cf: Shiros kleines Straßencafé
Mikasas Stiefel hörten auf mit dem Kopfsteinpflaster der Straße ein musikalisches Werk zu komponieren und begannen mit dem knirschenden Ton der entstand wenn sie mit dem Auftreten Kieselsteinchen verdrängte. Das war ein sattes Geräusch, gefiel ihr aber bei weitem nicht so gut wie das liebliche Klappern mit dem Belag der Hauptstraße. Sie kam sich immer vor wie die Meisterstepptänzerin die da des Weges kam. In Wirklichkeit war es immer dasselbe monoton rhythmische Geräusch. Vielleicht war das zum Spielen eines Instruments von Nöten, jedoch hatte sie lieber die Hauptrolle der Sängerin inne, oder noch besser der Tänzerin.
Vor der Haustür angekommen klopfte sie mit der Schuhspitze einige male auf die ausgelegten Fließen um Schmutz und vor allem Steinchen die sie vom Weg aufgegabelt hatte wieder loszuwerden. Dann betrat sie das Haus. Es war eigentlich immer offen da ihr Vater meist zu Hause war.
Dad!? schrie sie mal durch den Flur. Das war vergebens den normalerweise reagierte ihr Vater eher nicht auf Schreien sondern wartete bis man zu ihm kam. Sie schlüpfte aus ihren Stiefeln und rein in ihre Hausschuhe mit denen sie ein wenig über den Boden schlittern konnte. Beim Arbeitszimmer ihres Vaters angelangt klopfte sie und öffnete die Tür einen Spalt um hereinzusehen.
Dad?? fragte sie nun leiser und versuchte in das Zimmer zu sehen was durch die Nebelschwaden kein leichtes Unterfangen war. Die Umrisse ihres Vaters waren leicht zu erkennen. Er war wohl einer der wenigen Menschen die ihren Hut nicht mal im Haus abnahmen. Aber da war noch ein Mann im Ohrensessel vor dem Schreibtisch ihres Vaters. Es war ein untersetzter Mann dessen Füßlein beim Sitzen den Boden nur auf Zehenspitzen berühren konnten. Er war aber ähnlich schick angezogen wie Mikasas Vater. Ein Anzug mit einer hellroten Krawatte. Mit beiden Händen wurde krampfhaft ein Melonenhut an der Krempe umfasst der auf den Schoß des Besuchers platziert worden war. Er wirkte sehr nervös, aber das waren viele Auge in Auge mit ihrem Vater.
Mikasa wiederstand dem Versuch sich in den zweiten Ohrensessel zu setzen.
Sie erlauben? Meine Tochter Mikasa. Michio Shingeki stand auf und deutete mit der Handfläche auf seine Tochter.
J-Ja natürlich. stammelte der Besucher, er drehte den Kopf kurz zu Mikasa um sie anzusehen, aber sein Blick richtete sich kurz darauf schnell auf den Vater zurück.
Sie ist eine Kunoichi und kommt gerade von einer wichtigen Mission zurück. führte der Vater stolz aus.
Mikasa überhörte die Lüge nicht, spielte aber mit. Warum sollte sie ihren Vater bloß stellen? Es wusste ja keiner das sie gerade vom Café kam.
Ja, war ganz schön anstrengend, aber wir waren erfolgreich.
Sehr gut...sehr gut. wiederholte der Vater und wies ihr sich neben den Mann zu setzen. Das ist Keisuke Honda ein alter Freund unserer Familie.
führte Michio aus.
Fr-Freut mich. stotterte er. Für einen Mann sehr ungewöhnlich der so gekleidet war. Wahrscheinlich war dieser auch noch ein hoher Leiter von irgendetwas besonderen und dann konnte er sie nicht mal richtig begrüßen. Das fand sie nicht Kompetent.
Der Mann sah kurz zu Michio um in seinem Blick nach einem weiterverfahren der Situation zu suchen. Michio lächelte mit heller Miene während der Neuankömmling seiner Tochter die Hand hinstreckte. Mikasa nahm diese an und merkte wie verschwitzt und feucht diese war. Vielleicht war Herrn Honda zu heiß...obwohl es relativ angenehm warm war. Andererseits musste Mikasa auch keinen Apfelbauch mit sich durch die Gegend schleppen.
Wegen meinem Anliegen Herr Shingeki, ... Keisuke Honda sprach den Satz nicht aus und deutete mit dem Blick leicht zu Mikasa.
Ja aber sie können doch frei reden. Meine Tochter ist doch eingeweiht in meine "Arbeiten". Sichtlich geschockt ließ sich Herr Honda im Sessel zurückfallen.
[color=orange]Aber sie ist doch noch so jung! [/color ]
Ja erfolgreicher Kaufmann zu sein, muss man doch nicht geheim halten! dachte sie dazu und wunderte sich über den geschockten Keisuke Honda.
Und der Tag ist alt, so sprechen sie schon.
Nun, ich glaube an Konoha Gakure, an Hi no Kuni und habe meine Tochter nach den Gepflogenheiten der Gesellschaft erzogen. Ich habe ihr genügend Freiheiten gegeben und sie hat niemals Schande über den Namen meiner Familie gebracht. Sie fand einen Freund. Jemand aus einem anderen Land.
Sie waren viel zusammen unterwegs und kam oft spät nachhause. Aber ich habe es akzeptiert. Zwei Monate zuvor nahm er sie auf eine Reise mit...mit einem anderen Freund. Sie haben ihr Sake gegeben...und versucht sie zu missbrauchen. Der Mann sprach schwer. Erlebte die Situation erneut. Wenigstens stotterte er nicht. Natürlich wehrte sie sich und konnte die beiden abwehren. Da haben sie begonnen sie zu schlagen. Ich habe sie im Krankenhaus besucht. Sie wurde regelrecht zugerichtet. Sie litt Schmerzen. Ich habe um sie geweint. Sie war meine Tochter und war ein schönes Kind. Sie wird nie wieder so schön aussehen wie sie es davor war. Er schluchzte hörbar.
Verzeihen sie mir.
Ich ging zur Polizei. Die beiden kamen vor Gericht. Das Strafmaß das der Richter wählte war nicht hoch. Verstehen sie? Sie kamen ungeschoren davon. Ich würde gedemütigt durch dieses Urteil. Ausgelacht.
Und nun, ich suche Gerechtigkeit und die finde ich bei ihnen.
Herr Honda schluckte schwer und musterte Mikasas Vater. Diese hatte leicht glasige Augen bekommen. Das ging ihr nahe. Da fühlte sie mit dem armen Mann und vor allem mit dem Mädchen.
Warum gehst du zur Polizei? Warum kommst du nicht gleich zu mir? antwortete Michio. Er hatte sich zurückgelehnt die Hände gefaltet und blickte selbst im Sitzen auf den Mann vor ihm herunter.
Was verlangen sie von mir? fragte Honda mit gedämpfter Stimme.
Sagen sie es mir. Aber bitte tun sie worum ich sie bitte.
Das wäre? antwortete Michio knapp.
Honda sah sich um. Mikasa sah ihn von der Seite an und wunderte sich wie oft man so schwer hintereinander Schlucken konnte. Dann stand der Mann auf, näherte sich Michio und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Für Mikasa war das unverständlich. Wahrscheinlich wollte er sie nicht verängstigen. Aber immerhin war sie hier die Shinobi die Tag ein Tag aus mit den Gräueltaten konfrontiert wurde die hier anscheinend ausgehandelt wurden.
Michio seufzte, kratze sich leicht an der rauen Haut wo sein Schnurrbart sitzen würde.
Das kann ich nicht tun.
Ich gebe ihnen dafür alles was sie verlangen! bestand Honda auf seine Worte.
Wir beide kennen uns schon viele Jahre, aber Heute kommst du zum Ersten Mal zu mir und bittest um Rat und Hilfe. Ich kann mich nicht daran erinnern wann du mich das letzte Mal in deinem Haus zu einer Tasse Kaffee eingeladen hast. Und dabei ist meine Frau die Patentante deines einzigen Kindes. Aber lass uns ganz offen sein, du hast nie...Wert auf meine Freundschaft gelegt. Und du...hast dich gefürchtet in meiner Schuld zu stehen. warf ihm Michio vor.
Ich wollte nur keine Unannehmlichkeiten haben. versuchte er sich zu erklären.
Ja. Ich weiß. Für dich ist dieses Land ein Paradies. Dein Geschäft geht gut. Die Polizei ist da um dich zu schützen. Es gibt Gerichte, wozu noch einen Freund wie mich?
Aber,...jetzt kommst du zu mir und sagst: Verschaff mir Gerechtigkeit, aber du zeigst mir keinen Respekt. Bietest nicht etwa Freundschaft. Nein, stattdessen kommst du in mein Haus, während meine Tochter um deinen Schutz ihr Leben riskiert und bittest mich einen Mord zu begehen. Für Geld.
fügte er kurz an. Mit jedem Satz wurde Michios Blick abschätziger und der von Keisuke ängstlicher.
Ich bitte sie um Gerechtigkeit. versuchte er wieder sich der Anschuldigungen zu entwinden um sein Ziel zu erreichen.
Das ist keine Gerechtigkeit, deine Tochter lebt.
Dann lassen sie sie fühlen was sie ihr angetan haben. ... Wieviel soll ich bezahlen? Nun wurde er wieder etwas mutiger. Der Gedanke an die beiden Sünder die nun erneut davon zu kommen schienen machte ihn wütend.
Michio verzog das Gesicht. Er stand auf. Ging hinter seinen Stuhl zum Fenster dessen Rollläden heruntergelassen waren.
Keisuke Honda. Keisuke Honda. Was habe ich dir bloß getan das du mich so Respektlos behandelst? Er kam langsam näher. Wärst du in Freundschaft zu mir gekommen. Dann würde der Abschaum der deine Tochter ruiniert hat noch am selben Tag dafür leiden. Er stand nun vor ihm und sah Honda in die Augen. Dieser musste sich beherrschen nicht zurückzuweichen.
Und wenn du als Anständiger Mensch dir Heute einen zum Feind machen würdest, dann würde ich ihn auch als meinen Feind betrachten. Er deutete mit dem Finger auf Honda der nun immer kleiner zu werden schien. Er würde dich fürchten.
Honda schluckte schon wieder. Mikasa wusste schon das er nicht begriff.
Wollen sie mein Freund sein? fragte er und Mikasa musste wiederstehen mit der Hand auf ihre Stirn zu patschen.
Michio runzelte kurz die Stirn sah weg, und wieder in Hondas Augen. Er erwartete noch etwas. Mein Herr. Honda nahm Michios Hand und küsste einen der Ringe an dessen Finger.
Nun nickte Michio.
Gut. Irgendwann, möglicherweise auch nie werde ich dich bitten mir eine kleine Gefälligkeit zu erweisen. Michio führte Keisuke zur Tür.
Aber, solange ich das nicht tue. Soll die Gerechtigkeit mein Geschenk an dich sein, dafür das meine Tochter so tapfer um dein Wohl kämpft.
Danke Herr Shingeki. Nun sah Mikasa den Kerl einmal lächelnd. Sie musste sich im Stuhl umdrehen um zur Tür zu sehen.
Bitte. Auch Michio lächelte.
Honda verließ trotz der geschlossenen Freundschaft schnellstmöglich das Gelände. Mikasa konnte seinen Schatten durch die Ritzen in den Rollläden sehen.
Dad? Was wirst du tun? Du wirst doch wohl keinen Mord begehen? fragte Mikasa die ihren Vater musterte während dieser zurück zum Schreibtisch ging und sich hinsetzte. Er ließ sich mit der Antwort Zeit.
Was war denn da im Busch? Seit wann machte ihr Vater so etwas? Sicher ist er eine Persönlichkeit in Konoha mit Einfluss, Geld, Macht, Beziehungen. Aber töten. Nein, so kannte sie ihren Vater nicht. Sie war zwar schon einige Male bei solchen Unterredungen dabei, aber dabei ging es immer um Geld und Einfluss und weniger um das Beseitigen von Leuten!
Respekt und Ehre, Kind. Darum geht es. Bekommst du es, erwiderst du. Gibst du, verlangst du. Das ist alles. sagte er schließlich. Die Hände auf dem Schreibtisch gefaltet. Das Gesicht in Schatten gelegt.
Kryptischer konnte man sich doch gar nicht mehr ausdrücken. Das heißt weil dir Herr Honda Respekt erwiesen hat wirst du Gerechtes tun?
Ja, Respekt und Ehre habe ich bekommen und gebe zurück. Und das tue ich indem ich seinen Wunsch erfülle soweit ich es für Gerecht halte. Und da seine Tochter noch lebt, steht ein Mord außer Frage. Das wäre...nicht Gerecht. er machte einige Handbewegungen um seine Worte zu unterstreichen und zündete sich eine Zigarre an.
Ja was wirst du dann tun?
Ihrer Gerechten Strafe entkommen die beiden nicht, keine Angst. Ich kenne Leute die derlei Dinge übernehmen können. In einem Maß das natürlich von mir als angemessen erachtet wird.
Dad das ist doch eine Straftat. Wie kommt er überhaupt darauf, dass du sowas machst? ... Nein, warum machst du das denn überhaupt?
Kind, verstehst du nicht? Ich war seine letzte Hoffnung. Polizei, Rechtssystem, Shinobis, der Staat konnten nicht die nötige Gerechtigkeit walten lassen. Deswegen helfen wir unseren Freunden bei dieser Sache.
Das ist Selbstjustiz...das ist Wahnsinn! Mikasa rutschte in ihrem Sessel aufgeregt hin und her. Sie gab isch kritisch, liebte es aber mit ihrem Vater so zu diskutieren. Am Schluss würde er sie irgendwie wieder überzeugen können. Das war ja sein Job als Kaufmann oder was er den nun wirklich war.
Wahnsinn? Mikasa, Schatz. Das ist Gerecht. Niemand war Gerecht zu ihm. ... Außer dem was wir tun werden. Und wenn ich einmal nicht mehr bin. Wirst du hier sitzen. In diesem Sessel und die gleiche Gerechtigkeit walten lassen. Das da Draußen ist die Hülle. Schein. Illusion. Wenn du willst, ein Genjutsu. Es wird dir nur vorgemacht das Ordnung und Gerechtigkeit vom Staate ausginge. Es sind Leute wie du und ich, die die wahre Geschichte schreiben. Die Hülle liest. Wir schreiben. Du wirst verstehen wenn du älter bist.
Nun...eigentlich nicht. So schnell war sie nicht zu überzeugen. Er schmeichelte ihr? Hah, das war zu wenig um seinen Standpunkt zu verteidigen.
Na gut. Verrate mir,...was ist mein Handwerk?
Kaufmann...Händler.
Was verkaufe ich?
Waren? Sie zuckte mit den Schultern.
Gerechtigkeit in diesem Fall.
Was ist dein Handwerk, Mikasa?
Ich bin Shinobi von Konoha Gakure! sagte sie stolz.
Was macht man als Shinobi?
Ich schütze mein Dorf vor Feinden, wahre die Gerechtigkeit und den Frieden innerhalb und Außerhalb des Dorfes und helfe meinem Land.
Wo, ist der Unterschied zwischen dem was wir beide tun?
Mikasa sagte nichts.
Finde die Antwort und du Verstehst was ich tue und jetzt, solltest du dich auf deine Mission vorbereiten, sie wird bald starten nicht wahr?
Dad? Woher weißt du das?
Er runzelte die Stirn. Es fügt sich leicht zusammen wenn du die Antwort findest. Er lächelte winkte kurz mit der Hand um ihr zu bedeuten ihn alleine zu lassen. Immerhin musste er nun Vorkehrungen treffen.
Mikasa stand auf, nickte ihrem Dad verstohlen zu und ging dann zur Tür hinaus. Das war seltsam, dachte sie sich während sie die Stufen zu ihrem Zimmer hochstieg. Sie war erneut kurz davor die Gedanken darüber wieder in den "Ordner für Später" zu schieben, aber ganz gelang es ihr nicht, sich davon zu lösen. Sie beschwor aus ihrer Schriftrolle ihre Shinobikleidung. Oder besser gesagt das rote Kleid, den Rock, die roten Stiefel, die Ärmel die schwarzen Strümpfe zog alles an und band sich die Halskette um.
Ihre normalen Klamotten versiegelte sie und steckte die Schriftrolle ein, vielleicht brauchte sie ihre Sachen ja.
Ebenso wurde ihr Speer - nachdem sie ihn gecheckt hatte - in einer zweiten Schriftrolle versiegelt und kam in einer ihrer Taschen unter. Sie wollte diesen nicht die ganze Zeit mit sich mit schleppen da er beim Laufen ja auch etwas wog.
Zusätzlich kontrollierte sie den Rest ihrer Ninja-Werkzeuge, füllte nach falls erforderlich, oder tauschte bei Mängel. Die Sachen hatte sie im Nebenzimmer verstaut und bediente sich am Werkzeug das ihr Vater für sie erworben hatte nach Lust und Laune. Immerhin entschied das über Leben und Tod. Somit war sie sorgfältig mit der Auswahl der Gegenstände, dem Material und der Verarbeitung. Und weil sie noch immer Zeit hatte und Aufbruchsbereit war, begann sie gleich mit ein wenig Training in der Kraftkammer. Jedoch nicht zu streng, sie würde ihre Kräfte brauchen und wollte nicht durchgeschwitzt auf eine Mission kommen. Das wirkte weniger gut und zum Schwitzen hatte sie ja nachher noch immer Zeit, da es sie durchaus fordern konnte was ihr bevorstand.
Nachdem die Zeit nun verstrichen war, begann sie sich etwas zum Essen zu machen und sah gleichzeitig nach ihrem Vater. Dieser war nicht mehr aufzufinden und war wohl mit seinen Vorkehrungen auswärts beschäftigt. Egal. Sie würde ihm einen Zettel dalassen das sie wieder auf Mission war um die "Gerechtigkeit" unter die Leute zu bringen. Das würde ihn sicher zum Schmunzeln bringen. Sie lächelte während sie fertig aß und sich alsbald dann zum Missionstreffpunkt aufmachte.
Tbc:[Außenbezirk] Haupttor von Nadeshiko