[Dorf] Kaerutera

First Post

Schweigend lag Raito auf dem billig zusammengenagelten Holzgestell, welches er bereits seid einiger Zeit seinen Ruheort nannte. Konnte man solch eine primitive Form eines Bettes überhaupt noch als Ruheort bezeichnen? Morsches Holz in Kombination mit einer Liegefläche bestehend einem noch immer undefinierten Stoffzeugs. Eigentlich müsste man sich davor fürchten, dass das Gestell in jedem Moment zusammenbrechen könnte, aber dies tat Raito nicht. Warum sollte er sich über etwas Gedanken machen, was sich sowieso nicht aufhalten ließ? Der Zahn der Zeit würde seine Arbeit schon noch tun und der Uchiha konnte nur hoffen während der Zerstörung des Holzgestells nicht auf diesem zu liegen. In Kombination mit diesem Holzgestell, welches sich scheinbar Bett schimpfen durfte hatte der Missingnin nichts weiter als eine billig zusammengehämmerte Bretterbude ganz in der Nähe des Sumpfgebietes, etwas abseits der restlichen Häuser. Natürlich hatte Raito die Bretterbude, welche den Uchiha zur Zeit beherbergte nicht selbst gebaut, nein sie gehörte vorher einem anderen Kerl, dieser jedoch hatte in Gesellschaft der falschen Leute eine dicke Lippe riskierkt und war umgebracht worden. Auch in diesem Sumpfgebiet galt das Recht des Stärkeren, der Sieger hatte Recht, der Verlierer sollte sich lieber nicht mehr blicken lassen, wenn er überhaupt überlebte. Jetzt wo Raito langsam aufstand wurde ihm erneut klar, dass er an einem der Orte gelandet war, welchen man ebenfalls als Schandfleck auf dieser so schönen Welt bezeichnen hätte können, doch dies störte ihn nicht. Denn erst in Zeiten, an denen er nahezu permanent mit all dem Leid konfrontiert wurde, wurde Raito klar wie gut es ihm eigentlich ging, selbst wenn er nichts weiter als Abschaum der Ninjawelt, ein Fahnenflüchtiger war. Vielelicht war diese Sumpflandschaft genau das Richtige für ihn. Ohne irgendwelche Pflichten vor sich hinzuleben hatte schließlich noch niemandem geschadet, nicht wahr? Ebenso schweigend, wie er seinen Gedankengängen gefolgt war, begab der Uchiha sich nun nach draußen und schaute gen Himmel. Wie zu dieser Landschaft passend sah der Himmel viel eher trüb und grau aus, als himmelblau und weiß. Die Sonne schien wohl kaum durch die dicken Wolkendecken zu kommen, welche momentan vorlagen. Allzu lange sollte es jedoch nicht dabei bleiben, jedenfalls dachte Raito dies. Dadurch, dass die Sonne nicht kräftig genug war um durch die Wolkendecke zu scheinen war es relativ kühl hier in den sumpfigen Landschaften, kühler als sonst schon, aber noch im relativ angenehmen Bereich. Nachdem der Mantelträger sich nun umgeschaut hatte fing er an eine noch relativ stabile Bretterwand mit Shuriken und Kunai zu bewerfen, natürlich diente dies Trainingszwecken.

CF: Wald von Konoha

Nachdem Yuudai die Grenzen von Konoha überschritten hatte, war er einige Zeit einfach gereist, ohne allzu genau auf seine Umgebung zu achten. Okay er achtete schon auf seine Umgebung, aber er prägte sie sich nicht ein, da sie von Schritt zu Schritt trostloser zu werden schien. Er sprach murmelnd zu sich selbst. “Meine Güte, ich glaub das wird der schrecklichste Urlaub, den ich je gemacht habe… Hier ists ja noch trostloser als in den Nebeln…“ Ohne auf die Zeit zu achten, trottete er weiter, bis er irgendwann an Dorf erreichte. War dies schon sein Anhaltspunkt? Nein, das war ein anderes Dorf, da war er sich sicher. Die Leute wohnten in Baracken, die er nicht mals als solche bezeichnen wollte, denn es waren wirklich nur Holzgestelle. Ihm fiel ein, wie er selbst lebte. Eine nicht gerade hässliche Wohnung quasi auf dem Dach des Gebäudes, welches auch komplett ihm gehörte. Genug Geld verdiente er als ANBU und so hatte er sich eine kleine Kapitalanlage besorgt, falls er irgendwann nicht mehr in der Lage sein sollte zu arbeiten. Diese Gefahr bestand immer, schließlich war er die Elite von Konoha und musste mehr als nur einmal an die Front. Es war schließlich nicht nur einmal vorgekommen, dass er dem Tod nur knapp von der Schippe gesprungen war. Wahrlich mehr als nur einmal… Wie oft hatte er auf gehört zu zählen, aber mit seinen 37 Jahren waren es schon einige Male gewesen. Dennoch fragte er sich, wie oft sich wohl diese Leute hier gegenseitig nach dem Leben trachteten. Er stapfte weiter und sah die Leute etwas genauer an, musterte sie. Die Meisten waren unterernährt. Sein Inneres drängte ihm damit, dass er seinen Proviant abgab und sie vor dem Tod rettete, aber das durfte er nicht tun. Es würde sonst möglicher Weise einen Tumult geben und die Leute würden versuchen ihn auszunehmen. Dann sah er einen Mann, der Shuriken und Kunais gegen eine etwas massivere Holzwand. Er schien nicht so unterernährt zu sein, wie die anderen, die hier wohnten. Er schritt vorsichtig auf ihn zu und erhob das Wort. “Hey, tut mir leid, wenn ich dich unterbreche, aber hast du einen Moment für mich Zeit?“, fragte er. Weder höflich noch Unhöflich war seine Stimme, sie war einfach und die Frage war sehr direkt. Würde der Kerl überhaupt antworten? Seine Haare waren pechschwarz und seine Kleidung auch sehr dunkel. Die Augen konnte er nicht sehen, denn er sah ihn nur von hinten. Seine Hand lag auf dem Griff des Nodachi und musterte den Kerl von Hinten. Schwarzer Mantel, dunkle Hose, Stulpen, die über die Unterbeine reichten und auch seine Schuhe teils bedeckten. Die Schuhe erinnerten stark an die Ausrüstung von Shinobi und auch die Kunais und Shuriken wiesen darauf hin. Er wartete nun einfach und überlegte ob er sich irgendwo anlehnen sollte, aber vermutlich würde alles zusammen stürzen.

Schweigend und vor allem in sein Training vertieft stand Raito da und warf all seine Wurfwaffen, langsam aber sicher an die Wand. Schaute man sich die Wand genauer an, so merkte man, dass mit Kreide ein paar Zielscheiben an die aus morschen Holz bestehende Wand gemalt worden war. Wie es der Zufall und das Können von Raito nunmal wollten war nahezu jedes abgeworfene Projektil ein Treffer, oder zumindest in der Nähe des Ziels. Der Fokus des jungen Mantelträgers wurde erst unterbrochen, als ihn eine Person ansprach, jedenfalls meinte Raito, dass er angesprochen worden war. Dies geschah häufiger, denn er wirkte im Gegensatz zu vielen anderen Genossen innerhalb von Kaerutera zumindest noch halbwegs anständig. Völlig ruhig drehte der junge Shinobi sich um, obgleich ihn mittlerweile das Leben innerhalb dieser Gemeinde etwas Besseres hätte lernen sollen. Es wäre durchaus möglich gewesen, dass man ihm eine Faust, oder eine Waffe entgegengehalten hätte, aber diesmal schien sich diese Vorsicht als unnütz erwiesen zu haben. Denn, wie es der Zufall wollte hielt man ihm diesmal weder eine Waffe, noch sonst irgendetwas Gefährliches ins Gesicht, oder zumindest in den Halsbereich. Nein, Raito war von einem deutlich älteren Mann angesprochen worden, welcher mindenstens doppelt so alt wie er sein musste, jedenfalls glaubte der Missingnin dies und normalerweise lag er mit seinen Einschätzungen, jedenfalls was Menschen anging, gar nichtmal so weit daneben. Das Gegenüber Raitos besaß weiße Haare, diese waren eine Seltenheit, egal wo man sich aufhielt. Ein Nodachi und ein blauer Mantel zierten das Gegenüber Raitos und es war klar: er musste irgendetwas in diesem gottverdammten Dorf zu schaffen haben, denn sonst wäre so Einer wie er wohl kaum hierhergekommen. Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder er hatte selbst mehr als genug Dreck am stecken und kooperierte mit den dutzenden von Totschlägern, welche hier vorhanden waren, oder es handelte sich bei ihm um einen Shinobi eines Reiches. Durchaus möglich war Beides, weswegen eine gewisse Vorsicht durchaus angebracht war. " Schon in Ordnung. Ich war gerade sowieso an dem Ende dieser Trainingseinheit angekommen und kann sicherlich ein wenig Zeit für sie opfern. Also... was wollen sie? Entschuldigen sie mein Verhalten, falls ich dreist wirken sollte, aber sie scheinen sich einen wirklich netten Ort für ihren Urlaub ausgesucht haben. " Raito hatte höflich gesprochen, doch Freundlichkeit war innerhalb seiner sehr knappen Sprechrolle nicht mitgeschwungen, nein eine emotionale Kühle und Ausgegelichenheit begleiteten den Shinobi.

Der Mann drehte sich zu ihm um. Nun konnte er ihn also auch kurz von Vorne mustern. Schwarzes struppiges Haar, junges Gesicht und keine Narben, die er erkennen konnte. Wie alt mochte der Bursche, denn so konnte Yuudai ihn fortan nur noch in seinen Gedanken nenne, wohl sein? 20? Maximal 20 Jahre alt, aber wirklich maximal. Irgendwie schien es im Moment wirklich Mode zu sein rote Augen zu haben, denn dieser Bursche besaß sie ebenso, wie er selbst, aber die von dem schwarzen Mantelträger waren ein paar Nuancen dunkler, als die Eigenen. Sonst gab es nichts mehr über den Jungen zu beschreiben, nichts was sich besonders in seinen Kopf einbrennen konnte oder musste. Die Drehung war ruhig gewesen, als sich der Bursche zu ihm gewandt hatte und er schien wirklich nichts mit den anderen Leuten hier gemeinsam zu haben. Der Bursche schien recht direkt zu sein und das verunsicherte ihn ein wenig. Die Hand noch immer auf dem Nodachi sah er zu ihm und antwortete. “Ich muss nach Kurairoji und habe mich leider ein wenig verlaufen… könntest du mir den Weg zeigen oder vielleicht auch führen? Es scheint hier nicht gerade vor Spannung zu knistern in diesem Dorf und eine nette Gesellschaft würde ich nicht ausschlagen, falls du eine solche bist.“, fragte er den Burschen und seine Miene blieb dabei unbekümmert und er sah ein wenig über ihn hinweg, als würde er versuchen sich verzweifelt an den Weg zu erinnern, was aber einfach nicht klappte. Natürlich hatte er sich nicht verlaufen, sondern wusste den Weg simpler Weise nicht. Er war also auf die Hilfe des Kerls angewiesen. Würde er ihm die Hilfe gewähren? Wollte er dafür etwas haben? Viele Fragen taten sich in ihm auf, aber Sorgen machte er sich noch keine. Zwingen wollte er ihn auch nicht, denn dann würde sicherlich schnell die Runde machen, dass ein Eindringling in Yokuchi ist. Das konnte er jetzt am allerwenigsten gebrauchen. Gerüchte über einen Eindringling. Sicher, er könnte versuchen wieder sein Äußeres zu verändern, aber das würde auf Dauer auch wirklich anstrengend werden. Er besah sich die Kunai und Shuriken genauer. Sie hatten ihr Ziel erreicht, doch irgendwie schien es dennoch nicht die Stärke des Burschen zu sein, von dem er noch immer keinen Namen wusste. “Ach und wo lasse ich meine Manieren, mein Name ist Yuudai. Wie heißt du?“, fragte er letztendlich und sah ihn fragend an. Interessant würde es nun in der Tat werden. Beides waren Uchiha, doch wussten sie dies von dem jeweils anderen nicht. Gab schwarzhaarige seine Identität freiwillig preis? Er war ein Nukenin und eigentlich müsste sich Yuudai an ihn erinnern, aber da sein Fokus nicht darauf lag irgendwelche Nukenin ausfindig zu machen, war ihm dieser Faktor noch nicht aufgefallen. Auch wenn es auffallen sollte, würde er es kaum darauf ankommen lassen jetzt zu kämpfen. Yuudai selbst würde auf keinen Fall seine wahre Identität preisgeben, nicht die Identität als ein Uchiha, ein Sharinganträger. Diese waren durchaus immer viel begehrt in den gesetzlosen Ländern, da man ihre Augen wollte. An jenen hing er jedoch unmerklich und wollte sie nicht fort geben. Auch würde die Preisgebung die Mission zu sehr gefährden.

Schweigend hörte Raito den Ausführungen seines älteren Gegenübers zu. Soso er hatte sich verlaufen, wie eine Prinzessin und wollte eigentlich nach Kurairoji? Wie hatte er das denn hingekriegt? Was musste er nur für einen Orientirungssinn haben? Schließlich lagen Kurairoji und Kaerutera mehr als nur ein paar, wenige Meter auseinander. Wiedereinmal merkte der Schwarzhaarige, dass der Weißhaarige eigentlich nichts hier zu suchen hatte. Er hatte einen Grund hier zu sein und schon dieser Grund machte ihn gefährlich und nahezu unberechenbar. Der Uchiha wusste nicht, was er tun sollte, nein vielleicht war dies eine Falle. Er selbst war ein Missingnin und sollte solche Gefahren eigentlich nicht eingehen, dennoch würde es gegen seinne privaten Eid verstoßen, denn jeder Shinobi sollte den Menschen hilfen, wenn diese Hilfe brauchten. Wiedereinmal hörte Raito auf sein Gewissen, welches er eigentlich nicht beruhigen musste, doch er war bereit dem Weißhaarigen behilflich zu sein. " Nun.. scheinbar bist du an den Richtigen geraten. Tatsache ist es, dass ich mich hier innerhalb dieser Gegend auskenne. Man könnte sie durchaus als eine meiner Manteltaschen vergleichen, selbst wenn ich mich in diesen wohl kaum zurechtfinde. Nun kommen wir zurück zum Wesentlichen zurück. Ich folge einem persönlichem Kredo und dieses verpflichtet mich Jedem zu helfen, welcher Hilfe benötigt, also werde ich dir auch helfen. " Wiedereinmal sprach der Abtrünnige in diesem kalten und völlig gefühlsneutralen Ton und es klang fast schon als würde er sein Gegenüber nicht einmal annähernd ernst nehmen, denn wie konnte man die ganze Zeit in der gleichen Stimmlage sprechen? Als Chinatsu nun endlich seinen Namen nannte war Raito an der Reihe seinen Namen zu nennen. Schnell ein Name ausgesucht, welcher total unbekannt sein sollte und gelöst wäre das Problem. " Nun... sie sollten nicht nach ihren Manieren suchen, schließlich verhielt ich mich wohl kaum besser, nicht wahr? Mein Name ist Shinji. Gaiden Shinji..." Daraufhin ging Raito erneut zu der Wand, welche ihm vorhin noch als Übungsplattform gedient hatte und nahm sich von dieser seine Shuriken und seine Kunai wieder. Daraufhin war er auch schon innerhalb der Barracke und kam mit einem Beutel angebunden an einem Stock wieder. Er hatte seine Besitzttümer so schnell, wie es ihm möglich war zusammengepackt und war nun bereit zu gehen, was er logischerweise auch von seinem Begleiter erwartete. "Ich bin bereit zu gehen, was sie auch sein sollten. Wenn sie noch was hier wollen, dann wäre jetzt Zeit alles zu edledigen.. Haben sie denn gar keine Fragen über dieses Land? "

Der Bursche hieß also Gaiden Shinji? Nagut, vielleicht war es die Wahrheit, vielleicht auch nicht. Das Pokerface auf jeden Fall, war wirklich… es war ein Pokerface und Yuudai fragte sich ernsthaft, ob unter der Haut überhaupt Muskeln für Bewegungen vorhanden waren, die eine Mimik zuließen. Er selbst war schon nicht sehr emotionsvoll auf seinen Missionen, aber der Bursche, nein ab jetzt ja Shinji, war noch emotionsloser. Ob er ihm dafür jetzt irgendwie mehr Anerkennung oder Ähnliches zusprach, war jedoch nicht geschrieben. Ihn kümmerte es nicht wirklich. Das Kredo, welches er zuvor erwähnt hatte, verwunderte ihn jedoch zugegebener Maßen. Er verpflichtet sich allen zu helfen, die Hilfe benötigen? Na der wird ja ordentlich zu tun haben, wenn er das wirklich ernst meint…, dachte er sich und behielt es auch für sich. Er ahnte, dass der Mann seine Worte ernst meinte, aber irgendwie war ihm dann wohl die missliche Lage der Menschen hier entgangen. Oder waren sie bereits so dem Tode geweiht, dass Shinji darin keinen Sinn mehr sah? Unnötig seine Kraft verschwenden war also nicht zwanghaft seine Vorliebe. “Okay, das finde ich nett.“, sagte er nur und sah sich kurz um. Ihm war hier nicht behaglich zu Mute, was man vermutlich nachvollziehen konnte. Er hatte einen guten Mantel an, der gerade so vor Farbe strotzte. Würde es einer der hier Anwesenden wagen, ihn angreifen zu wollen, war er gezwungen Gewalt einzusetzen, diese jedoch in einem Maße, dass der Angreifer es überlebte. Dann sah er wieder zu Shinji. Diese Augen, die er hatte interessierten ihn irgendwie. Nur wieso konnte er nicht mit Sicherheit sagen. “Also auf mich brauchst du nicht warten! Ich habe alles bei mir und will nur ungerne länger bleiben als Nötig. Ob ich Fragen über dieses Land habe? Ich weiß, dass es den Gesetzeslosen gehört und ich weiß, dass hier vermutlich alle, die halbwegs fit sind Verbrecher sind. So könnten sie einer sein und genauso sehr könnte ich einer sein. Sie können mir auf dem Weg aber gerne ein wenig etwas über Yokuchi verraten, wenn sie möchten.“, vollendete er den Satz. Auffällig und zugleich doch verwirrend war, dass Yuudai den Mann mit sie ansprach, während der Gegenüber genau das Gegenteil tat und ihn Duzte. Zollten die Jüngeren den Älteren nicht eigentlich Respekt? Hier vermutlich nicht. Hier zollten die Schwachen den Starken den Respekt. Wenn Shinji jedoch davon ausging, dass er alt und gebrechlich war oder dass er sich nicht wehren konnte. Nun ja, dann könnte es dazu kommen, dass er schnell das Gegenteil bewiesen kommen würde, wenn er nicht stark darauf achtete, was er tat. “Also? Welche Himmelsrichtung müssen wir einschlagen? Ich habe ein wichtiges Treffen, welches ich nur ungerne verpassen würde!“, sagte er wichtigtuerisch, jedoch war seine Miene fortan auch emotionslos, so wie die von Shinji.

Schweigend hörte Raito, welcher von nun an auf den Namen Shinji hören musste seinem zukünftigen Begleiter zu. Es störte ihn also nicht, wenn sie sofort aufbrachen, was natürlich nicht verwunderlich sein sollte, denn er war derjenige, der um Hilfe gebeten hatte. Raito hatte diese Eine für ihn sehr wichtige Frage gestellt um auch wirklich hundertprozentig sicher zu gehen, dass er nicht zu einer dieser Banden gehörten, die für ein wenig Geld selbst ihre eigene Mutter um die Ecke bringen würden. Als Chinatsu nun ein Treffen erwähnte zu welchem er unbedingt müsste, da wurde es wieder einmal klarer für den Schwarzhaarigen, dass sein Begleiter Gefahr für ihn bedeutete. Wer hatte schon ein wichtiges Treffen in Yokuchi? Der Uchiha hatte dennoch seine Hilfe zugesichert und war nun bereit ihm diese Hilfe zukommen zu lassen, schließlich handelte es sich bei seiner Wenigkeit um eine ehrbare Person. Nach Außen hin schienen Raito und Chinatsu sich fast schon völlig identisch zu sein. Beide zeigten gar keine, oder eher gesagt nur wenige Emotionen und sie Beide trugen Mäntel. Wenn das nichtmal die größte Gemeinsamkeit des Jahrhunderts, jedenfalls innerhalb von Yokuchi, war was denn bitte dann? Doch irgendetwas sorgte dafür, dass Raito innerlich einen gewissen Verdacht hegte. Was sorgte nur dafür, dass der sich als Shinji ausgebende Uchiha, in irgendeiner Weise verbunden mit seinem Gegenüber fühlte? Wäre die Haarpracht Raitos weiß gewesen, dann hätten die beiden wie Verwandte aussehen können. Eine ähnliche Größe... eine ähnliche Statur... sogar die Augenfarbe ähnelte sich bei den Beiden, der wohl einzigst merkliche Unterschied waren die Rottöne, denn während bei Chinatsu der Rotton eher heller war, handelte es sich bei Raitos Augenfarbe um einen etwas dunkleren Rotton. War dies wirklich alles Zufall? Ohne, dass man es von Außen bemerken konnte schien Raito zuersteinmal in seinen Gedanken versunken zu sein. Während er in seinen eigenen Gedanken versunken war stolzierte er einfach aus dem Dorf heraus und achtete nicht weiter auf seinen Begleiter. Als er jedoch fertig war zu überlegen drehte er sich zu Chinatsu um, welcher ihm logischerweise gefolgt war. " Entschuldigt bitte, dass ich derart voreilig vorrausgestürmt bin, doch wollte ich mich nicht unnötig lange innerhalb des Dorfes aufhalten. Ich ging extra voraus und erklärte nicht weiter, da ich mich vollends darauf konzentrieren musste dafür zu sorgen, dass wir nicht verfolgt wurden. Nun... ich habe euch von meinem Eid erzählt, oder? Falls ihr euch berechitgterweise gefragt habt, warum ich gerade hier bin, so will ich euch die Antwort nun offenbaren. In Kaerutera betet jeder der Einheimischen eine Krötengottheit an... welche monatlich Opfer zu fordern scheint. Ich wollte mich mit eben dieser Tatsache näher beschäftigen, doch fand ich nichts Brauchbares heraus... Ich bekam nichts von den Menschenopfern mit, welche angeblich dort stattgefunden haben sollen... " Als Raito nun ausgesprochen hatte ging er einfach weiter ohne weiter auf Chinatsu zu warten. Dies sollte nicht verwunderlich sein, schließlich waren die beiden sich völlig fremd.

Yuudai wank ab, als sich sein Führer entschuldigte, für seine Geschwindigkeit der Reise entschuldigte. Es störte ihn gewiss nicht schneller an sein Ziel zu gelangen. Doch die Gegend wurde von Meter zu Meter sumpfartiger oder bildete er sich dies nun ein? Hier sah alles so trostlos aus, da hatte man zwanghaft das Gefühl, dass es schlimmer wurde und nicht besser. “Wer uns verfolgt sollte sich zwei Mal überlegen, ob er in unsere Reichweite gelangt. Du wirst dich sicherlich wehren können und wie man augenscheinlich an meinem Nodachi erkennt, ich mich auch. Wer begibt sich schon freiwillig in ein solch trostloses Land begeben, wenn er nicht in der Lage war sich zu verteidigen.“, sagte er klar und entschieden. Seine Abneigung gegen diesen Flecken Erde, war offensichtlich. Es war wirklich schwer dies zu verbergen, denn er fühlte sich alles andere als wohl, trotz all seiner Professionalität als ANBU. Während er seine Gedanken zu diesem Land sammelte, erzählte er etwas darüber, dass die Leute hier eine Krötengottheit anbeteten. Er selbst hielt vom Beten nicht viel und kann es einfach nicht nachvollziehen, wie man angeblich Menschen opferte, für eine Gottheit die eigentlich gar nicht existierte. “Und du glaubst, dass es diese Gottheit wirklich gibt? Wenn du ihnen helfen wolltest, hättest du ihnen vielleicht beibringen sollen keine Gottheit anzubeten.“, sagte er und sah Shinji an. Woher kannte er ihn. Er kannte ihn mit Sicherheit und er dachte gerade nach, woher… Ein Steckbrief war nicht unwahrscheinlich, aber genau konnte er es noch nicht sagen. Vielleicht in den nächsten Stunden, vielleicht würde er dann auf seine Identität kommen. Er zog seine Klinge aus der Schwertscheide und besah sie sich. Er war nun ein paar Tage unterwegs und hatte sich noch nicht wirklich um seine Klinge gekümmert, doch sie war so scharf, wie eh und je. Prüfen musste er es nicht, also schob er die Klinge wieder zurück und musterte seinen Leiter. Wäre er in der Lage, dieser Klinge zu widerstehen? Es war eine wirklich schwere Frage, weil er keinerlei Informationen über ihn hatte, aber irgendwie war er sich sicher, dass er ihn nicht einfach angreifen würde, das galt für sie Beide.


(Out: Als Missingnin, wäre es vielleicht recht vorteilhaft, wenn du deinen Steckbrief postest: Hier)

Raito war darüber erfreut, dass Chinatsu es scheinbar nicht einmal annähernd zu stören schien, dass der Rotäugige das Tempo dieses Trips vorgab. Auch für den Schwarzhaarigen hatte dies einige Vorteile, unter anderem konnte der Uchihasprössling dadurch selbst bestimmen, wie schnell er den Weißhaarigen loswerden konnte. Irgendetwas an Chinatsu strahle etwas Bedrohliches und somit Gefahr aus, doch was war es? Der Manteltränger musste verdammt vorsichtig sein, oder aber er würde irgendwann mit diesem Nodachi aufgeschlitzt werden. Da er selbst dies verhindern wollte, warum sollte wohl ziemlich offensichtlich sein, musste er einfach wachsam bleiben. Anstatt zu beschleunigen, als würde es sich bei dem Schwarzhaarigen um ein Rennpferd halten fing er jedoch an zu sprechen: " Nun zumindest ich weiß, dass es keinen ersichtlichen Grund gibt mir zu folgen. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass ich irgendetwas verbrochen habe. und ja es stimmt.. ich kann mich durchaus zur Wehr setzen. Sonst hätte ich wohl kaum angefangen mehr über die Gottheit herauszufinden, nicht wahr?... Ihr habt natürlich recht, dass es weitaus effizienter gewesen wäre, wenn ich sie dazu bekehrt hätte nicht an diese Gottheit zu glauben. Doch ist es wirklich sehr schwer Traditionen und Bräuche zu verändern, vor allem dann wenn man nicht einmal dazu gehört. Ich redete durchaus mit einigen Einwohnern über ihre Bräuche, doch sie waren mehr als nur einfach verklemmt. Sie zeigten sich völlig unkooperativ es ist verwunderlich, dass es überhaupt solche Gerüchte gibt, schließlich ist es nicht gerade ein totgeredetes Thema. Nun.. eigentlich kann ich es den Einwohnern von Kaerutera nicht sonderlich verübeln. Sie leben in ständiger Angst vor Überfällen und wahrscheinlich fürchten sie sich vor den Ninjastaaten.. sie sind mittellos und kein geeinter Staat... " Als Raito ausgesprochen hatte schaute er kurz zurück zu dem Dorf, aus welchem sie gerade eben erst gegangen waren. Er hatte nicht nur zurückgeblickt, sondern sich auch zurückgedreht. Sein Mimik war noch immer so kühl und emotionslos wie davor und als er sich zurückdrehte fing er erneut an ein relativ hohes Marschtempo vorzugeben. Er hatte schließlich das gesagt, was er sagen wollte.

Der Bursche war ihm noch ein Rätsel. Wenn er doch nichts verbrochen hatte, wieso war er dann hier und nicht in irgendeiner der Staaten in diesem Land? Er hatte die freie Wahl und man würde sich über die Unterstützung eines scheinbar recht talentierten Burschen freuen. Irgendwas stimmte in seinen Augen nicht mit ihm und irgendwie schien er ihm bekannt vorzukommen. Nicht weil er ihn sonderlich gut kannte, aber irgendwie hatte er ihn sicher schon das ein oder andere Mal gesehen und vielleicht sogar zuvor bereits mit ihm gesprochen. Schwarze Haare und vermutlich ein Missingnin… Ich habe ihn unter Garantie bereits im Bingobook gesehen, zu dumm, dass ich es jetzt schlecht hervor ziehen kann und nachschauen kann., dachte er und sah von hinten zu dem Burschen, welcher ihm weiteres über das Dorf erzählte. “Da wir ja noch eine Weile unterwegs zu sein scheinen, kann ich dich ja ein wenig weiter ausfragen. Wieso lebst du hier in dem gesetzlosen Land? Wenn du nichts verbrochen hast, dann hast du doch keinen Grund hier zu sein. Hier ist nichts was dich hält und du hast in diesem Dorf nicht wirklich danach ausgesehen, als wenn du dich amüsierst. Ich will mir nichts anmaßen, aber du hast wirklich nur so ausgesehen, als wenn du vor dich hin vegetierst wärst.“, sagte er und zwar mit der Absicht den Burschen zu provozieren. Wieso auch nicht? Provokation war eine der besten Möglichkeiten Informationen aus einer Person zu bekommen. Natürlich nur wenn sie auch darauf ansprang. Er hatte nicht das Bedürfnis ihn zu eliminieren, aber vor einem Kampf würde er ebenso wenig zurückschrecken. Nicht in seiner Position und mit einer Position wie der seinen. Es war wichtig Informationen zu sammeln und wenn er es schaffen würde, dann könnte er bestimmt einen Bingo-Bookeintrag verfassen. Wenn dies denn nötig war, verstand sich.


Nachdem Yuudai dem Burschen, Shinji, eine Weile gefolgt war, dachte er nach. Wieso kannte er ihn. Erinnerungen machten sich in seinem Schädel breit. Er hatte ihn früher schon einmal getroffen und damals hatte er noch einen anderen Namen. Wieso kenne ich ihn… Wieso… Ein Kind, ebenso schwarzes Haar, rote Augen… , dachte er, versuchte dann irgendwie wieder an das Bingobook zu denken und dann kam es ihm. Ein Junge, aus einem Clan, irgendwann dazu entschlossen das Dorf zu verlassen und seither ein vermisster Shinobi. Jede Spur verloren. Er war kein normaler Junge, er trug das Gen der Gründer in sich. Er war ebenso wie er selbst ein Uchiha. Gerade wollte er schon den Namen des Jungen nennen, doch dann verbiss er es sich und sah lieber weiter genauso unbekümmert seinen Hinterkopf an.
Sie reisten eine Weile, dann kamen sie schließlich in Kurairoji an. Es war im Vergleich zu dem Dörflein, wo er mit Shinji herkam eine prächtige Stadt, wobei sie dennoch nicht schön war.

TBC: Kurairoji