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| Rock the stone -- Yaten & Jun (Mini) | |
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Gast Gast
| Thema: Rock the stone -- Yaten & Jun (Mini) Sa Jul 19, 2014 1:54 pm | |
| Eine Musikergruppe hat es in das wunderschöne Tsukigakure-no Sato verschlagen. Dort, wo es einen Zoo gibt, viele Vegetarier und Haare, aber auch fliegende Automaten und der rote Lebenssaft in allen Variationen. Kurzum und voller Ernst: Viele Gerüchte machen dieses Dorf für den ein oder anderen sehr interessant und zu einem wahrlichen Magneten in Sachen Unternehmungs- und Abenteuerlust. Gerade einmal sechs Jahre alt verleitet es viele Köpfe zu Träumeien. So denkt jedenfalls die Eventgesellschaft, die sich hier eingefunden hat und ein Musikfestival veranstaltete, auf welchem vor allem die jungen Leute teilhaben und immerhin trifft man schließlich den ein oder anderen... |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Rock the stone -- Yaten & Jun (Mini) Sa Jul 19, 2014 2:06 pm | |
| Jun hatte ihre Kopfhörer abgelegt und blickte hinunter auf die große Menschenmenge, welche die große Band feierte und gedachte mit ihr zu "rocken" - wie es sie nennen. Alleine schon dieses Wortspiel im Namen des Festivals "Rock the stone" ergab für sie überhaupt keinen Sinn. Genauso wenig wie die Lieder für diese Dummköpfe irgendeinen Sinn hatten. Für sie war es einfach rockige Musik, für deren Text sie sich gar nicht interessierten. Es konnten noch so viele Wahrheiten darin versteckt sein, noch so viele Dinge angeprangert werden und doch war es allen egal. Man lebte das Leben normal weiter und vollbrachte guten Gewissens jene Taten, welche die Musik, welche man hörte, doch anprangerte. Fast angewiedert von diesen vielen oberkörperfreien Idioten und ihren Freundinnen saß Jun also abseits auf einem kleinen Hügel und hatte die Knie angewinkelt. Ihr Kinn lag auf eben jenen, während ihre Arme sich ebenfalls darum schlangen. Nur ab und an rührte sie sich, um ihre Kaputze zurechtzurücken und wieder tief in ihr Gesicht zu ziehen. Nicht einmal der Wind war ihr Verbündeter. Nein, viel eher wütete er und nun dachte sie nur daran, was in den Köpfen der Menschen vor ging. "Tap the vein and light the match, we burn like stars before the crash - but for you there's still a chance: Just let go." Ganz leise sang sie mit. Sang vor sich hin und fragte wie viele es wirklich verstanden. Wie viele von ihnen Interesse an anderen Menschen heuchelten, wenn sie hier auf dem Konzert waren und wie wenig von ihnen tatsächlich um das kümmerte, was diese Lieder ausdrücken wollten. Mit einem Seufzen schloss sie die Augen, während sie weiterhin die Musik genoss und froh war, nicht dort unten in dieser schwitzend-schwelenden Menge von Monstern zu sein. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Rock the stone -- Yaten & Jun (Mini) Sa Jul 19, 2014 4:56 pm | |
| Wie kleine Diamanten flogen die Wassertropfen umher, als eine Silhouette die klare Oberfläche des Sees durchbrach und prustend von einer explosiven Bewegung aus Ruhe fand. Ein Mann war dort. Mit geschlossenen Augen schnappte dieser nach Luft und seine Brustkorb hob und senkte sich rhythmisch. Sehnige Muskeln zogen sich unter der Haut entlang und auf ihr blitzten unzählige Metallstücke, welche an ebenso vielen Stellen in die Haut eingelassen wurden. Seine Rechte hob sich und wischte die Nässe aus dem ansehnlichen, beinahe ausdruckslosen Antlitz, dass ebenso gezeichnet wurde von metallischem Schmuck und einem recht wirren Dreitagebart. Yaten schleppte sich umständlich aus dem Teich, der seiner Körperpflege dieses Mal genügen musste. Viel Zeit blieb ihm immerhin nicht. Mit jedem Schritt tanzten mehr der vielen Rinnsale auf seinem Körper gen Boden und hinterließen eine Spur auf dem saftigen Grasboden bis hin zu seinen Habseligkeiten, die wirr auf einen Haufen geschmissen waren. Nicht weit von hier sollte ein kleines Musikfestival stattfinden und dorthin gelüstete es ihn zu gehen. Selbst wenn es eher Rockmusik war die dort gespielt wurde und Yaten eher der härtere, der Metaltyp war, gab es doch die ein oder andere Band, welche ihn interessierte. Darüber hinaus kam man nur selten dazu solchen Nebensächlichkeiten wie Konzerten nachzugehen und trotzdem war es etwas, dass ihn immer wieder aufs neue begeisterte. Mit ruckartigen Bewegungen fuhr sich der Shinobi durch das klitschnasse Haar und löste so einen kleinen Regen blitzender Punkte auf, der in der niedrigen Morgensonne zu Boden tanzte. Ein richtiges Handtuch besaß er nicht, weshalb für gewöhnlich ein altes Shirt dafür herhalten musste. Sicherlich wäre auch das beliebte "in der Sonne trocknen" eine Lösung gewesen, doch Yaten war nicht der Standtyp und irgendwie gehörte beides für ihn untrennbar zueinander. Wer ihn kannte wusste, dass er dahingehend eigenartigen Prinzipien folgte und auch wenn er alleine war sein ganz persönliches Klischee auszufüllen hatte. Halbwegs trocken begann er seine Kleidung zusammenzusuchen und streifte sich ein am Bund und überhaupt eng geschnittenes, schwarzes Shirt über mit hohem Kragen und weitem Ausschnitt bis hinunter unter die Brust. Dazu eine dunkelgraue Röhrenjeans und schwarze Stoffsneakers. Ein wahrlich unkonventionelles Auftreten für einen Shinobi, doch das war Yaten ohnehin. Diese gängigen Sandalen verabscheute er und fragte sich stets welcher Vollidiot auf die Idee gekommen war SO etwas als Mode einzuführen. Seinen Rucksack, oder besser seinen zerschlissenen Stoffsack aus weißen Leinen stopfte er mit dem Rest seiner Habseligkeiten voll und warf ihn sich wie einen Sportbeutel über die Schulter. Auf sein Stirnband verzichtete er diesmal, denn als Nuke gezeichnete Ninjas waren in den großen Dörfern und deren Landen nicht sehr gerne gesehen. Aus diesem Grund hatte Yaten es in weiser Voraussicht in seinem Gepäck gelassen und wirkte eigentlich nicht wirklich wie ein Ninja.
Sein Weg war nicht mehr weit. Schon am frühen Mittag erreichte der Shinobi das Festivalgelände unmittelbar neben Tsukigakure, aber als ihm die Preise ins Auge fielen, winkte er desinteressiert ab und verließ wortlos den zugedröhnten Verkäufer mit unzähligen Tattoos und Rockervisage. Das war in der Tat wucher aber was kannte man anderes von der sogenannten Abendkasse. Vorbestellung wäre vielleicht eine bessere und vor allem preiswertere Methode gewesen... so hatte er eine halbe Stunde in der Schlange gestanden... für nichts. Das Catering aber war auch von außerhalb zu erreichen, woraufhin ihn seine Füße genau vor die Biertheke trugen. Dort erstand Yaten fünf eisgekühlte Flaschen lokalen Bieres, welche er während der Vorstellungen zu trinken gedachte. Nur wo? Der Blick des Mannes mit den feurigen Haaren durchstreifte das angrenzende Gebiet. Sofort erkannte er eine hügelige Anhöhe im Westen der Bühne die eigentlich gute Sicht und aufgrund der Trichterform des Tales hoffentlich auch vernünftige Akustik gewährleistete. Kurzerhand machte sich Yaten auf und fand sich bald schon wieder außerhalb der Menschenansammlung, die er für gewöhnlich mied, aber zu Konzerten gab es da schon hin und wieder eine Ausnahme. Eine der fünf Flaschen war bereits geköpft und zur Hälfte einverleibt als er einen guten Platz erreichte, der aber scheinbar schon in Beschlag genommen wurde. Ein Junge saß... halt eine junge Frau saß da, was der Feuerschopf erst auf den zweiten Blick erkannte, wenngleich man anmerken musste, dass er auch nicht sonderlich genau hingeschaut hatte. Kurz hielt er inne, nahm einen Schluck aus der Flasche und nickte ihr zu. Sein Antlitz war ausdruckslos. "Hm? Auch keine Kohle?". fragte Yaten brummig während er noch einen Schritt näher kam und seinen weißen Beutel ins Gras gleiten ließ. Seine Stimme war wie immer unmenschlich gebrochen und beinahe tonlos. Hin und wieder jedoch, für Bruchteile von Sekunden konnte man den Klang seiner alten, verlorenen Stimme aber vernehmen, die das vorherrschende kratzen kurz durchbrach. Im Zusammenspiel konnte das durchaus mächtig Eindruck schinden... besonders dazu noch mit der Narbe auf seinem Hals. Die Unbekannte machte einen ziemlich knautschigen Eindruck so wie sie da saß, die Beine angewinkelte und den Kopf auf die Knie gelegt. Aber sie schien die Lieder zumindest zu kennen, denn sie summte die unten gespielte Melodie samte Text mit. Wenn man von der ersten geschlechtlichen Verwechselung absah, musste Yaten sogar zugeben, dass sie eigentlich nicht einmal schlecht aussah... vielleicht ein wenig jung. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Rock the stone -- Yaten & Jun (Mini) So Jul 20, 2014 10:05 am | |
| Jun hätte gerne weiter der Musik gelauscht, denn für sie war Musik eines der größten Wunder auf Erden. Für sie drückte sie das aus, was andere Menschen nicht über die Lippen brachten und sich dann doch damit identifizieren konnten. Und damit schloss sie sich selbst nicht aus. Selten machte sie ihren Mund auf und geigte allen im Voraus ihre Meinung. Sie würde nicht auf die Idee kommen, durch die Straßen zu laufen und lauthals gegen diverse Dinge zu protestieren. Nein, im Gegenteil. Lieber eine kleine Diskussion, in die sie sich einmischte, wenn sie denn überhaupt daran teilnahm. Oder sie einfach ansprechen und sich eine Abfuhr einholen. Oft holte sie sich dann allerdings auch eine Abfuhr ein, denn die meisten Idioten wollten die Wirklichkeit nicht hören. Die Realität und was aus der Menschheit geworden war. Jun wunderte das nicht, denn oft konnte niemand von ihnen den ersten Stein auf den anderen werfen - nicht mal sie. Sie alle waren schuldig und sie mit am meisten. Das hätte sie eigentlich bereits bei ihrer Geburt wissen können, doch wer konnte das von einem kleinen Mädchen verlangen, dass sich lachend an den Hals seines Vaters warf und sich durch die Luft wirbeln ließ. Nein, es musste immer erst eine Tragödie geschehen, bis der Mensch klüger würde. Ausnahmen ausgeschlossen. Als sie eine Stimme neben sich hörte, hob sich ihr Kopf unmerklich und die rötlich angehauchten Pupillen blickten schräg nach oben, während die Mundwinkel sich abweisend nach unten zogen. Leicht kräuselten sich die Augenbrauen, doch die waren wohl zum Glück entweder unter den vereinzelten Haarsträhnen verborgen oder generell vom Schatten, den das Kleidungsstück dankbar warf. Kritisch musterte sie dennoch den Neuankömmling und konnte sogleich seine Wortwahl nicht mögen. Zugleich erkannte sie die vielen Piercings auf seiner Haut und unschwer natürlich auch den orangehaarigen Schopf, der in starkem Kontrast zu seiner sonst sehr eng geschnittenen und dunklen Kleidung lag. Jun wusste nicht recht, was sie davon halten sollte - genau genommen hätte nur noch gefehlt, dass er überall tättowiert wäre, aber offenbar war die Nadel seiner Haut erspart geblieben. Mit einem nicht mädchenhaften Laut, der an ein "Hmpf" erinnerte, wandte sie wieder den Blick ab. "Wer sagt, dass ich Kohle bezahlen würde, um mich in eine Masse von schwitzenden, ekelhaften Menschen zu drängen und überlaufen zu werden, die sowieso nur das Abfeiern im Kopf hat, anstatt die Musik?", entgegnete sie ein wenig säuerlich, doch dann entfloh ein Seufzen ihrem Mund. Sie wusste, es war unfreundlich einem Menschen gegenüber bereits im Vorhinein so abweisend zu sein, doch sie machte gerade nicht den Unterschied von den anderen dort unten aus. Vielleicht hatte er ihn ja, aber wenn er nur wegen der Kohle hier oben war und sonst dort unten mitgefiebert und gegrölt hätte... "Ich bin hier, weil ich die Musik lieber genieße, als sie zu verzerren und zu denken, sie ist nur zu solchen Feierlichkeiten vorhanden. Ich kann zwar nicht viel von der Band sehen, aber darauf kommts ja nicht an. Wem etwas an seinen Liedern liegt, der kann sie auch ohne Blickkontakt und Fangirls ausdrücken." Das Wort der "Fangirls" sprach sie abfällig aus, denn sie konnte nicht begreifen, wie man sich so hauteng und "kurz" anziehen konnte. So viel Haut zu zeigen kam für sie einem Flittchen gleich und selbst wenn ihr Körper sie vor eine Wahl gestellt hätte, hätte sie sich vermutlich nicht weniger verhüllt. Einzg und allein ihr Gesicht und ein kleiner Teil der Unterschenkel war nicht von Hose oder Pullover bedeckt. "Sei lieber froh, dass du nicht dort unten weilst", schloss sie schließlich und hüllte sich in das ihr vertraute Schweigen. Abermals. Für sie sah der Mann nicht aus wie ein Shinobi - zumindest nicht gerade -, aber das tat sie wohl auch nicht. Kein Grund für Höflichkeiten, fand sie. Die musste man sich eh erst verdienen. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Rock the stone -- Yaten & Jun (Mini) So Jul 20, 2014 6:59 pm | |
| Mit seinem etwas verschlafenen Gesichtsausdruck, den Yaten eigentlich immer aufgesetzt hatte kratzte er sich am Hinterkopf. Er zeigte keine wirkliche Reaktion auf ihre Worte, hörte aber trotzdem aufmerksam zu. Auf ihn machte das Auftreten der Kleinen mehr den Eindruck einer verklemmten Zicke, als alles andere. Ohne auch nur wirklich darauf eingegangen zu sein, war für ihn irgendwie sofort klar, dass sich diese Frau selbst aus allem ausgrenzte, weil sie sich vermutlich für irgendetwas hielt, was sie von den Menschen da unten unterschied. Kleine Mädchen... Das war es was er dachte, wenngleich er über ihre Worte trotzdem irgendwie nachdachte. Sicherlich waren da unten auch diverse Leute nur um sich bei entsprechender Beschallung zu besaufen. Eigentlich nicht übel, oder? Vielleicht ein bisschen stumpf, aber was sollte es... Was Yaten sich fragte war, warum sie so sehr auf die anderen achtete!? Ihm war alles egal, was nicht ihn betraf und eigentlich hielt der Shinobi das auch für die Weisheit wie man sein Leben zu führen hatte, deshalb beschäftigten solche Probleme ihn eigentlich nicht. Sollten die ganzen Typen doch machen was sie wollten, solange sie ihm dabei nicht auf die Eier stiegen. Langsam ließ sich der Feuerschopf ein paar Meter neben der eigenartigen Dame im Schneidersitz ins Gras sinken und hob ein weiteres Mal die halbleere Bierflasche zu Mund. "Niemand...", murmelte er stumpf auf ihre erste entrüstete Gegenfrage hin nachdem er einen tiefen Schluck des eher laschen Getränkes zu sich genommen hatte und zeigte wenig emotionale Regung. Eigentlich mochte Yaten mehr die wirklich herben Biere. Bitter musste es sein, ohne dabei die Würze und die Süffigkeit vermissen zu lassen. Dieses Bier war zwar würzig, doch der Geschmack verflog zu schnell und manifestierte sich nicht. Sehr zur Unfreude des Konsumenten... Die Grünhaarige schien sich währenddessen sehr um ihren Standpunkt zu kümmern, der Yaten eigentlich, und ehrlich gesagt, einen Scheiß interessierte. Trotzdem hatte sie recht und wenn man auf ihre Art und Weise Musik genießen wollte, dann wären einige dieser Prollos sicherlich nervig gewesen. Trotzdem, sie sah das alles viel zu eng. Chillen! Das war das Stichwort! "Aha." Mehr konnte der Mann mit dem feurigen Haar nicht erwidern, als sich sein Gegenüber auf ihre erste Bemerkung hin selbst erklärte. Allerdings gänzlich ohne dabei abfällig zu wirken. Sie gehörte anscheinend zu dem nicht ganz so wortkargen Typ wie er, schien aber doch irgendwie selten mit Menschen in Kontakt zu treten. Ach, Menschen einzuschätzen war anstrengend... Yaten kannte solche Frauen trotzdem! In seiner Welt war alles einfach. Irgendwelche melodramatischen Tanten, die sich von allen missverstanden fühlten und deswegen denken sie hätten die Weisheit im Leben gefunden, weil sie ja durch ihre Erlebnisse sich auf jeden Fall mehr damit auseinandergesetzt hatten. Bullshit! Den Sinn des Lebens würde man nicht im Rumheulen oder Rumnörgeln finden. Aber wo denn eigentlich sonst? Ach... auch Bullshit... Wer interessiert sich schon für Tiefgang im Leben. Man lebt einfach wie man lebt. Fertig. Genauso war es mit allen anderen Dingen auch. Musik eingeschlossen. Die Musik mag man oder die mag man nicht... Was ist schon dabei? Die hört man zum saufen und die zum schlafen. Ganz easy... Und manchmal, da hört man gar keine Musik. So ist es eben.
"Is doch eigentlich scheiß egal ob hier oder da unten...", sagte er völlig entspannt nach einigen Minuten, die nur erfüllt wurden vom Klang der Musik und der Begeisterung der Menge. Seine Flasche hatte Yaten bereits geleert und war dabei sich die zweite zu öffnen. Immerhin blieb der Stoff nicht ewig kalt und Bier konnte einiges vom schlechten Geschmack wettmachen, wenn es einfach eiskalt war. "Mukke is' Mukke" Pragmatisch. Das wäre wohl das beste Wort um diese coole Gleichgültigkeit zu beschreiben, die Yaten an den Tag legte. Wie er nach hinten angelehnt an seinen Stoffsack den linken Arm hinter den Kopf legte und die mit Kondenzwassertropfen überzogene Bierflasche mit der rechten auf seiner Brust kreisen ließ. Die Augen hatte er geschlossen und die Musik wurde von ihm einfach nur genossen. Zwar kannte der Feuerschopf die Band nicht, doch sie gefiel ihm. Gut komponierte Melodien und Rhythmen... es passte zusammen. Das zählte für ihn. Die Band die jedoch folgen sollte war der Grund für seinen Besuch. Diese würde härtere Töne anschlagen. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Rock the stone -- Yaten & Jun (Mini) Mo Jul 21, 2014 8:25 pm | |
| Bier. Jun stieg dieser Geruch sofort in die Nase, denn immerhin war sie niemand, der Alkohol konsumierte. Natürlich vielleicht einmal auf einem besonderen Anlass, aber an sonsten...? Nicht wirklich und selbst wenn man sich die Anlässe herauspickte, so konnte man die bisherigen an nur einer Hand abzählen. Als Kind hatte sie keinen getrunken und da ihre Kindheit schon früh geendet hatte, kam danach auch nicht mehr viel. Sie hatte keine wirklichen Freunde, scherte sich aber auch nicht darum. Ihr Team verschmähte sie, genauso wie ein Großteil der Gesellschaft und vermutlich war es deshalb auch kein Wunder, dass ihr Gesicht sich fast schon unbewusst verzog. Nein, wenn man diesen Gestank von alkoholisiertem Atem roch, dann konnte einem wahrlich anders werden. Doch Jun machte diesen Gedanken nicht freie Luft - ohne Mühe hatte sie den Unterton aus der Stimme des Fremden wahr genommen, der offenkundig nicht die gleiche Meinung teilte, wie sie. Stattdessen schien er eher auch einer dieser Leute zu sein, die einfach nur hierher kamen, sich besoffen und dann weider von dannen zogen und ein Chaos hinterließen. Oder die ein oder andere unglückliche Seele. Männer wie Frauen gleichermaßen. Im Gegensatz zu den meisten war Jun nicht der Ansicht, dass letztere besser seien als die ersten. Ihrer Meinung nach, war es fast umgekehrt, aber das sollte man mal in einem doch von Männern dominierten Beruf loswerden, denn dann konnten Frauen leicht zu Furien werden. Und Jun war eigentlich niemand für Auseinandersetzungen. Zumindest nicht für Körperliche - gegen Geistig hatte sie nichts, vorausgesetzt ihr Gegenüber hatte eine brauchbare Waffe. Nun gut, bei ihrem jetzigen "Gesprächspartner" regte dieses schlichte und desinteressierte "Aha" sie schon auf, doch wäre sie so aufbrausend gewesen, wie manche sie nach dem ersten Treffen vielleicht sahen, dann hätte sie unweigerlich nicht lange überlebt. Auch auf den Kampf bezogen. Und so schlang sie die Arme nur noch enger um ihre angewinkelten Knie und duldete die Niederlassung des Orangehaarigen neben sich. Im Schneidersitz. Mit dem Bier. Jun kam nicht umhin den Kopf leicht zu ihm zu wenden und dann auf die sich vor der Brust kreisende Flasche zu blicken. Man könnte glauben, sie wäre neugierig, doch wäre es heller gewesen, hätte man diesen Gedanken wohl eher über den Haufen geworfen. Sie rümpfte die Nase bei seiner etwas wortreicheren Aussage. "Ist es nicht...", entgegnete sie jedoch genauso gelassen und drehte dann wieder den Kopf von ihm weg. Offenbar hatte sie sich keinen Freund gemacht, aber das war ihr nichts Neues. Die meisten Menschen reagierten in ihrer Gegenwart so - aber was war so schlimm daran, eine ruhige Person zu sein und nicht laut zu gackern wie die Gleichaltrigen in ihren hohen Stillettos? Dieses Thema machte ihr mehr zu schaffen, als es aussah, denn Jun selbst war noch lange nicht so weit, mit sich selbst zufrieden zu sein. Eine ewige Zweiflerin sagten manche. Viele von ihnen es eher negativ meinend. Ein Seufzen durchbrach schließlich das Schweigen, welches sie ihrerseits aufgebaut hatte. Wenn dieser Kerl schon einmal hier war und nicht wieder weg ging... "Manchmal frage ich mich, was in Köpfen von Menschen vorgeht... was sie denken, wenn sie die Musik hören oder den Text endlich einmal verstehen..." Man merkte, dass sie oft über diese Dinge nachdachte, was daran lag, dass sie einfach keine normale Kindheit gehabt hatte. Dass sie aus der Freude herausgerissen worden war, es dann besser machen wollte und gescheitert war. Kurzum: Man merkte, dass etwas auf ihrer Seele lastete, aber auch gleichzeitig, dass sie es niemals von sich erwähnen würde. Letzten Endes hob sie ihr Kinn an und mit ihm ihren ganzen Kopf. Die Kaputze fiel leicht zurück und gewährte einen Blick auf die satten grünen Haare darunter. Die Augen jedoch waren nach oben in die Baumkrone gerichtet, die Stirn leicht in Falten gelegt. Manchmal musste sie an ihre Schwester denken. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Rock the stone -- Yaten & Jun (Mini) Mi Jul 23, 2014 7:05 pm | |
| Während Yaten entspannt und glücklich aufgrund seines Bieres der Musik folgte, schien sich seine Nachbarin mehr mit den Menschen davor zu beschäftigen und mit ihrer Sicht - beziehungsweise Herangehensweise an die Musik. Er verstand das nicht wirklich, es kümmerte ihn jedoch reichlich wenig was die junge Frau so sehr daran beschäftigte. Der Feuerschopf kannte sie zwar nicht, doch er würde fast sagen dass sie so eine Art Antimensch von Natur aus war. Aber was wusste er schon, seiner Erfahrung nach, und diese bestätigte sich scheinbar wieder, kümmerten sich diese Menschen mehr darum wie sie sich am effektivsten von irgendeiner Masse abheben konnte und damit beschäftigter waren als mit allem anderen. In gewisser Weise machte er ja nichts anderes, doch Yaten war es scheißegal wer wie über ihn dachte oder über Dinge dachte, die er mochte. Die Grünhaarige war da scheinbar anderer Meinung, doch das waren die Menschen immer. Sonst wäre es schließlich langweilig. Er zuckte mit den Schultern als sie dagegenhielt, lauschte aber weiter ihren Worten. Sie endete, der Feuerschopf ließ sich wieder Zeit mit seiner Antwort. Eigentlich rätselte er ob er überhaupt antworten sollte, doch er tat es. "Du denkst zu viel nach, Kleine..." Wieder zuckte er mit den Schultern und schüttelte mit desinteressierter Mine den Kopf. "Es gibt auch rein instrumentale Musik, die etwas vermitteln kann... Text is gut und schön, am Ende muss mir der Klang gefallen. Sonst kann ich mir auch gleich n Gedicht reinziehen..." Yatens Stimme besaß wie immer keinen Klang, aber sie war düsterer als sonst, machte einen bedrohlichen Eindruck. Auch dieses Mädchen würde einmal über diese Phase hinwegkommen, dachte er und schmunzelte in sich hinein. Aber so war es eben, an allen Ecken und Enden musste man individuell sein, das beste Beispiel war er selbst. Der Blick des Feuerschopfes glitt zu ihr hinüber und mit innerer Faszination betrachtete er ihre grasgrünen Haare, die ebenso wie seine eigenen scheinbar von Natur aus eine besondere Färbung hatten. So wie sie sich vermummte fühlte sie sich in Gesellschaft vermutlich wirklich nicht wohl... Dabei war es eigentlich ein Jammer! Schlecht sah die Gute allemal nicht aus. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Rock the stone -- Yaten & Jun (Mini) So Jul 27, 2014 11:10 am | |
| Jun rümpfte die Nase. Hatte er sie gerade wirklich „Kleine“ genannt? Sie sah zu ihm und erinnerte sich an seine Größe, bevor er sich gesetzt hatte – so viel kleiner als er war sie auch wieder nicht, also sollte er kein solches Synonym für ihren Namen finden. Und was sollte dieser Spruch eigentlich? Dass sie zu viel dachte? Natürlich dachte sie nach! Sie war ein Mensch und wie Menschen mal so waren, konnten sie denken und sollten das besser aus. Denn sonst richteten sie sich nur nach anderen – wie sagten gewisse Begeisterte immer? Denken hieße zum Teufel zu beten. Whatever, ohne sie. Für Jun war das Nachdenken über andere Dinge ein Lebensquell, was vermutlich daran lag, dass nur die wenigsten Leute überhaupt mit ihr sprachen. Sie konnte ja nichts dafür, dass sie stets eine eher abweisende Ausstrahlung hatte. Sie lächelte nicht, wollte nicht vorspielen, dass mit ihr alles in Ordnung war. Eigentlich gab es in ihrem Leben nichts, dass in Ordnung war und so kämpfte sie sich einfach durch ihr Berufsleben, dass sie noch mehr verabscheute als dumme Sprüche. Sicher, sie konnte Menschen helfen und deshalb machte sie es ja auch – um etwas beizutragen -, aber das hieß nicht, dass sie gerne tötete und dergleichen. Bei ihrem „Gesprächspartner“ war sie sich in dieser Hinsicht allerdings nicht so sicher. Sie kam nicht umhin, sich vorzustellen, wie er wohl als Shinobi agieren würde. Vermutlich würde er nicht mit der Wimper zucken, bevor er ein Leben aushauchte. So oder so ähnlich hörte er sich jedenfalls an. Aber gut, sie wollte sich keine Vorurteile bilden, also schwieg sie diesbezüglich beharrlich. Man könnte meinen, sie wäre sauer. Was in gewisser Hinsicht auch stimmte. “Reinziehen...“, murmelte sie jedoch kurz darauf und lehnte sich dann wieder zurück an den Baumstamm. “Ich weiß was du meinst. Mit der einfachen Musik... Doch weiter kam sie nicht, denn sie wusste einfach nicht, was sie sagen sollte. Was war da noch? Wieso sollte sie sich überhaupt mit ihm unterhalten, wenn er denn offensichtlich auf Ansichten beharrte – was ja auch sein gutes Recht war. Die Musik als Gesprächsthema zu benutzen war zwar schon ein wenig ihr Stil, aber generell das Gespräch zu suchen eher weniger. So stand sie also schließlich auf und ging ein wenig den Hügel bergab, wo sie schließlich die Arme vor der Brust verschränkte. Es waren keine fünf Meter gewesen, doch sie spürte den sanften Wind schon eher, als unter dem Schutz des Baumes. Vorsorglich hielt sie sich die Kapuze, damit sie nicht herab rutschen konnte und ihre rötlichen Augen suchten das Tal unter ihr ab, als ob es dort etwas besonderes gab. Während sie sich also den Kopf mit dem einen Arm stützte, streckte sie den anderen aus und legte ersteren schief, sodass sie sich strecken konnte. Der Wind wurde ein wenig unwillkommener, aber sie mochte es, wenn ein paar der Blätter um sie herum tanzen konnten. Es erfüllte die Natur mit Leben und Jun liebte es, wenn sie Leben zeigte – war sie selbst doch unweigerlich mit dem Tod verbunden. Und das nicht nur aus einem Grund. Ihr Leben war zwar bereits früh tragisch angehaucht worden, aber daran ging sie nicht kaputt. Eher daran, andere töten zu müssen. “Wie heißt du eigentlich?“ |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Rock the stone -- Yaten & Jun (Mini) So Jul 27, 2014 3:22 pm | |
| Die Musik wurde härter. Basslastig wurde nun der rhythmische Teil stärker hervorgehoben und stellte eine Melodie in den Hintergrund. Dadurch wurde die Musik keineswegs weniger mitreißend und regte sogar noch mehr zu Bewegungen und Tanz an. Yaten hatte sich immer noch unverändert platziert, nickte aber mit seinem Kopf im Takt mit. Einige seiner orangenen Strähnen fielen ihm dabei ins Gesicht und ließen ihn noch ein wenig wilder wirken, was seine Haare anbelangte. Why did you think that you can have it all for free? Could you see the hours that you would spend? Did you think It would be an easy ride? Can’t you see that you’re the fool in the end, You’re the fool in the end., summte er in Gedanken mit. Die Band kannte er sehr gut und hatte bereits mehrere Konzerte von ihr gesehen. Fools in the End von Graveyard. Die junge Frau neben ihm schien aber zu verstehen was er meinte und das erschien ihm auch nur mehr als logisch! Es war doch in der Tat so dass sich Musik mit ihrem Klang auszeichnete. Alles was darüber hinausging war Lyrik, vorausgesetzt man trennte Text und Klang. Yaten war es so vorgekommen, als pflegte sie eben dies zu tun, was aus seiner Sicht Schwachsinn war... Selbst wenn der Text wichtig war. Sie stand auf und schritt einige Meter nach vorn. Mit ihrer Kleidung stellte sie das genaue Gegenteil zu ihm da. Man konnte sie schon fast als vermummt bezeichnen und er wollte gar nicht wissen was es da wohl für Grunde geben musste... Sie fragte nach seinem Namen, welchen er auch nach einigem Zögern preisgab. "Yaten...", sprach er halblaut mit seiner rauen, verletzten Stimme. Der Mann mit dem Feuerschopf hatte nicht aus Unsicherheit gezögert, viel mehr war es einfach seine Art, die in solchen Fällen vielleicht Misstrauen nach sich zog. Wer stockte schon bei der Nennung seines Namens? Eigentlich niemand der nichts zu verbergen hatte. Aber was hatte Yaten schon zu verbergen. Selbst wenn sie sich jetzt aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen gegen ihn wenden würde, war der Shinobi mehr als von sich überzeugt. "Du?", fügte er ebenso nach einiger Zeit hinzu und zielte damit auf ihren Namen ab. Wind fegte über den Ort und brachte die Grashalme und die Krone des Baumes in Wallung. Ein sanftes Rauschen begann die Musik zu unterlegen, die nun schwächer an ihr Ohr drang, jedoch nichts von ihrer Schönheit einbüßte. Yaten beobachtete sein Gegenüber, wie sie ihre Kapuze festhielt und auch an seinem luftigen Hemd rüttelte die Naturkraft. Sein weit geöffneter Kragen schlug hin und her und übte angenehmen Druck auf seine Haut aus. Wie eine kleine Massage. Aus den Augenwinkeln jedoch war es, als konnte er jedoch schnelle Schatten erkennen. Sofort blickte sich der Missing Nin um, erkannte jedoch nichts. Einbildung? |
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