Anzahl der Beiträge : 4240 Anmeldedatum : 28.05.12 Alter : 12
Thema: [Ihai no kuni] Grauer Stieg Fr Jun 14, 2013 3:19 pm
~ Der Graue Stieg dient in der Aschewüste Ihai no kunis als eine Art Schnellstraße: Er besteht aus meterbreiten Steinplatten, welche einen festen Tritt erlauben und auch das Reisen mit Karren und Co. wesentlich erleichtern. Die Straße zieht sich in schnurrgerader Linie durch die Aschewüste. ~
Gast Gast
Thema: Re: [Ihai no kuni] Grauer Stieg Mi Nov 04, 2015 12:59 pm
Schwere Schritte stampften auf den Steinplatten, kleine Wölkchen von Asche in die Höhe stiebend. Asche war generell überall, links und rechts des Weges, in der Luft, unvermeidlich wie wie Nässe in einer Nebelbank. So wie Mizu no kuni hatte auch Ihai no kuni seinen Namen absolut verdient. Wie man sieht, habe ich nicht zuviel versprochen, sprach Daizen gerade. Ein Land, wie es an Lebensfeindlichkeit nur schwer zu überbieten ist und in der Bestenliste der Einöden wohl Kaze no kuni den Rang ablaufen kann. Die Sandwüste pulsiert geradezu vor Leben im Vergleich zu diesem schwarzen Fleck auf der Landkarte. Im Reich des Windes gab es immerhin Oasen, teils samt Städten, und Sandschiffe kreuzten über die Dünen. Hier jedoch lohnte sich scheinbar nicht einmal die Piraterie. Von der Lebensfeindlichkeit konnte sich ein Hyuuga natürlich am besten überzeugen: Ein Blick durch Byakugan enthüllte die fast vollständige Einsamkeit der Reisenden, abgesehen von zähen, kleinen Tieren wie beispielsweise Echsen. Erst in einer Handvoll von Kilometern pulsierte ein Hauch von Zivilisation: Das Gefängnis von Ihai. Soweit wir wissen, war es nicht immer so. Daizen gefiel sich ohne Zweifel in seiner Rolle als weltgewandter Reiseführer. Der werte Kiryu Masaru konnte ganz außerordentlich gut mit seinem Bijuu umgehen; der Yonbi ließ Andeutungen fallen, welche darauf schließen lassen, dass dieses Land in der Ära der Freien Bijuu unserem Hi no kuni gar nicht so unähnlich gewesen sein muss. Er hob die Hand, spreizte Daumen und Zeigefinger und gestikulierte. Kleiner natürlich. Seis drum; Yonbi wollte nicht weiter über die Angelegenheit sprechen. Die Frage nach dem Wieso, von blütenbunt und grasgrün zu tristgrau und pechschwarz, machte ihn wütend. Er nickte schwermütig. Sehr wütend. Nun, es braucht keinen Experten in Sachen Psychologie, um sich zusammenzureimen, dass da jemand Schuldgefühle hegt. Er ließ den Blick über die rußige Umgebung schweifen. Im Zuge seines Bijuu-Trainings besuchte Masaru dieses Land sogar schon. Soweit ich hörte, muss er sich irgendwo dort drüben, bei der Vulkankette in der Ferne, regelrecht eingenistet haben. Wir rechneten alle damit, er würde als purer Bijuu-Meister zurückkehren. Stattdessen hatte sich kurz nach seiner Rückkehr der verhängnisvolle Ausbruch mit dem nicht mehr zu rettenden Siegel ereignet. Nun. Daizen hielt kurz inne, als gönne er dem toten Jinchuuriki einen Moment des Gedenkens. Die Welt ist einfach verrückt nach Bijuu. Eure Meinung zu Bijuu und Jinchuuriki, Koga?
Gast Gast
Thema: Re: [Ihai no kuni] Grauer Stieg Do Nov 19, 2015 11:11 pm
ka: Kagebüro
Nach einem kurzen, wortlosen Intermezzo am Dorftor waren der Hokage und Junji schon verschwunden. Sie waren schnell unterwegs und bekamen gar nicht so recht mit, wie sich die Umgebung um sie herum veränderte. Was sie aber sehr wohl bemerkten war ihre Ankunft im Land der Asche, was seinem Namen ohne Zweifel alle Ehre machte. Unter seiner Maske machte der Hyuuga einen bekannten Geruch aus, der für gewöhnlich allerdings nicht so stark war: Asche. Nicht unbedingt ein Geruch der die Nase verwöhnte, zumindest nicht nach seinem Geschmack, doch wenigstens war es nicht gleich die Anmut eines Aschenbechers, die sie umgab. Zynisch schätzte Kato Daizen die Lage der Umgebung ein, was Junji sogar ein Lächeln abringen konnte, wenngleich man sein Gesicht nicht erkennen konnte. "In der Tat.", antwortete er leise und erinnerte sich zurück an die Wüste Kaze no Kunis, die er das ein oder andere Mal bereits besucht hatte. Tatsächlich war der Tod, der sie in diesem Moment umgab noch um einiges unfreundlicher, als alles, was die Wüste jemals hervorbringen konnte, wenngleich die Hitze nicht ganz so penetrant war. "Hier gibt es nichts..." Der Hokage fuhr fort mit seinen Ausführungen und machte deutlich, dass er sich zumindest mit diesem Ort beschäftigt hatte. Ohne Zweifel lag die Annahme nahe, dass der hiesige Zustand seinen Ursprung in etwas vulkanischem hatte, ob nun natürliche Ursachen oder Chakra dafür verantwortlich waren, nun einmal dahingestellt. Ein Bijuu war eine mächtige Kreatur und durchaus zu so etwas fähig und was mit Kiryu Masaru geschehen war, war für ihn nicht unbedingt ein Geheimnis. "Zweischneidiges Schwert.", gab Junji, der mit seinem Alias Koga tituliert wurde zurück und schwieg einen Moment, ehe er das Rudiment einer Stimme wieder erhob, "Mich persönlich reizt es ganz und gar nicht ein solches Wesen in mir zu wissen. Macht hin oder her. Menschen glauben vieles, wenn man ihnen die Motivation gibt, oder sie mit Dingen blendet. Vieles davon schaffen sie. Ob die Kontrolle eines Bijuu dazugehört zeigt nur die Zeit." Der ANBU blickte zur Seite in Richtung des Hokage. "Der Nutzen eines Erfolgs ist unbestritten. Der Preis jedoch immer hoch und die Chancen gering." Vielleicht mochte es an seiner Stellung liegen, dass Junji immer nur von den Problemen und Gefahren der Bijuu erfuhr, sie gar erlebte. Positive Seiten hatten sich ihm lediglich in Erzählungen erschlossen und es war schwer daran zu glauben, wenn man nur den Misserfolg zu kennen glaubte. Als Hokage, so glaubte der Hyuuga zumindest, musste es keine leichte Entscheidung sein, jemandes Schicksal mit so etwas wie einem Bijuu zu determinieren, doch auch Kato Daizen hatte diese Entscheidung bereits fällen müssen. "Und ihr? Seid ihr von den Möglichkeiten überzeugt?", fragte Junji schließlich zögerlich, wenngleich er sich nicht sicher war, ob er sich so etwas anmaßen durfte. Nichtsdestotrotz hatte er bereits seine Erfahrung mit den Bijuu gemacht und so sprach er in den Augen seines Gegenübers vielleicht auch ein wenig mit begründeter Sorge.
Umgeben von einer seichten Wolke aus aufgewirbelter Asche setzte das Duo seinen Weg fort, so lange, bis sich aus der Einöde in der Ferne das Gefängnis erhob. Dunkle Steine wurden zu einem Gebäude aufgetürmt, dessen Anblick mehr an eine Festung erinnerte, als an ein Gefängnis. Je näher sie kamen, desto stärker konnte man die Ablagerungen von Asche sehen, die durch den Wind oder was auch immer an den Mauern hafteten. Dennoch war der Umfang und die Größe des Bauwerkes durchaus imposant, auch wenn wohl etwas Pflege nötig war. Das Tor war, wie man schon von weitem erkannte, geschlossen und es war etwas merkwürdig, dass es so etwas wie ein äußeres Wachhäuschen nicht gab. "Wie kommen wir rein?", fragte Junji und drehte den maskierten Kopf zu Kato Daizen herüber.
Gast Gast
Thema: Re: [Ihai no kuni] Grauer Stieg Mi Nov 25, 2015 8:30 pm
"Der Nutzen eines Erfolgs ist unbestritten. Der Preis jedoch immer hoch und die Chancen gering." Passt ziemlich genau. Daizen nickte kaum merklich. Wie man so schön augenzwinkernd formulierte, wenn ein Hyuuga etwas Vernünftiges sagte: Da hat jemand den Durchblick. Ja, wieviele gutgemeinte Sprüchlein und Schenkelklopfer einer der mächtigsten Clans Konohas aufgrund seiner Kräfte über sich ergehen lassen musste, konnte man nicht an Fingern und Zehen abzählen. Auch in den Reihen der Hyuuga hatte es dereinst eine Jinchuuriki gegeben. Ein Mädchen namens Kaori war Fudo Akaris Vorgängerin gewesen. Daizen kannte diesbezüglich kaum Hintergründe; damals war er noch nicht genug involviert gewesen. "Und ihr? Seid ihr von den Möglichkeiten überzeugt?" Der Hokage gab ein Murren von sich, welches sich nicht gegen seinen Gesprächspartner richtete. Hrrmmm. Ich stand einer Laufbahn als Jinchuuriki schon offener gegenüber. Ehe das Schicksal mich auf den Kage-Sessel setzte. Die Bijuu stellen ein Aufgabengebiet dar, welches mir erst in meiner gegenwärtigen Position begegnete. Vorher dachte ich an das Schöne des Daseins als "Opfer". Macht. Trockenes freudloses Lachen. Ich halte mich nicht für einen machtgierigen Menschen. Ab und an aber durchzog mich schon der Wunsch, mehr Macht zu besitzen als ein Normalsterblicher. Er dachte an die Mission, auf der Akari zur Jinchuuriki wurde. Als wir beim letzten Mal den Ichibi einfingen, dachte ich für einige Momente daran, alle Pläne über den Haufen zu werfen und ihn mir selbst einzuverleiben. Denn sie haben Kraft. Alle. Inzwischen habe ich soviele Ausbrüche gesehen. Soviele, dass es fast verführen würde. Doch... beim Fang des Ichibi warf ich die Pläne nicht um, den Yonbi gab ich an jemand anders... Ich hatte Momente und Gelegenheiten, da ein barscher Befehl wohl genügt hätte, mich zu einem Jinchuuriki zu machen. Ich tat es nicht. Nochmals Lachen. Diesmal erleichterter. Macht lag vor mir in einer Schale wie ein reifer Apfel, und ich ließ ihn weitergehen. Ein kleines Wortspiel auf den gegenwärtigen Jinchuuriki des Yonbi. Deren Name bedeutete "Apfel". Hm, aber passt nicht ganz... es bräuchte eine Metapher, in der etwas zum Apfel geht... Ach, warum kann das Mädchen keinen besser zu gebrauchenden Namen haben. So gesehen bin ich also nicht der Richtige. Warum, schwer zu sagen. Feigheit vielleicht. Feigheit vor dem Schicksal, das ich anderen aufzwinge. Was auch immer in mir die Entscheidung trifft, dass es besser ist, junge Leute anstelle mir altem Hasen zum Opfer zu erklären, wägt das Für und Wider in mir ab, und offenbar wiegt das Wider alle Vorzüge auf, die ein Bijuu verleihen mag. Ich schwafele heute. Was soll es. Das Thema der Jinchuuriki würde noch ein weit größeres Thema werden. In vielerlei Hinsicht.
Trutzig ragte das Gefängnis auf, wehrhaft nach Außen wie Innen. Rau war die Architektur, die sich hier den Elementen ihr Daseinsrecht abrang. Es zeigte sich kein Leben auf dem Wehrgang, als die beiden Konohas herankamen und vor dem schweren Tor mit den Eisenflügeln stehen blieben. Deutlich sah man die Fuuin, welche regelrecht in die Türen geschmiedet und in die steinernden Wände gemeißelt worden waren. Die Zeichen sprachen von Härte und Stabilität. Ein tonnenschweres Kuchiyose mochte dagegen anrennen können und nur Dellen hinterlassen. "Wie kommen wir rein?" Schreien. Daizen schüttelte die Schultern, als mache er sich für einen weit ausholenden Schlag bereit. Stattdessen aber holte er geräuschvoll Atem; es hatte ein wenig was von einem Blasebalg, der Luft zog. Hhhh... HIIIIIIIIIIEEEEER steht der HokAAAAAAAA-GE! Er war ohne Zweifel jemand, der wußte, wie man sich auf einem Schlachtfeld verständigte. Seine Stimme rannte gegen das Bollwerk an, als gälte es, die Festung zu stürmen. Die letzte Silbe war, typisch für Kasernenhofton, mehr ein Bellen als ein Wort. Wir wünschen AAAAAAin-LAZ! Räuspern. JEZ! Die folgende Stille war dröhnend laut. Es tat sich nicht sofort etwas. Bitte einmal umschauen, sprach Daizen zu seinem Begleiter, Rundumsicht auf mehrere Kilometer Umkreis, ob irgendwo jemand mitgehört hat und nun aufspringt. Er lächelte leichthin. Wenn ja, Verfolgen bitte. Es tat sich nichts. In weitem Umkreis regte sich kein Leben, keine nennenswerte Chakraquelle. Dafür kam Bewegung in das Tor. Knarren. Es öffnete sich eine Tür... in der Tür. Eine mannshohe Pforte, welche derartig hübsch und fachmännisch in das Eisen des Tores eingearbeitet war, dass sie nichtmals auffiel, bis sie nicht genutzt wurde. Ein kleiner, hagerer Kerl trat daraus hervor. Er blickte missmutig in die Welt, wie es sich eben für jemanden gehörte, der auf einer globalen Brandnarbe ein Gefängnis für Shinobi führte. Seid willkommen im Gefängnis von Ihai. Kein Grund, so zu schreien. Wer keine Klingel hat, muss damit leben, entgegnete Daizen aufgeräumt, ohne sich über die eher sporadische Ehrerbietung zu kümmern. Führe uns zu deinem Herrn.