cf: Straßen von Konoha
Auf dem Weg passierte nichts besonderes. Es war ein Heimweg auf welchem nichts Ryusai aus seinen Gedanken zu reißen vermochte, in denen er sich darauf hin auch verlor. Glasig war sein Blick, während sich sein Körper wie von selbst durch die Menschenmassen schlängelte, deren Lärm, Anblick und Geruch ihn nicht beeindruckten. Als einer der vielen fiel der Shinobi nicht auf und so näherte er sich unbehelligt der Grenze zum Clanviertel der Hyuuga. Dies war ein Zeichen, dass er unweit seines eigenen Hauses war und sich sein Weg bald dem Ende neigte. Es wurde ruhiger um ihn herum und nur noch vereinzelt tauchte eine Seele am Straßenrand auf, bis sie schließlich zu einer wahren Seltenheit wurden. Hier lebte er. Ein hässliches Haus, das von außen einen heruntergekommenen Eindruck machte, jedoch eigentlich alles nötige zum leben bot. Luxus begehrte Ryusai nicht und so reichte dies für ihn völlig aus.
Ein Holztor zum Grundstück öffnete sich quietschend und gewährte dem ANBU Einlass in sein Heim. Ebenso wie das Grundstückstor, war die Haustür nicht sonderlich gut in Schuss. Nur mit einem Ruck lies sie sich bewegen und mit einem unangenehmen Geräusch schabte sie über den mit Moos und Flechten übersäten Steinboden. Der vertraute Geruch des Treppenhauses stieg Ryusai in die Nase, welches er hinauf bis in den dritten Stock bestieg, um schließlich nach links durch eine Tür zu biegen, hinter der sich seine Wohnung schlussendlich befand. Wie immer war alles akribisch aufgeräumt, was allerdings nichts hieß. Das Zimmer war erschreckend spartanisch eingerichtet und wies keinerlei Dekorationsartikel auf, nicht einmal eine Pflanze hatte hier Platz gefunden. Nur eine Matratze, ein Tisch und die Küche. Alles andere war buchstäblich leer, doch fein gesäubert.
Die Tür fiel ins Schloss und ihr Klang riss den Shinobi aus den Gedanken, die sich um alles möglich gedreht hatten. Ryusai seufzte und stapfte hinüber zum Waschbecken, an welchem er sein Gesicht mit einem Schwall eiskalten Wassers benetzte. Das frostige Nass weckte seine Lebensgeister und machte ihn auch auf sein persönliches Wohlbefinden aufmerksam. Er hatte Hunger. Es war eine ungewohnte Situation für ihn. Nur wenige Momente seines ANBU-Lebens hatten ihm jene Freiheit gelassen, die er für die letzten Tage hatte genießen können, doch hin und wieder gönnte sich Ryusai ein paar freie Tage, um ein wenig aus dem düsteren Alltag zu entfliehen. Oder auch einmal eine "normale" Shinobimission anzunehmen. Bei diesem Gedanken stockte er kurz und löste seinen Zopf, dass seine dunkeln Haare frei in sein vernarbtes Gesicht fielen.
Die Mission!
Das schoss ihm augenblicklich durch den Kopf.
Natürlich! Sie beginnt ja morgen!
Ryusai öffnete den Kühlschrank und griff sich eine Schüssel von eingemachtem Rindfleisch, dass er sich am Vortag zubereitet hatte. Nicht unheimlich schmackhaft, doch es stillte den hunger effektiv und das war es was der ANBU beabsichtigte. Sein Blick fiel auf den Tisch in der Mitte seines Quartiers, auf welchem er alle nötigen Papiere zu der gewählten Mission fein säuberlich ausgebreitet hatte... Morgen würde es losgehen...
tbc: [Außenbezirk] Haupttor von Nadeshiko