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| Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) | |
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Gast Gast
| Thema: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) So Jul 10, 2016 1:55 pm | |
| Völlig gedankenversunken erlebte man Harukaze selten. Sie hatte ein dunkelblaues Buch in den Händen. Es hatte vielleicht 250 Seiten, was nicht wirklich viel war. Es hatte auch kein Hardcover, sondern war von ihrem Vater für sie zusammengeschnürt worden. Darin befanden sich zusammengesammelte Lexikon-Artikel über Kinderkrankheiten. Von Masern über Scharlach und Röteln bis zu Noro- und Rotavirus. Was das alles bedeutete, wusste in erster Linie ihr Vater, der ihr das Buch gegeben hatte, nachdem sie gefragt hatte, warum er so oft von einem kleinen Jungen geredet hatte. Der litt nämlich an Ringelröteln. Er hatte Ausschlag, der juckte. Zudem litt er unter hohem Fieber und lag schon seit 10 Tagen Zuhause im Bett. Immer wieder wenn Haru solche Berichte von ihm bekam, verstand sie erst, wieso er so viel arbeitete und so wenig Zeit für sie hatte. Selbst am Wochenende überarbeitete er Medikationen und Behandlungstermine. Ein Essen am Abend war schon zeitlicher Luxus mit ihm. Nun hatte sie Buch bei sich und las einfach etwas darin, um beim nächsten Mal informierter zu sein, wenn wieder irgendein Kind etwas anschleppte, das ihn Zeit kostete. Gerade hing sie bei dem Artikel über Poliomyelitis, was meistens mit Polio abgekürzt wurde. Eine durch Viren verursache Infektionskrankheit, die die Nerven am Rücken befällt und sogar bis zum Tod führen kann. Haru folgte stumm und lesend mit den Zeilen vor den Augen dem vorgesehenen Weg durch den Park. Leute wichen ihr aus, weil sie nicht reagierte, um Platz zu machen. Normalerweise war sie nicht so unhöflich. Kurz blickte sie dann doch auf, erhaschte eine klassische Bank zwischen ein paar Bäumen umrahmt von Büschen und Blumen, wo nur ein alter Mann saß. Er hatte die Hände auf seinen Gehstock gelegt und betrachtete seine Umgebung. Haru stellte sich neben ihn und fragte kurz: "Ohayô. Darf ich?" Er nickte friedlich. Sie ließ sich neben ihn nieder, legte das Buch auf den Schoß, aber es dauerte nicht lange, da wurde ihr die Position zu langweilig. Während des gesamten Laufens hatte sie den Kopf gesenkt, sodass ihr Nacken wehtat. Ungefragt begann sie sich akrobatisch auf der Bank umzudrehen. So ließ sie nun die Beine über die Lehne hängen, lag mit dem Oberkörper auf den Sitzfläche und ließ den Kopf in der Luft baumeln, während sie sich direkt darüber das Buch in die Luft hielt. Sie registrierte nicht wirklich, als der alte Mann peinlich berührt aufstand und das Weite suchte. So war die Bank nun frei. Mit einem auffällig verdrehten Mädchen mit ihrem Buch darauf. Hoffentlich kam der Alte nicht wieder, um sich zu verjagen. Sie wollte in Ruhe lesen, wurde aus dieser Polio auch nicht schlau. Der Artikel war zudem so unnötig ausführlich. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) So Jul 10, 2016 8:38 pm | |
| Es war wohl ein recht schöner Tag, welchen sich Setsuna zum Besuch des Parks auserkoren hatte. Immerhin war das grüne Fleckchen im Zentrum des Dorfes recht gefüllt, wenn auch nicht überfüllt. Hier hatte sich ein Paar zum Picknick entschieden, anderswo wurde gerade für eine Abschlussprüfung oder dergleichen gelernt und an wieder anderer Stelle dachte man wohl, es sei eine super Gelegenheit, den Baumlauf zu üben. Wieder andere hatten sich jedoch einfach dazu entschlossen, den Tag und die frische Luft zu genießen. So ging Setsuna unter anderem an einem alten Mann vorbei, welcher mit seinem Gehstock friedlich auf der Bank saß und mit Grübchen in den Himmel hinauf starrte. Er schien seinen inneren Seelenfrieden gefunden zu haben. Auch Setsuna selbst hatte sich dazu entschlossen, seine Gedanken schweifen zu lassen und hatte sich nach einer beendeten Mission kurzum zu Hause die alte Gitarre über den Rücken geschnallt und sich auf den Weg zum schönen Grün gemacht. Dort angekommen ging er nun die Wege entlang auf der Suche nach einem schattigen Plätzchen, welches ihm entsprechend Schutz vor der Sonne gewähren würde. Die Leute um sich herum ignorierte er größtenteils, so wie er es immer getan hatte. Nur am Rande nahm er wahr, wie ein Junge irgendeine dumme Bemerkung fallen ließ, welche dazu noch gar nicht einmal richtig war. Entnervt hatte Setsuna dem einen Mädchen ein Buch aus der Hand genommen und es dem Jungen in die Hand gedrückt. Er sollte seinen Schulstoff lernen. Punkt. Normalerweise wäre er einer ewigen Belehrung gegenübergestanden, doch selbst dazu empfand Setsuna sich heute als zu strapaziert. Außerdem wollte der Junge es sowieso nicht verstehen, da er dem Mädchen wenig später hörbar das Buch wieder an den Kopf warf. Dummkopf. Last der Gesellschaft. Der Dunkelhaarige knirschte mittlerweile mit den Zähnen, als er sich endlich am Fuße eines Baumes niederließ und die Gitarre über das Knie legte. Mit Zeige- und Mittelfinger rückte er seine Brille zurecht und begann langsam die Saiten zu zupfen, ehe er seinen Blick nochmals über die Szenerie schweifen ließ. Stirnrunzelnd beobachtete er hierbei, wie der ältere Mann von vorhin aufstand und ein Mädchen... eine Bank missbrauchte. Anders konnte man es nicht ausdrücken und viel Scham hatte sie wohl auch nicht gerade. Nun ja, wie man es nahm. Setsuna hob lediglich die Augenbrauen und schüttelte den Kopf. Von seinem Platz aus konnte er natürlich nicht erkennen, was sie genau tat. Allerdings zerbrach er sich darüber auch nicht seinen Kopf, denn die Gedanken schweiften bereits zu anderen Dingen ab, während die ersten Töne die Saiten verließen. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) So Jul 10, 2016 9:53 pm | |
| Nur noch 1000 Fälle pro Jahr. Schwing. 30 bestätigte Fälle im Westen des Kontinents. Schwing. Inkubationszeit betrug- "Oh Gott", zischte Haru etwas genervt. Der Artikel war kompliziert genug, und nun zerstörte jemand ihre hart erarbeitete Konzentration mit dem Gezupfe irgendeines Instruments. Das Alterchen war verschwunden, aber wo kamen diese musikalischen Geräusche her? Klang am ehesten nach einer Gitarre. Nicht nach Shamisen. Haru ließ das Buch auf ihren Bauch rutschen und drehte den Kopf in alle Richtungen, bis sie kaum zwanzig Meter entfernt neben sich jemanden mit dem schuldigen Objekt entdeckte. Als sie den jungen Mann mit dem dunklen Haar und der Brille dort entdeckte, blinzelte sie allerdings. Nun war sie nicht mehr ins Buch vertieft und konnte sich voll und ganz auf ihre Ohren konzentrieren. Das, was er spielte, klang erstaunlich friedlich und so unglaublich beruhigend. Die kürzlich entstandenen Stirnfalten lockerten sich und Haru beobachtete den Gitarristen sogar für einige Minuten. Er schien komplett zu vergessen, dass er nicht alleine war. Einige Passanten, die vorbei marschierten, blieben teils für einige Momente lächelnd stehen und hörten der Musik zu. Die meisten lief freundlicherweise weiter, da sie merkten, dass der Mann nur für sich spielte und niemandem eine Show bieten wollte. Anschließend betrachtete die Dunkelhaarige ihn näher. Das Instrument interessierte sie gar nicht so. Unbekannt war er ihr nicht, aber sie hatte ihn seit längerem nicht mehr wirklich gesehen. Waren es vielleicht so zwei Jahre gewesen? Bestimmt. Sie konnte schwören, dass das ein Shinobi aus ihrem Jahrgang war. Einer derjenigen, die in der Hälfte mitgezählt wurden, sodass sie zu den Älteren zählten, während Haru immer eine der Jüngsten gewesen war. Ein paar wenige Missionen und Einheiten hatten sie zusammen gehabt, sie konnte sich erinnern, hatte allerdings seinen Namen vergessen. Er war nie wirklich prägnant gewesen, kein lautes Auftreten, eher abweisend und introvertiert. Sie verübelte es ihm nicht, aber so hatten sie natürlich auch kaum Bezug zueinander. War er nicht aus dem Nara-Clan? Zumindest meinte sie da mal etwas gehört zu haben. Seufzend legte Haru ihren Daumen auf die Seite des Buches, die sie gelesen hatte, schlug es zu und drehte sich gekonnt herum. Dann stand sie langsam auf und ging mit entspannten Schritten auf den Schwarzhaarigen zu. Sie wollte sein Spiel eigentlich nicht stören, aber es interessierte sie dann noch, was er heutzutage so machte. Man traf alte Genin-Kollegen ja nicht oft alleine an. Kaum zwei Meter entfernt kniete sie sich höflich schweigend und aufrecht sitzend ins Gras, beobachtete ihn und hatte das Buch auf dem Schoß. Ob er nun aufhörte, war seine Sache. Sie betrachtete einfach sein gekonntes Spiel, hörte mit einem leichten Lächeln zu und unterbrach ihn nicht. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) So Jul 10, 2016 10:17 pm | |
| Es gab wirklich vieles, über was es sich lohnte, nachzudenken. Oder vielmehr vieles, über was er unbedingt nachdenken musste und bei dem es sich nicht um belanglose Kleinigkeiten handelte. Als da wären beispielsweise das Verschwinden seines kleinen Bruders kurz nach dem Tod seines Vaters. Dieser Gedanke war ihm noch unglaublich fremd, hatte er seinen Vater doch eher für seinen Onkel gehalten und umgekehrt. Es beschäftigte ihn, dass der kürzlich Verstorbene ihm nie etwas gesagt hatte. Es belastete ihn sogar und er fragte sich, ob Shôhei die Verwandtschaft doch nicht hatte anerkennen wollen. Zumindest nicht eine derartige Verwandtschaft. Ob es Mitleid war, welches zum Schwertkampf geführt hatte und generell um das Kümmern. Ob es ihm eine lästige Pflicht gewesen war... Setsuna hatte keinerlei Erfahrungen in diesen Gebieten, konnte nicht damit umgehen und natürlich hatte er niemals die Chance gehabt, mit seinem biologischen Vater darüber zu reden. Er wusste, dass Shôhei alles andere als ein schlechter Mensch gewesen war... und dennoch... diese Unwissenheit. Er hasste sie. Sie fraß ihn an manchen Tagen auf und so sehr er auch nachdachte; er wusste nicht, ob er jemals zu einem zufriedenstellenden Ergebnis kommen würde. Und der einzige Mensch, der ihm vielleicht helfen konnte, betrank sich täglich. Entnervend. Setsuna biss sich auf die Lippe, kurz wurde das Spiel ein wenig lauter; dann beruhigte er sich wieder. Er hasste es, wenn er mit einer Situation nicht umgehen konnte, aber ihm blieb nichts anderes übrig, als damit klar zu kommen. Fertig. Damit abzuschließen. Er hatte Pflichten, um die er sich kümmern musste. Pflichten, welchen er gerecht werden musste. Setsuna dachte noch ein wenig nach, ehe er eine Bewegung bemerkte. Direkt neben ihm. Fast. Seine Nackenhaare stellten sich fast automatisch auf, hatte er den direkten Kontakt doch nie gemocht. Früher war es schlimmer gewesen, aber deshalb musste er es heute nicht mögen. Der Jôcho versuchte sich auf das Spiel zu konzentrieren, war jedoch zu müde dazu. Die Anwesenheit machte ihn nicht befangen, da stand er drüber - aber gut fühlte es sich auch nicht gerade an. Noch ein Minuspunkt für seine Launenskala. Allmählich verklangen daher die Töne und mit leicht genervtem Gesichtsausdruck wandte er sich seiner Beobachterin zu, welche ein Lächeln in ihrer Mimik trug. Allerdings könnte sich dieses Lächeln nur in einem ihrer Augen ihm gegenüber wiederspiegeln, da der andere von einem Schwall Haare verdeckt war. Blaue Haare, was generell wohl etwas unnatürlicher wirkte auf Grund der Seltenheit. Jedoch hatte sie auch blaue Augen und ein relativ schmales Gesicht. In ihrem Besitz befand sich offenbar eine Handschriftensammlung oder dergleichen, über welche Setsuna kurz seinen Blick schweifen lies. Es dauerte in etwa ein bis zwei Sekunden, bis es in seinem Gedächtnis 'Klick' machte und er das Gesicht einer ehemaligen Kameradin zuordnen konnte. Gleicher Jahrgang, jünger als er. Anderen recht freundlich gesonnen. Wenn er sich recht entsann, konnte sie gut mit Taijutsu und war keiner dieser... nervtötenden dummen... weiblichen Individuen, welche er nicht spezifizieren mochte. Wie war der Name noch gleich? Setsuna hatte ein gutes Gedächtnis, konnte sich jedoch Bilder besser merken. Ihren Namen hatte er höchstwahrscheinlich irgendwo gelesen, folglich musste er ihn nur zuordnen. Blaue Haare. Blaue Augen. Mizu... Mizushima. Es hätte ihm gleich einfallen sollen. Noch ein Minuspunkt und eine Bestätigung dafür, dass er heute nicht in Höchstform war. »Ich sollte wohl der gesellschaftlichen Norm Respekt zollen und mich für diese Aufmerksamkeit bedanken...«, brachte er in einem für seine Verhältnisse recht neutralen Ton heraus. Seine Hände lies er auf das Gehäuse der Gitarre sinken, welche ihren Platz in seinem Schoß fand. Eine leichte Brise wehte, als er erwartungsvoll eine Augenbraue hob. »Ja?« |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) So Jul 10, 2016 10:39 pm | |
| Natürlich hatte Haru schon ein paar Mal Leute Gitarre spielen gehört. Es war nichts, dem man gebührenden Respekt zollen musste, wenn es kein hoch angesehener Auftritt war. Manch ein Stück war einfach ein schönes Spiel, so wie das hier. Man schnappte es auf und konnte es genießen. Es ging nur um die Melodie, nicht um das teure Holz einer Gitarre oder den schwerwiegenden Namen des Spielers. Solche Musiker waren mit noch am sympathischsten. Man konnte mit ihnen reden, Fuß fassen und wurde nicht zur Seite geschubst als wäre man ein würdeloser Groupie. Was Haru fast vergessen hatte, war ja diese Ausdrucksweise des Brillenträgers. So besonnen seine Mimik war, so ungewöhnlich fremd fasste er seine Worte. Er sagte, er solle sich bedanken. Aber ob das wirklich in seinem Sinn lag, mochte Haru etwas bezweifeln. Sonst hätte er es ja anders gesagt oder? Er schien mehr davon auszugehen, dass sie oder andere es nun erwarteten, dass er sich bedankte. Dabei war sie zwar höflich und konnte sich gut an Etikette halten, aber winkte ab, indem sie entspannt die Schultern zuckte. Dann schien er mit seinem kurzen Ja andeuten zu wollen, dass er nun wissen wolle, was sie zu ihm trieb. Das war wirklich mal kurz gefasst. Respekt. Bei dem leichten Wind wehte die Strähne, die Harus Auge ständig verdeckte, auch ein bisschen zur Seite, sodass man kurzzeitig beide Augen erkennen konnte. Großartig unterschiedlich waren sie allerdings nicht. "Gomen, falls ich deine Konzentration gestört habe", begann sie freundlich. "Eigentlich war ich selbst vertieft." Sie betrachtete das Buch und legte es zwischen sich und den Schwarzhaarigen. Dabei drehte sie es so herum, dass er die Kanji lesen konnte: Kinderkrankheiten von A - Z - Mizushima Nezumi. Im selben Moment legte Haru sich verlegen die Hand auf den Mund. "Ach je, jetzt hab ich den Finger aus der Seite genommen, bei der ich zuletzt war. Verdammt. Entschuldige." Sie lächelte entschuldigend und sah dann kurz zur Seite. Eigentlich eröffnete sie selten Konversationen. Irgendwie ergab sich immer etwas. Ob hieraus etwas erwuchs, mochte ja auch dahin gestellt sein. Eigentlich konnte sie dem Jungen völlig egal sein. Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, nervte sie wohl eher. "Ich glaube, wir kennen uns, richtig? Ich weiß leider deinen Namen nicht mehr, aber du bist aus meinem Jahrgang. Ich bin Mizushima Harukaze. Darf ich fragen wie dein Name war?" |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) So Jul 10, 2016 11:05 pm | |
| Was das 'falls' betraf, so runzelte Setsuna leicht die Stirn - immerhin hatte sie ja mehr oder weniger offensichtlich seine Konzentration gestört. Weniger offensichtlich für sie scheinbar, aber er bemühte sich mit einem guten Vorsatz, darüber hinwegzusehen. Folglich glättete sich seine Stirn und er rückte sich die Brille fast ein wenig selbstgebieterisch zurecht, wobei letzteres keine Absicht war. Lediglich seine oft als zu arrogant interpretierte Art. Die junge Frau erzählte ihm kurz, dass sie selbst vertieft gewesen war und Setsuna sah noch, wie ihr Finger aus den Seiten glitt - was sie später bereute, denn sie hatte nicht mitgedacht. Auf den Titel konzentriert, stellte er hinsichtlich eben diesem keine großen Erwartungen an das Mädchen. Wie konnte man den Finger aus einem Buch gleiten lassen? Las sie nicht oft? Hatte sie Konzentrationsschwierigkeiten? Oder war sie einfach nur tollpatschig? Er musste sich bemühen, nicht genervt zu wirken, sondern neutral. Kinderkrankheiten von A - Z - Mizushima Nezumi. »Ah, der Kinderarzt.« Mizushima war ihr Familienname, das wusste er. Der vollständige Autorenname sagte ihm auch etwas, denn sein kleiner Bruder Shiranami war noch nie von der robusten Sorte gewesen und hatte vor allem als Kind häufig Bette im Krankenhaus gebucht, wo er von entsprechenden Ärzten behandelt wurde. Nun fragte er sich jedoch, weshalb sein Gegenüber sich dieser Lektüre widmete? Wollte sie sich weiterbilden? Wollte sie für sich selbst etwas nachschlagen? In beiden Fällen konnte er sie dort generell nur unterstützen. Gleichsam schien sie jedoch auch etwas... unsicher zu sein? Nein, das Wort passte nicht ganz zu ihr. Jedenfalls schien sie kein allzu gutes Gedächtnis zu haben. »Jôcho Setsuna. Normalerweise hätte ich mich wohl vorstellen sollen, anstatt davon auszugehen, dass du dich meiner noch erinnerst.« Ein Zugeständnis, bei welchem einem vor zwei Jahren noch die Augen ausgefallen wären. Eine Entschuldigung im Wortlaut war allerdings immer noch nicht drin. »Ich erinnere mich an dich. Du gehörtest zu den Jüngeren in unserem Jahrgang und hattest mehr mit Nahkampf zu schaffen, als mit der Analytik des Kampfes. Du warst unberechenbar schnell für das junge Alter.« Der Versuch eines Lächelns huschte über sein Gesicht, wobei es nicht seine Augen erreichte. Letztere waren allerdings nicht desinteressiert, sondern vielmehr noch ein wenig neugierig. »Du sagtest, du seist vertieft gewesen - worin bestand die Vertiefung? Ich nehme an, dich hatte es vorhin auf diese Bank verschlagen - in dieser Position kann man sich meiner Ansicht nach schlecht vertiefen.« Stirnrunzelnd legte er den Kopf schief und gleichzeitig seine Gitarre beiseite. Irgendwie musste er vor allem jetzt an seinen kleinen Bruder denken und die Erinnerung an ihn stimmte ihn etwas freundlicher. Immerhin war sein kleiner Bruder das einzige Mitglied seiner Familie, dass er wirklich innig liebte. Er war eben sein kleiner Bruder, den er beschützen wollte. Der allerdings nun verschwunden war. Ob er einen Arzt aufgesucht hatte? Setsuna blickte der Konversation mit neuem Interesse entgegen. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) So Jul 10, 2016 11:28 pm | |
| Tja, meistens waren es die Ärzte, die man immer erkannte. Waren es nun jene für Schwangere, für Zähne, für Nervenchirurgie, für innere Medizin, für Kinder - wer irgendwas im Krankenhaus zu schaffen hatte, kam ja zumeist nicht mal um die Angestelltentafel herum, auf der ganz oben natürlich das Ärzteteam stand. Nezumi hatte dort ein nettes kleines Bild, auf dem er lächelte und nicht so arrogant wie andere Kollegen wirkte. Vor allem die Neurologen machten auf Haru immer einen autoritären Professoreindruck, während ihr Vater sich wirklich um die Kinder kümmerte. Sein Titel war ihm egal. Noch einer von der guten alten Sorte, die helfen wollten. Als hätte ihr jemand gegen die Stirn geschnippt, weiteten sich kurz ihre Augen. Ja klar, Setsuna. Einer der gesitteten Namen, worüber kaum jemand Witze gemacht hatte. Zumindest erinnerte sie sich nicht daran. Traditionen wie Yamanaka-Clan oder bei anderen Familien den Mitgliedern immer Vorsilben mit Ino- oder Chô- zu geben, fand sie total bescheuert. Irgendwann gab es einfach keine Kombinationen mehr dafür. Und ihr eigener Name hatte auch manchmal für Sprüche gesorgt. Haru schien bei den meisten normal anzukommen. Es gab Mädchennamen wie Haruka oder Jungs, die Haruki hießen, aber Harukaze war für sie eine schreckliche Kombination. Ihr Element war Wind. Deswegen bevorzugte sie die kurze Form ihres Namens, um jeglichen Flachwitzen aus dem Weg zu gehen. Die hatte sie als Genin zur Genüge gehört. Vor allem wenn Jutsus daneben gegangen waren. Nachdem Setsuna sich an sie erinnerte, war Haru etwas positiv überrascht. Sie lächelte dankend. "Ja, das stimmt. Die theoretischen Fragen waren nie so mein Ding, aber ansonsten bin ich den meisten davon gerannt." Das waren schöne Zeiten, wo man die Anerkennung der anderen Kids dadurch bekam, indem man einfach so schnell wie man konnte seine Runden im Kreis lief und Bestzeiten aufstellte. Oder so eine gute Ausdauer hatte, dass man 30 Minuten prima aushalten konnte. Schließlich fragte Setsuna mehr oder minder nach dem Buch. Ihr Lächeln wurde etwas dünner, weil es im Grunde Fachlektüre war. Beim Blick auf das Cover verzog sie den Mund, aber erklärte sich. "Ich versuche mich mit der Arbeit meines Vaters auseinanderzusetzen. Er erklärt mir oft, was er behandelt, aber ich merke mir nie, was was bedeutet. Oft erzählt er mir von Masern oder Scharlach und dann kenne ich die Symptome wieder nicht. Letztens hatte er erst einen Jungen, dessen Krankheit ich gerade schon wieder vergessen habe. Irgendwas mit Röteln, aber eine spezielle Form. Unglaublich wie empfindlich Kinder sind." Sie nahm das Buch in beide Hände und legte es wieder auf ihren Schoß. Dabei erzählte sie einfach unbeirrt weiter, egal ob Setsuna nun Interesse an ihrem Vater hatte oder nicht. "Ich selbst war eigentlich immer ein sehr gesundes Kind. Aber mein Vater hat oft so viel gearbeitet, dass ich teilweise Termine bei ihm brauchte. Mein eigener Vater musste die Zeit mit mir absprechen wie mit einem seiner Patienten. Habe ich nie wirklich verstanden. Bis ich ihn dann mal im Krankenhaus besucht habe. Ich habe mehrere Kinder gesehen, die er intensiv und langfristig behandeln muss. Sei es Reha oder Beobachtung. Lange im Krankenhaus sein zu müssen ist einfach grausam. Langweilig, anstrengend und so weiter." |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 12:03 am | |
| Harukaze schien überrascht zu sein, dass er ihren Namen noch kannte. Eine Beobachtung, welche Setsuna oftmals bei ehemaligen Kameraden machte oder einfach bei anderen Personen, denen er begegnete. Offenbar rechnete man einfach nicht damit, nicht in Vergessenheit zu geraten. Bei ihrer Anekdote hinsichtlich des Rennens, legte er leicht den Kopf schief und bemühte sich, eine neutrale Miene zu wahren. Seiner Ansicht nach, nützte davonrennen nicht viel, wenn man denn in die nächste Falle tappte oder keine Orientierung hatte und sich kurzum verirrte – allerdings behielt er diese Meinung ausnahmsweise für sich. Als viel interessanter stufte er das ein, was Harukaze anschließend von sich gab. Er musste angewidert feststellen, dass es ihm doch tatsächlich einen Stich versetzte, den er nicht hatte spüren wollen. Vater. Alltägliche Unterhaltungen. Öfter am Tag. Etwas, was er nie wirklich gehabt hatte, doch das schien der Vorteil zu sein, wenn zumindest ein Teil der Eltern Zivilist war und nicht stets auf Missionen musste. Gleichsam wünschte Setsuna sich erneut, dass sein Onkel sein Leben nicht… ausgehacht hätte. Andererseits war eben dies lediglich Wunschdenken und damit unnütz. Folglich schob er diese Gedanken beiseite und musterte Harukaze genauer, wobei ihm auffiel, dass diese Thematik ihr wirklich wichtig zu sein schien. Sie wollte wohl nicht einfach nur aus einer Laune heraus etwas lesen und dann wieder vergessen – nein, sie wollte es wirklich verstehen, um wiederum ihrem Vater näher zu sein. Jedenfalls… schien es ihm so. Gleichzeitig hatte sie jedoch auch den Mund verzogen, war unzufrieden mit sich selbst. Eine Gestik, welche meist dafür zu gebrauchen war, jenen Unmut auszudrücken. »Kinder werden aus gutem Grund als Kinder bezeichnet und nicht als Erwachsene. Manche sind robuster, manche weniger. Die weniger robusten finden sich in großen Ansammlungen in Krankenhäusern, sodass es leicht den Eindruck erweckt, dass nur Kinder dergleichen Krankheiten haben – doch ebensolche gibt es auch für Erwachsene, wenn man sich entsprechend umhört. Wie dem auch sei…« Im Gegensatz zu Setsuna konnte Harukaze auf keine lange Liste an Krankenhausaufenthalten zurückblicken. Nicht, dass seine eigene so lange war. Nein, sie war nur sehr unglücklich. Er erinnerte sich nur allzu gut daran, als seine ‚Mutter‘ ihn während der Akademie ‚testen‘ wollte und er schlichtweg im Krankenhaus landete – damals war er erst neun Jahre alt gewesen. Oder nach den Chûninexamen, sowie nach dem Tötungsversuch durch seinen Bruder. Unbewusst fasste er sich vor allem bei letzterer Erinnerung an die Stelle auf seiner Brust, wo die Narbe unter seiner Kleidung verborgen lag. Er blinzelte kurz, als er sich selbst mit einem Ruck ins Hier und Jetzt zurückholte. »Manche Aufenthalte können auch eine Entspannung und Lösung vom monotonen Alltag sein. Oder von bestimmten Personen. Gleichsam wird man auch erfahren, welchen Personen man wichtig ist, denn diese werden einen Besuchstermin wahrnehmen. Aber es ist gut, dass du diese Erfahrung gemacht hast, Harukaze.« Der Vorname erschien ihm lang, aber da sie sich so vorgestellt hatte, nannte er sie auch entsprechend. Er hatte es auch nicht gerne, wenn man ihn aus dem Blauen heraus ‚Setsu‘ nannte. »Erfahrung führt zu Verständnis und Verständnis festigt das Band zwischen Personen – so sagt man es jedenfalls… Nun gut… Es gibt viele Krankheiten, einige davon gerne vergessenswert. Kannst du es genauer spezifizieren? Symptome? Oft bietet es sich auch an der Symptomatik einer Krankheit auf den Grund zu gehen – beispielsweise im Katalog einer wissenschaftlichen Bibliothek. Wenn du dem Wortlaut deines Vaters nicht folgen kannst, empfiehlt sich dieser Weg.« Er dachte an den herausrutschenden Finger und seufzte. »Unter Umständen wäre eine Hilfe meinerseits auch… möglich.« |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 2:09 pm | |
| Er schien ja entweder schlichtweg cleverer oder philosophischer Natur zu sein. Setsuna äußerte sich eher definitorisch über Kinder wie Krankheiten, wobei Haru nur etwas belanglos den Kopf schief legte. Es war schon richtig, dass die Medizinsprache ihres Vaters schwierig war, aber so genau wie Setsuna betrachtete sie das Ganze auch nicht. Schon gar nicht in Bezug auf Erwachsene. Klar waren Windpocken bei denen wesentlich gefährlicherer als bei Kindern, die es einmal bekamen und dann nie wieder. Wahrscheinlich war es für sie auch erst von Belang, wenn der Fall wirklich mal aufkam. Dann schien er noch eine andere Perspektive gegenüber Krankenhausaufenthalten zu hegen. Dabei zog Haru die Augenbrauen etwas zusammen. Sie konnte sich höchstens was gutes darin vorstellen, dass man seine Zimmernachbarn kennenlernte oder besonders faule Menschen natürlich umsorgt wurden mit Essen und Beobachtung durch das Personal. Aber sie käme nie auf die Idee ihren Aufenthalt zu genießen. Dafür war sie viel zu gerne auf den Trainingsplätzen oder bei Freunden und Familie. Es war für sie auch eher unangenehm, wenn die sich abmühen mussten zu ihr zu kommen, weil ihr irgendwas passiert war. Zumeist Unfälle. Wenn sie aufgrund von Fremdverschulden hier landete und Besuch bekam, war das natürlich etwas anderes. "Ach, nenn mich bitte Haru, ja?", fügte sie zwischen drin ein. Es war kein freundschaftliches Angebot, sondern mehr eine formale Bitte, weil sie ihren langen Namen einfach nicht so sehr leiden konnte. Wahrscheinlich merkte er das auch an dem Ton wie sie es sagte. Dann folgte sie weiter seinen Schilderungen, bis er tatsächlich dazu kam Beteiligung anzubieten. Er empfahl die Bibliothek und sie sollte beschreiben, um was es ging. "Danke dir. Das ist nett. Warte nur kurz." Sie griff sich das Buch und blätterte bis P, dann suchte sie wieder nach Polio und fand kurzerhand den langen Artikel über Kinderlähmung. Sie schob ihn zu Setsuna und verschränkte rätselnd die Arme. "Poliomyelitis heißt das, was ich gerade lesen wollte. Oder kurz Polio. Ich war gerade bei dem Abschnitt, wo es um das Gehirn ging."Neben dem Befall des Rückenmarks ist bei der paralytischen Verlaufsform fast immer auch das Gehirn selbst mitbetroffen, so dass exakterweise von einer Poliomyeloencephalitis gesprochen werden müsste. Vor allem im Bereich des Kleinhirns, der Brücke und des verlängerten Marks treten regelmäßig Einwanderungen von Entzündungszellen und Nervenzelluntergänge auf. Diese führen aber nur selten zu eigenen Symptomen. Lediglich die den spinalen Vorderhornzellen analogen Neurone in den Hirnnervenkernen des IX. und X. Hirnnerven sind häufiger betroffen. Durch den Befall dieser Zellen kommt es zur gefürchteten bulbären Form, bei der die Kehlkopffunktion (Sprechen und Atmung) oder das Schlucken beeinträchtigt sein kann. Solche Lähmungen können schon innerhalb weniger Stunden nach Befall des Nervensystems auftreten. Haru deutete mit dem Finger auf den Abschnitt und wartete einen Moment, bis Setsuna ihn eventuell gelesen hatte. Rein sprachlich verstand sie ja alles, aber es waren so viele Fachbegriffe, die ihr nicht sagten, das sie unterm Strich nur verstanden hatte, dass das Nervensystem angegriffen wurde und man Probleme mit dem Hals und entsprechend dortigen Funktionen kriegen kann. Sie seufzte schwer und hielt sich dann aber an, dass es vielleicht unangebracht war Setsuna damit zu langweilen. "Es ist ja auch eher für Ärzte als für normale Bürger. Wenn dich das gar nicht so interessiert, kann ich es auch wegpacken. Ich will dich damit nicht behelligen." |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 2:53 pm | |
| Offenbar schien ihr etwas aufgestoßen zu sein. Jedenfalls dachte Setsuna dies bei ihrem Tonfall, bei welchem er schlussfolgerte, dass er aus einer seiner Aussagen resultierte. Jedenfalls hatte sie zuvor noch freundlicher geklungen. Er selbst wüsste nicht, weshalb sie auf ihren eigenen Namen dergleichen reagieren sollte, lebte sie doch schon fast zwanzig Jahre mit diesem und hätte sich damit abfinden können. Folglich fand er diese Reaktion an sich ein wenig unverständlich, aber seine Aufmerksamkeit sollte schon bald wieder dem Buch gelten, welches sich bei sich trug. Polio also, Kinderlähmung. Er selbst hatte das Glück, nie daran erkrankt zu sein, denn es konnten bleibende Schäden entstehen – Lähmungen, daraus folgend auch Teile des Körpers, welche sich nicht mit dem Rest entwickelten und so ‚zurückblieben‘. »Darf ich?« Mit der Hand rückte er die Lektüre so zurecht, dass er sie besser lesen konnte – oder vielmehr überfliegen und die wichtigsten Dinge aufschnappend. Den Rest könnte er in seinem Gedächtnis rekonstruieren. Vermutlich hätten einige gedacht, er hätte wie aus der Pistole geschossen erkläre könne, worum es sich handelte, doch Setsuna war niemand, der auf alle Fragen sofort Antworten wusste. Hätte er einen Grund gehabt, sich in seinem früheren Leben mit dieser Krankheit genauer zu beschäftigen, hätte er alles etwas näher ausführen können, doch so spezielle Bereiche… Als sie anbot, es wegzupacken, sah er jedoch auf und schenkte ihr gar ein seltenes Lächeln. »Das ‚Wegpacken‘ ist mit nichten notwendig. Es erscheint dir wichtig und ich habe den Drang das kennenzulernen, worüber ich noch nicht zu meiner Zufriedenheit im Bilde bin. Folglich ist es auch in meinem Sinne, mich damit auseinanderzusetzen.« Es folgte eine kurze Pause und Setsuna blätterte die Seite um, um zu sehen, ob es dort noch irgendeinen Verweis gab. Oftmals schrieb man sich auch Quellen als Fußnote auf oder an den Rand, welche zur Rekonstruktion oder dem Belegen der Gedankengänge gedacht waren. »Du hast damit Recht, dass es eher für Mediziner gedacht ist, als für das einfache Volk sozusagen. Um es vollends zu verstehen, solltest du die Laufbahn eines Iryônin oder Arztes einschlagen – oder diverse Kenntnisse studieren. Wichtig ist hier vor allem der Angriff der Gehirnpartien und die daraus resultierende Lähmung. Das Gehirn sendet, wie du weißt, Signale über das Nervensystem durch unseren Körper – deshalb sind Verletzungen am Rückgrat auch so gefährlich. Hier wird vor allem auf die Atemwege in Bezug auf die Krankheit hingewiesen, was natürlich auch sehr gefährlich sein kann. Eine Gefahr von Polio ist weiterhin im Allgemeinen, dass sie gemeinhin ohne Symptome verläuft und viele an den Spätfolgen dieser Krankheit leiden – beispielsweise eben Lähmungen oder Missbildungen daraus resultierend.« Der Dunkelhaarige machte eine Pause und tippte sich nachdenklich an das Kinn, während er für sich selbst rekonstruierte, was er zumindest Allgemein hierüber wusste. »Wichtig ist demnach nicht nur das sofortige Aufsuchen eines Arztes, sondern die Isolation – Polio ist hochansteckend, daher muss man auch sichergehen, dass keine Ansteckungsgefahr für andere besteht. Man kann sich gegen die Krankheit eigentlich recht gut impfen lassen, aber Fälle gibt es hier und da immer mal wieder. Ich nehme an, du hast verstanden, was die Krankheit so gefährlich macht? Immerhin kann das Ganze bishin zum Knochenschwund gehen. Hat dir das geholfen oder brauchst du nähere Informationen? Gegebenenfalls genauer?« Setsuna lehnte sich zurück und fuhr sich mit der Hand in den Nacken, wonach er sich streckte. Erklärungen waren anstrengend – vor allem aber nach einer Mission. Dennoch war er ihnen niemals abgeneigt, wenn das Gegenüber denn wirklich lernen wollte. Auch, wenn es gegebenenfalls lästig wurde. Haru schien jedenfalls nicht dumm zu sein. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 4:01 pm | |
| Es war etwas überraschend Setsuna plötzlich lächeln zu sehen. Komplizierte Dinge schienen ihm zu gefallen und seine Aufmerksamkeit eher zu erregen als banale gesellschaftliche Dinge. So wie sie sich erinnerte, war er auch öfter allein gewesen als andere. Ob bewusst gewählt oder zum Außenseiter gemacht war ja egal. Die große Clique hatte er jedenfalls nie gehabt. Er mochte ein sehr spezieller Charakter sein, aber gerade mit dieser Thematik einen gewissen Zugang zu ihm zu finden, faszinierte Haru. Sie legte ihre Wange in ihre Hand, sodass sie ihren Kopf abstützte, ließ die andere locker im Schoß liegen und beobachtete den Schwarzhaarigen mit einem netten Lächeln, während er erzählte. Seine Worte klangen weitaus einfacher, wenngleich sie natürlich für Köpfe, die gar kein Interesse an der Thematik hatten, immer noch kompliziert waren. Aber Iryônin zu werden, um all das zu verstehen, lag mehr als fern. "Ich verzichte, danke. Wenn ich so heilen würde wie ich das theoretische Examen geschrieben habe, hätte ich eine Sterberate von 65 Prozent." Sie grinste etwas verlegen und hörte dann bis zum Ende zu. Polio klang nach etwas sehr ernstem und gefährlichem, das aber dank der Impfungen und Früherkennungen fast als ausgerottet galt. Natürlich gab es auch die Patienten mit Spätfolgen, die mit einer Krücke und deformiertem Bein umher liefen, doch sie waren nicht krank. Sie waren lediglich eingeschränkt. Die Viren waren schon lange fort. Schließlich nickte Haru eifrig und bedankte sich für die Erklärung. "Das hat mir definitiv geholfen, danke. Man lernt zwar als Ninja auch Grundlagen über Anatomie, aber kann sich mit keinem Iryônin oder Arzt vergleichen. Ich hatte schon einige Verletzungen durch mein Training, aber das war immer recht einfach zu verstehen. Infektionskrankheiten sind ja weitaus komplizierter. Das letzte Kind hatte wie gesagt auch irgendwas mit Röteln, nicht Polio. Aber es geht in dieselbe Richtung, dass man drauf achten muss, dass das Kind niemanden ansteckt. Vor allem Erwachsene nicht. Wo bei Kindern Dinge wie Masern fast harmlos vorüber gehen, können Erwachsene dran sterben." Die 17-Jährige seufzte entspannt und lehnte sich auf beiden Händen im Gras zurück. Sie betrachtete nochmal das Buch und beschloss für sich, dass ihr Pensum heute erfüllt war. Da passte nichts mehr rein, was so kompliziert war. Dann huschten ihre Augen hoch zu Setsunas Brille und den Augen dahinter. "Wie kommt es, dass du medizinische Dinge so schnell verstehst, obwohl du selbst kein Iryônin bist?" |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 4:26 pm | |
| Setsuna fragte sich, ob er über den Witz hinsichtlich des Examens nun lachen sollte oder nicht. Er war sich eigentlich ziemlich sicher, dass es als Scherz gemeint gewesen war, aber a) fand er ein Examen zu wichtig und b) lachte er nicht wirklich oft. Er wusste gar nicht mehr, ob er überhaupt schonmal gelacht hatte, weil es so lange her war. Nachdenklich legte er den Kopf schief und musterte Haru. Er konnte sich wirklich nicht daran erinnern, sie jemals oben auf irgendeiner Bestenliste gesehen zu haben, geschweige denn unter den ersten Plätzen. Andererseits hieß es auch, dass manche Personen Spätzünder waren. Ob dies bei ihr auch der Fall war? Nun, immerhin schien sie sich weiterbilden zu wollen, was er nur gutheißen konnte. Weiterbildung war immerhin nie etwas schlechtes und es war ein Schritt in die richtige Richtung, dass Haru dem nun Folge leistete. Und nein, Setsuna lachte nicht über den Witz, sondern holte ein Brillenputztuch aus seiner Jackentasche, um jene Sehhilfe entsprechend zu säubern. »Schwere Krankheiten müssen nicht unbedingt komplex sein. Manchmal sollte man nur den Lösungsansatz einer Gleichung ändern und schließlich wird sie plötzlich ganz einfach. Für uns sind bestimmte Krankheiten schwierig zu heilen, weil wir sie noch nicht verstanden haben und eben dies ist das wichtige...« Er seufzte und wollte sich die Brille gerade wieder aufsetzen, als Haru ihn fragte, weshalb er sich denn damit genauso gut auskannte. Eine persönliche Frage. Sie ließ ihn stutzen, denn er war es nicht gewöhnt, sich auf dieser Ebene mit - vor allem fremden - Leuten zu unterhalten. Eigentlich konnte er es gar nicht leiden und dementsprechend runzelte er auf die Stirn als Zeichen seines setsunatischen Missfallens. Haru selbst hingegen schien es für selbstverständlich zu halten und saß entspannt vor ihm im Gras. »Mir fiel es immer leicht«, hörte er sich sagen und setzte die Brille nun wirklich ab. Mit der linken Hand strich er seine Haare über die Stirn nach hinten und hielt sie dort, um ein wenig frische Luft auch am Haaransatz zu spüren. Es tat gut. Die beiden blauen Augen wirkten jedoch nachdenklich. »Ich konzentriere mich auf Fakten, das war schon immer so gewesen. Sie sind interessanter als das stupide Leben um mich herum, wo es oft nur darum geht, am lautesten seinen Willen kundzutun. Es ist so... einfältig. Ich habe einfach die Neigung zur Neugierde und die... Gene...« Er knirschte bei dem Wort fast zwanghaft mit den Zähnen. »..., dass mir so etwas einfach leicht fällt. Mit Wissen und Ableitungen... Analysen hatte ich nie wirklich das große Problem. Aber deine Frage bezüglich von Krankheiten betreffend... Mein kleiner Bruder war häufig krank.« Setsuna seufzte und schloss kurz die Augen, während sich seine Mundwinkel nach unten verzogen. Er wünschte wirklich, er wüsste, wo sich Shiranami gerade befand und ob es ihm gut ging. Zeit, das Thema zu wechseln. Das wurde ihm zu persönlich und damit kam er nicht gut klar. »Wie kommt es, dass du diese Dinge verstehen möchtest? Ohne nun unangebracht klingen zu wollen, aber du schienst mir nie die wissbegierigste Kameradin in meinem Jahrgang zu sein. Zumindest nicht in dieser Hinsicht.« Die Hand löste sich wieder von seinem Hinterkopf und die Haarsträhnen fielen ihm nacheinander wieder ins Gesicht, wobei er sie wenig später aus eben diesem zu ihrer ursprünglichen Position strich. So gut es eben ging. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 5:02 pm | |
| Aber natürlich, was hätte sie auch anderes erwarten sollen? Wenn das mit Nara stimmte, selbst wenn er nicht den Namen trug, waren wie doch prädestiniert für ihre Strategen und klugen Köpfe. Hatte es jemals einen Nara-Kage gegeben? Das war eigentlich undenkbar, doch allein Intelligenz reichte natürlich nicht dafür aus solch einen Posten zu belegen. Alleine an den jüngsten Veränderungen sah man das doch deutlich. Eine Kage war aus dem Dorf verschwunden, nun wieder da, der letzte hatte sich abgesetzt, nachdem sich die Außenpolitik radikal verändert hatte. Gab es überhaupt irgendwo noch einen Kage, der in der Lage war länger als zwei Jahre im Amt zu bleiben ohne das Handtuch zu werfen? Haru verstand Politik nicht. War noch komplizierter als Medizin. Vielleicht fiel Setsuna das ja auch alles so viel leichter, weil es ihm einfach in die Wiege gelegt war und er es nie anders gekannt hatte. Manchmal wünschte sich Haru auch, dass sie so viel Wissen aufsaugen konnte wie ihre kleine Schwester. "Ironischerweise lässt meine kleine Schwester sich zur Iryônin ausbilden. Die versteht das Ganze mit 15 Jahren besser als ich, obwohl ihr Vater kein Arzt ist." Dabei handelte es sich eher um belanglose private Informationen, die Setsuna wohl auch getrost wieder vergessen konnte. Akizuki wäre nämlich genau das laute Kaliber, das ihn wahrscheinlich zur Weißglut treiben konnte. Sie war absolut überzeugt von sich, forderte andere gern heraus und ihr war es egal, ob sie zu laut sprach und alle mithörten. Wirklich höflich und gesittet war das blauhaarige Bündel nicht. So registrierte Haru zwar die Erwähnung von Setsunas Bruder, hakte aber nicht weiter nach, da sie sich durchaus vorstellen konnte, dass das ein sensibles Thema war. Oftmals sollte man sich ja um die Kleinen kümmern und die ständige Sorge, wenn man ihnen denn näher stand als Haru ihrer Schwester, war etwas worüber man wohl kaum mit Bekannten redete. Was er dann bezüglich ihres eigenen Wissesdrangs loswurde, kommentierte sie zunächst mit zuckenden Schultern. Er hatte ja recht, und sie schämte sich selten dafür. Da sie ja wusste, dass sie trotz dessen keine schlechte Kunoichi war. "Kinderkrankheiten sind noch recht trivial. Kann ich sicher eines Tages gebrauchen, wenn ich selbst mal ein Kind habe." Dann sah sie etwas nachdenklich in den Himmel und versuchte eine bessere Antwort als so etwas trockenes zu finden. Zudem hatte sie keinen brennenden Kinderwunsch. Was kam, das kam, aber es musste nicht sein. "Vielleicht will ich meinem Vater einfach Zeit ersparen mir immer alles erklären zu müssen. Summiert bei den wenigen Treffen, die wir haben, sind das schon wertvolle Minuten. Ob ich das Wissen langfristig behalte, weiß ich nicht. Wahrscheinlich nicht. Ich bin in dem Bereich nicht drin, der fällt an meine Schwester. Es gibt wohl Menschen für die Prävention, so wie Mediziner. Und welche für die Aktion, Leute wie mich." Das erschien wohl wie ein Schwarz-Weiß-Filter, aber ihr fiel nichts anderes ein. Manchen Dingen konnte man einfach nicht so großartig viel abgewinnen wie anderen. Beispielsweise fand Haru Waffen auch durchaus interessant, doch ihre Zielgenauigkeit hielt sie davon ab mit Kunai oder anderem Ningu zu trainieren. Und ihre bisherige Art zu kämpfen ließ Schwerter oder anderes überflüssig werden. Da kam sie wiederum auf eine andere Frage. "Sag mal, wie kämpfst du denn heute mittlerweile so? Sicherlich wirst du gern als Stratege eingesetzt, vielleicht sogar als Missionsleiter? Ich kann mich erinnern, dass du ab und zu Schwerter benutzt hast." |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 5:39 pm | |
| Eine Ausbildung zur Iryônin also war es, was auch noch in ihrer Familie lag. Setsuna selbst hatte niemanden in seinem biologischen Umfeld, der hierauf zurückgreifen konnte. Ironisch passend war es nämlich so, dass seine Familie sich viel eher auf das Töten zu konzentrieren schien, als auf das helfen. Beziehungsweise hatte es einmal jemanden gegeben, der 'anders' gewesen war, aber dieser Jemand weilte nicht mehr unter ihnen und gerade jetzt wollte Setsuna hieran keinen Gedanken abtun. Folglich nickte er, riss aber kurz die Augen auf, als sie selbst von Kindern sprach. Für ihn selbst was es eine Thematik, welche nicht einmal seinem Wahrnehmungsbereich nahe kam. Alleine deshalb, weil er kaum Interesse an der Vorgeschichte dieses Prozesses hatte und sich auch selbst für keinen guten Elter hielt, war er doch schon mit für andere Menschen normalen Situationen überfordert. Sicherlich gab es einiges, was man diesbezüglich lernen konnte, aber nein... Nein. Er sah dem sehr skeptisch entgegen, was sich auch auf seinem Gesichtsausdruck breit machte. Dennoch hob sich einer seiner Mundwinkel, als Haru von den nur gelegentlichen Gesprächen mit ihrem Vater sprach, welche sie wohl sehr wertschätzte. Wertvolle Minuten, wie sie es bezeichnete. Etwas, was Setsuna früher nie hatte verstehen können. »Ich habe gelesen, dass es oftmals gar nicht darauf ankommt, ob man sich nun mit den Thematiken einer anderen Person optimal auskennt, sondern vielmehr auf die Mühe, welche man sich hiermit macht. Ich selbst finde das alles andere als produktiv und ein wenig dümmlich in langzeitlicher Hinsicht, aber offenbar scheint die Mehrheit der Bevölkerung so zu denken. Aus diesem Grund ist es wahrscheinlich, dass es deinem Vater ebenso geht, wenn er bemerkt, wie viel Mühe du dir gibst. Folglich macht es nichts aus, wenn du etwas nicht vollkommen verstehst. Beziehungsweise es macht diesen Leuten nichts aus. Mir wäre es zuwider, etwas nicht zu verstehen.« Nachdem er sich seine Brille wieder aufgesetzt hatte, begann er ganz leicht wieder an der Gitarre zu zupfen und entlockte den Saiten somit leichte Töne. Dabei klopften seine Finger ab und an nachdenklich auf das Gehäuse. Der recht abrupte Themenwechsel ließ ihn jedoch aufhorchen und erneut die Stirn runzeln. Bitte was? »Als Shinobi empfinde ich es nicht als angebracht, dir über meine Fähigkeiten ein genaues Bild zu verschaffen«, belehrte er sie und nickte mehr für sich selbst bestätigend. »Aber ich kann dir so weit entgegen kommen, dass ich deine Aussage hinsichtlich der Strategie bejahe. Strategie wiederum muss nicht auf fundamentalen Angriffen beruhen, sondern sollte in erster Linie effektiv sein. Ob ich also ein effektiver Kämpfer bin? In der Tat könnte man es von mir sagen... Ich nehme an, du konzentrierst dich mehr oder minder noch auf das Taijutsu? Oder hast du deine Kenntnisse in gewisser Hinsicht erweitert? Beispielsweise durch Kombinationen?« Setsuna dachte an seine Chûnin-Examen zurück. An diesen grausigen Kampf. Er hatte seine Kenntnisse erweitert, in dem er die Kontrolle verloren hatte und am Ende zwar gesiegt hatte, aber selbst aufgespießt worden war. Kein schöner Anblick. Ob Haru es auch registriert hatte oder überhaupt anwesend war, wusste er nicht. Er wusste lediglich, dass er sich seither seiner zweiten Persönlichkeit gegenüber vorsichtiger gezeigt hatte und es langsam Früchte zu tragen schien. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 6:14 pm | |
| Für einen Moment dachte Haru, dass sie sich verhört hätte. Sie legte überrascht den Kopf schief und blinzelte. Er verriet ihr nichts über seine Fähigkeiten? Wie kontraproduktiv war das denn? Sie waren aus demselben Dorf, könnten sogar auf dieselbe Mission geschickt werden. Da musste er früher oder später mit der Sprache heraus rücken. So etwas hatte sie ja noch nie gehört. Die vorherige Bestätigung bezüglich ihrer Mühen für ihren Vater war komplett in den Hintergrund gerückt. In diesem Kontext verstand sie die Logik des Jungen wirklich nicht. Sie hätte es noch verstanden, wenn es um Clantechniken ginge, aber er verweigerte ja komplett die Aussage mit der Begründung ein Shinobi zu sein. Das Unverständnis war ihr ins Gesicht geschrieben. "Also wir sind beide Shinobi und Konoha-Nin. Wieso du mir nichts verraten solltest, verstehe ich nicht, aber wenn es deine persönliche Entscheidung ist, respektiere ich das." Damit hatte sie ihr Unverständnis kundgetan, das Thema aber gleichzeitig auch erledigt. Er hatte schließlich auch ihre eigenen Fertigkeiten angedeutet, die ihm in Erinnerung waren. Es folgte ein kurzes Seufzen. Im Vergleich zu ihm hatte sie sicherlich nicht mal halb so viel drauf. Allein seine Auffassungsgabe schrieb es ihm doch schon vor, dass er neue Fähigkeiten und Jutsu förmlich aufsog. Wieder bettete Haru ihr Gesicht in ihre Hand, beobachtete dabei die Gitarre, die Setsuna heran geholt hatte und erklärte: "Nach wie vor Taijutsu, genau. Grundsätzlich defensiv, aber mit Fûton-Kombination offensiv ergänzt. Vielmehr ... ist da eigentlich nicht." Nachdenklich betrachtete sie die Baumkrone über sich. Die Stirn legte sich in Falten, die Lippen presste sie aufeinander. Sie erinnerte sich an den Übungskampf mit der ehemaligen Kage. Ihr Element hatte egal in welcher Form, ob rein oder mit ihrem Körper kombiniert, völlig versagt. Das lastete immer noch auf ihr. Es musste nicht sein diese Frau zu übertreffen, doch es war ihr ein Dorn im Auge, dass ihr Element gegenüber Katon einfach nachteilig war. So eine Feuerfrau wie Mai war dadurch immer eine Nase weiter vorn. Vielleicht wusste Setsuna da doch einen Rat. "Sag mal", begann sie durch ernst mit nachdenklichem Ton. "Wenn ich in einen Kampf geraten würde und mein Gegner Katon besäße, was würdest du mir am ehesten raten? Fûton ist Katon gegenüber immer im Nachteil. Es verstärkt die gegnerischen Attacken sogar. Habe ich überhaupt eine Chance?" In ihrem Blick lag die Bitte auf eine nützliche Antwort. Es nagte schon einige Tage an ihr seit sie diesen Kontakt zu Mai geknüpft hatte. Ein Stratege war doch gerade die richtige Adresse für Beistand oder? |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 6:34 pm | |
| Sie respektierte seine Entscheidung? Das war sehr schön für sie, aber offenbar konnte sie wirklich nicht verstehen, weshalb er ihr nichts über seine Fähigkeiten offenbarte. »Es wäre etwas anderes, wären wir auf einer Mission, aber der Grundgedanke ist es, nicht einem jeden sein Ass im Ärmel zu verraten. Geht man anschließend von meinen ehemaligen Kämpfen aus, an welche du dich offenbar zumindest teilweise erinnerst, liegt es nahe, dass es etwas damit zu tun hat. Ich bin kein Shinobi, welcher eine Kampfstilwendung um 180 Grad an den Tag legt, nur da der Wind gerade vom anderen Ufer hinüberweht.« Kopfschüttelnd über diese Aussage war das Thema damit auch für ihn erledigt, jedenfalls hoffte er das. Außerdem hatte er ihr mehr oder minder gesagt, worin sein Kampfstil eigentlich bestand. Immerhin kamen sie dann auf de ihren zu sprechen, wobei es ihn nicht sehr überraschte. Nur die kleine Pause gegen Ende entging ihm nicht. Hatte sie nach dem Wort gesucht oder repräsentierte dieses Stocken Unsicherheit? Bedauern vielleicht? Setsuna runzelte die Stirn und verzog einen Mundwinkel. Eine ähnliche Mimik legte auch Haru an den Tag, denn sie wandte den Blick gen Himmel, schien selbst über etwas nachzudenken. Vielleicht in Anbetracht der Tatsache, dass es nicht 'viel mehr' ist? Andererseits war diese Aussage unglaublich relativ und mit unzähligen Möglichkeiten gespickt, welche er ohne nähere Informationen nicht ergründen konnte. Einen Tipp hierfür lieferte Haru jedoch in ihrer nächsten Erwähnung, die allerdings mehr einer Bitte gleich kam. Einer Bitte ihr bei einem taktischen Problem zu helfen. Katon gegen Fuuton. Damit sprach sie wohl eines dieser Probleme an, auf welches jeder Shinobi schlichtweg zurückblicken konnte. Er selbst hätte nur hierauf bezogen auch grundlegend Schwierigkeiten mit ihr, denn sein eigenes Element war wiederum dem Ihren unterlegen. So pauschal konnte er ihr jedoch nicht helfen - dazu fehlten ihm die Informationen. Informationen, welche es sich wohl erst zu beschaffen galt. »Nun, so überlegt, kommt es immer auf den Typ von Gegner an. Wenn ich der Wahrscheinlichkeit nach gehe, meinst du wohl einen Ninjutsuka, welcher sich des Katon bedient und dich demnach taktisch gesehen auf Distanz halten möchte. Du wiederum bist jedoch eher eine Nahkämpferin, wenn ich dich recht verstanden habe und genau das bereitet dir Kopfschmerzen? Eine Strategie oder eine Taktik müsste auf einen Gegner zugeschnitten werden. Generell gesagt wäre auch ich dir mit meinem Raiton im Nachteil. Vielleicht würdest du mir einfach eine Situation liefern, welche dir im Kampf Kopfzerbrechen bereitet und in welchem Gelände du dich befindest? In solchen Dingen ist es immer ratsam, auf eben letzteres zu achten. Anschließend werde ich versuchen, dir einen Ansatz zur Lösung zu lifern.« |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 6:50 pm | |
| Gewissermaßen war Haru erleichtert, dass Setsuna ihr Problem so offen aufgriff, weitere Denkanstöße gab und auch nach weiteren Anreizen fragte. Sogleich hörte sie auf die Lippen ratlos zusammen zu drücken, sondern wirkte ausnahmslos konzentriert. Diesen Gesichtsausdruck fand man selten bei ihr vor. Aber sie war nun in diesem Thema so drin wie Setsuna vielleicht bei einer mathematischen Gleichung. Sie wollte unbedingt eine Lösung haben und wollte sie mit ihm zusammen finden, um beim nächsten Mal nicht so ahnungslos vor Mai zu stehen, die sicherlich wieder ihr komplettes Katon auf sie ballerte. Haru rutschte auf ihrem Hintern etwas zurück, um Platz zwischen Setsunas Beinen und ihren Knien zu schaffen. Dann beugte sie sich vor und formte die linke Hand zu einer Faust, wobei sie einen Zeigefinger straffte. Plötzlich begann sich dort eine kleine Windspirale zu bilden, sie hörte sich an wie ein Schwarm surrender Insekten, nur war der Ton heller und vibrierte nicht so stark. Mit diesem Bohrer, den sie nun als Schnitter missbrauchte, begann sie ins Gras zu hexeln, um einen Trainingsplatz zu simulieren. "Die letzte Situation spielte sich so ab", begann sie sachlich und blickte auf ihre Zeichnung. Sie schnitt ein Rechteck zurecht und zwei Kreise, wo sie und Mai sich befunden hatten. "Stell dir eine mittlere Distanz vor, in der ich und mein Gegner gestartet haben. Flaches Terrain, Gras, umrandet von Bäumen, die allerdings keine Rolle beim Kampf spielten. Wir sind auf dem Feld geblieben." Dann ließ Haru den Schnitter erlöschen, setzte sich aufrecht hin und deutete nun mit der anderen Hand in lockeren Bewegungen die Schritte des Übungskampfes an. "Ich habe zunächst mit einem optisch störenden Genjutsu und einer Fûton-Attacke begonnen." Mit den Fingern deutete sie einen Ring an, den sie um Mai in dem Kampf quasi getanzt war. Es war ihre Taijutsu Kranich-Formation, aus der heraus sie akrobatische Bewegungen mit Windgeschossen kombinierte. An sich nicht massiv wuchtig, aber schnell und viel. "Aus diesem Kreis heraus kamen also meine Windgeschosse, aber das nützte nicht viel. Es gab auch einen Nahkampfkontakt beider Elemente. Da habe ich mich ganz schön an den Schienbeinen treffen lassen. Nicht verbrannt, aber verbrüht schätze ich. Direkter Kontakt war also zwecklos, genau wie meine Idee sie mit der Masse von Fûton irgendwie zu etwas anderem zu bringen. Es hätte sicherlich eine große Rauchentwicklung gegeben, aber selbst die hätte ich kaum nutzen können, weil ich keine Gôkenka bin." Nach dieser Beschreibung faltete Haru die Hände erwartungsvoll im Schoß und betrachtete Setsuna neugierig. Hoffentlich reichte ihm an Informationen. Ergänzend sagte sie noch schnell: "Die Frau war übrigens auch Nin-Taijutsuka. Nur eben mit Katon."- Jutsu:
Fûton: Anāke ki [Windfreisetzung: Bohrer] Rang: D Typ: Ninjutsu | Unterstützend Chakrakosten: Niedrig Reichweite: Nah Beschreibung: Der Anwender erzeugt an seiner Fingerspitze eine spitze Windspirale, die sehr schnell zirkuliert. Damit lassen sich bedingt Löcher bohren oder Sachen durchtrennen, an festen Materialien wie Stein oder Metall scheitert das Jutsu aber.
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| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 7:08 pm | |
| Haru sammelte Pluspunkte. Zumindest einen, so viel stand fest. Immerhin war sie geistesgegenwärtig genug, ihr eigenes Element zum Darlegen eines Platzes im Gras zu nutzen. Zwar verunstaltete dies die Wiese, aber das war vollkommen zweit- oder gar drittrangig. Seiner Erfahrung nach dachten nicht viele so praktisch, um ihre Gedankengänge zu veranschaulichen. Hätte Haru also nun aufgeschaut, hätte sie eine Art wohlwollenden Blick aufgefangen, oder vielmehr einen Blick mit positiver Überraschung. Allerdings hätte das Ganze wohl wenig Zweck, würde sich Setsuna nicht auf ihre Erklärungen konzentrieren. Demnach tat er dies und folgte hinter seinen Brillengläsern den Bewegungen von Harus Finger. Mittlere Distanz. Flache Ebene. Bäume im Umkreis, aka der Umgebung. Genjutsu, um Gegner zu verwirren und diese Verwirrung als Angriffseinleitung zu nutzen - was aber offenbar nicht klappte. Kreisende Bewegungen um Gegner herum, Abfeuerung Fuutongeschosse und Aufeinandertreffen im Nahkampf. Katon gegen Fuuton. Es war nicht verwunderlich, dass sie da schlechte Karten hatte. Unweigerlich glitt sein Blick an ihren Beinen entlang zu ihren Unterschenkeln, welche - wie sie sagte - bloße Verbrühungen erlitten hatten. »Die Frau war übrigens auch Nin-Taijutsuka. Nur eben mit Katon.« Es folgte eine kleine Pause, in welcher Setsuna überlegte und das Gesagte in seinem Kopf verarbeite. Es war gut, dass sie den Schauplatz auf dem Gras aufgezeichnet hatte, so wurde zumindest sein Gehirn etwas entlastet und musste sich nicht auch noch erst gedanklich ein Bild verschaffen. So hatte Haru ihm bereits optische Eckpunkte geliefert, wofür er ihr dankbar war. »Dein erster Fehler bestand darin, dass das Terrain deiner Ansicht nach keine so große Rolle gespielt hat. Willst du effektiv kämpfen, solltest du es immer miteinbeziehen. Ob nun Wasser, Wald, Steppe oder Höhenlagen. Es ist wichtig und zu gebrauchen. Nun gut.« Die Frau war also ebenfalls Nintaijutsuka gewesen. Setsuna musste an Madoka denken und lächelte bei der Erinnerung an ihren Kampfstil leicht. Er war sehr... schlagkräftig gewesen, wenn man so mochte. »Der zweite Fehler ist, direkt in die Offensive zu gehen und darin zu verweilen, wenn du bemerkst, dass dein Gegner ein Nahkämpfer mit einem für dich nachteiligen Element ist. Wäre ich an deiner Stelle gewesen, hätte ich mich weiterhin zurückgezogen und auf einen richtigen Moment gewartet. Mir ist nicht ganz klar, wie weit dein Fuuton mittlerweile geht. Sind es kurze Schläge oder auch großflächige Attacken?« Setsuna machte eine kurze Pause und deutete dann mit dem Finger auf die Art Karte, welche Haru hinterlassen hatte. »Offenes Feld bedeutet keine Hindernisse. Keine Hindernisse bedeuten keinen Schutz. Wühle mit Schlägen Erde auf, konzentriere dich auf Waffen oder aber... locke deinen Gegner in eine für dich bessere Position. Fuuton ist ein gutes Element für den Waffenkampf, aber vor allem im Wald kann es verheerend sein, Dinge ausreißen und auf den Gegner werfen. Wie bei allen anderen Dingen ist auch das Timing entscheidend - das sind so die Grunddinge, auf welche du in einem Kampf achten solltest. Das Gelände und deine Umgebung ist niemals von geringerem Interesse als dein Gegner. Das solltest du in Erinnerung behalten. Ich müsste deine Techniken studieren und die deines Gegners, um dir genauere Analysten teilwerden zu lassen. Wärst du daran interessiert?« |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 7:26 pm | |
| Beinahe wie eine brave Schülerin betrachtete Haru Setsuna, während sie ihm zuhörte und nickte bestätigend, als er seine Rede über ihre Kampfsituation hielt. Irgendwie war es faszinierend ihm zuzuhören, während er innerhalb einer so kurzen Zeit herauskitzelte, was sie falsch gemacht hatte, und was sie für sich hätte nutzen können. Wenn sie im Kampf so schnell denken könnte, dann säße nun sie nicht hier. Meistens mussten die Teamleiter sie zu speziellen Aktionen anhalten, um sie effektiv einzusetzen, weil sie selbst nicht auf entsprechende Ideen kam. Mental notierte sie sich demnach den Stichpunkt Umgebung. Alles irgendwie einem Nutzen abzugewinnen, wenn etwas nicht passte, die Situation zu den eigenen Gunsten formen, indem man mit etwas Glück wohl auch den Gegner in eine entsprechende Richtung lockte. Was bei Mai sicherlich schwierig geworden wäre. Die hätte sicherlich auch selbst geahnt, dass sie mit ihrem Katon den gesamten Wald in Brand gesetzt hätte. Während Haru ihn als Waffenarsenal hätte nutzen können. Das hatte sie nicht beherzigt. "Ich muss mein Element definitiv noch verbessern. Ich beherrsche kaum wuchtige, flächige Attacken. In Bezug auf mein Taijutsu ist mein Fûton auf Geschosse und schnelles Auftauchen ausgelegt. Zum Beispiel die besagte Aktion mit dem Kreis oder Tritte, die ich mit Windklingen ausstatte." Die Antwort auf die Frage ließ sie so stehen und hörte dann auch an dieser Adresse wieder, dass Waffenkampf kein schlechter Move wäre. Aber wie sie Mai schon gesagt hatte traf sie keinen Mülleimer aus zwei Metern Entfernung. Sie konnte ja höchstens versuchen mit einer Art Waffenwelle zu arbeiten, dass die schiere Masse die Zielgenauigkeit in den Hintergrund rücken ließ. Aber war das nicht Material- und Gewichtsverschwendung? Eifrig nickte sie wieder und hatte dabei sogar ein dankbares Lächeln auf den Lippen. "Sicherlich. Deine Anreize sind wirklich gut. Mir ist zwar durchaus bewusst, dass man mit der schneidenden Windkraft Bäume zerlegen kann, aber das war für mich immer eher ein Randeffekt. Ich bin bisher nicht drauf gekommen, das bewusst einzusetzen, weil ich dachte, dass es eben nicht nur meinen Gegner, sondern auch mich behindern würde." Einen kurzen Augenblick rührte Haru herum, sodass sie nicht mehr kniete, sondern im Schneidersitz saß und die Ellbogen auf die Knien gestützt hatte. Dabei konnte sie noch etwas besser auf ihre Zeichnung gucken. "Ich hätte sie natürlich vom offenen Feld zwischen die Bäume locken können. Da hätte ich Deckung gehabt. Ich hätte auch mit Wind mein Ningu auf sie schießen können, allerdings benutze ich das nie für den Kampf, weil ich keine gute Zielsicherheit habe. Es geht eigentlich immer daneben. Ich könnte es doch nur durch Masse ausgleichen. Kein einzelner Tropfen, sondern Regen. Ein Kunai-Regen zum Beispiel. Aber es fehlt immer noch der Moment, wo ich diesen Gegner wirklich in eine ernste Lage versetzt hätte." |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 9:08 pm | |
| Setsuna beobachtete mit gutem Willen, wie Haru sich auf seine Worte konzentrierte und ab und an nickte. Er hoffte, sie verstand was er meinte, doch genau das bestätigte sie auch wenige Momente später, in dem sie darauf einging. Sehr gut. Das hieß zumindest, sie war in dieser Hinsicht kein hoffnungsloser Fall. Es gab immer wieder Individuen, welche gute Ratschläge wortwörtlich in den Wind schlugen und anschließend ihre Suppe auslöffeln mussten, welche sie nicht selten auch noch ihren Teamkameraden mit eingebrockt hatten. Aber Haru schien lernwillig und das verbuchte er als großes Plus für ihre Zukunft. Sie trat nicht auf der Stelle, sondern hatte alleine schon von ihrem Charakter heraus die Chance, sich weiterzuentwickeln und auf ihren Erkenntnissen aufzubauen. Eine Qualität, welche oft unterschätzt wurde und nicht jeder besaß. »Die wuchtigen und flächigen Attacken waren nur ein Beispiel meinerseits. Du benötigst keine... wie sagt die gemeine Zunge? Wumms? Du benötigst keinen großen Wumms, um Schaden anzurichten. Ich selbst benutze auch eher stichartige Angriffe - klein, aber fein. Mir liegen großflächige Attacken nicht. Es ist immer abhängig davon, wie du deine Manöver zeitlich im Kampf unterbringst und ihre Versionen anwendest.« Sein Gesicht strahlte ausnahmsweise einmal so etwas wie Freundlichkeit aus - sie war lernwillig, kein Grund sie umzustimmen. Als Haru sich in eine andere Position begeben hatte, fuhr er fort. »Locke deine Gegner in eine Lage, in welcher du sie unter Druck setzen, beziehungsweise nicht verfehlen kannst. Wenn du im Nachteil bist, ist Überlistung dein Ticket zum Sieg. Ohne das Anpassen und Denken wirst du nicht weit kommen. Das hört sich nun hart an, aber leider entspricht es der Wahrheit. Ein jeder von uns wird irgendwann im kämpferischen Nachteil sein, aber deshalb ist ein Kampf noch nicht verloren. Daher solltest du dir beispielsweise auch nicht in den Kopf reden, dass du nicht gut genug in deinem Element bist. Wie erwähnt: Starke Jutsus heißen nicht, dass du selbst stark bist.« Mit einem Ruck erhob sich der Jôcho und deutete hinter ein paar Büsche, wo sich eine größere Fläche ausbreitete. Dann schritt er genau auf diese zu und signalisierte Haru, ihm zu folgen. »In Ordnung. Zeige mir, wie du angreifen würdest. Dann kann ich dir beispielsweise mitteilen, wie ich als Gegner reagieren würde. Welche Möglichkeiten ich besäße.« |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 9:23 pm | |
| Nun war sie durchaus positiv verwirrt. Nicht vor allzu langer Zeit hatte ihr die einstige Kage selbst verklickern wollen, dass ihr der Wumms fehlte! Nun sagte ihr ein Junge, kaum älter als sie, dass das komplett anders war? Eigentlich war sie ja vorher schon davon ausgegangen. Ihr Großvater war in der Lage gewesen seine Feinde auszuzehren, weil er unglaublich viel Ausdauer hatte, und seine mittelstarken Attacken reichten aus, um sich einen Vorteil und damit den Sieg zu verschaffen. Allerdings beherrschte er auch noch weitaus mehr Manöver als Haru jetzt. Kein Wunder, dass er so ein starker Mann gewesen war, selbst wenn er auf einer Mission gefallen war. Ihre Mutter beherrschte auch den Federstil, gleichzeitig war sie eine Gôkenka, doch das biss sich soweit, dass ihre Ausdauer in den letzten Jahren nachgelassen hatte. Ebenso ihre Geschicklichkeit. Haru baute nicht ihre Muskeln auf wie auf Steroide. Sie war eine Füchsin, und entwischte meistens. Mai hatte ihr das als recht aussichtslos angekreidet. Setsuna hatte nun umso mehr ihre Aufmerksamkeit. Seinen letzten Satz wiederholte sie mehrfach innerlich. Starke Jutsu heißen nicht, dass man selbst stark wäre. Das war wie ein Schlüssel für ihren weiteren Weg. Sie musste sich von Wumms-Frauen wie Mai nicht unterkriegen lassen, die mit viel Krawumm und Infernos um sich schießen konnten. Das konnten auch Jinchûriki, die ihre Bijuu beherrschten! Und selbst die ließen sich mit einem guten Fûin bannen. Schon seit Jahrhunderten, nicht wahr? Aufmerksam verfolgte Haru Setsunas Bewegung. Er entfernte sich, sie stützte sich kurz ab, um sich aufzurichten, und folgte ihm dann stumm. Sie hörte auch, was er sagte, doch einen Moment zweifelte sie, ob er es ernst meinte. Das hier war ja der Park, nicht der Trainingsplatz. Ninjutsu war hier ihrer Ansicht nach verboten, weil es sehr wohl als Vandalismus gewertet würde, würde der Park Schaden nehmen. Also beschränkte sie sich auf trockene Bewegungen und Beschreibungen sowie Andeutungen ihrer Jutsu. Hoffentlich meinte er das. Manchmal war das Mädchen nun mal schwer von Begriff. Da war Setsuna leider nicht der einzige, der das erlebte. "Immer wieder komisch aus dem Stand heraus eine Kampfhandlung simulieren zu müssen", gab sie ehrlich mit einem zerknirschten Gesichtsausdruck zu. Es fehlte nämlich automatisch der Impuls, der sie immer zu blitzartigen Handlungen brachte. Hier konnte sie geplant agieren, etwas, das sie nicht gewohnt war. "Ich könnte nun natürlich versuchen dich zunächst im Nahkampf zu bedrängen. Eben auf meine Art mit Ninjutsu, aber ich werde es nun nicht anwenden, das ist nicht erlaubt. Ansonsten müssen wir zum Trainingsplatz." Kurz darauf setzte sie zum Sprint an, lief erstaunlich flink auf Setsuna zu, ließ sich auf die Hände fallen und zischte mit einem Bein parallel über den Boden. Es sollte ihn aus der Balance bringen, mindestens. Normalerweise wäre bei dieser Bewegung nun noch eine Windklinge an ihrem Fuß gewesen. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 9:44 pm | |
| Der Jôcho hörte die Schritte hinter sich und blieb stehen, bis Haru sich selbst vor ihm positioniert hatte - nur ein paar Meter entfernt. Natürlich wollte er nicht, dass sie im Park ihre Ninjutsu anwandte. Immerhin war er entsprechend gefüllt und es hätte wohl ein heiles Chaos angerichtet, für das er am Ende auch noch verantwortlich gemacht werden würde, galt er doch gemeinhin als jemand, der diese Verantwortung auch in seine Handlungen miteinbeziehen und vorausschauend planen konnte. Jedoch musste er gar nicht damit rechnen, denn Haru schien selbst sehr wohl verstanden zu haben, was er damit meinte. Bei ihrer Bemerkung zuckte er fast mit ihr sympathisierend die Schultern. Das kannte er nur zu gut, hatte er doch selbst jahrelang das gleiche tun müssen. Zwar hatte er es nicht als Last empfunden, sondern als logischen Schritt, doch er hatte in seiner bisherigen Laufbahn einige impulsive... Wesen kennengelernt, die Haru nur zu sehr beigepflichtet hätten. Eben diesen hatte es jedoch an der Disziplin gemangelt. »Nun, ich kann mir ja anschauen, wie du dich machst und dann entscheiden. Sollte ich dir wirklich im Kampf gegenübertreten, sollte ich wohl meine Gitarre gegen das Katana eintauschen, sodass wir es möglichst authentisch über die Bühne bringen können. Hierfür sollten wir dann allerdings tatsächlich den Ort wechseln, wie du bereits richtig geschlussfolgert hast.« Setsuna behielt Haru daraufhin genau im Blick. Wie sie ansetzte. Wie sie sich bewegte. Er wusste, sie war eine Taijutsuka, folglich war es offensichtlich, dass sie in den Kampf reiten würde, wie ein Ritter mit Lanze auf einem Pferd. Stürmisch. Um den Gegner umzunieten - jedenfalls wurde es immer so in seinen Lektüren gepriesen. Welch große Helden. Blindlings ohne zu achten, auf die Feinde zu preschen. Die Rädchen in Setsunas Kopf setzten sich in Bewegung und er ging die Haltung seines Schwertkampfsstils über, welche mehr seitlich war. Haru ließ sich auf die Hände fallen - offensichtlich, worauf sie nun hinauswollte. Setsuna könnte sein Schwert ohne Raitonchakra dagegenhalten. Oder aber - wie er es nun tat - mit einem leichten Sprung ausweichen und am Boden aufkommen. Im Sprung noch griff er symbolisch auf die Stelle, an welcher seine Ausrüstung prangen würde und klatschte die im Kampf freie Hand auf den Boden. »Offensichtlich. Mach eine Finte vor deinem Angriff. Im Kämpf hätte ich nun nach diesem Satz nach einem Kibakufuda gegriffen oder nach einer Rauchbombe. Ein Kibakufuda, um dich selbst zum Ausweichen zu bewegen und den daraus resultierenden Rauch zum Angriff zu nutzen. Auch eine Verletzungsgefahr besteht bei der Bombe. Ohne Verletzungsgefahr hätte ich die Rauchbombe genommen und dich mit einem Manöver blind gemacht. Dich somit ausmanövriert - ohne, dass ich eine genaue Zielgenauigkeit gebraucht hätte. Setsuna erhob sich wieder zu seiner vollen Größe und breitete die Arme aus. »Ich bin selbst nicht der Typ, der gerne sofort in den Angriff rauscht. Ich lasse es lieber auf mich zukommen, wie geradeben. Dein Stil ist anders, aber das muss nicht schlecht sein. Wenn du angreifst, setzte zum Schlag an, aber nutze ihn nicht als Schlag. Taijutsu ist nicht mein Gebiet, doch meiner Ansicht nach gehört dergleichen zu einer Grundlage. Time deinen Angriff das nächste Mal besser - in Ordnung? Und denke daran: Es muss nichts Großes sein. Beispielsweise ein Kunai oder eine Rauchbombe. Eine kleine Ablenkung von deinem Angriff genügt, um dir ein mögliches Fenster zu verschaffen.« |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 10:02 pm | |
| Locker ausgewichen, dass hatte auch Mai schon getan. Oder eben bewusst den Kontakt gesucht, um Harus Beine mit Flammen förmlich zu versenken. Allerdings war Setsuna in seinen Erklärungen weitaus logischer und präziser, nachdem die Blauhaarige sich wieder auf ihren Händen gefangen und zu einem normalen Stand gebracht hatte. Sie verlagerte ihr Gewicht auf das linke Bein, legte eine Hand an die Hüfte und hörte gehorsam zu. Es war wie eine Schritt-für-Schritt-Erklärung, genau, was sie brauchte. Na gut, nicht jeden Winkel und jeden Zentimeter genauestens da gelegt, aber auch mehr als nur zu sagen Greif mich an wie du es am besten kannst. Solche Anweisungen hasste sie nämlich. Dann hätte sie auch Dango essen können, um zu warten, bis der Feind endlich angriff. "Stimmt, stimmt. Ich lasse meistens Ningu und andere Hilfsmittel außen vor. Zumindest bei Chûnin reicht es oft mit Taijutsu und Schnelligkeit, weil sie nicht in der Lage sind so flink zu agieren, dass sie noch eine Bombe zünden könnten." Einige Schritte nahm Haru wieder Abstand, während sie Setsuna zu Ende zuhörte. Dabei nahm sie etwa eine Distanz von acht Metern ein, verschränkte die Arme und wartete. "Meistens denke ich nur geradeaus, auf mein Ziel zu und ohne Umwege. Gerade das ist wohl das, was ich lernen muss. Danke für die Hinweise." Ein kurzes Lächeln huschte über ihr Gesicht. Obwohl die zwei eigentlich nur bekannte Kameraden waren, schätzte Haru es doch sehr, wenn sie sich gegenseitig den Rücken stärkten, selbst wenn man sich nicht wirklich nahe stand. Diese Prinzipien hatte ihre Familie ihr auch beigebracht. Tugenden, Geduld, Ehrlichkeit, Hilfsbereitschaft. Sie schuldete Setsuna definitiv etwas, auch wenn er das wahrscheinlich anders sehen würde. "Nun gut, Runde zwei", setzte sie an, sprang aber plötzlich rückwärts und landete mit der Baumlauftechnik auf einem der dicken Äste. Mit einer Hand hielt sie sich fest, sondierte kurz Setsunas Position und drückte sich dann mit voller Kraft aus der Hocke heraus zu einem Sprung ab. Dabei schoss sie aber nicht direkt auf den Schwarzhaarigen zu, sondern wand sich leicht in der Luft, sodass sie fast in der Position, mit der sie ihn vorher attackiert hatte, auf dem Boden aufkam. Den Schwung nutzte sie, um ihre Hacke in die Erde zu donnern. Dabei zog sie dieselbe parallele Bewegung und rührte einen Erdklumpen auf. Nicht besonders sexy, denn der Schmodder blieb bestimmt in ihren Schuhen stecken, sodass sie sie nachher sauber machen musste. Es reichte allerdings, um die Erde Richtung Brille zu schießen. Nichtsdestotrotz hoffte sie, dass er sie nicht direkt ins Auge bekam. Konnte schmerzhaft sein. Augenblicklich nach der "Drecksattacke" stemmte sie sich auf ihre Hände und schlug ein Rad über ihren eigenen Kopf, um anschließend ihren Fuß gegen Setsunas Kopf zu schlagen. Mit Chance war noch Platz für eine zweite Bewegung, aber sie plante zunächst nicht weiter, da sie nun gespannt war, was passierte. |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 10:22 pm | |
| Eigentlich hätte er nie gedacht, sich derartig in der Position eines Sensei wiederzufinden. Einfach, weil ihm hierfür seiner Ansicht nach die Geduld fehlte und er einfach keinen Nerv auf dumme Menschengruppen hatte, die ihm immer wieder das gleiche vorhielten, ohne sich zu verbessern. Die nur ganz einfache Schlagkombos hatten und sich dann beschwerten, wenn etwas nicht ging. Die einfach laut waren. Schrecklich laut und so offensichtlich, dass sie nicht gewinnen konnten. Nicht in tausenden von Jahren nicht. Was Haru betraf, so gehörte sie glücklicherweise keiner dieser Personengruppen an - zumindest heute nicht, denn sie nutzte sogleich seine Ratschläge aus. Sie nahm sie demzufolge nicht nur mit einem Nicken zur Kenntnis, sondern eröffnete sogleich Runde zwei mit der Anwendung der Umgebung. Setsuna schmunzelte und ging in eine leicht geduckte Haltung, wo er mehr Halt fand. Nahkampf war einfach nicht seines, daher standen seine Chancen schlecht. Zwar ärgerte er sich darüber, dass er nun schlecht aussehen würde, aber zumindest konnte er einen Teil seiner teilweisen Müdigkeit auf Grund der vorigen Mission zuschreiben. Ja, eigentlich hatte er im Park nur entspannen wollen. Haru indessen nutzte den Baum als zusätzlichen Boden aus, um ihrem Angriff mehr Würze zu verleihen - und damit sei nicht nur die Schwerkraft gemeint. Setsuna wusste, stieß sie sich vom Baum ab, gab es viele Möglichkeiten, zu agieren. Er selbst war das Ziel, doch sie konnte auch Boden oder Erde anpeilen. Oder ein Hilfsmittel benutzen, sowie auf etwas anderes hinauswollen. Es war vielseitiger als der geradlinige Angriff von zuvor. Er hatte ihr mit Absicht vor der zweiten Runde nichts gesagt, um zu sehen, wie sie sich nun machte; allerdings war er positiv überrascht, dass sie seinen Hinweis sofort in die Tat umsetzte. Mit einem kräftigen Sprung landete sie neben ihm, wirbelte die Erde - ohne Hilfsmittel - auf und sorgte dafür, dass er hinter seiner Brille die Augen leicht zusammenkneifen musste und die Brillengläser verdreckten. Immerhin brachen sie nicht, doch dafür hatte Haru nun den Vorteil auf ihrer Seite. Arthistisch fand sie die Wurzeln ihres Taijutsu und im nächsten Moment konnte Setsuna gerade noch seinen Unterarm neben dem Kopf hochreisen. Es gab ein dumpfes Geräusch und er stieß zwischen zusammengebissenen Zähnen die Luft aus. Alles wäre mit seinem Schwert - auch in der Scheide - so viel einfacher. Wäre er besser in Form, hätte er sich vermutlich geduckt und ihr die Hände weggetreten. So aber taumelte er leicht zur Seite und setzte den Gedanken erst dann in die Tat um, wobei nun er zu einem Kick am Boden ausholte, um ihr eben jene Hände wegzutreten. Dann entfernte er sich mit einem Satz und hielt sich mit der nicht drangsalierten Hand jenen Unterarm. Eben dieser war empfindlich auf Grund Narben an seinen Handgelenken. Auch nicht gut verheilt, diese Narben aus vergangenen Tagen. Immerhin hatte sie ihn nicht an der Brust getroffen. Setsuna nickte ihr anerkennend zu, war jedoch sauer auf sich selbst obgleich seines Manövers. Zwar war es nicht schlecht gewesen, aber er hätte es selbst besser machen können. »Gut, du lernst. Manchmal ist es nebenbei nicht schlecht, geradlinig zu denken - vor allem, wenn Shinobi wie ich, zu komplizierteren Mechanismen neigen. Brachiale Gewalt ist allerdings oft vorausschaubar. Doch auch sie kann bezeiten nützlich sein. Ein guter Angriff. Du hast die Umgebung schön genutzt und auch keine Hilfsmittel benötigt. Genau solche Angriffe meinte ich. Das solltest du üben.« Leicht ließ er sein Handgelenk kreisen. »Außerdem solltest du über den Rang hinausdenken. Du gewinnst einen Kampf nicht, nur weil du Chûnin oder gar Jônin bist. Dein Kopf sollte dich überheblich machen, nicht dein Rang. Benutze deinen Rang lieber, um deinen Gegner zu verunsichern, nicht als gegebene Variable deiner Stärke.« |
| | | Gast Gast
| Thema: Re: Haru & Setsuna (Der Klügere gibt nach) Mo Jul 11, 2016 10:42 pm | |
| Irgendwie kam ihr der Trick mit der Erde recht billig vor, aber so billig wie er war, so effektiv hätte er mit unterstützendem Fûton sein können. Eine Staubwolke. Aber vielleicht ließ sich das auch mit einer Briefbombe regeln. Wenn Haru so etwas geschickt nebenbei platzierte, dann konnte sie vielleicht sogar ein Netz spinnen, bevor ihr Gegner merkte, was nun los war. Diese Art zu denken gefiel ihr gerade extrem gut. Nur leider kam sie da von selbst nicht drauf. Als ihr Bein auf Setsunas Arm prallte, hob sie bereits eine von beiden Händen wieder an, um irgendwie in eine Richtung auszuweichen. Dass er es beim Aufprall belassen würde, war fraglich. Sogleich merkte sie aus dem Augenwinkel, dass da irgendwas auf ihre Hand zugeflogen kam. Gut, er ließ sich also auch nichts einfach gefallen. Die beiden berührten sich beinahe, aber Haru nutzte ihre Spannung im Unterarm schnell genug aus, um sich mit einer kurzen Drehung zur Seite zu befördern. Allerdings kam sie fast ein wenig tanzend auf einem Bein auf, musste sich so zunächst ausbalancieren und sah dann wie Setsuna sich entfernt hatte. Sein Arm schien ihm leicht zu schmerzen, dabei war Harus Kraft nichts, was man groß fürchten musste. Klar tat jeder Tritt irgendwo weh, aber sie hatte sicherlich keine magische Knochenbrecher irgendwo versteckt. Das Lob empfing sie dann mit einem Lächeln. So etwas war doch wesentlich motivierender als sich erst einmal anhören zu müssen, was man alles nicht konnte, falsch machte und anders machen musste. Setsuna hatte eine erstaunlich gute Art zu erklären. Und ohne dass er es ahnte, war sie durchaus schülerfreundlich, denn sie zeigte Mittel und Wege auf, anstatt alle anzubieten und sie nach und nach zu blockieren, weil man noch nicht so weit war oder gar versagte. Das waren ein paar schöne Minuten gewesen, die sie so mit Analysen zugebracht hatten und mit entsprechender Umsetzung von Lösungsansätzen. Haru klatschte überraschend euphorisch in die Hände und grinste begeistert. "Wir können das alles ja mal an einem anderen Abend auf dem Trainingsplatz fortsetzen. Mit Waffen. Mit Ninjutsu. Mit Trainingsklamotten. Mit genug Energie in den Gelenken." Ein bisschen hatte sie dann doch gemerkt, dass Setsuna sich vor kurzem erst verausgabt zu haben schien. Doch das war kein böswilliger Kommentar, nur eine Feststellung. "Sicher. Drei Chûnin können locker einen Jônin besiegen, wenn sie zusammenarbeiten. Und vielleicht sogar einige Genin, wenn ihre Elemente für eine Bedrängnis sorgen wie Katon es bei mir getan hat." Locker laufend sammelte Haru schnell ihr Buch ein und lief dann wieder zu Setsuna. Für sie reichte, was sie gerade getan hatten. Es musste nicht in großen Bewegungen ausufern, nicht im Park. Sie kramte aus ihrer Jackentasche ein Tuch und drückte es ihm ohne Aufforderung in die Hand des Arms, den sie nicht erwischt hatte. "Bitte sehr. Mach dir die Brille sauber. Hoffentlich hat sie keine Kratzer. Das hat übrigens wirklich Spaß gemacht. Und mir sehr geholfen. Ich weiß, dass wir kaum was miteinander zu tun hatten, aber ich würde mich gern bedanken. Lust auf Eis?" |
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