Tamashii no Utsuri
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Tamashii no Utsuri

Ein RPG in der Welt der Shinobi
 
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Kaminishi Kana
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BeitragThema: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeMo Jun 24, 2013 7:36 pm

Wie viel Zeit war vergangen? Kana wusste es und doch kam es ihr vor, als wäre ihre Schwester schon so lange tot. Die Weisshaarige betrachtete ihre Hände, sah das Blut noch immer rotglühend durch ihre Finger rinnen. Sah noch immer die schreckensweiten Augen ihrer Zwillingsschwester und das Flehen darin. Sie hatte nicht mit einem Angriff gerechnet, nein. Hitomi war schon immer eine zuversichtliche und gutmütige Person gewesen. Sie erwartete nie das Schlimmste und genau das war ihr Fehler gewesen. Kana wusste, wie ihre Zwillingsschwester war, wusste, wie sie sich verhielt und sie wusste auch, dass Hitomi niemals erfahren würde, wer für ihren Tod verantwortlich war. Und doch schien es, als würde eine anhaltende Stimme in Kanas Gewissen reden und ihr zuflüstern, dass Hitomi es bemerkt hatte. Das ihre Zwillingsschwester gespürt hatte, dass es Kana war, die ihr das Kunai in die linke Brustseite gerammt hatte, dicht am Herzen vorbei. Im letzten Augenblick hatte Kana gezögert und so kam es, dass sie ihr Ziel verfehlt hatte. Eine grausame Wunde war dadurch entstanden. Rotes, klebriges Blut war ihr ins Gesicht gespritzt und hatte ihre Maske dunkel gefärbt, die sie sich über Mund und Nase gezogen hatte. Ihre Schwester konnte sie nicht erkannt haben, sie war vermummt aufgetaucht, hatte sich darauf konzentriert, nicht zu sprechen und allgemein keinen Mucks von sich zu geben. Hatte darauf verzichtet sie mit einem Kirstall zu durchbohren und stattdessen ein einfaches Kunai genommen. Und doch hatte sie das Gefühl, das Hitomi wusste, dass Kana es war. Aber wenn sie es gewusst hatte, wieso hatte sie es dann zugelassen? Eine stille Übereinkunft? Hatte Hitomi gewusst, dass 'sie' Kana schicken würden? Wusste sie, das ihr Tod nahe war?
"Du bildest dir das nur ein ...", murmelte sie leise zu sich selbst und seufzte. Ihre Gedanken bekriegten sich innerlich selbst. Eine Seite hatte ein unglaublich schlechtes Gewissen und hätte am liebsten alles gestanden und dann alles aufgegeben und die andere Seite zwang sie, einfach weiterzumachen. Ihren Weg zu gehen und das, was passiert war, hinter sich zu lassen. Wie immer gewann die rationale Seite und somit lebte sie - nur konnte sie die andere Stimme eben nicht einfach ausblenden, die ihr das schlechte Gewissen wie ätzendes Gift in ihren Kopf träufelte.
In ihren Träumen hatte sie oft das schmerzverzerrte Gesicht ihrer Schwester gesehen, das ihr vorwarf, dass sie es hätte beenden sollen. Anstatt sie, wie es der Auftrag verlangt hatte, zu töten, hatte Kana ihre Schwester laufen lassen, nach dem sie sie schwer verwundet hatte. Mit schwerem Herzen hatte sie sich von der fliehenden Person abgewandt und war im Schatten verschwunden. Am liebsten hätte sie den Schaden wieder gut gemacht, den sie angerichtet hatte, doch das Blut, dass sie an ihren Händen kleben hatte, liess sich nicht einfach so wieder abwaschen. Etwas, das Kana zu diesem Zeitpunkt durch eine bittere Lektion erfahren musste. Sie hatte gedacht, sie wäre genug gefühlskalt, um diese Mission zum Wohle des Clanes erfüllen zu können, schlussendlich hatte sie dann doch versagt und hatte Hitomi laufen lassen. Sie hatte sie gehen lassen in der stillen und verzweifelten Hoffnung, dass sie überleben mochte, auch wenn das für Kana selbst ein unangenehmes Urteil bedeutet hätte. Aber sie wäre bereitgewesen dies in Kauf zu nehmen.
Kana straffte ihre Schultern, erinnerte sich daran, dass sie diese emotionale Schiene hasste und nicht weiter über vergangene Dinge nachdenken sollte. Ihr Blick glitt auf das Foto ihrer Schwester, welches auf dem Sargdeckel stand, in welchem der tote Körper ihrer Zwillingsschwester lag. Sie hatte das zu verschulden und zwar ursprünglich gewollt. Irgendeine höhere Macht hatte anscheinend den Erfolg von Kanas Mission gewünscht, denn sie war in den Armen ihres Ehemannes gestorben. Kana ballte kurz eine Hand zur Faust, bevor sie sie langsam wieder lockerte und eine Maske der Emotionslosigkeit aufsetzte. Sie durfte sich nicht gehen lassen! Ihr Blick schweifte umher bis sie den Ehemann fand. Tsuki Jiyu. Der Mann, der letzendlich für dieses Leid verantwortlich war, immerhin hatte er ihrer Schwester diese Flausen in den Kopf gesetzt. Hatte er von der Eigenart ihres Clanes gewusst? Selbst wenn, hätte ihn das von dieser Tat abgehalten? Fragwürdig.
Jiyu stand mit dem Rücken zu ihr. Gemächlich trat sie auf ihn zu und trat an seine Seite. Gerade wollte sie ihn höflich begrüssen, als ihr Blick auf ein Baby, einwickelt in eine Decke, auf seinen Armen fiel. Sie blinzelte kurz überrascht, verfiel dann jedoch wieder in ihre kalte Art zurück.
"Mein Beileid, Jiyu.", sagte sie staubtrocken, wobei ihr Blick noch immer auf das Baby geheftet war, "Mir war nicht klar, dass Hitomi und du ein Kind hattet.", es hat also überlebt, fügte sie gedanklich hinzu und wünschte sich fast, dass das Baby mit der Mutter gestorben wäre. Als sie ihre Schwester nach langer Zeit wiedergesehen hatte, war sie hochschwanger gewesen. Das war auch ein Grund, weshalb sie sie laufen liess. Nun hatte es sich jedoch zu einer denkbar schlechten Situation verändert. Hitomi war gestorben und das Baby hatte überlebt. Das war nicht gut. Sie wusste, dass ihre Clanmitglieder das in Erfahrung bringen würden und damit einhergehend würde eine Auftrag folgen und Kana hatte schon eine leise Ahnung, wie die Anweisungen dafür lauten würden.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeMo Jun 24, 2013 8:18 pm

Die Erinnerungen brannten wie Feuer in seinem Gehirn und zerquetschten alle Hoffnung die in seiner Brust jemals existiert hatte. In diesem Augenblick in dem er vor dem Grab seiner Frau stand und das kleine Bündel seines Sohnes behutsam im Arm hielt, spielte sich in dem Gesicht des Mannes vieles ab. Durch das Sonnenlicht verbarg er seine Augen hinter einer getönten Brille, während Tränen über seine Wangen rannen. Stumm und schleichend, als wären sie überhaupt nicht da. Seine Kiefermuskulatur war zum Zerreißen angespannt und seine Lippen zu einem dünnen Strich gezeichnet. Ein Bild was verzerrt zwischen Wut, Verzweiflung und Trauer war. Immer wieder bürdete er sich selbst auf die glasklaren Erinnerungen von Hitomi’s in seinen Kopf auftauchen zu lassen. Es war, wie ein Film der sich vor seinen Augen abspielte. Er hatte bezüglich der bevorstehenden Geburt von Okuri mit dem Clan sprechen müssen, bevor er nach Hause kam. Ein Zettel an der Tür sagte ihm, dass seine Frau spazieren war. Wie immer natürlich ohne jemand der dabei war. Lächelnd setzte sich Jiyu ins Wohnzimmer und hatte einfach auf sie gewartet. Der Tag war unglaublich anstrengend für ihn gewesen und im Allgemeinen litt der Iryônin an häufiger Müdigkeit. Eine Nachwirkung seines Fotografischen Gedächtnisses. Sein Erwachen war wohl das schlimmste, was er jemals hatte. Eine Hand berührte sein Gesicht und holte ihn aus der traumlosen Schwärze. Als er müde seine Augen öffnete stand vor ihm Hitomi. Er schenkte ihr ein müdes Lächeln, welches sofort in seiner Bewegung erstarrte. Das Gesicht seiner Frau war aschfahl. Blut… ja er erinnerte sich daran, dass unglaublich viel Blut an ihrem Körper klebte. Seine Handlungen wurden sofort von seinem professionellen Verstand eines Iryônin übernommen.
 
Die erste Untersuchung seiner Frau hinterließ ein grausames Ergebnis. Ein Stich hatte ihr Herz verfehlt, aber eine naheliegende Arterie verletzt. Als Jiyu sie fragte, wer sie angegriffen hatte, flüsterte Hitomi ein paar Worte die er kaum verstand. Sie stand offensichtlich unter Schock und fragte immer wieder nach ihren Sohn, ob es ihm gut ging. Okuri sollte eigentlich erst in zwei Monaten geboren werden, sodass er sich nicht sicher war ob ihr Sohn überhaupt diesen Schock überleben würde. An diesem Abend kämpfte er förmlich um das Leben seiner Frau und das seines Sohnes. Beide würde er nicht retten können, dass wusste er. Hitomi starb, weil sonst Okuri hätte sterben müssen. Eigentlich war sich Jiyu sicher beide retten zu können, aber dafür war sie zu schwach gewesen, dafür war er zu schwach. Die Realität war nicht mehr zu ändern. Jin stand mit seinem Sohn ein paar Wochen später bei ihrer Beerdigung. Die Behandlung hatte auch ihn sehr viel Kraft gekostet, sodass er erst einmal alles nach hinten verschob. Ebenso weil man versucht hatte raus zu finden wer der Mörder von Hitomi war. Man konnte es jedoch nicht feststellen – nichts konnte man feststellen – außer das ein Kunai die Mordwaffe war.
 
Eine Stimme riss ihn aus den Gedanken und ließ ihn kurz fast erschrocken über die Ränder der Brille blinzeln. Es war die Schwester von Hitomi. Wie hieß sie noch gleich? Staubtrocken wurde ihm ein Beileid entgegen geworfen. Dadurch würde sie jedoch auch nicht mehr Leben! Ein Lächeln zeigte sich auf seinen Lippen. »Klingt wirklich sehr beileidig«, meinte er im genau den gleichen Tonfall – sogar unglaublich gut nachgemacht. Bei der Feststellung, dass er ein Kind hatte, zog er Okuri enger an sich. Ja – er hatte die letzten Wochen niemanden an ihn ran gelassen. Keiner durfte ihn anfassen. Selbst, nachdem er nach der Behandlung schwerfällig zu seinem Elternhaus sich schleppte und dort zusammen klappte, wollte er nachdem erwachen sofort seinen Sohn sehen. Sein Geist hatte einen unglaublichen Schock erlebt, der vermutlich noch sehr lange anhielt. Erst sein Vater beruhigte seinen Sohn in dem er ihn fest ins Bett drückte und anbrüllte. Über die Tatsache lächelte er wieder und musterte kurz die Frau. »Du bist ihre Zwillingsschwester… sie hat viel über dich erzählt.«
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeMo Jun 24, 2013 9:58 pm

Es war erstaunlich wie gut Jiyu sie nachahmen konnte. Er traf ihren trockenen Ton ziemlich genau und es erschreckte Kana schon fast. Aber das war eine dieser seltsamen Eigenarten von ihm. Wie Hitomi ihn so sehr lieben konnte, war für Kana noch immer sehr fragwürdig, für sie kam er einfach nur wie ein seltsamer Kerl vor, der etwas zu sehr auf sein Aussehen vertraute. Er war ein Draufgänger und das sich ihre Zwillingsschwester in solche Typen verliebte, war gleichermassen überraschend wie auch depremierend. Sie seufzte leise und hielt sich gerade noch davon ab, abfällig mit den Augen zu rollen, bevor sie die Arme vor der Brust verschränkte.
"Sie war meine Schwester, natürlich ist mein Beileid ernst gemeint.", erläuterte sie und warf ihm damit vor, dass er sie zu unrecht beschuldigte, "Und ja, Hitomi war meine Zwillingsschwester. Du, als ihr Ehemann, müsstest das ja wohl am besten wissen. Oder bist du seit neustem er-", sie brach ab und schluckte ihre zynischen Worte runter. Leicht schüttelte sie den Kopf und sah zu dem Foto das ihre Schwester zeigte. Sie wirkte fröhlich und gut gelaunt. Das war sie meistens gewesen. Die Erinnerungen waren wie feine Nadelstiche in ihr Herz. Kana wünschte sich, sie könnte es wieder rückgängig mache, aber sie wusste, dass das völlig unmöglich war. Leise seufzte sie und drehte sich wieder zu Jiyu um. Sie musterte ihn einen kurzen Augenblick, bevor sie sich bemühte, einen versöhnlichere Tonfall anzuschlagen, auch wenn sie das viel Selbstkontrolle kostete.
"wie ist sie ... gestorben? Ich habe gehört, du warst bei ihr, Jiyu. Wie ist sie gestorben? Weiss man, wer ihr das angetan hat?", sie brach kurz ab und ihre Finger gruben sich in den Stoff ihrer Ärmel, "Hat sie gelitten?"
Natürlich war es dumm zu fragen, ob sie gelitten hatte, denn Kana wusste es. Zumindest konnte sie es erahnen. Mit Sicherheit hatte Hitomi grosse Schmerzen erleiden müssen. Und die Geburt musste auch sehr unangenehm gewesen sein. Kana betrachtete das Baby genauer. "Sie hat also viel über mich erzählt, hm?", wiederholte sie dann seine Worte und klang nun wieder etwas gefasst als zuvor, als sie nach dem Tod ihrer Schwester gefragt hatte, "Ich hoffe, sie hat nichts schlechtes erzählt. Sie hat mir auch einiges über dich erzählt, aber nicht annähernd genug ...", erklärte sie und spielte darauf hin, dass sie zusammen ein Kind hatten von dem Kana bis zum Tag ihrer Mission keinen Schimmer davon hatte. Hätte sie nur vorher gewusst, dass sie schwanger war! Dann hätte sie ihre Clanmitglieder irgendwie umstimmen können ... womöglich. Sicher war sie sich dessen jedoch auch nicht.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeDi Jun 25, 2013 12:44 am

»Du musst mich nicht darüber belehren, was ich als Ehemann wissen sollte. Dein Beileid hätte der Wüste von Sunagakure ehre machen können – aber darüber muss ich dich auch nicht belehren. Ich weiß es zu schätzen, dass du hier bist«, entgegnete er in einem ruhigen Ton und warf einen Blick auf seinen Sohn nieder. Er war noch immer sehr anfällig für die Umgebung und reagierte vor allem auf Unruhe sehr empfindlich. Sanft drückte er den kleinen näher an sich und hob die Augen zurück auf die Frau, dessen Namen ihm einfach nicht einfiel. Ihr Aussehen glich der von Hitomi so sehr, dass es ihm sogar in der Seele schmerzte. Das einzige was jedoch fehlte war dieser Glanz in ihren Augen in den er sich verliebte. Dieser ständig positive Ausdruck darauf, der ihm zeigte, dass die Welt in Ordnung war. Mit der Schwester hatte er sich jedoch noch nie wirklich gut verstanden und die meiste Zeit waren sie wohl in Wortgefechte verstrickt – obwohl sie sich eigentlich noch nicht allzu oft gesehen hatten. Jiyu ließ nachdenklich den Blick über die hinweg gleiten und musste unwillkürlich auch bei ihr feststellen, dass ihre weißen Haare der Schneefarbe Konkurrenz machen konnte. Kurz zuckte dabei ein Bild durch seinen Geist, wodurch er hinter der Sonnenbrille die Augen zusammen drückte. Dadurch, dass er Okuri auf dem Arm trug, konnte er sich nicht an die Stirn fassen um sie sich zu reiben. Solche Erinnerungen konnte man sicher als Flashback einordnen, auch wenn sie es nicht wahren. Trotzdem blitzten sie immer mal wieder auf um ihn deutlich ähnliche Situation zu zeigen. Diesmal zeigten sie die weißen Haare von Hitomi. Schlussendlich waren sie jedoch an den Spitzen Blutrot gewesen. Jiyu zwang seine Aufmerksamkeit zurück auf … Snow. Ja der Name passte wahrlich. So kalt wie Schnee war sie auf jeden Fall.
 
Die Frage der Frau ließ ihn kurz die Stirn runzeln, bevor er seitlich wegblickte und die Lippen kurz zusammenpresste. Wie viele hatten ihn bereits danach gefragt? Wie ist sie gestorben? Ein gefühltes Dutzend Mal hatte er es bereits kurz und knapp erklärt. Diesmal entschloss er sich jedoch der Schwester die volle Wahrheit zu erzählen. Denn immerhin stand sie ihr viel näher. »Sie hatte nach der Geburt von… «, erklärte er und unterbrach sich bereits jetzt das erste Mal selbst und musterte seinen Sohn. Wirklich peinlich, wenn man den eignen Namen seines Sohnes vergaß. »Sie hatte unglaublich viel Blut verloren. Es war eine Stichverletzung in ihrer linken Brust, zirka 2 Zentimeter von ihrem Herz entfernt. Durch die Flucht vor dem Angreifer, kam sie bereits sehr geschwächt zu Hause an. Ein Wunder, dass sie überhaupt gehen konnte. Ich habe versucht ihr… «, führte der Iryônin weiter und schloss hinter der Sonnenbrille seine Augen. Die Bilder tauchten so glasklar wieder auf, dass ihm schlecht wurde. Mit einem leichten Kopfschütteln tat er es jedoch ab. Die ruhige Professionalität eines Arztes verdeckte seine Miene plötzlich. Diesen Wandel sah man sogar deutlich in seinem Gesicht. »Ich habe versucht sie zu retten und die Verletzung teilweise behandeln können. Ihr Körper versuchte sich jedoch selbst zu schützen, wodurch die Wehen einsetzten«, erklärte er knapp und blickte wieder auf das Bündel hinab. Weiße Haare schauten hervor und auch öffnete der Junge seine Augen, wodurch man die gleichen Augen sah die Jiyu hatte. Nur die Gesichtszüge würden wohl den seiner Frau gleichen, auch wenn man es noch nicht sah.
 
»Sie war viel zu schwach um eine Geburt zu überstehen, geschweige denn das es der Junge hätte.« Damit verstummte er an dem Teil, der ihm wohl am meisten schmerzte. Dadurch das Hitomis Körper wirklich sehr geschwächt war, hätte sie Okuri niemals auf die Welt bringen können. Sie hätte vermutlich vorher einfach das Bewusstsein verloren, denn an dieser Grenze schwebte sie bereits. Je heftiger die Wehen wurden umso schlimmer wurde ihr allgemeiner Zustand. Hitomi wollte jedoch nicht, dass ihr Kind starb – nein sie hätte es niemals zugelassen. Beiden wurden in dem Augenblick klar, dass egal wie sie es drehen würden ihr tot kommen würde. Der letzte Kuss besiegelte ihre Entscheidung. Ein Kuss den er wohl über Jahre hin noch auf seinen Lippen spüren würde. Denn er schmeckte nach Eisen. »Nun, sie ist schlussendlich an den Folgen der Geburt gestorben. Sie verlor bei dem Bauchschnitt sofort das Bewusstsein und bekam von dem Rest nicht mehr viel mit.« Der Satz hörte sich fast kalt an, auch wenn es keinesfalls seine Absicht war.
 
Seine Augen hefteten sich wieder auf Snow, die er kurz musterte. »Deine Schwester hat nie schlecht über dich geredet. Dafür war sie nicht der Typ. Sie meinte, dass du es oftmals nicht leicht hättest, aber das sie gleichermaßen verstehen würde warum du so bist. Sie nahm Dir diese trockene Art niemals übel. Keine Sorge.« Er zwang sich sanft zu Lächeln auch wenn er nach der letzten Erklärung eigentlich lieber sich zurückgezogen hätte, aber er stand seinen Mann. Denn niemals würde man bei ihm sehen, dass er Schwäche zeigen wollte, schon gar nicht wenn er seinen Sohn bei sich trug. Okuri würde er mit seinem Leben beschützen und auch nie wieder hergeben.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeDi Jun 25, 2013 6:05 pm

Unwillkürlich zuckte eine Augenbraue nach oben als Jiyu erklärte, dass sie ihn nicht belehren musste und er sie ebenfalls nicht. Wer sprach hier von Belehrungen? Es war nur ein Scherz gewesen, ein zugegeben geschmacksloser in Anbetracht der Situation, aber dennoch nur ein Scherz. Sie schüttelte also leicht den Kopf, was Jiyu jedoch wohl kaum wahrnehmen konnte. Sie enthielt sich einer Antwort diesbezüglich, weitere Diskussionen würden sie nur wieder nerven und dann überkam sie wieder die dringende Lust, irgendetwas zu schlagen oder zumindest ihre Nerven mit einwenig Alkohol zu beruhigen. Wenn man also mit einberechnete, dass Kana sich derzeit auf der Beerdigung ihrer Zwillingsschwester befand, war das womöglich kein so guter Schachzug. Sie hielt es also für klüger - und auch für besser - einfach zu schweigen, es hinzunehmen. Irgendwann würde sie es ihm schon zurückgeben. Kana merkte sich solche Dinge und sie war ziemlich nachtragend.
Als er dann auf ihre Frage einging, änderte sich ihre Gesichtsmimik ziemlich rasch. So sehr sie es auch schaffte, Grenzen zu setzten und Situationen voneinander zu trennen, so war sie nicht herzlos und es liess sie mitnichten kalt, dass ihre Schwester einen solch grausamen Tod erleiden musste - ihretwegen. Das Gewissen drängte sich erneut in ihren Verstand, wollte von ihr verlangen, dass sie sich hier und jetzt stellte, Jiyu die Wahrheit sagte. Kana war jedoch nicht so dumm um auf ihr schlechtes Gewissen zu hören, denn so sehr sie ihre Schwester geliebt hatte, sie hatte es für ihren Clan - ihre Familie getan. Und diese hatten am Ende bekommen, was sie wollten. Kana musste damit leben, ob sie es nun wollte oder nicht. Sie würde ihrem Clan keine Schande des Selbstmordes anheften und schon gar nicht Jiyu erklären, dass sie für den Tod seiner Ehefrau und ihrer eigenen Schwester verantwortlich war. Vorher würde sie Jiyu selbst umbringen!
Während Jiyu ihr vom Tod ihrer Schwester berichtete, breitete siche in flaues Gefühl in ihrer Magengegend aus und sie trommelte mit ihren Fingern auf ihren Oberarm. Die Weisshaarige war sich ziemlich sicher, das Jiyu sie auf der Stelle erschlagen würde, wüsste er, wer neben ihm stand. Wer wirklich neben ihm stand. Er sagte, er wäre froh dass sie hier war und sie glaubte ihm das, aber nur, weil er nicht wusste, was sie getan hatte. Das war der springende Punkt. Und dann war da noch ihr Kind. Dem Kleinen war ein schöneres Schicksal vorherbestimmt und Kana fühlte sich vor allem dem Kind gegenüber schuldig. Sie wusste auch, dass ihr Clan es wieder in ihrer Obhut wissen wollte. Kana hatte nicht vor, ihnen von dem Kind zu berichten und auch wenn sich kein einziges Clanmitglied auf der Beerdingung befand - ausser natürlich ihr selbst - wusste sie, dass sie überall ihre Informationen herbekamen. Irgendwie schienen sie alles in Erfahrung bringen zu können, dass sie brauchten und wollten. Es war schon fast unheimlich und umso gefährlicher war es für Kana, dass sie entschied, solche Informationen für sich zu behalten, schlimmer noch, sie hatte innerlich entschieden, dass sie Jiyu so gut es eben ging zu helfen, dass ihr Sohn nicht in die Klauen ihres Clanes gelangte ... Solange sie nicht den Auftrag bekam, ihn eigenhändig zu entführen.
Jiyus Worte bezüglich ihrer Schwester und wie sie über Kana geredet hatte, holten sie aus ihren düsteren Gedanken zurück und sie lächelte, bar jeglicher Freude. "Ja, Hitomi war die Gutmütigkeit in Person.", es glich schon fast einem richtig schlechtem Witz, dass Hitomi nur Gutes über sie erzählt hatte, "Natürlich verstand sie es, sie kannte unsere Familie ... Unseren Clan.", weiter sprach sie jedoch nicht, denn Jiyu kannte keine Einzelheiten, nur das Grobe ... Ausser natürlich Hitomi hatte ihm davon berichtet. Wieviel wusste er genau? Wusste er von der Habgierde ihres Clanes?
"Wie heisst euer Kind?", fragte sie dann um das Thema zu wechseln, ausserdem interessierte es sie, "Ist es ein Junge oder ein Mädchen? Ich hab nicht viel für Kinder übrig, aber es sieht ganz süss aus ... Denke ich.", sie stutzte, irgendwie schien es ihr, als müsse sie Jiyu irgendwelche netten Worte um den Mund schmieren, dass das die Situation erforderte. Aber sie war eine selten schlechte Person um andere zu trösten. Sie fand so gut wie nie die passenden Worte.
"Sieh es positiv, Hitomi hat dir immerhin etwas zurückgelassen. Ein Teil von ihr lebt weiter ... Oder so. Sowas sagt man zumindest häufig. Du verstehst?", sie winkte mit der Hand ab, "Wie auch immer, vergiss es einfach. Was ich sagen wollte ist: Du hast ein Kind von deiner verstorbenen Ehefrau, ich habe nichts was übrig bleibt von meiner Zwillingsschwester.", ihre Worte klangen bitter, auch wenn sie sich bemühte, sie trocken klingen zu lassen, "du hast eindeutig die bessere Karte gezogen."
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeMi Jun 26, 2013 5:12 pm

Es war wirklich ein Wunder das Kana lächelte. Jiyu hatte sie bisweilen recht selten mit diesem Gesichtsausdruck gesehen. Nachdenklich musterte er dabei ihre Züge und bemerkte, dass sie eine wirklich grausame Ähnlichkeit mit seiner Frau hatte. »Du könntest es auch – Lächeln ist ein guter Anfang und es steht dir«, meinte er typisch Charmant wie er eben war und streifte beruhigend seinem Sohn über den Rücken hinweg. Der kleine war tatsächlich schon recht aktiv, auch wenn man deutlich merkte das er noch sehr viel schlief. Er war darauf angewiesen täglich die Behandlung des Iryônin in Anspruch zu nehmen, damit sein Immunsystem stärker wurde. Die Worte über ihren Clan ließen ihn kurz nicken. Hitomi verlor niemals viel darüber, wie es dort war, abgesehen davon das sie ihm erklärte das sie ihr gemeinsames Kind erst einmal verheimlichen wollten. Warum wurde ihn eigentlich nie wirklich bewusst. Jiyu warf einen kurzen Seitenblick zu der jungen Frau und verzog sein Gesicht zu einer Grimasse. Wie hieß sein Sohn doch gleich? Er hätte sich den Namen wie den von Hitomi auf den Arm tätowieren lassen sollen. Seufzend stieß er die Luft aus den Lungen und blickte auf den kleinen runter.

»Ähm… er ist ein Junge und sein Name… ja… «, erklärte er langsam und erinnerte sich, dass Hitomi ihn sich irgendwo notiert hatte. Blinzelnd drückte er das Bündel an seine Brust und zog aus der Tasche den Zettel hervor ohne ihn wirklich suchen zu müssen. »Er heißt… O… kur… hm…. Grausame Handschrift… Okuru.« Nachdenklich drehte er den Zettel etwas und versuchte die Schrift seiner Frau zu entziffern. Damit er sich ihn merken konnte, hatte sie ihn extra aufgeschrieben. Kurz schob sich das Kichern in seine Ohren als sie ihm erklärte, wie niedlich sie es empfand das er ständig ihren Namen vergas. Seufzend sah er zurück zu Kana und runzelte über ihre „aufmunternden Worte“ nur etwas die Stirn. Denn eigentlich munterte es nicht wirklich auf, sondern klangen ziemlich bitter. Fehlte nur noch das sie aussah als hätte sie in eine Zitrone gebissen. »Du solltest dich nicht derartig ausgrenzen. Hitomi lebt in ihm möglicherweise weiter, ja… aber du bist ebenso ein Teil der Familie, ob du es willst oder nicht.« Jin presste kurz die Lippen zu einen engen Strich zusammen und rückte mit dem Handrücken umständlich seine Sonnenbrille zurück.

»Und vielleicht weißt du es nicht, aber du hast mehr von ihr, als du glaubst. Deine Mimik, wenn du genervt bist… sie schaut auch so drein.« Mit dem Finger tippte er Kana an die Nasenspitze und lächelte dann breit. Normalerweise war er ein recht positiver Mensch der andere gerne aufmunterte. Auch wenn ihn gerade selbst nach Trauer war und heute Abend es vermutlich über ihn her brach, wusste er das möglicherweise die Zwillingsschwester auch etwas Beistand brauchte. Denn egal wie Kalt sie sich gab, ganz würde es nicht an ihr vorbei gehen.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeDo Jun 27, 2013 6:27 pm

Als Jiyu ihr tatsächlich erklärte, dass lächeln ein guter Anfang sei und es ihr stehen würde, warf sie ihm einen vernichtenden Blick zu. "Hör auf, ich rutsch gleich auf deiner Schleimspur aus.", erwiderte sie trocken und schüttelte verständnislos den Kopf. Sie mochte solche Komplimente nicht, besonders nicht, wenn sie von solch einem möchtegern Frauenheld kamen! "Lächeln stand vielleicht Hitomi und mit solchen Kommentaren konntest du sie dir um den Fingern wickeln, aber ich halte nichts von leeren Worten die nicht ernst gemeint sind.", fuhr sie weiter und konnte sich diese Worte einfach nicht verkneifen obwohl sie vorgehabt hatte, an der Beerdigung ihrer Schwester etwas freundlicher zu sein. Leise seufzte sie, straffte ihre Schultern und wurde sich bewusst, dass ihr Gewissen ihr versuchte einzureden, dass sie gefälligst freundlicher sein sollte. Aber das wollte sie nicht sein, nicht jetzt, nicht heute, nicht hier. Jiyu lenkte dann jedoch die Aufmerksamkeit wieder auf sich, als er erklärte, dass das Kind ein Junge sei. Dann versuchte er ihr den Namen des Neugeborenen zu nennen, scheiterte aber augenscheinlich daran. Er zog doch tatsächlich einen Notizzettel hervor! Sie schielte auf jene Worte und wurde sich sofort bewusst, dass es Hitomis Schrift war. Sie konnte sie einwandfrei lesen, Jiyu hatte anscheinend seine lieben Probleme damit. Kana erinnerte sich noch gut, wie sie sich früher geheime Botschaften geschickt hatten in einer grausamen Handschrift, die nur sie zwei lesen konnten. Bei dem Gedanken lächelte sie innerlich, äusserlich blieb ihre Maske jedoch kalt.
"Okuri", verbesserte sie ihn dann eiskalt, "Dein Sohn heisst Okuri, nicht Okuru, falls das auf dem Zettel der Name des Babys sein sollte." Wie konnte man nur den Namen seines eigenen Kindes vergessen? Sie musterte Jiyu abschätzend und leicht abfällig, wobei ihre Augen bei seinem Gesicht hängen blieben. Nett anzusehen war er ja, aber womöglich war das auch schon alles, was er zu bieten hatte? Kana verstand einfach nicht, wie Hitomi ihren Clan dafür zurücklassen konnte. Trotzdem fühlte sie sich auch ihm gegenüber schuldig, immerhin schien er sie tatsächlich aufrichtig geliebt zu haben und nun war sie tot und er stand mit einem Neugeborenem alleine da. Diese Ausganssituation war natürlich ziemlich fatal und irgendwie auch unangenehm. Ob sie ihm ihre Hilfe anbieten sollte? Er holte sie jedoch aus ihren seltsamen Gedanken zurück, als er erklärte, sie solle sich doch nicht so dermassen ausgrentzen.
"Oh.", machte sie, "Tu' ich nicht, aber danke für deine Sorge. Ich wollte dich damit lediglich trösten. Du solltest wissen, dass ich nicht besonders gut darin bin, also erwarte keine kitschige Szene in der ich dich umarme und dir versichere, dass das Leben später wieder besser werden würde. Ich halte nicht viel von Lügen und solche Versprechen sind definitiv nicht einfach einzuhalten. Zumal ich das nicht beeinflussen kann, nicht direkt zumindest. Aber ich kann dir meine Hilfe anbieten, wenn du sie denn irgendwie und irgendwo gebrauchen kannst. Du warst immerhin der Mann meiner Zwillingsschwester, wenn du also Hilfe brauchst, lass es mich wissen.", fuhr sie fort und hätte sich in diesem Augenblick am liebsten selbst auf die Zunge gebissen. Hatte sie ihm eben tatsächlich Hilfe angeboten? Ja ... Aber womöglich auch, weil er nun alleine mit dem Baby dastand! "Ich meine, so alleine als Mann ist es sicher nicht einfach mit einem Baby, nicht wahr? Nicht dass ich eine gute Mutter wäre und ich werd' dem Kleinen auch mit Sicherheit nicht die Windeln wechseln oder die Brust geben, aber ...", sie zuckte mit den Schultern. Inwiefern sie dann dabei behilflich sein konnte, wusste sie zwar in diesem Augenblick wahrlich nicht, aber das spielte keine Rolle. Wichtig war, dass sie ihm ihre Hilfe angeboten hatte. "Und ich weiss, wir sind Zwillingsschwestern, wir waren zwar in vielen Dingen sehr unterschiedlich, letztendlich waren wir uns trotzdem in allem irgendwo ähnlich, auch wenn das seltsam klingt. Ich meine, wir sehen ja auch fast gleich aus! Aber nun ist sie tot ...", sie ballte die Hand zur Faust, erneut kam ihr der Gedanke, dass sie es einfach gestehen sollte, sie schob ihn aber gefliessendlich wieder beiseite, "Wie auch immer, sie ist tot. Es wird nicht mehr gleich sein ohne sie, aber das Leben geht weiter. Wie es sich nun entwickeln wird, wird sich zeigen.", Kana sah von Jiyu zu Hitomi. Kurz verharrte sie. In ihrem Gesicht regte sich etwas, aber es war nicht genau zu definieren, um was es sich dabei handelte. Dann trat sie langsam vor und legte eine Hand auf das Bild ihrer Schwester, sie nahm mit dieser einfachen und simplen Geste für immer Abschied von ihr. Bis dann, Schwesterchen, ich habe dich geliebt und ich werde dich nie vergessen. Es tut mir leid, was ich getan habe, ich hoffe, eines Tages wirst du mir verzeihen., sprach sie stumm in ihren Gedanken zu ihrer Schwester, auch wenn sie sich durchaus bewusst war, dass das rational gesehen ziemlich dumm war, immerhin konnte eine Tote nichts mehr sagen oder wahrnehmen und erst recht keine Gedanken. Dann wandte sie ihren Blick über ihre Schulter zu Jiyu, in ihren Augen lag tatsächlich Trauer. "Ich habe mich von Hitomi verabschiedet, du solltest das auch tun. Wenn es dir recht ist, können wir danach noch etwas essen gehen. Ich lade dich ein, dass bin ich dir wohl schuldig.", erklärte sie und womöglich würde Jiyu nicht begreifen, was sie damit andeutete und das war auch ganz gut so. Immerhin sollte er das auch nicht.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeSo Jun 30, 2013 4:31 pm

»Du musst mich wirklich gut kennen, dass du weißt wie ernst oder nicht ernst meine Worte gemeint sind«, entgegnete er in einem sarkastischen Ton und setzte ein fast provokantes Lächeln auf seine Lippen. Seine Stimme blieb jedoch ruhig, allein aus der Tatsache heraus das sein Sohn derzeit wirklich empfindlich auf Geräusche reagierte. Mit einem kurzen Seufzen hob er den Blick zurück auf die Frau und musterte sie kurz abschätzend. Sie hatte offensichtlich die unordentliche Schrift von Hitomi entziffern konnte und sagte ihm das sein Sohn Okuri hieß. Nun gut, dass warf sicher kein gutes Bild auf ihn gerade, aber immerhin machte er es ja nicht mit Absicht! »Ja, er heißt Okuri«, erklärte er im Anflug von Grimmigkeit, dass sie ihn verbesserte und überlegte sich wie um alles in der Welt die Schwester seiner Frau so ein Biest werden konnte. Demnach passte es irgendwie überhaupt nicht, wie sie erklärte, dass sie ihm helfen würde. Warum tat sie das? Weil sie glaubt es ihm schuldig zu sein? »Ich kann es noch nicht sagen ob ich Hilfe benötige... zumindest nicht gerade hier… auf dem Friedhof«, antwortete er wahrheitsgemäß. Denn was man nicht wusste, war wohl das nicht offensichtliche. Sein Herz das schmerzte, seine Kehle die sich trocken anfühlte und auch die Augen die hinter der Sonnenbrille brannten. Tränen waren geflossen ohne das er sie aufgehalten hatte.

Die Schwester dessen Namen ihm natürlich entfallen war und die er still und heimlich Snow nannte, wandte sich dem Grab zu. Ihre Worte wirkten eiskalt und schmerzhaft, aber er würde nichts darauf erwidern – geschweige denn abstreiten das sie unrecht hatte. Denn das war nicht der Fall. Sie hatte Recht damit, dass nichts mehr gleich sein würde und wie sich die Zukunft entwickelte. Unweigerlich starrte auf den Jungen hinab der völlig hilflos in seinem Armen lag. Wie würde er ihn aufziehen? Sicherlich half ihm seine Mutter oder sein Vater dabei, aber trotzdem war es eine unglaubliche Bürde. Etwas völlig neues! Jiyu wandte sich bei den Worten von Snow dem Grab zu und starrte für einen Moment einfach auf ihr Bild. Sein Gesicht wirkte irgendwie etwas fahl, was wohl daran lag das er immer wenn er sie ansah die Bilder der letzten Tage in seinen Geist stiegen. Kopfschüttelnd atmete er tief durch und schluckte den bitteren Geschmack herunter. »Du bist mir gar nichts schuldig, Snow«, sagte er mit einer distanzierten Stimme und wandte sich langsam von ihr ab. Warum glaubte sie das? Solche Worte vergaß er vermutlich niemals. »Wir können trotzdem Essen gehen. Ich hoffe jedoch das es dich nicht stört, dass ich dich einladen werde, weil ich mir sicher bin das… «, erklärte er und verstummte auch diesmal wieder. Seine Frau… wie hieß sie? Seine Augen huschten rasch auf seinen rechten Arm wo ihr Name verewigt war und blickte dann zu ihr zurück. »… Hitomi es gewollt hätte.«
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeDo Jul 04, 2013 8:59 pm

Kana wusste seine Worte nicht recht einzuschätzen. Was wollte er ihr damit sagen? Es klang sarkastisch, aber sie hatte keine Ahnung, wie er sie nun genau gemeint hatte. Skeptisch musterte sie ihn also und versuchte sich an ihre vorherigen Worte zu erinnern. Was hatte sie nochgleich gesagt gehabt? Wollte er damit Anspielungen machen bezüglich der Worte über die Schleimspur? Sie lächelte in sich hinein. Oh, wenn das keine Schleimspur war, keine fette Schleimspur, dann wollte sie nicht wissen, was er sagen würde, wenn er mit Absicht eine hinter sich herziehen wollte. Sie schüttelte dei Gedanken innerlich aber ab und ihre Augen glitten zu dem baby in Jiyus Armen. Kaum zu glauben, aber Kana wäre um ein Haar auch für den Tod dieses kleinen Lebewesens verantwortlich gewesen.
Anscheinend hatte es ihm nicht besonders gefallen, dass sie ihn verbessert hatte. Er hatte es immer noch nicht drauf, die Handschrift seiner verstorbenen Frau richtig zu lesen. Das entlockte Kana ein fast schon spöttisches Lächeln. Zumindest etwas war ihr geblieben von Hitomi, etwas, das nur ihr gehörte und das andere nicht verstanden ... Und wenn es nur um das Entziffern ihrer Handschrift ging! Als er dann jedoch meinte, dass er es noch nicht sagen kann, ob er Hilfe bräuchte ... Gerade hier auf dem Friedhof, nickte Kana. "Ist nicht so dass du sie zwingend annehmen musst, ich hab bei weitem besseres zutun als mich um den Ehemann meiner verstorbenen Schwester zu kümmern ... Aber Hitomi hätte es so gewollt und da ich meine Schwester geliebt habe, empfand ich es für richtig.", erklärte sie, damit er zumindest etwas ihr Verhalten verstehen konnte, auch wenn das tatsächlich nur halbwegs der Wahrheit entsprach. Letzendlich tat sie es, wegen dem Kind und weil sie für den Tod der Mutter verantwortlich war, nicht weil ihr Jiyu leid tat.
Danach trat Stille ein. Jiyu tat, was sie ihm vorgeschlagen hatte. Er starrte auf das Bild Hitomis und schien sich stillschweigend von ihr zu verabschieden. Wie sie es zuvor getan hatte. Leise seufzte Kana. Diese ganze Beerdigungsleier ging iher gewaltig auf die Nerven. Sie war einfach nicht gut darin, Mitleid zu zeigen, auch bei ihrer Zwillingsschwester hielt sich das schwer in Grenzen obwohl sie sie sehr geliebt hatte. Kana verschränkte die Arme vor der Brust und übte sich in Geduld, auch wenn sie davon wahrlich nicht im Ansatz genug besass. Irgendwann wandte er sich dann wieder zu ihr um. Er erklärte ihr, dass sie ihm nichts schuldig war. Innerlich lachte sie auf, bitter. Wenn du wüsstest ...!, schoss es ihr durch den Kopf, doch die Worte blieben hinter verschlossenen Lippen.
"Ich heisse Kana, Jiyu, Kana. Ich weiss das du ein Problem mit Namen hast, Hitomi hat es mir einmal erzählt ... Aber Kana ist doch wirklich einfach, nicht?" Und dann kamen sie auf das Essen zu sprechen. Sie verzog kurz das Gesicht. Er wollte sie einalden? Dieses Angebot wollte sie lieber ausschlagen, immerhin wusste sie, was für ein unverbesserlicher Weiberheld er war. "Lieber nicht. Dann zahlen wir eben getrennt, aber wir sollten uns dennoch zusammensetzten und noch etwas ...", sie räusperte sich leise, "noch etwas über Hitomi reden. Kennst du ein gutes Lokal in der Nähe?"
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeMo Jul 08, 2013 12:42 am

Die unfreundlichen Worte von Kana ignorierte Jiyu einfach dezent. Denn auch er hatte besseres zu tun als sich darüber aufzuregen, dass sie glaubte ihm helfen zu müssen. Ihm den großen… nun gut so groß war er nicht, aber immerhin konnte er getrost auch etwas anderes machen als sich solchen Beleidigungen hinzugeben! Trotzdem blieb der Iryônin freundlich und lächelte sogar ein wenig. Es war jedoch genau jenes das einfach alles überspielen konnte was er fühlt. Denn in seinem Inneren herrschte gerade… er wusste es nicht genau was es war. Sein Herz krampfte sich immer wieder leicht zusammen, während sein Geist die Bilder von Hitomi immer und immer wieder abspielten. Hinter der Sonnenbrille waren seine Augen zum Glück gut geschützt, sodass man nicht mitbekam das er immer wieder nervös umher blickte. Dementsprechend versuchte er sich damit abzulenken, dass Kana ihm versuchte zu erklären das es doch nicht schwer wäre den Namen zu merken. »Ich finde Snow passt besser zu Dir. Deine Haare sind genauso weiß wie Schnee. Außerdem weiß ich schon jetzt, dass ich ihn wieder vergessen werde - also reg dich ab, Schneeflöckchen«, säuselte er trocken und blickte kurz auf seinen Sohn runter, den er noch immer in den Armen trug. Eigentlich sollte er ihn nach Hause bringen, damit er sich ausruhen konnte. »Ja, ich muss nur äh… meinen Sohn zu meinen Eltern bringen«, meinte er und unterbrach sich mitten im Satz sogar selbst, weil er natürlich nicht wusste wie der kleine Fratz hieß. So schwer konnte das wirklich doch nicht sein?

[~TimeSkip~]
Nur mit sehr schwerem Herz hatte er Okuri bei seinen Eltern gelassen, wobei seine Mutter vor allem versicherte, dass sie gut auf ihn aufpassen würde. Sein Vater war in der Beziehung noch nie wirklich nett gewesen. Immerhin war er derjenige gewesen, der schon frühzeitig Genjutsu an seinem eignen Sohn ausprobiert hatte! Bis heute war Jiyu diesbezüglich völlig verstört gewesen. Ein Grund wodurch er wirklich sehr selten einer Person in die Augen sah. Man konnte ziemlich früh die Seele oder den Verstand eines Kindes manipulieren oder beeinflussen. Jin hatte sich diese Ereignisse alle gemerkt, auch wenn man es anfänglich nicht von ihm erwartete. Jedoch war es auffällige das er recht früh schon sehr viel sprechen konnte, sodass man die Besonderheit über sein Gedächtnis erforschte. Schlussendlich kam raus das er sich sämtliche Informationen merken konnte, solange es in einem gewissen Zusammenhang war. Sobald es jedoch um eine bestimmte Person ging mit einem Namen, verfiel dieser Name. Dementsprechend grübelte er gerade schon wieder darüber nach, wie die Schwester seiner Frau hieß. Ihm fiel tatsächlich nur Snow ein, weil ihre Haare so weiß wie Schnee waren.

Mit einem leisen Seufzen blieb er unmittelbar vor einem kleinen Restaurant stehen und blickte kurz hoch. »Hier war ich mit…«, erklärte er und blickte beiläufig auf seinen Arm runter, bevor er weiter sprach. »… Hitomi öfters essen. Sie mochte die Zeichnungen in den Räumlichkeiten.« Jiyu öffnete die Tür und wartete das Kana als erstes eintrat bevor er ebenso folgte. Alte Erinnerungen keimten auf die Gespräche wiederspiegelten die er in diesem Raum geführt hatte. Er blieb stehen und starrte mit leeren Blick seitlich weg. »Wie auch immer…«, murmelte er und rieb sich mit seiner Hand langsam über den schmerzenden Kopf weg, als hätte er gerade eine Unterhaltung geführt. Alles was mit Hitomi in Verbindung hing, erinnerte ihn an dieses Szenarium was er sah. »Sie hat im übrigen ihren Gegner sehen können und meinte die Person war entweder sehr jung… oder es war eine Frau. Von der Körperstatur her.« Irgendwie war auch das ziemlich wirr und aus dem Kontext gerissen, aber derzeit schien der Mann etwas Schwierigkeiten zu haben Konzentration an den Tag zu bringen. Zu viele Gedanken schossen durch seinen Kopf, geschweige denn das er sich genau fokussieren konnte. Mit einem leisen Seufzen ließ er sich deswegen an den nächst besten Tisch sinken und stützte sein Gesicht in die Hände.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeDo Jul 11, 2013 8:13 pm

Erstaunlicherweise hatte Jiyu sie mit zu seinen Eltern genommen. Er schien tatsächlich nicht die leisteste Ahnung zu haben, was sie getan hatte und womöglich noch tun würde. Sie war sich in diesem Moment ziemlich sicher, dass ihr verruchter Clan sie dazu auffordern wird, jenen Sohn zu ihnen zu bringen. Er war immerhin Hitomis Kind und könnte womöglich das Kekkei Genkai beherbergen. Eine schreckliche Tatsache für ihren Clan, dass sie niemals durchgehen lassen konnten. Kana war generell eigentlich dieser Meinung. Sie war loyal und würde für ihre Familie bis in den Tod gehen ... Bis vor kurzem dachte sie zumindest so. Nach dem Tod ihrer Schwester hatte sich jedoch das ein oder andere geändert. Sie war noch immer sehr loyal und davon überzeugt, ihrer Familie helfen zu müssen. Es war ein enges Band, dass den Clan miteinander verband, nicht zuletzt weil sie in der Wüste alle auf sich gestellt waren. Aber es war eine grausame Sache gewesen, den Tod ihrer Zwillingsschwester zu verlangen. Dass sie es fast getan hätte, machte es nicht eben besser. Und nun stand sie hier, mit Jiyu welcher ihr gerade erklärte, dass er in diesem Restaurant häufig mit Hitomi war. Ihr war es nicht entgangen, dass er kurz auf den Arm gesehen hatte, auf dem der Name ihrer Schwester stand. Ein kleines Schmunzeln schlich sich auf ihre Lippen. Es war fast schon süss wie er die ganzen Namen immer wieder vergass. Sogar der seiner verstorbenen Frau.
Kana betrat zuerst das Restaurant und sah sich kurz um, bevor sie sich zu Jiyu wandte, welcher mit einem leeren Blick irgendetwas für sie nicht ersichtliches Musterte und dann ein 'wie auch immer' von sich gab. Sie zog die Augenbraue hoch, wartete jedoch ab, immerhin klang das so, als ob da noch was folgen würde. Was er dann jedoch als nächstes von sich gab, liess Kana kurz erstarren, innerlich. Äusserlich sah sie ihn mit einem emotionslosen Blick an und musterte ihn. Wusste er etwas? Ihr Körper hatte sich unweigerlich angespannt, ihre Finger zuckten kurz, sie behielt jedoch die Kontrolle über sich. Leicht senkte sie ihren Kopf und starrte zu Jiyu. "Sie hat ihn gesehen?", wiederholte Kana, "hat sie dir ... Sonst noch etwas verraten? Bezüglich des Aussehens? Vielleicht irgendwelche Eigenarten?", sie stutzte kurz. Sie lag im sterben, womöglich hatte sie da andere Dinge im Kopf, "Wahrscheinlich eher nicht, oder?", sie wollte eigentlich nicht mehr gross über dieses Thema diskutieren, immerhin betraff es sie direkter, als es sich Jiyu vorstellen konnte. Noch wusste er nichts, zumindest hatte er noch nichts gesagt, das darauf schleissen liesse. Natürlich, er kannte in etwa die Statur, aber sie war nicht die einzige Frau auf der Welt! Kurz musterte sie den Weisshaarigen, bevor sie ihn beobachtete, wie er sich auf einen Stuhl setzte und wie ein Häufchen Elend dasass. Sie hatte sein Leben tatsächlich ziemlich zerstört und selbst Kana fühlte sich in diesem Augenblick schuldig, auch wenn sie kein sehr gefühlsgesteuerter Mensch war. Sie trat von hinten auf Jiyu zu und hob die Hand an, verharrte jedoch in der Luft. Wollte sie ihm gerade tatsächlich tröstend die Hand auf die Schulter legen? Genervt über sich selbst liess sie die Hand wieder sinken, umrundete den Tisch und setzte sich Jiyu gegenüber hin. Sie hatte eine aufrechte Haltung angenommen, selbst beim sitzen, bevor sie sich etwas über den Tisch beugte und Jiyu direkt in die Augen sah. "Was willst du nun tun als allein erziehender Vater? Oder willst du deinen Sohn bei deinen Eltern lassen und weiterhin die Frauenwelt unsicher machen?", die Worte klangen etwas lieblos und vor allem war die Tehemenwahl womöglich ziemlich schlecht gewählt wenn man in Betracht zog, das erst vor kurzem seine Frau verstorben war. Geschmacklos eben. Aber Kana wusste, der Typ vor ihr war ein unverbesserlicher Weiberheld. Ihre weibliche Intuition sagte ihr, dass er sich womöglich am Schluss noch einredete, dass er nur über seine Trauer hinweg kam, wenn er mit anderen Frauen Sex hatte. Bei dem Gedanken lächelte sie bitter, eine schreckliche Vorstellung! Glücklicherweise hatte er bei ihr noch nie irgendwelche Annäherungsversuche gestartet und darüber war sie auch ganz froh. Sie hätte ihn sowieso abblitzen lassen.
"Hast du Mal ... Darüber nach gedacht ...", sie brach wieder ab. Schon wieder wollte sie etwas unüberlegtes tun. Ihr Mundwinkel zuckte kurz, sie nervte sich in diesem Moment über sich selbst. Was war nur los mit ihr? Seit wann wollte sie solch unüberlegte Dinge tun oder sagen?! Das war sonst auch nie ihre Art gewesen.
Sie winkte deswegen mit der Hand ab. "Vergiss es. Unwichtig."
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeDo Jul 11, 2013 8:33 pm


Die Schwester von Hitomi fragte nach ob er irgendetwas über den Angreifer wusste, außer das offensichtliche natürlich. Es war eine Frau mit einer Maske, mehr hatte er nicht verstehen können. Kopfschüttelnd hob er die Hand und winkte langsam ab. »Sie konnte kaum sprechen. Ich habe wenig verstanden von dem was sie sagte«, erklärte er und zuckte etwas hilflos dann die Schultern. »Vermutlich ist das nicht ein wirklich gutes Thema für diesen Moment.« Dementsprechend schwieg er gleich daraufhin und hob den Blick als sich die Frau ihm gegenüber hinsetzte. Wie immer gab es bei ihm jedoch keinen direkten Blickkontakt. Denn seine Augen wanderten automatisch leicht zu Seite und starrten hinter sie. Eine kleine Macke, die er seit seiner Kindheit besaß. Kana fragte ihn was er jetzt als alleinerziehender Vater tun wollte. Ob er seinen Sohn bei seinen Eltern ließ und die Frauenwelt unsicher machte. Lustlos legte der Iryônin seine Wange auf die Hand und dachte einen Moment darüber nach. »Ich passe auf meinen Sohn auf… er wird nicht zu meinen Eltern abgeschoben«, sagte er dann ruhig und verengte etwas die Augen. »Und das mit den Frauen… du kennst mich nicht um solche Beurteilungen über mich zu fällen, also wird es meine Sache sein.« Er hatte bereits darüber nachgedacht gehabt, wie er über den Tod von Hitomi weg kam. Denn vor allem nachts plagten ihn Albträume, unruhiger Schlaf und einfach nur ein tauber Schmerz in der Brust.

Seufzend schüttelte er seinen Kopf und blickte indirekt also Kana wieder an. »Worüber habe ich nachgedacht?«, hakte er nach und musterte ihre Gesichtszüge kurz. Manchmal hatte er das dumpfe Gefühl das seine Frau vor ihm saß. Einige ihrer Mimik stimmte durchaus mit der ihre überein. Auch ihr Aussehen glich ihr unglaublich. Ob er sie fragen konnte ob sie ihm half Okuri aufzuziehen? Sie war immerhin die Schwester… irgendwie bezweifelte er jedoch das die Frau es wollte. Dafür schien sie nicht der Typ zu sein. »Ich weiß nicht was ich tun werde… ich habe keinen Plan. Ich muss sehen wie mein Sohn das alles übersteht. Die Geburt war für ihn Stress und er ist zu früh auf die Welt gekommen. Es könnten Schäden für sein ganzes Leben auftreten die ihn beeinflussen. Ich habe einige Störungen bei den Behandlungen festgestellt. Vor allem mit seinem Herzen.« Er tippte sich dabei auf die Brust und dachte immer wieder darüber nach ob er davor schon solche Störungen festgestellt hatte. Möglicherweise lag es an einer Unterentwicklung oder einer Krankheit die erst später ausbrechen würde? »Wie auch immer… bleibst du noch ein paar Tage? Gehst du direkt wieder? Was wirst du tun?«
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeDo Jul 11, 2013 9:02 pm

Zufrieden stellte fest, dass Jiyu tatsächlich nicht viel wusste. Anscheinend war Hitomi nicht in der Lage gewesen, ihm weitere Details verraten zu können. Der Gedanke war irgendwie etwas makaber dass sie sich darüber freute, dass ihre Schwester in diesem Zustand nichts weitergeben konnte, aber sie schob den Gedanken einfach beiseite. Letzendlich war es passiert und sie konnte es nicht rückgängig machen. Hätte Kana gewusst, dass sie doch nicht so eine unerschütterliche Selbstkontrolle hatte, hätte sie sich niemals auf diesen Auftrag eingelassen, auch wenn sie wusste, dass das Probleme mit ihren Vorgesetzten und somit ihrem Clan gegeben hätte. Der Gedanke daran ärgerte sie, also schob sie auch diesen beiseite. Kana bemerkte nebenbei, wie lustlos ihr Gegenüber wirkte und sie kam nicht umhin die Lippen kurz zsammenzupressen. Bisher hatte sie ihn noch nie so erlebt. Nicht dass sie ihn grossartig persönlich kannte. Das meiste wusste sie über eine andere Quelle über ihn. Aber bisher war jedesmal etwas ... lebendiger gewesen, wenn sie ihn getroffen hatte. In diesem Zustand konnte er einem ja fast leid tun! Und das tat er auch, zu Kanas Ärger. Sie mochte Mitleid nicht. Weder wollte sie es bekommen, noch verteilen, aber manchmal kam man eben nicht umhin. Das Gespräch kam auf seinen Sohn. Er würde ihn also nicht einfach abschieben. Doch was sie wirklich überraschte war seine Antwort bezüglich ihrer anderen Frage. Seine Antwort liess sie leicht lächeln. Wüsste er, woher sie ihre Informationen über ihn bezog, würde er ihren Clan noch mehr hassen als jetzt schon. Ihre Eltern hatten sämtliche Informationen über Tsuki Jiyu eingeholt die sie hatten kurz nach dem er mit Hitomi liiert war. Kana hatte sich die natürlich allesamt durchgelesen. Aber das würde sie für sich behalten, immerhin musste man ihm das nicht direkt auf die Nase binden.
"Verzeihung.", sagte sie dann, auch wenn es nicht halbwegs so ernst klang wie beabsichtigt, "Ich wollte das Thema nur auf etwas anderes lenken und dachte, dass das Thema Frauen dir mehr zusagen würde. Mein Fehler."
Als er wiederholte, worüber er denn nachgedacht haben sollte, überging sie es einfach eiskalt und lauschte danns einen nächsten Worten und Fragen. Er wusste also nicht, was er tun sollte? Und als er dann erklärte, dass sein Sohn Schäden hatte und das am Herzen, flammte tatsächlich Emotion in ihrem Gesicht auf. Es war Verwirrung. "Störungen? Was für Störungen? Ist er ... Krank? Und was für Schäden? Gibt es dafür kein Heilmittel? Sowas muss es doch geben!", sie blinzelte kurz und bemerkte, wie emotional sie geworden war. Aber wer konnte ihr das verübeln! Es war der Sohn ihrer Schwester. Sie hatte sich zum Ziel gesetzt, dass der Kleine aufjedenfall ein gutes Leben haben sollte und sie würde sich notfalls darum kümmern, immerhin war sie dem Kleinen zumindest das schuldig.
"Ich werde noch etwas bleiben.", sagte sie dann unumwunden, "Wenn ich darf, versteht sich. Ich nehme mir natürlich ein Zimmer in einem Gasthof oder so. Kannst du mir einen empfehlen? Aber ich würde gerne noch .. etwas bleiben, ehrlich gesagt. Wegen Hitomi und ihrem ...", sie stutzte und fuhr sie mit der Zungenspitze über die Lippen, "eurem Sohn. Okuri. Versteh mich nicht falsch, wenn du meine Hilfe nicht willst, dann ist mir das auch egal, aber ich möchte ihn zumindest noch einmal sehen. Er ist immerhin der Sohn meiner Schwester und mit mir verwandt und auch wenn ich solche Gefühlsduseleien hasse war sie immer noch meine Schwester und meine Familiel bedeutet mir ...", erneut brach sie ab, es schien ihr näher zu gehen, als sie gedacht hatte, "alles ... Sie bedeutet mir alles."
Sie seufzte, genervt über ihr eigenes, sinnloses Gerede und sah sich dann nach einem Kellner um.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeDo Jul 11, 2013 9:47 pm

Die Situation war irgendwie merkwürdig für Jiyu. Im Moment fühlte er sich Emotional ziemlich nahe am Rande einfach den Kopf in den Sand zu stecken, obwohl er gar nicht der Typ dafür war. Er hatte jedoch relativ wenig Ahnung wie er mit allem zu Recht kommen sollte. Normalerweise besaß Hitomi den Durchblick fürs Leben. Sie sah für ihn meistens mit in die Zukunft. Ob Kana auch diesen Sinn besaß? Der Iryônin bemerkte relativ schnell, dass er anfing seine Frau mit der Frau zu vergleichen die vor ihm saß. Ob er sich erhoffte das sie genau so war wie sie? Kopfschüttelnd schob Jiyu kurz die Hand vor seine Augen und wischte sich dort entlang, bevor er sich zurücklehnte. Ein überspielendes Lächeln wurde seinem Gegenüber geschenkt um tapferer zu wirken als er es gerade war. »Frauen interessieren mich tatsächlich… aber Hitomi hat meistens darauf aufgepasst, dass mir keine zu nahe kam.« Natürlich hatte er wieder auf seinen Arm geschaut um kurz zu lesen wie seine Frau hieß, aber das war inzwischen so flüssig passiert, dass man es fast nicht mitbekam. Ein kurzer Schimmer von Trauer blitzte in seinen verschiedenen Augenfarben auf, bevor er den Blick jedoch zu Seite wandte. Denn sie kamen auf seinen Sohn wieder zu sprechen.

Relativ gefasst lauschte er ihren Fragen, die sich tatsächlich sehr Emotional anhörten. Als hätte sie möglicherweise selbst sogar etwas mit Okuri zu tun. Warum wirkte sie plötzlich so anders? Jiyu ließ seine Augen zurück auf Kana wandern und musterten sie. »Ich kann noch nicht sehr viel dazu sagen, möglicherweise legt es sich wieder. Es spielen viele Faktoren hier eine Rolle. Er hat durch die Verletzung von… deiner Schwester selbst einen „Schock“ mit erlitten. Gleichermaßen ist er auch noch lange nicht ausgewachsen gewesen und kam viel zu früh auf die Welt. Möglicherweise ist es eine Nachwirkung – oder eine Krankheit die ich nicht mitbekommen habe. Das zeigt sich in den nächsten Monaten.« Seine Worte klangen nicht wie die eines Vaters, sondern wie die eines Mediziner der gerade einer Frau erklärte das ihr Sohn möglicherweise sterben könnte. Nachdenklich wandte er wieder die Augen ab und schwieg darüber. Ob Okuri besser dran gewesen wäre wenn er jetzt nicht mehr leben würde? Sollte er es beenden wenn es dazu kommen würde? Sein Herz krampfte sich langsam in seiner Brust zusammen bei der Erinnerung, dass er bereits vor der Wahl stand. Seine Frau oder sein Sohn.

»Ich… «, stieß er dann hervor und schloss kurz seine Augen. Er hasste es wenn er über Themen lange nachdachte und ein Problem damit bekam das er Erinnerungen so unglaublich nahe vor seinen Augen liefen. »Ich… muss kurz… wartest du kurz? Dann… kannst du dir überlegen ob du nicht bei mir schlafen willst… die Schwester meiner Frau ist immer Willkommen«, sagte er wobei die letzten Worte rasch gemurmelt wurden, während er sich auf die Beine drückte und seinen Körper am Tisch vorbei drängte. Vielleicht war es keine gute Idee gewesen Essen zu gehen. In den letzten Tagen fiel es ihm in dem Fall bereits unglaublich schwer, weil ihn immer wieder ein Übelkeitsgefühl aufstieg. Diese ganze Sache nahm ihn mit, verstörte ihn… das ganze Blut das in dem Wohnzimmer war. Das Blut an seinen Händen… . Automatisch starrte Jiyu nach unten auf seine Finger und trat rasch nach draußen. Dort angekommen sog er hart die Luft ein und stützte sich dann auf den Knien ab. Er presste seine Augen zusammen und schüttelte den Kopf. Die Tatsache das selbst die Gefühlskalte Kana etwas empfand für Hitomi nahm ihn genauso mit. »Ich hätte Sie retten müssen… ich hätte… «, murmelte er vor sich her und starrte seine Füße an. Kalter Schweiß brach kurz auf seiner Stirn auf, als er daran dachte, wie viel Blut dort war. Dann tropfte die erste Träne auf seine Schuhe. Dann die nächste… und wenig später erbebte sein Körper. Er konnte nicht zurück und Kana ins Gesicht sehen… .
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeDo Jul 11, 2013 10:26 pm

Ein undefinierbares Lächeln huschte über Kanas Lippen als er erklärte, dass Hitomi meistens darauf aufpasste, dass ihm keine andere Frau zunahe kam. Was wollte er ihr damit sagen? Dass er ihr fremd gegangen wäre, wäre auch nur eine an ihn rangekommen? Hätte er wohl Hitomi bei der erstbesten Gelegenheit einfach stehen gelassen? Zumindest klangen die Worte gerade schwer danach, aber sie sollte derzeit nicht jedes einzelne Wort in die goldene Waagschale legen, immerhin war er verwirrt und traurig. Es war ihm auch nicht übel zu nehmen, immerhin hatte er Hitomi sehr geliebt, das zumindest konnte sie sehen und nicht anzweifeln. Als sie jedoch wieder auf seinen Sohn zusprechen kam, bemerkte sie den Wandel in seiner Mimik. Er blickte sofort weg. Auch wenn sie sowieso das Gefühl hatte das er ihr nie direkt in die Augen sah, so hatte er sich nun effektiv von ihr abgewandt. War das gut oder schlecht? Kana war in solchen Sachen wirklich ganz mies. Sie wog die Situation innerlich ab und hasste es, dass sie sich immer selbst in solche Gefühlsduselige Situationen schleudern musste. Dummerweise war sie in diesem Moment ja kein Stück besser! Selbst sie nahm das Ganze mit wie es noch nie zuvor etwas getan hatte. Hitomi war eben etwas Besonderes gewesen, für sie Beide und sie beide mussten mit dem Schmerz nun irgendwie zurechtkommen, auch wenn sich Kana ziemlich sicher war, dass sie damit besser umgehen konnte als Jiyu. Sie war einfach ... abgehärteter als er. Das nahm sie zumindest an. Die Erklärung bezüglich Okur jedoch stimmte sie nachdenklich. Ob der Clan davon erfahren sollte? Sobald man ihr den Auftrag erteilen würde, würde sie das mit der Krankheit erwähnen. Womöglich würden sie dann von dem Kind ablassen, immerhin wäre es gefährlich für den Kleinen solche Strapazen dann durchzumachen. Womöglich würden sie ihn dann auch umbringen lassen ... Aber Kana würde sich zumindest diesem Befehl eindeutig verweigern.
Kana lauschte weiterhin seinen Worten, sprach kein Wort. Blieb einfach ruhig dasitzen und sah ihm in die Augen, auch wenn er sie nicht ansah. Als er dann jedoch in einer seltsamen Stimmung erklärte, dass er kurz ... Nein, ob sie kurz warten würde, sah sie ihn überrascht an. Ihre goldenen Augen strahlten in diesem Moment tatsächlich Verwirrtheit aus. "Was ist los?", fragte sie fast aus Reflex und hätte fast seine nächsten Worte überhört. Die bezüglich der Übernachtungsmöglichkeit. Sie überging es einfach. Sie würde einen Gasthof bevorzugen, so viel stand fest ... Ob es hier jedoch einen anständigen gibt ist die andere Frage. Kana hatte Ansprüche und die musste ein Gasthof zuerst einmal erfüllen! Ansonsten würde sie lieber unter freiem Himmel übernachten. So viel stand fest. Aber Jiyu wollte sie ihre Anwesenheit nicht auftragen, immerhin hatte er eben seine Frau verloren und ausserdem wusste Kana in ihrem Innerne, dass sie eine ziemlich unfreundliche Zeitgenossin sein konnte. Niemand den man gerne als Gast bei sich hatte. Er ging raus und liess Kana alleine am Tisch sitzen. Gerade kam ein Kellner und sah verwirrt dem Mann nach, bevor er die Augen auf Kana heftete. Diese winkte lasch ab. "Kommen sie später noch einmal bitte, er muss sich eben kurz beruhigen.", erklärte sie und sah zu dem Kellner, welcher sie eingehend musterte und sein Blick verriet ihr, was er dachte. "Und nein, wir haben uns nicht gestritten." - "Verstehe.", antwortete der Kellner mit belegter Stimme, "Sollte man ihm dann vielleicht ... etwas bringen oder so? Nicht dass er ... Also er schien ...", der Kellner schien sich nicht sicher zu sein, wie er es formulieren sollte und Kanas scharfer Blick liess ihn schlussendlich zum schweigen bringen. "Verschwinden Sie schon. Los! Machen Sie, dass sie wegkommen! Die Sache geht Sie absolut nichts an. Sie sind dafür da, Bestellungen aufzunehmen, also machen sie Ihre verdammte Arbeit und kümmern Sie sich nicht um die Probleme anderer!", kaum war Kana ihre Worte los geworden, da hatte sich der Kellner auch schon aus dem Staub gemacht. Die Weisshaarige seufzte schwer und blieb noch eine kurze Zeit sitzen, bevor sie abermals seufzte, aufstand und ebenfalls vor die Tür trat. Sie sah Jiyu vornübergebeugt. Sie erkannte jedoch nur seinen Rücken.
Sie lehnte sich an dem Türrahmen an und verschränkte die Arme vor der Brust. "Jiyu, ich find' das Restaurant schrecklich. Der Kellner eben hat mich genervt, ich möchte hier nicht mehr essen.", erklärte sie ihm. Natürlich war das eine glatte Lüge, eigentlich hatte sie durchaus bemerkt, dass Jiyu das Ganze mehr mitnahm, als er vorzugeben scheint. Langsam trat sie von hinten auf ihn zu und seufzte innerlich leicht. "Gehen wir zu dir Nachhause, in Ordnung? Wir können noch was gemeinsam trinken. Ein Gläschen Sake oder so und danach werd ich mir eine Übernachtungsmöglichkeit suchen.", erneut kämpfte sie mit dem Gedanken ihm eine Hand auf den Rücken zu legen, liess es aber erneut bleiben. Am Ende interpretierte er da noch viel mehr rein als eigentlich nötig ... Zumal ihre Stimme gerade sowieso seltsam freundlich klang. Zu freundlich, wie sie fand.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeFr Jul 12, 2013 6:59 pm

Als der Mann hinter sich ein Geräusch vernahm, wischte er sich ziemlich rasch mit der Hand über die Augen hinweg. Er schwieg zunächst und schluckte den dicken Kloß im Hals hartnäckig runter, bevor er sich räuspernd wieder aufrichtete. Tatsächlich klang Snow gerade unglaublich freundlich und zuvorkommend. Sie meinte sogar, dass sie zu ihm nach Hause gehen sollten um ein Gläschen Sake zu trinken. Jin vermied es in diesem Augenblick sie anzusehen und nickte nur abgehackt in der Hoffnung das sie nicht sehen würde das er Tränen vergossen hatte. »Ja…«, bestätigte er mit dünner Stimme und rieb sich mit seiner eignen Hand über die Stirn hinweg. Dringend musste er irgendwie wieder auf die Höhe kommen, auch wenn er keine Ahnung hatte wie das taube Gefühl in seinem Körper am besten zu überdecken war. Etwas steif setzte er sich in Bewegung und ballte seine Hände mechanisch dabei zu Fäusten. »Ich weiß nicht welches… Problem du hast bei mir zu schlafen, aber das Haus ist groß genug… du hättest dein eignes Bad«, murmelte Jiyu und fischte dabei aus seiner Gürteltasche einen Senbon hervor, den er sich seitlich in den Mundwinkel steckte. Schweigsam wartete er auf die Antwort der Frau ohne jedoch darauf zu reagieren. Möglicherweise glitten seine Gedanken schon wieder ab, was bei ihm nicht sonderlich schwer war. Immer wieder zeigten sich Bilder in seinem Gehirn wie in einer Kollage.

Das erste Treffen mit Hitomi und ihre erste Nacht waren am selben Tag gewesen. Wie immer hatte Jiyu einfach etwas Spaß gesucht und diese wunderschöne Frau an der Theke gesehen. Sie tranken gemeinsam, gingen zu ihr nach Hause und landeten klischeehaft im Bett. Am nächsten Morgen wollte er sich aus dem Staub machen, aber er konnte es irgendwie nicht. In wenigen Stunden hatte er etwas an ihr gefunden, was ihn unglaublich anzog. Er legte sich zurück zu ihr und schloss die Augen. Danach kam irgendwie das eine zum anderen. Sie lernten sich besser kennen und trafen sich immer wieder wenn er im Dorf war. Viele Nächte von Nähe wurden ausgetauscht bis zu dem Moment wo sie erklärte das sie Schwanger sein. Jin erinnerte sich noch genau daran. Ein paar Nächte waren durch Alkohol durchzogen, sodass sie es beide nicht beachteten. Zuerst war der Iryônin unglaublich entsetzt über die Tatsache. Danach planten sie jedoch ihr gemeinsames Leben. Ab sofort zog er nicht mehr herum und damit Hitomi seinem Clan zugehörig wurde, heirateten sie. Damit war es ihr nicht mehr verwehrt mit dort zu wohnen. Alles begann so schnell… und alles endete schnell. Es schien nur ein kleiner Augenblick gewesen zu sein den sie miteinander verbrachten… .

Jin stieß leise die Luft aus den Lungen und legte rasch seine Hand in den Türrahmen seiner Haustür. Gerade hatte er völlig abwesend den Schlüssel hervor gezogen und sie geöffnet. Jetzt stand er mitten im Haus und es war stockdunkel. Nach rechts ging es in Richtung Wohnzimmer. Es war karg eingerichtet, weil er im Anflug von Wut einige Möbelstücke verbrannte. Alle die wo Blut zu sehen war. Eine Tür führte in ein weiteren Raum, dessen Tür lediglich angelehnt war. Dort standen eine Menge Bilder. Perfekt gezeichnet. So detailtreu wie nur möglich. Es war jedoch nicht nur „schöne“ Bilder. Viele die dort standen hatten alle mit alten Erinnerungen für Jiyu zu tun. Vor kurzen wurde ein Bild gerade fertig. Hitomi… Blutüberströmt. Sie stand im Türrahmen. Auf dem Bild sah man sie direkt im Wohnzimmer stehen. Es schien eine kleine Geschichte zu erzählen. Ihre letzten Worte waren feinsäuberlich an den Rand geschrieben. Ob jemand anderes die Bilder jemals sehen würde? Vermutlich nicht freiwillig. »Okay… komm rein«, murmelte Jiyu zu Kana und machte das Licht an. Im Eingangsbereich zog er sich dann seine Schuhe aus und ging dann ein paar Schritte nach links um in Richtung Küche zu kommen. »Ich schau eben… in der Küche nach Sake, die Tür rechts ist das Wohnzimmer… such Dir irgendwo eine Sitzgelegenheit dort.«
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeSa Jul 13, 2013 5:08 pm

Kanas Vorschlag traf auf Zustimmung. Sie würden als zusammen zu ihm Nachhause gehen. Ob auch wirklich eine gute Idee war? Kana wusste es nicht recht, aber sie konnte ihn jetzt auch nicht einfach stehen lassen. Sie war zwar nicht wirklich freundlich, aber sie war irgendwo auch kein Unmensch, auch wenn sie sich tatsächlich vieles rausnahm. Kurz huschten ihre Augen durch die Umgebung, als sie seine doch recht matte Stimme vernahm. Er erklärte ihr noch einmal, dass sie ruhig bei ihm übernachten konnte, das Haus wäre genug gross. Sie zog den Mundwinkel leicht nach oben und verkniff sich einen dummen Kommentar diesbezüglich. "Ist es das?", wiederholte sie und klang dabei wieder ziemlich unfreundlich, "Ich werd' mir noch mal Gedanken darüber machen, danke Jiyu.", fuhr sie dann in einem etwas versöhnlicherem Tonfall weiter. Zusammen setzten sie sich dann in Bewegung. Der Weg zu Jiyus Heim war nicht allzu weit gewesen und vor allem war er sehr schweigsam gewesen. Sie hatten sich so gut wie nicht unterhalten, das lag zum einen daran weil Kana tatsächlich keine Ahnung hatte, was sie hätte sagen sollen und zum anderen war da Jin, der einfach nur traurig war und das wohl auch noch einige Tage oder gar Wochen bleiben würde. Sie konnte ihm wohl nicht grossartig in dieser Situation helfen und das war ihr auch irgendwo bewusst. Sie wollte ihm auch gar nicht ihre Hilfe aufzwingen oder derartiges. Zudem wusste sie auch, dass sie sowieso ganz mies darin war, anderen zu helfen. Sie fand immer, wie jetzt, nie die richtigen Worte. Immer wieder hatte sie kurz zu Jiyu rübergeschaut und ihn beobachtet. Sie fragte sich tatsächlich, warum er um alles in der Welt ein Senbon in den Mund nahm. Hatte das wohl eine besonders beruhigende Wirkung auf ihn? Wie bei ihr es der Alkohol hatte?
Irgendwann kamen sie dann an der Haustür an. Jiyu öffnete sie und gemeinsam traten sie ein. Kana sah sich etwas im Eingangsbereich um, während Jiyu sich die Schuhe auszog und erklärte, dass sie schon einmal ins Wohnzimmer gehen solle, er würde in die Küche Sake holen gehen. Sie sah ihm kurz mit hochgezogenen Augenbrauen nach, nickte aber nur. Ihre Schuhe fanden ebenso den Weg von ihren Füssen auf den Boden und sie seufzte leise. Wohnzimmer ...? Wo war das gleich? Rechts hatte er erwähnt. Sie wandte sich also rechts und sah sich zwei Türen gegenüber. Kurz kniff sie die Augen zusammen. Eine stand weit offen dahinter lag eindeutig das Wohnzimmer und die andere Türe war angelehnt, fast geschlossen und dahinter war es stockfinster. "Hmm.", gab sie nachdenklich von sich und schritt auf die fast geschlossene Tür zu. Leicht stiess sie die Türe an, woraufhin sich diese öffnete und das Licht des Eingangbereichs die Dunkelheit des Raumes zumindest Ansatzweise vertrieb. Sie suchte an der Wand nach einem Lichtschalter und fand diesen dann auch. Sie kippte ihn um und staunte nicht schlecht, als sie sich vor einer gewaltigen Masse an Bildern gegenüber sah. Viele davon wirkte seltsam skuril, auf einigen war sogar sehr viel Blut zu sehen und Kana kam der Gedanke, das Jiyu womöglich verrückt geworden war. Sie verschränkte die Arme vor der Brust und schüttelte leicht den Kopf, bevor sie auf eines zutrat, auf dem sie sich erkannte. Kana beugte sich etwas runter, einige Haarsträhnen fielen ihr über die Schulter und tatsächlich erkannte sie gewisse Ähnlichkeiten. Aber im Kontext des übrigen Bildes wurde sie sich bewusst, dass die Frau da drauf nicht sie war, sondern eher Hitomi. Kana fuhr sich kurz etwas nervös mit der Zunge über die Lippe. Hatte Jiyu die Bilder selbst gemalt? Die Szene sah schrecklich aus. Er hatte ihre Schwester blutüberströmt dargestellt. Sie stand anscheinend mitten in einem Raum und ihre Gesichtszüge waren deutlich schmerhaft dargestellt worden. Kana sah der Person auf dem Bild lange direkt in die Augen und für einen kurzen, sehr kurzen Moment hatte sie das Gefühl, die Augen würden sie anklagend anschauen. Als würde Hitomi ihr mit ihrem Blick sagen wollen: "Sag es Jiyu, sag ihm, was du getan hast, oder deine Tat wird dich ein Leben lang verfolgen."
Kanas Augen weiteten sich und sie trat erschrocken etwas zurück. Hatte sie sich das eben nur eingebildet, oder hatte sie die Worte tatsächlich gehört ...?
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeMo Jul 15, 2013 12:12 am

Wie betäubt schritt Jiyu den kurzen Gang entlang und betrat die Küche. Auch hier erinnerte noch immer alles an Hitomi. Das war auf eine gewisse Art irgendwie angenehm aber auch immer wieder sehr schmerzhaft. Denn zum einen fühlte es sich wirklich so an als wäre sie noch immer unter den Lebenden und zum andere versetzte es ihm immer wieder scharfe Stiche ins Herz bei dem Gedanken, dass sie nie wieder hier sein würde. Mit leicht zittrigen Händen fing der Iryônin an die Schränke zu durchsuchen um den Sake zu finden. Obwohl er genau wusste, wo er stand, nahm er sich die Zeit heraus ihn sorgfältig zu suchen. Warum? Einfach… weil er die Zeit benötigte. Nach einer gefühlten Ewigkeit „fand“ er dann endlich das Getränk und besorgte die entsprechenden Trinkbecher bevor er sich in Richtung Wohnzimmer wieder begab. Ihm fiel eigentlich sofort auf, dass Kana sich nicht im besagten Zimmer befand in den er sie rein schickte. Stattdessen spürte er ihren Herzschlag einen Raum weiter. Kurz zuckten seine Mundwinkel nervös auf und er bereute es das er nicht aufgepasst hatte das sie auch am richtigen Ort ankam. Vorsichtig ging er deswegen zu der Tür und warf einen Blick hinein. Irgendwie hatte er befürchtet das Kana direkt vor dem Bild stand, dass Hitomi zeigte. Die letzte verankerte Erinnerung die überhaupt bewusst und scharf in seinem Geist gespeichert hielt. Auf dem Bild wirkte sie fast echt und man konnte deutlich ihren Schmerzvollen Ausdruck im Gesicht sehen.

Der Iryônin schwieg einen Moment und beobachtete wie Kana ein paar Schritte von dem Bild zurücktrat. Sie wirkte irgendwie erschrocken? Weswegen? Hatte sie ihn womöglich gehört? Doch sie wandte sich ihm nicht entgegen, sodass er zumindest glaubte das sie nicht wusste das er hier stand. Irgendwie bekam er nicht einmal das Bedürfnis auf sich aufmerksam zu machen – möglicherweise weil er sie eine Zeitlang beobachten wollte wie sie auf dieses Bild reagierte. Denn normalerweise hatte hier niemand zutritt. Auch Hitomi kam erst dann hier rein, wenn er sie ausdrücklich darum bat oder ihr ein Bild zeigen wollte, dass er explizit nur für sie gemalt hatte. Jiyu trat gemächlich hinter Kana und blickte ebenso auf die Zeichnung die mit unglaublich viel Blut versehen war. Leider nicht einmal übertrieben, denn es war tatsächlich so. »Normalerweise kommt niemand in den Raum«, sagte er aus der Stille heraus und runzelte nachdenklich die Stirn. »Das Bild ist ziemlich verstörend… du solltest es Dir nicht ansehen. Ich habe bei weiten ansehnlichere Bilder von ihr«, führte er seine Erklärung fort und schnalzte etwas mit der Zunge. »Es ist der Abend, wo sie nach Hause kam. Mir hilft es irgendwie meine Erinnerungen zu ordnen wenn ich sie aufmale. Sonst sehe ich sie ständig.« Es klang aus einem Mund etwas belanglos mit einem kleinen Hauch von Gleichgültigkeit. Denn tatsächlich standen hier zahlreiche Werke von seinem ganzen Leben. Auf keinem Bild war er zu sehen, nur andere. Personen wie seine Familie oder Fremde. Ereignisse die ihn prägten, wie beispielsweise die Genjutsu seines Vaters. Das Bild machte ihn selbst Angst. Es waren zwei Augen drauf zu sehen… in einem dunklen Raum und sie starrten einen direkt an. Mitten ins Gesicht.

Als kleines Kind hatte sein Vater das ständig getan nur um seinen Geist zu stärken und Genjutsu auf ihn angewandt. Seither sah Jin jedoch niemand mehr wirklich direkt in die Augen. Geschweige denn das sein Geist wirklich stark wurde. Denn er hatte vermieden sich mit Genjutsu zu beschäftigen. »Ich sehe sie im ganzen Haus… in der ganzen Stadt… alles was sie berührt hat… lebt«, murmelte er vor sich hin und schüttelte dann den Kopf. Es war unglaublich kitschig so etwas zu sagen… denn es stimmte nicht. Für ihn war es nur so, weil Gegenstände die er sah sofort mit Erinnerung verbunden waren.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeMo Jul 29, 2013 10:26 am

Das Bild hatte etwas verstörendes an sich, das Kana unglaublich zu schaffen machte. Es wirkte fast so, als wäre Hitomi auf dem Bild tatsächlich echt, als würde sie leben und eben blutend aus der Tür treten. Sie wurde sich bewusst, dass diese Wunde, die Jiyu hier so haargenau aufgemalt und für die Ewigkeit festgehalten hatte, von ihr stammte. Sie hatte sie Hitomi zugefügt und nun hatte der Trottel davon auch noch ein Bild gemalt, so dass es die Ewigkeit überdauern würde. Erst als er dann etwas sagte, wurde sich Kana bewusst, dass Jiyu sich ebenfalls hier in dem Raum befand. Erschrocken zuckte sie leicht zusammen und hoffte im nächsten Augenblick sofort, dass er das hoffentlich nicht gesehen hatte. Sie sah kurz zu ihm, während sie seinen Worten lauschte.
"Ich denke, ich kann selbst entscheiden, was ich mir ansehe und was nicht. Alt genug dafür bin ich zumindest, aber danke für den Hinweis, Jiyu.", erklärte sie dann leicht gereizt, was eindeutig daher rührte, dass er sie einfach so überrascht hatte und sie tatsächlich sein Angekommen nicht bemerkt hatte! Das ärgerte sie etwas, aber sie schluckte weitere bissige Worte einfach wieder runter. Ihr Blick wanderte erneut auf das Bild, bevor sie leicht den Kopf schüttelte. "Es ist ... gut geworden, das muss man dir eingestehen. Wirkt fast so, als würde sie noch leben.", die Worte hatten etwas seltsam ironisches an sich, immerhin zeigte dieses Bild die letzten Augenblicke ihres Lebens, also würde sie auch auf diesem Bild, würde es leben, nicht mehr lange unter ihnen verweilen können.
Kana unterdrückte das Verlangen, sich von diesen Bildern einfach abzuwenden. Sie waren tatsächlich gut gemacht, aber strahlten eine seltsame Bedrücktheit aus, die in diesem Augenblick wohl nicht unbedingt das Beste Mittel gegen den Verlust, den sie beide erlitten hatten, war. Ihre Augen schweiften weiter zu einigen anderen Bildern. Auf den ein oder anderen waren sogar ganz hübsche Szenen zu sehen, bis sie bei einem Bild hängen blieb, auf dessen Leinwand nur zwei Augen gemalt waren. Kana runzelte leicht die Augen und starrte es unverhohlen an. "Das Bild ist aber dann doch sehr seltsam.", gestand sie ein und deutete auf jenes, das nur aus einem schwarzen Hintergrund und zwei Augen bestand, "Was für Erinnerungen hast du denn damit verarbeitet ..?", doch weiter kam sie nicht, denn er erklärte, dass der Hitomi immer und überall sah. Kana mochte solche Sutiationen überhaupt nicht, sie war grausam schlecht im trösten zumal sie es sowieso kitschig fand. Sie wandte sich ihm also halbwegs zu und musterte ihn kurz, bevor sie ihm seltsam steif die Hand auf die Schulter legte. "Du solltest dir etwas Zeit lassen und sie betrauern und danach solltest du nach vorne Blicken ... Oder so. Das zumindest hat man mir gesagt, nach dem der Tod meiner Schwester bekannt wurde.", sie zuckte leicht mit den Schultern, "Ehrlich, mir bringen deise Worte zwar nichts, aber vielleicht ja dir? Und wenn es dir hilft, kannst du ja vielleicht ... Hmm ...", sie deutete mit der anderen hand auf die Bilder, "Kannst ja vielleicht noch ein Bild zeichnen? Womöglich hilft dir das ja beim verarbeiten. Das hast du ja vorhin eben gesagt, nicht wahr?", sie bemühte sich tatsächlich ihm irgendwie etwas tröstendes zukommen zu lassen, aber wirklich einfallsreich war sie nicht. Sie wiederholte nur, was sie gehört hatte, sei es nun die tröstenden Worte eines ihrer Clanmitglieder oder Jiyus eigene. Leise seufzte sie und sah wieder zurück zu den Bildern. Wieviele das inzwischen wohl schon sein mochten? Das mussten unglaublich viele sein ...
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeSo Aug 11, 2013 10:45 pm

Kana war ziemlich zusammengezuckt als Jiyu einfach hinter sie trat und ebenso auf die verstörende Szene des Bildes blickte. Genau jene zeigte den Tod von Hitomi. Ihre letzten Schritte im Leben, bevor ihre Knie nachgaben. Der Iryônin zuckte jedoch die Schultern und rieb sich seufzend über die Stirn hinweg. »Es ist ein Fluch, diese ganzen Bilder hier sind… alles Flüche«, flüsterte er leise und deutete mit seiner Hand einmal quer durch den Raum hindurch. »Ich vergesse sie einfach nicht… selbst wenn ich sie aufmale.« Gemächlich trat der Mann an der Weißhaarigen Frau vorbei und stellte sich direkt vor das Bild. Seine Augen glitten über das rot gemalte Blut, sodass er spürte wie die Erinnerung in seinem Kopf wieder aufsteigen wollte. Bedrückt legte er eine Hand auf das Papier und streifte langsam dort drüber. Sein Gesicht wirkte betroffen ohne, dass er es verhindern konnte oder gar wollte. Normalerweise sah man recht deutlich seine Emotionen. Manchmal schien er diesbezüglich wie ein offenes Buch zu sein. Erst als Kana sagte, dass ein Bild seltsam war, riss es ihn aus der Nacht hervor. Müde warf er einen Blick rüber zu der Frau und musterte die zwei Augen die dort ihnen entgegen blickten. Jiyu blickte wieder zurück und senkte seine Hand. »Die Augen meines Vaters. Sein Genjutsu«, erklärte er nur kurz nüchtern und schwieg dann einen Mund. Eigentlich mochte er es nicht wenn jemand in diesem Raum rumschnüffelte, aber nun konnte er es auch nicht mehr ändern.

Wieder riss man ihn aus den Gedanken als Kana ihre Hand auf seine Schulter legte. »Wenn du etwas nicht vergessen kannst… «, beteuerte er kurz und runzelte dann die Stirn als er merkte das er sich gerade Selbstbemitleiden wollte. Ein knappes Lächeln trat auf seine Lippen und er warf einen Blick über die Schulter. »Ich werde es mit Sicherheit machen… wir sollten nur jetzt hier raus, bevor ich das Bedürfnis dazu jetzt spüre«, erklärte er ruhig und nickte in Richtung Tür. Dann ging er vor, versenkte seine Hände in den Taschen und trat schweigend auf den Gang raus. »Im Übrigen solltest du den Schnitt in deinem Gesicht behandeln lassen. Er sieht etwas entzündet aus… und so etwas kann schnell in eine Infektion umschlagen«, riet er dann gutmütig und versuchte damit wohl vom eigentlichen Thema des Todes abzulenken. Vielleicht war es besser, dass sie erst einmal gar nicht mehr darüber sprachen. Für Jiyu konnten das nur eine Menge dunkler Erinnerungen heißen die er einfach nicht los war. »Möchtest du noch etwas anderes außer etwas zu trinken? Etwas zu Essen möglicherweise? Ich könnte etwas machen… ich bin zwar kein wirklich guter Koch, weil… «, sein Blick glitt auf seinen Arm, den Namen seiner Frau. »Hitomi sonst immer gekocht hat… aber vielleicht bekomm ich etwas zusammen was Dir schmeckt?« Kurz warf er einen Blick über die Schulter zu Kana um ins Wohnzimmer zu treten.


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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeMo Aug 12, 2013 6:04 pm

Kana sah seiner ausschweifenden Handbwegung nach, nach dem er erklärt hatte, dass das hier alles ein Fluch sei. Sie konnte verstehen, was er meinte, aber dann wiederum auch nicht. Immerhin wusste sie bis dato noch nichts von seinem speziellen Verstand, der darauf ausgerichtet war, nichts zu vergessen, was er einmal gesehen hatte. Kana beobachtete ihn also aus interessierten Augen und fragte sich, ob Hitomi all diese Bilder schon einmal gesehen hatte. Ihr hätten zumindest einige davon mit Sicherheit nicht gefallen. Kana strich sich einige Haarsträhnen zurück. "Dann verbrenn die Bilder.", erklärte sie dann einfach, "Wenn sie für dich wie ein Fluch sind, solltest du sie los werden, Jiyu.", immerhin konnte es auch eine Art Befreiung sein, wenn man etwas verbrennen konnte, das man nicht mochte oder gar als Fluch ansah. Wieso also nicht bei ihm? Dann erkärte er jedoch, was die Augen zu bedeuten hatten und Kana legte die Stirn in Falten. Die Augen seines Vaters sollten das sein? Sein Genjutsu? Die Weisshaarige sah von dem Bild zu Jiyu und wieder zurück und dann wieder zu Jiyu. Was wollte er ihr damit sagen? Wieso um alles in der Welt malte er die Augen seines Vaters so skuril au ein Bild und erklärte es ihr dann in einem Satz, der noch mehr Fragen aufwarf, als wenn er nichts gesagt hätte ...? Sie seufzte innerlich auf und wusste, bei ihm würde sie häufiger nachhaken müssen, wenn sie etwas wissen wollte. Zumindest schien es so.
Nach dem sie ihm die Hand auf die Schulter gelegt hatte, fing er einen Satz an, beendete ihn jedoch nicht und erklärte, dass sie wohl am besten rausgehen sollten. Kana nickte und folgte ihm dann nach draussen, auch wenn sie seine letzten Worte nicht ganz verstanden hatte. Bevor er das Bedürfnis wozu verspürte? Wieder solche Worte, die er aussprach und die für Kana in diesem Zusammenhang überhaupt keinen Sinn ergaben. Jiyu schien derzeit noch ein grosses Rätsel für Kana zu sein und sie war in diesem Augeblick auch der festen Überzeugung, dass er das bleiben würde.
Als er dann die Narbe erwähnte, legte sie automatisch ihre Hand darauf und befühlte sie. Ja, die Narbe ... Die hatte sie inwzischen fast vergessen. Es war das letzte Geschenk Hitomis und Kana würde sie als Narbe behalten, auch wenn ihr bewusst war, dass ein guter Iryônin selbst eine Narbe verschwinden lassen konnte, die so klein und unauffällig war, wie diese. Bevor sie jedoch darauf etwas antworten konnte, fragte Jiyu noch danach, ob sie etwas essen wollte. Kana dachte kurz nach und blieb mittem im Raum stehen. "Ja ... Wieso auch nicht. Wenn du es mir schon offerierst ...", sie wollte gerade ins Wohnzimmer abbiegen, als sie dann doch stehen blieb und zu Jiyu sah. Kurz musterte sie ihn schweigend ..., "kann ich dir dabei helfen? Beim kochen, meine ich. Ich kann eigentlich ganz gut kochen. Mehr oder weniger und ...", doch den Satz beendete sie nicht und winkte mit der Hand ab. Fast hätte sie danach gefragt, ob Jiyu sich um ihre Wunde kümmern konnte ohne dass jedoch die Narbe verschwand. Einerseits wollte sie das nach genauerer Überlegung jedoch nicht und dann war da noch die Tatsache, dass sie ihm dann erklären müsste, wieso sie die Narbe behalten wollte und Kana erfand nur sehr ungern irgendwelche Lügen und Märchen.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit] Unleashed   [Vergangenheit] Unleashed Icon_minitimeSa Aug 24, 2013 10:59 pm

Seine Augen zuckten leicht als Kana meinte er sollte die Bilder verbrennen. Selbst wenn er wirklich alle Bilder ins Feuer warf, so würden sie in seinem Gedächtnis weiterleben. Eigentlich war alles ein Teufelskreis. Zum einen hatte es schon Vorteile sich so viel merken zu können, aber zum anderen war das Vergessen von grausamen Erinnerungen das weitaus schlimmste. Kopfschüttelnd rieb sich der Mann jedoch über die Stirn und musterte für einen Moment die Schwester seiner Frau. »Selbst wenn die Bilder verbrannt sind… ich würde mich doch nur an sie erinnern. Vermutlich hat es deine Schwester nie erwähnt, aber ich habe ein eidetisches Gedächtnis… oder fotografisches Gedächtnis… ich merke mir sämtliche Bilder die ich länger als 5 Sekunden sehe«, erklärte er und warf noch ein weißes Tuch über das grausame Bild von Hitomi rüber, damit es kein anderer mehr zu Gesicht bekam. Dann erst verschwand er nach draußen und beobachtete Kana bei der Berührung ihrer Narbe. Sie blieb direkt vor dem Wohnzimmer stehen und bot ihm dann an beim Kochen zu helfen. Tatsächlich war der Iryônin sogar ziemlich froh darüber, denn er selbst konnte überhaupt nicht kochen. Ein dünnes Lächeln tauchte auf, welches kurz so etwas wie Freude zeigen sollte auch wenn es ihm sichtlich schwer fiel. »Ich kann leider Gottes nicht wirklich gut kochen… meistens hat deine Schwester das übernommen… sie war ein Naturtalent. Zwar kann ich mir Rezepte merken, aber das alles hat doch eher mit Bauchgefühl und Geschmack zu tun. Kochen könnte man fast mit einem Kampf vergleichen… man weiß nie wie es ausgeht.« Der Iryônin wandte sich herum und betrat dann wenig später die Küche, wo gerade Kurai durch die Spalte im Fenster hopste und mit großen Augen sofort anhielt als er Kana entdeckte.

Das Fell des Sugar Glider sträubte sich kurz, während er sich auf seine Hinterbeine aufstützte und seine Nase schnuppernd in die Richtung der Frau hob. Offensichtlich zuerst irritiert davon, dass sie Hitomi so ähnlich sah. Dann verschränkte er fast menschlich die Arme vor der Brust und zog seine kleine fellige Stirnkraus. Ein leises quietschen kam von ihm, dass durchaus als Schimpflaut suggeriert werden könnte. Jiyu hob seinen Kopf, den er gerade in den Kühlschrank gehalten hatte um zusehen was für Nahrungsmittel hier waren. Natürlich war nicht wirklich viel hier, denn auch das hatte seine Frau gemacht… einkaufen. Merkwürdigerweise ging es in ihrem Haushalt immer sehr Klischeehaft von statten. Hitomi machte sauber, die Wäsche, den Einkauf, während er arbeitete, den Rasen mähte und den Einkauf nur nach Hause trug. Im Allgemeinen hatte sie auch mehr oder weniger die Hosen an. Denn sie konnte unglaublich befehlerisch werden zu ihrer doch recht sanftmütigen Art. Blinzelnd riss es jedoch Jin aus den Erinnerungen als er wieder das leise quietschende Geräusch von Kurai hörte. Offensichtlich war er verwundert über die Fremde. Jene mochte er überhaupt nicht, vor allem wenn sie unangekündigt kamen. »Das ist die Schwester von… «, erklärte er und warf einen Blick auf seinen Arm, bevor er wieder den Kopf in den Kühlschrank steckte. »Hitomi – reg dich also ab. Sie ist willkommen… sei nett zu ihr und wehe du fällst sie an.« Etwas Drohendes lag in der Stimme des Iryônin, sodass der Sugar Glider die Augen rollte und kurz wieder quietschte. Er legte seine Hände wieder auf den Boden, nahm Anlauf und sprang Kana auf die Schulter. Sie wurde kurz beschnuppert und dann nahm er natürlich ihre Taschen in Angriff. Vielleicht hatte sie Leckereien drinnen… oder Wertgegenstände… .

»Ich habe leider… hmm nicht wirklich viel hier. Isst du auch Instant Nudeln?«, fragte er und konnte mit den Zutaten die vorhanden waren nicht wirklich etwas anfangen. Vermutlich aber auch nur, weil er keine Ahnung vom Kochen hatte. Dementsprechend sah natürlich alles für ihn unbrauchbar aus. Schulterzuckend hob er den Kopf wieder und blickte fragend zu Kana rüber.
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