Tamashii no Utsuri
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Tamashii no Utsuri

Ein RPG in der Welt der Shinobi
 
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BeitragThema: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeSo Aug 30, 2015 9:55 pm

Dies ist ein Außenbezirk der Stadt Kirigakure. Er befindet sich wenige Kilometer östlich im Landesinneren abseits der Küste. Dort befindet sich eine Siedlung mit dem Namen Asamoya, das bedeutet Morgendunst. Es ist aber keine gewöhnliche Siedlung, in der ein paar ältere Paare und Herrschaften in ihren Landsitzen wohnen, sondern ein koordiniertes Trainingslager. Alle Einwohner sind involviert und bestreiten gemeinsam mit Ninjas aus Kirigakure Missionen für Genin und Chûnin. Manchmal sind es echte Missionen, wenn ein Bewohner Hilfe von einigen Genin auf seinem Landanwesen braucht, oft sind es aber auch Simulationen, die den Chûnin aufgebürdet werden, die noch in ihrer jugendlichen Phase sind. In Asamoya gibt es insgesamt neun Landanwesen mit 13 Einwohnern älteren Semesters. Die Bauten sind im asiatischen Stil gehalten, umfassen einige Hektar mit wenig Vegetation und sind mit Mauern eingerahmt. Die Wege bestehen aus simplen Fahrrillen von Nutztierwagen, also noch recht natürlich und idyllisch.
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeSo Aug 30, 2015 10:31 pm

Hier stand er nun, nachdem er diese schwere Mission, die er an seine Oinin weitergetragen hatte, mitgeteilt hatte. Er konnte nichts weiter tun, als die Dinge geschehen zu lassen. Zumal der Mizukage momentan nicht in der Stadt war, so oblag ihm ein nicht geringer Teil der Verantwortung gegenüber des Dorfes. Die gesamte Oinin-Einheit war ihm unterstellt und ohne Befehle von ganz oben, musste er komplett alleine entscheiden und agieren. Naruaki wollte sich nicht beklagen, dass er damit nicht fertig wurde, doch es war immer erleichternd mit jemandem zusammenzuarbeiten, als alles alleine bürden zu müssen. Das Gegenteil war gerade irgendwie der Auftrag, den Naruaki für die Chûnin des Dorfes konstituiert hatte. Heute fanden mehrere Missionen dieser Sorte statt, die anderen wurden von mehreren Jônin betreut, die mit ihm Absprache gehalten hatten. Soweit sie es koordiniert hatten, befanden sich heute vier Ninjas mittleren Ranges in Asamoya, drei Jungen und ein Mädchen. Sie wurden jeweils von einer Person betreut, die die Leitung der Mission hatte. Dass Naruaki sich in diesem Fall daran beteiligte, war nicht ungewöhnlich, aber bezüglich der momentanen Umstände eher ungünstig. Doch er brauchte unbedingt mal etwas, das ihn mental nicht so zerfraß wie seine sonstige Arbeit. Nichts, wo er nicht wusste, was auf ihn zukam. Mal ein Auftrag, wo er alles unter Kontrolle hatte. Außer ein paar blauen Flecken. Sein Schutzbefohlener war Karasu no Izanagi. Merkwürdiges Geschöpf, so wie er es der Akte entnahm. Vom Charakter er etwas irrational, doch noch ein Stück weit ab von unkontrolliertem Wahnsinn. Makaber traf es wohl am ehesten, doch das sollte Naruaki nicht davon abhalten Izanagi so ranzunehmen, dass die simulierte Mission ihren Effekt erzielte. Im Grunde sollte dem Jungen ein Spiegel vorgehalten werden, damit er am Ende selbst sehen konnte, wo seine Fehler lagen und wo er richtig gehandelt hatte.
Seufzend griff Naruaki sich mit der rechten Hand an seinen Hals, ein wenig unter sein weißes Hemd, wo er zwei wertvolle Ketten trug. Ein schönes Gefühl durchflutete seinen Oberkörper, als wollte seine komplette Familie ihn aus allen Richtungen umarmen. Unweigerlich musste er lächeln. Es war toll, was die Artefakte seiner Familie bei einer Berührung auslösen konnten. Obwohl es mitunter auch nur Einbildung war. Dann ließ er sie los und schob beide Hände in die Hosentaschen, wobei er seinen dunklen Mantel etwas zurückschob mit den Unterarmen. Er wartete auf den Chûnin. Dabei stand Sanageyama bereits neben ihm. Es war ein gepflegter 70-jähriger Mann mit erstaunlich fitter Statur. Er wirkte zunächst wie ein Butler in seinem Anzug und den höflich verschränkten Armen, doch er war der Besitzer des Hauses hinter ihm und sollte ja auch irgendwo so aussehen als gäbe es für Diebe einen Grund einzubrechen. "Ob die Chûnin dieses Jahr so erfolgreich sind wie im letzten?", fragte er mit einem Blick Richtung Oinin-Captain. Dieser sah den Feldweg entlang, der quer am Grundstück vorbei ging. Seine zweifarbigen Augen wirkten milde gestimmt, friedlich und warmherzig wie immer. "Letztes Jahr war es ruhiger, Shogo. Die Schüler konnten sich komplett auf diese Mission einstellen. Wenn ich bedenke, was dieses Jahr alles passiert ist ... Ich bin selbst nicht ganz bei der Sache." "Wie Tsuchigame einst schrieb: Ein Mann schreitet durch das Leben. Welche Pfade es ihm darlegt, entscheidet aber nicht das Leben, sondern er selbst." "Liest du immer noch so gern den Biographen aus Konoha?" Naruaki drehte sich lächelnd zu Shogo um und betrachtete ihn eingehend. Sie waren fast wie alte Freunde, wenn sie man sie sprechen hörte, wobei sie dann doch eher alte Kollegen waren. Shogo hätte eigentlich auf mehr Respekt und Distanz bestehen können, doch es machte ihm nichts aus, dass Naruaki ihn duzte und so persönlich ansprach. "Wer belesen ist, ist weise. Oder nicht?" "Oder wer viel erlebt hat." "Das ist aber Lebensweisheit. Und keine omnipräsente Weisheit." "Das klingt als wäre so eine Person ein Prophet." Shogo lächelte kurz verschmitzt. "Was waren die Kage der Dörfer denn? Egal in welcher Episode, sie sind so gut wie immer die weisesten Menschen, die unsere Länder zu bieten haben."
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeMo Aug 31, 2015 7:57 am

cf: --

Überwachung. Leibwächter. Tiefste Nacht. Ganz klar: Das war der Stoff, aus dem wunderbar schaurige Geschichten gemacht werden konnten – und er würde mittendrin sein. Izanagi hatte die Hände ineinaner gefaltet und schritt gerade den etwas abgelegenen Weg entlang, der ihm selbst das bestimmte Etwas vermittelte. Sicherlich hätte es die kleine Hauptstraße auch getan und er hätte hier und da kein Gestrüpp breitschlagen müssen, aber hier war es doch gleich viel... authentischer! Ein Grinsen bahnte sich seinen Weg durch seine Gesichtszüge, über seine Lippen. Ganz bestimmt würde das heute eine Menge Spaß machen und ihm viel Freude bereiten. Warum? Ob er Menschen gerne half? Ob er gerne dem Dorf half? Ob es einfach lustig war, andere Leute zu schnappen? Überlegend wiegte der Silberhaarige im Gehen den Kopf hin und her. Ja, vermutlich war es einfach lustig, auf die außen gelegene Anlage zu stoßen. Vermutlich würden sie auch den ein oder anderen Eindringlich treffen – oder? So richtig Lust auf einen alten, übervorsichtigen Knaben hatte ernämlich nicht. Bei dem Gedanken verschränkte Izanagi die Arme vor der Brust und schob schmollend die Unterlippe hervor.
Es dauerte nicht lange, bis er schließlich Stimmen hörte, die sich miteinander unterhielten und unter Umständen nicht für seine Ohren gedacht waren. Oder auch nicht. Der Cocktail aus einem Biographen, Belesenheit und Lebensweisheit – diese Fetzen nahm er auf – ließen ihn fast gähnen. Hui, das wäre mit Sicherheit ein wenig... unangebracht gewesen, oder? Aber er konnte sich ja eigentlich müde geben und damit alle hinters Licht führen und wenn hier schon jemand war, dann würde er das auch denken und dann würde er ihn unterschätzen und er selbst könnte ihm dann den Gar aus machen und.... seine Gedankenwelt überschlug sich schon wieder und machte Kunststücke auf einem Trapez. Ein wenig verdattert schüttelte Izanagi den Kopf und blieb kurz stehen. Blinzelte ein paarmal. Ließ seinen Blick vor sich hin schweifen. Die Arme verschränkte er hinter seinem Rücken. Das alles hier wirkte karg. Karg an Vegetation – aber das war er gewohnt, kam er doch ursprünglich eigentlich aus dem Kaze no Kuni. „Karg“ war also sein zweiter Vorname, obwohl er sich bewusst war, dass die Menschen hier eine ganz andere Einschätzung von dem Wort „karg“ oder trostlos hatten. Was sie wohl denken würden, würde man sie vom durchnässendem Nebel in eine Wüstenlandschaft stellen und ihnen Sand ins Gesicht pusten? Izanagi unterdrückte ein Kichern.
Seine Augen blieben kurz an den asiatischen Bauten und den Mauern haften, schweiften dann allerdings wieder ab auf die kleine Mini-Gesellschaft. Ein herzhaftes Gähnen war die Folge und oh ja, er Junge streckte sich sogar. Vermutlich wirkte er dadurch seeeeehr vertrauenswürdig und gar nicht verschlafen. Ein Prachtbild von einem Chûnin – der vielleicht wirklich nicht geschlafen hatte? Izanagi biss sich auf die Unterlippe und legte ein blitzblankes stilles Lächeln auf sein Gesicht. Wie immer fielen ihm ein paar der silbrigen Haarsträhnen ins Gesicht – aber das hatte er mit seinem Vorgesetzten hier nicht ungemein. Ein schöner Gedanke. Okay, vielleicht war er weißer. Weißer und weiser.... Hihi.
“Vielleicht wollen aber manche Menschen auch nicht zeigen, dass sie weise sind, weil sie dann Urteile fürchten – oder sie möchte keine Verantwortung übernehmen, weil sie selbst zu unsicher sind.“ Izanagi trat zu der kleinen Gruppe hinzu, die Arme immer noch hinter dem Rücken verschränkt und still lächelnd. Er pustete sich lediglich kurz eine der widerspenstigen Strähnen aus dem Gesicht – die allerdings gleich wieder hineinfiel. Gebracht hatte es also nix. “Ich bin Karasu no Izanagi, Freunde nennen mich auch Iza. Halten Sie es, wie Sie es möchten.“ Im Endeffekt war es ihm sowieso mehr oder weniger egal. Aber hey, er zeigte sich immerhin von einer ein wenig besseren Seite. Noch. Haha.
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeMo Aug 31, 2015 1:18 pm

Die beiden hatten sich einander zugewandt, sodass Naruaki dem Ankömmling hinter sich zunächst keine Aufmerksamkeit schenkte. Er betrachtete seinen Gesprächspartner mit Neugier über die Thesen der Weisheit und Propheten. Waren dann Kage zwangsläufig immer Propheten? Mit einem kurzen Zusammenziehen der Augenbrauen fand er die Antwort bereits in einem revidierenden Wort Shogos. So gut wie immer. Also plädierte er nicht auf eine absolute Aussage, sondern nur auf einen hohen Anteil aller Personen, die mal Kage waren. Wahrscheinlich die, die es länger als ein paar Jahr im Amt hielt. Solche wie die Gründungsväter und deren Nachkommen und die fünf Kage zur Zeiten der Weltkriege. Kirigakure selbst hatte in letzter Zeit keine gute Zeit gehabt, was ihre Oberhäupter anging. Ein Kage wich dem anderen, keiner von denen war auch nur im Ansatz ein Prophet gewesen. Selbst die Zerstörung im Clanviertel der Teshima war nur ein Tropfen auf dem heißen Stein, aus der Kibou hätte Weisheit zehren können.
Also Izanagi sich dann zu Wort meldete, betrachtete Shogo ihn zuerst. Er war von den drei Männern der Kleinste, wirkte auf den ersten Blick irgendwie naiv und auch etwas dreist sich in eine Unterhaltung einzumischen, die zwei wesentlich ältere Herrschaften führten. Aber so etwas gefiel mit grauhaarigen Herr. Menschen, die nonkonform waren, waren viel interessanter als die, die immer nur mitliefen und ihrer Stimme keinen Ausdruck verliehen. Nachdem er also wusste, welchen Namen der Bursche trug, blickte er ihn stumm an. Kein sanftes Lächeln im Gesicht wie bei Naruaki, sondern ein leicht abschätziger Ausdruck eines reifen Autoritärs. So konterte er einen Augenblick später wieder mit einem Zitat. "Gefängnistagebuch vom dritten Juli, geschrieben von einer Frau mit dem simplen Namen Sadako: Bedenke bei jedem Urteil; es gibt Menschen, die töten, um zu leben, und es gibt solche, die leben, um zu töten. Ist Sadako eine weise Frau, weil sie kein Urteil fürchtet? Sie war das Oberhaupt einer religiösen Gemeinde aus Iwagakure, kehrte sich beim Zerfall ihres Reiches allerdings dem Jashinismus zu. Sie tötete ihre einstigen Freunde, um sich selbst unsterblich zu machen. In dieser Allmacht häufte sie enormes Wissen an und protzte mit ihrem Gott. Sie hatte keine Angst, denn die anderen hatten Angst. Sie erbrachte ein Urteil, nicht die anderen. Ihr langes Leben, sie galt für viele als weise. Doch dann kam ein einfacher Genin aus einem anderen Reich und stahl ihr Herz. Weisheit und Doppelmoral wichen simplen Muttergefühlen für einen dreizehnjährigen Halbwaisen." Nach diesem langen Ansatz einer kleinen Geschichte atmete Shogo ein und wieder aus. Er betrachtete Izanagi immer noch eingehend, sein Blick sollte ihn für sich einnehmen. "Der Narr hält sich für weise, aber der Weise weiß, daß er ein Narr ist. Sadako opferte ihr Leben an den Sensei des Genins, welcher daraufhin als Belohnung zum Chûnin gekürt wurde. All die Tode, Jahre und Macht für ein Kind, das sie lieben lernte. Sie wusste, es war narrhaft." Naruaki betrachtete den Alten ein wenig seufzend. Die Minuten, die er nun damit verbracht hatte Izanagi die Geschichte von einer Jashinisten aus dem Festland zu erzählen, hätte er auch nutzen können, um ihm die Mission zu erklären, doch gerade das war vielleicht Sinn und Zweck des Ganzen. Wie lange hörte Izanagi sich das an ohne dazwischen zu funken? Geduld war ein Aspekt dieser Probe. Ob es nun darum ging irgendwo im Gebüsch auf ein Geräusch zu warten oder einem alten Mann beim Senieren zuzuhören. "Verwechselst du Weisheit gerade nicht mit etwas anderem, Shogo-kun?", half Naruaki Izanagi noch auf die Sprünge. Gleich zu Anfang wollte er ihn damit nicht langweilen oder überfordern. "Mit Liebe meinst du?" Shogo musste, den Kopf schüttelnd, lächeln. "Es müssen keine mütterlichen Gefühle sein. Wenn Izanagi in Lebensgefahr ist, musst du als Teamleiter der Mission genau dieselbe Weisheit besitzen, um für euer beider Wohl die beste Entscheidung zu treffen. Selbst wenn es deinen Tod bedeutet." Mit diesem Gleichnis hatte Shogo in diesem Augenblick gewonnen. Naruaki verdrehte lächelnd die Augen, wandte sich dem Chûnin neben sich zu und nickte ihm entgegen. Die Hände hatte er immer noch in den Hosentaschen vergraben, weswegen er relativ entspannt wirkte. Gar zu lässig. "Verzeih den literarischen Ausflug, Izanagi. Shizuma, Naruaki mein Name. Das neben mir ist Sanageyama, Shogo. Ihm gehört dieses Landanwesen, das Ziel unserer kleinen Mission für heute Nacht ist."
Nach dieser Einleitung blickte der Weißhaarige Shogo vielsagend an. Dieser gab keinerlei Reaktion als Antwort von sich, kein Nicken, kein Blinzeln oder dergleichen. Ein paar Sekunden später drehte er sich einfach Richtung Hoftor und holte einen altertümlichen Schlüsselbund aus Metall hervor, an ihm hingen mehrere schwarze Schlüssel. Shogo öffnete das Tor aus braunen Holzbrettern, um Naruaki und Izanagi wortlos eintreten zu lassen. Hinter den beiden verschloss er das Tor dann mit einem der Schlüssel, die er anschließend in seine Jacketttasche gleiten ließ. Sie befanden sich nun auf dem Innenhof des Haupthauses, das eine U-Form besaß und mit der offenen Seite in ihre Richtung gebaut war. Langsam dämmerte der Himmel und die Schatten zogen sich vor ihren Füßen in die Länge. "Du bist hier, Junge, um mit Naruaki-san zusammen dieses Anwesen zu schützen. Ich werde über Nacht ganz normal meinem Tagesablauf folgen und ins Bett gehen, während ihr Patrouille lauft und hoffentlich auch verdächtige Geräusche oder Auffälligkeiten näher untersucht. Es darf nichts passieren, bis mein Freund bei Sonnenaufgang eintrifft. Wir haben uns drei Jahre nicht gesehen, und wer weiß, wer uns alten Männern noch ein Haar krümmen will. Also, deine Mission ist einfach und klar. Enttäusche mich nicht."
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeMo Aug 31, 2015 4:04 pm

Man sagte, wenn Blicke töten könnten, gäbe es regelmäßig Massenmorde auf diesem schönen Flecken Erde. Oder zumindest Izanagi sagte es. Wie oft hatte man ihn nämlich schon schief angeschaut oder finster dreingeblickt, wenn er sich zu einem bestimmten Thema geäußert hatte? Würde es ihm etwas ausmachen oder würde er etwas auf die Meinung dieser Menschen geben, so hätte ihm die Häufigkeit vermutlich zu denken gegeben. Nun aber konnte er wohl nicht anders, als den abschätzigen Blick zur Kenntnis zu nehmen, mit welchem er gemustert wurde. Streng. Dominant. Eine Führungskraft. Respekt. Alles von dieser Familie an Worten hätte man wohl nun anführen können, hätte man in dieses ältere Gesicht geblickt. Was Izanagi betraf? Nun, er lächelte. Stumm. Heimlich, kleinlich. Für sich selbst still. Unangenehm still. Vermutlich hätte man damit gerechnet, dass es nur so aus ihm heraussprudeln würde; kaum hätte der alte Herr angefangen. Aber nein, der Silberhaarige hörte scheinbar aufmerksam zu – und hielt sich erfolgreich davon ab, den Finger in die Nase zu stecken. Noch.
In dieser Allmacht häufte sie enormes Wissen an und protzte mit ihrem Gott. Sie hatte keine Angst, denn die anderen hatten Angst. Sie erbrachte ein Urteil, nicht die anderen. Diese Jashinistin wurde einem fast sympatisch. Izanagi legte den Kopf schief, während er eine seiner Hände vom Rücken hervorholte und deren Zeigefinger an seine Unterlippe legte. Scheinbar nachdenklich. “Die Frau hat ihre Ziele gehabt, da habe ich nichts dagegen. Irgendwo wird jeder Mensch einmal nach Unsterblichkeit streben – die Abgründe kann niemand leugnen. Ob es das alles wirklich wert ist, kann man nur selbst beurteilen. Ein langes und lustiges Leben... - 'ist nicht meine Entscheidung, hihi.“ Im nächsten Moment, welchen er zwischen den beiden Erwachsenen folgte, hob er jedoch empfindlich die Hände und schob seine Augenbrauen in die Höhe. Dass Naruaki ihn im Ernstfall mit seinem Leben beschützen musste, klang ein wenig übertrieben. Seiner Ansicht nach jedenfalls. Klar, er war der Vorgesetzte und wie man das nannte, aber es wäre doch vollkommen langweilig, würde eine andere Person für einen selbst sterben, wenn man das nicht wollte. Klar, man konnte immer einen am Kragen durch die Landschaft ziehen und dankend vor die Klinge werfen und ihm noch Essstäbchen mitgeben, aber lustig wäre das ganz sicher nicht. Dann hätte man mit Sicherheit Schuldgefühle... wobei, das war relativ. Man sah deutlich, wie es in seinem Gehirn arbeitete. Mit Mutterliebe konnte er nicht wirklich etwas anfangen. Das nahestehendste, was er zu Eltern gehabt hatte, war ein Mönch, der ihn über den kalten Fußboden eines Tempels gejagt hatte, nachdem er wieder … Dinge angestellt hatte. Von daher konnte er sich vermutlich nicht so sehr einen Reim darauf machen, wie der Weißhaarige und Nicht-Älteste. Also ehrlich, weiße Haare... Silber war viel cooler. “'Bitte nicht für mich in die Presche springen. Dann ists viel spannender und beizeiten lustiger.“ Fast unschuldig zuckte der Chûnin mit den Schultern und lächelte scheinheilig. “Freut mich, Naruaki-san. Es ist zwar nicht mein Lebensziel, aber besser als keines, hihihi.“
Kichernd folgte er dem Mann, der einen schweren Bund an Schüsseln in seinen alten, klapprigen Händen hervorholte, um das Tor aufzusperren. Okay, okay. Unter Umständen war er nicht ganz klapprig, aber er hatte vermutlich seinen Zenit überschritten. Der Körper jedenfalls. Hmhmhm, was wohl geschah, wenn hier und jetzt jemand kam und ihm die K--- "Du bist hier, Junge, um mit Naruaki-san zusammen dieses Anwesen zu schützen... Und baaaam, nun ging das Reden wieder los. Pflichtbewusst nickte Izanagi, wobei er es eigentlich sogar recht ansprechend fand; war er doch zu einem nicht immer gesunden Grad neugierig. Nun legte er sich fast theatralisch die Hand auf die Brust, verbeugte sich ungeachtet dessen allerdings höflich. “Natürlich, sofort. Wir werden alle Feinde erwischen und sie zerstückeln, sollte es soweit kommen – ah, und sauber machen wir danach natürlich auch.“
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeMo Aug 31, 2015 6:14 pm

Die ersten Züge makaberen Verhaltens zeigten sich bereits. Der Junge empfand es als lustiger, wenn man ihn nicht schützte? Naruaki ließ sich von außen nichts anmerken, doch von innen heraus verstand er Izanagi in diesem Punkt nicht. Seine Clanphilosophie verbot es ihm förmlich sich dem Schutz des Lebens zu verweigern. Sollte der Shizuma ohne etwas zu tun einfach jemanden sterben lassen, konnte er keinem seiner Ahnen mehr ins Gesicht gucken. Selbst so geschundene Seelen wie Itsuma würden ihn dann verachten. Vielleicht hätte er dann sogar gar keinen Zugriff mehr auf seine Erbstücke. Wer das Konstrukt weitersponn, kam vielleicht zu dem Schluss, dass ein Zwang daraus entstand immer hilfsbereit zu sein und sich selbst hinter andere zu stellen, doch aus Naruakis Sicht war das nicht so. Entweder nahm man diese Verantwortung an oder man lehnte sie ab, bevor es überhaupt zu solch einer Zwangssituation kommen konnte. Fast schon sauer stieß ihm dann allerdings der Kommentar über das Zerstückeln auf. Kurz zweifelte er an er Menschlichkeit und der Empathie des Jungen. Wer keine kontrollierbare Psyche hatte, konnte doch kein Chûnin werden. Also musste da noch irgendwas sein, aber so auf den ersten Blick war das ganz höchst seltsam. Während Shogo Naruaki mit einem vielsagenden Blick betrachtete, drehte er sich danach einfach stumm um und marschierte auf seine Haustür zu. Er öffnete sie entspannt, aber hatte dann noch einen letzten Satz für Izanagi auf Lager: "Ich hoffe, dass das Blatt sich nicht wendet und ich nachher selbst saubermachen muss, weil du zerstückelt wurdest." Dann wurde die Tür sanft zugezogen, sodass man dahinter kurz Shogos Schatten sah, bis dieser immer blasser wurde und verschwand.
Nun stand Naruaki mit dem Jungen alleine da und konnte sich darauf einstellen mit ihm die Nacht zu verbringen. Wie sie das taten, hing hauptsächlich von Izanagi ab. Der ahnte davon wahrscheinlich nichts. Brüderlich holte Naruaki Atem und tat so als stünde er auf Izanagis Seite. "Manchmal ist er schwierig mit seinem Hang zum trockenen Humor und dieser Liebe zu Büchern." Charakteristisch legte er eine Hand an den Hinterkopf und die andere an die Hüfte. Es folgte ein amüsiertes Lächeln, dann betrachtete er den Chûnin geduldig. "Hoffen wir, dass solch ein Gewaltakt nicht nötig sein wird. Also, es dämmert bereits. Ich denke, wir nutzen das restliche Tageslicht, um uns vom Grundstück ein Bild zu machen. Wo gute Fluchtwege sind, wo Schwachstellen sind, die klassische Methode. Gehen wir." Auf dem Rasen des Grundstücks gab es ähnlich dem Feldweg vor der Mauer einen Trampelpfad, der in sauberer Linie um das Haus führte über die weite Fläche dahinter bis ans andere Ende der Mauer. Gesäumt war dieser Weg eigentlich von nichts außer ein paar Sträuchern und Wildgräsern. Während die Wolken zwischen rosa und violetten Farben wechselten, betrachtete Naruaki bewundernd die schöne Umgebung. Dabei nutzte er die Gelegenheit zur Unterhaltung. "Izanagi. In deiner Shinobi-Akte steht, dass du mit sieben Jahren nach Kirigakure gekommen bist. Dann bist du schon einige Jahre hier. Kannst du dich an deine Heimat erinnern?"
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeMo Aug 31, 2015 7:49 pm

Manche Menschen hatten einfach andere, ungesunde Weltanschauungen. Izanagi sah dem alten Mann nach, der hinter sich die Tür zuzog und zuvor noch eine Bemerkung abgelassen hatte, dass er – Izanagi - hoffentlich zerstückelt werden würde. Hah, eine interessante Vorstellung. Aber übel nehmen konnte er es dem Mann nicht. Natürlich war er manchmal bei gewissen Dingen nachtragend, aber ebenso wenig wussten die Leute, dass Izanagi selbst realisierte, was den Menschen aufstieß. Sie dachten, er wedelte mit seiner rosaroten – oder vielmehr blutroten – Brille durch die Welt und grinste sich einen ab; sah nicht die entsetzten Gesichter. Jedoch tat er das. Und er wusste, seine Meinung war nicht gern gesehen, obwohl sie der Wahrheit entsprach. Am besten man war realistisch und wog ab, was geschehen konnte. Murphys Gesetz ließ dabei auch grüßen – aber das war eine andere Geschichte und das musste er nun wirklich nicht erklären. Eigentlich hatte er das nie. Hm, deshalb keine Freunde? Hihi, lustiger Gedanke.
Was Naruaki betraf, so wusste Izanagi nicht, ob eben dieser eher positiv oder negativ von ihm dachte. Der Weißhaarige sah ziemlich respektvoll, aber auch sanftmütig aus – vor allem, wenn er da so lächelte. Ob er ihn wie so viele innerlich provoziert hatte? Kurz schielte der Kleinere der beiden in die Richtung des Größeren, zuckte dann allerdings als eine Art Antwort die Schultern. “Ich zwinge niemandem auf, seine Meinung zu ändern. Mir ist es mehr oder weniger egal, was man von meinen Worten hält.“ Wie mit eine Wurfschleuder spuckte er die Wahrheit aus und erwiderte das amüsierte Lächeln, wobei es vermutlich bei ihm selbst ein wenig... naja, schauriger wirkte. An sich hinunter blickend, ließ er anschließend seine Augen über das Gelände schweifen. Bald wäre es dunkel – wie gut, dass er dunkel angezogen war. Umso besser, dass er eine dunkle Kapuze an seinem schwarzen Umhang hatte, der auch seine silbernen Haare verdeckte. Ein Grund, es gleich zu belegen- oder? Wenn sie sich nun schon auf den Weg machten. “Ein Hoch auf die Klassik, auf die Klassik, auf die Klassig~ Ein Hoch auf die Klassik, ja die Klassik ist schön – ah, das wollte ich nicht laut singen.“ Wohl wahr, wohl wahr. Hihi, wenn er dunkel gekleidet war und man ihn nicht sah, konnte er die Leute erschrecken. Mit Irrlichtern ganz zu schweigen. Hach, das würde so ein wunderbarer Spaß werden! - Er merkte gar nicht, wie er leise in sich hinein lachte.
“In deiner Shinobi-Akte steht, dass du mit sieben Jahren nach Kirigakure gekommen bist. Dann bist du schon einige Jahre hier. Kannst du dich an deine Heimat erinnern?“ Man merkte, wie sein Schritt kurz unsicher war. Nicht, weil es für ihn wie ein Schlag ins Gesicht war – viel eher, weil es ungewohnt war, dass ihn überhaupt jemand darauf ansprach und sich mit ihm beschäftigen wollte. So schien es jedenfalls. Man sah, wie das Gesicht unter der Kapuze die Mundwinkel leicht nach unten zog. Allerdings eher pampig, anstatt ärgerlich oder gar traurig. Letztere zwei Emotionen waren dem jungen Mann meist fremd. “Hm. Sollte ich vermutlich können. Woher das Interesse?“ Gespielt neugierig sah er den Weißhaarigen von unten heraus an, grinste dann aber. “Ich kann mich an eine endlose Wüste erinnern und an den alten Tempel, wo man mich abgegeben hat. Ich wuchs sozusagen bei Mönchen auf – Sie dürften erraten können, warum das keine so gute Idee war, ausgerechnet mich da aufzugeben.“ Er machte eine ausufernde Handbewegung. “Ich würde Kaze no Kuni nicht als meine Heimat beschreiben. Ich wurde erzogen, aber ein Gefühl von Heimat hatte ich nicht – 'hab ich auch noch nie gehabt.“ Bereitwillig antwortete er also auf Naruakis Frage – einer der wenigen Menschen, welcher diese Frage jemals gestellt hatte. Er wirkte gar etwas nüchtern und ernster, als er ihm antwortete. “Naja, irgendwer gabelte mich dann auf und lud mich hier ab – hihi, bis heute denken wohl die meisten, dass das kein Segen war – aber, auch dass ist mir egal.“ Vor sich hin summend, nahm er wieder an Tempo auf und ließ seinen Blick über die Landschaft gleiten. Nein, er hatte Kaze no Kuni nicht wirklich gemocht, obwohl ihn etwas an diesen Ort band. Mizu no Kuni war mit seinem Nebel allerdings viel amüsanter. “Interessiert Sie das eigentlich wirklich?“ Fast plötzlich hatte er sich nun zu Naruaki umgedreht und blinzelte ein paarmal.
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeDi Sep 01, 2015 12:45 pm

Das erinnert mich irgendwie an Gôsuke und an dich, Otoya. Der Unterschied besteht darin, dass Gôsuke mit seinem Schwanz denkt. Dem ist es egal, was andere denken, solange seine Routenplanung in die nächste Tropfsteinhöhle voll aufgeht. Ich dagegen- Ich bin von Grund auf anders und besser. Du weißt, dass man keine Rechtfertigung dafür braucht. Ich war schon als Säugling genial. Spielst du darauf an, als du deinem Vater ins Gesicht gepinkelt und gekichert hast? So etwas nennt man Reviermarkierung. Naruaki musste ein Schmunzeln unterdrücken, während er sich kurz mit Otoya unterhalten hatte. Sie ähnelten sich alle in dem Punkt, wie Izanagi gesagt hatte, dass es kaum eine Rolle spielte, was andere von einem dachten. Wenn man es bloß auf das Selbstbewusstsein bezog, dann war das auch kein großes Problem. Jeder sollte sich individuell entwickeln wie er wollte, zu einem Chûnin mit einer makaber-sadistischen Seite, zu einem notgeilen Loverboy oder eben zum coolsten Typen des damaligen Jahrhunderts. Nur war die Debatte eine andere, sobald es um Moral und Treue ging. Wenn Leute es in diesen Punkten hielten wie es ihnen beliebte, dann war mit dem Oinin Captain weniger gut zu sprechen. Es gab entweder Moral oder keine, Treue oder Untreue. Da verstand er kein Grau, nur Schwarz und Weiß.
Während sie den Pfad gemeinsam beschritten, konnte man das Mauertor schon gar nicht mehr erkennen, da es um die Ecke des Haupthauses verschwunden war. Der Weißhaarige musterte die Umgebung eher gespielt als bewusst, denn er kannte sich hier eigentlich so gut wie in jedem Winkel aus und war über Veränderungen stets informiert worden. Es gab vielleicht höchstens eine neue Topfpflanze von der Shogo aus Bequemlichkeit heraus nichts gesagt hatte. Als die zwei dann auf Izanagis Heimat zu sprechen kamen, gab es eine interessante Wesensänderung bei ihm. Verwunderung. Warum sich jemand dafür interessierte. Der Junge blieb fast wie auf ein Schnippen hin vor Naruaki stehen und guckte ihn an, wobei er seine Frage nach dem Ernst der Sache stellte. Fast wie auf eine seiner Töchter lächelte er auf Izanagi herab und schloss dabei friedlich die zweifarbigen Augen. In diesem Moment hätten wohl so einige ihn als Heiligen bezeichnet. "Warum sollte es mich nicht interessieren? Jede Geschichte ist spannend, die ein Mensch von seinem Leben zu erzählen hat. Deine so sehr wie die von Shogo. Oder vielleicht von deinem Kuchiyose. Ich verstehe die Leute um mich herum gerne." Dann tätschelte er ihn auf den silberhaarigen Kopf. Drei Mal ein Patten mit der linken Hand. "Man könnte denken, dass du herum gereicht worden bist. Bis du hier gelandet bist. Aber ich sehe es als eine Reise, die dich bis hier zu mir geführt hat. Und ein kleines Stück reisen wir jetzt gemeinsam." Dann marschierte Naruaki an ihm vorbei und schob die Hände wieder in seine Hosentaschen. Während Izanagi hoffentlich aufholte, erzählte er kurz: "Du wurdest von Okkulten erzogen, in einem fernen Land. Trotzdem scheinst du nicht sehr religiös zu sein. Was ist dein Markenzeichen, Izanagi? Dein Name? Huldigst du der Göttin Izanagi oder vielleicht Izanami? Oder ist es dein Nachname? Du scheinst eng mit deinem vertrauten Geist verbunden zu sein. Oder ist das narrativer Zufall?" Sie bogen wieder um eine Ecke, sodass sie sich nun hinter dem Haupthaus befanden.
Wenn man den Blick über den Hinterhof schweifen ließ, erkannte man ein recht großes Feld bestehend auf Wiese und einem kleinen künstlich angelegten Bachlauf. Hinüber führte nur er Trampelpfad vorbei an einem Kirschblütenbaum, der aber keine Blüte trug. Am anderen Ende des Grundstücks befand sich ein Gästehaus, kleiner als das Haupthaus. Gegenüber vom Gästehaus, quasi in der rechten Ecke des Mauerrechtecks, entdeckte man einige Baumstämme. Entweder lagen sie auf dem Boden oder waren von irgendwas abgenutzt. Das konnte man im Dunkeln aber nicht gut erkennen. Naruaki sah Richtung Rückwand des Haupthauses und musterte das dunkelbraune Satteldach. Für Scherzbolde eine schicke Gelegenheit, um herunter z urutschen. Für Diebe eine gute Schleichmöglichkeit, um von den beiden ungesehen irgendwo einzudringen.
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeDo Sep 03, 2015 10:46 am

Kaum einer hatte jemals gefragt. Alle waren sie an dem kleinen Jungen, er so plötzlich im Dorf aufgetaucht war vorüber gegangen. Gut, anfangs waren die Akademisten gekommen und hatten über seine komische Haarfarbe Bescheid wissen wollen oder ob er wirklich „mit diesem komischen Mann aus der Wüste“ hergekommen war. Izanagi, wie er eben war, hatte entsprechende Antworten gegeben und Ansichten gehabt, welche die Kinder schon früh abgeschreckt hatten. Oder wenn nicht, die Eltern. Letztere verboten ihren Kindern folglich den Umgang. War er dann gewachsen und älter geworden, waren die Fragen und das Interesse einer schlichten neutralen Abweisung gewichen. Man realisierte ihn als Mitglied eines Teams, aber wollte nicht wirklich etwas mit ihm zu tun haben. Izanagi selbst hatte all das nicht viel ausgemacht, war er doch eine Frohnatur und nunja... ein wenig anders. Er wusste von sich selbst, dass er nicht wie die meisten Menschen dachte und fand, dass ihre Einsicht manchmal zum Teil sehr beschränkt war, aber von allen konnte er sagen: Es machte ihm nichts aus, ob sie ihn nicht fragten oder dumme Dinge über ihn erzählten. Er brauchte ihre Freundschaft nicht, denn er hatte seine Krähen. Umso verwunderlicher für ihn war es also, dass Naruaki ihm nun diese Frage stellte, weshalb es ihn nicht interessieren sollte.
“He, ich sollten aufpassen! Manche von uns haben sehr duuuuunkle Vergangenheiten und die sollte man nicht als spannend bezeichnen.“ Belehrend hob der Silberhaarige den Finger und schob die Augenbrauen in die Höhe. “Vertrauen Sie mir, ich weiß, wovon ich spreche …. aber lustig ist es dennoch, hihi.“ Sich wieder umwenden wollend, bemerkte Izanagi wenig später das Lächeln des Weißhaarigen aus dem Augenwinkel, der bereits dazu angesetzt hatte, ihn auf den Kopf zu patten. Zu patten. Ihn. Auf den Kopf. Silberne Haare, möge seine Hand im Schlund der Hölle brennen – muhaha...ha... Er verzog das Gesicht und schmollte wie ein kleines Kind, welches man nun belehrte. “Jaja, eine wunderbare Reise in den Schlund des Hades~“, säuselte er, doch sein Partner für diese Unternehmung war wohl schon weiter gegangen, sodass ihm nichts anders übrig blieb, als sich selbst durch die Haare zu wuscheln und ihm letzten Endes zu folgen. "Du wurdest von Okkulten erzogen, in einem fernen Land. Trotzdem scheinst du nicht sehr religiös zu sein.“ Nein, er war nicht wirklich religiös. Das stimmte. Er liebte das Unnatürlich. Schwärmte von dem Handbuch über schnelle Tötungen oder sonst was. Faktisch war sein ganzes Wesen wohl das Gegenteil von einer Religion. Wobei... “Eine Religion muss nicht immer etwas mit Nächstenliebe zu tun haben.“, antwortete er schlicht und zuckte die Schultern, bließ sich mal wieder eine Haarsträhne aus dem Gesicht und strich sie anschließend – als sie immer noch nicht ruhen wollte – hinter sein Ohr. “Die Krähen waren seit frühester Kindheit meine Freunde, sie sind meine Familie und was meinen Vornamen betrifft, hab ich nicht wirklich eine Ahnung. Ich heiße schon seit ich denken kann so. Vermutlich hatte ich irgendeine Kette um den Hals oder so... Namen sollten viel mehr über Menschen aussagen, tun sie aber nicht. Ich mag den meinen aber... Hihi... der macht den Leuten Angst: Sie wissen schon... Silberne Haare, mekrwürdig. Das Kind ist bestimmt verflucht oder so.“ Fast leichthin sagte Izanagi es, wobei es eigentlich auf eine eher traurige Episode schließen lassen konnte. Dem war zwar nicht so, denn seither hatte er sich nicht darum geschert, aber hey... er sah nie einen Sinn, Wahrheiten zu verdrehen. Sich selbst zu versichern oder dergleichen. Kurzum war er ehrlicher, als die meisten glaubten und auch loyaler. Vor allem dann, wenn man wirklich positives Interesse an ihm zu bekunden schien. Das war wirklich einmal eine Abwechslung. Irgendwie lustig.
Nun allerdings, rieb er sich die Hände, während sie um die Ecke bogen. Ein Bachlauf – wie er wohl rötlich verfärbt aussehen würde? - , eine Wiese, Kirschblütenbäume, kleinere Bauten,... und so weiter. Izanagi zog seine Kapuze, welche er aufgesetzt hatte und durch das „Patten“ leicht verrückt worden war, wieder tiefer in sein Gesicht. Da es mittlerweile ziemlich dunkel war, konnte er vermutlich ganz gut mit der Dunkelheit verschmelzen – silberne Haare glänzten leider ziemlich auffällig im Mondlicht. Das, was ihm aber als nächstes kam, war die Tatsache, dass das Gelände wohl viel zu groß für sie beide war. Zumindest deshalb, weil er es nicht kannte. Da Naruaki sich so gut mit dem Alten verstanden hatte, kannte er es unter Umständen besser. Naja... Die Erwachsenen. Angetan von sich selbst seufzte er, als er seine sich reibenden Hände innehalten ließ. Fast wie in einer Gebetsposition. “Nun gut... meine Freunde sind vielleicht nicht gerade nachtaktiv, aber sie sind dunkel... und sie können fast überall hin, wo wir Aufsehen erregen würden – hihihi.“ Ungerührt biss er sich in den Daumen, wo ein Tropfen Blut hinunterlief. Kurz fuhr er mit der Zunge darüber, grinste dann aber in sich hinein. Mit Hilfe des Kuchiyose no Jutsu und einem in etwa Verbrauch eines D-Rang Jutsu erschienen kurz darauf fünf Krähen um Izanagi herum. Alle pechchwarz und mit rubinroten Augen, welche gefährlich in der Nacht funkeln konnten. “Hallo, meine lieben süßen Freunde... Seid mal so lieb und haltet die Umgebung für mich im Blick, ja...?“ Die Stimme des jungen Chunin war mit einem Mal scheinbar voller Liebe, was seine Zuneigung zu diesen Wesen kundtat. Die Krähen folgten sogleich und flatterten in verschiedene Richtungen von dannen, wobei zwei bei Izanagi selbst blieben und sich auf die Schulter setzten. Die Krähen würden sich auf Baumstämmen, dem Sattendach und dem Kirschblütenbaum, der nicht blühte. Wenn sie etwas hörten, würden sie zumindest Alarm schlagen. Selbst angreifen... da musste Izanagi als Dirigent ein wenig nachhelfen.
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeDo Sep 03, 2015 1:06 pm

Nachdem Naruaki die Umgebung augenscheinlich unter die Lupe genommen hatte, beäugte er Izanagi unauffällig über die Schulter. In dem Augenblick musste er an den Schmetterlingseffekt denken. Dass gerade das Krähen-Kuchiyose beschworen worden war, änderte der Verlauf der Pläne komplett. Beziehungsweise sie mussten angepasst werden. Wiederum konnte man einen ersten Gedankenstrich setzen, dass der Junge gut auf seine Umgebung einging. Personeller Mangel für großes Gebiet, ausgeglichen durch ein beschworenes Kuchiyose, das zudem wohl nicht viel Chakra brauchte, wenn er nur ein paar Tiere davon rief. Was er vorhatte, verschob sich dann wohl ein wenig, wenn die Vögel das Gelände im Auge behielten. Er folgte ihren Bewegungen mit seinem Blick und schaute sich an, wo sie landeten, wenn man sie denn noch erkennen konnte. Im Kirschbaum war das schon schwieriger. Auffällig waren aber die Augen. So konnte er das Kuchiyose von wilden Tieren unterscheiden. Normale Kolkraben hatten wohl schlicht schwarze Augen. Und in der Dämmerung suchten sie sich ihren Schlafplatz.
Wie lieb Izanagi zu den Krähen war, war dann auch noch interessant zu sehen. Sie schienen in gewisser Weise die Nähe zu ersetzen, die ihm bei Menschen fehlte. Ob er sie aktiv abblockte oder sie ihm einfach bedeutungslos erschien, vermochte der Weißhaarige nicht zu sagen, aber wenn er den Jungen so unter seiner Kapuze musterte, während er von seinem Kuchiyose abgelenkt war, bemerkte er schon irgendwas. Er konnte es nicht definieren, doch irgendwo war der Bursche das Gegenteil von ihm selbst. Während er in einigen Augen ein Heiliger war, wollte man Izanagi mitunter als Teufel bezeichnen oder irgendeinen schwarzen Engel. Nicht zuletzt der Eigensinn wegen. Das war ein Punkt, den Naruaki untersuchen wollte. Dazu kamen sie bestimmt noch.
"Hm, ich soll vorsichtig sein, sagst du? Was ist denn damit, dass ich jedem Gefangenen, den ich vernehme, erst einmal einen Tee anbiete, um mit ihm über Trivialitäten zu sprechen?" Naruaki musste kurz auflachen, als er daran dachte, dass er vor einigen Monaten einen Missing-Nin vernommen hatte aus dem Terumii-Clan. Ein schräger Typ, voller Piercings im Körper, und trotz allem hatte er ihm erst einmal einen Tee angeboten. Er hatte ihn auch angenommen. "Dann bin ich wohl der unvorsichtigste Ninja unseres Dorfes. Doch was bin ich für ein Mensch, wenn ich selbst zu einem Inhaftierten nicht höflich bleibe? Dann finde ich es nämlich nicht mehr lustig." Wobei er das nur am Rande hatte sagen wollen. Daraufhin schlug er mit dem Chûnin zusammen den Feldweg am Bach vorbei an, um in die Nähe des Gästehauses zu gelangen. Dabei sollte er ein Gefühl bekommen wie weit es vom Haupthaus entfernt war, von der Größe des Grundstücks und sie hatten noch einen ruhigen Moment für sich. Während sie daher liefen, sagte Naruaki ruhig: "Merkwürdig bist du bestimmt, Izanagi. Aber das bin ich auch. Dich nennen sie makaber, mich nennen sie manchmal naiv. Dabei haben wir beide sicher schon schlimmere Dinge erlebt als die Menschen im Dorf, die jeden Tag am Ende ihrer Arbeitszeit ihr Kind von der Tagesmutter abholen und sich mit ihren Freunden zum Kuchen essen verabreden. Glaube mir, das behaupte ich nicht, ich weiß es." Das warme Lächeln, das Naruaki übrig hatte, verzögerte sich kurz zu einem wachen aufmerksamen Blick mit leicht angezogenen Mundwinkeln. Er war ein Stück ernster in diesem Moment, weil er an einige Erinnerungen dachte, die er lieber zur Seite drängte, wenn er im Dienst war.
Dann kamen sie endlich beim Gästehaus an, das etwas kleiner war, im Stil aber dasselbe Gebäude. Die Tür war verschlossen, drinnen war es dunkel und der kleine Vorgarten war gepflegt. Im ersten Moment keine Auffälligkeiten. Vielleicht würden die ersten jetzt schon Seufzen, da sie sich voraussichtlich unendlicher Langeweile inklusive Fußmarsch gegenüber sahen. Auch ein Aspekt für Izanagi Geduld und Tapferkeit zu beweisen. Nicht tapfer im Sinne von Lebensretter, sondern einfaches Durchhaltevermögen. Denn die Nacht fing jetzt erst an.

Timeskip von drei Stunden

Oh, wie gruselig! Es war kurz nach Mitternacht. Naruaki konnte sich selbst nicht entscheiden, wann er die Hände in die Taschen schieben oder mal zum Wachbleiben seinen Nacken überdehnen sollte. Izanagi hatte er immer noch im Schlepptau, besser getarnt bei purer Finsternis als je zuvor. Die weißen Haare des 41-Jährigen waren deutlich besser zu erkennen, doch am meisten zogen natürlich die Lampions die Sicht auf sich, da sie für das geringe, aber nötige Licht in der Umgebung sorgten. So blieb die nahe Umgebung der Häuser beleuchtet, während die Wiese und das natürliche Terrain im Dunkeln schlummerte. Manchmal war es ein kleines lustiges Spiel gewesen den Trampelpfad mit Tasten wiederzufinden. In der letzten Zeit waren Naruaki und Izanagi mindestens zehn Mal um das Grundstück gelaufen. Die Schuhe drückten langsam. Es gab keine Auffälligkeiten, auch nicht seitens des Jungen. "Manchmal frage ich mich, warum zur Überwachung nicht einfach ein Fûinka abgezogen wird, der automatisierte Fûin auf dem Platz verteilt, die sich alles schnappen, was darüber läuft. Nur leider würde das auch Tiere und vielleicht sogar den Auftraggeber beinhalten. Tja." So schmunzelte der Shizuma über sich selbst, völlig vorbehatlos, was sich gerade einige Meterchen entfernt abspielte. Im Hinterhof des Haupthauses hörte man ein leises, dumpfes Geräusch. Als ob einem ein Plastikbecher auf den Boden fiel. Kurz, aber hörbar. Naruaki reagierte nicht darauf. Augenscheinlich hatte er es nicht gehört. Er marschierte einfach weiter, mit dem Kirschbaum im Rücken. Dann allerdings dauerte es nur ein paar Sekunden, da hörte man verdächtiges Hitzeknistern. Und der Rauch von brennendem Kunststoff lag in der Luft. "Was ist das?", fragte er mit verzogenem Gesicht und hielt sich eine Hand vor die Nase. Dann drehte er sich um, blickte über Izanagi hinweg und, wohl beide, entdeckten nahe des Haupthauses ein bereits mittelgroßes Feuer. Wenn es nicht gelöscht wurde, drohte es auf das Holz überzugreifen. Bisher konzentrierte es sich nur auf einen bestimmten Punkt, was vielleicht daran lag, dass das brennende Material sich nur dort befand. Jetzt war Izanagis Reaktion gefragt.
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeDo Sep 03, 2015 3:27 pm

"Hm, ich soll vorsichtig sein, sagst du? Was ist denn damit, dass ich jedem Gefangenen, den ich vernehme, erst einmal einen Tee anbiete, um mit ihm über Trivialitäten zu sprechen?" Scheinbar hatte er ihn falsch verstanden. Izanagi sah den Krähen nach und sinnierte über die Worte, welche Naruaki gerade mit ihm gewechselt hatte oder vielmehr welche er an ihn wandte. Dass er seinen Gefangenen Tee servierte und sie dann erst aushorchte, war für ihn weit weniger ein Akt der Menschlichkeit, als ein deutliches sympatisches Anzeichen. Immerhin liebte er selbst den Tee – vor allem schwarzen, dafür konnte er aber diese ganzen Früchtesorten nicht ausstehen – und konnte sich so eine sehr angenehme „Gefangenschaft“ vorstellen. Wie der Herr neben ihm wohl darüber dachte? Für ihn war Höflichkeit, Anstand, Moral und Respekt vermutlich ein tägliches Gebahren und es entsetzte ihn, wenn dies bei anderen Menschen nicht auf Gegenseitigkeit beruhte. Das sagte er nämlich mehr oder weniger zwischen seinen Zeilen, da er es dann nicht mehr lustig fand. Eigentlich hatte er darauf angespielt, dass manche Menschen sehr leicht ausrasteten, wenn man ihre Geschichte als spannend beschrieb. Beispielsweise, wenn sie einem Tötungsdelikt beigewohnt hatten und man ihnen sagte „Mensch, spannender Stoff – erzähl weiter“... Dann würden die meisten einem wohl ins Gesicht springen oder die umliegenden Menschen einen anschreien. Beides war ihm selbst schon passiert; dabei hatte er die Dinge nur beim Namen genannt. Seiner Ansicht nach half Bemutterung recht wenig unter solchen Begebenheiten. Man sollte die Welt lieber sehen wie sie ist und am besten nicht in ihrem Schlamm stecken bleiben.
“Wäre ja auch merkwürdig, wenn wir keine schlimmeren Dinge erlebt hätten. Immerhin sind wir sowas wie – äh – Tötungsmaschinen? Oder ausführende Maschinlein? So etwas in der Richtung. Wissen Sie, was ich meine? Das Ganze würde ja an Berufsverfehlung grenzen, wäre es anders – hihi.“ Unbewusst entwich ihm ein angetaner Seufzer, wenn er sich so manche Szenerie nun vor seinem inneren Auge vorstellte. “Ich meinte eigentlich nur, die meisten Menschen reagieren nicht sehr erfreut darauf, bezeichnet man einen Familienmord oder so als... spannend. Glauben Sie mir, ich habs sogar einmal versucht – naja, daraufhin hatte ich eine rote Klatsche von der Krankenschwester im Gesicht. Aber dabei entlockt man den Menschlein im Schreck teilweise so viel mehr und sie sprechen aus Angst auch mehr über ihre... Erlebnisse...? Ach, keine Ahnung. Bin kein Psychologe. Wenn doch, hätten sie mir meinen Schein entzogen.... Aber auf ne Tasse Tee würde ich trotzdem gerne vorbeikommen.“

Grinsend hatte er sich schließlich ein wenig abgewandt und war ein paar Meter durch die Wiese geschritten. Nicht einfach nur, um auf Distanz zu gehen, sondern mal ein wenig aus den kleinen matten Lichtkegeln der Lampions herauszukommen, welche sich langsam erdreistet hatten, die Umgebung zu erhellen. Sonderlich erpicht auf seine Entdeckung war er nicht gerade. Es machte viel mehr Spaß, Menschen aus dem Hinterhalt zu überfallen und dann klammheimlich einen Schrecken einzujagen. Sie zum Reden zu bringen. Das mochte er wirklich gerne – vor allem wenn eine seiner Krähen auf dem Kopf des Verhörten saß und dann immer tiefer zu picken begann. Mit jeder Sekuned, die vor der Antwort verstrich. Gut, viele würden ihn vermutlich deshalb als teuflisch oder erniedrigend bezeichnen, aber er fand menschliche Emotionen immer wieder lustig. Vor allem, wenn es Angst war. Dabei war doch alles so viel einfacher, wenn man sich nicht von den Menschen in seiner Umgebung abhängig machte... All diese Gedanken strömten durch seinen Kopf, während er auf warnende Laute seiner Krähen lauschte – sich leise mit denen auf seiner Schulter unterhielt - und sie immer und immer wieder Runden um das Anwesen drehten. Wow, wirklich interessant, dieses Fassade. Und oh, eine Blume. Vielleicht sollte er sie gießen? Und überhaupt... laaaangweilig. Ja, ihm war langweilig. Elend langweilig. Er hietlt sich damit wach, dass er eines seiner Senbon in die Hand nahm und es hier und da einmal ins eine Hand stach. Vielleicht nicht der gesündeste weg, aber sehr effektiv. Erst einmal hatte er zu tief gestochen und dann schnell den Finger in den Mund gesteckt wie ein kleines Kind, damit der Blutstropfen nicht auf seiner Haut von dannen zog. Schmeckte eigentlich ganz gut, das Blut.
“Nur leider würde das auch Tiere und vielleicht sogar den Auftraggeber beinhalten. Tja.“ Herzhaft öffnete der junge Chunin den Mund, bemühte sich gar nicht erst, die Hand beim Gähnen davor zu halten. “Um manchen Auftraggeber wäre es jedenfalls nicht schade“, murmelte er danach leise vor sich hin; ehe er seinen Kopf deprimiert in seine Handflächen sacken ließ. Nicht einmal mit seiner kleinen Flamme konnte er spielen, da man sie in dieser Dunkelheit wie ein Leuchtfeuer sehen würde und-- Izanagi horchte auf, als man etwas fallen hörte. Kurz darauf ein zurückhaltender Laut. Die Krähen auf seiner Schulter drehten ihre Köpfe. In der Ferne konnte man ein Krächzen hören – und im nächsten Moment zog ihm auch schon der Rauch und dieser bestialische Gestank in die Nase. “Meh, das riecht, als ob Buddha auf den Boden ge.... Oh, das ist vermutlich nicht sehr... moralisch gut? Ah, respektvoll – das wäre der passendere Begriff...“ Den leichten Kragen seines Oberteils zog er vor Mund und Nase, ließ zu, dass eine der Krähen das Weite suchte und sich die andere in seine Kaputze drängte, wo sie sich fast schon an seinen bloßen Hals schmiegte. Feuer. Frühling, Sonne, Sonnen... nein, das ging anders. Nun denn... sie mussten handeln, sonst fackelte noch alles ab und dann konnte er sich bei diesem Herrn keinen Tee ergattern. Alte Herren hatten immer Tee zu Hause. Für Ruhm und Morgentee!
Okay, er hatte keine Decke, mit der er es ersticken könnte. Aber er könnte vielleicht ein zweites Feuer legen, das dem ersten die Entfaltungsmöglichkeiten nahm und am Ende löschten sie es einfach. Oder aber es ging viel einfacher, weshalb er sich fragend an Naruaki wandte. “Wenn Sie zufällig Wasser nutzen könnten, wäre es bestimmt super... Ooooder ich mache ein zweites Feuerchen – so ne Brandschneiße... Also ich will nix niederbrennen oder so – hihihi – eher... naja... Feuer A sagt zu Feuer B: Dieses Haus ist zu klein für uns beide! – verstehen sie? Und derweil könnten Sie vielleicht so etwas wie... Erde oder Sand oder sowas suchen? Ah, meinen Umhang?“

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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeDo Sep 03, 2015 5:30 pm

Im Nachhinein waren die Unterhaltungen mit Izanagi immer von einer sehr originellen Natur. Der eine sagte etwas, was der andere anders interpretierte als gedacht, und schließlich brannte es irgendwo. Ob das ein Omen war? Ihre Beziehung war zum Schmoren verurteilt? Nein, weit gefehlt. Auf die Andeutung der Einladung zum Tee wollte er jedenfalls irgendwann gerne zurückkommen, wenn das hier vorüber war. Izanagi riss Naruaki trotz Verstümmelungsfantasie nicht den Kopf ab und er mochte behaupten, dass sie ganz gut miteinander auskamen. So wäre es kein Problem ihm mal das bescheidene Heim zu zeigen und ihm auch seine Kinder vorzustellen. Schließlich wohnten die Zwillinge noch bei Papa. Und waren fast so alt wie er. Wenn er so darüber nachdachte ... Nein, Izanagi machte nicht den Anschein eines Mädchenräubers. Und Yôkô und Yuki waren viel zu anständig, als dass sie sich in dem frühen Alter schon schwerverliebt gegenseitig die Haare ausreißen würden. War aber eigenartig, dass man sich als Vater plötzlich solche Gedanken machte, sobald die Kinder aus dem Windelalter raus waren.
Beide reagierten auf das besagte Feuer dann ähnlich. Nur der Chûnin hatte es ein wenig besser, denn er hielt sich nicht nur die Hand vor die Atemwege. Naruaki musste infolgedessen etwas husten, wobei er auch nichts mehr sah. Izanagi machte es dann aber vernünftig sich an ihm zu orientieren, da er selbst über Katon verfügte und so nicht die Schwäche des Feuers ausnutzen konnte. Naruaki nickte mühselig und öffnete die Augen blinzelnd. "Riskieren wir keinen Großbrand, ich habe Suiton zur Verfügung." Nun setzte er auch endlich mal auf seinen Körper. Statt zu spazieren, rannte der Oinin Captain vorwärts auf das Feuer zu. Zwar mitten in die Rauchschwade, aber formte dabei Zeichen und konnte auch gleich einen Erfolg verbuchen. "Mizurappa !" Die Wangen blähten sich auf und kurz darauf spuckte er das Feuer einfach aus, das sich gebildet hatte. Restlicher Rauch stieg noch auf, doch man konnte nun ungehindert an den Quell der Hitze herantreten. "Izanagi!", bestellte er den Jungen zu sich. Gekonnt ging der Weißhaarige in die Hocke und sah sich den verkohlten Grund an. Man erkannte wirklich verschmorten Kunststoff. Allerdings kein Angriff im eigentlichen Sinne. "Ein verbrannter Lampion." Mit einem rätselnden Blick schob Naruaki die Ex-Papierkugel mit dem Fuß hin und her. Sie hatte sich augenscheinlich selbst entfacht, als sie zu Boden gestürzt war. "Ich kann daran jetzt nichts feststellen. Er scheint einfach runter gefallen und dann in Flammen aufgegangen zu sein. Ist eine deiner Krähen vielleicht zu nahe vorbei geflogen?" Es war keine Anschuldigung, nur eine simple Faktenfrage. Denn windig genug war es für so einen Unfall nicht, dann wären heute auch gar keine von diesen Laternen angezündet. Skeptisch blickte er sich um, doch entdeckte natürlich nichts. "Ich denke, dass es ein Unfall war. Anders kann ich mir das auch nicht erklären. Es brennen auch genug Häuser nieder, wo der Besitzer vorm Einschlafen geraucht hat." Ein kurzes Seufzen, dann richtete der Ältere sich auf und überlegte mit ernster Miene. "Vielleicht gehen wir einmal um das Haupthaus herum und kontrollieren die Lampions, ob die sie sicher genug befestigt sind. Vielleicht war auch der Haken zum Aufhängen lose. Du gehst links herum, ich rechts, okay? Wir treffen uns dann gleich im Innenhof vor dem Haupteingang." Eine klare, simple Anweisung. Naruaki begann mit dem ersten Lampion auf seiner Hälfte, sodass Izanagi noch kurz gucken konnte, wie er es machte, wenn er wollte. Er berührte die Schirme von unten mit einem Finger, bewegte sie hin und her, und wenn sie sich nicht aus ihrer Halterung lösten, waren sie okay. So sollten sie sich dann aufteilen, um das Haus herum und trafen sich dann vorne wieder. Allerdings war das nur der Plan, denn auf der linken Seite befand sich, längst präpariert, eine Briefbombe unter der Erde. Izanagi sollte zwangsläufig in ihr Umfeld laufen, damit sie hoch ging, doch die Barriere zur Aktivierung lag weit genug von der Bombe entfernt, dass er höchstens umkippen und etwas Dreck abkriegen sollte.

Jutsu:
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeDi Sep 08, 2015 8:32 pm

Ob der Kerl ein Heiliger war? Der Gedanke stach ihm schier ins Bewusstsein, als Naruaki davon lief, um die Flammen zu dünsten-löschen-irgendwas. Erst fragte er ihn über seine Person aus, dann zeigte er Verständnis und vermittelte so halb zwischen Tattergreis und Jugend und dann schien er sich doch tatsächlich für ihn zu interessieren. Noch dazu kam, dass der Kerl das Suiton hatte und als Shinobi mit Sicherheit über das Wasser laufen konnte. Da fehlte nur ein Bart, eine Haarfärbung und eine lockere Schraube im Kopf, dass er sich für den Messias hielt! Izanagi verengte leicht seine Augen und verzog die Mundwinkel nach unten. So ganz schlau wurde er nicht aus ihm, oder sollte er das? Wieso interessierte er sich? Wieso half er ihm? Und wieso war er nett? Er hatte keine Grund nett zu sein. Er war selbst auch nur zu Stabschrecken und Schlangen und Krähen und so nett und... nicht zu seinem Umfeld. Naja, eigentlich konnte er nett sein, wenn er wollte. Eigentlich meinte er es mit seinen Mitmenschen meistens nur gut, aber würde er das offen anprangern – dieses ach so fehlende Verständnis – würde das sein Leben so viel langweiliger machen. Denn dann erlebte er nicht mehr überraschende Streiche und verlor das Mysterium seines Wesens. Haha, gute Umschreibung. Aber nun einmal wirklich. Dieser Mensch hatte sogar das reinste weiße Haar und war einfach... freundlich. Was war der Grund dafür? Oder brauchte er keinen? Er fand es merkwürdig, dass er keinen brauchte. Andererseits hatte er selbst keinen Grund, traurig zu sein. Er war auch immer fröhlich. Ob Naruaki in gleichem Sinne immer nett und hilfsbereit und ein Engel war?
Der Silberhaarige legte den Kopf schief und tat wie ihm eine kurze Zeit später durch einen Ruf geheißen: Er folgte der Stimme hinter den düsteren kleinen Rauchschwaden und zog den Kopf ein, während seine Hand in das Innere der Kaputze griff. Vorsichtig und bedächtig holte er die Krähen hervor – aber natürlich erst, als die Ruft wieder reiner geworden war. Seine kleinen süßen Babies. Bedächtig tätschelte er ihren Kopf, wobei eine von ihnen sich fast ein wenig ins eine Hand schmiegte. Vertrauensvoll. Ein warmes kleines Lächeln erschien auf seinen Lippen – das jedoch im nächsten Moment gefror. "Ich kann daran jetzt nichts feststellen. Er scheint einfach runter gefallen und dann in Flammen aufgegangen zu sein. Ist eine deiner Krähen vielleicht zu nahe vorbei geflogen?" In seinen Augen blitze es kalt auf und zum ersten Mal sah er ernst und berechnend aus. So, wie er sein konnte, wenn er denn mal wirklich und wahrlich schlechte Laune hatte. Dabei interessierte ihn das Lampion auf dem Boden recht wenig. Stattdessen bedeckte er seine Lieblinge fast schützend vor den Worten des Weißhaarigen in seinen Händen. Kritik an seinen Krähen auszuüben... Pah! Sie waren die wunderbarsten Geschöpfe auf dieser Erde! Also doch kein Heiliger! Es war offenkundig, dass der Chûnin in diesem Bereich ein wenig empfindlich reagierte. “Nee! Meine Krähen sind nicht zu nahe vorbei geflogen, denn das tun sie nicht. Sie haben Wache gehalten und fliegen nicht in die nächste Feuerkugel...“, zischte es aus ihm heraus und nun war es sein Fuß, der missmutig in den Überresten der Beleuchtung herumstocherte. “Aber vielleicht hat ja jemand das Lampion runtergeworfen und der dumpfe Laut vorhin war gar dieses Ding... sondern das, das es runtergeworfen hat... Ist ja gut, meine Schnukis...“ Letzteren Teil bezog er natürlich auf seine Krähen und drehte sich seitlich vom Jônin weg und blitze ihn fast ein wenig schmollend über die Schulter hinweg an. Vom Vorschlag war er dann auch nicht so begeistert und fand ihn ein wenig dumm. “Und wenn sie das wollen? Meh. Unschön. Ungut. Gnaaarf....“ Mit Absicht setzte er sich nur sehr langsam in Bewegung und sein Gesicht zeigte deutlich, dass er Naruaki gegenüber ein wenig nachtragend war. Andererseits sollte sich dieser allerdings keine Sorgen machen, denn Izanagi hatte seine Launen. Vermutlich konnten sie im nächsten Moment wieder die besten Freunde sein. Letzterer Moment kam fast, als er eine seiner Krähen abermals zurückließ. Eine von den aneren war noch in der Nähe, diese hier flog zum vorigen Standplatz – falls dort mittlerweile wer eingefallen war. “Alles klar, Chef. Natürlich, Kommandant. Sofort.“
Schleppend und gedehnt klingend, machte der Silberhaarige sich auf den Weg in seine Richtung und kehrte dem Weißhaarigen vollständig den Rücken. Er war gerade in Gedanken versunken, als er sich mit den Armen über die Augen vor. Einen Moment passte er folglich nicht auf – und hörte keine Sekunde später einen lauten Knall und wurde scheinbar von einer Böe erfasst, welche ihn doch glatt von den Beinen riss. Auch seine verbliebene Krähe taumelte zu Boden. Die Tierchen hielten nicht fiel aus und Izanagi war noch vollkommen benommen, ehe er realisierte, dass sie unglücklich gefallen war und ihren Flügel nicht mehr richtig anlegte. Stattdessen blinzelte er ein paarmal mit seinen stahlgrauen Augen. Die Kaputze war durch den Wumms zurückgefallen und entblößte den hellen Schopf im Mondlicht. Er war nicht verletzt, aber ein Federgewicht. Er fiel leicht um – wenn man es so sagen konnte. Doch das machte ihm keine Sorgen. Viel eher beugte er sich schützend über sein kleines Tierchen und nahm es in die Hände. Im ersten Moment könnte man wohl denken, dass er verletzt wäre – doch dann würde man ein leises Kichern hören. “Na wartet... na wartet wartet wartet... niemand tut meinen Tierchen etwas..“ Sicherlich hatte der Shizuma den Knall gehört. Izanagi pustete sich derweil die wirren Strähnen aus dem Gesicht und biss sich auf die Unterlippe. Gefährlich funkelten seine Augen und suchten die Umgebung ab. Er verließ sich auf seinen Sehsinn, nachdem das Gehör noch leicht taub war.
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeDi Sep 08, 2015 9:18 pm

Es fiel wohl nicht auf, doch während Naruaki die Lampions auf seiner Seite scheinheilig begutachtete, beobachtete er aus dem Augenwinkel immer diese schwarzen Vögel, die sich auf das Gelände verteilt hatten. Sie schienen durchaus ein praktisches, jedoch kein starkes Kuchiyose zu sein. Bei Krähen konnte er sich nicht vorstellen, dass sie eine Hierarchie hatten. Höchstens Sparten, wie sie sich die Aufgaben aufteilten. Doch sie waren Schwarmtiere, nicht so wie die Frösche einer seiner Oinin, Katzen oder die klassischen Ninken. Aber bestimmt beherrschten sie einige Ninjutsu, wahrscheinlich sogar Genjutsu, was ja auch das Gebiet des kleinen Chûnin hier war. Ob ihm das etwas nützte, war eine andere Sache. Dann vernahm der Shizuma die Explosion des vergrabenen Kibakufuda, sah leichte Staubwolken um die Hausecken schweben und sprintete gleich darauf vorne um den Innenhof, um gegenüber von Izanagi wieder aufzutauchen. Er befand sich auf dem Boden, das konnte man erkennen, nachdem dieser Drecksnebel sich ein wenig gelichtet hatte. Kurz musste er auch husten, bevor er zu ihm eilen konnte. Dabei sah er noch nicht das Tier, das sich an seinem Arm befand. Naruaki ging in die Hocke. "Ist alles in Ordnung, Iza-" Dann die schwarzen Federn und wohl die schützende Haltung, der Krähe musste die Druckwelle etwas ausgemacht haben. "Ist ihr etwas Schlimmes passiert? Was ist denn gewesen?" Im gleichen Atemzug nahm der Jônin Abstand und musterte die Umgebung. Lediglich Grasbrocken und Erde hatten sich auf der Veranda und dem Garten verteilt. Ein kleiner Krater ein paar Meter entfernt. Doch kein Anzeichen von irgendeinem Gegner oder einem Kuchiyose. Sie sollten allerdings kein großes Zeitfenster haben, um sich zu sammeln. Im nächsten Augenblick hörte man im Anwesen ein Poltern und wie Holz zerbrach. Dabei ein Keuchen, das sehr nach Shogo klang. Jeder Tölpel konnte ahnen, dass die Bombe wohl eine Ablenkung hatte sein sollen, damit der alte Herr angegriffen werden konnte. Für die Krähe war jetzt keine Zeit, zumindest nicht aus Naruakis Sicht. Doch gleichzeitig konnte er dem Jungen stumm versichern, dass ihr garantiert nicht noch etwas passierte. Wenn er auf ihn hörte. "Hast du das gehört? Wir müssen zu Sanageyama. Deine gesunden Krähen sollen das Gelände bloß im Auge behalten, dass keiner flieht. Das verletzte Tier soll sich in Sicherheit begeben. Wir zwei müssen ins Haus." Naruaki blickte sich nochmals absichernd um, dann lief er auf die Veranda zu, um von den Seitenwänden ein Fenster einzuschlagen. Durch das Loch konnte er seine Hand schieben und es von innen öffnen, sodass sie am schnellsten ins Innere vordringen konnten. Er hielt es auf und machte eine auffordernde Geste Richtung Izanagi. "Komm!"
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeFr Sep 11, 2015 9:13 pm

Die Krähen waren schon immer seine Freunde gewesen. Von frühester Kindheit hatte er sich mit diesen dunklen Vögeln angefreundet, wenn sie sich einmal verirrt hatten. Die Mönche hatten darüber geredet und es mit einer Grimasse vernommen, als er ab und an seinen späteren Namen gemurmelt hatte. Natürlich wusste Izanagi nichts von jener Bruderschaft unter den sandigen Dünen, die es einmal gegeben hatte – umso mehr aber von der Einsamkeit, welche er auf den Weg insbesondere in dieses Reich verspürt hatte. Der Mann hatte ihn einfach fallen lassen wie ein Stück Stoff. Natürlich hatte der Junge sich nicht an ihn geklammert oder ihn angefleht – nein, er war einfach in die Akademie spaziert und hatte gesagt, er wolle ein Shinobi werden. Nun ja, mehr oder weniger. Dennoch waren die Krähen allerdings schon immer seine Freunde gewesen. Hatten ihn unterstützt und ihm geholfen. Sie waren so etwas wie seine Familie – und er hasste es, mitansehen zu müssen, wie sie ihren Flügel nicht mehr richtig durchstrecken konnten.
Das Kichern des Silberhaarigen verstummte aprubt, als er Naruaki neben sich hörte. Ein gefährliches Glänzen lag in seinen Augen, als er seelenruhig seinen Kopf hob und nach oben blickte. Den Weißhaarigen ansah. “Sie ist schlecht aufgekommen...“, wisperte er leise und strich dem kleinen Tier vorsichtig über den Scheitel. “Ihr Flügel... Sie halten nicht viel aus... Da reicht auch so eine kleine Bombe, die hier... versteckt war.“ Seine Stimme klang recht abwesend, während seine stahlgrauen Augen über das Gelände schweiften. Sie wirkten ein wenig unrhig, als ob sie wie ein nervöses Raubtier die Beute ausmachen wollten. Selbst der Körper des Jungen war angespannt wie eine Bogensehne. Gute Menschenkenner oder menschliche Freunde ahnten vermutlich, dass es in Wirklichkeit Wut war. Als man den dumpfen Knall hörte, zuckte Izanagi gar kurz zusammen – als ob man ihn aus seinen Gedanken gerissen hätte. Ein Brechen. Ein Keuchen. Knochenbrüche waren so unschön. Der junge Shinobi gab seinem Begleittier einen kleinen Hauch von einem Kuss auf den Schnabel, ehe das kleine Tierchen in eine Wolke verpuffte. Langsam erhob er sich und legte den Kopf schieb.
“Oh, ich habe nicht vor, sie entkommen zu lassen... Niemand tut meinen Freunden etwas an... Niemand.“ Kurz taxierte er Naruaki mit einem Blick, nahm ihm das stumme Versprechen ab und legte dann seine Finger aneinander. Wenn diese Kerle ausbrechen würden... Mit Hilfe eines Genjutsus erschienen im nächtlichen Nebel des Nebelreiches einzelne Köpfe. Mehrere einzelne Köpfe. Ohne Körper. Sie lächelten engelsgleich und unschuldig. Bildeten sich vor dem Bereich, aus welchem der Laut gekommen war. Würde jemand hinausspringen, erwarteten ihn die Köpfe. Vielleicht ein Schrecken?
Oh, er hatte schlimmeres mit ihnen vor. Viel, viel schlimmeres. Diese Mission erwähnte immerhin nicht, dass man Feinde nicht töten durfte. Es war nicht explizit verboten und Izanagi kannte dort sowieso keine Skrupel. So lange er nicht den expliziten Befehl erhielt, nicht zu töten, wäre es ihm egal. Die Mission besagte nicht, das Leben der Angreifer zu gewährleisten. Er würde sowieso noch an Informationen kommen, wenn Naruaki diese wollte. Irgendwie bekam man sie ja immer – und wenn man mit einem Senbon in einer offenen Wunde herumstochern musste. Irgendwas... half immer. Izanagis Gesicht hellte sich bei diesem Gedanken auf, sodass einem ein Schauer über den Rücken laufen konnte. Spätestens jetzt würde man wohl bemerken, dass der Junge „anders“ dachte, als seine Gleichaltrigen. Nicht im merkwürdigen Sinne mit Ansichten, sondern von seiner Art. Seiner Haltung her. Langsam fuhr er mit dem Finger der linken Hand über die Innenfläche seiner Rechten, wo man ein Kuchiyose-Fuin sehen konnte. “Lass uns gehen, Naruaki-Sama. Es wäre zu schade, diese Verabredung zur Teezeit zu verpassen, nicht?“
Verwendete(s) Jutsu(s):
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeSa Sep 12, 2015 12:07 pm

Die Verletzung der Krähe war keine Fahrlässigkeit oder Absicht des Tests gewesen, doch zu solchen Kleinigkeiten konnte es immer kommen. Auch zu blutenden Nasen oder sogar allergischen Reaktionen, aber dann war es Aufgabe des Teamleiters vermeintlich Sorge dafür zu tragen, dass es nicht schlimmer wurde. Was hier stattfand, wurde unter so gut wie jeden Umständen bis zum Ende durchgezogen, außer sie wurden exorbitant und absolut gefährlich, doch das war nicht der Fall. Wenn die Mission vorüber war, konnte Naruaki seine Schwester höchstpersönlich anfunken, dass sie einmal zu ihm kam, um sich um die Krähe zu kümmern, wenn Izanagi sie nochmal beschwor. Aber vorher war sie erst einmal von der Bildfläche verschwunden.
Durchaus bemerkte Naruaki den Sinneswandel des Jungen, als sie sich ins Innere des Hauses begaben. Die Krähen dominierten seinen Gemütszustand erheblich. Sie konnten sie ihm so sowohl eine Stütze als auch eine Last sein, doch das war mit etlichen Dingen so. Das war bei Naruaki mit seinen Geistern ja nicht anders. Er hatte Zugriff auf ihre Kampfkraft, aber musste sie gleichzeitig um jeden Preis schützen. Ganz abgesehen von dem emotionalen Band zwischen sich und ihnen. Er konnte Izanagi ja verstehen. Doch es war nicht so gut für ein Team, wenn ein einzelner in einen Rechenschaftsrausch verfiel, weil sein Kuchiyose verletzt worden war. Er forderte seinen Kameraden zwar auf mitzukommen, doch klang das Ziel nun eher nach dem, der die Bombe gelegt hatte, als den Schutz Sanageyamas.
Dass sie dann endlich im Haus waren, veränderte die Situation um maßgebliche Parameter. Ein enger Raum, wesentlich mehr Objekte, die man irgendwo zu Offen- oder Defensive nutzen konnte, viele Versteckmöglichkeiten und die Gefahr, dass Shogo zur Zielscheibe gemacht wurde, da der Feind nicht mehr ausweichen konnte. Naruaki machte eine Gestik, dass Izanagi vorlaufen sollte. Schließlich war er auch Feuer und Flamme denjenigen ausfindig zu machen, der die Bombe gelegt hatte. Sie folgten dem Flur in Richtung des Stöhnens, das sie kurze Zeit vorher vernommen hatten. Naruaki deckte Izanagi dabei den Rücken und folgte ihm. Bis sie ins Schlafzimmer gelangten, war es kein langer Weg. Und als sie sich dort befanden, war das Szenario auch alles andere als erschreckend. Als ob man einen verletzten Mann vorfand. Das hatte man wohl so gedacht. Izanagi war der Erste, also sollte er sich das Schlafzimmer anschauen. Ein einzelnes Bett mit grauer Bettwäsche, ein wenig zerwühlt. Dazu gesellten sich eine dunkelbraune Kommode, ein grüner Sessel und ein kaputtes Bücherregal neben dem Bett. Dass tatsächlich so aussah als hätte sich jemand dort hinein geworfen. Oder werfen lassen. Diesen Umstand sollte der Junge bemerken, allerdings war dort kein Körper auf dem Boden. Und auch keine Blutspur. Spätestens zu dem Zeitpunkt, wo es klingeln sollte, dass Sanageyama verschwunden war, stellte Naruaki die Weichen von hinten plötzlich neu. Er wusste aus Erfahrung wo empfindliche Punkte am Nacken eines Menschen saßen. Sodass es keine Sekunde dauerte, dass er Izanagi vor sich, bevor dieser sich umdrehen konnte, die Handkante in die Nähe des Thoraxwirbels schlug. Ein gezielter Schlag und daraufhin folgte eine tiefe Bewusstlosigkeit.
Der Shizuma fing den Jungen allerdings sanft und ließ ihn nicht einfach auf die Holzdielen knallen. Dabei schob er ihn auf das Bett und legte ihn zuvor dort ab, bis Sanageyama plötzlich unversehrt mit hinter dem Rücken verschränkten Armen den Raum betrat. Er sah auf Izanagi hinab, dann zu Naruaki. "Konsequenzen?", fragte er nüchtern. "Verletztes Kuchiyose, nichts, was man nicht behandeln kann." Er nickte befürwortend, dann deutete er Naruaki an ihm ins Nebenzimmer zu folgen. Ein kleines Bad mit Dusche. "Letztes Jahr war ziemlich schnell vorüber. Du hast mein Haus als Porzellanladen benutzt. Heute ist es nur das Regal?" "Wie besprochen", pflichtete Naruaki ihm bei. "Ich habe die Bücher extra vorher heraus geräumt. Hoffentlich reicht das. Nun ja. Wie planst du zu verfahren?" "Abschnitt B. Dieses Mal nehme ich mich selbst dazu. Kannst du mich so präparieren, dass ich zusammengeschlagen aussehe?" "Ohne dich wirklich zu schlagen?" Hörte man dort einen Hauch schwarzen Humor und Zynismus? Naruaki lächelte Kopf schüttelnd. "Genau. Möglichst brutal. Alles, was dir einfällt." "Kage Bunshin funktioniert nicht, und Genjutsu wäre zu simpel, richtig?" Wieder ein gefolgsames Nicken. "Gut, wenn es sein muss, nehme ich auch eine Verletzung an. Aber keine allzu tiefe." Ein überlegendes Brummen. Schließlich deutete Shogo an, dass Naruaki gehen solle. Sie bewegten sich Richtung Flur und dann in das Wohnzimmer, alle Räume schienen mit Schiebewänden voneinander getrennt zu sein. Hier befanden sich normale Tatami, ein flacher Tisch mit Sitzkissen, ein altmodischer Schrank und zwei Gemälde.
"Hier. An die Wand." Naruaki stellte sich auf Geheiß an die Wand gegenüber der Tür und wartete auf Shogo. Dieser holte ein Kunai hervor und nahm aus dem Schrank ein Buch, woraus er gleich einen Fetzen Papier riss. Das Buch stellte er zurück. Dann knüllte er nur einen kleinen Fitzel des Papiers zusammen und drückte es Naruaki in die Hand. "Augen zu!" Es wurde dunkel. Kurz darauf spürte Naruaki einen scharfen Schmerz an der Schläfe. Er zischte kurz und blinzelte. "Da sitzt zufällig mein Gehirn, werter Shogo." "Es ist so tief wie die weiße Schicht deines Fingernagels. Also jammer nicht. Jammern darfst du, falls sich die Wunde entzündet." Was Shogo dann vorhatte, um die Wunde möglichst bruta aussehen zu lassen, ließ auch Naruaki schwer seufzen. Der Alte öffnete die Schnittwunde an seiner Stirn mit zwei Fingern um einige Millimeter und drückte das zerknüllte Papier dort hinein. Es sah so aus, nachdem es sich mit Blut vollgesaugt hatte, als ob dort Gehirnmasse austrat. Die Ränder des Schnittes würden schon bald verkrusten, sodass es noch echter aussah. Zudem öffnete Shogo Naruakis Schleife und ließ sein weißes langes Haar dann über Schultern und Gesicht fallen. Er wirkte dadurch zwanzig Jahre älter. "Hast du noch Blut übrig?" Es folgte ein Nicken. Shogo verschwand wieder in das Bad, aus dem er gekommen war, und kam mit einem Eimer wieder. Dort befand sich wirklich tiefrotes Blut drin und das stellte er vor Naruaki ab. Daraufhin folgte ein Spiel aus benetzten Händen. Shogo berührte Naruaki als ob er ihn gewürgt hätte, sie fügten noch mehr Blut an die Schläfe, als ob es aussah, dass er viel Blut durch die getroffene Arterie verloren hatte. Anschließend noch ein wenig die Kleidung mit Blutflecken durchtränken, dann ließ er den Eimer in einer Schriftrolle verschwinden und befahl Naruaki sich an die Wand zu setzen. Dann ließ dieser jegliche Körperspannung los, um sich nach rechts fallen zu lassen. Dabei blitzte kurz ein Schmerz durch seinen Kopf, doch er blieb so liegen, schloss die Augen und würde keinen Laut von sich geben und mit keinem Muskel auch nur zucken. "Prima", lobte Shogo ihn und ging Richtung Tür. "Ich mache jetzt weiter."
Schließlich verschwand der Alte aus dem Zimmer, sah noch kurz bei Izanagi rein, dass der noch ohnmächtig war und marschierte dann den Flur entlang. Von einer Kommode aus schnappte er sich einen schwarzen Umhang mit Kapuze, zog ihn an und benutzte dann das Henge no Jutsu, um sich erst einmal als wertloser Pantoffel neben der Kommode zu tarnen. Überraschungseffekt durfte es noch genug für Izanagi geben.
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeDi Sep 15, 2015 8:38 pm

Irgendetwas hatte ihn am Kopf erwischt. Oder in den Nacken... oder irgendwohin, wo ihm die Sicht verschwamm und er einfach dem Boden entgegensank. Nun sah er jedoch die Decke vor sich... und sein Körper tat ihm nicht weh... nur sein Kopf. Sein Kopf fühlte sich an, als ob ihm eine Krähe ein Stück Haut herausgerissen hätte. Krähe. Da war etwas mit seiner Krähe gewesen. Ein wenig benommen setzte Izanagi sich auf und griff dabei in das feine Laken eines Bettes. Hm... er hätte gedacht, dass er auf dem Boden liegen würde. Müde blickte er sich im Zimmer um, bis ihm das halb zetrümmerte Möbelstück auffiel. Die Erinnerung kam mit einem leisen Stich in sein Gedächtnis zurück. Er war Naruaki in den Raum gefolgt, nachdem sie ein Stöhnen gehört hatten oder was auch immer das war. Er hatte das Holz noch gesehen und dann... war es schwarz geworden.
Der Chuunin legte sich die Hand an die Stirn und fuhr sich mit der Handfläche über das Gesicht. Er war nicht tot. Sie hätten ihn töten können, aber er war nicht tot. Wie dämlich und dumm und interessant. Obwohl er noch benommen war, grinste er in sich hinein und seine stahlgrauen Augen untersuchten den Raum. Suchten nach einem weiteren Lebenszeichen, fanden jedoch keines. Mit einem übermütigen Schwung schwang Izanagi sich aus dem Bett – und taumelte sogleich. “Na hoppla...~“ Seine säuselnde Stimme erfüllte kurz den Raum und er schlug die Hände theatralisch vor den Mund. Nanana, der Feind würde ihn noch hören. Apropos Feind... Seine Köpfe waren mit Sicherheit auch weg. Köpfe, die die Gegner erschreckten sollten, die seine Krähe.... Schlagartig verfinsterte sich seine Miene, doch im Gegensatz zu vorher hatte er sich nun einigermaßen wieder unter Kontrolle. Nur wer hatte ihm diesen Klapps verpasst? Naja, alles egal. Hier war niemand mehr. Wie lange er bewusstlos gewesen war, wusste er auch nicht – aber draußen war es immerhin noch dunkel. Also los.
Oder auch nicht. Izanagi streckte sich zuerst noch genüsslich, ehe er langsam drauf los trapte – oder schlurfte. Vielleicht würden sie denken, er wäre noch benommen. Hihihi, wenn er sie erschrecken könnte, wäre das bestimmt lustig. Nein, stopp. Eigentlich sollte er das hier nicht lustig finden. Ja, eigentlich sollte es ihm Angst machen. So ganz alleine in einem unbekannten Holz. Tja. Schulterzuckend schritt er hinaus auf den Gang und unterdrückte ein Gähnen. Izanagi war in dieser Hinsicht schwer zu erschüttern – wäre ja auch dumm, denn immerhin mochte er blutige Kämpfe eigentlich. Ein Graus für andere. Mit nun leiseren Schritten glitt der junge Mann durch den Raum – hielt sich davon ab, mit seiner kleinen Flamme Licht zu machen. Hm... Welche Richtung? Er legte den Kopf schief und streifte weiter. Wo würde er sich mit einem Freund treffen? Großer, gemütlicher Raum vermutlich. Wohnzimmer? Wohnzimmer klang gut. Andererseits hatte er keine Freunde, also war es fragwürdig. Ah, wenn er welche hätte... vielleicht sollte er Naruaki auf einen Tee am Friedhof einladen. Rein dem Klischee halber. Nur mit Mühe unterdrückte Izanagi bei diesem Gedanken ein leicht hysterisches Kichern.
Es dauerte eine klein wenig, bis er sich dem Wohnzimmer schließlich genähert hatte und hinein trat. Das erste, was er sah war... Sein Blick glitt durch den Raum und blieb an einer offenen weißen Haarpracht kleben, welche fast so silbern im Mondlicht wirkte, wie seine eigene. Sich umschauend legte der Junge den Kopf schief. Die weiße Haarpracht rührte sich nicht. Sie lag schief da und fiel in ein feines Gesicht, dessen Besitzer Izanagi schon erkannt hatte. Anstatt jedoch in Panik zu geraten, zog er eine Schnute und ging zu seinem bewusstlosen – oder toten? - Kameraden. “Also wenn sie einen wie dich umhauen, sollte ich vermutlich das Weite suchen...“, überlegte er spaßeshalber zu sich selbst und ging vor Naruaki in die Hocke. Gleichzeitig hörte man jedoch ein geheimnisvolles Lächeln aus seiner Stimme heraus. “Allerdings sind diese Kämpfe dann immer am lustigsten, hihi. Mal sehen... Kannst du mich hören? Aaaaah... welch wunderschöne Wunde.“ Nur mit Mühe konnte Izanagi sich zurückhalten, mit dem Finger drauf zu drücken. Stattdessen starrte er fast bewundernd auf die scheinbar austretende Gehirnflüssigkeit. Er saß da, wie ein kleiner Junge vor seinem Spielzeug. Andererseits... Er überegte. Ihr Auftraggeber musste sicherlich auch irgendwo sein, weshalb er nun abermals fünf seiner Krähen beschwor. Zwei schickte er los, um Erkundungen einzuziehen. Dieses Mal blieben drei bei ihm – eine positionierte sich im toten Winkel der Tür, falls jemand eintreten würde. “Hallooooo? Onkel Naruaki?“ Fast sanft tippte er nun an die unverwundete Seite des Kopfes, ließ dann allerdings seine kühle Hand an die Hauptschlagader gleiten, sodass er den Puls fühlen konnte. Izanagi verzog die Mundwinkel und sah sich im Raum um. Eigentlich sollte man seine Kameraden nicht sterben lassen. Er lebte ja noch und sein Puls war nun nicht vor dem Aussetzen... Nachdenklich legte er sich Daumen und Zeigefinger an die Stirn und kratzte sich am Hinterkopf. Er war nicht auf den Boden gefallen, stimmt ja... Hatte Naruaki ihn noch auffangen können und erlitt dann selbst diese mies aussehende Verletzung? Aber wieso dann im Wohnzimmer? “Das ist soooo anstrengend.“ Izanagi stand mit einem leisen Stöhnen auf und schnappte sich eine Decke, die auf den Polstern lag und deckte Naruaki damit zu, damit er nicht auskühlte. “Tja, mehr geht gerade nicht. Bin kein Iryô.... hm... Fragt sich nur, wo diese Kerle sind... Mal sehen...“ Naruaki war verletzt. Der Greis verschwunden. Die Feinde irgendwo. Das Lampion war wirklich eine Ablenkung gewesen, wie es schien. Im Schlafzimmer war er. Im Wohnzimmer befand er sich gerade. Wohin flüchten? Ob Naruaki etwas wusste? Izanagi beugte sich hinunter. “Naruaki-san...?“ Er zog an einer der langen Haarsträhnen. Man, der Mann hatte echt viel Haar. Vielleicht fanden seine Krähen ja etwas?
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeMi Sep 16, 2015 2:51 pm

Ja, seinen Puls - den hatte er noch. Wäre ja auch schade, wenn nicht oder? Es bot doch vielleicht irgendwo ein Gefühl der Sicherheit, dass man den Weißhaarigen nicht getötet hatte. Er hörte, was der Junge so sagte, während er ihn entdeckt hatte. Er kalkulierte ein wenig, dass er wohl die Flucht ergreifen sollte, wenn die unbekannten Feinde sogar schon den Teamleiter bewusstlos bekommen hatten. Irritierend war dann aber doch die vermeintliche Vorfreude auf einen lustigen Kampf mit etwaigen Personen. Wie konnte er sich denn Spaß in dieser Situation einbilden? Für ihn war es gerade jetzt reines Unverständnis. Er hatte nie irgendwo Spaß an einem Kampf empfunden. Allerhöchstens eine positive Spannung, wenn es mal strategisch gefährlich wurde und man jeden Schritt genau durchdenken musste. Aber Freude, Belustigung? Am liebsten hätte er doch den Kopf geschüttelt. So etwas war ihm nur bei Menschen bekannt, die bereits ein verdorbenes Herz besaßen.
Es war wohl aber kein Wunder, dass es etliche Menschen gab, die aus Izanagi nicht schlau wurden. Bereits einige hatten ihm im Mittagsplausch immer mal mitgeteilt, dass es unter den Chûnin so ein ganz eigenartiges Kerlchen gäbe, das jeden Wahnwitz übertreffe. Nun hatte er ihn vor sich und musste wohl seine Parameter verschieben, damit Izanagi überhaupt eine einzige Stress bedingte Reaktion von sich gab. Er ignorierte den Jungen weiterhin und dessen Versuche ihn anzusprechen. Die Haare, die sich da kurz bewegten, kribbelten zwar furchtbar an der Nase, aber das wusste er auszuhalten, sonst hätte er sich nicht für so eine offene Präsentation seines Körpers entschieden. Doch im Grunde genommen war das bis jetzt alles, was er tun konnte, da er nun passiv sein musste. Die weiteren Elemente des Tests oblagen Shogo. Ein Pantoffel sollte das Schicksal des Krähenjungen entscheiden. Er lag doch da, hinter der Kommode, sah die Raben flattern, doch lag einfach weiter dort.
Bis der Schuh sich unter der Kommode hindurch schob. Er huschte fast unsichtbar durch die Schatten in das Zimmer, in dem Izanagi wach geworden war. Hinter der Tür wurde der Schuh wieder zum alten Greis im teuren Anzug. Dieser formte wie ein Meister eilig Fingerzeichen und duplizierte sich. Fünf Kage Bunshin standen mit ihm in einem Kreis. Lediglich das Orignal trug weiterhin den dunklen Umhang, sodass man ihn nicht erkennen konnte. Ohne groß Worte zu verschwenden, traten sie in voller Zahl auf den Flur. Gemütlich spazierte Shogo mit zwei Doppelgängern vor seine Haustür. Zwei weitere blieben an der geschlossenen Schiebetür von innen stehen wie Wachen, während der letzte Kage Bunshin den Raum betrat, in dem Naruaki und Izanagi waren. Von den Krähen wusste er zunächst in dem Raum nichts, doch das musste er auch nicht. Sein Anblick sollte ein Indiz dafür sein, dass er nicht sofort angegriffen werden durfte. Immerhin handelte es sich um den, wohl unversehrten, Auftraggeber. Shogo blieb in seinem Wohnzimmer stehen und betrachtete Naruaki kurz. Dann glitt sein Blick zu dem Jungen, der bei ihm kniete. "Er wird so schnell nicht aufstehen", sagte er bestimmt und recht kalt. Ohne zu zögern marschierte Shogo auf Izanagi zu. Vielleicht dachte dieser erst noch, dass der Alte sich den Oinin Captain selbst einmal ansehen wollte, doch sein Ziel war der Junge selbst. Der Alte war fitter als es den Anschein machte und das zeigte er, sogleich er seine bloße Hand nach dem Hals Izanagis ausstreckte. Dort wollte er mit gehöriger Kraft zupacken und ihn an die Wand neben Naruaki pressen. "Was er nicht wusste, wirst du mir hoffentlich sagen können", ließ er dabei eine verräterische Absicht verlauten. Worum es ging, wusste der Chûnin natürlich nicht. "Und ich empfehle dir deine Raben zurückzuhalten. Sonst zünde ich noch mehr Bomben. Einverstanden?"
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeMi Sep 23, 2015 10:21 pm

Ja, wo waren diese Kerle? Izanagi saß im Schneidersitz vor Naruaki und legte den Kopf schief. Dem Haarfarben-Vetter hatte er den Rücken zugekehrt, während er ab und an nachdenklich blinzelte. Seine Augen fuhren durch den Raum, seine Beschaffenheit. Senkten sich auf die Möbel. Während seine Krähen für ihn Ausschau hielten und Alarm schlagen würden, wusste der Junge bei sich, dass es nichts zu überstürzen gab. Das wäre ja auch recht uncool, wenn man wie ein Baum zur Seite fallen würde. Mitten in der Rettung aufgespießt von irgendeinem Menschen, den man weder gesehen hatte, noch gar kannte. Fast schon schmollend schob der Silberhaarige seine Unterlippe vor und unterdrückte den Impuls ins einer Nase zu popeln. Er kannte sich in diesem Haus nicht aus. Das sprach gegen ihn. Und war nicht dumm. Das sprach für ihn. Beides zusammen verleitete ihn also nicht gerade zu der Erkenntnis, dass es toll wäre, irgendwie durch ein Haus zu laufen. Wäre er ein Sensor, könnte er sich auf sein wunderbar lustig-feines Gespür verlassen, aber das war er nicht. Also hockte Klein-Iza vor Naruaki auf dem Boden im Schneidersitz und zog ein kindisches Gesicht. Langeweile war nie schön. Aber hey, hieß es nicht, der Mörder kam irgendwann zurück? “Nichts für ungut...“ So, zum Tatort? Leicht drehte er seinen Kopf, sah nach hinten den Jônin an, der dort kauerte und von einer leichten Decke wohl nur mehr schlecht als recht gewärmt wurde --- und just in dem Moment, in welchem Izanagi darüber nachdachte, hörte er etwas. Ein leises eigenartiges Geräusch, welches von draußen kam. Durch die vielen Wände konnte man es nicht wirklich gut hören – dafür aber umso mehr die Geräusche innerhalb des Hauses, die sich auftaten. Ob seine Krähen etwas gefunden hatten? Jemand schritt durch den Gang, oder?
Langsam erhob sich der junge Mann, blinzelte weiter vor sich hin. Vermutlich ahnte man es nicht, doch in seinen Ärmeln hatte er für den Notfall immer noch Senbon versteckt. Nur auf das Wakizashi, welches sonst auch seinen Platz ebenfalls am Unterarm fand.... das hing unter seinem Umhang am Gürtel. Dann schob sich die Tür auf. Der alte Mann trat ein, musterte den Raum und wirkte im ersten Moment... Verstört? Nein, das traf es nicht ganz. Izanagi hob abwehrend die Hände. “Ich wars nicht, ehrlich! Ich räume meinen Dreck immer weg!“ Seine hochgezogenen Augenbrauen sollten von einem ehrlichen Gesichtsausdruck zeugen, während hinter ihm... nunja, Naruaki lehnte. An der Wand. Blutig. Und er stand davor und.... hob unschuldig die Hände. Bei dem Gedanken prustete er nun wiederum fast los und hielt sich im letzten Moment eine jener Hände vor den Mund.
Und dann war sie da. Diese kalte, berechnende Stimme. Die davon ausging, dass Naruaki nicht mehr aufstehen würde. Da waren diese Schritte, welche es zuließen, dass Shogos Körper sich ihm langsam näherte. Unheimlich. Dieser Kerl war unheimlich – okay, das sagte gerade der Richtige. Ein dumpfes Gefühl beschlich Izanagi, während er seine Hände wieder in die Luft reckte und unschuldig vor sich in grinste. Es schien fast so, als sei er ehrlich zerknirscht. Nach außen hin wirkte es wohl eindeutig so, dass er die Lage nicht richtig einschätzen könnte. Auch nicht sah, wie Shogo dann doch eher in seine Richtung glitt. Mit Absicht hatte er sich so gestellt, dass die Waffe an seinem Gürtel zu sehen war und mit Absicht ließ er seine Hand kurz danach zucken – zu spät. Denn Shogo stand nun schon vor ihm. “Was er nicht wusste, wirst du mir hoffentlich sagen können.“ Er spürte einen Druck an der Kehle, als sein Hinterkopf sich der Wand näherte. "Und ich empfehle dir deine Raben zurückzuhalten. Sonst zünde ich noch mehr Bomben. Einverstanden?"“ Gut. Der Mann war kräftig. So einfach mit dem Befreien wäre das vermutlich nicht – dennoch nahm er eine Hand und legte sie an das Handgelenk des alten Mannes. Derweil zitterte und bibberte die Unterlippe des Silberhaarigen. “W-W-Was........ W-Was wusste... er d-denn nicht.. Hehe... he?“ Er gab sich Mühe zu schlucken und in seiner Stimme schwang leichte Panik mit. Nunja. Bis zu dem Moment, in welchem sein zuvor schlaff hinunter hängender Arm eines der Senbon hervorbrachte. Die dünne Nadel rutschte im weiten Ärmel hervor und wurde von seinem Handrücken verbogen, lag dahinter jedoch griffbereit in der Hand des jungen Chûnin. Ob Shogo bluffte? Hatte er Bomben? Oder nicht? Feuer. Sprengsätze... könnte lustig werden. Kaboom. Izanagi drückte die Lippen zu einem Strich zusammen. “Uh.... Uhm... Wollen... Sie sein Shampoo wiessen? … W-Wegen seiner Haarflut...? So... wegen... damit sie wieder schönere Haare... b-bekommen? I-Ich weiß, manche K-Kunoichi würden... für seine Haare b-bestimmt töten... Hehe....Und klar.... I-Ich halte meine ….“ Ach, das wäre doch zu langweilig. Izanagi hörte plötzlich auf zu zittern und verzog die Mundwinkel zur Seite. Stattdessen öffnete er die Augen und blickte hart in die von Shogo. Er hatte keine Angst vor ihm und das war deutlich zu sehen. “Es sind Krähen. Keine Raben. Krähen.“ Beim letzten Wort zuckte sein Arm nach oben und das Senbon in seiner Hand wurde ausgefahren um es Shogo in den Hals zu rammen. Würde er es stecken lassen, gäbe es zumindest keine Fontäne. Dass es ein Doppelgänger war, konnte Izanagi zwar nicht ahnen, aber dieser wäre dann zumindest nicht mehr wirklich kampftauglich.
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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeMi Sep 23, 2015 11:33 pm

Der Kage Bunshin kniff abwertend die Augen zusammen, während Izanagi vor sich dahin plapperte. Er fragte zwar nach, was Naruaki angeblich nicht gewusst hatte, aber legte kaum eine Atempause ein. Gerade das und die kurze Skepsis gegenüber seinem zusammenhangloses Gerede ließ den Doppelgänger eher zuhören als den Jungen zu beispielsweise zu schütteln oder zu würgen, um Antworten zu kassieren. Dann veränderte sich die Aura von Izanagi so schnell wie er seine Sätze zuvor abgebrochen hatte. Klare, kurze Sätze, eine arrogante Berichtigung des Feindes, ein Angriff. Shogo war ein Jahrzehnte trainierter Nintaijutsuka, dessen Reaktion eigentlich reichte um solch billige Schattenangriffe abfangen zu können, aber er wollte dem Jungen eine Chance und der Situation mehr Würze verleihen. Die Nadel traf, ein Senbon versank in dem Kage Bunshin, der sich an die vermeintliche Wunde fasste, aber dann nur verpuffte als wäre niemand dort gewesen, wo er zuvor gestanden hatte. "Ichi. Vernichtet. Nii, San." Die leise Anweisung kam von den Bunshin an der Tür von innen, die dort ihre Wache schoben. Oder auch einfach abwarteten. Die zwei Männer formten gleichzeitig ihre Zeichen. Einer streckte den Arm nach oben, der andere schloss die Augen, um seine eigenen Doppelgänger geschickt zu platzieren. Es sollte ein Spiel aus Nebel und Schatten werden. "Ninpô: Kirigakure no Jutsu." So flutete der dichte, sackende Nebel die Flure und Zimmer des Hauses. Dabei drückte der Kage Bunshin die Schiebetür hinter sich auf, sodass der Nebel sich auch nach draußen arbeiten konnte. Eine simple Technik, die aber sogar Dôjutsu beeinträchtigte. So wurden auch der richtige Shogo und seine zwei letzten Kage Bunshin von Nebel umschwemmt. Sie konnten sich draußen ungesehen bewegen. Innerhalb kürzester Zeit war das Grundstück eine verhangene, gruselige Nebelbank in der Nacht. Hinzu kam das Spiel von weiteren Bunshin, die aber viel schwächer waren. "Oboro Bunshin no Jutsu." Sie drängten sich nun im Flur aneinander und waren nicht voneinander zu unterscheiden. Im Zimmer von Naruaki war niemand, doch vor der offenen Tür starrten Izanagi bereits drei Shogos an. Die zwei, die die Jutsus gewirkt hatten, schlossen die Schiebetür wieder. Einer rief daraufhin mit kühler Stimme: "Die sieben Schwerter, Izanagi." Der andere ergänzte: "Du kennst Yuzuriha-san. Ziemlich gut, meine ich. Nun, dein Teamleiter wollte uns partout keine Auskunft geben, wo die einzelnen Shinobigatana ihre Waffen aufbewahren. Ich weiß von einigen, dass sie Auflagen haben, dass sie sie nicht ständig mitführen dürfen. Tödliche Nadeln, Chakra fressende Klingen, Haizähne, Fechtkunst. Du kannst uns sagen wie ich am besten an das Nuibari komme. Du kannst uns sogar helfen. Dann muss Naruaki nicht sterben." Das sollte der suggerierte Plan sein. Ein ausgesiedelter, pensionierter Shinobi, der nach Macht gierte. Nach einer Waffe, die ihm diese Macht geben sollte. Doch konnte er nicht offen agieren, das wäre zu einfach und zu vernichtend. Der eine Kage Bunshin sagte noch, fast wie zum Abschied: "Das ist ein Angebot. Liefere uns Yuzuriha aus, und für alle wird das ein gutes Ende nehmen." Attacken oder Drohungen folgten daraufhin keine. Die Bunshin, sowohl die Schwachen als auch die Starken, inklusive Shogo-Original warteten ab. Im Nebel voller Trugschlüsse, was Izanagi gedachte zu tun. Lieferte er seine Krähen aus, weil er dachte jemand bluffte? Schützte er Naruaki irgendwie? Rannte er ins offene Feuer?

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BeitragThema: Re: [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya   [Außenbezirk] Trainingssiedlung Asamoya Icon_minitimeSa Sep 26, 2015 7:45 pm

Nun gut. Schluss. Aus. Weg. Aus mit der Maskerade des fröhlichen Jungen und her mit dem Shinobi, welcher darunter steckte. Dieses Mal war gar der Anfang gar nicht mal so schwer, wie man immer sagte. Izanagi hatte jenes Senbon aus seinem Ärmel gezaubert, hatte es diesem Mann in die Hauptschlagader gerammt...- und eigentlich erwartet, dass Blut spritzte. Stattdessen jedoch war nichts dergleichen geschehen. Stattdessen runzelte er die Stirn. Stattdessen fasste die Kopie – wie er wenig später bemerkte – an den Hals. Stattdessen verpuffte derjenige einfach, dem er noch weitere Schnitte und Stiche hatte zufügen wollen. Überrascht hob der junge Shinobi die Augenbrauen und blinzelte ein paarmal, das Senbon noch in der Hand haltend. „Ichi. Vernichtet. Nii, San." Zwei. Drei. Izanagi holte in einer fließenden Bewegung aus seinem linken Arm weitere Senbon, sodass er zwischen seinen Fingern in der Rechten drei weitere hielt. Als Barikade konnte man es zwar nicht gerade bezeichnen, doch es war besser, als die blanke Faust auf einen Gegner schlagen zu müssen. Beziehungsweise blutiger. Hihi. Guter Gedanke. Allerdings ein wenig zu spät, denn bereits zog Nebel auf. Er hätte gleich Blut vergießen sollen. Andererseits waren das mit Sicherheit auch wieder Bunshin. Zumindest würde er selbst es wieder so machen. Izanagi ging ein paar Schritte zurück an die Wand neben Naruaki, an welcher dieser immer noch lehnte. Wenn man nichts sah oder sehr wenig, war es gut, wenn man ein festes Gestell im Rücken hatte, von welcher Seite aus immerhin nicht direkt ein Feind kommen konnte. Strategisch war die Position allerdings immer noch... doof. Folglich verzogen sich die Munwinkel des Silberhaarigen nach unten und er runzelte die Stirn. So machte das keinen Spaß.
Man hörte, wie eine Tür geschlossen wurde – und dann kamen sie. Die Worte. Worte, die ihn wütend machen würden. Worte, die nicht bedacht gewesen waren. Worte, die ihn wahrscheinlich irgendwo auch verletzen oder seine Treue auf die Probe stellen sollten. Letzteres mit Sicherheit. Aber Izanagis Miene wurde vielmehr grimmiger bei jedem Wort, welches aus diesem schandhaften Maul kam und sich von der nebeligen Luft nährte. Die sieben Schwerter. Wer kannte sie nicht? Unter normalen Umständen hätte der Junge mit den Schultern gezuckt, doch beim Klang von Yuzuriha-Sans Namen hatte er seine Lauscher gespitzt. “Du kannst uns sagen wie ich am besten an das Nuibari komme. Du kannst uns sogar helfen. Dann muss Naruaki nicht sterben.“ Izanagi blickte zur Seite, man hörte das Senbon – welches doch eigentlich hatte schön blutig sein sollen – zu Boden fallen. "Das ist ein Angebot. Liefere uns Yuzuriha aus, und für alle wird das ein gutes Ende nehmen." Plötzlich prustete der junge Chuunin los. Ein glockenhelles Lachen schallte durch den Raum und im Nebel konnte man mit guten Augen eine sich beugende Gestalt ausmachen. Fast theatralisch hielt sich der junge Mann den Bauch und musste sich wenig später eine Träne aus den Augen wischen. Man wollte nicht wissen, weshalb er nun lachte oder ständig von ernst zu Lachanfällen wechselte. Nein, man wollte es wirklich nicht wissen. “Du hast schon ein lustiges Weltbild, alter Mann. Aber okay, daran sollte ausgerechnet ich mich nicht stören. Haha.“ Als er sich wieder beruhigt hatte, zückte er mit der freien Hand in aller Seelenruhe einen Stift. Ob Shogo im Nebel sehen konnte? Mal sehen. Er ging wenige Schritte nach vorn, nicht viel. Er grinste kurz in sich hinein und als er sprach, war seine Stimme sogar alles andere als vom Lachen verzerrt, sondern klar und deutlich. “Hm... am besten würdest du an das Nuibari kommen, in dem du Yuzuriha-San tötest.“ Izanagis Stimme hatte einen fast grollenden Unterton. Wie könnte er auch? Yuzuriha war für ihn mit der wichtigste Mensch im Leben und allein der Gedanke, dass sie sterben könnte, konnte den jungen Mann durchaus in den Wahnsinn treiben. “Aber das wirst du nicht schaffen. Nicht, weil sie dich ohnehin vernichten würde und du nur auf diese Art und Weise kein Feigling wärst. Nein, nein. Ehe ich die meinen verrate, würde ich dir eher die Haut beim lebendigen Leib abziehen und dich dann zusehen lassen, wie ich sie an Schweine verfüttere. Und dann würde ich gaaaaaanz langsam Öl auf dich tröpfeln lassen und vorher noch sanft Salz auf deine ungeschützte Körperoberfläche reiben.... Und dann.... rutscht mir vermutlich ein Streichholz aus und du wirst lichterloh brennen, wie ein wundervoll romantisches Koboldfeuer.“ Izanagi klemmte sich den Stift zwischen die Zähne und griff in die Ausrüstungstasche. Seine nächsten Worte konnte man deutlich schlechter verstehen, doch Shogo würde schon dahinter kommen. “Dir helfen wie du nette Menschen tötest? Ich zeig dir was ein gutes Ende ist! Aus meiner Sicht!“ Mit diesem Ausruf warf er eine Blendgranate in jene Richtung der Bunshin. Er selbst schloss die Augen und sprintete durch den Raum voran. Der Stift fiel von seinem Mund, während die Bunshin sicherlich geblendet sein sollten. Izanagi hatte sich zuvor gut im Raum umgesehen, er sollte zumindest nicht komplett gegen eine Schrankwand rennen. Auf dem Boden landete er, schlitterte gegen die Wand neben der Schiebetür – was man vermutlich deutlich hörte – und setzte die Spitze des Stiftes an. Dann sprang er zurück, ein Fuin prangte an der Wand. Entweder Shogo hatte den Braten gerochen und sich in Sicherheit gebracht – oder aber er hätte nun nichts mehr zu lachen. Izanagi löste das Kibakufuda-Siegel aus, welches er an die Wand gemalt hatte – kurz darauf krachte er wirklich mit dem Rücken an eine Schrankwand, wo er sich wahrscheinlich gleich wieder aufrappeln müsste.
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