sie beugte sich also etwas vor, hob die Hand mit dem Taschentuch, das er ihr wieder gegeben hatte und tupfte ihm noch den Resten Blut vom Mundwinkel weg, sachte und vorsichtig, bevor sie es in den nächsten Mülleimer warf. Und in diesem Augenblick kam sie auf eine Idee. Sie richtete sich wieder auf und musterte den jungen Mann erneut. "Kennst du dich hier in der Bibliothek aus? Ich suche nach etwas, konnte bisher aber nichts finden, vielleicht kann ich ja doch noch einen Vorteil daraus schlagen, mich auf ein Gespräch mit dir eingelassen zu haben."
Gast Gast
Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Jun 16, 2013 6:06 pm
Setsuna war sich zunächst nicht sicher, was er von ihren Gesichtsausdrücken halten sollte, versuchte er sie doch zu deuten. Sie schien verärgert zu sein, ein Misfallen war zu erkennen - aber auch eine gewisse Art von Respektlosigkeit, sodass sie ihm höhnische Blicke entgegenbrachte, wie es ihm vorkam. Wahrscheinlich hatte sie bislang noch niemand mit den Antworten geprägt, welche er von sich gegeben hatte. Vermutlich hatte sie sich noch nie in der Lage befunden mit wachsamen Blicken beschattet zu werden, auf dass ihm kein Blick entging. Dennoch schien sie nicht zu den impulsiven Menschen wie sein Teamkamerad Takeo zu zählen, denn wenn dieser wütend war, so konnte Setsuna als typischer Sensor dies auch in desssen Umfeld wahrnehmen. Bei einer solchen Nähe war nie ein Impuls von Nöten. Nun aber stand er der Dame gegenüber, welche ihn herablassend anging, was er nicht gutheißen konnte. Es war nur offensichtlich, dass sie ihn auf einer bestimmten und wichtigen Ebene falsch interpretiert und zuvor nicht nocheinmal einen Strich unter ihre summierten Eindrücke gezogen hatte, bevor sie begonnen hatte zu sprechen. Worte, welche sich so anhörten, als ob vor ihr ein Menschenhasser stünde, der eher Menschen ein Katana in die Rippen rammen würde, anstatt eine Bibliothek verbrennen zu lassen, da sich in eben dieser wissenschaftliche Schätze sammelten. Nun aber war er es, welcher kurz den Finger heben wollte, um etwas zu sagen. Um Einspruch zu erheben, nachdem sie geendet hatte. Nur schien sie noch lange nicht mit ihm fertig zu sein, doch bevor sie diesbezüglich weiterreden konnte, wollte er sich erklären - bekam dazu allerdings kaum die Möglichkeit, da Kana im nächsten Moment bereits weiter sprach. Man sah wie sich Setsunas Augenbrauen auf Grund der Unterbrechung - sein Mund war bereits geöffnet gewesen - nach unten hin zusammenzogen, seine Iriden sich kalt verengten. Nein, er mochte es nicht, wenn man ihn mit vollendeten Tatsachen konfrontierte, ohne ihn einschreiten zu lassen. Nun gut, in gewissen Situationen konnte dies durchaus akzeptiert werden, doch in dieser Hinsicht war es eindeutig nicht angebracht. Ihm kam es fast so vor, als ob sich Kana als seine Mutter ausgeben wollte - welcher Eindruck nur noch mit ihren nächsten Aussagen und der Tatsache, dass sie sich vorbeugte, um ihm das letzte Blut wegzuwischen, eindeutig verstärkt wurde. Zwanzig schätzte sie ihn. Würde sie einem 20-jährigen wirklich über die Mundwinkel wischen, wie einem kleinen Kind? Trotz dieses Gedankens wich Setsuna fast motorisch einen Schritt zurück und legte selbst seine Hand an den zuvor noch blutigen Mundwinkel. Er mochte es nicht, wenn ihn Fremde berührten. Vor allem nicht, wenn es so vertraut geschah. Da nun allerdings Ruhe herrschte, nutzte er die Gelegenheit, selbst zu Wort zu kommen: "Mir scheint Sie haben meine Aussage mit nichten korrekt interpretiert. Vielmehr - zu meinem Verdruss - vollkommen falsch. Nie sagte ich, dass ich ein Menschenleben über das eines Buches stellen würde. Darf ich demnach meine Aussage noch einmal relativieren? Beziehungsweise sie verständlicher formulieren?" Eine rhetorische Frage. "Ich habe das Buch lediglich in Verhältnis zu meinem Mundwinkel gestellt und dass es für mich wertvoller ist als eben dieser. Selbst wenn jemand nämlich seinen Mund verliert, so ist er doch noch der Sprache des Schrift mächtig. Wenn er allerdins die Schrift verliert und stumm ist, wie soll er sich erklären, wenn er beispielhaft auch nicht die Gebärdensprache mit sich bringt? Eben deshalb ist der Wert eines Buches sehr hoch gemessen. Was Menschenleben betrifft, so muss man diese immer im Sinne der Allgemeinheit betrachten und letzten Endes abwägen. Es sind keine Entscheidungen die leicht getroffen werden können, dennoch entsprechen sie der klaren Warheit. Einer Frau wie Ihnen dürfte mit Sicherheit klar sein, dass es hier keinen Platz für den lächerlichen Idealismus gibt. Wie sie bereits erwähnten ist das Leben kein Ponnyhof." Gedankenverloren zupfte er sich einen Fussel vom Ärmel, nachdem er sich die schwarze Brille nochmals zurechtgerückt hatte. "Sie erklären Erfahrung zusammen mit dem Alter und dass man jung sterben kann. Ich jedoch erschließe mir das Alter meist nicht aus dem körperlichen Anschein heraus, sondern vielmehr an seiner geistigen Reife. Dennoch erkläre ich ihnen gerne, dass ich siebzehn Jahre alt bin. Was das Kämpfen betrifft, so bin ich kein Freund von direkten Kampfhandlungen, nur bin ich an dieser Stelle nicht geneigt, dies weiter zu erörtern, da sich mir der Sinn verschließt. Bezüglich dessen erkenne ich auch nicht ihren Hintergedanken, wenn sie mich das fragen. Was erhoffen sie sich daraus?" Wo er eigentlich noch hoffte, dass diese Frage sogleich beantwortet wurde, wurde er stattdessen gefragt, ob er sich hier auskannte. Ein mancher hätte gelacht, war es doch sein zweites zu Hause. "Durchaus. Dafür müsste ich allerdings wissen, was Sie suchen." Ihre vorige Anspielung, welche sie noch auf seinen Bruder getätigt hatte, hatte er vollkommen außer Acht gelassen und das mit Absicht. Seine familiären Verhältnisse gingen die Welt nichts an.
Thema: Re: Konoha's Bibliothek Mo Jun 17, 2013 6:18 pm
Interessanterweise hatte er einen relativ eisigen Blick aufgesetzt und zu ihrem Erstaunen war er leicht zurückgewichen, als sie ihm mit dem Taschentuch erneut über den Mundwinkel gewischt hatte. Dabei war das eine ziemlich beiläufige Geste gewesen, immerhin war sie kein introvertierter Mensch, sondern in manchen Fällen ziemlich extrovertiert. Schlussendlich rang er sich dann zu einem geschwollenem Wortschwall durch und erklärte ihr, dass sie sich getäuscht hatte. Kana hob eine Augenbraue, liess den Jungen jedoch ausreden, immerhin interessierte es sie, was für einen Fehler sie denn gemacht hatte. Zwischen all den Worten war es schwer herauszufiltern, was für sie essenziell wichtig war und sie nickte ab und an, die Hälfte der Worte, die Setsuna von sich gab, gingen zum einen Ohr rein und beim anderen sogleich wieder raus. Er redete tatsächlich sehr viel! Und sehr kompliziert. Nicht dass sie ihm nicht hätte folgen können, aber Kana war derzeit einfach nicht erpricht darauf, sich dafür gross zu konzentrieren. Bezüglich seiner rhetorischen Frage nickte sie nur ab und unterstrich das mit einem murmeldem "nach nur", bis sie dann erneut zuhörte und zuhörte und zuhörte ... Und irgendwann endete der Junge dann. Insgesamt versuchte ihr zu erklären, dass er durchaus das Menschenleben über den Wert eines Buches stellte, es jedoch für angemessen empfand, den Mund für den wichtigen Inhalt eines Gegenstandes - wie etwa eines Buches - bewahren zu können. Sie fand die Ausführung etwas seltsam, aber womöglich war das irgendwo auch Ansichtssache. Er musste Bücher einfach über alles lieben. Kana würde niemals ihren Mund oder auch nur irgendetwas anderes für ein Buch hergeben. Vorher würde sie das Buch eigenhändig kristallisieren und in tausend Splitter zerbersten lassen. Dennoch nickte sie es einfach ab. Gross Lust darüber zu diskutieren hatte sie nicht und ihr war sofort aufgefallen, dass dieser Junge kein Bisschen auf sie einging, sondern nur seine eigene Ansicht sah und diese auch vehement vertrat. Wieso ihm also etwas aufzwingen, dass er nicht einsehen wollte? War nur vergebene Mühe und Zeit, die sie durchaus auch besser verwenden konnte. Letzendlich hatte er aber nicht gänzlich unrecht mit den ganzen Dingen, die er gesagt hatte ... Nicht gänzlich, aber irgendwie gefiel es Kana einfach überhaupt nicht, wie er es aus formulierte. Eine kurze Pause folgte, in der er an seinem Ärmel rumzupfte. Kana folgte seinem Blick, sah ihm dann jedoch wieder in die Augen, als er erneut begann zu reden. Und wieder liess sie ihn einfach sprechen, sah ihm dabei in die Augen und folgte mehr oder weniger dem Gesagten. Hierzu musste sie jedoch einfach etwas sagen, denn er reduzierte gerade ihr Alter auf etwas völlig unnötiges runter und das gefiel ihr überhaupt nicht. Es war nur normal, dass ein Mensch, der älter war, im Allgemeinen mehr erlebt hatte. Natürlich spielte da auch die Vergangenheit eine grosse Rolle, aber letzendlich hat das Alter dennoch etwas auszusagen und Setsuna tat es als nichts ab. Sie schnalzte also mit der Zunge und schüttelte leicht den Kopf. "Siebzehn Jahre also?", wiederholte sie und lächelte leicht, "Da lag ich etwas daneben. Ich muss dich jedoch verbessern, mein Junge, das Alter hat sehr wohl etwas über die Erfahrung auszusagen. Natürlich variiert das stark zwischen den Personen, weil Fakten wie die Vergangenheit, Erziehung und Beziehungen eine grosse Rolle spielen, generell und Allgemien gesehen haben ältere Leute jedoch einiges an Erfahrung ansammeln können. Das liegt letzendlich auch einfach daran, weil sie schon ein paar Jährchen mehr auf der Welt weilen und somit womöglich schon das ein oder andere mehr von jener gesehen haben. Du solltest das Alter also nicht auf ein Minimum reduzieren und es für nichtig abtun. Du magst recht haben, dass du bereits mit siebzehn Jahren viel erlebt hast und demnach reifer bist, als andere Leute in deinem Alter, aber du solltest nicht ganz so leichtfertig darüber sprechen. Und ...", sie hielt kurz inne und strich sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr, "Ich weiss nicht, was du bist, solltest du jedoch ein Shinobi sein, musst du damit rechnen, jung zu sterben. Menschen in diesem Berufsleben haben keine langen Lebenserwartungen, zumindest nicht im Durchschnitt gesehen, damit musst du dich abfiden. Solltest du kein Shinobi sein, ist dir womöglich tatsächlich ein längeres Leben gegönnt ... Aber auch das natürlich nur den Umständen entsprechend.", erklärte sie ziemlich nüchtern und rational, bevor sie dann leicht nickte, "Aber ich denke, wir finden keinen gemeinsamen Nenner, zumindest hab' ich das Gefühl, dass du einer etwas anderer Meinung bist als ich. Lassen wir das also, bevor es mich nervt und ich dir am liebsten den Kopf dafür abreissen würde.", und währen sie das sagte, lächelte sie ihn freundlich an, bevor sie sich dann leise räusperte und dem nahegelegenen Bücherregal entlang sah, "Ich suche ein Buch über einen bestimmten Mythos der sich um Konoha rankt. Ich kenne nur wenig Einzelheiten darüber. Es geht um essenziell jedoch um Fuuin-Jutsus. Ich weiss jedoch nicht, ob man in der Bibliothek zu soetwas überhaupt Informationen findet oder ob ich vielleicht besser an einem anderem Ort suchen sollte?"
Gast Gast
Thema: Re: Konoha's Bibliothek Di Jun 18, 2013 8:30 pm
Das Schnalzen einer Zunge. Was bedeutete es? Angriffslust? Provokation? Beides in sich gepaart? Oder doch eher so etwas wie eine gehobene Augenbraue? Skepsis? Es gab so viele verschiedene Möglichkeiten, diese Gestik zu interpretieren, doch überlies der Dunkelhaarige der Weißhaarigen das Wort, als diese nochmal wiederholte, dass er gerade einmal siebzehn Jahre alt war. Ja, vielleicht musste sie es sich selbst nochmals ins Gedächtnis rufen, denn Setsuna war schon einigen gegenübergestanden, welche dem nicht wirklich hatten Glauben schenken können, wo er doch nicht einmal ansatzweise wie ein Geradenoch-Jugendlicher auf sie wirkte. Oder aber, was in dieser Hinsicht sehr viel wahrscheinlicher war, sie wollte ihm zeigen, dass das Alter sehr viel aus machte, bezüglich wessen sie auch seinen Standpunkt widerlegte. Ihrer Ansicht nach hatte das Alter nämlich sehr viel zu sagen, wo sie doch an ihm scheinbar die Erfahrungen und die Erfolge eines Shinobi maß. Ja, diese Dame schien ihn gerade zurechtweisen zu wollen, dass er noch vollkommen grün hinter den Ohren war, was Setsuna nicht wirklich leiden konnte und deshalb die Mundwinkel nach unten verzog. Trotzdem zeigte sich in den sonstigen Bereichen seines Gesichts keine Veränderung. Keine verengtne Iriden, keine gerümpfte Nase, keine gekräuselten Augenbrauen. Einfach nur dieser gleichgültige Blick gepaart mit den verstimmten Mundwinkeln, ehe der Kopf schief gelegt wurde. "Sie geben gewiss ihre Theorie sehr anschaulich da, doch lassen Sie mich Ihnen ein Gegenbeispiel nennen: Nehmen wir einen Siebzehnjährigen und einen Neunjährigen. Der Siebzehnjährige hat in seinem Leben sehr viel Gutes getan und ihm ward nur Gutes wiederfahren. Der Neunjährige hingegen hat bereits Einbußen in seiner Familie begleichen und arbeiten müssen. Folglich wurde er vom Leben mehr geprägt. Kein Mensch würde an dieser Stelle sagen, dass dieser Neunjährige weniger vom Leben verstehen würde, als der Siebzehnjährige, wo er doch das Leben viel realistischer erfahren hat. Zu gerne würde ich Sie erneut auf Ihr Zitat bezüglich des Gestüts hinweisen, doch erscheint mir dies an dieser Stelle überflüssig." Nun wurde der Kopf wieder gerade gelegt, seine Arbeit war für diesen Moment getan, in welchem der Brillenträger sein Gegenargument hervorgebracht hatte, welches die Frau unmöglich leugnen konnte. "Was das Shinobileben betrifft, so ist es durchaus berechenbar und kalkulierbar. Man kann gut abschätzen, an welchem Tage man sterben wird, errechnet man sich in seiner gegebenen Tagesform die Chancen auf Erfolg und das Risiko des Misserfolges. Eine lange Lebenserwartung liegt also vollkommen darin, dass man sich vorbereitet, denn dann kann man diese auch haben. Oft gilt an dieser Stelle wohl für viele Individuen auch der Leitsatz: Lieber ein lebender Feigling, als ein toter Held." Oh ja, letzteres würde wahrscheinlich auch auf seinen Teamkameraden zutreffen, dennoch musste er dieser Kana recht geben, denn immerhin schienen sie wirklich nicht auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Vielmehr verbarrikadierten sie sich hinter ihren Ansichten in Schützengräben und feuerten aus allen Rohren. Es würde nichts bringen und der Tag befand für ihn ausnahmsweise einmal, dass es an der Zeit war, einen Schritt hinunter zu gehen, gen Abend, gen Ausklang. Aus diesem Grund hörte er ihrer "Bitte" zu, welche sie ihm präsentierte. Ein Mythos? Über Fuin-Jutsu? Kurz flackerte in seinen Augen etwas auf, sein Interesse war geweckt. Ein Mythos. Ein Rätsel. Oder aber vielmehr eine Legende? Er hielt nichts von Legenden, aber ein Mythos war auch manchmal ein Rätsel und er liebte Rätsel. "Um was für einen Mythos handelt es sich, wenn ich fragen darf? In soweit er ein wenig länger zurück liegt, sich um das Dorf rankt und etwas mit Fuin-Jutsu zu tun hat, so hege ich die Annahme, dass sie auf den Vorfall des Kyuubi-Angriffs zu sprechen kommen könnten? Generell handelt es sich bei Fuin-Jutsu eher um gesicherte Materialien, die werden Sie hier in der Bibliothek nicht finden, doch ein gesunder Menschenverstand wird vermuten lassen, dass sich bei einem Mythos etwas in der geschichtlichen Abteilung finden lassen würde... Könnten Sie sich präzisieren?"
Thema: Re: Konoha's Bibliothek Mi Jun 19, 2013 9:22 pm
Das Spiel ging weiter. Setsuna erklärte ihr nun genau das, was sie ihm zuvor erzählt hatte. Nur verpackte er es etwas anders und erklärte es durchaus detailierter. Hatte der Junge ihr überhaupt zugehört? Es war genau das, was sie gesagt hatte! Sie hatte gesagt, dass es natürlich auch immer stark auf Vergangenheit, Beziehungen und Umfeld ankam, wie man sich entwickelte und vor allem wie schnell. Trotzdem zählte das Alter allgemein gesehen dennoch einiges und durfte nicht einfach so ohne weiteres als unwichtig betrachtet werden. Erst wenn klar ist, dass sich eine erwachsene Person völlig naiv verhält, ist der typische Ausnahmefall eingetreten. Also warum versuchte Setsuna hier in irgendeinerweise zu belehren und tat so, als ob sie etwas völlig gegenteiliges gesagt hätte? Unglaublich! Sie verzog das Gesicht, spürte, dass sie das in diesem Augenblick am liesbten einfach beendet hätte. Sie mochte solche Unterhaltungen nicht, bei dennen überhaupt nicht auf sie eingegangen wurde. Womöglich war der Junge tatsächlich noch nicht ganz so reif, wie er es sich selbst wünschte. Sie zuckte also nur mit den Schultern. Sein Redeschwall ging weiter und er erklärte ihr etwas von Vorbereitungen bezüglich Missionen und allerhand Dinge, die er versuchte, mit logischen Schlussfolgerungen abschätzen zu können. Bei diesen Worten musterte Kana ihn noch einmal eingehend und ihr Gesichtsausdruck verlor jegliche Emotionen. Sie war es leid darüber zu reden und würde nicht weiter darauf eingehen, ignorierte es eiskalt. Wieso ihm auch etwas nahelegen, wenn er davon überzeugt ist, es besser zu wissen? Spätestens wenn er eine Klinge in der Brust hatte, würde er anders darüber denken, da war sich Kana sicher. Es war komplett unmöglich alles vorherzusehen. Es gab immer irgendwelche Variablen, die man nicht vorhersehen konnte und die trotzdem schicksalhaft eintrafen. Wenn Setsuna tatsächlich dieser engstirnigen Ansicht war, dann war er noch um Längen naiver, als Kana bis eben angenommen hatte. Armer Junge, schoss es ihr durch den Kopf, aber sie hob nur die Augenbrauen und nickte leicht, was so viel hies wie 'sehr fein, nächstes Thema bitte'. Tatsächlich wechselten sie dann auch das Thema und Setsuna fragte sie, nach was genau sie suchte. Nach Details .. Kana verzog das Gesicht. Das war eine sehr gute Frage, sie hatte keine Ahnung, ob sie überhaupt irgendwelche Details hatte. Den Mythos hatte sie nur zufällig aufgeschnappt und war dann zu der Überzeugung gekommen, dass ihr Teampartner davon womöglich einen Nutzen ziehen konnte, immerhin war sie derzeit gerade auf dem Weg nach Kirigakure um jenen Teampartner dort wieder treffen zu können. Ein kleines 'Geschenk' wäre da ganz nett gewesen. Details hatte sie demnach so gut wie keine. "Es soll ein altes Fuuin-Jutsu sein.", erklärte sie dann nüchtern, "Womöglich eines, dass heute nicht mehr sehr gebräuchlich ist. Im Zusammenhang mit dem Kyuubi wurde es wohl auch schon erwähnt, ich bin mir dessen aber nicht mehr ganz sicher. Ursprünglich soll es aus einem anderen Land kommen. Wie genau das jedoch gemeint ist, weiss ich nicht. Ob es eine Überlieferung sein soll oder ähnliches ...", sie zuckte mit den Schultern, "Ich hab' nur wenige Details darüber und generell ist es auch nicht lebenswichtig, dass ich es finde, es war reines Interesse. Ich hatte auf mein Glück gehofft, wenn du also nichts weisst, hatte ich heute eben einfach Pech.", sie lächelte leicht, es war jedoch nicht fröhlich. Sollte sie nun gehen? Den Jungen hier einfach stehen lassen und gehen? Eigentlich hatte sie keine Zeit übrig um sich um ihn zu kümmern und Nettigkeiten waren ihr noch nie gut bekommen. Sie seufzte leise und sah sich um, suchte nach dem Bruder dieses Setsunas. Ob er noch hier war und darauf lauerte, dass sie sich verzog? Womöglich wollte der Kerl danach sein Werk fortsetzten. Sie verengte ihre Augen zu schlitzen und fragte sich innerlich, warum um alles in der Welt sie sich Sorgen um Setsuna machte. Das sah ihr generell eigentlich nicht ähnlich. Sie war heute eindeutig viel zu nett aufgelegt! Ihr Blick schweifte wieder zu dem Jungen und normalisierte sich. "Oh und natürlich will ich dich auch nicht von etwas ablenken. Wenn du also eigentlich gar keine Zeit hast, darfst du dich auch einfach verdrücken. Aus reiner Höflichkeit brauchst du mir zumindest nicht zu helfen.", erklärte sie harsch und tatsächlich mochte sie es nicht, wenn man ihr Hilfe aus reiner Höflichkeit anbot und es eigentlich gar nicht so meinte. Damit belog man sich selbst und das war auf eine seltsame Art und Weise wiederlich.
Gast Gast
Thema: Re: Konoha's Bibliothek Fr Jun 21, 2013 8:35 pm
Es war nur offensichtlich für Setsuna, dass sein Gegenüber offensichtlich eine andere Meinung hatte. Etwas, was dazu führte, dass er seine Worte mit den Ihren nochmal abglich. Sie befand, dass das Alter einen Großteil der Bildung und des Wesens eines Menschen ausmachte. Er wiederum hielt dagegen, dass es die Erfahrungen waren, welche man bereits in jungen Jahren schöpfen konnte und welche somit das Alter außen vor ließen. In den meisten Fällen - doch bestätigten Ausnahmen diese Regeln, wobei Setsuna selbst diese Ausnahmen auf Babys festlegte oder geistig nicht so handlungsfähige Personen, von welchen man in diesen Zusammenhängen allerdings auch nicht so oft sprach. Geschweige denn im Shinobileben. Sie, als zwei Individuen, hatten wiederum individuelle Standpunkte, was auch gut war. Es brauchte in gewisser Hinsicht immer eine Opposition, nur war sie es in diesem Falle Leid, diese darzustellen, wie es ihm schien. Nur mit diesen Folgerungen konnte er sich jedenfalls erklären, dass sie nicht weiter auf das Thema einging, lieber ihre Frage genauer formulierte, spitzfindige Einzelheiten eröffnete. Einzelheiten, welche für ihn allerdings immer noch relativ ungenau waren. Trotzdem hatte sie genügend Ausführungen gestellt, dass er die Suche deutlich eingrenzen konnte. "Falls es mit dem Kyuubi-no Yoko, sowie auch mit einem anderen Lang zu tun hat, liegt die Antwort bezüglich des Herkunftsortes des Fuins eindeutig auf der Hand." Seinen Blick desinteressiert, wandte er sich ab und schritt durch die Regale, bis er an einem Fleckchen angekommen war, an welchem sich die Geschichtsbücher befanden. Mit dem Zeigefinger fuhr er über die staubigen Buchrücken ein wenig oberhalb seiner Augenhöhe - eine Schande, dass die Bücher von nicht allzu vielen ausgeliehen wurden. Schließlich fand der Dunkelhaarige jedoch das Exemplar, welches er gesucht hatte. Selbst, wenn selbst in diesem nur spärliche Informationen waren - so etwas wichtiges, nein gefährliches, würde man mit Sicherheit in keiner Bibliothek stehen lassen. Mit dem Buch im Arm blätternd, schritt er schließlich ohne seinen Blick zu erheben zu der neuen Bekanntschaft zurück, blieb vor ihr stehen, blätterte noch etwas und überreichte ihr schließlich das Buch. "Das Wellenreich. Uzushiogakure-no Sato. Die Heimat des Uzumaki-Clanes, welcher bekannt für sein Chakra war, als auch berüchtigt für seine Fuin-Jutsus. In diesem Band finden sich alte Erzählungen. Da Uzumaki Kushina bekanntlich nach dem Fall des Reiches hier her gebracht wurde und einige der Fuin-Kenntnisse mitbrachte und ihrem Gatten unterrichtete, liegt die Schlussfolgerung nahe, dass dieses Reich das "andere Land" ist, wie du es nennst. Demnach könnte man dies als Anhaltspunkt benutzen, um weiter zu forschen." Der Chûnin setzte ab und rückte sich die Brille mehr aus Gewohnheit als aus Not zurecht, blickte sie immer noch hinter den Gläsern desinteressiert an. "Ich helfe nicht aus Höflichkeit, ich helfe auf Grund dessen, weil ich fehlende Bildung nicht leiden kann. Was meine Anwesenheit betrifft, so habe ich bereits ein Buch gefunden, welches ich mir für die abendliche Lektüre ausleihen werde. Nun denn... Ich hoffe, ich konnte weiterhelfen."
Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Jun 23, 2013 9:10 am
Kana war froh, dass sie das Thema bezüglich des Alters nicht weiter vertieften, denn generell war sie immer für Diskussionen zu haben, aber nicht wenn man so entgegnete, wie es dieser Junge tat. Sie konnte noch nicht einmal genau sagen, warum das so war, er hatte einfach eine seltsam besserwisserische Art an sich und Kana war ein Mensch, der sich nur ungerne belehren liess. Sie war stolz und hatte ein unglaublich grosses Selbstbewusstsein, es war nur natürlich, dass sie solche Reaktionen dann als unangebracht befand. Setsuna ging jedoch freundlicherweise auf ihre Bitte ein und schien sogar zu wissen, wo er danach suchen musste. Er erwähnte den Kyuubi und Kana nickte leicht. "Sehr gut wenn du was gefunden hast, dann hab ich ja genau den Richtigen gefragt.", erklärte sie und dachte daran, wie gerne sie nun ein Glas Whiskey oder Sake zu sich nehmen würde. Wo war gleich die nächste Bar hier in Konohagakure gewesen? Irgendwo die Strasse entlang und dann ... Rechts abbiegen? Sie wusste es nicht mehr, war hier viel zu selten um sich auszukennen. Sie sah Setsuna zu, wie er sich von ihr entfernte und dachte darüber nach, ob sie ihm diese Frage stellen sollte, wurde sich aber bewusst, das der Junge erst 17 Jahre alt war und mit Sicherheit noch kein Alkohol trank. Womöglich empfand er es sogar als ekelhaft. Viele Streber waren dieser Meinung und Setsuna war ja wohl nichts anderes. Nicht nach dem er ihr so ausführlich seine Meinungen geschildert hatte in solch hochgestochener Wortwahl, dass es selbst Kana reizte und sie ihm in diesem Moment am liebsten den Kopf abgeschlagen hätte - natürlich war das nur ein Gedanke, tun würde sie das nicht. Zumindest nicht hier in der Bibliothek und solange er sie nur mit Worten nervte. Er trat nach einigen Augenblicken wieder zu ihr zurück und sie sah ihn interessiert an. Ganz im Gegensatz zu ihm, denn sein Blick wirkte zutiefst desinteressiert. Er hielt ihr dann das Buch unter die Nase mit einigen zusätzlichen Worten. Bezüglich des Landes und einer Person die umgezogen war und ... Den Rest hatte sie nicht mehr richtig mitbekommen, nur als das Du fiel, blickte sie über den Rand des Buches auf und taxierte ihn mit einem scharfen Blick. Bis eben hatte er sie noch höflich gesiezt, was war aus dieser Art geworden? Hatte er sie eben tatsächlich geduzt? Ihre Augen verengten sich kurz zu schlitzen, sie entschied jedoch, kein Wort darüber zu verlieren, ihr Blick sprach mit Sicherheit genug Worte. Sie lenkte ihre Aufmerksamkeit wieder zurück auf das Buch, überflog die Worte und steckte dann einen Finger zwischen die Seite, wo es aufgeschlagen war, damit sie es zumachen konnte und die Seite schnell wiederfand. Sie sah zu Setsuna und hob die Augenbrauen. "So? Du hast also eine abendliche Lektüre ausgeliehen, klingt nach einem netten Abend.", erklärte sie und unterdrückte den Drang ihn nach der nächsten Bar zu fragen. Nach einem nervendem und aufreibendem Gespräch gab es nichts besser als einen netten Schluck Alkohol, egal welcher Art, "Aber ich danke dir für deine Hilfe, Schätzchen.", und obwohl es womöglich irgendwo abwertend klang, hatte es Kana nicht im mindesten so gemeint. Setsuna nervte sie zwar gewaltig, aber er hatte ihr auch geholfen und sie zwar unfreundlich, aber mit Sicherheit nicht undankbar, "Da ich nun habe, was ich wollte, werd' ich dich nicht länger aufhalten. Du kannst deine abendliche Lektüre lesen gehen, ich wünsche dir viel Spass ... Und Erfolg. Hoffentlich lungert dein Bruder nicht irgendwo noch hier rum und wartet nur den Moment ab dich wieder alleine anzutreffen.", letzteres war eher im Scherz gemeint, immerhin konnte sie ja nicht ahnen, wie schlecht das Familienverhältnis von Setsuna in Wahrheit aussah. Sie hatte angenommen, dass es nur ein kleiner Streit zwischen Brüdern war, der mit Sicherheit bald wieder verfliegen würde. Das hatte sie immerhin auch immer Mal wieder! Ihr älterer Bruder wusste sowieso immer alles besser als sie und dafür hasste sie und liebte sie ihn. Bei diesen Gedanken begann sie unwillkürlich zu lächeln und womöglich passte es nicht ganz in das Bild, das sie sonst abgab.
Gast Gast
Thema: Re: Konoha's Bibliothek Mi Jun 26, 2013 6:30 pm
Ein jeder, welcher sich hier in der Bibliothek befand, würde wohl eindeutig behaupten, dass sie den richtigen gefragt hatte. Kaum einem, welcher mal öfter hier her kam, war der Brillenträger und "Halb-Nara" unbekannt. Immer fand man Setsuna hier vor. Ob nun draußen die Sonne schien oder ob es regnete. Er war niemand, welcher mit Freunden etwas unternahm, es sei denn man hatte ihn überzeugen können, sondern sich vielmehr mit Büchern, Lektüren beschäftigte. So war es kein Wunder, dass er mit seinen siebzehn Jahren bereits sehr belesen war, wobei ihm auch sein photographisches Gedächtnis Beistand leistete, wodurch er jene Daten, welche auf ihn einströmten, auch effizient verarbeiten konnte. Aus dieser Offensichtlichkeit heraus, stempelte er Kanas Aussage auch als nicht bedürftig im Sinne einer Antwort ab und hob nur kurz die Augenbraue, was auf Umstehende, sowie auch seine Gesprächspartnerin, wohl ein wenig arrogant wirken würde. In dieser Ansicht steckte womöglich auch ein Funken Wahrheit. Kurzzeitig registrierte er jedoch nach seiner Rückkunft und fragte sich, ob er etwas gesagt hatte, was womöglich ihr Misfallen erregte. Eine kurze Pause, in welcher sich seine Züge nicht veränderten, dann erst legte er den Kopf schief, realisierte, dass er sie wirklich geduzt hatte. Ein peinlicher Fehler, weshalb sich seine Augen auch nun verengten und er sich auf die Lippen biss. Nein, er machte keine Fehler. Durfte keine Fehler machen. Selbst, wenn sie noch so klein waren. Ein kleiner Windhauch konnte ein gesamtes Kartenhaus zum Einstürzen bringen und im Bezug auf seine Person und seine Strategien, sowie Ziele, wollte er nicht unter diesem Kartenhaus stehen. Jeder noch so kleine Fehler war inakzeptabel. "Es ist durchaus ein netter Abend... Dennoch hege ich nicht die Annahme Ihnen irgendwann angeboten zu haben, mich so zu nennen. Was meine Anrede im vorherigem Wortwechsel betrifft, so muss ich bisweilen um Entschuldigung bitten.", kamen die Worte schließlich gepresst aus seinem Mund hervor und symbolisch dafür, dass für ihn die Sache damit abgeschlossen war, schlug er in einer sanften Art und Weise das Buch zu, welches er zuvor gelesen hatte und klemmte es sich unter den Arm. Ja, er würde es ausleihen. Danach richtete er sich in dem Sinne zurecht, dass er noch einmal an seiner Brille rückte, bis diese richtig saß und sich mit der freien Hand über die Brust strich, um den Staub von der Kleidung zu klopfen. Erst dann blickte er Kana wieder in die Augen. "Auch, wenn ich meinen Bruder alles andere als schätze, so muss ich auch anmerken, dass er viel zu stolz wäre, mir aufzulauern - und sei es auch nur ich. In diesem Sinne wird dies wohl kaum geschehen. Sollte er es dennoch auf eine offene Konfrontation anlegen, bitte ich Sie, sich nicht in unsere Streitigkeiten einzumischen. Es mag zwar in allen Augen auch sehr nett gewesen sein und ich kann Ihrem Handeln nichts schlechtes abgewinnen im Bezug auf gewisse Größen in der Gesellschaft, aber dennoch bleibt es eine Angelegenheit zwischen meinem Bruder und mir. Wie dem auch sei: Wie auch immer Sie Spaß definieren mögen, so können Sie versichert sein, dass dieser Wunsch auch auf Gegenseitigkeit beruht. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend. Es hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu machen."[/b] Mit diesen Worten senkte er zum Abschied seinen Kopf zum Gruße und schritt dann an der Weißhaarigen vorüber, machte einen Zwischenstopp, bei welchem er sich bei der kompetenten Bibliothekarin das Buch auslieh und begab sich schließlich auf den Heimweg. Er war spät dran. Bald schon würde er zum Tor müssen.
Thema: Re: Konoha's Bibliothek Mi Jul 03, 2013 7:43 pm
Der Junge redete ziemlich viel, aber weniger als die Hälfte davon interessierte Kana auch wirklich. Sie rollte nur mit den Augen, nickte, wobei das auch nur halbherzig war. Sie seufzte leise und verabschiedete sich dann von ihm. Er hatte ihr netterweise geholfen, dennoch blieb er ein kleiner Streber der ihr leid tat. Er kam anscheinend einfach nicht aus seiner Rolle raus und liess sich nicht helfen. Wurde von seinem grossen Bruder in aller Öffentlichkeit gedemütigt - um es mal ganz dramatisch auszudrücken, ob das wirklich stimmt, sei mal dahingestellt - und war sich dann entweder zu fein oder zu schüchtern um Hilfe anzunehmen. Kana zuckte leicht mit den Schultern. Es war ihr egal. Wenn er ihre Hilfe abwies, dann war das eben so. Sollte er schauen wie er alleine klar kam. Sie konnte sowieso nicht hier bleiben und sich um ihn kümmern - hatte sie auch gar nicht vorgehabt. Sie musste nach Konohagakure, gleich nach dem sie das Buch kurz studiert hatte. Und das tat sie auch. Sie setzte sich an einen Tisch, öffnete das Buch und las ... Eine Seite, dann zwei ... Und auf der dritten verging ihr dann die Lust. Nicht dass sie nicht gerne las, aber generell hatte sie diesbezüglich andere Vorlieben. Ein Buch über die Geschichte Konohagakure interessierte sie herzlich wenig und viele weitere Dinge über das besagte Fuin-Jutsu hatte sie auch nicht Erfahrung bringen können. "Reine Zeitverschwendung.", knirschte sie, stand auf, liess das Buch liegen wo es war und verliess die Bibliothek. Sie würde sich sofort auf den Weg machen. Zwar hätte sie am liebsten noch ein oder zwei Gläschen Sake getrunken, aber das musst warten. Sie würde sich heute Abend was nettes gönnen. So viel stand fest!
tbc: Wald von Konoha
Gast Gast
Thema: Re: Konoha's Bibliothek Fr Mai 15, 2015 12:18 pm
cf: Hokage Felsen
Ihre kleine Puppe hatte sie mitgenommen. Das blonde Püppchen, nackt und mit einem weißen Band um die Augen. Sie hatte denselben Namen. Die blonde Mei lag auf dem Tisch und hatte die Arme wie in einem Sarg auf ihrem Körper verschränkt. Die schwarzhaarige Mei saß daneben an einem Tisch, hatte sechs dicke Bücher auf einen Stapel gelegt und blätterte ein halb so dickes Buch gerade durch. Ihre Augen huschten doppelt so schnell über die Zeilen wie die eines normalen Menschen. Da schaltete sich ihr eidetisches Gedächtnis ein. Sie laß einmal, was dort stand, speicherte es ab, und verstand es teilweise erst im Nachhinein, wenn sie die Bildinformation nochmal abrief. "Ninkai", murmelte sie leise vor sich hin. "Tai ... sen." Die Ninja-Weltkriege. Warum auch immer las sie gerade ein Buch über diese vier Weltkriege. Sie fanden innerhalb kürzester Zeit stand. Manchmal waren die Gründe überhaupt nicht klar. Es gab prominente Tote, Nationen, die man schuldig sprach, aber immer blieben Leid und Hass übrig. Sie blätterte und blätterte. Stieß auf Namen wie Danzô Shimura, Naruto Uzumaki und Ino Yamanaka. Die ganzen Kage, die Samurai. Es waren so viele Persönlichkeiten, deren Leben man besser in Biographien festhielt, als in einem Buch mit Steckbriefen an den Seiten. Nach fünfzehn Minuten hatte Mei über 15 Seiten gelesen. Sie schob das Buch zur Seite und nahm sich das nächste. "Shinobi Godaikoku. Shōkoku." Die fünf großen Nationen, und alle kleinen Reiche dazu. Das einzige, was Mei tat, war, sich die Landkarte auf der dritten Seite anzusehen. Die ganzen Informationen über Vegetation, Kultur, Geographie und Entwicklung interessierten sie nicht. Sie wollte nur nochmal ihr Wissen über Anzahl, Lage und Namen der ganzen Dinger auffrischen. Innerlich hakte sie Reiche wie Tsuchi no Kuni und Kaminari no Kuni als hingerichtet ab. Vom Schicksal niedergestreckt. So landete das Buch auch wieder auf dem Stapel. Das dritte Buch, das sie sich heran zog, beinhaltete einen besonderen Titel. "Hi no Ishi." Der Wille des Feuers. Geschrieben von einem Sarutobi aus der Generation von Hiruzen als Hokage. Ideale des Senju-Clans, Liebe sei der Weg zum Frieden. Das erste Mal, seit Mei hier fast zwei Stunden saß, runzelte sie die Stirn. Sie verstand bis heute nicht wie einige nach diesem Konzept leben konnten. Faktisch hatte sie nie lieben gelernt. Warum sollte man also nach etwas symbolischem so sehr leben, dass es einen motivierte wie ein stimulierendes Mittel? "Das ist unlogisch", bemerkte sie leise an sich selbst mit einem Blick auf die blonde Mei.
Gast Gast
Thema: Re: Konoha's Bibliothek Fr Mai 15, 2015 8:29 pm
cf: Trainingsplatz II
Es war kein sehr großer und ferner Gedanke gewesen, welcher ihn in diese Bibliothek geführt hatte. Genau genommen hatte er sich unter Umständen auf einem Abstecher nach Hause ausgeholt und die Prellungen und blauen Flecken am Körper mit Salbe eingerieben, aber lange hatte ihn dort nichts gehalten. An dieser Stelle hätte er vermutlich darüber nachdenken können, was es genau mit einem "Haus" an sich hatte, was wirklich ein "zu Hause" war, aber Setsunas Hirnzellen schlugen eine vollkommen andere Richtung ein, in dem sie sich die Bilder vom Trainingsplatz immer und immer wieder vor sein inneres Auge riefen. Sein Kopf ging alle Möglichkeiten durch. Von einem Ninjutsu, gar über ein einfältiges Genjutsu - für was es sich eindeutig als zu "echt" herausgestellt hatte - bishin zu einem Fuin. Bei letzterem trafen die Wege scheinbar alle aufeinander, denn es war das Auge gewesen, von welchem diese unnatürliche Aura ausgegangen war, die den Hokusai umgeben hatte. Mit solchen Gedanken ging Setsuna durch die Gänge der Bibliothek. Mal wieder. Wie so oft. Das hier war sein Zufluchtsort. Sein Fort des Wissens. Befestigt mit Bücherregalen und sonstigen Werken, welche graue Zellen wieder mit frischen kräftigen Pinselstrichen bemalten. Ab und an blieb er stehen, fuhr eine Buchreihe geübt mit der Spitze seines Zeigefingers entlang. Hier und da tippte er kurz, nahm das Buch hervor und schlug das Inhaltsverzeichnis auf. Dann das Glossar. Irgendein Anhaltspunkt. Etwas, das weiterhalf. Es konnte keine so geheime Kunst geben, dass man überhaupt keine Spuren fand. Eine einzelne Socke würde ihm reichen. Etwas, was ihm komisch vorkam. Wie eine zertretene Fläche in einem Kornfeld. Was man von außen nicht sah, ehe einem das große Loch auffiel. Hier vielleicht das Loch der Logik? ...unlogisch." Setsuna hob eine Augenbraue, als er die Präsenz fast direkt neben ihm wahrnahm, welche ihm den schmalen Rücken zuwandte. Wenn er in diesem Raum war, nahm er nicht wirklich viele Leute wahr, wenn eine Sache seinen Gedanken komplett auf sich selbst konzentrierte. Der Blick der blauen Augen wanderte hinter den Brillengläsern zu dem Stapel Bücher und zu der Puppe, welche auf dem Tisch lag. Blond und Schwarz. Kontrast. Eine Puppenspielerin? Oder so etwas wie ein Glücksbringer? Nein, dafür war sie zu liebevoll gebettet. Der Dunkelhaarige legte den Kopf schief und spürte sogleich das Ziehen seiner Nackenmuskulatur. Vermutlich würde er innerlich noch häufiger Ächzen. "Es gibt keine unlogischen Dinge. Nur Parameter, welche man nicht zuordnen kann. Diskrepanzen, die nicht zu entschlüsseln sind. Einfach Dinge, welche man nicht versteht. Unlogisch ist nichts, denn alles hat seine Ordnung." Sein Blick glich seiner desinteressierten und oftmals als arrogant verstandenen Stimme, während er nach einem Buch griff, es aufschlug und unter seinen Arm klemmte. Vielversprechend. Dann ging er zwei Schritte zurück, stellte das - welches davor den Platz an seinem Körper ergattert hatte - wieder zurück und biss sich nachdenklich auf die Unterlippe. Es schien, dass er das Mädchen schon wieder vergessen hatte und vollkommen in seinen Gedanken versunken war.
Gast Gast
Thema: Re: Konoha's Bibliothek Fr Mai 15, 2015 10:06 pm
Mei konnte ihr keine Antwort geben. Sie war nur eine Puppe, die ständig bei der richtigen Mei war. Wie eine Art Sozialersatz. Alle Menschen, die das Mädchen je im Leben gebraucht hätte, manifestierten sich in diesem Wesen. Sie war immer an ihrer Seite, hatte nichts an ihr auszusetzen, konnte aber auch nichts erwidern. Genau diese Leere liebte Mei allerdings. Denn sie war genau das, was sie in Bezug auf sich selbst immer fühlte. Leere. Doch aus diesem Gedankenstrom wurde sie gerissen, als nur ein leises Sprechen sie erreichte. War es überhaupt an sie gerichtet gewesen? Immerhin sollte man hier nicht laut sprechen. Es war die Bibliothek, viele kluge Köpfe tummelten sich hier. Wer sollte ausgerechnet sie ansprechen, wenn es nicht die Angestellte war, die etwas von ihr wollte? So drehte Mei sich auf ihrem Stuhl ein wenig in die Richtung der Stimme. Dort stand ein Junge, wesentlich größer als sie, doch das war bei ihrem Abbild ohnehin kein Kunststück. Schwarzes Haar, eine sehr intelektuelle Brille, blaue Augen. Er war aber eindeutig jünger, hatte noch irgendwas jugendliches an sich, das man erst mit den Jahren verlor. Er war noch nicht so ... verroht. Doch so wie er da zu tun hatte, dachte Mei erst gar nicht daran, dass er sie wirklich gerade angesprochen hatte. Mehr oder minder. Schweigend griff sie sich ihr Püppchen an dessen kleinen Arm, ließ sie neben ihrer Hüfte in der Luft baumeln und stand auf. In ruhigen, leisen Schritten näherte sie sich dem Jungen. Obwohl er fast schon ein Mann war. Hoffentlich reagierte er nicht so aggressiv wie Azunagi. Auch wenn Mei keinen Grund hatte dies bezüglich irgendwas zu hoffen, denn was wollte sie von ihm und er von ihr? Sie konnten auch schweigend aneinander vorbei gehen. Aber sie stellte sich seitlich an ihn heran, schaute hoch in sein Gesicht und wirkte wie ein Geist, der plötzlich da aufgetaucht war. Hinzu kam, dass dieser Besucher wahrscheinlich erst jetzt richtig ihr Gesicht sah und die weiße Augenklappe, die sich dort befand. So war nur ein stechend rotes Auge, das von schwarzen Haaren umrahmt wurde, vorhanden. "Kalkulationen", sagte Mei leise zu ihm. Das war das Stichwort. Das, worüber er gesprochen hatte, warum er Dingen, die augenscheinlich zufällig waren, System unterstellte. "Berechenbare Variablen und ein Ergebnis. Das ist alles." Kurz sah sie zu Boden, um das nochmal auf den Wille des Feuers zu beziehen. Doch ihr war immer noch nicht klar, was sie dort alles für Variablen einbeziehen musste, um zu einem Ergebnis zu kommen. Das Ergebnis eines leidenschaftlichen Kämpfers. "Wie heißt du?"
Gast Gast
Thema: Re: Konoha's Bibliothek Fr Mai 15, 2015 10:25 pm
Ein jeder hätte im nächsten Moment vermutlich einen Schauer gespürt, welcher über den eigenen Rücken jagte. Die Nervenbahnen würden in helle Aufregung versetzt werden und die ein oder andere hätte vielleicht sogar auch ihren Schrecken in Form eines verzerrten Schreis artikuliert. Das war es nun einmal, was ein einäugiges Mädchen mit stechenden roten Augen und schwarzen Haaren, welche ins Gesicht hingen, auslösten. Was Setsuna betraf, so hatte dieser sich wieder seinen Büchern zugwandt gehabt und jenes aufgeschlagen, welches er sich unter den Arm geklappt hatte. Mehr oder weniger hatte er im Stehen gelesen, über manche überflogene Passagen die Stirn gerunzelt, da er einen Weg fand, es besser zu erklären als für dumme Menschen, die nicht wussten, dass der Buchstabe C nach B kam. Er war gerade dabei gewesen, erneut ein Stichwort im Glossar nachzuschlagen, als er mitten in der Bewegung innehielt und den Kopf leicht anhob. Desinteressiert blickte er zunächst nach vorn, ehe seine Stirn sich runzelte und die Augenbrauen sich zusammenzog. Unweigerlich spürte er die Präsenz direkt neben sich, welche gut einen Kopf kleiner war, als er selbst, aber dennoch so penetrant war, sich direkt neben ihn zu stellen. Mit einer Puppe in der Hand, wie er später bemerken würde. Nun, mit Sicherheit klangen seine "Empfindungen" in diesem Moment alles andere als nett und zuvorkommend, aber Setsuna war auch kein netter und offener Mensch. Im Moment war er einfach nur erledigt von den Begebenheiten dieses Tages und hatte eigentlich seine Ruhe haben wollen. Nur im Gegensatz zu anderen reagierte er mit keinem Schrei auf den Anblick, welcher sich im bot. Im Gegenteil: Er sah die Augenbinde, zog seine Schlüsse und zuckte nicht mit der Wimper. Sie hatte nur noch ein Auge - vermutlich eine Verletzung von einer Mission. Die stechenden roten Augen trugen mit ihren pechschwarzen Haaren zu einem unnatürlichen und geheimnisvollen, sowie gruseligen, Erscheinungsbild bei. Ergo dürfte sie ihrem Auftreten nach - welches auch mehr aus der Plötzlichkeit kam - nicht viele Freunde haben, wenn überhaupt. Die Puppe an ihrer Seite, auf welcher sein Blick kurz viel, gab das Gesamtbild eines ein einsames Haus heimsuchenden Geistes wider. Setsuna würde lügen, wenn er sagen würde, sie war auch ihm überhaupt nicht unheimlich. Dennoch hob er eine Augenbraue. "Deutest du damit Ursache und Effekt an und dass es die Vollkommenheit dessen ist, an was du glaubst?" Seine Stimme klang nicht ganz so arrogant wie zuvor - unter Umständen gerade weil er obige Schlussfolgerungen gezogen hatte. Natürlich würde er es niemals zugeben. Er klappte das Buch in seinen Händen zu und musterte sie erneut. "Mit Sicherheit bist du dir auch über deinen Effekt bei anderen Individuen im Klaren, wenn du ihnen so entgegen blickst." Missmutig verzog er bei ihrer Frage die Mundwinkel. Es ging sie nichts an, wie er hieß und er hatte wahrlich Interessanteres zu tun, als Förmlichkeiten auszutauschen. Allerdings war er lange genug auf dieser Spur gefahren und hatte sich unlängst geschworen, auch andere Blickwinkel zu testen. "Jôcho Setsuna. Wie lautet der deine?"
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Thema: Re: Konoha's Bibliothek Fr Mai 15, 2015 10:57 pm
Dass sie eine so unheimliche Erscheinung war, war ihr gar nicht bewusst. Natürlich konnte sie eine Bestandsaufnahme machen und käme auf eine hohe Gesamtbilanz dunkler Farben und Flächen, doch dass dies einen Ausdruck von Dunkelheit verkörperte oder Einsamkeit? Jemand ihrer eingeschränkten Sozialkompetenz war nicht dazu in der Lage das zu reflektieren. So war es für sie normal sich einfach neben Leute zu stellen und sie anzustarren. Für einen Moment. Immerhin schien das hier doch, trotz des Zufalls, ausnahmsweise mal eine interessante Tür zu sein, die sich in neue Gefilde öffnete. Die Frage, die ihr nach ihrer Ansprache gestellt wurde, stellte sie ungewohnterweise vor etwas Denkarbeit. Normalerweise waren Menschen nicht so clever. Sie drückten sich simpler aus. Das war sie gar nicht gewohnt. Doch sie zeigte es nicht und nickte lediglich. "Ja, ich spreche vom Kausalitätsprinzip mit Rückbezug auf festgelegte Systeme. Kreisläufe. Logische Ketten." Was ihr Blick damit jetzt allerdings zu tun hatte, trieb ihr wieder die klassische Ratlosigkeit ins Gesicht. Guckte sie denn irgendwie falsch? Bedrohlich? Sollte sie ihr Auge zumachen? Deswegen ließ sie das einfach im Raum stehen und hoffte, dass das keine falsche Reaktion bei dem Mann auslöste. Ihre Begegnung mit einem Jônin vorhin war ja weitaus weniger reibungslos abgelaufen. Er hatte geflucht wie Sau. Auch wenn Mei das selbst nicht so ausdrücken würde. "Yamanaka Mei", flüsterte die Schwarzhaarige fast mit einem Blick auf den Boden, wobei ihr rotes Auge zur Hälfte geschlossen war. Jemandem ihrem Namen zu sagen, war immer ein Stück Überwindung. Sie mochte es nicht, wenn jemand allzu viel über sie wusste. Jedes Mal war die gaz kleine Angst vorhanden, dass irgendwer ihr Schicksal kannte oder ihren Vater, und dann danach fragte. In Gedanken versunken hob sie nun den Arm an und betrachtete ihr blondes Püppchen mit der Augenbinde. "Ihr Name ist ebenfalls Mei."
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Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Mai 17, 2015 1:15 pm
Setsuna hob ob dieser Antwort eine Augenbraue und klemmte sich das Buch erneut unter den Arm, welchen er dann gemeinsam mit dem anderen vor der Brust verschränkte. Offenbar handelte es sich hierbei nicht um eine dieser kopflosen Gören, die sich nur halbherzig in eine Bibliothek begaben um einen Hauch von Intelligenz zu heucheln, ehe sie wieder verschwanden. Das Mädchen – oder vielmehr die junge Frau vor ihm – schien zudem auch nicht an Begegnungen oder Unterhaltungen gewohnt zu sein, denn kaum hatte sie sich vorstellt, senkte sie den Blick. Hatte sie Angst? Was erwartete sie? Eine komische Antwort, die sie nicht zufriedenstellte? Die Augenbrauen des Brillenträgers sanken wieder – aber auch nur, um sie skeptisch zu kräuseln. Natürlich kannte er den Namen Yamanaka und wusste, was es mit ihnen auf sich hatte. Vermutlich hatte man ab und an auch Geschichten über eine Person dieses Clans gehört, die ihr Dasein woanders fristete, doch ihn hätte das nicht interessiert. Natürlich könnte er ab und an Seitenhiebe austielen, doch es lag außerhalb seines gewohnten Kontaktfeldes und er sah keinen Sinn darin, über dergleichen nachzudenken. Es wäre nur verschwendete Zeit. Was ihn allerdings interessierte, war das Hiden dieses Clans, welcher sich der Gedankenkontrolle bediente. Einerseits war dies unnatürlich und in gewisser Hinsicht stellten sich auch seine Nackenhärchen auf. Was wäre, wenn sie ihren Geist in seinen Körper schicken würde? Was würde …. er wohl davon halten? Wie so oft waren aber auch diese Gedanken es, welche die Neugierde schürten und war diese einmal geschaffen, konnte man sie nicht mehr so leicht begraben. Leicht stieß er die Luft aus, was sich vermutlich wie der Anfang eines kleinen Lachens anhörte. Eines schadenfrohen Lachens und ja, vielleicht hätte er wegen dieer Situation und dieser Begegnung fast wirklich gedacht. Eine Yamanaka, die sich wegen ihres Namens an sich unsicher zu sein schien und ein Nara, der keiner sein wollte. Wie grotesk. “Es bringt nichts, wenn du dich fürchtest deinen Namen auszuspreche. Das lässt dich nur schwach wirken und folglich lieferst du dich selbst anderen auf einem Silbertablett. Gegebenenfalls solltest du dir einen anderen Nachnamen zulegen, aber in Anbetracht der Tatsache, dass du einen recht intellektuellen Wortschatz zu besitzen scheinst und ihn dennoch noch nicht abgelegt hast, scheinst du dennoch ein wenig stolz auf ihn zu sein.“ Es klang mehr wie eine Feststellung, als eine Frage. Setsuna selbst hatte seinen richtigen Nachnamen natürlich schon lange abgelegt und den seines Vaters angenommen, der nicht wirklich ein Vater für ihn war. Dennoch besser, als Stolz und all dergleichen bei diesen Personen zu heucheln, welche er so verabscheute. “Wieso trägst du die gleichnamige Puppe mit dir herum?“
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Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Mai 17, 2015 1:50 pm
Eine interessante, diskutable Aussage. Sie wirkte schwach, wenn sie den Blick bei ihrem Namen senkte? Sah man dann umso mehr, dass sie nicht mit dem in Verbindung gebracht werden wollte, was sie ausmachte? Mei hatte den Blick wieder angehoben, sodass ihr rotes Augen abwechselnd in das von Setsuna sah. Leicht fragend, wie von einem verwirrten Kind, das gerade nicht verstand, was man ihm für eine Aufgabe gestellt hatte. Auch das mit dem Stolz war so eine Sache für sich. Stolz in Bezug auf ihren Clan hatte sie einmal verkörpern sollen. Sie während ihrer Prüfungsphase die einzige Yamanaka gewesen, die für die Familie einen Kampf absolvieren sollte. Dann auch noch gegen einen so offensiven Kämpfer wie einen Hyûga. Der hatte ihr schließlich ihr Auge geraubt. Die Schmerzen waren unvorstellbar gewesen und in das Loch, in das Mei gefallen war, unendlich tief und schwarz. Kurz wandte sie den Blick wieder von Setsuna, dafür auf ihre Puppe. Eine leichte Gefühlsregung machte sich breit, indem sie die Augenbrauen etwas missmutig zusammenzog. Warum musste sie gerade jetzt daran denken, was damals passiert war? Weil man von ihr als Yamanaka ein Kampfwunder erwartet hatte. Es war von Anfang an klar gewesen: Wie sollte eine Gedankenkünstlerin gegen einen Taijutsuka ankommen, wenn sie die Kontrolle über ihren Körper verlor? Sie hätte den Jungen kontrollieren können, doch das hätte nicht zum Sieg geführt ohne sich selbst zu verletzen. Im Nachhinein bildete Mei sich nichts mehr darauf ein eine Yamanaka zu sein. Sie stammte aus dem Clan und beherrschte das Hiden, doch im Namen ihrer Familie würde sie nie stolz und aufrecht agieren. Dafür war sie doch ihrer Puppe zu ähnlich, nach der dieser Junge gefragt hatte. "Sie gehört zu mir. Sie gehört immer zu mir. Sie komplettiert mich. Sie ... ist ich." Mei ließ das blonde Mädchen sinken, nahm es von der einen in die andere Hand und legte die Arme dann an den Seiten an. Es folgte eine knappe Verbeugung, mit einem standardisierten professionellen Ton. "Ich heiße Yamanaka, Mei. Tokubetsu Jônin Konohas. Es freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen." Als sie wieder aufsah, hatte sie einen etwas fragenden Ausdruck im Gesicht. "War das so der Norm entsprechend?"
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Thema: Re: Konoha's Bibliothek So Mai 17, 2015 6:10 pm
Eine Puppe, welche mitgeführt wurde und als dieselbe Person bezeichnet wurde. Ganz geschweige davon, dass letzteres vollkommen unmöglich und auch unlogisch war - sowie manch weitere derlei Bezeichnungen -, fand Setsuna das ganze mehr als nur... nunja: Befremdend? Die Frage war natürlich, inwiefern ausgerechnet er sich dieses Befremden mit seinem eigenen Hintergrund leisten konnte, doch verbarg er diese Gedanken hinter seiner wie immer gleichgültigen Miene. Das Befremden äußerte sich in diesem Fall allerdings vor allem darin, weshalb es eine Puppe getroffen hatte, welche ihrer "Herrin" so grundauf verschieden gegenüberstand. Verbundene Augen - sie hatte zumindest eines. Blonde Haare - komplettes Gegenteil, denn die Person vor ihm hatte schwarze. Die Haut war weiß wie Porzellan. Nun gut, das war noch eine Gemeinsamkeit, aber in dieser Puppe schlug weder ein Herz, noch konnte sie sprechen oder atmen oder sonstigen menschlichen Funkitonen nachgehen. Setsuna fand den Sinn dieser Aussage also dementsprechend höchst "befremdlich" im rein wörtlichen Sinne. "Nun, für mich sieht sie aus wie eine ganz normale Puppe, womit auch gesagt sein sollte, dass ich mit derlei emotionsgesteuerten Bindungen nicht wirklich was zu tun habe." Nicht einmal sein Schwert hatte einen Namen, obgleich es ein Geschenk seines Onkels gewesen war und so ziemlich jeder Schwertkämpfer seine Klinge nach irgendetwas benannte. Auch, wenn es einfach der Name eines Oktopusses oder dergleichen war. Flüchtig lächelte er anschließend jedoch matt, was zumindest weniger kalt wirkte als seine vorigen Worte. "Nun, das war eine höchst offizielle Intonation deiner Vorstellung. Immerhin." Er zuckte mit den Schultern und rührte sich nicht vom Fleck. Musterte die Person und fragte sich, weshalb sie selbst im Bezug auf die eigene Person so... unsicher war. So fragend. Setsuna missfiel es, dass er sich an sich selbst als kleines Kind errinnert fühlte: Man war nicht schon immer der Mensch gewesen, welchen man nun darstellte. Irgendwann, so wusste er, hatte er auch einmal der Welt mit fragenen Kinderaugen entgegen geblickt. Hatte vielleicht gelacht und nicht alles mit ein- und derselben Mimik verfolgt. Bei diesem Gedanken musste er seufzen. Sie war also eine Tôkubetsu Jônin. Nun, bei diesem Rang würde ihr zusätzliches Selbstvertrauen mit Sicherheit nicht schlecht bekommen. Am Ende wäre sie sonst sogar noch eine Last. "Es freut mich ebenfalls deine Bekanntschaft zu machen.", imitierte er ihren Tonfall. "Jôcho Setsuna Hiroshi, Chûnin im Dienst Konohagakures. Was verschlägt dich in die Bibliothek? Bestehst du weiterhin auf einen formellen Ton auf Grund deines Ranges? Sollte dies der Fall sein, hättest du bereits am Anfang dieser Konversation darauf aufmerksam machen sollen."