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Thema: [Dorf] Kikori Mo Okt 15, 2012 5:11 pm
das Eingangsposting lautete :
Das Dorf Kikori ist allgemein bekannt für seine Tradition des Köhlerns. Holzkohle ist der große Verkaufsschlager der Region. Die Umgebung des 500-Seelen-Örtchens ist daher gekennzeichnet durch baumstumpfübersäte Rodungsplätze und qualmende Meiler. Gleichsam geht die Ortschaft jedoch auch pfleglich mit ihren Wäldern um; man ist durchaus fähig, wirtschaftlich zu denken, und versteht sich darauf, gerodete Flächen wieder zu bewalden.
Zuletzt von Yamanaka Epona am Fr Nov 07, 2014 4:16 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Aragane Kazuhiro Golden Silence & Silver Speech
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Thema: Re: [Dorf] Kikori Sa Mai 20, 2017 3:31 am
Mehr und mehr erhielt Kazuhiro das Gefühl, der einzige zu sein, der die Situation wirklich emotional an sich heran ließ. Obwohl seine Vorgesetzte mittlerweile auch der Meinung war, wahrhaftig krank zu sein, deutete äußerlich nichts daraufhin, dass sie diesen Umstand wirklich betraf. Es war eine ähnliche Nüchternheit, die auch ihr anwesender Iryounin angeschlagen hatte und für einen kurzen Moment fragte sich der Doshin, ob ihm nicht vielleicht einfach die nötige Abgebrühtheit fehlte. Der Aragane wich ein Schritt von der Blondine zurück und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust, während sich seine zwei Begleiter hauptsächlich über den weiteren Verlauf der Krankheit unterhielten. An sich hörte er den Erklärungen schon zu und nickte hin- und wieder, blieb ansonsten jedoch eher still. In seinen Augen hatte er alles gesagt und bisher kam ihm nicht in den Sinn, groß etwas zu erwidern. Stattdessen nahm er die Liste von Riina entgegen, auf der er in Gedanken ihren Namen bei ‚krank‘ einordnete. Seine braunen Augen überflogen die Namen kurz und versuchten einzelnen bestimmte Gesichter zu zuordnen, welche er im Vorfeld bereits getroffen hatte, während der Shiroya weitere gewonnene Erkenntnisse vortrug. Kazuhiro beobachtete seine Begleiter über das Papier hinweg. Immer mal wieder schweifte sein Blick von dem einen zu anderen, ehe er das Schriftstück zusammenrollte und in seiner Gesäßtasche verschwinden ließ. „Bisher noch nicht, nein. Aber kein Grundwasser mehr von hier anrühren. Verstanden.“, murmelte er eher abwesend, ehe er leise seufzte. Vielleicht sollte er mit seiner natürlichen Contenance an die ganze Sache heran gehen? Bisher hatte die Sorge über Riina seine Gefühlswelt stark überschattet und tatsächlich war da noch so viel mehr. Ein geringer Teil in ihm fürchtete die Wiederholung seiner Vergangenheit. Sein eigener Vater hatte mit einer Krankheit zu kämpfen gehabt. Etwas, was ihm bis heute schwer auf der Seele lag und obwohl er wusste, dass der Tod an sich etwas natürliches war, wünschte er es weder sich, noch seiner Familie oder seinen Freunden, einen bestimmten Anteil von ihnen zu verlieren. Es brachte nur weder ihm, noch Riina oder Asako etwas, wenn er die nächsten Tage geplagt von Sorge irrational handeln würde. Letztendlich musste er an den Iryounin glauben, er musste hoffen, dass er eine Möglichkeit fand, der Seuche Einhalt zu gebieten. Kazuhiro bemerkte an der Stelle die gesenkten Blicke seiner Gruppenmitglieder und augenblicklich trat das beruhigende Lächeln auf seine Züge, welches zuvor die ganze Zeit gefehlt hatte. Aufmunternd legte er dem Shiroya seine Hand auf die Schulter, ehe er Riina ansah. „Ich denke in deinem Schwur kannst du uns einschließen. Wir werden nicht eher dieses Dorf verlassen, bevor nicht jedes Detail aufgedeckt wurde.“, seine Stimme brach nicht mehr ab, war wieder fest und in ihr schwang eine gewisse Motivation mit, „Ich bin mir nur nicht sicher wo wir anfangen sollen. Wenn du glaubst, dass es womöglich am Wasser liegt, sollten wir auf jeden Fall den Brunnen im Auge behalten. Ohne dass wir jemanden vorwarnen im Übrigen. Wenn wir denjenigen, der für die Seuche verantwortlich ist herauslocken wollen, sollten wir uns so wenig wie möglich anmerken lassen. Ein deutlicher Hinweis in die Richtung des Grundwassers könnte die Verantwortlichen zurück in den Schatten treiben.“ Bevor sie jedoch überhaupt irgendwelche Nachforschungen anstellen konnten, würden sie Riina zunächst ins Lazarett bringen müssen. Sein Blick fiel abermals auf die Blondine und erst jetzt merkte er, wie sie sich offenbar anlehnte, um nicht vor Erschöpfung umzufallen. „Ich weiß, dass du mich sicher dafür hassen wirst und dich - hättest du die Möglichkeit aktuell dein Schwert zu führen - vehement dagegen wehren würdest, was ich jetzt gleich tue, aber sieh es einfach als freundschaftliche Geste an.“, wäre die Situation nicht so ernst, wäre sein verschmitztes Grinsen womöglich sogar angebracht gewesen. Ohne groß auf ihre Antwort zu warten, überbrückte er die wenigen Schritte die sie trennten und legte seinen Arm gezielt um die Schultern der Samurai, ehe er sich leicht bückte und seinen anderen Arm dazu nutzte, ihre Kniekehlen zu umschlingen. Mit einer einzigen schnellen Bewegung hatte er die Miyahara nun auf dem Arm und deutete mit einem Kopfnicken in die Richtung, wo es zu der großen Lagerhalle ging. „Wenn wir dort sind, können wir vielleicht noch den ein- oder anderen befragen, was ihm oder ihr aufgefallen ist.“
Riinas Gesicht wurde aschfahl als Asako mit abgebrühter Nüchternheit erklärte, dass sie im Grunde vielleicht noch eine oder zwei Wochen zu leben hatte, nun wo sie sich mit dieser Krankheit infiziert hatte. Sie schluckte hart, liess sich ansonsten jedoch nicht viel anmerken. Tatsächlich kämpfte sie innerlich gegen die Übelkeit an, die sich in diesem Moment in ihr hocharbeitete. Diese entsprang jedoch nicht der Krankheit, vielmehr weil man ihr gerade mitgeteilt hatte, dass sie im Schlimmsten falle nicht einmal mehr einen Monat zu leben hatte. Es war ein Unterschied, auf dem Schlachtfeld zu sterben. Dieser Tod kam meist unerwartet und auch wenn man da zu jederzeit damit rechnen musste, so war es doch überraschend. Bisher hatte Riina nie wirklich darüber nachgedacht, was es bedeutete zu sterben. Sie hatte einfach nur gehandelt. Hatte gekämpft und hatte sich in ihr Schicksal eingefügt. Sie ging davon aus, dass es so sein musste, wenn sie eines Tages durch den Kampf starb. Dass es nun jedoch eine Krankheit sein soll, die sie dahinraffte, gefiel ihr überhaupt nicht. Natürlich spielte hierbei auch ein gewisser Stolz mit rein. Es war einfach ruhmvoller auf dem Schlachtfeld kämpfend zu sterben, als auf dem Bett blutende Spucke zu husten und daran womöglich noch zu ersticken. Doch das war im Moment nur eine Nebensächlichkeit. Vielmehr machte es ihr Angst, dass ihr Ende nun in so greifbarerer Nähe war. Das machte ihr Angst. Es war unheimlich zu wissen, das man, sollte Asako kein Gegenmittel finden, aufjedenfall sterben würde. Diese Gewissheit hatte man auf dem Schlachtfeld so gut wie nie. Ihr Blick glitt zu Kazuhiro, sie sah ihm in die Augen, hoffte für eine Sekunde, dass er irgendetwas nettes sagte, etwas, das sie ablenken würde. Etwas, das diese grausam ernste Situation auflockern würde. Aber er sagte nichts. Was nicht weiter verwunderlich war. "Ich verstehe.", sagte sie dann resignierend und hustete erneut etwas. Sie hatte sich die Hand vor den Mund gehalten und blickte nun auf die Handfläche. Fast schon erleichtert atmete sie aus, als sie sah, dass noch keine Blutzspritzer auf ihrer hellen Haut zu erkennen waren. Das war doch ein gutes Zeichen ... Zumindest mehr oder weniger. Der Iryounin fuhr fort. Erklärte, dass es durchaus vorstellbar, dass diese Epidemie mit voller Absicht herbeigeführt wurde und dass es dafür irgendeine Art der Übertragung bräuchte. Dabei fiel auch das Wort 'Trinkwasser'. Für einen Moment schien daran nichts verdächtiges zu sein, doch nach dem sich Riian etwas durch den Nebel ihres Verstandes gekämpft hatte, wurde ihr etwas bewusst. Auf dem Weg hierher hatte sie Leute aus diesem Dorf getroffen. Sie hatte nichts mehr zu trinken dabei und das nächste Gasthaus war noch meilenwet entfernt gewesen. Die zwei Personen waren so nett gewesen und hatten ihr eine ihrer Trinkflaschen überlassen. Noch nicht einmal Geld hatten sie dafür gewollt. Sie schluckte. "Das Wasser wird es sein. Asako, du sagst, die Krankheit schreitet bei mir sehr schnell voran?", sie hielt für einen Moment inne, ihre grünen Augen verloren sich irgendwo in der Weite, "Was, wenn ich mich schon vor einigen Tagen infiziert habe und sich die Symptome erst jetzt richtig zeigen? Ich habe auf dem Weg hierher Leute aus diesem Dorf getroffen. Ich hatte kein Wasser mehr. Sie haben mir ein Teil ihres Wassers überlassen. Ich habe es natürlich getrunken.", sie blinzelte, ihr Blick kam aus der Ferne wieder hierher zurück, sie sah zu Asako, "Es muss das Trinkwasser sein.", waren ihre Worte, gefolgt von einem heftigen Hustenanfall, der sie durchschüttelte.
Und kaum hatte Riina ihren Hustenanfall überwunden, war es, als wäre Askao ausgetauscht worden. Er wirkte mitnichten mehr so ruhig, wie davor. Vielmehr war sein Blick durchdringend er wirkte völlig überzeugt von seinen nachfolgenden Worten, mit denen er erklärte, dass er nicht eher ruhen würde, bevor die Verantwortlichen zur Strecke gebracht wurden. Kazuhiro schloss sie beide mit ein und Riina nickte matt, brachte sogar ein Lächeln zustand. "Das ist richtig. Ich bin zwar im Moment nicht in bester Verfassung, aber wir werden dafür sorgen, dass das hier nicht ungesühnt bleibt, sollte die Krankheit tatsächlich mit Absicht verbreitet worden sein. Asako? Kannst du in deinem Labor herausfinden, ob das Trinkwasser verseucht wurde?" Ihre Finger klammerten sich an den Stein des Brunnenrandes. Der Brunnen ... Sie sah über ihre Schulter in das ruhige, klare Wasser des Brunnens. Wenn wirklich das Trinkwasser vergiftet war, war das ein Anschlag auf völlig unschuldige Menschen in einem so grossen Ausmass, das man nicht einfach ignorieren konnte. Die nächste Frage, die sich stellte war: Warum wurde die Seuche hier ausgesetzt? Es musste irgendeinen Grund geben ... Und diesen würde sie herausfinden, eher würde sie nicht ruhen. Kaum hatte sie diesen Gedanken gefasst, hörte sie Kazuhiros Worte. Ihr Verstand war inzwischen jedoch viel zu träge, um die Worte sofort begreifen zu können, die an ihre Ohren drangen. So kam es völlig überraschend, als Kazuhiro sie auf die Arme nahm. "Hey ... was ...", war ihr lächerlich kleiner Wiederstand, den sie aus lauter Trotz hatte aufbauen müssen. Doch innerlich war sie eigentlich ganz froh, das er sie tragen würde, ihre Beine fühlten sich inzwischen unglaublich schwer und träge an. Laut aussprechen würde sie es natürlich trotzdem nicht! Sie seufzte leise und legte ihren Kopf seitlich an seine Schulter. Die Kopfschmerzen waren inzwischen zur richtigen Plage geworden. "Ich werde bei der Befragung im Lazarett jedoch noch mithelfen. Solange ich mich noch regen kann, werde ich nicht einfach nur im Bett liegen und auf den Tod warten. Der erwartet mich doch so oder so wenn wir kein Gegenmittel finden, dann kann ich genau so gut ...", sie unterdrückte mit Müh und Not einen Hustenanfall, immerhin wollte sie Kazuhiro nicht anhusten, "Dann kann ich genau so gut mithelfen." Mit ihren Armen hielt sie sich am Oberkörper des Araganes fest und spürte, dass es durchaus ein angenehmes Gefühl war, getragen zu werden. Lag es daran, weil sie sich so erschöpft fühlge oder lag es an Kazuhiro selbst ...?
Asako lauschte Riina. Sie erzählte von Reisenden. Vielleicht waren diese auch schon krank oder tot. Asako hoffte jetzt fürs Erste, dass die Krankheit nicht so ansteckend war, dass sie andere Dörfer infizierten. Er sah zur Seite weg. Und wenn man die Toten nur begrub? Würde der Errege dann über das Grundwasser weiter existieren? „Wir müssen die Toten verbrennen.“ Er wusste, dass manche Familien das nicht wollten, aber was sollten sie machen? Feuer half in der Regel fast immer gegen Viren, Bakterien und Gifte, da sie denaturierten. Es würde sicherlich einfacher sein, wenn er den Erreger direkt aus dem Brunnen isolieren könnte. „Wenn wir die Dörfler nicht warnen werden sich alle infizieren.“ , erklärte Asako. Er sah es jedoch genauso wie Kazuhiro. Und doch… konnte man ein Dorf opfern, um die Schuldigen zu finden? Asako dachte über die Lehren seiner Meisterin nach und wägte ab. Er selbst wäre es nicht, der die Leute umbrachte. Er würde nur zusehen. War das in Ordnung? „Miyahara-san. Wenn sie sich schon vor Tagen angesteckt haben, ist der rasche Verlauf zuletzt gut zu erklären. Umso wichtiger ist es nun, dass sie sich schonen. Ich stimme jedoch zu, dass sie die kranken Dörfler weiterhin befragen.“ Diese Tölpel sollten doch wirklich den Ernst der Lage erkennen. Asako hatte die Erfahrung gemacht, dass sie nur widerwillig mit ihnen zusammen arbeiteten. Letztlich taten sie das hier doch aber auch für die Dörfler. Ob der Bürgermeister etwas damit zu tun hatte? Ob der Brunnen periodisch vergiftet wurde? Vielleicht hatte auch eine Dosis ausgereicht. Asako sah Rina an. Er holte aus seiner Tasche Medikamente hervor. Das eine Fläschchen hielt er hin und sagte: „Drei Tropfen morgens und abends gegen das Fieber.“ Dann hielt er ihr Pillen hin. „Das sind Schmerzmittel. Höchstens drei Mal am Tag.“ Er hatte bereits am Nachmittag dafür gesorgt, dass die kranken Dörfler von seinen Gehilfen mit Medikamenten versorgt wurden, um die Symptome zu lindern. Und schließlich holte er ein Päckchen hervor. „Zum Inhalieren. Das können sie so oft es nötig ist machen. Aber das Wasser muss vorher schon einmal abgekocht worden sein.“ Er wendete sich dem Brunnen zu und betrachtete das Handrad für den Eimer unten. Kazuhiro hatte gesagt, er solle unauffällig sein und so fragte er Riina: „Könnte ich ihre Wasserflasche haben?“ Wenn er jetzt Wasser hoch holen würde und dieses für Untersuchungen abfüllen würde, wäre das wohl verdächtiger, nicht? Dann spürte er einen Luftzug und als er wieder zu Riina sah befand sie sich auf den Armen Kazuhiros. Asakos Blick war überrascht. Er war schnell und irgendwie war das Bild, was sich ihm bot, herzerweichend. Sie sah aus wie eine Prinzessin, die von ihrem Traumprinzen gerettet wurde. Asako lächelte. „Ich werde dafür sorgen, dass die Kranken mit Tee versorgt werden. Nur mit Tee.“ Dann wendete er sich zum Gehen. Kazuhiro würde Riina auch ohne seine Hilfe ins Lazarett bringen können. Er eilte zielstrebig zurück zu seinem Labor. Er würde viel zu tun haben, wenn wirklich das Wasser die Ursache war, so würde er nun am Wasser forschen und er würde testen, ob der Giftstoff beim Kochen zerstört wurde, sonst würde das Inhalieren alles nur schlimmer machen. Die Nährflüssigkeiten zeigten noch keine Reaktion, aber das hieß nichts. Er stellte sich an seinen Labortisch und füllte das Wasser aus Riinas Flasche in verschiedene Reagenzgläser. Die Nacht würde lang werden…
Asako schlug sich die halbe Nacht um die Ohren. Zweimal war er während des Kochens eingeschlafen und hatte die Probe in Wasserdampf verwandelt, ohne Resultate zu gewinnen, aber beim letzten Versuch hatte es schließlich geklappt. Er kam zu einem Ergebnis. Das Brunnenwasser war ganz klar vergiftet und Hitze zerstörte dieses Gift. Jetzt musste er nur noch ein Gegenmittel herstellen. Seine Möglichkeiten hier, waren nicht sehr groß, aber irgendwie würde es schon gelingen. Er hatte den Dampf eingeatmet, aber das war nun auch egal. An sich wurde das Gift beim Kochen zwar zerstört, aber wenn der Wasserdampf aufstieg nahm er kleinste Tröpfchenmengen mit, die eventuell nicht heiß genug waren um das Gift zu zerstören. Ein Grund mehr ein Gegenmittel zu finden, denn er durfte noch nicht sterben. Noch nicht…
Am Morgen kamen Asakos Assistenten zurück zum Labor. Es war abgeschlossen und ein Schild hing dran: “Betreten verboten!“ Asako hatte es am Abend noch aufgehängt und von innen abgeschlossen, damit sich niemand über die Atemluft ansteckte. Er arbeitete noch einige Zeit weiter und ziemlich genau um 9:30 Uhr öffnete er die Labortür. Er hatte tiefe Augenringe, drehte sich zur Tür und schloss wieder ab. Er schwebte förmlich wie ein Geist durch das Dorf. Kazuhiro wäre vielleicht auch bei seiner Kollegin. Und so ging zielstrebig zum Lazarett, doch dann wurde sein Blick abgelenkt. Etwas abseits des Lazaretts brannten Feuer. Das mussten die Leichen sein und er hatte am Vortag nur Kazuhiro und Riina gesagt, dass sie verbrannt werden müssten. Asako vermutete, dass es den Mann sicher freuen würde, zu hören, dass es einen Durchbruch gab. Asako vermutete weiterhin, dass er sich auch darüber freuen könnte, wenn er es Riina eröffnete. Er trat also zu Kazuhiro heran und sagte sehr leise und nur für seine Ohren bestimmt: „Das Wasser ist vergiftet.“ Er machte eine Pause, sah zu den brennenden Leibern und den trauernden Familien und ein Gedanke stach sich in seinen Kopf. Er schloss die Augen und wandte sich ab. Er nahm die Hand vor den Mund und würgte. Der Geruch, die Tränen der Hinterbliebenen. Er hielt es kaum aus. Diese Menschen waren sinnlos zugrunde gegangen. Ermordet! Asako versuchte sich wieder zu sammeln und stützte sich auf seine Knie.
Aragane Kazuhiro Golden Silence & Silver Speech
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Thema: Re: [Dorf] Kikori Sa Jun 10, 2017 1:33 am
Am liebsten hätte sich das Clanoberhaupt gegen so etwas ausgesprochen. Es wirkte so endgültig, fast wie eine Beerdigung. Eine Beerdigung ohne jegliche Vorwarnung. Schmerzerfüllt kniff Kazuhiro seine Lider zusammen und fuhr sich mit den Händen durch sein Gesicht. Er wollte all das nicht sehen, wollte das Leid - das Elend - der Angehörigen nicht hören und schon gar nicht wollte er die kleinen Körper brennen sehen. Trotzdem zwang er sich, seine braunen Augen offen zu halten. An seinen eigenen Wangen rann die ein- oder andere vereinzelte Träne herunter und sein Kinn zitterte. Es hätte genauso gut der Körper seiner Tochter oder seines Sohn gewesen sein können, auf den er zuvor so viel brennbaren Stoff gekippt hatte, wie nur möglich und allein diese Vorstellung daran, dass unter den Trauernden Eltern waren - Väter wie er - hinterließ ein beklemmendes Gefühl des Mitgefühls. Viel einfacher wäre es womöglich gewesen, die Körper alle zusammen zu verbrennen und doch hatte er sich nicht dazu durchringen können. Stattdessen hatte er jeden einzelne von ihnen präpariert und nacheinander angezündet, um den Angehörigen die Möglichkeit zu lassen, ein wenig Asche von dem jeweiligen Verstorbenen zu erhalten. Es war keine ehrenhafte Beisetzung, die jeder einzelne von ihnen verdient hätte, aber es war das mindeste was er hatte tun können. Fast als würde sich das Universum über ihn belustigen wollen, lugte sogar eine eigentlich heitere Sonne hinter den Wolken hervor und ließ eben jenen Wintertag wärmer erscheinen, als die restlichen zuvor. Der Mann befand sich in einer Art Tunnel. Er wollte wegschauen, konnte aber nicht. Sein Blick war leer - fast schon hart - nur auf das Bild, welches sich ihm bot, gerichtet. Er merkte kaum, wie der Iryounin an ihn herantrat und auch die Worte, die er an ihn richtete wirkten zunächst fast so, als wären sie wie durch eine dicke Wand viel gedämpfter. Es dauerte einige Augenblicke, ehe der tranceähnliche Zustand brach und der Braunhaarige wahrhaftig realisierte, was man ihm so eben mitgeteilt hatte. Nur widerwillig wandte sich Kazuhiro von den Flammen ab und fixierte den jüngeren Kerl, der tatsächlich in die Knie gegangen war und sich die Hand vor den Mund hielt. Der Doshin nahm das nur mit einem zweifelnden Blick hin. War es nicht seine Idee gewesen und musste er als Iryounin nicht weitaus schlimmeres gesehen haben? „Auf der anderen Seite: was ist schon schlimmer als das hier?“, schoss es ihm durch den Kopf, ehe er leise seufzte und sich damit selbst die nötige Erklärung gab. „Warte hinterm Lazarett auf mich, es dauert nicht mehr lang.“, murmelte der Aragane ruhig und drehte sich mit dem gleichen starren Blick zurück. Zurück zu den mit Trauer und Wut benetzten Mienen. Vielleicht waren sie sogar wütend auf ihn selbst und in seinen Augen hatten sie jedes Recht dazu.
Es dauerte tatsächlich nicht mehr übermäßig lange, ehe die Flammen versiegten und damit nur noch Asche zurück blieb. Asche die eingesammelt wurde. Etwas, was Kazuhiro beim besten Willen nicht überwachen musste, es geschweige denn wollte, weswegen er um das große Lager herum ging. Die Hände tief vergraben in seinen Hosentaschen und mit einer tiefen Falte auf der Stirn. Abermals fehlte das ruhige, schiefe Lächeln, aber er konnte sich kaum dazu zwingen. Zu groß war der Groll dagegen, was er zuvor getan hatte. „Geht’s dir besser?“, es war eine rein obligatorische Frage, die tatsächlich nicht einmal von Herzen kam, aber er wusste auch nicht so recht, wie er das Gespräch anders eröffnen sollte. Es war ihm sichtlich unangenehm aktuell in seiner eigenen Haut zu stecken, wobei er nicht erklären konnte, weshalb. Es war einfach eine gewisse Last, die auf ihm lag. „Wie auch immer. Die Frage ist, wie wir jetzt vorgehen…“, er brach ab und ließ sich mit dem Rücken gegen die Hauswand fallen, ehe er wie ein nasser Sack daran herunter rutschte, „Ich meine…die Befragung gestern hat nicht viel ergeben. Ich vermute Riina hat noch immer den Vorsitzenden des Dorfes in Verdacht, aber ich kann mir nicht vorstellen…“ Ein weiteres Stocken. Sein Blick ruhte stur auf dem kalten Boden, auf dem er selbst gerade saß, „Warum sollte man seinen eigenen Mitbewohnern so etwas antun? Ich bin nicht der Typ Mensch, der gehaltlos verdächtigt. Wenn brauchen wir stichhaltige Beweise.“ Seine Stimme wirkte tonlos, völlig unbeteiligt. Noch immer war da dieser leichte Tunneleffekt der das meiste um ihn herum ausblendete, wenngleich er sich bei seinen nächsten Worten dazu aufraffte Asako zumindest anzusehen. „Hast du denn ein Gegenmittel gefunden, wenn du die Ursache nun kennst?“, es wäre wohl der Hoffnungsschimmer, den sie benötigten, aber für die verbrannten Leichen kam er um nur wenige Stunden zu spät, was ihn hart schlucken ließ.
Der Iryonin blieb noch einen kurzen Augenblick auf seine Knie gestützt stehen und versuchte sich zusammen zu nehmen. Er nickte einfach auf Kazuhiros Worte und wankte dann davon. Dass es ihm immer noch so viel ausmachte… Er ging um das Lager herum und lehnte sich an die Wand, wo er die Feldflasche hervor zog und sie gedankenverloren betrachtete. Er hatte das Antiserum noch nicht testen können. Zumindest nicht an einer wirklich kranken Person und er war sich nicht sicher, welche anderen Nebenwirkungen auftreten würden, wenn er es den Betroffenen verabreichen würde. Er selbst hatte es auch noch nicht zu sich genommen, da er nicht sicher war, ob er sich infiziert hatte und er wollte sich nicht unnötigen Risiken aussetzen. So in Gedanken versunken verging die kurze Zeit, die er warten musste, auch ziemlich schnell. Kazuhiro ließ nicht lange auf sich warten und sah ziemlich geknickt aus. Er hatte die Verbrennung der Leichen überwacht und die Toten vorher noch präpariert. An sich war eine Leiche auch kein Problem für den jungen Iryonin, aber die Tatsache, wie diese Person gestorben war und welche Trauer ihr Tod den Hinterbliebenen brachte... Es erinnerte ihn an damals. Auf die Frage nach seiner Verfassung nickte Asako bedächtig und sagte leise: „Ja.“ Er betrachtete den Mann, der sich irgendwie resignierend an der Hauswand herab ließ und lauschte ihm dann. Es stimmte. Sie hatten keine Anhaltspunkte über die Täter und er konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, wie sie an Informationen gelangen konnten. Asako schloss die Augen. Konnte er nicht? Wie hatte er früher seine Opfer aufgespürt? Er stieß sich von der Wand ab und ging zwei Schritte, wobei er in die Ferne sah. Seine Arme hingen locker an ihm herab und in der linken Hand hatte er die Feldflasche von Riina. Seit Kazuhiro zu ihm gekommen war, hatte Asako immer gleich neutral geschaut und als er sich nun wieder zu Kazuhiro zurück drehte, lag wieder dieser Ausdruck von blankem Zorn in ihnen. Er hatte bereits geschworen, die Verantwortlichen zu finden und würde das nun nicht noch einmal tun, da ihm das irgendwie überflüssig vorkam. Erst als die Frage nach dem Gegenmittel kam, hellten sich seine Züge wieder ein kleines bisschen auf. Er kniete sich auf ein Knie zu Kazuhiro herab und hielt die Flasche hoch. „Ja.“ Nach diesem einen hoffnungsspendenden Wort bildete sich sogar ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen und er streckte die freie Hand nach vorne, um Kazuhiro nun mit sich hoch zu ziehen. „Ich weiß noch nicht, welche Nebenwirkungen auftreten können.“ Er blickte nun auf die Flasche. „Aber ich fürchte, wir haben auch nicht genug Zeit, diese im Labor zu untersuchen.“ Er würde es über eine Feldstudie analysieren müssen. Die gute Nachricht aber war, dass die Krankheit nicht über die bloße Anwesenheit der Vergifteten übertragbar war. Höchstens vielleicht, wenn einem direkt ins Gesicht genießt werden würde oder anderweitiger Körperflüssigkeiten-Austausch stattfand. Kurz bevor er nun die Tür zum Lazarett öffnete sagte er: „Wir finden sie.“ Allerdings tat er das ohne aufzusehen. Dann schob er die Tür auf und betrat das Lazarett. Er verschaffte sich einen kurzen Überblick und erkannte schnell, wo die waren, die weniger Gift zu sich genommen hatten. Riina ging es sichtlich schlechter und Asako war sich nicht sicher, ob das Gegenmittel rechtzeitig wirken würde. Er sah zu den anderen schwerer betroffenen. Er konnte sie vermutlich retten. Mit etwas Zeit und viel Chakra. Jetzt steckte er in einem Dilemma, würde er Riina helfen, würde er sich moralisch auch dazu verpflichten den anderen zu helfen, was ihn vollkommen erschöpfen würde. Er blickte einen kurzen Moment zu Kazuhiro, der besorgt auf seine Kollegin herab sah. Das genügte Asako jedoch, um seine Entscheidung zu fällen. Er legte die Feldflasche beiseite und krempelte die Ärmel hoch. „Ich brauche viel sauberes Wasser und drei große Schüsseln.“ Er sah hoch zu Kazuhiro, welcher nickte und losging. Während dessen nutzte Asako die Zeit, um sich einen Überblick zu verschaffen, wie viele in Riinas oder einer schlechteren Verfassung waren. Er ging die Betten ab und entschied sich dann - noch vor Riina - einem kleinen Jungen zu helfen. Er kniete sich zu ihm herab und prüfte die Verfassung des Jungen. Er hatte Fieber und atmete sehr flach. Er schien weggetreten zu sein und es wurde höchste Zeit, ihm zu helfen. Gedanklich sortierte er die Leute, denen er das Gift versuchen würde zu entziehen in einer bestimmten Reihenfolge. Es wären sechs an der Zahl und er war sich nicht sicher, ob er bei allen das Schmerzempfinden blockieren konnte oder ob ihm vorher das Chakra ausgehen würde. Er würde es sehen. Jetzt jedoch erhob er sich erst einmal wieder und verabreichte den weniger schlimm Betroffenen das Antiserum. Wenn es grobe Nebenwirkungen geben würde, würden diese es besser überstehen, als die ohnehin schon sehr geschwächten. Als Kazuhiro zurück kehrte winkte er ihn zu dem Jungen. Asako rollte die Tasche mit den Skalpellen auf Medizinischen Werkzeugen auf und legte sie neben den Körper des Jungen. Er ließ etwas Wasser in die Schale laufen und schloss kurz die Augen. Er hielt die Hände über das Kind und benutzte sein medizinisches Chakra, um das Schmerzempfinden des Jungen zu blockieren. Ein kurzer Schnitt mit einem sauberen Skalpell in die Haut des Kindes erfolgte. Der Schnitt befand sich senkrecht unter dem Brustbein und war eine Fingerbreite lang. Das Skalpell fand seinen Platz auf einem sauberen Tuch und ohne auf die Schale zu schauen, in der das saubere Wasser war, hielt er nun die Hand auf die Wasseroberfläche und band das Wasser an dieser. Er konzentrierte sich stark und all seine Gedanken und seine Wahrnehmung waren auf den Jungen gerichtet. Das gesammelte Wasser wurde nun in den Körper geleitet. Der Junge regte sich und stöhnte leise, da Asako zwar das Schmerzempfinden herab gesetzt, aber nicht zur Gänze blockiert hatte. Er zog das in den Körper sickernde Wasser aus der eben gesetzten Wunde wieder heraus und entließ es in die zweite Schüssel, die neben ihm stand. Diesen Vorgang widerholte er nun immer wieder, bis er der Meinung war, dass es genug sei. Er rieb sich über die Stirn, verschloss die Wunde mit dem Jutsu der kleinen Heilung und verabreichte dem Kind das Antiserum. Er hoffte, dass sie nicht noch ein Kind zu Grabe tragen mussten. Er sah zu Kazuhiro und sagte: „Das giftige Wasser muss gekocht werden, ehe es weggeschüttet werden kann. Pass auf, dass du nichts davon einatmest.“ Er nahm die Schüssel mit dem Sauberen Wasser und füllte diese nach, als er sie zu Riinas Bett gestellt hatte. „Und ich brauche dann neues Wasser.“ Für diese Behandlung würde das vorhandene jedoch wohl noch ausreichen. Er fackelte nicht lang. Zuerst desinfizierte er das Skalpell und legte Riinas Oberkörper frei. Die dritte Schüssel diente als „Abfallgefäß“. Dann machte er genau das Gleiche wie vorher mit dem Kind, nur dass er ab einem gewissen Zeitpunkt aufhörte, die Schmerzen zu blockieren. Er spürte deutlich, dass er sonst nicht alle behandeln konnte, die ohne den Giftentzug mit hoher Wahrscheinlichkeit sterben würden. Riina schwitzte und regte sich immer wieder unter seiner Behandlung, aber sie hatte scheinbar einen eisernen Willen und hielt tapfer durch. Asako ließ sich nicht ablenken und konzentrierte sich, bis er der Meinung war, dass es genug sei. Er verabreichte auch Riina einen kleinen Teil des Gegengiftes und machte sich dann auf zum nächsten Patienten. Kazuhiro hatte das Wasser gekocht und entsorgt, während Asako Riina behandelt hatte und so würde es nun wieder geschehen. Die alte Schüssel war wieder sauber und diente nun wieder als Abfallgefäß. Noch vier… Der ruhige Iryonin vollzog die Behandlung bei den übrigen Vieren und es war ersichtlich, wie sehr es ihn anstrengte. Nummer drei – ein junger Mann von 17 Jahren – und Nummer vier – ein Mann mittleren Alters – schrien hin und wieder kurz auf, als er sie behandelte und einmal musste der ältere Mann festgehalten werden. Nummer fünf war ein Mädchen im Übergang zur Frau. Sie sah Asako fiebrig entgegen. Sie hatte die Schreie gehört und in ihren Augen stand Furcht aber auch Entschlossenheit. Asako kannte diesen Blick und es erinnerte ihn schmerzlich an seine Vergangenheit. Doch er würde sich nicht davon ablenken lassen. Das Mädchen jedenfalls schrie nicht. Nach jedem weiteren Behandelten hatte sich Asako ein wenig matter gefühlt und nun saß er vor dem letzten Opfer. Es war eine alte Frau und Asako wusste nicht genau, ob sie den Schmerzen standhalten konnte. Er entschied sich, es zu versuchen und betäubte sie mit der gleichen Technik, wie zuvor den Jungen. Es war anstrengend und Asako spürte die Erschöpfung deutlich. Dennoch würde er das hier zu einem guten Ende bringen. So hoffte er zumindest. In seinen Handlungen und seiner geduldigen Behandlung hatte sich nichts geändert. Es schien, als würde ihm das alles überhaupt nichts aus machen, doch als er nun fertig war und das Antiserum verabreichte, gestattete er sich einen langgezogenen Seufzer und schloss die Augen. Er hatte ja nicht mal geschlafen, weil er die ganze Nacht durchgemacht hatte. Zu viel, war zu viel. Er desinfizierte sein Skalpell und packte es tranceartig in die Tasche zurück. Er erhob sich langsam und sagte: „Ich muss…“ Er unterbrach sich selbst, schwankte und fiel Kazuhiro entgegen. Er hatte sich schon lange nicht mehr so entsetzlich schwach gefühlt. Er wollte nichts weiter als einfach nur schlafen.
Spoiler:
Itami no fūsa (Blockade des Schmerzes) Typ: Iryōninjutsu Rang: C Chakrakosten: mässig, kontinuierlich Reichweite: Nah Beschreibung: Der Anwender blockiert mit Hilfe seines medizinischen Chakras die Schmerzrezeptoren seines Patienten gezielt um ihm Schmerz zu nehmen oder diese zumindest zu lindern. Der Iryônin muss dabei sehr behutsam und langsam vorgehen, um das Schmerzempfinden des Patienten nicht gänzlich auszuschalten und ihn so tollkühn oder unvorsichtig werden zu lassen. Das Jutsu kann auch präventiv vor einer Behandlung oder einem Kampf genutzt werden, ist aber sehr umstritten, da es Leichtsinn fördert, wenn man seine Verletzungen im Kampf nicht spürt.
Saikan Chūshutsu no Jutsu (Technik der sensiblen Krankheitsextraktion) Typ: Iryōninjutsu Rang: B Chakrakosten: mässig, kontinuierlich Reichweite: Nah Beschreibung: Dieses Jutsu benötigt eine, selbst für Iryō-Nin, hohe Chakragenauigkeit. Mit Hilfe von sauberem Wasser oder vergleichbarem flüssigen Medium, welches gezielt in den Körper des Patienten geleitet wird, zieht der Anwender Gift aus dessen Körper. Das Gift wird dabei nicht zerstört und kann gegebenenfalls untersucht werden. Jedoch ist es nicht möglich jemanden Komplett zu reinigen. Außerdem ist es zu empfehlen den Patienten erst zu betäuben, denn der Vorgang ist nicht schmerzfrei.
Tadare sei no Jutsu (Kleine Heilung) Typ: Iryōninjutsu | Unterstützend Rang: D Chakrakosten: sehr gering Reichweite: Nah Beschreibung: Der Iryō-Nin legt seine Hand auf gesäuberte kleine Schnittstellen oder andere kleinere Wunden und heilt sie mittels einem kleinen Schub an medizinischem Chakra. Sollte die Wunde jedoch nicht vorher gesäubert worden sein oder sich noch Splitter oder Ähnliches darin befinden, kann sich die vermeintlich geheilte Stelle infizieren.
Aragane Kazuhiro Golden Silence & Silver Speech
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Shinobi Akte Alter: 42 Jahre Größe: 1,95 Meter Besonderheit: Grinsebacken-Schmied & Clanoberhaupt
Thema: Re: [Dorf] Kikori So Jun 25, 2017 3:19 am
Der Doshin hob den Kopf etwas und sah zunächst Asako und dann die ihm hingehaltene Flasche an, ehe er das sanfte Lächeln auf den Lippen des Iryounin erkannte. Kurz hoben sich daraufhin seine beiden Augenbrauen, ehe er leise seufzte und den Kopf schüttelte. Ihm gefiel es noch immer nicht, fast gänzlich machtlos zu sein, aber er vertraute auf jeden Fall den Fähigkeiten eines Iryounin, weswegen er sich schwerlich erhob und dem Schwarzhaarigen folgte. Seine aktuelle Moral schwankte stetig. Noch vor wenigen Minuten schwor er den Tätern Rache, im nächsten hielt er es schon wieder für falsch, während das Finden des Gegenmittels abermals Hoffnung schürte. So richtig wusste er einfach nicht, was er fühlen oder denken sollte, weswegen er auch einfach nur stumm nickend den Anweisungen Asakos folge leistete. Irgendwo war er dankbar für die - so klein sie auch sein mochte - Aufgabe durch die sich Kazuhiro zumindest nicht völlig fehl am Platze vorkam. Gewissenhaft befüllte er die einzelnen Schalen mit Wasser und lehnte sich zurück, sobald der Jüngere mit der Behandlung begann. Tatsächlich betrachtete er das ganze Schauspiel zunächst eher aus der Ferne und zwang sich lange Zeit nicht auf den blonden Schopf zu sehen, der einige Meter weiter von dem Kind lag, welches von dem Shiroya aktuell behandelt wurde. Irgendwas in ihm wollte nicht wissen, wie schlimm es um seine Vorgesetzte stand, der andere Teil kam glatt um vor Sorge und doch trug er all dies kaum nach außen. Das einzige, was sonderbar an seinem Auftreten wirkte war die kleine Falte auf seiner Stirn, welche seine Anspannung definitiv verdeutlichte. Erst als er das zweite Mal Wasser holen sollte, hockte er sich letztendlich neben Riina, wechselte hin- und wieder einen Blick mit Asako oder fuhr der Blondine sanft über die Wange, um ihr die etlichste Haarsträhne aus dem Gesicht zu streichen. Wann immer sich das Gesicht der Frau verzog, wurde die Falte auf seiner Stirn nur tiefer und sein Blick härter. Zunehmens versuchte er sich zur Ruhe zu rufen, weil er wusste, dass er nichts - rein gar nichts - an der Situation ändern konnte, aber es fiel ihm verdammt schwer, auch nur wenige Momente still sitzen zu bleiben. Immer wieder fuhr er sich mit den flachen Händen durchs Gesicht, ließ sie wieder in seinem Schoß ruhen, ehe ihm eine weitere Strähne auffiel, die nicht am richtigen Platz war. Die Zeit zog sich für ihn wie Kaugummi in der er schlichtweg nichts zu tun hatte und verdammt noch mal rein gar nichts tun konnte, als da zu sitzen und zu zusehen, was geschah. Er dachte nicht einmal groß nach. Seine Gedanken rasten und gleichzeitig waren sie nicht existent. Es war schlichtweg eine komische Zeit des Daseins und der Abwesenheit. Womöglich war es der Blick in das Gesicht der Miyahara gewesen, welcher all diese verdrängten Gefühle wieder an die Oberfläche zerrte, jedoch kam er auch nach der Behandlung nicht drum herum, die meisten Zeit auf den scheinbar reglosen Körper zu sehen. Selbst als er mit aufeinandergepressten Lippen einen Mann festhielt, dem der Schmerz offenbar zu viel war, prüfte er noch immer das Heben und Senken des Brustkorbs seiner Vorgesetzten. Wahrscheinlich war er paranoid. Vielleicht war es aber auch nur die Erfahrung und die Erinnerung an die Zeit, in der sein Vater im Sterben lag und er mit seiner Schwester und Mutter bangend am Krankenbett stand. In etwa genauso hilflos fühlte er sich auch jetzt noch. Bei all den schlechten Gedanken fiel ihm kaum auf, wie viel Muße und Konzentration der Iryônin eigentlich in seine Aufgabe steckte. Erst als er von der Entsorgung des letzten Wassers zurückkam, hörte er noch, ein leises Murmeln, ehe Asako einfach so in sich zusammensackte. Kazuhiro hatte Mühe die letzten Meter zwischen sich und dem Schwarzhaarigen zu überbrücken, fing den jungen Mann aber auf. „Vermutlich ebenfalls ins Bett.“, vollendete der Doshin eben jenes Gemurmel, ehe er das gleiche tat, wie mit Riina am Vortag. Ohne groß auf Gegenwehr zu warten, hob er Asako von den Füßen und schlug den Weg zum Gasthaus an, in dem sie ein Zimmer gemietet hatten.
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Kazuhiro war fast wieder er selbst. Die Peinlichkeit über sein Verhalten der letzten Tage war fast gänzlich vergessen, wenngleich wenige Dinge noch immer an ihm nagten. Seine Überreaktion zum Beispiel. Seine komische Einstellung gegenüber Rachenahme an den Tätern. Grundsätzlich war auch er nur ein lebender Organismus, der Fehler machte, aber normalerweise war Kazuhiro besonnen und Vergeltung war meist das letzte, was er irgendwem gegenüber schwor. Gerechtigkeit, aber Rache? Es hatte ihn unheimlich verschreckt, was Ausnahmesituationen mit ihm und seiner Gefühlswelt anstellen konnten, wenngleich all das überschattet wurde von der Frage, ob es schlicht und ergreifend an seiner Vorgesetzen lag, dass er solche Gedanken hegte. Resigniert seufzend schaute der Braunhaarige in das Gesicht eben jener Person, als er von seinem Glas, welches vor ihm stand aufsah und genau in die seltsam grünen Augen blickte. Gemeinsam mit Asako und Riina saß Kazuhiro an einem Tisch in der Ecke eben jener Schenke. Der Miyahara ging es wieder besser und das Gegengift des Shiroya hatte tatsächlich den meisten verbliebenen Patienten geholfen. Er selbst hatte die Ursache aufgedeckt und mit dem Dorfoberhaupt schnell ein Verbot ausgesprochen, das Wasser aus dem vergifteten Brunnen zu trinken -zumindest nicht bevor man es vorher abgekocht hatte. Bisher hatte diese Devise soweit funktioniert, allerdings fehlte noch immer die Person - oder der Personenkreis - die für all das verantwortlich war. Es war wenig Zeit geblieben wirklich herum zu fragen und die, die er befragt hatte, hatten ihm keinerlei wichtige Informationen geben können. Etwas, was ihn unsagbar frustrierte. Wenn er ehrlich war, war er mittlerweile vielmehr gewillt einfach mit der Blondine Heim zu reisen und die restlichen Ermittlungen in die Hände anderer Kaiserreichsleute zu geben. Auf der anderen Seite wog noch immer sein starker Wunsch, zu wissen, wem er fast den Tod seiner einst langjährigen Freundin zu zuschreiben hatte. „Was haben wir bisher? Ein Dorf, eine Krankheit im Grundwasser, hin- und wieder vereinzelte Kleinkriminelle, die höchstens darauf aus sind, mit Taschenspielertricks an Ryo zu kommen. In diesem ganzen Dorf war bisher nichts auffällig.“, er verzog entnervt das Gesicht, ehe er sein Gesicht in seiner Hand abstützte.
Es waren seltsame Dinge passiert. Dinge, die irgendwie nicht ganz real wirkten, Situationen, von denen sie niemals geglaubt hatte, das sie geschehen würden. Da war Mamoru gewesen und auch Kenta. Sie hatten sie gemeinsam ausgelacht und ihr immer wieder tote Tiere vor die Nase gehalten. Riina hatte versucht, wegzugehen, doch je schneller sie lief, desto mehr schienen die zwei Männer zu lachen und desto näher kamen sie mit den toten Tieren. Der Geruch von verwestem Fleisch stieg ihr in die Nase und sie spürte, wie ein Würgereiz sie erfasste. Plötzlich stand Mamoru direkt vor ihr, hatte ihr die Hand liebevoll auf den Oberarm gelegt und wollte sie umarmen, während Kenta weiterhin das arme, tote Tier in die Höhe hielt. "Du musst es essen, nach dem du es getötet hast, Riina. Sonst ist es doch umsonst gestorben.", sagte Kenta mit höhnischer Stimme und grinste sie böse an. Riina wollte Mamoru von sich stossen, doch es war, als ob die Situation selbst gegen sie war. Riina liefen Tränen über die Wange. Sie wollte weg von ihm, wollte weg vor allem von Kenta und seinen Taten. Sie hatte ihn bereits als junges Mädchen dafür gehasst, was er den armen, süssen Tieren angetan hatte. Und in diesem Moment war es, als ob sie wieder eben jenes junge Mädchen war, dass sich nicht richtig zur Wehr setzen konnte. Plötzlich spürte sie, wie er ihr über die Wange strich. Nein. Riina blinzelte. Mamoru war weg, genau so wie Kenta. War es ein Luftzug, der ihr über die Wange strich? Aber es war sanft und liebevoll, das konnte nicht bloss ein Luftzug sein. "Wer bist du? Zeig dich!", rief Riina in die Dunkelheit, doch sie konnte nicht sehen, wer sie berührt hatte. Langsam legte sie ihre Hand auf die Wange, wo sie zuvor eben noch das sanfte Streicheln bemerkt hatte. Ihre grünen Augen starrten in die Finsternis. Sie konnte nicht sagen, wo oben und unten war, es war, als würde sie schweben. Und sie spürte ganz genau, dass da Jemand war den sie kannte, aber wer. Die Situation änderte sich abermals und abermals. Nach dem zärtlichen Lufthauch folgte ein Wasserfall von Schmerzen, den sie mit stoischer Verbissenheit aushielt und die Schuld auf Kenta schob. Er musste für diese Schmerzen verantwortlich sein, anders war es unmöglich! Viele solcher Szenen durchlief Riina in ihren Fieberträumen, doch nicht alles war bloss ein Traum. Doch es war schier unmöglich für die Blonde zu sagen, was letzendlich der Traumwelt entsprang und was die Realität war ...
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Einen Tag und eine ganze Nacht hatte Riina durchgeschlafen. Nach dem die Schmerzen irgendwann aufgehört hatten und das Gegenmittel seine Wirkung langsam in ihrem Körper entfaltete, war die Blonde irgendwann in einen tiefen, ruhigen Schlaf übergegangen den sie bitter nötig gehabt hatte. Unerwartet erholt war sie dann irgendwann früh Morgens erwacht und hatte sich im ersten Moment gefragt, ob sie nun tot war. Es hatte sich herausgestellt, dass sie natürlich nicht tot war und das Asako tatsächlich ein Gegenmittel gefunden hatte. Während sie durch das Gift ausgeschaltet war, hatten ihre beiden Kollegen viel geleistet und es tat der Miyahara leid, dass sie ihnen dabei nicht hatte helfen können. Inzwischen sass sie mit eben genau diesen zwei Leuten am Tisch und blickte zu einem Fenster hinaus, nebem dem sie auf dem Stuhl sass. Hörte den beiden Männern in den ersten Minuten mehr oder weniger nur zu und liess ihren Blick über die Umgebung ausserhalb des Fensters schweifen. Sie fragte sich, was von ihren Träumen alles wahr gewesen war und was nicht. Es hatte sich alles real angefühlt und doch wieder auch nicht. Sie erinnerte sich an Mamoru und an Kenta. Und an diesen Lufthauch. Und dann waren da natürlich auch diese Schmerzen gewesen. Etwas sagte ihr, das zumindest die Schmerzen absolut real gewesen waren. Als Kazuhiro dann auf den Tisch warf, was sie hatten und was sie eben noch nicht hatten an Informationen, wandte sich nun auch endlich sie sich dem Gespräch zu und blickte dem Braunhaarigen in die Augen. "Hm, du hast recht. Das Dorf ist viel zu unauffällig als das es irgendein lohnendes Ziel bietet um hier die ganze Bevölkerung mit Hilfe eines Giftes zu töten.", wiederholte sie und konzentrierte ihre Gedanken auf diesen Fall, jedoch wollten sie viel lieber darüber nachdenken, wer diesen Luftzug verursacht hatte. Im Nachhinein war sie sich sicher, es musste eine Berührung gewesen sein! "Ich denke, wir können uns sicher sein, dass das Ganze kein Unfall war und das Gift mit Absicht in den Brunnen gekippt wurde. Das heisst, hier wollte Jemand vorsätzlich die Leute töten. Das muss irgendeinen Grund haben und wenn es nur ein Versuch für irgendetwas war ...", ihre Worte waren mehr einfach nur ein Dahinsagen, dennoch war ihr in diesem Moment nicht klar, wie nahe sie mit ihren mehr oder weniger gedankenlosen Worten der Wahrheit eigentlich war.
Die Anstrengung seiner Behandlung mittels Chakra und auch das Durchmachen der vorherigen Nacht, hatten Asako an den Rand der Erschöpfung und darüber hinaus getrieben. Er war dankbar, dass Kazuhiro ihn auffing und nicht einfach umkippen ließ und schaute einen kurzen Moment überrascht auf, ehe er die Augen schloss. Er konnte nicht mehr und eine Gegenwehr war ohnehin nicht mehr von ihm zu erwarten. Außerdem empfand es Asako als reine Wohltat nun endlich die Wirklichkeit loszulassen und sich der Schwerelosigkeit des Schlafes hinzugeben.
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Asako hatte in den letzten Tagen die Heilung der Kranken verfolgt. Kazuhiro hatte sich um das Organisatorische und die Vorbeugemaßnahmen gekümmert, damit nicht noch mehr krank werden. Das Gegengift wurde nun in größeren Mengen hergestellt und die Bekämpfung der Seuche lief mittlerweile einwandfrei. Asako fühlte sich sehr gut den Leuten geholfen zu haben, aber er hatte die Täter noch nicht zur Rechenschaft gezogen und somit hatte er diese Aufgabe hier noch nicht beendet. Die beiden Kaiserlichen berieten gerade über ihre Situation und Asako lauschte ihnen, während er sich im Raum umblickte. Da saß einer, der Dörfler, der noch bis vor kurzem im Lazarett gelegen hatte und Asako wärmte es das Herz, dass seine offensichtliche Freundin Händchen haltend neben ihm saß und glücklich lächelte. Der Iryonin lenkte seine Aufmerksamkeit schnell wieder auf Kazuhiro und Riina und nickte bedächtig. Er legte die Hand auf seine Wange und stütze sich mit dem Ellenbogen auf den Tisch auf. Er sah ziemlich ruhig und ein bisschen zufrieden aus, doch dann schien etwas in Riinas Aussage sein Interesse zu wecken. „Ein Test.“ Er ließ die Hand, die bis eben sein Haupt gestützt hatte, wieder sinken und fuhr fort: „Wenn das hier nur ein Test im kleinen Rahmen war, wird es vielleicht weitere Dörfer erwischen.“ Er sah bedeutsam zu der Samurai. „Oder die Hauptstadt.“ Er ließ den Blick kurz zwischen den beiden hin und her zucken. „Dennoch bleibt die Frage: Wieso dieses Dorf? Kommen die Täter aus der Nähe? Haben sie hier irgendwo ein Versteck? Was hat dieses Dorf, was andere nicht haben? War es nur Zufall? Wir brauchen mehr Informationsquellen. Wurden verdächtige Personen am Brunnen gesehen? Irgendwer muss doch etwas mitbekommen haben.“ So viel zumindest zur Theorie. Selbst wenn es solche Verdächtigen geben würde, würde ihnen das weiter helfen? Sie konnten schon längst über alle Berge sein. Asako schüttelte leicht den Kopf. Nein. Sie würden sehen wollen, ob es funktioniert hatte oder sie waren längst hier und … Asako hob überrascht den Blick und sah die beiden mit großen Augen an. Wenn es ein Angriff zum Test war, würden die Täter herausfinden, dass es nicht funktioniert hat, sie würden – wenn sie es nicht schon wüssten – nach der Ursache forschen und das wiederum würde sie zu ihnen führen. Die Dörfler jedoch wussten auch schon von dem Gift im Brunnen und waren somit allesamt Zeugen, des Vorfalls. Er äußerte seine Bedenken mit den Worten: „Das ganze Dorf ist noch immer in Gefahr.“ Und nicht nur das, wenn die Täter zuerst die „Heiler“ ihrer Seuche beseitigen wollten, würden sie doch direkt zu ihnen kommen, was die ganze Sache extrem vereinfachen könnte. Möglichkeit zwei wäre jedoch, dass sie verschwinden und unerreichbar blieben. Asako wollte die Vermutung ungern aufstellen, aber was, wenn es einheimische waren? Sie würden selbst als Opfer dastehen und wussten ja auch genau, wie sie Brunnenwasser behandeln mussten, um nicht krank zu werden. Es gab zu viele Variablen und zu viel Ungewissheit, um eine genaue Theorie zu dieser Sache aufzustellen, aber in irgendeiner Richtung MUSSTEN sie ja anfangen. „Wie treu ist dieses Dorf dem Kaiserreich?“ , wollte er nun wissen und dann auch noch: „Es müssen keine Fremden gewesen sein.“ Oh, Asako wusste nur zu genau, wie angebliche Anführer, ihre Untertanen verraten konnten und ihnen zuvor das Blaue vom Himmel logen. Asako schloss nicht mal aus, dass die Anweisung von höheren Stellen gekommen sein konnte…
Aragane Kazuhiro Golden Silence & Silver Speech
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Shinobi Akte Alter: 42 Jahre Größe: 1,95 Meter Besonderheit: Grinsebacken-Schmied & Clanoberhaupt
Thema: Re: [Dorf] Kikori So Jul 02, 2017 2:46 pm
Es musste eine Lösung für dieses verdammte Problem geben. Sie konnten doch nicht die letzten Tage umsonst geopfert haben, um am Ende mit leeren Händen in die Heimat zurückzukehren. Irgendwas mussten sie übersehen haben…- Irgendwas. Kazuhiros Stirn lag in Falten und ganz offensichtlich machte er sich Gedanken zu einem bestimmten Thema, das er noch nicht zu fassen bekam, während Riina das Wort erhob. Unglücklicherweise machte sie wahrloses herumraten auch nicht schlauer. In den letzten Tagen hatte der Braunhaarige in alle möglichen Richtungen ermittelt. Das Dorfoberhaupt wurde von den meisten gemocht - außer von denjenigen, die Opfer an der Krankheit zu verzeichnen hatte. Allerdings hielt er es nur für legitim, einen Schuldigen für den Tod eines Angehörigen zu finden und das Nahelegenste war wohl derjenige gewesen, der kaum Hilfe beigesteuert hatte. Andere hingegen schienen einige Dorfbewohner zu beschuldigen. Leider konnte der Aragane nicht filtern, ob dies eine persönliche Meinung, oder wirklich mit einem Grund zur Sorge verbunden war. Letztendlich hatte er wahrhaftig nichts herausgefunden, was sie in irgendeiner Weise weiter brachte. „Ein Test?“, Kazuhiro sah Asako mit schief gelegtem Kopf an. Noch immer war da die Denkfalte auf seiner Stirn. Sich zu voller Sitzgröße aufrichtend legte er nachdenklich seinen Zeigefinger gegen die Lippen und sah eine kurze Zeit lang lediglich angestrengt auf die Oberfläche seines Glases. Würde das Sinn ergeben? Irgendwas musste auf jeden Fall dahinter stecken. Unglücklicherweise gab es wahrhaftig mehrere Motive, überhaupt ein Dorf zu vergiften. Entweder geschah es eben von Innen heraus, oder es war eine äußere Quelle, die - wie Asako sagte - lediglich einen Test in irgendeinem Dorf wagen wollte. Letztendlich sah er aber wieder auf und fixierte den Iryônin mit seinem mittlerweile wieder neutralen Blick. Unglücklicherweise hatte er eine Frage gestellt, die wahrscheinlich sinnvoll war, aber wahrscheinlich bei Riina auf eine gewisse Abneigung treffen würde. An sich waren sie beide ein wenig patriotisch und auch er musste kurz irritiert blinzeln. Der einzige Unterschied, den es zwischen ihm und Riina gab, war die jeweilige Stellung. Kazuhiro kannte beide Seiten der Medaille und wusste wie Shinobi hin- und wieder von einigen Samurai behandelt wurden, während Riina eben die ausführende Gewalt war und mehr oder weniger am höchsten stand. Zumindest aktuell in diesem Dorf. „Nun…“, begann er und wechselte einen kurzen Seitenblick mit seiner Vorgesetzten. Womöglich war es besser wenn er antworten würde? „Wir sollten davon ausgehen, dass die Treue gegenüber dem Kaiserreich vorhanden ist. Hier gibt es überaus wenig ansässige Shinobi, womit es an sich nichts zu befürchten hat. Wir sind keine Unterdrücker…“, nicht für Zivilisten jedenfalls, „vielmehr profitieren viele kleine Dörfer eher durch geöffnete Handelswege nach Hakkin. Was willst du denn überhaupt andeuten? Du sagtest das ganze Dorf sei noch immer in Gefahr.“ Der Aragane hatte mittlerweile die Stimme gesenkt und gab sich Mühe, nach außen hin unbedarft zu wirken. Es wäre falsch gewesen, möglichen Beobachtern zu allein durch Gestik zu verraten, worüber sie eigentlich sprachen. Gerade wollte Kazuhiro noch etwas anderes sagen, hatte bereits den Mund geöffnet, als eine etwas jüngere Bedienung an den Tisch trat und vor jeden einzelnen einen Krug Bier stellte. Sie zwinkerte grinsend und streifte beim Abstellen von seinem eigenen Bier die Hand des Doshin, fast so als wolle sie flirten. Er reagierte nur mit einem schiefen Lächeln und hochgezogenen Augenbrauen, spürte an seiner Hand aber einen Zettel, den er schnell in seiner Handfläche verbarg. „Vielen Dank, womit haben wir denn die Ehre verdient? Mir war nicht bewusst, dass wir was bestellt haben“, seine dunkle Stimme war melodisch und der Kerl war von ernst zu flirtend gewechselt, was er tatsächlich unglaublich gut konnte. Die angesprochene Dame deutete nur in Richtung des Tresens und murmelte so etwas wie ‚geht auf’s Haus.‘ Mit dem gleichen Grinsen hob er sein neugewonnen Krug und prostete ihr im Weggehen zu, ehe er sich wieder an Asako und Riina wandte. Gespielt freudig über den kostenlosen Alkohol beugte er sich ein wenig vor und schirmte mit seinem Körper mögliche Blicke ab, ehe er den Zettel vor den Augen der beiden Anwesenden öffnete. Auf ihm stand 'Für Informationen trefft mich heute Nacht gegen Mitternacht hinter eurem Lazarett.'
Kaum hatte sie ihre Worte ausgesprochen, schien Asako sofort auf das Wort 'Test' anzuspringen. Überrascht darüber, dass ihre mehr oder weniger unüberlegten Worte so viel Gewicht zu haben schienen, blickte sie den Iryounin an. Stumm lauschte sie seinen Worten und musste zugeben, dass das mit dem Test im Grunde gar kein schlechter Gedanke war. "Wir können uns aber nicht sicher sein, dass es ein Test war.", sagte sie dann damit die Richtung, in die sie derzeit ermittelten, nicht nur von diesen Gedanken gelenkt wurden. Den auch wenn es schlüssig klang, hatten sie absolut keine Beweise, dass das ein Test für irgendetwas war. Aber Asako hatte recht. Wenn es ein Test war, wo würden sie dann wieder zuschlagen? Sie rutschte auf ihrem Stuhl etwas hin und her um sich eine bequemere Sitzposition zu suchen. Ihr Blick glitt verstohlen immer wieder kurz zu Kazuhiro rüber. Und sie hörte weiterhin den Ausführungen des Iryounin zu und auch den Worten des Aragane Riinas Kopf schien noch nicht ganz mitarbeiten zu wollen, den sie verstand auch nicht ganz, worauf Asako mit seinen Worten hinaus wollte, als er nachfragte, wie treu das Dorf gegenüber dem Kaiserreich war. Sie legte lediglich die Stirn in Falten und sah ihn zweifelnd an. Doch es war nicht sie, die dann etwas sagte, sondern vielmehr Kazuhiro. Zustimmend nickte sie bei seinen Worten. "Ich weiss, dass das Dorf sogar äusserst zufrieden ist dass sie nun zum Hoheitsgebiet des Kaisers gehören. Wie Kazuhiro sagt: Das Dorf blühte erst dadurch richtig auf. Durch geöffnete Handelswege und dergleichen.", sie zuckte kaum merklich mit den Schultern, "Aber ich sehe daran nichts verdächtiges. Dennoch können wir natürlich nicht ausschliessen dass- ...", doch weiter kam sie nicht. Den plötzlich gesellte sich eine ihr fremde Person an den Tisch und stellte vor jeden von ihnen einen Krug Bier auf den Tisch. Misstrauisch betrachtete die Blonde das Getränk. Das hatte sie nicht bestellt. Und als sie ihren Kopf wieder hob, bemerkte sie die Blicke, die die Serviererin Kazuhiro zuwarf und ihr entging auch nicht, dass sie seine Hand gestreift hatte. Riinas Augen verengten sich etwas. Ihr Blick glitt automatisch zum Gesicht der Fremden und sie schätzte ein, wie hübsch sie war. Ob Kazuhiro an ihr Gefallen fand ...? Unwillkürlich schob sie das Bier etwas von sich weg. Es war eigentlich nicht ihre Art Eifersüchtig zu sein, aber irgendwie hatte sie gedacht, dass Kazuhiro sie mochte. Manchmal hatte sie sogar das Gefühl gehabt, dass da noch etwas mehr war, sie war sich aber nicht sicher gewesen. Zu viel war in ihrer Beider Vergangenheit geschehen, als dass sie ihn solche Dinge unverblümt fragen konnte. Deswegen senkte sie bloss den Kopf, atmete tief durch und versuchte sich auf das zu konzentrieren, was wichtig war. Das Bier würde sie aber trotzdem nicht anrühren! "Also gut. Was haben wir?", fuhr sie dann fort um sich auf andere Gedanken zu bringen, als die Frau wieder weggetreten war, "Wir haben leider absolut keine Beweise für gar nichts von alledem, was wir eben alles aufgezählt haben. Es kann durchaus sein, dass es Jemand vom Dorf war. Ich meine, es könnte jeder gewesen sein. Jeder, der nicht erkrankt ist.", damit wollte sie andeuten, dass sie auch das Dorfoberhaupt in den Verdacht miteinbezog.
Eigentlich hatte Asako überhaupt nichts andeuten wollen. Er hatte eben nur alle Möglichkeiten einbeziehen wollen und da sie ohnehin absolut keine Spur hatten, war es doch nur legitim in alle Richtungen zu ermitteln, ehe man sich in nur einer Theorie verrannte und letztlich nichts erreichte. Er sah Kazuhiro an. „Ich möchte überhaupt nichts andeuten“, verteidigte er sich nun wobei er die Hände in Abwehrhaltung nahm und bevor er das konkretisieren konnte, kam die Bedienung und brachte Bier. Zunächst empfand Asako absolut nichts Ungewöhnliches dabei, denn letzten Endes hatten sie ja auch die Dörfler vor dieser Seuche gerettet und wieder ein wenig Ordnung in diese ganze Sache gebracht. Doch dann beugte sich Kazuhiro nach vorne, als wolle er etwas mitteilen. Doch er sprach nicht, sondern entfaltete einen Zettel. Nun… das war was anderes. Asako las die Zeilen flüchtig und griff nach seinem Bier. Er würde auf jeden Fall keinen einzigen Schluck davon trinken. Er hatte keine Lust jetzt auch noch vergiftet zu werden. Nicht dass er das direkt unterstellte, aber Vorsicht war besser, als Nachsicht. Er mochte es nicht, Leute zu verdächtigen, aber in dieser Situation war es vermutlich besser. Außerdem mochte er kein Bier. Mit gesenkter Stimme überspielte er das plötzliche Schweigen der Gruppe mit weiteren Ausführungen zum vorangegangenen Thema: „Ich meine nur, dass all diese Menschen Zeugen einer vorsätzlichen Vergiftung sind. Und wer immer die Wasser vergiftet hat, wird davon ausgehen, dass die Bevölkerung nun weiß, wie dem Gift beizukommen ist.“ Er ließ den Blick kurz schweifen und konzentrierte sich dann wieder auf seine beiden Begleiter. „Und natürlich ist keine unserer Vermutungen sicher, aber irgendwo müssen wir ja anfangen.“ Er nickte auf Kazuhiros Hände zu und sagte beiläufig: „Vielleicht eine Falle. Vielleicht aber auch eine glückliche Fügung.“ Was auch immer es war, sie mussten herausfinden, was der geheimnisvolle Briefchen-Schreiber ihnen mitteilen wollte. Und selbst wenn es eine Falle wäre, so würden die drei sicher nicht unvorbereitet dorthin gehen. Und wenn sie so schon keine Hinweise hatten, so sah Asako in dem Treffen um Mitternacht die erste echte Spur. Das Lazarett lag außerhalb des Dorfes und wäre ein idealer Ort für ein geheimes Treffen, aber auch für einen gemeinen Hinterhalt. Und doch sah Asako prinzipiell erst mal das Gute in den Menschen und nicht das Schlechteste.
Sie verbrachten den restlichen Abend in der Schenke und machten sich dann spät auf. Sie gingen so los, dass sie sich bequem zur angegebenen Stunde treffen konnten und sogar noch überpünktlich wären. Asakos Sinne waren bis auf ein Maximum gespannt und er blickte sich die ganze Zeit aufmerksam um. Er war schon sehr gespannt, wen sie nun treffen würden und woher dieser die Informationen nahm. Das Lazarett war nun stiller, als noch vor einigen Tagen und Asako hatte hier viel Zeit verbracht. Er hatte sich um die Kranken gekümmert und jetzt kam ihm das vor, wie ein Traum. Der hintere Teil der Behelfseinrichtung lag in Dunkelheit. WENN jemand einen Hinterhalt geplant haben würde, so würde er schon jetzt auf der Lauer liegen, also war es nicht direkt notwendig, sich heimlich fortzubewegen.