Die Ninja-Akademie ist eine Schule, in der jüngere Menschen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, Ninja zu werden, in deren Grundlagen unterrichtet werden. Es werden Nin-, Tai- und Genjutsu gelehrt, die man in praktischen und theorethischen Prüfungen anwenden muss, um zu bestehen. An dieser Schule unterrichten meist Chúnins.
Wie ein Geist war sie durch die Straßen gewandert und hatte sich dorthin gemacht, wo sie gelernt hatte zu leben. Wieso sie sentimental wurde? Das konnte sie sich nicht erklären, vielleicht brauchte sie die Erinnerung an den Aufstieg, an den Weg aus ihrer Qual. Wieso hatten die beiden sie überhaupt hierhin gelassen? Leicht war ein Baum erklommen, von welchem sie direkt auf das Unterrichtsgebäude und den Schulhof sehen konnte. Tag für Tag hatte sie sich geprügelt. Siebe Tage in der Woche war sie hier gewesen, um zu trainieren, zu lernen und sich zu messen. Irgendwann war sie besser geworden, war gut geworden. Wenn Kinder begannen wirklich Angst zu haben, dann war man auf dem besten Weg zu dem Respekt, den man brauchte und genau diesen hatte sie gebraucht. Jahr für Jahr hatte sie die Schläge von ihrem Vater hier weiter gegeben, doch da er so ehrenwert gewesen war, hatte niemand etwas gesagt, nicht bei ihr, nicht bei ihm. Niemand hatte ihr geglaubt, dass er sie schlug und später auch nicht, dass es ihr Mann tat. Alle hatten sie fort gesehen, alle hatten sie geschwiegen. Dieser Abschaum von Menschen, wie hatten sie nur gekonnt. Sie wollte die Faust ballen, ihrer Wut Ausdruck verleihen, doch da war nichts als dumpfe klaffende Leere, die Leere, welche sie seit ihrer Kindheit begleitete hatte und Jahr für Jahr stärker geworden war. Sieben Jahre hatte sie gehofft, dass ihr Vater die Drohung nicht wahr macht, dass er sie aus mangelnder Integrität nicht wirklich an einen Mann gab, doch er hatte es getan, ohne Rücksicht auf sie. Warum hatte sie sich damals noch darüber gewundert? Er war ein Arschloch durch und durch, am liebsten hätte sie ihn früher schon im Schlaf erstickt, doch das hätte nichts außer mehr Schläge gebracht. Einmal hatte sie vor seinem Bett gestanden, war jedoch wieder gegangen, weil ihre Mutter sie fort gezehrt hatte. Es hätte keine Zwecke, es hätte keinen Sinn, das sagte sie immer wieder und wieder. So oft hatte sie dafür auch ihre Mutter geschlagen, den Schmerz weiter gegeben, die Frau angeschriene, weil sie nichts tat. Letzten Endes wehrten sich nur die Kinder in der Akademie nicht. Wie ein Kind saß sie auf ihrem Baum, sah in den Nebel zu ihren Füßen und unwillkürlich schwemmte das Bild von seinem Tod in ihr hoch. Sein blick war düster auf ein Ebenbild von ihr gerichtet gewesen, sein Blick war überheblich, er selbst war es, während er um den Hals seiner Tochter griff und diese würgte. Als er merkte, dass er das Falsche Kind würgte, ragte die Klinge der Frau aus seinem Herzen, war blutverschmiert und am Dorn tropfte das Blut gemächlich herab. Wer nicht aufpasste wurde auch in diesem Clan mit dem Leben bestraft, man sollte also immer bereit sein sich zu verflüssigen.Das war wohl die schwäche ihres Vaters gewesen, seine Überheblichkeit. Im Tod würde er eine grau nie Wieder als schwach sehen. Während sie selbst sich mit dem Fuß gegen seinen Rücken stemmte, die klinge heraus zog und sah wie er zu Boden fiel, spürte sie das etwas in ihr verschwand, sie erinnerte sich daran als wäre es gestern gewesen. Es war als fiel ein druck von ihr ab, seit diesem Tag war da nur noch leere, kein höheres ziel aus die Zuneigung ihrer Liebsten Kage zu erlangen. Alles andere war ihr gleich, würde ihr immer gleich sein. Wenn sie versuchte diese Leere zu beschreiben musste sie an eine Holzkugel denken, die vollkommen leer war. Nur das leichte klopfen erzeugte einen klang, füllte den Körper mit Leben. Was war ihr Klang, die Melodie, wahrscheinlich nur die rosahaarige Schönheit. Sie hatte immer alles unter Kontrolle und wenn nicht stellte Michiru sich gerne zu neben sie, beruhigt sie und gab ihr die Kontrolle und wenn es nur die Kontrolle über sich selbst war. Nur zu gerne tat sie was die Frau verlangte, würde wohl alles tun was sie jemals sagte, egal um was es gesehen würde. Wo keine Respekt vor dem Leben war, würde auch niemals ein Funken davon entstehen. Träge lies sie das eine Bein von dem Baum hängen und sah wieder in den Nebel, als würde sie etwas suchen. Doch dort unten war nichts, nur die Schatten ihrer Vergangenheit, sie hasste jede Sekunde ihrer Kindheit, verabscheute jeden um sich herum. Das sie vorzugsweise Männer tötete kam nicht von ungefähr. Aber was brachte das philosophieren. Es würde nichts ändern, nicht heute oder Morgen. Wenn man nun zum morgen kam, dieser zeigte sich langsam. Es dämmerte am Himmel, wurde ein wenig rosa, vielleicht auch rostrot oder wie auch immer man den Himmel ausdrückte oder in Worte faste. Es sah zu ihrem bedauern nicht nach Regen aus, heute würde es wohl nur nebelig sein und vielleicht auch nebelig bleiben, wenn sie Glück hatte. Immerhin ein wenig Wasser mit dem sie leben konnte. Träge zog sie sich die Klinge von dem Rücken und hielt sie empor. Das Metall glänzte ruhig und ab und an lies sie das Wasser durchschimmern. Es zirkulierte hin und her, so wie in ihrem Körper, trieb ein schönes Spiel. Wieder wurden ihre Augen schwer, sodass sie sich zwang zu stehen. Sitzen war so viel bequemer, aber die Müdigkeit, die schwere in ihren gliedern lag, trieb sie zur Bewegung, zum stehen. Egal wie müde sie war, es würde ein schlaflose Nacht werden, wie immer, wenn sie keine Tabletten nahm. Da sie schon wach war, griff sie in die Seite und schluckte eine ihrer Hyōrōgan, so blieb sie immerhin wach und ein wenig schwungvoll. Mit diesem medikamentösen Elan sprang sie von dem Baum herunter, in den Nebel. Dieser umhüllte sie sofort und verbarg sie, wie einen Geist. Träge schritt sie über den Trainingsbereich, zu den Holzfiguren und sprang auf das Dach des Gebäudes. Die Sonne war höher gestiegen, ein wenig zumindest. Der Tag begann also einmal mehr und sie würde sich auf den Weg machen, um sich neuen Tabletten zu besorgen, immerhin waren ihre Schlaftabletten bald vollkommen erschöpft. Einige trug sie noch bei sich, aber das war ihre eiserner Reserve und diesen würde sie erst anrühren, wenn man ihr neuen ausgestellt hatte. Dann würde sie sich vielleicht bei der Kage ins Büro setzten und ein wenig schlafen, bis diese wieder bei ihr war. Aber erst einmal musste sie ins Krankenhaus um sie diese Wunderpillen zu besorgen, müde, jedoch aufmerksam sprang sie vom Dach hinab und schritt zum Krankenhaus.