Satonaka Amaiko && Ishihara Ryosuke Unterwegs in Nadeshiko no Sato
Zusammen mit Amaiko sass er da. In einem Restaurant das tatsächlich vorzügliches Essen servierte, genau so, wie es Amaiko ihm versprochen hatte. Ein Geheimtipp hatte sie es genannt und genau das war es auch. Wahrscheinlich war er sogar der erste Mann, der hier überhaupt speiste. Zusammen mit Amaiko hatte es ihn erneut nach Nadeshiko no Sato geführt. Wegen eines Auftrages waren sie zurück in diese Stadt gekommen. Ihre Mission war ohne Komplikationen verlaufen und auch wenn die meisten Frauen ihn auf der Strasse mit skeptischen Blicken musterten, ihn wütend anschauten oder gar sich ängstlich in den Schatten versteckten, so fühlte er sich hier nicht unbedingt unwohl. Er wusste, wieso diese Frauen das taten. Sie mussten hier in ständiger Angst leben, dass sich ihr Leben innerhalb von wenigen Minuten drastisch ändern konnte, jeder Mann stellte somit eine potenzielle Gefahr dar, auch wenn er selbst natürlich nicht zu dieser Sorte gehörte. Er war mit Amaiko nur wegen des Auftrages hier, dabei ging es um einen Geleitschutz. Er galt der Tochter der Kage, welche anscheinend nie eine Kunoichi hatte werden wollen und deshalb besonders viel Schutz benötigte. Ryosuke stellte es sich besonders schwer vor, hier zu leben, wenn man keine Kunoichi war und sich nicht einmal in einem Kampf wehren konnte. Die Tochter, Hinoka ihr Name, hatte erklärt, dass ihre Mutter eigentlich wollte, dass sie das Handwerk einer Kunoichi erlernte, doch sie weigerte sich strikt. Sie wollte sich ihr Leben nicht vorschreiben lassen, nur weil sie in Nadeshiko geboren wurde. Ryosuke empfand die Entscheidung Hinokas als äusserst beeindruckend, sie hatte aufjedenfall seinen Respekt. Dennoch musste er im Vorfeld einen Zettel unterschreiben, dass er in keinsterweise darauf aus war, sie in einem Kampf zu besiegen um sie dann heiraten zu können. Für Ryosuke ein völlig unnötiger Aufwand, aber da er dies sowieso nie im Sinn hatte, hatte er diesen Wisch damals natürlich sofort unterschrieben. Amaiko wurde auserwählt, weil sie aus Nadeshiko stammte und sich im Dorf selbst auskannte.
Zusammen hatten sie sich also auf den Weg gemacht und nach dem sie die Tochter, wie versprochen, gesund bei ihrer Mutter abgeliefert hatten, entschieden sie sich dazu, noch zu Abend zu essen, bevor sie wieder nach Konoha aufbrechen würden. Ryosuke hatte sich sogar dazu überreden lassen sein verhasstes Jutsu anzuwenden. Und nun sass er Amaiko gegenüber an einem Tisch und speiste mit ihr: er in einem Frauenkörper. Dieses Restaurant, das Amaiko als Geheimtipp erklärt hatte, war nur den Frauen vorbehalten. Er galt als Zufluchtsort. Kein einziger Mann durfte in dieses Gebäude einen Fuss setzten und wenn er es doch tat, wäre ein Kampf um eine Heirat völlig ungültig. Ryosuke sah sich in dem Raum um. Es waren unglaublich viele Frauen anwesend. Sie alle unterhielten sich rege, tratschten, lachten und führten angeregte Diskussionen. Sie wirkten um einiges ruhiger und entspannter als wenn man ihnen auf der Strasse begegnete. Dieses Gebäude war eine Zuflucht für sie und irgendwie fühlte sich Ryosuke trotz seines derzeitigen Aussehens völlig fehl am Platz. Er beugte sich leicht über den Tisch zu Amaiko und flüsterte: "Bist du dir sicher, dass das in Ordnung ist, wenn ich hier esse? Irgendwie habe ich das Gefühl, dass das falsch ist.", er spielte dabei natürlich auf die Tatsache an, dass er keine Frau war und im Moment nur wie eine aussah. Im Inneren würde er immer er selbst bleiben und er war nun einmal ein Mann. Dennoch, das Essen war unglaublich gut und auch wenn er das Gefühl hatte, etwas Falsches zutun, weiss er es zu schätzen, dieses köstliche Essen einmal probiert zu haben. "Aber du hast recht.", fuhr er dann mit seiner weiblichen Stimmen fort, "Das Essen hier ist wirklich unfassbar gut. Warst du früher oft hier als du noch in Nadeshiko gewohnt hast?", er lächelte leicht, bevor er sich einen weiteren Happen Essen mit den Stäbchen in den Mund schob.
Zusammen mit Amaiko ging Ryosuke die Strasse entlang. In Gedanken war er nach wie vor bei dem Kampf, den er eben bestritten hatte. Als Gewinner wollte er sich nicht bezeichnen, den er hatte Benkei nicht besiegt. Vielmehr hatte der grosse Held Konohas Ryosuke in die Knie gezwungen, ihn mit dem Rücken an die Wand gedrängt so das dem Ishihara im Grunde gar keine andere Möglichkeit mehr geblieben war, als diese eine Tür zu öffnen, die er geschworen hatte, verschlossen zu lassen. Er hatte Amaiko schon einmal besiegt, als er das erste Mal hier in Nadeshiko gewesen war und er hatte sie besiegt, doch er hatte das Recht, sie danach zu heiraten, nicht wahrgenommen. Er hatte es nicht wahrnehmen wollen, weil ihn der Gedanke anwiedert. Heute, nach all diesen Jahren, wiedert ihn der Gedanke nach wie vor an, doch noch schlimmer empfindet er es, daran zu denken, Amaiko in den Armen Benkeis zu wissen. Erst als sie Beide dann vor einem Haus Halt machten und Amaiko an dessen Türe klingelte, wachte der Blauhaarige aus seinen Gedanken auf. Wo waren sie? Er erinnerte sich, dass Amaiko erwähnte, dass sie die Nacht in Nadeshiko verbringen konnten, da es doch schon relativ spät war. Ryosuke hatte nicht weiter nachgefragt sondern war ihr dann einfach nur gefolgt. Umso überraschter war er dann, als die Satonaka die Frau, die die Tür öffnete, mit Mutter begrüsste. Die Situation überrumpelte ihn in diesem Moment doch etwas. Nur am Rande nahm er wahr, dass Amaikos Mädchenname also Aragaki sein musste. Die Worte ihrer Mutter, wer er den war, liessen ihn kurz stocken. Doch dann fand er seine Höflichkeit wieder und verbeugte sich leicht. Ein anständiges Lächeln begleitete seine Geste, bevor er sich vorstellte: "Mein Name ist Ishihara Ryosuke. Ich ....", er sah aus dem Augenwinkel zu Amaiko. Als was sollte er sich vorstellen? Als Freund? Als Arbeitskollege? Oder doch als Verlobter? Das klang irgendwie falsch. "... bin ein guter Freund Amaikos.", gelogen war das nicht, er verschwieg bloss, dass er ihre Tochter eben 'besiegt' und sich somit das Recht erwirkt hatte, sie zu heiraten. "Ich freue mich, Sie endlich einmal kennenlernen zu dürfen. Auch wenn unser Besuch bei Ihnen für mich etwas ... unerwartet gekommen ist.", bei seinen letzten Worten sah er erneut kurz zu Amaiko. Diese hatte ihm nicht gesagt, wohin sie gingen. Oder hatte sie es doch gesagt und er war nur so tief in Gedanken versunken gewesen, dass er es nicht gehört hatte? Nach dem Amaikos Mutter die Beiden dazu aufforderte, einzutreten, spürte Ryosuke, wie erleichtert er war, nicht mehr unter den harten Blicken dieser Frau stehen zu müssen. Zumindest für einen kurzen Moment. Ihre stahlblauen Augen hatten irgendwie etwas furchteinflössendes. Nach dem er hinter sich die Türe geschlossen hatte, wandte er sich an Amaiko, beugte sich zu ihr und flüsterte ihr zu, so dass nur sie ihn hören konnte: "Hilf mir Mal, Amaiko. Was soll ich deiner Mutter sagen? Ich meine bezüglich der ganzen Situation? Sie wird mich sicher hassen, wenn wir ihr die Wahrheit sagen, oder?" Die Frage war sowieso eher, ob sie ihn nicht schon so oder so hasste, einfach weil er ein Mann war und Männer hier in Nadeshiko grundsätzlich als Feinde angesehen waren. Und seine letzte Aktion hatte ihn zu nichts Besserem gemacht.
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Mo Dez 11, 2017 11:43 am
"Ich... bin ein guter Freund Amaikos." Ach, kam es von Tora nach einem Moment des Schweigens, der. Ryosuke war offenbar schon bekannt. Der bohrende Blick verlor ein winziges bisschen von seiner Strenge und Schärfe. Kommt herein. Sie sagte nicht, ob das persönliche Kennenlernen auf Gegenseitigkeit beruhte. Wir sind gerade von Geschäfts wegen im Dorf, schaltete sich Amaiko ein, Und bräuchten ein Plätzchen für die Nacht. Wenn wir nicht zu ungelegen komm-... Völlig in Ordnung, wie gesagt, kommt herein. Tora schien alles andere als überrascht, ihre Tochter hier anzutreffen. Dein Raum und das Gästezimmer sind frei. Du kennst ja noch den Weg? Ich setze derweil Tee auf. Dankeschön. Sie traten ein. Bereits der Hausflur begrüßte sie mit diversen Nischen und kleinen Regalen, welche zeigten, dass Amaikos Mutter eine Kunstliebhaberin war. Vor allem Getöpfertes stand hier, kunstvoll bemalt. Diese kleine, private Ausstellung setzte sich in anderen Räumen fort, in Form von Teetassen und Krügen, Kesseln und sonstigem Besteck, das man für Tee-Zeremonien benötigte. Die beiden waren kurz allein, und Ryo nutzte die Chance für eine kleine Beratung in Sachen Taktik. "Was soll ich deiner Mutter sagen? Ich meine bezüglich der ganzen Situation? Sie wird mich sicher hassen, wenn wir ihr die Wahrheit sagen, oder?" Du kannst da ganz offen sein, erwiderte Amaiko wispernd, während sie sich die Schuhe von den Füßen streifte. Meine Mutter ist sehr traditionell. Und im Grunde bist du ja nur einer Tradition gefolgt, nicht wahr? Sie lächelte schief. Keine Sorge, sie wird dich nicht hassen. Vielleicht aber seltsame Fragen stellen. Sei also vorbereitet. Amaiko führte Ryosuke zu ihrem ehemaligen Raum, der inzwischen natürlich nichts Bemerkenswertes mehr enthielt. Er wurde offenbar nicht mehr genutzt. Hier und dort lag dicker Staub. Amaiko blickte ohne sonderliche Nostalgie in ihr ehemaliges Zimmer und stellte den Rucksack ab. Anschließend führte sie Ryosuke zum Gästezimmer, welches immerhin über ein Futon-Bett verfügte, ansonsten aber gleichartig spartanisch daher kam.
Ishihara Ryosuke
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Ryosuke bemerkte sofort die vielen Tonkrüge und andere Dinge, die offenbart selbst gemacht waren. Amaikos Mutter musste eine Künstlerin sein und sie stellte ihre Kunstwerke gerne aus. Während von er von einigen Dingen nicht sagen konnte, was sie überhaupt darstellen sollten, erkannte er bei anderen sofort, wozu sie dienten. Vor allem Krüge und Tassen erkannte er sofort. Amaikos Antwort auf seine zuvor gestellte Frage liessen ihn die Aufmerksamkeit von den künstlerischen Werken auf sie zurückgleiten. Er blickte sie an und presste die Lippen aufeinander. Amaiko sprach von ihrer Mutter als ob es etwas völlig alltägliches war, das Amaiko plötzlich mit einem neuen Ehemann Nachhause kam. Sie würde ihn also nicht hassen ... Und Amaiko hasste ihn offenbart auch nicht für das, was er getan hatte. Dann war er vermutlich der einzige, der sich dafür hasste. Immmerhin einer der es tat. "Verstehe.", sagte er dann mit tonloser Stimme. Es gefiel ihm irgendwie nicht, wie sie ihre letzten Worte ausgesprochen hatte. Das ihre Mutter ihm vermutlich seltsame Fragen stellen würde. Doch Ryosuke kam nicht mehr dazu, weitere Fragen zu stellen. Amaiko führte sie zu ihrem ehemaligen Zimmer. Als sie die Tür öffnete und ihm einen Einblick in ihre Vergangenheit gewährte, trat er einen Schritt weit in den Raum hinein und musterte ihn. Er nahm alle Eindrücke in sich auf und versuchte sich Amaiko als kleines Mädchen in diesen Räumlichkeiten vorzustellen. Er sah sie auf dem Bett sitzend und lächelnd und dann wieder wie sie das Fenster gegenüber öffnete und hinaus auf die Strasse starrte. "Sieht sehr ... nett hier aus.", erklärte er dann als er zurück zu Amaiko schaute. Er wusste nicht, wie er es in Worte fassen sollte, was er von diesem Raum dachte. Er mochte ihn, alleine aus dem Grund, weil er wusste, das Amaiko hier ihre Kindheit verbracht hatte. Aber das musste er ihr nicht auf die Nase binden. Er war kein sentimentaler Kerl, das war er noch nie gewesen und damit würde er jetzt nicht anfangen. Amaiko wusste, wie er zu ihr stand und manchmal fragte er sich, ob sie dachte, dass er sich ihr gegenüber vielleicht irgendwann ändern würde. Das seine Gefühle für sie irgendwann verschwinden würden. Das fragte er sich ja auch selbst. Aber tief in seinem Inneren zweifelte er stark daran. Dennoch würde er in ihrer Nähe bleiben und die Situation so beibehalten, solange sie ihn bei sich haben wollte. Er hatte noch nie Glück mit Frauen gehabt und diese Situation zeigte nur umso deutlicher, dass er es wohl auch nie finden würde. Innerlich seufzte er, versuchte sich das äusserlich jedoch nicht anmerken zu lassen. "Amaiko? Was für seltsame Fragen meintest du, die deine Mutter mir stellen könnte?", fragte er dann um sich selbst auf leicht andere Gedanken zu bringen.
Amaiko lächelte schief, als Ryosuke sich ein vages Kompliment zu ihrem Zimmer aus dem Schädel zwang. Sehr... nett, ja, erwiderte sie, ließ eine Augenbraue in die Höhe wandern. Du kannst ruhig sagen, dass mein Zimmer der reinste Staubfänger ist. Und so gut wie nichts aussagt, außer vielleicht, dass hier eben niemand mehr wohnt. Das ist völlig in Ordnung für mich. Sie schritt ein wenig im Zimmer umher, ließ die Fingerspitzen über leere Regale wandern. Als sie Ryo auf die Fragen hinwies, die von ihrer Mutter kommen würden, hakte er natürlich nach. Oh, nur wegen der Kinder, erwiderte sie, als ginge es um so etwas Normales wie sein Leibgericht oder seine Hobbys. Ob du damit einverstanden sein wirst, wenn die Töchter nach Nadeshiko kommen. Söhne, wird Mutter dir sagen, dürfen gern in Konoha bleiben. Sie tätschelte seine Schulter. Wappne dich, Champion. Der Kampf ist noch nicht vorbei - das Schlachtfeld ist nur ein anderes. In einer Ecke stand eine kleine Schiefertafel, und ein Stück Kreide baumelte an einem Bindfaden daran herunter. Amaiko hielt in ihrem Rundgang inne, blieb vor der Tafel stehen. Das Schönste an diesem Raum waren immer die Bilder, sagte sie, plötzlich wieder auf das erste Thema zurückkommend. Sie nahm die Kreide. Ich habe sehr viel gemalt. Und natürlich Schriftzeichen geübt. Es hing alles voller Pergament. Sie tat ein paar schnelle Bewegungen mit der Kreide - in fließenden, weißen Bögen und dicken Linien entstand das Schriftzeichen für "Zuhause" auf der Tafel. Vor einem meiner allerersten Herausforderer, das weiß ich noch, bin ich blöderweise heim geflüchtet, durchs Fenster in dieses Zimmer. Er hatte Katon, weißt du? Das Grinsen, das sie Ryosuke zuwarf, war nun eindeutig gezwungen. Sehr doof, wie du dir denken kannst.
Ishihara Ryosuke
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Als Amaiko von Kindern anfing zu reden, verschluckte Ryosuke sich prompt an seiner eigenen Spucke. Hustend wandte er sich kurz von ihr ab um ihr nicht zu zeigen, wie sehr in diese Worte aus der Fassung gebracht hatten. Kinder! Das eine lächerliche Vorstellung. Sie würden niemals Kinder haben, er würde sie auch niemals heiraten, doch da er sie besiegt hatte, hatte er das Vorrecht darauf und war im Grunde mit ihr verlobt. Dabei würde es auch bleiben, weiter würde er nicht gehen. Alleine weil er wusste, das Amaiko es sowieso nicht wollte. "Kinder ... Wir erwähnen deiner Mutter gegenüber einfach die Wahrheit und erklären ihr, dass es niemals soweit kommen wird.", sagte er dann und wer genau hinhörte, mochte da noch etwas anderes hören als seine normale Tonlage. Nein, der Gedanke daran war so absurd, dass er ihn sofort wieder vergessen sollte. Wusste Amaikos Mutter etwa nicht, das ihre eigene Tochter nichts von Männer wollte und vielmehr auf das gleiche Geschlecht stand? Ob er es erwähnen sollte? Nein, das musste die Lilahaarige schon selbst tun. Amaiko fuhr fort, lenkte das Thema auf etwas anderes. Sie erwähnte Bilder und Schriftzeichen. Dass sie gerne malte und vor allem Schriftzeichen zu Papier brachte, das wusste er, aber er wusste nicht, dass sie all diese Dinge auch gerne aufhing. Er wurde sich in diesem Moment bewusst, dass er noch nie in ihrem Heim in Konoha gewesen war. Ob sie dort auch überall Bilder und Schriftzeichen aufgehangen hat? Er lächelte leicht. "Das kann ich mir gut vorstellen. Das war wohl schon immer eine grosse Leidenschaft von dir gewesen. Das Zimmer wirkte sicher sehr gemütlich mit all den Bildern und den Schriftzeichen.", er betrachtete einen Moment das Schriftzeichen, dass sie auf die Tafel gemalt hatte. Sie hatte eine schöne Ausführung der Linien. Seine wirkte immer krakelig und schmucklos. Aber er war auch noch nie ein Künstler gewesen. Für ihn zählte nur der Nutzen, den er daraus zog und solange man lesen konnte, was er mitteilen wollte, reichte es vollkommen aus. Und während Amaiko grinsend von einem Vorfall aus ihrer Kindheit berichtete, hob Ryosuke die Augenbrauen und sah sie verwundert an. "Ich nehme an, die Bilder und die Papiere sind verbrannt? War das nicht gefährlich?", fragte er dann und für einen Moment stellte er sich das Chaos in diesem Zimmer vor. Nichts deutete heute noch auf einen Brand hier drin hin. Vielleicht war auch kein richtiges Feuer ausgebrochen weil sie es sofort mit Suiton gelöscht hatte? Nein. Amaiko hatte doch gar kein Suiton, oder? Was ihn aber noch viel mehr überrascht war die Tatsache, dass er im Grunde unglaublich wenig über Amaiko wusste, obwohl sie sich so gut verstanden und so gute Freunde waren. "Ist man eigentlich nicht Mal im eigenen Heim sicher vor Herausforderungenf?", fragte er dann ehrlich interessiert, "Das ist etwas, worüber ich mir ehrlich gesagt noch nie Gedanken gemacht habe, aber das wäre ja furchtbar. Dann könnte man eine Frau ja auch einfach im Schlaf überraschen ..."
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Mo Dez 18, 2017 9:28 am
Amaiko sprach lapidar, Ryosuke antwortete... auf eine Art, die bei der Kunoichi ein überraschtes Augenbrauen-Heben zur Folge hatte. "Wir erwähnen deiner Mutter gegenüber einfach die Wahrheit und erklären ihr, dass es niemals soweit kommen wird." Amaiko furchte ein wenig die Stirn. Ihre Mimik wurde nachdenklich umwölkt, doch was genau sie dachte, kaschierte sie. Immerhin widersprach sie Ryosuke auch nicht, sondern seufzte... und ging dann demonstrativ auf ein anderes Thema über. Bilder, Pergamente, Schriftzeichen. Und Herausforderer. Wesentlich bequemere Themen als das Gespräch mit ihrer Mutter, welches sich anbahnen würde, sobald das Teewasser heiß war. Ryosuke ging denn auch freundlicherweise auf den Themenwechsel ein. "Ich nehme an, die Bilder und die Papiere sind verbrannt? War das nicht gefährlich?" Sie winkte ab. Der Typ war selbst erschrocken. War kaum älter als ich. Er konnte sein eigenes Feuer immerhin auch wieder verpuffen lassen. Eine Renovierung war trotzdem nötig. Als er sich erkundigte, ob man im eigenen Hause sicher war vor Herausforderungen, legte Amaiko den Kopf schräg. Naja. Hast du erstmal eine Herausforderung am Halse, dann bringt es nichts, einfach heim zu rennen. Aber generell? Nein, niemand kann einfach hier einsteigen und mich im Schlaf überraschen - das wäre ja Hausfriedensbruch. Es war alles herrlich kompliziert. Oder? Amaiko ließ sich auf der Fensterbank nieder. Und unvermittelt schwenkte sie auf das vorherige Thema zurück. Und obwohl sie zwar nicht die stahlblauen Augen ihrer Mutter hatte - überraschenderweise bekam auch sie einen bohrenden Blick zustande. Nicht feindselig oder böse, sondern einfach nur eindringlich. Drei Wege, Ryo. Eine Gabelung mit drei Wegen haben wir vor uns. Zwei Wege sind leicht, einer ist schwer. Die Leichten, zunächst: Sie hob den Zeigefinger, Wir machen meiner Mutter vor, dass wir diese Geschichte ganz standesgemäß vorhaben. Dass wir Kinder haben werden, also - auch wenn dies nicht passieren sollte. Der andere Leichte: Sie hob auch den Mittelfinger. Wir sagen ihr überhaupt nichts von dem, was vorhin passierte. Die leichten Wege waren folglich allesamt Wege der Lüge. Natürlich, denn lügen war stets leichter. Amaiko hob den Ringfinger, lächelte schmal. Der schwere Weg ist dein Vorschlag. Meiner Mutter die Wahrheit zu sagen. Denn meine Mutter steht hinter den Regeln. Dies ließ sie einen Augenblick lang wirken. Um Ryosuke die Chance zu geben, zu begreifen: Wollte er ehrlich sein, würde er sich diesmal nicht mit anderen Kerlen über die Regeln auseinandersetzen, sondern mit einer Kunoichi, welche unter diesen Traditionen gelebt, gekämpft und eine Tochter zur Welt gebracht hatte. Ob leicht oder schwer, ich werde jeden Weg mit dir gehen. Aber du darfst wählen, wie wir es machen.
Ishihara Ryosuke
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Es war beruhigend zu hören, dass ein potenzieller Ehemann bei einer Frau in Nadeshiko nicht einfach ins Haus einbrechen durfte. Tatsächlich war es für Ryosuke aber nicht selbstverständlich, immerhin war in diesem Dorf so ziemlich alles irgendwie anders. Er erinnerte sich noch gut daran, als er das erste Mal von diesem Dorf gehört hatte. Damals war er frisch zum Jounin ernannt worden. Sein erster Auftrag bestand darin, einen Kampf auszufechten im Namen seines Auftraggebers. Einzelheiten waren nicht genannt, nur, dass sie nach Nadeshiko dafür gehen müssten. Im Nachhinein wurde ihm klar, dass es auch keiner Einzelheiten bedurfte, wenn man dieses Dorf kannte. Dummerweise hatte Ryosuke davor noch nie von dem Dorf der Frauen gehört, weshalb er ohne irgendwelche Hintergedanken an dieser Mission teilnahm. Erst als es dann darum ging, dass er Amaiko besiegen musste, damit sie seinen Auftraggeber heiraten sollte, wurde ihm bewusst, was er gerade im Begriff war zutun. Ryosuke lächelte leicht. Er hatte die Schulden noch Jahre danach abbezahlen müssen. Es hatte ihn nicht ruiniert, dennoch war es eine Lehre fürs Leben gewesen.
Nach einer kurzen Pause kam Amaiko dann wieder zurück auf das Thema von davor. Das Thema bezüglich ihrer kleinen Lüge. Dem Austricksen der hiesigen Regeln. Der Blauhaarige stöhnte leise auf, als sie erklärte, dass sie ihm die Wahl überliess, was sie gemeinsam ihrer Mutter vorsetzten würden. Ob Lüge oder Wahrheit. Das war irgendwie nicht gerecht. Zuerst boxte er sie aus ihrer misslichen Situation mit Benkei und jetzt musste er auch noch entscheiden, was sie ihrer Mutter erzählen würden. Nein, das war nicht fair. Er lehnte sich mit der Schulter gegen die weisse Wand und liess seinen Blick durch das grosszügige Zimmer wandern. Er wusste nicht, was er darauf antworten sollte. Sein Gefühl sagte ihm, sie sollten die Wahrheit sagen, doch konnte er es riskieren? "Ich weiss nicht, Amaiko.", sagte er dann leise und fuhr sich mit der linken Hand durch sein Haar, "Lügen haben die blöde Angewohnheit früher oder später entdeckt zu werden. Egal wie sehr man sich darum bemüht, sie geheim zu halten.", erklärte er dann weiter und blickte wieder zu der Lilahaarigen. Einen Moment schwieg er. Die Wahrheit war ihm lieber auch wenn das bedeutete, dass er den unbequemen Weg gehen musste. "Andererseits ...", sagte er dann, "Du sagst, deine Mutter ist sehr traditionell? Könnte sie dann etwas daran drehen und es ungeschehen machen? Ich meine mein Recht, dich nun ...", er räusperte sich leicht, "du weisst schon. Könnte sie es irgendwo melden und es als nichtig erklären? Würde sie so etwas tun?"
Als er angesichts der Wahl aufstöhnte, öffnete sie die Hand, die zunächst nur drei Finger gezeigt hatte, gänzlich. Ich wäre für einen der leichten Wege, falls dies nicht offensichtlich ist, erklärte Amaiko rasch, sehr wohl ahnend, was Ryosuke dachte. Ich lasse dich nicht allein mit der Entscheidung, aber dir als Anführer obliegt das letzte Wort. Und dabei lächelte sie, sehr fein und leicht, aber sichtbar. Natürlich mochte Ryo die Lügenwege nicht. Amaiko ließ sich davon nicht wirklich überraschen, und dass er anmerkte, solche Geschichten neigten, zum Auffliegen, nahm sie mit einem Schulterzucken. Sie schwiegen beide, für einen Moment. Ryosukes nächster Ansatz war der Folge-Zug der Mutter. Ja, wie würde sie reagieren? Amaikos Miene ließ nichts durchblicken, während sie wortlos darüber sinnierte. Sie gab sich auch neutral, als sie ihre Gedanken schließlich äußerte. Offen gestanden? Ich weiß es nicht. Es gibt nun keinen Index, auf dem die heiratsfähigen Frauen des Dorfes stehen und aus dem sie mich streichen könnte. Doch ob sie etwas drehen könnte? Da bleibt uns wohl nur die Macht der Vorstellungskraft. Sie vollführte eine vage Geste, legte die Arme auf den Knieen ab und blickte unstet im Raum umher. Ich bin ihre einzige Tochter, Ryo. Wenn sie wirklich will, dass ich meine Rolle in der Dorf-Tradition ausfülle, dann wird... nun ja. Schulterzucken. Sie ist keine Irre. Sicherlich kann man mit ihr über viele Dinge reden. Doch sie kann auch eisenhart sein, darauf musst du gefasst sein. Das Teewasser, erklang eine Stimme, die es offenbar vermochte, klar und deutlich durch Wände zu gehen, ist heiß. Amaiko horchte auf. Blickte zu Ryo. In Konoha, sagte sie, werden wir eine Fassade hochziehen müssen. Möchtest du ausgerechnet meine Mutter einweihen? Sie grinste. Sie als Verbündete zu gewinnen, wäre sicherlich... Schwierigkeitsklasse A, wenn nicht S.
Ishihara Ryosuke
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Während Amaiko ihm erklärte, dass die Wahrheit womöglich ungewollte Probleme mit sich bringen könnte, dachte Ryosuke bereits darüber nach, was daraus geboren werden könnte. Im schlimmsten Falle würde es Benkei wieder auf den Plan rufen und damit wäre all die Mühe umsonst gewesen. Er presste die Lippen aufeinander, liess seinen Blick wandern und sah doch nichts wirklich an, was sein Blick streifte. Er hatte seinen Blick gegen innen gekehrt. Er dachte darüber nach, wie sie dieses Problem angehen konnten. Würde eine Lüge wirklich in Frage kommen? Er hasste Lügen und wollte jetzt eigentlich nicht damit anfangen, doch was wenn er mit der Wahrheit Amaiko wieder ins Schussfeld beförderte? Wäre es das wert? Wäre dann eine Lüge nicht angebracht? Eine Lüge um den Menschen zu schützen, den er wirklich liebte ... Sein Blick war auf ihr zur Ruhe gekommen. Schweigend musterte er ihr Gesicht und war dabei tief in Gedanken versunken. So tief, dass er gar nicht richtig mitbekam, wie eingehend er die Frau vor sich ansah. Erst als die scharfe Stimme der Mutter eben jener Frau durch das Haus hallte, wurde er aufgerüttelt und ihm wurde bewusst, wie sehr er Amaiko angestarrt hatte. Er räusperte sich leise. "Ich verstehe.", sagte er dann. Was seine typische Antwort war für Situationen, in der er oftmals nicht wusste, was er sonst dazu sagen sollte. Und tatsächlich wusste er nicht, was er nun tun sollte. Wahrheit oder eine kleine Lüge, die wohl niemandem schaden würde? Und wäre es so schlimm, Amaiko an sich zu binden durch eine Heirat? Eine leise Stimme flüsterte ihm zu, dass er es tun sollte, doch sein Verstand sträubte sich dagegen. Sie sah ihn bloss als Freund an, das konnte doch eigentlich nur zum Scheitern verurteilt sein. "Lass uns runtergehen.", sagte er dann und stiess sich von der Wand ab, drehte sich um und verliess bereits das Zimmer. Beim Rausgehen sagte er: "Du wirst mich unterstützen, egal für was ich mich entscheide, nicht wahr? Ich werde spontan schauen, was ich deiner Mutter sagen werde. Solange sie nicht direkt danach fragt, werden wir darüber einfach schweigen. Wir müssen es ihr ja nicht direkt auf die Nase binden." Und innerlich hoffte er so sehr, dass Tora einfach nichts dergleichen fragen würde und sie dieses Thema einfach aussen vor lassen konnten. Vielleicht hatten sie ja Glück und würden so weder Wahrheit noch Lüge nehmen müssen. Sie konnten es auch einfach verschweigen. Das war Ryosuke tatsächlich am liebsten, den auch wenn er ein Verfechter der Wahrheit war, so war es dieses eine Mal ungewöhnlich schwierig sich an diesen Grundsatz zu halten. Er wollte Amaiko nicht wieder das 'Freiwild'-Schild umhängen.
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Sa Dez 23, 2017 11:01 am
Wenn Ryosuke "Ich verstehe" sagte, war das gut. In Amaikos Ohren jedenfalls klang es ganz so, als habe er nun einen Plan und wisse ungefähr, was zu tun sei. Es erfüllte sie stets mit Optimismus, wenn er diese zwei Worte sagte. So auch jetzt. "Du wirst mich unterstützen, egal für was ich mich entscheide, nicht wahr?" Nicken. Als er sich von der Wand abstieß, schwang sie sich von der Fensterbank. "Ich werde spontan schauen, was ich deiner Mutter sagen werde. Solange sie nicht direkt danach fragt, werden wir darüber einfach schweigen. Wir müssen es ihr ja nicht direkt auf die Nase binden." Guter Plan. Amaiko folgte ihm schnellen Schrittes, tätschelte seine Schulter und lächelte aufmunternd. Du bist der Beste. Das meinte sie durchaus so.
Tora erwartete ihre Gäste im Wohnzimmer. Die Herrin des Hauses kniete vor der abgesenkten Feuerstelle, über der ein Kessel an einer langen Kette hing. Die Kettenglieder waren als Fische gestaltet, die einander in die Schwänze bissen, und ihre Rückenflossen waren die Haken. Da das Wasser im Kessel inzwischen heiß genug war, hängte Tora ihn gerade ein paar Flossen weiter oben auf. Wasserfarben und bunte Tücher gaben dem Raum etwas Schlichtes und zugleich Farbenfrohes. Auch die Wandschirme waren mit leichter Pinselführung bemalt. Auch hier standen, auf kleinen Regalen, Keramiken. Du, begann Amaiko beim Eintreten das Gespräch, hast deinen Schätzen ein paar neue Plätzchen zugeteilt, wie ich sehe? Sie deutete auf einige Tonkrüge, die mit flügelartigen Henkeln versehen waren. Die da waren doch früher nicht hier? Seitdem das Haus nicht mehr so oft gestürmt wird wie früher, erwiderte Tora gemächlich, gönne ich meiner Sammlung etwas mehr Luft, ja. Sie bereitete Tiegelchen, Töpfchen und Schälchen vor sich, außerdem einen Bambus-Quirl und einen langen Löffel. Tora hielt offenbar gern Teezeremonien ab. Genießt du deinen Grüntee gern stark, junger Mann?, wandte sie sich unvermittelt an Ryosuke.
Ishihara Ryosuke
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu So Dez 24, 2017 1:02 am
Er spürte, wie sie ihn tätschelte und ihn lobte. Für Ryosuke klang es jedoch nicht ganz so aufmunternd, wie sie es wohl rüberbringen wollte. Er lächelte sie nur leicht schief an. Er war nicht der Beste, immerhin hatte er genau so gehandelt, wie er es eigentlich nicht hatte tun wollten. War gezwungen gewesen, seine eigenen Werte zu verraten und musste seinen Stolz über Bord werfen. Obendrein hatte er Amaiko sich aufgezwungen. Mit Sicherheit, sie war womöglich froh darüber, dass er es war und nicht Benkei, doch sah er darin irgendwie keine Zukunft. Sie liebte ihn nicht. Leise seufzte er.
Unten angekommen standen auf dem Tisch bereits Tassen die bisher jeodch noch unbefüllt waren. Amaiko unterhielt sich kurz mit ihrer Mutter, während er den Blick prüfend über durch den Raum wandern liess. Als Tora erklärte, dass das Haus nun nicht mehr so oft gestürmt wurde, hob er kurz die Augenbrauen. Das musste ein wirklich abenteuerliches Leben sein, wenn man hier aufwuchs. Als Frau vor allem. Als Tora ihn dann etwas fragte, horchte er auf. "Ich ...", was hatte sie gleich gefragt? Was wollte er stark? Er sah kurz zu Amaiko, bis ihm bewusst wurde, dass sie vom Tee gesprochen hatte. Da er kein Teetrinker war, wusste er im ersten Moment dennoch keine Antwort. In seinem ganzen Leben hatte er vielleicht drei mal Grüntee getrunken. "Stark klingt gut.", erklärte er dann und biss sich im gleichen Moment auf die Zunge. Diese Aussage klang irgendwie dumm. Ryosuke setzte sich dann auf einen der Stühle und betrachtete das Feuer. Die Mutter Amaikos wirkte streng und er war sich sicher, dass sie auch sehr herrisch sein konnte. Wie wohl das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter war? Im Moment liess sich das nicht wirklich einschätzen. "Danke dass wir für diese eine Nacht hier unterkommen dürfen.", erklärte er dann. Er wollte noch etwas hinzufügen, irgendein Thema anschneiden, über das sie gefahrlos sprechen konnten, aber irgendwie schien es, als ob sein Kopf wie leergefegt war. Die Mutter Amaikos kennenzulernen kam viel zu unerwartet. Und er hatte sie sich irgendwie immer anders vorgestellt. Nicht ganz so streng ... "Wir werden Sie aber nicht länger belästigen als nötig und werden morgen früh gleich abreisen. Der Weg nach Konoha ist ja auch nicht gerade kurz.", fuhr er dann mit seinem Thema fort. Ja, daraus konnte man keine Frage drehen, die in irgendeinerweise etwas mit dem Kampf von vorhin zutun hat, da war sich Ryosuke sicher!
Amaiko wünschte sich Telepathie. Um Ryosuke zu warnen: Nimm bloß stark! Stark war immer das Richtige! Als er sie dann auch noch hilfesuchend anblickte, huschten ihre Augenbrauen in die Höhe. Zeig jetzt keine Schwäche, Junge! - Seit wann nenne ich ihn "Junge"? Denn vor einer Tigerin zeigte man besser keine Schwäche. Er nahm das Richtige. Tora nickte knapp. Ja, nichts geht über etwas Starkes. Ob es nun Tee ist... oder etwas anderes. Ihr Blick glitt zu ihrer Tochter. Amaiko verdrehte die Augen. Sie wollte eigentlich gerade etwas sagen, doch war ihr bereits klar, dass die Aufmerksamkeit Toras auf Ryosuke lag. Sie wollte zuallererst mit ihm reden. Also lag es bei ihm, wie das Ganze ablief. Er versuchte es harmlos genug. Während Tora bereits die Teeschalen mit Pulver aus einem porzellanweißen Töpfchen füllte, bedankte er sich für die Gastfreundschaft. "Wir werden Sie aber nicht länger belästigen als nötig und werden morgen früh gleich abreisen. Der Weg nach Konoha ist ja auch nicht gerade kurz." Oh, ein freundlicher Besuch ist keine Belästigung, entgegnete Tora und winkte ab. Ich sehe meine Tochter ja selten genug. Sie goß kochendes Wasser ein, verrührte das Teepulver. Dies brauchte alles ein paar Momente, denn Tora vollführte all diese Handlungen mit penibler, geradezu zeremonieller Ruhe. Jeder Löffel schien die gleiche Menge an Pulver zu tragen, aufs Körnchen genau. Jeder Schluck Wasser hatte nicht einen Tropfen weniger. Ihre Hand verrührte den Tee drei Male, und sie bewegte sich nie schneller, nie langsamer als bei der Schale davor. Schließlich reichte sie die Schälchen herüber. Amaiko nahm ihre Schale auf halbem Wege entgegen. Wie er sagt, erwiderte sie, als hätte das Gespräch nicht mehrere Momente lang pausiert. Der Weg zwischen Konoha und Nadeshiko ist weit. Sicherlich, sicherlich. Tora nahm einen winzigen Schluck, ließ den Tee eine Weile lang auf der Zunge. Und doch, so hörte ich bereits, hat auch ein Konoha-Nin den Weg hierher unternommen, der das Dorf schon wieder verlassen hat, anstatt sich hier eine Bleibe zu suchen. Sie blickte Ryosuke direkt an. Er ist wohl kein Mann, den man länger als nötig um sich haben will? Oder warum habt ihr euch voneinander abgesetzt? Mehr als einen Mann auf einmal, entgegnete Amaiko schnell, wollte ich dir nicht zumuten, Mutter. Tora blickte nun schon fast amüsiert drein. Rücksichtsvoll. Der hier ist also der Vorzeigbarere? Dieser hier ist der Beste von allen. Tora lachte unvermittelt. Nur kurz, doch es klang immerhin nicht böse, sondern sogar herzlich. Der Beste? So so. Sie wandte sich lächelnd an Ryosuke. So spricht sie selten von Männern. Dir ist vermutlich klar, warum. Warst du schon früher einmal hier, Ryosuke-san? Nun ging sie Ryo also direkt an. Amaiko hatte sich heldenmütig in die Schusslinie geworfen, doch nun konnte sie natürlich nicht mehr dazwischenquatschen.
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Ryosuke verstand erst beim zweiten Mal darübernachdenken, was Tora damit meinte, als sie erklärte, dass stark immer gut war, egal ob bei Tee oder bei etwas Anderem. Er hatte für einen winzigen Moment vorgehabt, sie zu fragen, was genau sie damit meinte, behielt die Worte letzendlich dann doch lieber für sich. Besser er würde sich so wenig wie möglich mit ihr unterhalten. Amaiko hatte ihm deutlich genug klar gemacht, wie Tora eingestellt war und er wollte alle Möglichkeiten so gut wie ausmerzen, die auf ein bestimmtes Thema führten. Er hielt sich also zurück und sah Amaikos Mutter bloss zu, wie diese mit grösser Sorgfalt den Tee zubereitete. Es wirkte fast schon, als ob sie daraus ein Kunstwerk machen würde, so vorsichtig und unglaublich konzentriert war sie. Ryosuke bemerkte sogar, wie er für einen Moment die Luft angehalten hatte, während er Tora dabei zugeschaut hatte. Dabei war es doch bloss Tee ... Dummerweise blieb es jedoch nicht still. Und dummerweise führte sie das Thema direkt zu Benkei. Was für ein unglaubliches Glück sie doch hatten. Amaiko warf sich heldenhaft in die Bresche und nahm das Gespräch mit ihrer Mutter auf. Ryosuke liess sich also zurückfallen und war fürs erste still. Hörte Amaiko bloss zu. Und als sie erklärte, das er der Vorzeigbarere von den Beiden war, ja, sogar der Beste, warf er Amaiko einen 'was erzählst du hier!'-Blick zu. Doch nur für einen kurzen Moment, dann wandte er sich wieder an Tora und lächelte leicht. Mehr schlecht als recht, bemüht es höflich aussehen zu lassen. Als sie ihn dann jedoch direkt fragte, ob er bereits einmal hier in Nadeshiko gewesen war, verrutschte sein Lächeln leicht. "Ja.", sagte er dann knapp. Für einen Moment dachte er darüber nach, es einfach bei dieser einfachen Antwort zu belassen, doch das wäre wohl ziemlich unhöflich. "Das ist allerdings schon viele Jahre her. Damals habe ich Amaiko das erste Mal kennengelernt.", er rückte sein Lächeln wieder zurecht, "Ich bin also tatsächlich nicht das erste Mal hier in Nadeshiko."
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Di Jan 02, 2018 7:53 pm
Ryosuke sah aus, als höre er gar nicht gern, was sie da sagte. Amaiko erwiderte den entgeisterten Gesichtsausdruck mit den weit aufgerissenen Augen eines Rehs, das von Scheinwerfern geblendet wurde. Was denn?, sagte ihre Mimik, Hätte ich sagen sollen "Ja, aber sein einziger Vorteil ist, dass er stubenrein ist"? Eigentlich hätte sie das ganz gern gesagt. Doch das gehörte sich nicht bei einer Teezeremonie, die von der eigenen Mutter geleitet wurde. So, so. Viele Jahre. Tora blickte gerade noch etwas aufmerksamer drein. Nun, es ist auch viele Jahre her, seitdem Amaiko von hier fortging, um ihr Glück in Tsukigakure zu suchen. Amaiko schnaubte an dieser Stelle leise, was Tora nicht weiter beirrte. Vor fünf Jahren hättest du sie hier sowieso nicht angetroffen... oder waren es acht? Gleichwohl... Gemessen daran, wie sie mit dir umgeht, glaube ich wohl, dich einordnen zu können. Sie bewegte die Teeschale sanft umher, während sie sprach, als benötige der Tee zur Entfaltung seines vollen Aromas ein wenig Geschaukel. Aus all den Männerbekanntschaften, die Amaiko hier machte, gibt es schließlich nur einen Kerl, den sie nicht verflucht hat. Du warst vermutlich hier, vor rund zehn Jahren, als es selbst für Nadeshiko-Verhältnisse wild zuging? Tora klang freundlich, einfach nur ehrlich interessiert. Wußte scheinbar ganz genau, dass sie mit ihrer Einordnung richtig lag - jedenfalls zeigte sie daran keinerlei Zweifel. Sie ging ja sogar so weit, das nächste Thema anzuschneiden in der festen Überzeugung, dass Ryo schon wisse, wovon sie redete.
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Sa Jan 13, 2018 10:51 pm
"Glück?", wiederholte Ryosuke ungläubig und schärfer, als beabsichtigt. Das Wort war einfach so aus seinem Munde gekommen, ohne das er es wirklich beabsichtigt hatte. Doch bei diesen Worten hatte er nicht einfach still sein können. Sie hatte ihr Glück nicht gefunden, da war sich der Ishihara sicher. Amaiko wurde gezwungen nach Tsukigakure zu ziehen um mit ihrem Ehemann zusammen zu leben, den sie sich nicht ausgesucht hatte. Sie hatte ihn heiraten müssen weil er ihr im Kampf überlegen war. Es war fast schon lachhaft hier von Glück zu sprechen. Eine Zwangsehe war das, nichts weiter. Kurz blickte Ryosuke noch einmal zu seiner Begleiterin. Nur um sicher zu gehen, dass sie tatsächlich nicht ihr 'Glück' gefunden hatte in Tsukigakure. Wüsste er, wie Ryuzkai tatsächlich gestorben war, hätte er diesen Blick noch nicht einmal gebraucht. Wüsste er, das Amaiko für das Ableben ihres Ehemannes verantwortlich war, wäre er wohl gleichermassen beeindruckt wie auch geschockt. Doch er wusste es nicht. Ryosuke wandte sich wieder Tora zu. "Bei allem Respekt, aber ich glaube nicht, dass Amaiko in Tsukigakure ihr Glück gefunden hat.", sagte er mit ernster Stimme, während er nun die Reaktion in Toras Gesicht beobachtete. "Aber stimmt, das ist richtig. Ich war damals hier, bevor Amaiko gezwungen war, n ach Tsukigakure zu gehen.", erklärte er dann. Ursprünglich hatte er vor gehabt, nicht gross mit der Mutter Amaikos zu diskutieren und einfach nur knappe Antworten zu liefern, doch anscheinend war ihm dies hier nicht möglich. "Damals war ich hier um zu kämpfen. Ich sollte für meinen Auftragsgeber eine Frau besiegen, die er dann heiraten sollte. Und weil er selbst kein Kämpfer war, hat er Iwagakure damals einen Auftrag ausschreiben lassen.", erklärte er dann und erinnerte sich daran, als wäre es erst gestern gewesen. Er wusste noch ganz genau, wie er das allererste Mal Amaiko gegenüberstand. Und auch daran, wie er nichts ahnend seine erste Jounin-Mission anging und diese mehr oder weniger richtig versaut hatte. Der Gedanke daran hatte nach wie vor einen bitteren Nachgeschmack.
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu So Jan 14, 2018 10:54 am
Die Schärfe in der Stimme nahm Tora offenbar nicht übel. Zumindest erbrachte das ungewollt Herausgerutschte bei ihr keine größere Reaktion als ein kurzes Verengen der Augen. "Bei allem Respekt, aber ich glaube nicht, dass Amaiko in Tsukigakure ihr Glück gefunden hat." Das war wieder ruhiger. Tora lächelte nun sogar schmal. Sie vollführte eine knappe Geste, die soviel aussagen mochte wie Diese Meinung seie dir gestattet. Amaiko indes schwieg, aber offenbar nicht aus Angst vor ihrer Mutter. Als Ryo ihr bei dem Thema "Glück gefunden oder nicht" einen schnellen Blick zuwarf, bekräftigte sie seine Meinung der Dinge durch vehementes Kopfschütteln. Tora gab keine Einwände, schien allerdings auch nicht berührt oder gar erschüttert. Sie ließ sich Ryosukes erste Begegnung mit Nadeshiko und Amaiko erzählen und nickte, als füge sich für sie schlicht und ergreifend alles genau so zusammen, wie sie es sich schon gedacht hatte. Verstehe. Erneut ein Mann, der die Regeln nicht las. Sie gab ein leichtes Lachen von sich, leerte ihre Schale und griff zum Wasserkessel. Reicht mir eure Schüsseln. Nein, sie fragte gar nicht erst, ob die beiden noch mehr Tee wollten. Sie setzte es voraus. Amaiko reichte ihre eigene Schale - und falls Ryosuke die Seine nicht herausrücken wollte, würde sie seine Schale sogar stibitzen und ebenfalls herüber reichen. Sie suchte seinen Blick, und ihre Lippen formten die Worte Du hältst gut durch und Ein bisschen noch. Tora rührte erneut Tee an. Diesmal gab sie noch einen zusätzlichen Löffel Pulver in Ryosukes Schale. Er hat keine Angst vor mir, dein Bester von allen, sagte sie, einen Hauch Belustigung in der Stimme, zu ihrer Tochter. Weil er meinen Ruf nicht kennt wahrscheinlich? Selbst wenn, versetzte Amaiko, würde er sagen, was er denkt. Toras Blick glitt wieder zu Ryo. Das amüsierte Funkeln in den Augen war noch intensiver geworden. Männer vergleichen die Schönheit der Mädchen gern mit Blumen, sagte sie, mit einer Stimme, die stetig dunkler wurde, bis hin zu seidener Schwärze. Mit Rosen, Veilchen, Kirschblüten... Melonen, warf Amaiko trocken ein. Tora stockte. Sah fast mitleidig zu ihrer Tochter hin. Nun, Poesie ist eine Gabe, für die nicht jeder die Hand aufgehalten hat, versetzte sie, aus der dramatischen Stimme herausgerissen. Sie tauchte jedoch sofort wieder hinein, wie eine Schauspielerin in eine Rolle, und wandte sich erneut Ryosuke zu, als hätte es Amaikos Einwurf nicht gegeben. Männer vergleichen die Schönheit der Mädchen gern mit Blumen, nicht? Als ich jünger war, wurde meine Schönheit mit der von Schwertklingen verglichen. Das Lächeln erhielt einen harten Zug um die Mundwinkel. Hunderte und Aberhunderte von Kämpfen habe ich bestritten, und nur ein Kind habe ich geboren. Und während all meine Siege vom ganzen Dorf gesehen wurden, ist meine eine Niederlage ein Geheimnis, das niemand kennt, außer mir. In dieser Vorstellung lag offenbar Stolz. Stolz auf die eigene Stärke. Eine tiefe Quelle von Selbstbewusstsein sprudelte hier. Tora reichte die gefüllten Schälchen zurück. Ryosuke-san, du warst also in der Tat schon einmal hier, um zu kämpfen, führte sie erneut eine scharfe Kurve im Gespräch herbei. Heute hast du auch ein Duell bestritten, nicht? Ihre Augen hefteten sich auf Ryosukes Gesicht, um jede Regung aufzunehmen.
Vor rund einer halben Stunde: Sae, das Mädchen mit dem Kekkei genkai der Männerwahrnehmung, hockte auf der Fensterbank der Küche. Der blauhaarige Konoha ist nun nicht mehr bei ihr gewesen, erstattete sie Bericht, Dafür aber eine Kunoichi. Und der blonde Konoha hat sie beide nun gefunden, wie es ja zwangsläufig passieren musste. Die Fremde kämpft anstelle Amaikos. Behalte es weiter im Auge.
Sae hatte Ryo und Amaiko allerdings aus den Augen verloren; der Kampf an den Teichen war ihr entgangen. Tora wußte lediglich, dass Amaikos Begleitung gewechselt hatte, und war über den Kampf auf den Dächern im Bilde. Toras Frage, ob Ryosuke heute auch ein Duell bestritten hatte, war ein Schuss auf Verdacht hin. Sie tippte darauf, dass die fremde Kunoichi ein Henge Ryosukes war, wie auch Benkei geschlussfolgert hatte. Und nun wollte sie schauen, wie Ryosuke reagierte. Denn auch ein Gespräch konnte ein Duell sein. Und ihr Gegner schien leidenschaftlich.
Ishihara Ryosuke
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu So Jan 14, 2018 4:18 pm
"Verstehe. Erneut ein Mann, der die Regeln nicht las." Ryosuke fragte sich, auf wen sie diesen Satz münzte. Ob sie damit seinen damaligen Auftraggeber meinte oder doch viel eher ihn selbst. Er hatte die Regeln tatsächlich nicht gekannt. Wie den auch? Er hatte ja auch bis kurz vor der Ausführung des Auftrages nicht einmal gewusst, was wirklich auf ihn zu kam. Es hiess, er solle Jemanden in ein Dorf geleiten und ihm dort Unterstützung im Kampf gewähren. Genau das hatte Ryosuke auch getan. Sein Auftraggeber hatte anscheinend selbst keine Ahnung von den Regeln gehabt oder aber es war ihm egal gewesen. So wie der kleine Geschäftsmann war, hätte Ryosuke ihm sogar letzteres zugetraut. Tora verlangte nach den Teeschälchen. Ryosuke reagierte nicht sofort, war in Gedanken noch immer damit beschäftigt, ob Tora nun ihn damit gemeint hatte oder nicht und gerade als er dre Frau seines reichen wollte, kam ihm Amaiko zuvor und tat, was er nicht sofort getan hatte. Er bedankte sich leise und beobachtete Tora dabei, wie sie erneut Tee machte. Es wirkte fast so, als ob die Zubereitung dieses Getränkes etwas Heiliges in ihren Augen war. Mit so viel Vorsicht wie sie den Tee in die Schälchen goss und ihn umrührte ... Das man Tee überhaupt mit so viel Sorgfalt zubereiten konnte, hätte Ryosuke nicht zu wagen geglaubt. Tora sprach weiter. Und ihre Worte wirkten irgendwie seltsam. So, als ob er sich vor ihr fürchten müsste. Aber wieso? Er warf Amaiko einen fragenden Blick zu, doch Tora fuhr fort. Verglich Frauen mit Blumen und sich selbst dann mit der Klinge eines Schwertes. Der Blauhaarige verstand die Anspielung. Zwar konnte er mit der ersten Metapher nicht viel anfangen, doch als es um Schwertklingen ging, verstand er es sofort. Sie musste eine begnadete Schwertkämpferin sein, das wollte sie ihm sagen. Ryosuke ballte unter dem Schutz des Tisches auf seinen Oberschenkeln liegend die Hand kurz zur Faust und liess dann wieder locker. Er war sich nicht ganz sicher, was Tora ihm damit sagen wollte. Wollte sie ihm damit klar machen, dass sie ihn bekämpfen könnte, wenn sie den wollte? Doch dann sprach sie von ihren Siegen und ihrem guten Ruf im Dorf und ihrer einzigen Niederlage. Die Anspielung verstand er ebenfalls sofort. Vermutlich meinte sie damit Amaiko und die Tatsache, dass Tora ihre eigene Tochter gerade als Niederlage betrachtete, liess ihn innerlich wütend werden. Doch Ryosuke war kontrolliert, liess davon kaum etwas an die Oberfläche kommen. Nur an seiner Hand unter dem Tisch konnte man ansehen, dass er innerlich beiweitem nicht mehr ganz so ruhig war, wie es äusserlich den Anschein hatte. Gerade wollte er etwas dazu sagen. Wollte nachfragen, was genau sie mit dieser einen Niederlage meinte, als Tora ihm zuvor kam. Sie fragte nach dem Kampf. Woher wusste sie das? Einen Moment blickte er sie einfach nur stillschweigend an. Sie hatte etwas seltsames an sich. Etwas lauerndes. Wie eine Tigerin, die ruhig dalag und die Sonne genoss, doch sollte sie die Lust dazu verspüren, auf die Jagd zu gehen, konnte sie tödliche Klauen ausfahren. "Das habe ich.", sprach Ryosuke die Wahrheit aus und fixierte Tora mit seinen blauen Augen, "Woher wisst Ihr davon?" Er nahm das Schälchen mit dem Tee und trank einen Schluck. Und während der Tee davor einfach nur bitter war, aber dennoch erträglich, so war dieses Getränk hier kaum zu übertreffen, was Bitterkeit anging. Ryosuke hätte das Bisschen Tee in seinem Mund am liebsten wieder ausgespuckt, hinderte sich selbst jedoch daran, dieses äusserst unhöfliche Geste zu machen und zwang sich, das bittere Zeug runterzuschlucken. Ein leichtes Husten danach konnte er sich jedoch nicht verkneifen. "Diese eine Niederlage ...", sprach er dann das Thema von vorhin wieder an und stellte das Schälchen zurück auf den Tisch, "Hat sie etwas mit Eurer einzigen Tochter zutun ...?", er war ruhig, nüchtern und doch ... Wer genau hinhörte, bemerkte nun auch in seiner Stimme etwas lauerndes. Wenn es um Amaiko ging, vergass er sich selbst manchmal. Für sie würde er fast alles tun und auch wenn er es sich selbst noch nicht wirklich eingestand, so konnte er es nicht ausstehen, wenn man in seiner Gegenwart schlecht von ihr sprach.
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Mo Jan 15, 2018 5:29 pm
Der junge Mann leugnete also nicht, dass er heute gekämpft hatte. Toras Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. Mehr noch, als er die zweite Schale Tee an den Mund setzte, einen Schluck nahm und die Selbstbeherrschung aufbrachte, das Gebräu nicht gleich wieder zurückzuspucken. Ja, so viel Pulver verwendet zu haben, war schon irgendwie gemein gewesen. Doch sie konnte sich nicht helfen; sie hatte wissen wollen, was passierte. Ryosuke versuchte sich nun selbst daran, das Thema abrupt zu wechseln. Die Zügel in diesem Spiel zu übernehmen, wenn man so wollte. Tora spitzte die Ohren, als er nach der Niederlage fragte, und auch Amaiko horchte auf. Sie hörten es beide, das Lauernde in der Stimme. Tora antwortete bedächtig, gedehnt. Natürlich, sprach sie, die Hand ans Kinn legend und den Ellenbogen aufs Knie stützend, hat diese Niederlage mit meiner Tochter zu tun. Du hast die Anspielung ganz richtig verstanden. Sie grinste, mit einem Hauch Boshaftigkeit. Man könnte sagen, sie ist die Verkörperung meiner Niederlage. Sie wollte wissen, was passierte. Amaiko aber legte ihre Hand auf Ryosukes Arm. Sie meint das anders, wandte sie rasch ein, einen besänftigenden Tonfall wählend. Sie lächelte dabei. Sie meint nicht, dass ich die Niederlage bin. Tora blickte missgelaunt drein. Tochter! Sie meint, ich bin aus ihrer Niederlage entstanden. Denn derjenige, der ihr diese Niederlage zufügte, war mein Vater. Tora stieß enttäuscht die Luft aus. Maiko. Wirf dich nicht in die heroische Geste. Ich bin mir sicher, dass er drauf und dran war, etwas Ehrenwertes zu tun. Für heute habe ich vom Kämpfen genug, erwiderte Amaiko leichthin, die Hand auf Ryos Arm ruhen lassend. Das sehe ich wohl ein. Ihr habt heute ja auch schon ein Duell bestritten. Tora fuhr an Ryosuke gewandt fort: Warum ich davon weiß, magst du wissen? Kommt meine Tochter hierher, stelle ich meine Lauscher auf, was sonst. Ich weiß, ein Konoha-Nin namens Benkei Satonaka kam her und suchte Amaiko. Ich weiß, dieser Mann kämpfte hier. Ich weiß, er ging mit leeren Händen. Und ich gehe davon aus, du hast damit zu tun, Ryosuke-san. Sie faltete die Hände im Schoß. Meine Tochter ist keine Enttäuschung für mich. Warum sollte sie eine sein. Sie lockt offenbar äußerst starke Männer an, und das ist eher ein Grund zum Stolz, zumindest für mich. Du, Ryosuke-san, wirfst dich aber wohl gern dazwischen? Oder... bist vielleicht sogar selbst...? Sie führte den Satz nicht zuende, sondern schaute nur neugierig drein, was auf diese Worte hin passieren würde.
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Mo Jan 15, 2018 8:58 pm
Ryosukes Hand verkrampfte sich, als er Toras Worte vernahm. Seine Gesichtszüge wurden härter, doch er brachte die Selbstherrschung auf, nicht gleich los zu schreien, was einer Mutter einfiel, seine eigene Tochter als Fehlschlag zu betrachte. Als Verkörperung ihrer Niederlage! Er hatte sich innerlich so sehr mit seinen Gefühlen hochgeschaukelt, dass die plötzliche Berührung an seinem Arm genau diesen leicht zusammenzucken liess. Er blinzelte überrascht. Wurde sich bewusst, wie sehr er sich gerade eben hatte gehen lassen. Einen kurzen Seitenblick zu Amaiko bestätigte ihm, dass es ihre Hand war, die auf seinem Arm ruhte. Sie kannte ihn wohl gut. Sie hatte sofort bemerkt, was er angenommen hatte und versuchte ihm nun sofort zu erklären, das er sich wohl in seiner Annahme irrte. Ryosuke blickte zurück zu ihrer Mutter. Das Lächeln auf ihren Lippen wirkte fast schon boshaft und amüsiert. Auch sie hatte bemerkt, was er fälschlicherweise angenommen hatte und hatte ihn ins offene Messer laufen lassen. Amaiko jedoch stellte das Missverständis klar und auf einmal wurde Ryosuke klar, was sie mit dieser einen Niederlage meinte. Sie hatte gegen einen Mann verloren und hatte Jemanden heiraten müssen. Aus dieser Ehe musste Amaiko entsprungen sein. Das war ihre Niederlage. Toras einzige Niederlage. Er atmete innerlich tief durch, griff nach dem Teeschälchen und zwang sich das bittere Zeug runter. Er schüttete sich den gesamten Inhalt aufs Mal in den Mund und verzog das Gesicht, als es seine Kehle hinunterlief. Es war grausam, doch es bewirkte genau das, was er erwartet hatte: Es klärte seinen Verstand. Während er den Rest des Tees getrunken hatte, hatte er auch Toras weiteren Worten gelauscht. Und als er das Teeschälchen wieder auf den Tisch stellte, liess Tora ihren Satz einfach unbeendet. "bist vielleicht sogar selbst ...?", selbst was? Ryosuke verstand diese Andeutung nicht. Er warf Amaiko einen raschen Seitenblick zu. Was wollte ihre Mutter ihm damit sagen? Doch die anderen Worte hatte er durchaus verstanden. Tora hatte also Leute hier im Dorf, die für sie die Augen offen hielten. Die ihr berichteten, was los war, vor allem wenn ihre einzige Tochter im Dorf war. Zwar irgendwie verständlich aber auch fast schon etwas unheimlich. Mit anderen Worten, Tora wusste vermutlich von dem Kampf und dass er Amaiko 'besiegt' hatte. Notgedrungen. Aber noch viel interessanter war die Tatsache, das Benkei anscheinend tatsächlich den Rückzug angetreten war. Er hatte Nadeshiko verlassen. Das zu hören erleichterte Ryosuke ungemein. Er hatte damit gerechnet dass dieser Kerl ihnen das Leben schwer machen würde auf der Rückreise nach Konohagakure. Ryosuke räusperte sich leise und sprach dann: "Wie ich sehe seid Ihr bestens informiert.", ein dünnes Lächeln erschien auf seinen Lippen, "Es entspricht alles der Wahrheit. Benkei war hier und hat gekämpft und da er nicht bekommen hat, was er wollte, ist er anscheinend wieder abgereist. Mit leeren Händen, wie Ihr sagtet.", zerknirscht musste er feststellen, dass Tora das Gespräch geradewegs auf das eine Thema gelenkt hatte, das er eigentlich so unbedingt hatte meiden wollen. Benkei war wieder gegangen, weil er Amaiko vor ihm 'besiegt' hatte. Tora wusste genau, was das zu bedeuten hatte. Er hatte eigentlich vermeiden wollen, dass sie darauf zu sprechen kämen, aber Ryosuke war eine ehrliche Haut. Er würde nicht lügen wenn es soweit kommen würde. "Er ging, weil er Amaiko nicht besiegen konnte.", erklärte er dann und liess es unkommentiert, wieso Benkei dies nicht geschafft hatte. Ihr auf die Nase binden musste er es ihr immerhin nicht. Wenn sie es wissen wollte, musste sie schon direkt fragen.
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Mo Jan 15, 2018 9:52 pm
Leerte der Kerl die Schale wirklich bis zur Neige. Hoffentlich trieb ihm diese Erfahrung nicht die Lust auf Tee für alle Zeiten aus. Tora fühlte sich nun fast schuldig, seinen Geschmacksnerven solch ein Feuerwerk zugemutet zu haben. Fast. Er machte Spaß. Wie schön er acht gab, nicht mehr als nötig preis zu geben. Er bestätigte ihre Vorstellung von dem, was passiert war, und orientierte sich sogar an ihrer eigenen Wortwahl. Er war wie jemand, der ein Minenfeld durchquerte und dabei in die Fußstapfen des Vordermannes trat. Er war gut in diesem Spiel. Gleichwohl... Du müsstest lügen, wenn du mich völlig loswerden wolltest, mein Lieber. Es war schlicht so, dass Tora den Braten dort witterte, wo der Vorhang des Schweigens gezogen war. Weder Amaiko noch Ryo hatten den Kampf von selbst angesprochen, von dem sie wußte. Es hatte sich also gelohnt, dieses Thema als Ziel zu nehmen. Warum nur kommen stets so wenige Gäste zu mir, wenn ich zur Teezeremonie einlade? "Er ging, weil er Amaiko nicht besiegen konnte." Tora schwieg einen Moment lang, lächelte dann. Lachte sogar, wenn auch leise, aber immerhin ohne Häme. Du bist ein netter Knabe, sagte sie, Wirklich ein interessanter Kerl. Ich mag dich. Du hast zu viel Anstand, um mich mit einer Lüge oder etwas Erfundenem abzuspeisen, und so weichst du mir mit Rhetorik aus. Neben Ryo atmete Amaiko schicksalsergeben aus. Mutter, wie viel weißt du eigentlich genau? Du könntest es einfach sagen, anstatt Ryo wie mit einem spitzen Stöckchen zu piesaken. Sie lächelte Ryosuke aufmunternd zu. Immerhin mag sie dich, formulierte sie, allerdings nur durch Lippenbewegung. Das könnte ich, versetzte Tora resolut, Ich könnte auch schwarze und weiße Kiesel auf ein Holzbrett werfen und es Go nennen. Doch so macht Go keinen Spaß. So lernt man nichts über sein Gegenüber, erforscht nicht sein Denken. Und gibt auch selbst nichts preis. Sie lächelte Ryosuke zu. Er ging, weil er Amaiko nicht besiegen konnte. So war dein letzter Zug. Du hast doch sicherlich auch schon etwas über mich gelernt, nicht? Ich frage mich, ob du meinen Zug schon erwartest. Sie legte wieder die ernste Maske auf. Die Mimik der Frau, die aberhunderte Duelle bestritten und nur ein einziges Mal eine Niederlage eingesteckt hatte. Konnte Benkei meine Tochter nicht besiegen, weil sie ihn besiegte? Oder liegt es nicht eher an einer gewissen, blauhaarigen Kunoichi, die ebenfalls vor Ort gewesen ist? Rasch hob sie die Hand, erneut von der Rolle der abgehärteten Kriegerin in die nettere Version der älteren Dame wechselnd, die einfach nur gern plauderte und philosophierte. Der Fairness halber, ich weiß lediglich von diesem Teil des Kampfes. Dies gebe ich preis, weil mich diese ungemeine Ehrlichkeit beeindruckt. Ich weiß von der blauhaarigen Frau, die Benkei auf den Dächern bekämpfte. Darüber hinaus bin ich im Dunkeln. Treuherzig legte sie den Kopf schief. Wenn du also möchtest, könntest du die alte Tratschtante hier vor dir ruhig anlügen, mein Junge... sie würde es diesmal nicht bemerken. Aragaki Tora unterdrückte mit aller Macht den Impuls, hexenhaft zu kichern.
Ishihara Ryosuke
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Di Jan 16, 2018 7:34 pm
Ehe er sich versah, sass er in einem Spiel fest. Ryosuke war sich unsicher, was er davon halten sollte, als Tora eklärte, dass sie ihr Gespräch als ein strategisches Spiel ansah und es sogar mit Go verglich. Gleichfalls entging ihm natürlich nicht, was sie über ihn dachte. Sie mochte ihn. Bedeutete dies, er hatte die richtigen Antworten gegeben? Sie hatte bemerkt, dass er bisher nicht gelogen hatte, genau so wie sie bemerkt hatte, dass er aber auch lange nicht alles aussprach, sondern einiges zurückhielt. Ryosuke wurde bewusst, dass sie Recht hatte. Er würde sie nur auf zwei Wege zufriedenstellen können: Entweder er rückte mit der vollständigen Wahrheit heraus oder aber er lügte. Erfand einfach eine harmlose Geschichte, die nicht der Wahrheit entsprach. Aber das wäre nicht richtig. Er hasste Lügen, weswegen er es auch vermied, sich dieser zu bedienen. Der bittere Geschmack des Tees hatte sich wie ein Pelz auf seine Zunge gelegt. Seine Kehle kratzte noch etwas. Er war noch nie ein wirklicher Liebhaber von Tee gewesen ... Diese Situation heute machte diese Tatsache nicht besser. Er räusperte sich leise. Hatte auch bemerkt, wie Amaiko versucht hatte, Tora dazu zu bringen, endlich klartext zu sprechen. Und tatsächlich. Schlussendlich gab sie zu, dass sie nur von seinem Kampf wusste, als er sein verhasstes Jutsu benutzt hatte. Als er als Frau gekämpft hatte. Sie wusste demnach also nicht, was danach passiert ist. Wusste nicht, dass er Amaiko auf seine einzig mögliche Art gerettet hatte. "Nein.", sagte er dann wahrheitsgetreu, "sie besiegte Benkei nicht. Bekei ist zu stark. Auch die Blauhaarige konnte ihn nicht besiegen.", diese Worte hatten ihm nicht ganz so leicht über die Lippen gehen wollen, wie er es eigentlich gerne gehabt hätte. Er warf einen entschuldigenden Blick zu Amaiko. "Ich vermute, Ihr könnt Euch bereits vorstellen, warum Benkei ging, obwohl er mit Leichtigkeit über Amaiko hätte siegen können? Dieses Spiel - wie Ihr es selbst nennt - beherrscht ihr offensichtlich meisterhaft.", ein Lächeln stahl sich über seine Lächeln, auch wenn es nicht unbedingt besonders fröhlich wirkte. Er war geschlagen. Sowohl gegen Benkei hatte er nicht gewonnen wie auch dieses Spiel gegen Tora hatte er bereits verloren. Eine Lüge kam nicht in Frage und das wäre nun der einzige Ausweg gewesen. "Lügen haben die dummen Angewohnheiten früher oder später ans Licht zu kommen. Ich halte nicht viel davon, mein Gegenüber zu belügen. Und ich werde auch heute nicht damit anfangen.", erklärte er dann fest von seinen Prinzipien überzeugt, "Es war die blauhaarige Frau, die Benkei das stahl, was er hier gesucht hatte: Einen Sieg über Amaiko.", legte Ryosuke dann offen. Ob Tora damit etwas anfangen konnte, wusste er nicht. Vermutlich würde das jedoch noch nichts erklären, immerhin hatte eine Frau vermutlich nicht das Anrecht darauf, eine Frau aus Nadeshiko zu heiraten, wenn sie sie besiegte.
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Mi Jan 17, 2018 8:03 am
Auf den entschuldigenden Blick hin zuckte Amaiko mit den Achseln. Klingt schon demotivierend, wenn du es so sagst, erwiderte sie mit schiefem Lächeln, Aber es ist halt leider so. Da gibt es nichts zu beschönigen. Sie blickte ihre Mutter an. Benkei ist wirklich stark. Tora seufzte. Ein Jammer. Offenbar bedauerte sie, dass ein solch mächtiger Kerl keinen bleibenden Eindruck im Stammbaum hinterlassen würde. Doch gab Ryosuke einfach nur durch eine Geste zu verstehen, dass sie ihn eigentlich nicht hatte unterbrechen wollen. Er fuhr fort. Lobte ihre Art der Voraussicht, was sie wirklich zu einem Lächeln brachte, das echt wirkte. Sie ließ ihn bis zum Schluss ausreden. Er beendete seinen Zug. "Es war die blauhaarige Frau, die Benkei das stahl, was er hier gesucht hatte: Einen Sieg über Amaiko." Hm. Tora lehnte den Kopf von einer Seite auf die andere, die Teeschale in den Händen drehend. Vielleicht bin ich ja doch nicht sooo meisterhaft. Habe ich wohl deinen Kampfgeist unterschätzt? Denn hier habe ich erwartet, du würdest mir endlich alles erzählen. Sie deutete mit einem Fingerzeig auf Amaiko. Meine Tochter sitzt bereits auf heißen Kohlen. Hätte ich sie statt dir ausgefragt, wäre die Geschichte längst heraus. Nicht, Maiko? Mama erfährt ganz schnell, wohin die schöne Vase mit dem Wellenmuster verschwunden ist. Von Amaiko kam ein unterdrückter Laut, der wie ein Quietschen klang. Vielleicht hoffst du, ich hake nicht nach. Vielleicht hoffst du, ich habe Gnade. Sie schwieg einen Moment lang, blickte nachdenklich im Raum umher. Wann hab ich das letzte Mal Gnade gezeigt, frag ich mich... Sicherlich nicht während deiner Lebenszeit, nicht, Maiko? Ein etwas trotziges Schulterzucken war die Antwort. Wie stahl die blauhaarige Frau Benkei den Sieg, Ryosuke-san? Es wurde doch nicht etwa mit den Regeln geschummelt?
Ishihara Ryosuke
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Do Jan 18, 2018 8:06 pm
Sein letzter Zug, dachte er bitter. Das war sein letzter Zug gewesen, den die nächste Frage, die Tora stellte, liess im Grunde absolut keine Ausweichmöglichkeiten mehr. Wenn er ihr sagte, dass es die Blauhaarige war, die Amaiko besiegte hatte um Benkei einen Sieg abzutrotzen, dann würde Amaiko wieder als heiratsfähiges Ziel gelten. Zwar kannte Ryosuke die ganzen Regeln Nadeshikos nicht, aber er ging stark davon aus, dass eine Frau, die eine andere Frau besiegt, nicht das gleiche Recht besass wie es ein Mann tat. Und auch wenn Ryosuke diese ganzen Regeln Nadeshikos verachtete, so hatte er heute doch davon gebrauch machen müssen. Ihm waren die Hände gebunden gewesen. Doch das Schlimmste kam erst noch. Er hatte sich im Grunde selbst in die Scheisse reingeritten. In dem er Tora von der Blauhaarigen erzählt hatte und ihr auch offenbarte, dass sie es war, die Benkei den Sieg stahl, hatte er automatisch sie mit ihm in Verbindung gebracht. Er musste also sagen, dass er jene Frau war, daran führte kein Weg vorbei. Sein Augenmerk lag auf Tora. Für einen Moment dachte er darüber nach, einfach aufzustehen und en Raum zu verlassen. Ihr eine Antwort schuldig zu bleiben. Doch das schob er schnell wieder beiseite. Das war nicht seine Art. "Nein, wurde es nicht.", erklärte er dann nüchtern, "zumindest nicht nach Amaikos Worten. Ich selbst kenne mich nicht besonders gut aus mit all diesen Regeln ...", und das wollte er auch nicht, wenn er ehrlich war. Kurz sah er abermals zu Amaiko. Nun mussten sie die Wahrheit sagen. Sein Blick wanderte zurück zu Tora. "Wir wollten es nicht an die grosse Glocke hängen, weshalb wir es bisher verschwiegen haben aber ... Vor Euch sitzt wohl Euer neuer Schwiegersohn ...", das hörte sich absolut falsch an. Amaiko wollte das eigentlich nicht. Sie wollte es nur, um nicht an Benkei gefesselt zu sein. Und nun war sie es an ihn. "Ich beherrsche ein Jutsu das mein Erscheinungsbild ändern kann.", erklärte er dann, "diese blauhaarige Kunoichi die zuerst gegen Benkei gekämpft hat, war in Wahrheit ich.", dass sein Körper sich tatsächlich veränderte, wenn er das Jutsu wirkte, musste Tora nun wirklich nicht wissen ...! Das wäre zu peinlich. Es reicht, wenn Amaiko das wusste.
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu So Jan 21, 2018 11:12 am
Zur Wahrheit getrieben. Amaiko hatte dies nicht unbedingt erwartet, doch ihre Mutter hatte schließlich ihre Fühler ausgestreckt und mehr als genug mitbekommen, um sich festzubeißen. Sofern Ryo nicht dreist log, würden sie die Zähne der Tigerin nicht von den Waden kriegen, wenn man so wollte. Amaiko fing den Blick ihres Kameraden auf, verstand und nickte. Ich sagte ja, dass ich mitziehen würde. Ryo legte die Karten offen. Tora schwieg einen Moment lang. Ihre Mundwinkel hoben sich triumphierend. Schau da, so aufrecht wie ein Lattenzaun und trotzdem der Täuschung fähig. Wenn es der Kampf ist und es etwas zu gewinnen gilt, bist selbst du ein wahrer Shinobi, hm? Sie wandte sich an Amaiko. Es lief den Regeln entsprechend ab? Er hat, erwiderte Amaiko ohne Zögern, mich in Eis eingeschlossen und mir ein Kunai an die Kehle gelegt. Es gab nichts, was ich noch hätte tun können. Tora gab einen Laut von sich, der ein wenig wie "Awww" klang. Das kann ich mir vorstellen. Festnageln und mit dem Messer bedrohen - in diesem Dorf ist das so gut wie ein Kniefall und ein Strauß Rosen. Sie lachte leise, erhob sich plötzlich und rieb sich die Oberschenkel. Eine Mutter sieht hier eher selten ihren Schwiegersohn, ohne dass die Tochter zerschlagen oder vor Groll kochend daneben sitzt. Kein schlechter Anblick. - Steh auf, lass deine Schwiegermutter dich umarmen. Das tat sie denn auch, wobei zuerst Ryosuke in ihre Arme geschlossen wurde, und dann Amaiko. Feiner Kerl. Auch wenn du sauertöpfischer dreinschaust als die meisten anderen Siegreichen! Ich lasse euch nun in Frieden. Nehmt euch aus der Küche, was ihr wollt. Wein steht im Schrank rechts oben, falls ihr wollt. Amaiko ging los, kehrte mit Gläsern und zwei Flaschen wieder. In einem war Wasser, der erwähnte Wein. Sie hielt Ryo die Flasche hin. Kann nicht schaden, was? Sie lächelte schief.
Ishihara Ryosuke
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Thema: Re: [Amaiko & Ryosuke] Deja-vu Di Jan 23, 2018 3:01 pm
Ryosuke legte die Stirn leicht in Falten. Er war sich nicht ganz sicher, was Tora ihm mit ihren Worten hatte sagen wollen. Er war ein Shinobi, das entsprach der Wahrheit ... Aber das war sein Beruf. Wann sollte er also keiner sein? Ausserdem war er nicht auf den Gewinn aus. Nicht vorrangig, aber das sollte er wohl lieber für sich behalten. So wie Amaikos Mutter bereits nach Regelverstössen gefragt hatte, würde sie es mit Sicherheit fragwürdig finden, wenn er ihr sagte, aus welchem Grund er Amaiko 'besiegt' hatte. Deswegen schwieg er einfach und versuchte, die Worte bloss mit einem Lächeln abzutun, ein ziemlich schiefes und leicht unsicheres Lächeln. Als Amaiko noch einmal schilderte, wie er sie besiegt hatte und Toras darauffolgende Reaktion, irritierte ihn nur noch mehr. Aber warum wunderte ihn das noch? Hier in Nadeshiko war irgendwie alles anders. Er hätte es sich niemals gedacht, doch tatsächlich gab es Leute, die es mochten hier zu leben. So Amaikos Mutter. Sie wirkte sogar unglaublich Stolz auf die ganzen Traditionen und anscheinend hatte es ihr damals Spass gemacht gegen all ihre potenziellen Ehemänner zu gewinnen. Nur den einen Kampf hatte sie dann doch verloren. Doch hätte sie nicht verloren, hätte sie niemal seine Tochter bekommen. Also war es vielleicht doch ein Sieg? Ryosuke ertappte sich dabei, wie er versuchte, die seltsamen Dinge dieses Dorfes verstehen zu wollen. Schnell schlug er sich dies aus dem Kopf. Als Tora dann verlangte, dass er aufstehen sollte, tat er es. Etwas überrumpelt von der Umarmung erwiderte er sie sacht, wusste nach wie vor nicht, was er sagen sollte. "Ja ...", gab er dann von sich, ohne recht zu wissen, ob das jetzt wirklich passend war oder nicht, "Ich freue mich auch ...", er wollte nicht lügen. Und es war auch keine Lüge, es war wieder einmal nur nicht ganz die Wahrheit. Wenn es nach ihm ginge, hätte er nicht sofort um Amaikos Hand angehalten, aber er liebte sie, nach wie vor. Doch er wusste auch, wie sie für ihn empfand. Und das war der Knackpunkt.
Tora entliess die zwei dann aus ihrer Teezeremonie und Ryosuke hatte sich nochmal für die Unterkunft bedankt und auch den Tee. Zusammen mit Amaiko und dem Wein ging er dann ins Zimmer hoch. Da fiel ihm ein, dass Tora ihm noch gar nicht gezeigt hatte, wo er schlafen konnte. "Kannst du mir dann mein Zimmer zeigen? Wenn es dich nicht stört, würde ich aber bis wir schlafen gehen gerne noch mit zu dir kommen. Wir sollten über morgen reden und ... über das, was heute passiert ist.", über morgen zu sprechen würde nicht lange dauern. Sie mussten zurück nach Konohagakure, das war im Grunde eigentlich auch schon alles. Viel interessanter war es, über die heutigen Ereignise zu sprechen. Was dachte sie darüber? Im Zimmer angekommen schloss Ryosuke die Tür hinter sich und blieb einfach direkt vor der Tür stehen. "Wir sollten mit Zweiterem beginnen.", erklärte er dann nüchtern, "Wir haben deinen Plan in die Tat umgesetzt, ohne gross über die Konsequenzen nachzudenken. Was nun ...?"