Thema: Dorf des Kaminishi-Clans So Apr 13, 2014 12:28 am
xxx [Text & Beschreibung folgt]
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans So Apr 13, 2014 3:47 pm
TBC: Nach Timeskip
Kana… sie heißt Kana, schoss es dem Mann mehrmals durch den Kopf. Kana ist ihr Name. Kana… klingt nach Kanu… ein Boot… Kana-Kanu. Er wiederholte das Wort, welches ihm über 5 Jahre immer wieder entfiel, fast zum 1.000 Mal. Dieser kleine Name gab ihm einen gewissen Halt, zwang ihn in eine andere Welt um dem Schmerz zu überwinden. Sich so sehr darauf zu konzentrieren nicht zu vergessen wie Kana hieß, schien ihm eine Aufgabe zu geben. »… sie hat dich verkauft. Hörst du überhaupt zu?« Jiyu hob seinen Kopf und blickte dem Mann entgegen, der direkt ihm gegenüber stand. Seine weißen Haare wirkten gräulich und waren von Blut verklebt. »Wer?« Kurz nahm er die Realität wieder wahr und ließ seinen Blick umher schweifen. Ich habe vergessen wie sie heißt… wie heißt sie? Warum habe ich sie vergessen? Der Iryônin atmete tief durch die Nase und presste dann die Augen zusammen als hätte er Schmerzen. »Kana. Sie hat dich verraten, sodass wir dich finden konnten«, säuselte der Mann und hob gemächlich seine Hand, während helles Kristall sich um seine Finger bildete. Sie heißt Kana. Kana… wie Kanu, nur mit a. Kanu-Kana. Kana. Kana. Kana. Kana. Jiyu hob den Kopf erneut an und öffnete seine Augen, während er misstrauisch den Mann musterte. »Kanu hat mich nicht verraten.« Kanu? Habe ich sie wirklich gerade Kanu genannt? Sie heißt Kanu… nein… irgendwas anderes. »Kana… du bist nicht sonderlich hell oder? Ich frag mich wirklich, wieso wir überhaupt versuchen ein Bastard von so einem Mann wie dir einzufangen. Das ist fast schon beleidigend.« Der Weißhaarigen musterte für einen Moment weiterhin den Kerl, bevor er den Kopf senkte und den Boden anstarrte. Wie lange befand er sich bereits in Gefangenschaft beim Kamanishi Clan? Jiyu wusste es nicht. Man hatte relativ schnell mitbekommen, dass er ein Problem mit Sonnenlicht bekam und ihn außerhalb eines sandigen Feldes angekettet. Die Arme nach oben, während der Rest seines Körpers inzwischen nur schwach nach unten hing. Seine helle Haut war an mehreren Stellen gerötet und zeigte einen üblen Sonnenbrand. Immer wieder wehte ein unangenehmer Wind in sein Gesicht und brachte deutlich Probleme seinem Gegenüber zu erkennen. Die Sonne trug dazu bei, dass sein Körper der Dehydrierung nahe stand und er langsam aber sicher verrückt werden würde. Kana… Kana… Kana… ich kenne dich Kana. Ich weiß wer du bist. Kana. Jiyu dachte für einen Moment an ihre erste Begegnung, an die lange Reise und daran wie oft er Kana dafür hasste, dass sie so war. Gerade jetzt würde er sie gerne sehen… ihr Gesicht. Doch vermutlich würde er sie nie wieder sehen.
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Sa Apr 19, 2014 9:45 pm
cf:Timeskip von etwa fünf tagen -> Friedhof von Konoha
Kana fuhr sich mit der Hand durch ihre staubigen, weissen Haare und seufzte leise. Sie und Kôji kamen gerade in diesem Augenblick durch das grosse Haupteingangstor des Kaminishi-Clans. Altbekanntes überflutete die Weisshaarige, schon viel zu lange war sie nicht mehr hier gewesen. Wie eine Ewigkeit war es ihr vorgekommen. Wie lange hatte die Gefangenschaft überhaupt angedauert? Eine Woche? Zwei Wochen ...? Einen Monat? Sie war sich absolut nicht sicher, während dem Gefängnisaufenthalt hatte sie ihr Zeitgefühl völlig verloren. Umso froher war sie, dass sie nun endlich wieder hier waren. Kurz blickte sie zu ihrem Begleiter. Dem Muskelidioten, für den sie Mal etwas empfunden hatte und sich nun absolut sicher war, dass sie ihn nun hasste. Er sah noch immer verdammt gut aus, bemerkte sie nebenbei und seufzte tief durch. Die Tage über hatte sie sich etwas mehr mit ihm unterhalten, früher hatte es ja immerhin auch immer gut geklappt. Doch seit er diesen einen Auftrag angenommen hatte und Kana damit abgeschoben hatte, war etwas zwischen ihnen zu Bruch gegangen, ausserdem hatte sie inzwischen einen anderen Mann kennengelernt, der zwar nicht unbedingt besser war, aber zumindest war er nicht ganz so ein hässlicher Angeber wie Maito. Sie liefen weiter, das Gespräch zwischen Kana und Kôji war inzwischen erstorben. Sie liefen nur noch schweigend nebeneinander her, während Kana ab und an bekannte Gesichter begrüsste. Alles jedoch kalt wie eh und je. Nichts wirklich mit Emotionen. So wie man es eben von der bekannte Kopfgeldjägerin gewohnt war. Und gerade nickte sie einer andere Kopfgeldjägerin zu, eine weit entfernte Cousine, als Kanas Blick etwas erhaschte, das sie für unmöglich hielt. Ein Mann mit weissen Haaren. Sie hatte ihn nur mit ihren Augen gestreift, doch als sie richtig hinsah, erkannte sie, dass es sich tatsächlich um ihn handelte. Um Jiyu. Überrascht blieb Kana einfach auf der Stelle stehen, kniff die Augen etwas zusammen und musterte die Situation. Was um alles in der Welt war hier los? Sie sah wieder zu Kôji, bevor sie an ihm vorbei lief und direkt auf Jiyu zu hielt. "Jiyu ... Jiyu?", sagte sie und tatsächlich war etwas wie Emotionen in ihrer Stimme zu hören. Nur diejenigen, die sie wirklich gut kannten, würden das wohl heraushören, aber tatsächlich sorgte sie sich um Jiyu. Unbeirrt lief sie weiter auf ihn zu, nicht daran denkend, dass ihr womöglich jemand in den Weg stehen könnte ...
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Sa Apr 19, 2014 9:59 pm
Maito hatte geschwiegen, während er an der Seite von Kana langsam daher ging und seine Hände tief in den Taschen versenkt hielt. Seine Augen waren hinter einigen Strähnen seiner Haare verdeckt und wirkten wie immer unnahbar. Die Reise hierher fühlte sich für ihn jedes Mal an als würde er direkt in die Hölle zurückkehren. Man akzeptierte seinen Anblick, behandelte ihn jedoch nicht wie einen vom Clan sondern eher wie einen abtrünnigen Mann der keine Ehre mehr besaß. Irgendwann nahm er dieses Bild auch an und inzwischen sonnte er sich regelmäßig da drinnen, dass man vermied mit ihm ein Gespräch zu führen. Keiner hier würde jemals denken das nur ein Funken von Freundlichkeit in seinem Körper floss. Einzig und alleine Kana wusste durch die Beziehung zueinander, dass es andere Seiten gab. Seiten die jedoch immer mehr von der Finsterkeit überdeckt wurden und schon teilweise eher in Verbitterung ertränkten. Während sie langsam nebeneinander hergingen, grüßte Kana hier und da ein paar Leute. Kôji senkte nur seinen Kopf, behielt die Hände in den Taschen und sah keinen der Menschen hier an. Es war seine typische Haltung um keinen Ärger zu bekommen. Denn jeder hier konnte sein Leben ohne weiteres beenden, wenn nur einer behauptete er habe sich einem Clanmitglied gegenüber falsch verhalten. Obwohl Kôji inzwischen sicher war, dass man ihn nicht mehr einfach so umbrachte. Er hatte einen Namen sich erarbeiteten. Einer der sagte, dass er seine Arbeit gut machte und ohne Gnade walten zu lassen. Eigentlich hatte er auch gedacht, dass Kana so wäre, aber in weiteren Verlauf seiner Beschattung fiel ihm etwas auf. Etwas das er für sich behielt, weil er nicht wusste ob er richtig lag. Sie wirkte anders in der Gegenwart des Weißhaarigen Kerls. Dementsprechend nahm er ihn gefangen, brachte ihn zum Clangelände und staubte seine Belohnung ab. In dem Augenblick bekam er einen Blick zu geworfen, der offensichtlich eine stumme Frage stellte. Kôji blieb stehen, sah nur nüchtern zurück und beobachtete wie Kana direkt auf Jiyu zu hielt. Interessante Reaktion, dachte er und folgte in einem kleinen Abstand zur Frau. Finster musterte er wie sie immer weiter auf den weißhaarigen zuging und blieb dann stehen. Er wollte da nicht auch noch reingezogen werden, obwohl er hoffte das sie erfahren würde das er ihn her gebracht hatte. »Sieh an sieh an, was für ein glückliches Wiedertreffen«, brummte er, während die Frau einfach weiterging ohne das sie reagierte.
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Sa Apr 19, 2014 10:32 pm
Das Gesicht von Jiyu hing leicht gegen den Boden gewandt und musterte den verschwommen Sand der vor seinen Knien ausgebreitet lag. Er trug kein T-Shirt, wodurch man erkennen konnte, wie getrocknetes Blut an seinem Oberkörper klebte. Irgendjemand hatte wohl die glorreiche Idee gehabt mit dünnen Kristallen seinen Körper zu durchbohren. Die Wunden waren so winzig klein, dass es lange dauern würde bis er daran verblutete. Zumal es dutzende Einstichlöcher waren die sein Bluterbe nur langsam bewältigen konnte. Jiyu fühlte sich nach mehreren Stunden in der prallen Sonne und den Schmerzen die von den kleinen Verletzungen kamen, ziemlich schlecht. Seine Lippen waren etwas aufgeplatzt und die Hitze brannte auf seiner Haut wie heiße Kohlen. Inzwischen glaubte er sogar das irgendjemand aus boshafter Freude immer wieder auf seinen Kopf einschlug und ihm damit zum Aufgeben zwang. Jiyu blieb jedoch standhaft und hörte inzwischen keinen der Männer, die mit ihm sprachen richtig zu. Selbst das Murmel hatte aufgehört. Lediglich in seinem Kopf wiederholte er immer wieder den einen Namen. Kana… Kana… Kana… Kana… Kana… . Ein mancher hätte es vielleicht für merkwürdig gehalten, aber der weißhaarige Mann konnte sich den Namen nicht merken. Nur durch Wiederholung schien er langsam aber sicher wirklich zu wissen, dass die Frau Kana hieß. Eigentlich heißt das Kanu Kana und nicht Kana Kana, aber hätte das Kanu weiße Haare ich würde es um ein Date bitten. Ich hätte Kana längst um ein Date bitten sollen… . Natürlich waren einige seiner Gedanken längst nicht mehr sehr klar und verschwammen immer mehr im Wahnsinn der Hitze. Dann plötzlich hörte er seinen Namen. Merkwürdig das er ihn nie vergessen hatte. Das erste Mal hielt er ihn für Einbildung, dass zweite Mal jedoch hob er den Kopf und ließ seine verschiedenfarbigen Augen durch die Umgebung gleiten. Verschwommen erkannte er nicht weit von sich ein paar Gestalten. Wer war es? Weiße Haare näherten sich ihm als er die Person weiter fixierte, erkannte er. Kanu! Kurz richtete sich Jiyu etwas mehr auf, schien sich in eine aufrechte kniende Position zu raffen und starrte zu Kana. Ein paar Tränen stiegen ihm in die Augen, die wie Feuer in der gereizten Schleimhaut brannten. Eine rollte über sein dreckverschmiertes Gesicht und zog eine gerade Linie über seine Haut. Normalerweise war Jiyu nicht immer so emotional, aber der Anblick von Kana schnürte ihm seine Brust fest zu und gab ihm das Gefühl er habe versagt. Gerade als die Weißhaarige ihn fast erreichte, schoben sich jedoch zwei Männer direkt vor ihn. Es waren jene die schon den ganzen Tag auf ihn aufpassten und keine wirklich gute Laune besaßen. »Stopp. Keinen Schritt weiter…wir dürfen Sie nicht zu ihm lassen. Keiner darf mit ihm sprechen«, sagte der Mann in einem respektvoll angehauchten Ton. Denn jeder wusste wer diese Frau war, was sie für eine Position in dem Clan einnahm. »Es tut mir Leid.« Die Wachen wechselten kurz rasche Blicke, während Jiyu versuchte den Blickkontakt zu Kana aufzubauen. Normalerweise vermied er es anderen in die Augen zu sehen, aber bei der Frau hatte es etwas mit Vertrauen zu tun. »Kana«, murmelte er und kniff erneut die Augen zu als ihm die Sonne in den trocken Augen blendete. Es war das erste Mal das er Kanas Namen aussprach, dass erste Mal ohne das man ihm half… das erste Mal das er sie direkt ansprach.
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Sa Apr 26, 2014 6:06 pm
Es war ein durch und durch seltsames Gefühl Jiyu hier zu sehen. Sie hatte mit nichts damit gerechnet und doch war er hier. Hier, an dem Ort, an dem er niemals hätte sein dürfen. Hatten sie womöglich auch seinen Sohn? Kana wollte zu ihrem ehemaligen Begleiter gehen, mit dem sie so viele Wochen und Monate unterwegs gewesen war, doch zwei Wachen schoben sich ihr in den Weg und erklärten, das niemand zu ihm dürfte. Kana fixierte Beide mit einem bösen, eingehendem Blick und könnten Blicke töten, die zwei Wachen wären auf der Stelle tot umgefallen. Doch leider war dem nicht so, die Blicke konnten sie höchstens etwas einschüchtern, mehr wohl nicht. Doch Kana hatte keine Lust sich von solchen Affen aufhalten zu lassen. "Das ist mir egal, ich hab noch eine Rechnung offen mit diesem Kerl.", sie nickte zu Jiyu, ihre Stimme klang herablassend, "Und meiner Meinung nach sieht er aus, als würde er demnächst sterben. Wenn ihr mich also nicht zu ihm lasst um diese offene Rechnung zu begleichen, werde ich mir zwei andere ... Typen suchen müssen, die als Ziel dienen können.", ihre gewählten Worte liessen nicht viel Interpretationsmögichkeiten offen, den ihr Blick untermauerte ihre Worte, dass sie ihre Worte ernst meinte und vor fast gar nicht stoppt machte. Immerhin hatte der Clan sie gerettet, aus den Fängen Konohas. Es musste den Clan viel Geld gekostet haben, dieses kleine Gör anzuheuern, das mit bei der Rettungsaktion war, aber Kana war es nun einmal wert, gerettet zu werden, demnach hatte sie auch keine geringe Position im Clan. Bisher hatte sie immer gute Ergebnise erzielt und hatte viel Geld für den Clan durch das Jagen anderer Leute eingebracht. Sie verstand ihr Handwerk und genau solche Leute brauchte der Clan. Und jetzt wollten zwei plumpe Wachen, die womöglich noch nicht einmal das Kristallblut in sich trugen, ihr den Weg versperren. Die Wachen gingen ihr jedoch nicht aus dem Weg, sondern starrten sich nur unsicher an. Anscheinend hatten ihre Worte und ihre Blicke doch etwas bewirkt, dummerweise aber zu wenig. Kana stiess den einen einfach zur Seite und lief zwischen den Wachen hindurch. Einer fasste nach ihrem Handgelenk, Kana blieb abrupt stehen und starrte nach hinten. Zuerst auf seine Hand, bis ihr Blick langsam zu seinem Gesicht wanderte. Ihre goldenen Augen sprühten vor Feindseligkeit. "Lass mich los ... Oder du wirst es bereuen.", knirschte sie. Die Wache zögerte, bis sie schlussendlich Kana doch los liess. Die Weisshaarige gab ein verachtendes Geräusch von sich, bevor sie sich mit wehenden Haaren umwandte und mit gehobenem Haupt und festen Schritten auf Jiyu zuging. Als sie vor ihm stand, wusste sie, dass sie ihm nicht so begegnen konnte, wie sie es normalerweise getan hätte. Also starrte sie für eine Weile nur auf ihn nieder und fragte sich, wie lange er wohl schon hier in der Sonne angekettet war. Er tat ihr leid und das war für die doch relativ emtionslose Kana ein ungewohntes Gefühl. Sie fühlte jedoch die Blicke der Wachen hinter sich, weshalb sie mit einer Hand nach Jiyus Kinn griff und den Kopf nach oben wandte. Sie blickte ihm in die Augen, bevor sie die andere Hand hob und ihm eine schallende Ohrfeige verpasste. Gleich darauf jedoch wich die Härte aus ihrem Gesicht und sie sah besorgt zu ihm nieder. Sie liess sich auf die Knie niederfallen. Ihr Blick streifte seine Augen, bevor sie ihre Lippen nah an sein Ohr brachte und ihm zuflüsterte: "Ich werde dich hier rausholen, Jiyu. Keine Sorge, ich werde dir helfen.", sie stoppte kurz, bevor sie noch hinzufügte, "Und entschuldige die Ohrfeige, es musste echt aussehen. Und Entschuldigung auch für das nächste ..." Kurz drückte sie ihre Wange gegen seine, die einzige Intimität, die sie sich in diesem Augenblick leisten konnte. Auch eine Umarmung wäre zu viel gewesen, immerhin durften die Leute hier nicht wissen, wie viel ihr Jiyu eigentlich bedeutete und das sie ihm schon lange half, seinen Sohn vor ihrem Clan in Sicherheit zu bringen. Nach dem sie Jiyu dann noch einmal laut und mit ziemlich harschen Worten verkündete, wie sehr sie ihn hasste, war sie aufgestanden. Ihr Blick hatte jedoch völlig Gegenteiliges gesprochen, so das Jiyu wissen musste, dass sie ihre Worte nicht ernst meinte. Dann drehte sie sich zu den Wachen um und ging auf diese zu. "Ich möchte, dass er in eine Zelle gesperrt wird.", erklärte Kana so, als hätte sie die Vollmacht solche Dinge anordnen zu dürfen. Womöglich hatte sie die auch? "Er darf nicht sterben und wenn er noch ein paar Stunden länger in der Sonne dahinvegetiert, wird er verrecken.", sie blieb steuen und sah die Wachen an, bevor ihr Blick kurz auf Kôji fiel, "Oder ... Habt ihr etwa seinen Sohn schon? Wenn nicht, habt ihr ein Problem, wenn der Kerl verreckt, denn dann finden wir den kleinen Bengel nie."
Zuletzt von Kaminishi Kana am Sa Apr 26, 2014 11:52 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Sa Apr 26, 2014 7:15 pm
Dumpf schallte die Ohrfeige über die weite Ebene hinweg auf der Jiyu angekettet an zwei Holzpfählen war. Seit Stunden musste er bereits an diesem Ort knien und die Sonne auf seinem Haupt ertragen. Schweiß ran ihm über den gesamten Körper hinweg und seine Augen wirkten als wäre er völlig benommen. Die Hitze, der Verlust des Wassers und die Schmerzen trieben ihn schier in den Wahnsinn. Der Schlag in sein Gesicht bewirkte eher, dass sich ein dröhnendes Gefühl in seinen Kopf schob. Tausend kleine bunte Sternchen explodierten vor seinen Augen und zeigte das er nah am Rande war einfach das Bewusstsein zu verlieren. Jiyu hob benommen seinen Kopf an und blickte Kana entgegen. Ein dumpfer Schmerz breitete sich in seiner Brust aus und ließ ihn kurz erschaudern. Zuerst dachte er sogar darüber nach ob sie ihn verraten hatte. Nachdem er jedoch ihren Gesichtsausdruck erkannte, fiel ihm plötzlich schwer die Tränen zu verbergen die ihm sofort in die Augen schossen. Sie brannten wie Feuer in den trocknen Schleimhäuten. Reine Verzweiflung und psychischer Druck nagte an dem Gemüt des Mannes, der nahe an seinen körperlichen Grenzen stand. Dann ließ sich die Frau vor ihm nieder und brachte ihren Kopf nahe an sein Ohr. Sie erklärte das sie ihm helfen würde und entschuldigte sich sogar für die Ohrfeige. Jiyu drückte kurz seine Wange gegen ihre und schmiegte sie an ihre heran. »Kanu… Kana. Er hat uns beobachtet«, flüsterte er leise, auch wenn es irgendwie leicht verwirrt klang. Dennoch konnte sie nicht wirklich lange bei ihm bleiben und erhob sich von ihrem Platz sofort wieder. Jiyu senkte den Kopf und biss den Kiefer aufeinander. Als Kana dann mit den Wachen redete, schien sein Verstand für einen Moment völlig daneben zu sein. Seine schmerzenden Arme wurden befreit und gleich danach sank er mit seinem Gesicht direkt in den Sand. Gleich danach zerrte man ihn an den Beinen in Richtung des Gebäudes zurück, während die Weißhaarige langsam aus seinem Blickfeld verschwand. Als die kühle Dunkelheit ihn plötzlich umgab, stieß Jiyu leise die Luft aus der Lunge. Der kalte Boden an seinem gereizten Rücken tat gut, auch wenn er mordsmäßig schmerzte. »Ich töte Euch«, murmelte er den Wachen entgegen, die daraufhin nur laut lachten. Gleich danach griffen sie ihn an den Haaren und hängten ihn erneut an der Seite der Wand auf. Da sie wussten das er ein gefährliches Bluterbe beherrschte, wurden seine Hände weit oben auseinander gehalten. Damit konnte er sich nicht selbst verletzen oder Fingerzeichen formen. Die hölzerne Zellentür schloss sich wieder und Jiyu blieb einfach zurück in dem Raum. Er sank gemächlich nach unten und verlor sich dann in der Dunkelheit.
Draußen hingegen beobachtete Maito sehr interessiert die Reaktion von Kana. Sie schlug den Mann und kniete sich dann vor seinen Körper. Leise flüsterte sie ein paar Worte in sein Ohr, ohne das er wirklich hören konnte welche es waren. Wie bedauerlich! Nachdem sich Kana ihm dann zu wandte und fragte ob sie bereits den Sohn hatten, zuckte Kôji gleichgültig die Schultern. »Nicht das ich wüsste. Ich hab ihn erst vor kurzen her gebracht. Offensichtlich wollte der Rat endlich Ergebnisse haben und hielt es für angebracht den Vater her zu bringen. Du warst ja beschäftigt«, säuselte er großkotzig und verengte leicht die Augen um sie zu mustern. Man erkannte Misstrauen in seinem Blick. Offensichtlich beobachtete er sie genau und würde womöglich auch sie noch verraten. »Sie glauben im Übrigen das es inzwischen besser wäre den Jungen in die Obhut hier zu nehmen, damit er von ihren Ärzten untersucht wird. Der gute Kerl scheint wohl ebenfalls ein grottenschlechter Iryônin zu sein. Muss wohl an seiner Kampfweise liegen.« Er zuckte die Schultern und wandte sich herum. »Dein Vater wird sich sicher freuen, dich wiederzusehen. Er war unglaublich besorgt um seine Prinzessin.« Alles reine beleidigende Worte. Denn er wusste das ihr Vater sehr streng sein konnte und das er es sicherlich nicht gut hieß, wie Kana sich derzeit „gehen“ ließ. Zuerst schlug sie sich 5 Jahre mit diesem Kerl herum und dann ließ sie sich gefangen. Das warf kein gutes Bild auf sie! Maito wanderte geradewegs auf das Gebäude zu in dem er Bericht erstatten würde.
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Sa Apr 26, 2014 11:47 pm
Als Kana sich von Jiyu abwandte, hatte sie ein sehr ungutes Gefühl. Wie hatten sie ihn aufspüren können? Kaum war sie mal nicht in seiner Nähe für eine längere Zeit, lief alles schief. Aber zuminest konnte sie Erfahrung bringen, dass sie seinen Sohn noch nicht hatten. Das zumindest war gut, somit hätte sie einen guten Grund für sein Überleben garantieren zu können, den ohne Jiyu würden sie seinen Sohn niemals finden. Kana hatte wieder ihre kühle, distanzierte Mien aufgesetzt, als sie an den zwei Wachen dann vorbei lief und zu Kôji kam. Dieser antwortete auch prompt auf ihre Frage mit einer ziemlich arroganten Antwort. Kana hob herablassen eine Augenbraue und verschränkte die Arme vor der Brust. Fürs erste hörte sie ihm nur zu und schwieg. Ja, er fühlte sich gut, wenn er so vor sich hin reden konnte, aber eigentlich hatte er keine Ahnung, wie tief er gefallen war, durch den Packt mit dem Kaminishi-Clan. Kana hatte nach wie vor die Gewalt über ihn, zwar war Kôji ein brauchbarer Söldner, im Endeffekt trug er jedoch auch nicht das Kristallblut in sich, ja, er hatte noch nicht einmal den richtigen Nachnamen! Er war ein Haustier, ein tollwütiger Hund, den die Kaminishis ab und an von der Leine liessen, mehr nicht. Und solche tollwütigen Hunde mussten ab und an ihren schlechten Launen Luft machen. Genau das tat Kôji, nichts anderes. Leere Worte um seinen Zorn etwas zu besänftigen, weil er sich in eine missliche Lage gebracht hatte, aus der er niemals wieder lebend rauskommen würde. Bei diesem Gedanken kam sie nicht umhin, zu lächeln, während er gerade davon sprach, dass sich ihr Vater mit Sicherheit freuen würde, wenn er sie wieder sah, weil er so besorgt um seine 'Prinzessin' war. Doch ihr Lächeln erstarb, als sich der Söldner von ihr abwandte und weg gehen wollte. Kana kniff die Augen etwas zusammen, ging ihm mit schnellen Schritten nach und packte ihn am Arm um ihm dazu zu zwingen, sich wieder zu ihr zu drehen, den etwas war ihr durch seine Worte klar geworden ... Kôji war dafür verantwortlich gewesen, das Jiyu hier war. Das Jiyu gefangen gehalten wurde. Und während sie sich mit dem Maito auseinander setzte, sah sie, wie Jiyu von den Wachen weggeschleift wurde. Immerhin raus aus der Sonne! Kana sah wieder zu Kôji, einen bösen Blick in den Augen. "Du hast ihn also gefangen? Schön für dich, aber ich habe mir etwas dabei überlegt, das ich ihn nicht gefangen genommen habe, während du völlig hirnlos den einzigen Menschen fast sterben lässt, der uns an das Ziel führen kann, das wir schon lange verfolgen; Den Jungen. Ja, richtig, nicht der Vater ist das eigentliche Ziel, du Bastard, sondern der Sohn. Du hast den Vater gefangen? Herzlichen Glückwunsch, weniger habe ich auch nicht von einem hirnlosen Muskelprotz wie dir erwartet. Aber ganz so schlau bist du dann doch nicht, hm? Ich weiss nicht, was du dir dabei gedacht hast, ihn an die pralle Sonne ketten zu lassen. Selbst deinem verblödetem Hirn sollte klar sein, dass er dabei früher oder später drauf geht!", sie sprach mit Wut in der Stimme, seit langem war wieder sowas wie Emotionen zu erkennen. Ihre goldenen Augen funkelten und spürhten vor Wut auf diesen Kerl. Sie musste nur dafür sorgen, dass sie sich nicht verraten würde. Kana liess Kôji daraufhin los und schnaubte noch einmal verächtlich, "Wirklich gute Arbeit, Kôji. Ich bin mir sicher, du hast deine Herrchen glücklich gemacht damit, das du deine Beute gefangen hast, aber jetzt gehts wieder ab in deinen Zwinger.", mit diesen Worten drehte sie sich von ihm weg und lief einfach davon. Sie hatte keine Lust mehr sich mit ihm zu unterhalten. Sie würde nun kurz Nachhause gehen, sich frisch machen und danach Jiyu besuchen gehen. Sie hoffte inständige, dass man ihn in eine Einzelzelle verlegt hatte, damit sie ungestört mit ihm reden konnte ... Und währen sie sich auf den Heimweg machte, dachte sie bereits darüber nach, wie sie ihm zur Flucht verhelfen konnte.
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans So Apr 27, 2014 12:33 am
Natürlich konnte oder besser gesagte durfte Kôji nichts machen. Er ließ sich von Kana einfach aufhalten und blickte ihr kühl entgegen. Seine Augen starrten sie einfach an, während sie offensichtlich zornig über seine Arbeit ihrem Unmut freien Lauf ließ. Bei dem Vergleich mit dem Hund zuckten seine Mundwinkel etwas und er lächelte ihr kalt entgegen. »Schön das du erkannt hast, dass ich nur meinem Herrchen diene. Dann weißt du mit Sicherheit, dass ich nur einen Auftrag ausgeführt habe. Das er hier ist, liegt an deiner Unfähigkeit, Kana-Schatz«, sagte er und erhob immer mehr die Stimme, damit sie beim weggehen hören konnte was er sagte. »Es liegt daran, dass du seit 5 Jahren keine Ergebnisse erzielt hast und die guten Oberhäupter werden langsam ungeduldig! Nicht nur mit ihm, auch mit Dir! Sie zweifeln an Dir! So sehr, dass du es nicht einmal mitbekommst!« Ob das stimmte, wusste er eigentlich nicht. Kôji wollte einfach nur das sich die Frau schlecht fühlte. Leider Gottes überkam ihn gerade mehr ein schlechtes Gefühl, sodass er sich frustriert in die andere Richtung begab. Sein Quartier befand sich etwas außerhalb der anderen und würde immer verdeutlichen, dass er eigentlich kein Clanmitglied war. Trotz der Tatsache, dass er Kana zur Flucht verholfen hatte und tief in seinem inneren noch ein kleiner Funken in ihm nach ihr rief, verbannte er das Gefühl gänzlich aus sich. Stattdessen dachte er über ihr Verhalten nach. Sie war sehr wütend gewesen… dabei war der Tod dieses Kerl unwichtig. Vermutlich würde der Kerl nie reden und damit der Sohn für immer verschollen bleiben. Vermutlich würde er später Bericht darüber abgeben und sich dann erst einmal von der alten Hexe fernhalten. So dankte sie ihm also!
Die kühle Wand entspannte den erhitzten Körper des Iryônin und ließ ihn nach einiger Zeit der Bewusstlosigkeit wieder zu sich kommen. Jiyu kniff zunächst die Augen leicht zusammen und rutschte langsam in eine aufrechte Position. Vorsichtig versuchte er seine Arme zu bewegen und stellte fest, dass sie nur wieder in einer unbequemen Haltung gefesselt waren. Leise stieß er die Luft aus den Lippen und ließ seinen Blick auf die verdreckte Hose runter wandern. Alles in ihm sehnte sich nach einer Badewanne und einem bequemen Bett. Seit Tagen hatte er keines mehr zu Gesicht bekommen und wurde lediglich von einem Raum in den nächsten geschleift. In seinem benommen Geist wünschte er sich irgendwann einfach nur Kana sehen zu können. Immer wenn die Frau auftauchte, fühlte es sich an als könnte nichts schief gehen. Sie passte stets gut auf ihn auf, obwohl er eigentlich ein fähiger Shinobi sein konnte. Gerade Taijutsu-Angriffe waren wie Gift für ihn. Jiyu blinzelte erneut mit den Augen und versuchte die Umgebung wieder etwas klarer sehen zu können. Durch seine Lichtempfindlichkeit hatte er deutlich in der Sonne Probleme bekommen. Normalerweise trug er deswegen eine Sonnenbrille, aber die überließ man ihn nicht. Ob Kana ihn wirklich half raus zu kommen? Wieder schienen einige Minuten zu vergehen in denen er nur darüber nachdachte ob er lieber Tod sein sollte als die nächsten Tage hier zu verbringen. Nach einer gefühlten Ewigkeit öffnete sich die Tür seiner Zelle und obwohl sie schrecklich knarrte, blickte er einfach nur den Boden an als wäre es ihm völlig gleichgültig was als nächstes folgen würde. Inzwischen war er einfach ziemlich zermürbt. Reaktionen zeigte er nur sehr minimal und schenkte dem Neuankömmling nur einen flüchtigen Blick. Beim zweiten hinsehen jedoch, tauchten verschwommene weiße Haare auf. Er sah erneut nach oben. Warum um alles in der Welt stiegen Tränen in seine Augen, wenn er an Kana dachte? Vielleicht weil es eine Art Erleichterung war, sie zu sehen… vielleicht weil er sie vermisste… oder vielleicht weil er einfach ziemlich neben der Spur war.
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans So Apr 27, 2014 10:27 am
Kana hatte sich innerlich noch lange über Kôjis Verhalten aufgeregt, vor allem aber störte es sie, dass sie sich so sehr darüber aufregte, eben weil es ihr Ex war. Sie wies das Gefühl weit von sich, noch Gefühle für ihn zu hegen, Tatsache war aber, dass sie ihn nach wie vor verdammt gut aussehend fand und er mit seinem Badboy-Verhalten durchaus sexy wirkte. Aber das störte Kana dermassen, dass sie es sich einfach nicht eingestand. Sie war der festen Überzeugung, das sie nichts mehr für Kôji empfand und so würde sie es auch handhaben, immerhin war sie Kana ... Er hatte damals mit ihr gespielt und würde dafür nie wieder eine Chance bei ihr kriegen, so viel stand fest. Nie wieder! Die Weisshaarige hatte sich bei sich zu Hause frisch gemacht, geduscht und sich neue Kleidung angezogen, denn alles an ihr fühlte sich eklig und verschwitzt an. Sie hatte diese Kleidung immerhin über Wochen getragen! Mit sicherheit hatte sie ein schreckliches Bild abgegeben. Auch geschminkt hatte sie sich wieder etwas, damit ihre goldenen Augen mehr zu Geltung kamen. Danach machte sie sich auf Weg zu Jiyu. Sie wusste, dass sie kalt und hart wirken musste, aber das war sie ja auch! Niemand hatte Kana je gross anders erlebt, auch Jiyu nicht gross ... Auch wenn er tatsächlich andere Seiten von ihr gesehen hatte, die sie ihm damals mitnichten hatte zeigen wollen. Aber war womöglich genau das der Grund, warum er ihr nun so viel bedeutete? Sie konnte es noch nicht recht einordnen, aber sie fühlte sich einfach schlecht, wenn sie wusste, das Jiyu hier gefangen gehalten wurde. Er hatte sie fünf Jahre lang begleitet und hatte ihr Vertraut ... Sie würde ihn hier rausholen. Egal was es sie kostete, das schuldete sie ihm. Und einen kleinen Plan hatte sie sich bereits zurecht gelegt. Im grossen und kühlen Gefängnisgebäude angekommen, musste sie sich zuerst mit ihrem Ausweis ausweisen und durch mehrer Sicherheitsvorkerhungen gehen, bevor sie zu einem Kerl kam, der ihr sagen konnte, wo sie ihren einstigen Gefährten untergebracht hatten. "Ich suche Tsuki Jiyu.", sagte sie mit nüchterner Stimme, "Ich muss ihn sofort sehen, es geht um den Jungen den wir schon lange hier haben wohlen. Jiyus Sohn." Der Wärter hatte sie auf diese Worte hin mit seltsamen Blick gemustert und da wusste Kana, von was Kôji zuvor gesprochen hatte. Noch nie hatte sie jemand so seltsam angeschaut! Aber er wagte es nicht, sich ihr in den Weg zu stellen. So liess er sie passieren mit der Angabe, die sie benötigte, der Zellennummer von Jiyu. 367 war seine Zelle. Kana wiederholte die Zahl immer und immer wieder, bis sie schlussendlich vor jener ankam und sich kurz strafte. Sie wusste noch nicht so recht, wie sie sich dort drin verhalten sollte. Niemand würde ihnen zuschauen können, es wäre also möglich etwas anders zu reagieren als draussen auf dem Platz, dennoch ... Man wusste nie, wer alles versteckte Augen auf sie richtete. MIt diesen Gedanken trat Kana ein und betrat die Gefängniszelle von Jiyu. Sie erkannte mit Schrecken, das sie ihn abermals aufgehangen hatten. Kana schluckte hart und schloss hinter sich die Türe wieder. Eigentlich war sie der Auffassung gewesen, hart zu sein, aber dieser Anblick schnürte ihr regelrecht die Kehle zu. Lag es daran, weil es Jiyu war, der dort gefesselt war? Sie trat langsam auf den Weisshaarigen zu und kniete sich dann vor ihm nieder. In einer Tasche hatte sich etwas zu Essen und auch ein Desinfikationsmittel dabei. Sie sah ihm kurz schweigend in die Augen, bevor sie tatsächlich leicht lächelte. "Hallo Jiyu. Ich glaube, die Frage wie es dir geht, erübrigt sich ...", sie liess ihren Blick auf seine Brust wandern und erkannte viele Wunden, die bereits mit getrocknetem Blut verklebt waren. Die Sonne war unbarmherzig gewesen. "Was ist geschehen, Jiyu? Wie konnten sie dich schnappen?", das sie selbst eine Gefangene war bis vor kurzem und das es ihr leid tat, was geschehen war, behielt sie vorerst für sich. Ihr Gesicht war nahe seinem, damit sie nicht allzu laut sprechen mussten. Immerhin wollte sie ihm auch ihren Plan für die Flucht mitteilen. Nur war sie sich noch nicht ganz sicher, wie sie es ausführen sollte. Kana fuhr sich mit der Zunge kurz über ihre Lippen und sah ihm dann wieder in die Augen, "Wie geht es Okuri? Ich habe gehört, das der Clan ihn noch nicht gefangen genommen hat. Ist er nochi mmer in Sicherheit, dort, wo du ihn damals zurück gelassen hast?", sie erwähnte den Namen mit Absicht nicht ... Die versteckten Augen! Wer wusste schon, ob es sie gab!
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Mo Apr 28, 2014 9:23 pm
Kana endlich wiederzusehen erfüllte Jiyu mit einem dumpfen Gefühl von Freude. Trotz seiner misslichen Situation strahlte die Frau ein wenig Hoffnung für ihn aus. »Es gab schon einmal bessere Tage«, flüsterte er leise und lehnte gemächlich seinen Kopf nach hinten gegen die Wand. Ob sie ihm wirklich helfen konnte? Jiyu hoffte es inständig – ohne sie würde er mit Sicherheit sein Leben lassen. »Nachdem du weg warst, wurde ich von irgend einem Spinner verfolgt. Zuerst wollte ich ihn auf die falsche Fährte führen, aber ich rechnete nicht damit das er einen anderen Auftrag verfolgte«, erklärte er nachdenklich und ließ seine verschiedenfarbigen Augen von der Decke zurück auf Kana wandern. Er hatte in den letzten Stunden viel Zeit gehabt darüber nachzudenken was er alles verpasste mit dieser Frau. Als Kana nach seinem Sohn fragte, kam er zurück in die Realität und blinzelte ihr vorsichtig entgegen. »Ihm geht es denke ich gut. Er ist immer noch am selben Ort – ich hab ihn seit dem Abschied nicht mehr gesehen«, flüsterte er leise und beugte seinem Kopf ihr entgegen. »Genauso wenig wie ich dich nicht gesehen habe… ich habe dich vermisst, Kanu… ich meine Kana«, murmelte er weiter und musterte ihr Gesicht. Ohne länger darüber nachzudenken lehnte er sich völlig weiter vor, drückte seine Nase gegen ihre Wange und schmiegte sie dort entlang. »Ich hab dich vermisst«, hauchte er erneut und küsste vorsichtig ihre Haut. Vermutlich konnte man nicht ahnen welche Gefühle dort hinter verborgen hingen, aber er wollte es nicht gleich übertreiben mit der Begrüßung. Ein Kuss aus heiterem Himmel würde schon ziemlich überfordern! Jiyu wusste nicht ob sie jemals etwas für ihn empfand oder seine Nähe mochte, aber er selbst stellte fest das Kana ihm gut tat. Die letzten Jahre vermied er nur intimer mit ihr werden zu wollen, weil er ein gewissen Respekt hatte seiner Ehefrau gegenüber. Kana konnte er nicht einfach als Ersatz nehmen um glücklich zu werden, nur weil die beide gleich aussahen. Er atmete tief durch die Nase und sog noch einmal den Duft von der Weißhaarigen ein, bevor er sich wieder zurücklehnte. »Ich habe darüber nachgedacht ob es nicht besser wäre meinen Sohn dem Clan zu übergeben… die Leute boten mir an ihn aufzuziehen und ihm ein zu Hause zu geben in dem er Wärme bekommt…. Eine Familie.« Natürlich hatte man ihm nur die guten Sachen erzählt und den Kaminishi Clan wie ein Haus dargestellt in dem es immer rein zuging. Ob es tatsächlich dunkle Seiten gab, wusste er nicht wirklich.
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Di Apr 29, 2014 9:32 am
Kana hörte ihm aufmerksam zu und er wusste nur zu gut, wen er mit 'Spinner' meinte. Kôji hatte immerhin zuvor zugegeben, das er es gewesen war, der Jiyu gefangen genommen hatte. Er hatte nämlich tatsächlich den Auftrag gehabt, den Vater gefangen zu nehmen und nicht den Sohn. Für Kana machte das keinen Sinn, denn so würde Jiyu noch weniger preisgeben wo sein Sohn ist. So dachte sie zumindest. Sie blickte ihm direkt in die Augen und die Härte, die normal ihr Gesicht dominierte, wich etwas zurück. Ja, sie fühlte sich zu Jiyu hingezogen, aber sie konnte nicht wirklich sagen, warum. Es war nicht wie bei Kôji, mit dem sie am liebsten noch einmal ins Bett springen würde, bei Jiyu war es etwas anderes, etwas tiefgreifenderes. Kana sträubte sich bisher jedoch dagegen zu denken, dass es Liebe sein konnte. Daran dachte sie nicht, immerhin hatte sie fünf Jahre mit diesem Kerl verbracht und fand die Tatsache einfach nur abartig, mit wievielen Frauen er geschlafen hatte, die er nicht liebte. Kana war froh, dass er es nie bei ihr versucht hatte. Sie wollte nicht zu all denen gehören ... Und würde es auch nie! Als sie nach seinem Sohn fragte, schien Jiyu aus eine Art Trance zu erwachen. War er wohl mit seinen Gedanken weit weg gewesen? Er hatte ihn also seit dem Abschied nicht mehr gesehen? Dann hatte Jiyu seinen Sohn so lange nicht mehr gesehen, wie sie ebenfalls. Das musste eine harte Zeit für ihn gewesen sein. Ein ganzes, halbes Jahr seinen eigenen Sohn nicht zu sehen ... Kana kniff die Augen leicht zusammen und wirkte im ersten moment verwirrt, als er seine nächsten Worte aussprach. Vor allem aber hatte er sie Kanu genannt. "Kanu ..?", wiederholte sie um darüber hinwegzusetzten, dass sie nicht wusste, was sie darauf sagen sollte, dass er sie vermisst hatte. Sie hatte ihn irgendwie auch vermisst ... Aber das wollte sie nicht sagen! Sie spürte, wie sich Jiyu nach vorne lehnte und ihr seine Nase an die Wange drückte. Kana erstarrte abrupt, ihre Augen zuckten kurz, dennoch genoss sie es tatsächlich. Es fühlte sich in diesem Augenblick richtig an. Er erwähnte es noch einmal, dass er sie vermisst hatte. Sollte sie nun etwas darauf sagen? Wäre es doof, wenn sie einfach den Mund hielt? Kana biss sich kurz auf die Unterlippe, als sie tatsächlich seine Lippen an ihrer Wange spürte. Ein heisser und zugleich kalter Schauer lief durch ihren Körper, während sie einfach nur starr da kniete und die Augen auf die Wand hinter ihm gerichtet hielt. Er hatte sie geküsst ... In einer solchen Situation. Was bedeutete das? Und was bedeutete ihre Reaktion auf diesen Kuss? Kana war sich noch nicht wirklich sicher darüber ... Als er sich dann nach einer Weile wieder leicht zurück zog, sah Kana ihm kurz in die Augen, liess ihren Blick dann jedoch nach unten wandern. Dann griff sie nach der Wundsalbe, die sie extra mitgebracht hatte und beschäftigte sich damit, seine Wunden damit einzucremen. Er sprach dabei etwas aus, womit sie niemals gerechnet hatte. Er dachte wirklich darüber nach, ihnen seinen Sohn auszuliefern? Etwas überrascht hob sie den Kopf und sah ihn an. Ihr Blick war skeptisch. "Du denkst wirklich darüber nach, Jiyu? Ich meine ...", sie presste kurz ihre Lippen zusammen und verteilte dann sanft mit ihren Fingerspitzen etwas Creme auf einer Wunde, "Ja, sie würden ihn gut behandeln, zumindest würden sie ihn nicht misshandeln. Ich bin hier aufgewachsen, ich weiss, was ihn erwartet. Er würde so werden wie ich. Alle, die das Kristallblut in sich tragen, werden so wie ich. Sie müssen Jäger werden, verstehst du?", ihre goldenen Augen lagen in Jiyus, "Das Training und die Ausbildung jedoch wird hart für ihn, gerade auch deshalb weil er sich was völlig anderes gewohnt ist und wenn du nicht dem Clan angehörst, wirst du unmöglich deinen Sohn wiedersehen können ... Zumindest solange nicht, bis er ein Kopfgeldjäger ist und eigene Aufträge erfüllen kann. Solange wird er im Dorf behalten oder darf höchstens mit einem Mentor auf eine Jagd. Jiyu ... Du würdest Okuri eine sehr, sehr lange Zeit nicht mehr sehen.", sie pausierte erneut kurz, bevor sie sich leicht nach vorne beugte, "Aber ich vermute, sie hätten gute Chancen, ein Heilmittel für ihn zu finden. Damit haben sie nicht gelogen. Der Einfluss des Clanes ist gross und sie würden wohl alles daran setzten, ihn zu retten. Immerhin ist Okuri ... Hitomis Sohn." sie lächelte leicht, es wirkte jedoch überhaupt nicht glücklich oder gar freundlich, "Hitomi war der Liebling meines Vaters gewesen."
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Di Apr 29, 2014 11:11 pm
Auch wenn Kana sehr vorsichtig seine Wunden mit einer Salbe behandelte, spürte der Iryonin ein unangenehmes Brennen an all den Stellen die sie berührte. Er verzog sein Gesicht zu einer Grimasse und stieß dann leise seufzend die Luft hervor. Irgendwie stimmte es ihn erleichtert das Kana hier war um ihn zu unterstützen, auch wenn er zeitweise ernsthafte Zweifel an ihrer Person hegte. Nach ihrer kurzen Erklärung ließ er den Kopf in den Nacken fallen und starrte nach oben. Er wirkte unentschlossen. »Ja, ich denke tatsächlich darüber nach ihn hier her zu bringen… aber ich möchte ehrlich gesagt nicht das mein Sohn zu einem Mörder heran wächst… nichts gegen dich, Kanu… Kana. Seine Mutter wurde jedoch bereits von einem umgebracht… er soll nicht zu einem solchen Unmenschen erzogen werden«, erklärte er in einem ruhigen Tonfall und ließ seinen Blick erneut auf seine alte Weggefährten gleiten. Die Vorstellung das Okuri ein Jäger werden sollte, behagte ihm wirklich nicht. Wieso konnte man sich nicht einfach damit zufrieden stellen, dass er normal aufwuchs? Hier würde er das mit Sicherheit nicht, zumal Kana richtig erwähnte das er ihn nicht sehen konnte solange er nicht dem Clan angehörte. Damit käme wohl das zweite Problem hervor. Sein eigner Clan würde ihm Probleme machen. »Eigentlich geht es nicht einmal darum das ich meinen Sohn nicht mehr wiedersehen könnte. Ich würde alles auf mich nehmen um ihn ein gutes Leben zu bieten, selbst wenn mir mein eigner Clan Probleme bereiten wird«, fing er an zu erläutern und ließ seine Augen ruhig in die von Kana gerichtet. Es war ein wenig so als sprachen sie nicht nur verbal miteinander, sondern auch mit dem Blick. Jiyu empfand es immer als äußerst Intim einem Menschen direkt entgegen zu sehen, auch wenn es ihn bei Fremden nicht behagte. Meistens blieb dort die Angst hängen die ihm stets begleitete. Die Angst vor einem Genjutsu.
»Weißt du, er soll ein wirklich gutes Leben haben. Ich will nur nicht, dass er denkt das ich ihn nicht Liebe und deswegen hier her abschiebe. Möglicherweise gefällt es ihm hier nicht… ich weiß es nicht. Eigentlich ist er zu jung um selbst die Entscheidung darüber treffen zu können… aber wenn diese falsch ist, zerstör ich ihn vielleicht. Er ist… so unglaublich zerbrechlich. Seine Seele soll nicht wegen der Ausbildung des Clanes verschwinden.« Jiyu atmete schwer durch die Nase ein und tief wieder aus, ehe er die Augen fest zusammen kniff. Sein Gesicht wirkte inzwischen gequält und mitgenommen. Das Gespräch nahm ihn etwas mit, obwohl hauptsächlich die Sonne sein Gemüt stark belastet hatte. Sein Kopf schmerzte noch immer und leichter Schwindel rumorte hinter seinem Schädel. Trotz seines benommen geistigen Zustandes, hörte er Kana deutlich zu. Jedes einzelne Wort speicherte sich in seinem Gehirn ab und würde ihm auf Ewigkeiten begleiten. Der Clan hätte möglicherweise auch den Vorteil ein Heilmittel zu finden, wenn Hikari bereits keines fand. Er könnte in vielleicht durch diese Weise retten – nur zu welchem Preis? Kana erwähnte ebenfalls das er Hitmois Sohn war. Als er den Namen seiner verstorbenen Frau hörte, weiteten sich seine Pupillen leicht und er starrte Kana für einen Moment einfach nur an. Die Ähnlichkeit der Weißhaarigen zu seiner Ehefrau war enorm. Sein Geist riefen ihn die traumatischen Bilder von damals auf, die so deutlich vor seinem Augapfel schwebten, dass er jedes einzelne Detail malen konnte. Für einen Moment sah er Kana auf seiner Couch zu Hause liegen. Schwanger… und schwer verletzt. Sie murmelte ein paar schwache Worte, irgendetwas mit Liebe und erklärte dann das sie ihren Sohn verlieren würde, wenn er nichts unternahm.
Die Worte klangen so deutlich vor ihm, die Bilder waren so scharf das er die Fassung verlor und die Augenbrauen tief zusammenzog. Es war einer dieser Augenblicke in dem er es hasste sich an alles erinnern zu können. »Sie wollte nicht, dass er hier aufwächst«, murmelte er dann und blinzelte leicht. Er ließ rasch seine Augen umher huschen und wurde sich seiner Umgebung wieder bewusst. Unruhig sah er Kana wieder in die Augen. »Du siehst deiner Schwester so unglaublich ähnlich.« So ähnlich, dass sein Verstand Kana in seine Erinnerungen projektierte obwohl es damals Hitomi war die starb. In den letzten Monaten in den die Weißhaarige an seiner Seite blieb, war es immer häufiger passiert. So als wollte irgendetwas in ihm vergessen und ihn gleichzeitig davor warnen sich zu ihr hingezogen zu fühlen. Jiyu beugte sich vor und blickte ihr tiefer in die Augen. »Ich möchte ein Date mit Dir… wenn wir hier raus sind.« Die Worte waren so leise, dass sie selbst Kana kaum verstand. Gerade wusste man leider nicht ob ihm die Sonne nicht bekam oder ob er diesen Entschluss wirklich ernst meinte. Leider war der gute Mann gerade ein wenig neben der Spur.
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Mi Apr 30, 2014 6:28 pm
Kana verzog das Gesicht, als Jiyu vom Mörder seiner verstorbenen Ehefrau sprach, denn niemand geringerer als sie selbst war es, die Hitomi getötet hatte. Nun gut, sie hatte sie im Endeffekt einfach nur schwer verletzt, aber sie war an jenen Wunden gestorben, die Kana ihr zugefügt hatte, also hatte sie sie im Endeffekt auch umgebracht. Die Erinnerungen an diesen Tag schossen ihr wieder in den Kopf. Sie hatte es geschafft, sie zu verdrängen und irgendwo, ganz weit hinten in einer Ecke zu verstauen, dummerweise hatte Jiyu mit nur wenigen Worten all ihre Anstrengungen zu Nichte gemacht. Nun dachte sie wieder an ihre Zwillingsschwester und daran, wie flehend sie sie angeschaut hatte, als Kana ihr ein Messer in den Bauch gerammt hatte. Die glasig, wässrigen Augen, die voller Gutmütigkeit waren, hatten bis zu letzte gehofft, ihr Angreifer würde sie verschonen. Doch Kana war ehrgeizig, sie hatte sich selbst dazu getrieben, es zu tun, in dem sie sich immer wieder einredete, dass sie das könne. Sie wollte es beweisen. Sie hatte es sich selbst beweisen wollen und kaum hatte sie das warme, frische Blut auf ihren Händen gespürt, das pulsierend aus der Wunde ihrer Schwester drang, wurde ihr bewusst, was für einen riesen grossen Fehler sie begangen hatte. Und sie hatte die Erinnerungen verdrängt gehabt, bis jetzt. Sie starrte Jiyu für einen Moment einfach nur an, unfähig irgendetwas zu sagen. Dann rief sie sich seine anderen Worte in den Sinn, sie musste irgendetwas sagen, damit es nicht auffällig wirkte, dass sie jetzt plötzlich wie ein Grabstein schwieg! "Ernsthaft, Jiyu, kannst du dir nach fast sechs Jahren noch immer nicht meinen Namen merken? Ich heisse Kana. K-A-N-A! Nicht Kanu ... Das ist eine Beleidigung fürs Ohr. Und keine Sorge, ich nehm's nicht ... Persönlich, das bezüglich Okuri und dem Mörder.", es war krass, wie zutreffend diese Bezeichnung für Kana war. Mörderin. Ja, das war sie in der Tat und wüsste Jiyu, wen sie umgebracht hatte, würde er ihr wohl nie wieder in die Augen sehen. Glücklicherweise lenkte Jiyu sie dann etwas ab, in dem er davon erzählte, dass er einfach nur ein glückliches Leben für seinen Sohn wollte. Ja, Okuri hatte das verdient, auch ihrer Meinung nach. Dennoch empfand Kana es als verstörend, das Jiyu von Okuri sprach, als wäre er noch ein Baby und vor allem als wäre er aus Porzellan. "Jiyu, bei allem Respekt, er ist ein Junge, er wird später mal ein Mann und ich hoffe inständig, dass er kein so grosser Jammerlappen wie du wird.", sie lächelte leicht, "nichts gegen dich, nimms also nicht persönlich. Wenn du ihn zu sehr schonst, wird er niemals richtig erwachsen und wird immer ein Kind bleiben. Nur durch Erfahrung reift ein Mensch.", erklärte Kana. Sie war sich durchaus bewusst, das Jiyu auf die Krankheit seines Sohnes anspielte, dennoch sollte man darauf achten, dass man deswegen nicht zu übersesibel wurde, "Okuri ist ein starker Junge, du traust ihm nur viel zu wenig zu. Und leider kann ich es dir nicht sagen, was die richtige Entscheidung ist, aber das Leben, das ihr derzeit führt, tut - glaube ich - Okuri auch nicht besonders gut. Er möchte mehr bei dir sein. Ich glaube, er vermisst dich sehr.", und das von Kana! Solch sentimentale Worte. Kana rümpfte kurz die Nase über ihre eigenen Worte und fragte sich in diesem Moment, woher sie denn bitte diesen Löffel Emotionen her hatte. Innerlich winkte sie es einfach ab. Es musste an den Gefängnistagen liegen. Sie hatte da viel zu viel Zeit gehabt, um über ihr Leben nachdenken zu können ... Dann herrschte eine Weile schweigen. Kana bemerkte, wie Jiyu ihr direkt in die Augen sah und das heute nicht zum ersten Mal. Es war fast schon überraschend, wie oft er ihr direkt in die Augen blickte und diesen Blick auch hielt. Normalerweise hatte er das nicht länger als zwei Sekunden durchgezogen und dann hatte er wieder weggeblickt. Das führte auf seinen Vater zurück, zumindest hatte sie es in etwa so in ihrem Kopf. Damals, vor so vielen Jahren hatte er es ihr erzählt gehabt ... Umso verstörender fand sie es, das er ihr nun direkt in die Augen blickte. Was hatte das zu bedeuten? Woran er wohl in diesem Augenblick dachte? Und als er dann seine Worte aussprach, so unerwartet, so plötzlich ... Das sie ihrer Schwester so unglaublich ähnlich sehen würde, blinzelte sie überrascht und versuchte einen Grund darin zu finden, warum er es gesagt hatte. Lag es daran? Lag es daran, dass er sie nie haben wollte? Ursprünglich hatte Kana die Angst gehabt, dass das ein Problem sein würde. Sie sah ihrer Schwester zum verwechseln ähnlich. Ob es ihn schmerzte, wenn er sie ansah? Sah er dann anstatt Kana seine verstorbene Ehefrau? Sah er Hitomi? Die freundliche und gutmütige Hitomi, die charakterlich der krasse Gegensatz zu Kana war? Dachte er womöglich, es wäre besser gewesen, wenn Kana gestorben wäre und nicht Hitomi. Daran zumindest hatte die Weisshaarige schon oft gedacht. Sie hegte keine Selbstmordgedanken, aber im Grunde hatte Hitomi das nicht verdient und ihr Blut klebte an Kanas Händen. Zäh und unabwaschbar haftete es an ihrer Haut. Es war nicht zu sehen und doch war es da. Und als Jiyu sich etwas vorbeugte, ihr tiefer in die Augen sah, sagte er das, wovor sich Kana die ganzen fünf Jahre über gefürchtet hatte. Er bat sie um ein Date. Für einen Moment schien Kanas Verstand den Dienst zu verweigern. Sie starrte ihn nur mit ihren goldenen Augen an, bevor sie hart schluckte. In ihr war ein wahres Chaos aus Gefühlen und Emotionen ausgebrochen. Der Mord an ihrer Schwester und die Schuldgefühle und Zweifel stiegen alle aufeinmal in ihr auf. Noch nie hatte sie das alles so extrem gefühlt, wie in diesem Augenblick. Es fühlte sich komplett falsch an, dass Jiyu sie danach fragte. Das Jiyu etwas für sie empfand, war sie es doch, die ihm das genommen hatte, was ihm am wichtigsten war. "Ich war es.", sagte sie dann aus heiterem Himmel, ohne wirklich darüber nachzudenken und sie war überrascht von sich selbst, was sie gerade gestand, "Ich habe damals ... Hitomi angegriffen." Und das erste Mal in ihrem Leben, das allererste Mal zeigte Kana Emotionen, heftige Emotionen, den ihre Lippen bebten und in ihren Augen war zu sehen, dass sie bereits fast sechs Jahre unter dieser verborgenen Wahrheit litt.
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Mi Apr 30, 2014 9:24 pm
Wie sonst regte sich Kana darüber auf, dass er sich ihren Namen nicht wirklich merken konnte. Genauso wusste sie nach 6 Jahren noch immer nicht, wie kniffelig es werden konnte diese Information aufzurufen! Er schwieg jedoch über diese Tatsache und runzelte nachdenklich die Stirn als sie darüber sprach das sie den „mörder nicht persönlich nahm“. Ihm wurde bewusst, dass er im Eifer des Gefechts etwas zu forsch über ihren Clan sprach und somit ihn direkt auch auf sie projektierte. Für ihn war jedoch die Clanangehörigkeit von Kana schon sehr lange eher verschwommen. Sie stellte sich heimlich dagegen um ihm zu helfen, damit war sie automatisch nicht Mitglied für ihn. »Nicht persönlich? Ich sprach auch nicht von Dir… nicht direkt«, warf er rasch ein und schenkte ihr ein entschuldigendes Lächeln. In dem Augenblick glaubte er einfach fest daran, dass Kana anders war als ihre Clanmitglieder. Sie besaß, trotz des harten Kerns, eine Seele die er zu schätzen wusste. Gerade wenn es um seinen Sohn ging, konnte er sich stets auf sie verlassen. Auch in Erziehungsfragen. Öfters schon warf sie ihm vor, dass er Okuri zu sehr bemutterte. In dem Moment ignorierte er es erneut. Es war klar, dass er weiterhin vermutlich übervorsichtig sein würde bis man ihn von etwas besseren belehrte. Immerhin war sein Sohn schwer krank, er konnte gar nicht anders als übervorsichtig zu sein. Das Gespräch schwenkte auf ein Date um. Er hatte sie einfach gefragt oder besser gesagt festgestellt, dass sie eins haben mussten. Der Aufenthalt hier hatte dafür gesorgt das er wusste wie er zu Kana stand. Vielleicht war es noch etwas schwammig ob er es wegen Hitomi machte, aber derzeit war die Weißhaarige die einzige Ansprechpartnerin die er seit fast 6 Jahren hatte. Nach seiner Date-Frage änderte sich der Gesichtsausdruck von Kana langsam aber sicher. Zuerst starrte sie ihn nur an und dann tauchte so etwas wie Trauer auf.
Jiyu schwieg und starrte ebenso der Weißhaarigen entgegen. Am liebsten hätte er seine Hand gehoben um ihre Wange zu berühren, aber das konnte er gerade nicht. Im nächsten Moment war es vermutlich auch gut so, dass er an der Wand gekettet hing. Kana erklärte das sie es war. Was genau blieb zunächst unklar, aber dann erklärte sie das sie damals Hitomi angriff. Zuerst verstand Jiyu überhaupt nicht was sie ihm damit gestand, aber dann langsam sickerte die Erkenntnis in sein Gehirn und mit ihr auch in sein Gesicht. Wie dickflüssiges, vergiftetes Blut floss es langsam durch seinen Körper. Er spürte wie sein Herz sich augenblicklich fest zusammenkrampfte und ein eiskaltes Gefühl in seinen Magen stieg. »Nein… du hast nicht…«, stieß er reflexartig hervor und starrte ihr in die Augen als suche er verzweifelt nach etwas das ihm sagte es würde nicht stimme. Er suchte jedoch vergebens, denn was er erkannte war einfach die Wahrheit. Das Gefühl eben noch in Geborgenheit sich zu befinden, zerbrach augenblicklich und ein merkwürdiger Ausdruck schob sich auf sein Gesicht. Es zeigte abgrundtiefe Enttäuschung, Wut und einen inneren Schmerz der so groß war, dass man förmlich danach greifen konnte. Sie konnte unmöglich Hitomi getötet haben. Unmöglich!
»Ich habe fast 6 Jahre der Mörderin meiner Frau vertraut… «, murmelte er leise und ballte gemächlich seine Hände zu festen Fäusten. Natürlich würde er nicht die eisernen Ketten sprengen die ihn dort hielten, aber er hatte das Bedürfnis dazu. Sein ganzes Inneres war ein Schwamm von Schmerz und Trauer. Er hatte das Gefühl gerade nicht nur betrogen worden zu sein, sondern gleichzeitig einen Menschen verloren zu haben. So als wäre Kana augenblicklich vor seinen Augen gestorben. Die Emotionen die sie ausstrahlte schienen von einer eiskalten Mauer abgeblockt zu werden. Innerhalb von Sekunden distanzierte er sich. Obwohl er gerade vor ihr hing, wirkte er als wäre er Meilen weit von ihr entfernt. Seine Atmung ging abgehackt und schnell. Die Tatsache das sie Hitomi angegriffen hatte, schien wie eine Bombe einzuschlagen. Das er körperlich davor schon teilweise geschwächt war, führte eher dazu das er gerade mit sich selbst zu kämpfen anfing. Sein Magen rebellierte, auch wenn er ihn relativ gut unter Kontrolle hatte. Dennoch schüttelte er eher benommen den Kopf. Immer wieder. »Das warst du nicht… sag mir nicht, du hättest deine eigne Schwester getötet… das kannst du nicht gewesen sein… du bist nicht so… .«
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Mi Apr 30, 2014 9:58 pm
Wieso hatte sie es ihm gestanden? Diese Frage kam ihr immer und immer wieder in den Sinn. Wieso empfand sie so viel für diesen Mann? Wieso? Hatte sie doch Anfangs so gut wie nur negative Gefühle für ihn gehegt, als Hitomi ihn geheiratet hatte. Doch kaum war sie ihm etwas näher gekommen, hatte sich ihm angeschlossen um ihm helfen zu können, da war etwas geschehen. Sie hatte versucht sich davor zu schützen, aber wenn man nicht genau wusste, wovor man sich eigentlich schützen musste, fiel das sehr schwer. Es war einfach geschehen. Sie wusste nicht genau, was es war, das sie mit Jiyu verband, aber sie wusste, das es tief ging. Und sie wusste, dass sie sowas noch nie in ihrem Leben gefühlt hatte. Auch bei Kôji nicht. Und obwohl sie wusste, dass sich Jiyu von ihr abwenden würde, wenn er die Wahrheit erführe, hatte sie es ihm gesagt. Einfach so. In einem Moment, den sie dafür nicht vorhergesehen hatte. Nach dem sie es ausgesprochen hatte, presste sie ihre Lippen fest aufeinander und bewegte sich nicht mehr. Sah ihm nur in die Augen, sah, wie seine Mimik sich änderte. Wie er begann zu verstehen, was sie meinte. Die nachfolgende Reaktion war nichts, was sie nicht erwartet hätte und doch traf es sich unglaublich heftig. Er schien es jedoch noch nicht vollends zu glauben, denn schlussendlich sagte er, dass sie das nicht sein konnte, das sie nicht so war. Tatsächlich war sie nicht so, nicht mehr. Jiyu hatte sie verändert. Oder war es der Mord an ihrer Schwester gewesen, der sie so sehr verändert hatte? Oder beides? Womöglich spielten da auch noch einige andere Dinge mit rein, Kana wusste es nicht so recht. Jeder Mensch veränderte sich. Zwar hätte sie niemals geglaubt, dass sie sich so verändern würde, aber es war geschehen. Sie antwortete nicht sofort darauf, sie spürte förmlich, wie in Jiyu der Hass gegen sie aufgebaut wurde, ihre Augen wanderten auf seine Lippen, seinen Hals hinab bis auf seine Brust, bevor sie leer schluckte. Ihr Hals fühlte sich kratzig und rau an. Es war, als hätte sie stundenlang an der Sonne ohne Wasser ausharren müssen. Ihr Herz schlug gegen ihre Brust, immer schneller und schneller. Die Weisshaarige war überfordert mit dieser Situation, sie hatte soetwas noch nie erlebt, noch nie zuvor. Es erschien ihr alles surreal. Als sie ihm dann wieder in die Augen blickte, atmete sie etwas unregelmässig und in ihren Augen war mehr zu sehen, als sie je in Wort hätte fassen können. "Ich habe sie damals angegriffen.", kurze Pause, "Ich wusste nicht, dass sie schwanger war ... Von dir. Der Clan ... Hat es von mir verlangt.", ihre Worte klangen durch und durch nüchtern, langsam gewann sie ihre Fassung wieder und ihre Züge verhärteten sich wieder, "Ich verstand meine Schwester damals nicht und hatte nur das Ansehen vor Augen. Ich gehorchte dem Wort des Oberhauptes meines Clanes blind, selbst vor meiner eigenen Schwester habe ich nicht halt gemacht.", fuhr sie unbarmherzig fort und sah ihm die ganze Zeit in die Augen, sie zwang sich ihm dabei in die Augen zu sehen, "Ich hatte fest vor, den Auftrag zu erledigen, der mir übertragen wurde ... Ich wusste nicht ... Als ich Hitomi sah und als ich erkannte, dass sie schwanger war, habe ich gemerkt, was ich getan habe ... Viel zu spät. Ich habe von ihr abgelassen, in der Hoffnung, sie würde es überleben. Ich wusste, sie hatte einen ... Iryounin geheiratet und hoffte darauf ... dass du sie retten konntest." Stille. Kana schwieg für einen Moment, hatte von seinen Augen abgelassen und starrte stattdessen auf den Boden. Was konnte sie sagen, um das wieder gut zu machen? Welche Worte musste sie wählen, um Jiyu Trost spenden zu können? Tief in ihrem Inneren wusste sie, dass sie das nicht konnte. Als Mörderin war sie angeprangert und hatte das Recht darauf verwirkt. Kana hatte sich noch nie so elend gefühlt, wie in diesem Augenblick. Sie biss sich auf ihre Unterlippe, liess jedoch schnell wieder davon ab und wurde daraufhin nur umso verbissener wieder ihre eiskalte Mine aufzusetzten. Als sie Jiyu wieder in die Augen sah, war nichts mehr von den Emotionen übrig, die sie zuvor nicht zurück halten konnte. "Es tut mir leid, was ich Okuri und dir angetan habe."
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Sa Mai 03, 2014 2:37 pm
Die Worte von Kana klangen falsch in den Ohren des regungslosen Mann. Er starrte sie unentwegt an und schien völlig im Schock zu sein über die Tatsache, dass sie die Mörderin von Hitomi sein sollte. Ihre Worte klangen nüchtern und drangen nur sehr langsam an das Gehirn von Jiyu heran. Die Erklärung das der Clan von ihr forderte die eigene Schwester zu töten, war in seinen Augen das letzte. Wieso jedoch wehrte sie sich dagegen nicht? »Du hast sie getötet… wegen des Ansehen«, wiederholte er leise, während man deutlich hörte das er sich immer weiter distanzierte. Er verschloss sich vor der Person, die er glaubte gekannt zu haben und baute eine innerliche Barrikade auf. In dem Augenblick, wo er Kana das erste Mal ansah und feststellte das er für sie etwas empfand, zerstörte sie es mit nur einem Satz sofort. Sein Herz krampfte sich immer wieder zusammen und ließ seinen Körper von Wellen der Enttäuschungen überfluten. Einige Tränen rannen still über seine Wange als wollte er krampfhaft verhindern vor ihr zu weinen. In dem Augenblick glaubte er an einen Verrat. Kana hatte ihn Verraten! Plötzlich stand Jiyu völlig alleine auf der Welt und bemerkte wie sehr er sich danach sehnte das eine Person an seiner Seite stand, der er immer vertrauen konnte. Das diese Person nicht die Weißhaarige sein sollte, fühlte sich wie ein Messerstich in die Brust an. Gerade verblutete er qualvoll innerlich. Er wusste plötzlich nicht mehr weiter. Statt einem Ausweg zu sehen, fühlte er sich dem Tode geweiht. Vermutlich würde er es sogar hinnehmen, wenn man ihn einfach umbrachte. Dann würde endlich all der Schmerz aufhören der sich sein Leben lang in seiner Brust anstaute. »Wie kannst du dabei so nüchtern sein… wenn es um sie geht. Wie kannst du es überhaupt wagen all die Jahre mit mir zusammen zu reisen ohne ein Wort darüber zu verlieren! Wieso um alles in der Welt bist du all die Jahre mit mir zusammengereist!? Was sollte das alles hier?!«, sagte er dann mit einem scharfen Tonfall und verengte die Augen böse zu engen Schlitzen. »All deine Hilfe… geht es Dir gerade auch nur um deinen Clan? Du befreist mich und ich führe den Clan direkt zu meinem Sohn?« Jiyu beugte sich vor ein zorniges Glitzern in den Augen. »Ich hoffe du hast durch diesen Mord hohes Ansehen bekommen und sonnst dich jetzt in dem Glanz deines Rums deine Schwester getötet zu haben. Ich bin mir sicher sie wäre stolz gewesen zu wissen, von wem sie verraten wurde!« Natürlich überschwemmte ihn gerade die heiße Wut. Er konnte sich nicht bewegen und gegen sie kämpfen, also waren seine Worte verletzend wie Glasscherben, obwohl er bereits spürte wie das verzweifelnde Gefühl in seine Brust stieg das ihm sagte er würde sie vermissen.
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Sa Mai 03, 2014 4:06 pm
Kana schlug den Blick nieder, als Jiyu die Worte wiederholte, die sie zuvor ausgesprochen hatte. Dass sie ihre Schwester des Ansehens wegen getötet hatte. Er hatte natürlich nur das gehört, tatsächlich steckte da noch mehr dahinter, aber wie sollte sie ihm all das erklären? Und wie sollte sie ihm erklären, dass sie sich seit der Zeit verändert hatte, stark verändert? Zumal wohl er grösstenteils daran die Schuld trug, dass sie sich verändert hatte. Aber sie empfand es nicht als schlecht. Manchmal kam sie sich viel zu weich vor, aber das gute Gefühl bei ihm zu sein, machte das wieder wet. Kana biss sich kurz auf die Unterlippe und ihr blieben die Worte im Halse stecken. Sie beobachtete kurz sein Gesicht, seine Haltung, sein Verhalten ... All das liess daruaf schliessen, dass sie die Worte womöglich besser für sich behalten hatte. Aber was hätte sie tun sollen? Auf Ewig für sich behalten? Das konnte si enicht, das war unmöglich. Nach einer Ewigkeit der Stille, in der Kana nur zu gerne gewusst hätte, was Jiyu in diesem Moment dachte, sprach er dann wieder. Er fragte sie, wie sie so nüchtern bleiben konnte. Er warf ihr Dinge vor, fragte, wieso sie die ganze Zeit über bei ihm geblieben war und ob das auch alles nur ein Trick wäre, damit er sie zu seinem Sohn führen würde. Kana trafen diese Bemerkungen direkt ins Herz, aber sie redete sich ein, dass es sie nicht störte. Es störte sie nicht, wenn andere über sie schleht geredeten, sie war eine starke Frau. Schon damals als Mädchen hatte sie gelernt, sich vor anderen zu schützen, vor deren Worte, aber gerade bei Jiyu wollte es nicht so wirklich klappen. Sie schluckte hart, als Jiyu dann erklärte, dass ihre Schwester in diesem Moment mit Sicherheit mächtig stolz auf sie wäre, wüsste sie, wer für ihren Tod verantwortlich ist. Kana presste ihre Lippen aufeinander, in ihr staute sich in diesem Moment eine Art Wut an. Wut, dass Jiyu kein Funken Verständnis für sie hatte. Womöglich war das zu viel verlangt, aber es war immerhin schon fast sieben oder acht Jahre her, seit seine Frau gestorben war! Glaubte er denn nicht, das Menschen sich ändern konnten? Vielleicht hätte sie das nie tun sollen. Hätte sich nie ihm anschliessen sollen. Kana hatte die ganze Zeit über auf den Boden gestarrt und ihn aussprechen lassen. Nun sah sie mit ihren Augen zurück in die Seinen und in ihrem Blick lag etwas bedrohliches. Während er ebenfalls Funken zu sprühen schien vor Zorn. Kana ballte kurz ihre Hände zu Fäusten und war nahe dran, Jiyu zu schlagen, bevor sie sich aufrichtete und von oben herab auf ihn nieder sah. Wie hatte sie nur auf Vergebung von ihm hoffen können? Wie hatte sie nur denken können, dass sie für ihn speziell war, das sie sich bei ihm ... Aufgehoben fühlen könnte? Kana verengte die Augen etwas. Es war womöglich ein Fehler gewesen, sich damals Jiyu anzuschliessen. Sie bemerkte erst jetzt, wie weich sie geworden war. Kniend hatte sie gehofft, Jiyu möge ihr vergeben und was erntete sie dafür? Hass und Zorn und Verachtung. Kana presste vor Wut ihre Lippen aufeinander. "Du hast keine Ahnung von mir, Jiyu, keine Ahnung! Als ob ich es nötig hätte, mich von dir zu Okuri führen zu lassen, ich weiss wo er ist, du Vollidiot!", spuckte sie ihm förmlich entgegen, "Ich weiss, was ich damals getan habe und ich weiss, wie verdammt scheisse es war. Glaubst du, ich bin stolz darauf? Glaubst du, ich hätte sie damals mit einer Wunde entkommen lassen, wenn ich noch bereuen würde, was ich getan habe? Du bist so blind, Jiyu. Ich habe es all die Jahre nicht gesagt, weil ich wusste, dass du so reagieren würdest. Ich wusste, du würdest mich wegschicken und dir nicht helfen lassen, aber ich musste dir helfen, verstehst du? Ich war es Hitomi ... dir und auch Okuri schuldig. Nur so konnte ich mit dem Schmerz umgehen, der mich seit diesen Tagen heimsucht.", ihre Worte waren übergegangen in ein bedrohliches Knurren, "All die Jahre ... All die Jahre, Jiyu, wäre es ein Leichtes für mich gewesen, dich zu verraten und dich samt deinem Sohn dem Clan zu übergeben, stattdessen denkst du jetzt, dass das alles ein Verrat gegen dich wäre." sie spuckte vor ihm auf den Boden, "Ich brauche deine Vergebung nicht, wenn du denkst, ich hätte dir all die Jahr etwas vorgespielt.", dass sie tatsächlich all die Jahre über ihrem Clan etwas vorgespielt hatte, um ihn zu schützen, wusste Jiyu wohl nicht, sah er wohl nicht. Gerade drang nur eine Information an seinen Verstand: Sie hatte Hitomi getötet. Mehr sah er nicht, alles andere war hinter seinen Scheuklappen verborgen. "Und egal ob du willst oder nicht, jetzt werde ich dich auch hier rausholen, damit du deine Aufgabe erfüllen und Okuri retten kannst ..."
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Sa Mai 03, 2014 4:48 pm
Auch Kana schien plötzlich Wut zu empfinden, aber was hatte sie von ihm erwartet? Nach einer so langen Zeit erfuhr er das sie Hitomi umbrachte. Genau in dem Augenblick, wo er sie um ein Date bat. Wollte sie Vergebung haben? Jiyus Gedanken waren vermutlich derzeit geblendet von dem Gefühl der Enttäuschen und der eiskalten Erkenntnis über Kanas Person. Ausgerechnet diejenige für die er ein so tiefes und inniges Gefühl hegte! Sie warf ihm einiges vor und erklärte das er blind wäre. Offensichtlich hatte sie ihm all das nicht gesagt, weil sie wusste das er so reagierte. Nochmals fragte er welche Reaktion sie erwartete. »Was erwartest du von mir? Das ich erfreut bin darüber? Du wusstest genau, dass ich so reagiere – ja. Welcher Mann der seine geliebte Frau verliert, würde anders reagieren!« Das sie Schmerz empfand bei dem Gedanken ihre Schwester umgebracht zu haben, sprach wenigstens zu ihr. Jiyu verkniff sich in dem Augenblick ihr zu wünschen, dass sie ihr leben lang dieses Gefühl spüren sollte. Er wusste das seine Wut ihn gerade blind werden ließ, aber gleichermaßen konnte er einfach nicht anders. Dieser Schmerz der sein inneres zerfraß, wurde mit jeder Minute schlimmer. Tatsächlich steigerte er sich sogar noch etwas mehr rein als Kana sich erhob. Sie von oben auf ihm hinab und spuckte ihn nach ihrer Erklärung direkt vor die Füße. Jiyu starrte kurz nach unten und blickte dann direkt zu ihr hoch. »Ich habe sie geliebt. Die Frau, die du umgebracht hast, habe ich sehr geliebt. Einfach zu vergeben… ist… nicht… einfach. Nach Jahren in dem ich versucht habe raus zu finden wer es ist…«, er lächelte schief und blickte zu Seite. »… war die Person direkt vor mir. Ich… du solltest jetzt gehen. Geh einfach… diese Unterhaltung ist alles andere als produktiv.« Er sah weg von ihr, presste die Lippen zusammen und versuchte keinerlei Emotionen zu zeigen. Im Moment wusste er nicht, wie er mit Kana umgehen sollte. Wie auch? Derzeit verspürte er eher Hass, Abscheu und Wut als Zuneigung.
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans Sa Mai 03, 2014 6:44 pm
Seine Worte trafen wie ein direkter Treffer in ihr Herz, als er fragte, was für eine Reaktion sie erwartete und das er seine geliebte Frau verloren hatte. Und das durch sie. Kana trat einen Schritt zurück. In ihrem Kopf herrschte derzeit ein einziges, riesiges Chaos. Sie wusste nicht, was noch richtig und was falsch war. Sie hatte gehofft, das Jiyu ihr vergeben würde, ja das hatte sie gehofft, so sehr gehofft und sich gewünscht, aber nach dieser Reaktion war sie davon überzeugt, dass das niemals der Fall sein würde. Jiyu hatte Hitomi über alles geliebt und sie hatte sie ihm genommen. Kana liess kurz rastlos ihre Augen umherwandern, in der Hoffnung, irgendetwas möge passieren, dass diese Situation vereinfachen würde. Natürlich geschah jedoch nichts. Eine Zeit lang herrschte Stille und Kana biss sich abermals auf die Unterlippe. Ihr wurde bewusst, dass sie damals etwas getan hatte, das sie niemals wieder gut machen konnte. Das Schlimme daran war, dass es Kana damals egal war, wie Jiyu sich fühlte und zu ihr stand, jetzt hatte sich alles geändert. Sie war ursprünglich mit Jiyu mitgegangen, nur Okuris Sicherheit wegen und weil sie sich dazu verpflichtet fühlte, inzwischen stand sie in einer völlig anderen Verbindung zu Jiyu. Sie waren durch dick und dünn gegangen und könnte Kana etwas zurückgängig machen ... Das wäre es. Die Weisshaarige spürte einen tiefen Stich in ihrer Brust, als Jiyu meinte, sie solle gehen. Innerlich, tief in ihrem Inneren hatte sie gewusst, dass er so reagieren würde, aber sie hatte gehofft, er würde anders reagieren. Sie hatte sich einer Traumvorstellung hingegeben, dass er sehen würde, wie sehr es sie mitnahm, sie hatte gehofft, er könne ihr helfen ... Sie hatte gehofft, es könnte ihr helfen, es ihm zu sagen und dass sie zusammen darüber hinweg kamen. Aber Jiyu schickte sie weg. Kana atmete tief durch, musterte ihn. Ihr Lippen bebten und sie war kurz davor ihm noch etwas zu sagen. Ihm all das zu erklären, dass sie ihn brauchte, weil ihr sein Mitgefühl gut tat. Aber mit einem Schlag wurde sie sich wieder bewusst, wie weich das klang. "Ich erwarte nichts von dir, Jiyu.", erklärte sie dann leise und die Wut war aus ihrer Stimme gewichen, eine ganze Palette an Gefühlen überschwemmte sich und eins nach dem anderen kam ans Tageslicht, "Ich werde dich in Ruhe lassen und dir nicht mehr unter die Augen treten. Ich erwarte nur eines von dir: Rette deinen Sohn, finde ein Heilmittel. Er darf nicht sterben ...", sprach Kana, presste ihre Lippen aufeinander und wandte sich von Jiyu ab. Sie blieb noch einen Moment stehen und hob den Arm, wischte sich damit über die Augen und kniff diese fest aufeinander, bevor sie ihren Körper straffte und die Augen wieder öffnete. Und mit stolzem Schritt und gehobenen Hauptes lief sie aus Jiyus Gefängniszelle raus ...
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans So Mai 04, 2014 12:10 am
Jiyu wusste nicht, was er zu Kana noch sagen sollte. Für ihn war die Geschichte nicht sonderlich einfach zu verkraften. Möglicherweise würde er irgendwann der Frau verzeihen können, wenn er näher darüber nachdachte aber in diesem Augenblick sträubte sich sein Geist, sein Körper, einfach alles in ihm es wirklich akzeptieren zu wollen. Immer wieder sah er Hitomi Blutüberströmt in seinen Armen und hoffte das all das nur ein böser Traum gewesen war. Doch nachdem er den Schock verdaute, wusste er das seine Frau nie wieder aufwachen würde. Die Erkenntnis seine Liebe verloren zu haben, zerbrach sein Herz und veränderte ihn. In dem Augenblick, wo er daran dachte das diese Wunde endlich heilte, schien es erneut in Scherben zerbrochen und nie wieder zu heilen. Jiyu wusste nicht, wie er diesen Schmerz den er derzeit spürte umwinden sollte. Wie konnte er weiterleben, wenn er diese schreckliche und hässliche Wahrheit kannte? Seine Augen hefteten sich nach oben auf seine Hände, die in Ketten lagen. Er verspürte den Drang einfach verschwinden zu wollen. Wie immer wollte er davor weglaufen sich seinen Emotionen zu stellen und so wie er Kana verstand würde sie ihm nicht so schnell unter die Augen treten. Natürlich versprach sie ihn zu retten, aber plötzlich kam ihn diesen Umstand unglaublich falsch vor. Jiyu schloss kurz seine Augen, schüttelte den Kopf und fing dann gemächlich an seine Hände an den Ketten zu bewegen. Wenn er es richtig machen würde, käme er irgendwann frei auch wenn er dafür einiges an Schmerzen in Kauf nehmen musste. Zumindest bohrte sich bereits jetzt das Metall schmerzhaft tief in seine Haut und hinterließ deutlich Spuren dort. Würde genug Blut vielleicht sogar helfen aus den Fesseln raus zu rutschen? Jiyu würde nichts anbrennen lassen es zu versuchen. Für ihn gab es gerade nur die Flucht.
Nichts blieb in der kleinen Welt unerkannt. Maito hatte sich gerade vorgenommen den Gefangenen noch einmal einen Besuch abzustatten als er sah das Kana aus dem Gebäude kam. Kurz interessiert beobachtete er ihren kalten Gesichtsausdruck und versuchte zu erkennen, warum sie dort gewesen war. Natürlich konnte er es nicht aus ihrem Gesicht lesen, wie so oft blieb die Weißhaarige ein unbeschriebenes Buch. Kôji mochte diese Art jedoch bereits früher. Sie ermöglichte ihm zumindest nicht all zu viel Gefühlsduselein in die Beziehung einbringen zu müssen, obwohl er zu Zeiten seiner Ehe ein Romantiker war. Es hatte sich jedoch einiges verändert. Inzwischen spielte er auf der Seite der bösen Jungs erfolgreich mit und würde auch weiterhin die Welt für sein Leid bestrafen. Eigentlich stand er mit einem Bein bereits in der Hölle und mit dem anderen hier im Clangelände. Auch wenn beides fast vergleichbar sein konnte. Denn so wie die Menschen ihn hier behandelten, gehörte er weder zu ihnen noch zu jemand anderes. Hätte er Kana womöglich damals geheiratet, wäre einiges anders gelaufen. Auch wenn Kôji fest glaubte das ihr Vater ihn auch heute noch nicht akzeptieren würde, egal wie sein Status hier im Clan sein mochte. Der Taijutsuka sah noch einmal bei dem Gefangenen vorbei, versuchte mit ihm einfach zu reden, bekam aber kein einziges Wort zu hören. Eigentlich hatte er den Kerl als sehr redselig im Kopf, aber inzwischen schien wohl sein Wille gebrochen. Zu ihrem Vorteil natürlich! Nachdem Kôji ihm noch einmal grob einen Tritt verpasste, ein paar Drohungen sprach und dann die Zelle verließ, überlegte er wie es für ihn heute weiterging. Immer wenn er auf dem Gelände des Clanes war, konnte er eigentlich nicht sonderlich viel in Anspruch nehmen. Denn weder die Hauptgebäude noch die „Luxusbereiche“ waren für ihn wirklich betretbar. Es frustrierte ihn eigentlich schon immer.
Kôji verließ also zunächst das Gebäude und dachte für einen Moment an Kana zurück. Früher hatte er sehr viel Zeit mit ihr verbracht, auch wenn sie nur schweigend in einem Raum saßen. Es war angenehm gewesen eine Person an seiner Seite zu wissen. Ob sie womöglich zumindest mit ihm wiedersprach? Der ehemalige Konohashinobi entschloss sich erneut die Frau aufzusuchen. Der alten Zeiten wegen und weil er sonst nichts Besseres zu tun hatte. Vielleicht konnte er sie etwas aufziehen und in Erfahrungen bringen ob sie mit diesem Jiyu mehr verband? Als er die Tür ihres Zimmers erreichte, klopfte er an und wartete einfach ab. Es gab keine Antwort. 5 Minuten später hatte er die Tür auf die übliche Weise aufbekommen und trat lautlos nach drinnen. Er hörte die Dusche laufen und betrachtete die Kleidungsstücke auf dem Boden. Ob sie es erschreckend finden würde, wenn er sich direkt auszog und zu ihr stellte? Der Gedanke war eigentlich ziemlich anregend, aber Kôji entschloss sich etwas mehr anstand zu haben – so viel wie man eben haben konnte, wenn man in eine Wohnung einbrach. Er schloss die Tür, drehte den Sessel der kleinen Wohnung in Richtung Badezimmer und setzte sich zurück. Lässig wartete er auf die Ankunft der Frau in der tiefen Hoffnung das sie möglicherweise ohne Handtuch kam.
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans So Mai 04, 2014 12:44 am
Kana war einfach aus der Zelle von Jiyu gegangen, ohne sich noch einmal umzudrehen. Auf eine gewisse Art und Weise konnte sie natürlich völlig nachempfinden, warum er sie nun hasste und doch sperrte etwas sich dagegen. Sie hatte so sehr darauf gehofft, dass er ihr helfen konnte. Denn tatsächlich konnte das niemand ausser Jiyu. Ihr gesamter Clan steht hinter der Entscheidung, das Hitomi sterben musste, selbst ihre Eltern. Ja, sogar ihre Mutter! Nur sie, die es getan hatte, empfand zutiefste Reue. Mit Kôji konnte sie nicht darüber sprechen. Der Kerl war Rau wie ein Felsen und würde sie nur für völlig verweichlicht halten, wenn sie das anspräche. Nein, sie musste hart bleiben und nun hatte sie auch den Einzigen verloren, der ihr in dieser Beziehung gut getan hatte. Vor Jiyu hatte sie sich etwas gehen lassen können. Zwar mochte sie es meist nicht besonders gerne, doch ab und an war es nötig. Ab und an tat es einfach gut und nun hatte sie es verloren. Sie hatte Jiyu verloren. Fünf gemeinsame Jahre und nun waren sie weg. Inzwischen bereute ist es zutiefst, dass sie es ihm gesagt hätte ... Aber wie hätte sie weiterhin mit dieser Wahrheit leben können? Er hatte sie um ein Date gebeten? Wäre es ihm den lieber gewesen, hätte sie sich einfach darauf eingelassen, ohne ihm etwas zu sagen? Es war wohl besser so, wie es jetzt war, ihre Wege trennten sich hier und jetzt.
Kana war Nachhause gegangen. Ihre Gedanken waren ein einziges Gefühlschaos das sie selbst nicht wirklich einordnen konnte. Die Weisshaarige streifte sich einfach die Schuhe ab und schmiess sie in eine Ecke, ungeachtet dessen, wo sie landeten. Dann lief sie durch ihre Wohnung, öffnete den Kühlschrank und nahm sich eine Flasche Sake hervor. Ohne sich ein Glas zu nehmen, trank sie ein paar grosse Schlucke aus der Flasche. Heiss brannte der Alkohol in ihrer Kehle. Brannte all die schlechten Gedanken und Schmerzen hinweg, die ihr die Luft zum atmen nahmen und ihr Herz schwer pochen liessen. Kana schloss kurz die Augen und nahm noch einen weiteren Schluck und dann noch einen. Dann stellte sie die Flasche einfach auf den Tisch und setzte sich auf einen Sessel. Starrte in die Dunkelheit, denn sie hatte kein einziges Licht in ihrer Wohnung angemacht. Sie starrte einfach nur vor sich hin und dachte an Jiyu. An seine Reaktionen und daran, dass es das Letzte war, was sie von ihm gehört hatte. Sie beschloss in diesem Augenblick, dass sie ihn nie wiedersehen würde. Sie würde ihm nur noch hier heraushelfen und das auch nicht mehr persönlich. Sie hatte bereits einen Plan. Vielleicht war es einfach besser so, Jiyu hatte sie verweichlicht, sie sollte wieder zu ihrem alten Ich zurückfinden. Kanas Blick wurde finsterer, bevor sie sich aufraffte und ins Badezimmer ging. Betrunken war sie noch lange nicht, die Weisshaarige war ziemlich trinkfest. Im Bad zog sie sich all ihre Kleider aus, riss sie sich förmlich vom Leib und trat dann unter die Dusche. Als der Wasserstrahl auf ihre nackte Haut traf, war das ein angenehm befreiendes Gefühl, dennoch hielt es nicht lange an. Sie schloss ihre gelben Augen und sah wieder Jiyu vor sich. Wieso ging er ihr nicht einfach aus dem Kopf? Sie hörte seine Worte, wie er sie um ein Date bat ... Und dann wie er kurz darauf abweisend erklärte, dass sie gehen solle. Kana legte ihre Stirn an die kühlen Kacheln an der Wand und schlug mit der Faust dagegen. Immer und immer wieder. Eigentlich wollte sie sich diesen Emotionen nicht hingeben, wollte nicht verzweifeln, aber es war niemand hier und so tat sie es einfach. Sie sank in der Badewanne einfach zusammen und kniff die Augen zusammen. Dachte daran, das ihr einfach viel zu viele Fehler unterlaufen waren, das sie Dinge getan hatte, die einfach nicht wiedergut zu machen waren.
Nach einer guten Weile hatte sie sich dann wieder zusammengerafft und gefasst. Sie stellte die Dusche aus und schnappte sich ein Handtuch, welches sie sich um ihren nassen Körper wickelte. Sie stieg aus der Dusche und sah in den Spiegel. Erkannte ihr altbekanntes Gesicht, das keinerlei Emotionen zeigte und eiskalt war. Womöglich noch ein stück eisiger als davor? Kana starrte in ihre eigenen, gelben Augen, bevor sie sich dann von dem Spiegelbild abwandte und aus dem Badezimmer lief. Sie lief durch den kleinen Eingang und kam dann in ihr Wohnzimmer. Dort schaltete sie das Licht ein und fast im selben Augenblick starrte sie überrascht auf den Mann der in ihrem Sessel sass. Ihr Blick war zuerst überrascht, fast schon etwas schockiert, bevor sie böse dreinblickte. "Kôji ...", sagte sie trocken und machte keinerlei Anstalten ihr Handtuch hochzuziehen, das etwas runtergerutscht war, "Was tust du hier? Wenn du dir noch einmal unbefugten Zutritt in meine Wohnung verschafft, bring ich dich um, ist das klar?", ohne auf eine Antwort zu warten, lief sie an ihm vorbei und ging in ihr Zimmer um sich anzukleiden.
Gast Gast
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans So Mai 04, 2014 5:39 pm
Kôji hatte inzwischen seinen Kopf in den Nacken gelegt und musterte die Decke, während er darauf wartete das Kana endlich aus der Dusche kam. Wieso um alles in der Welt mussten Frauen immer solange im Bad bleiben? Nach dem fast 30 Minuten – mindestens – verstrichen hörte er wie die Dusche ausgestellt wurde. Gleich danach schallten Schritte durch den Gang und erreichten das Wohnzimmer. Bevor Kana eintrat und das Licht einstellte, setzte sich der Konohagakure Shinobi noch einmal etwas besser in dem Sessel damit er besonders lässig rüber kam. Immerhin würde die Frau nicht erfreut sein wenn sie ihn sehen würde. Als das Licht über ihm ansprang und der Raum erhellt wurde, tauchte sofort ein schelmisches Grinsen auf dem Gesicht des Mannes auf. Kana stand nur mit einem leicht verrutschten Handtuch vor ihm und blickte ihn völlig entgeistert an. Die „Überraschung“ war also gelungen. Ohne sich weitere zu rühren, ließ er erst einmal die Drohung über sich ergehen und verfolgte dann mit den Augen wie die Weißhaarige zu ihrem Zimmer weiter ging. Erst nachdem sie weg war, drückte er sich nach oben und folgte ihr in dem Raum. Natürlich interessierte ihn die Drohung nicht – wie oft hatte sie ihm schon mit dem Tod gedroht? Sehr oft! Das war eigentlich eine Art Liebesbeweis. Schweigend folgte er der Frau einfach in das Zimmer und ließ seinen Blick gleich daraufhin über sie hinweg gleiten. Inzwischen stand sie mit dem Rücken zu ihm und schien sich Unterwäsche anzuziehen. Kôji ergriff die Chance und war zwei Schritte später hinter ihr. Er umschloss ihr Handgelenk, drehte sie herum und drückte sie gleich daraufhin an den Kleiderschrank. Sein Oberkörper presste sich fest gegen ihren, während seine Augen ihr entgegen blickten. Etwas Dunkles lag in seinem Blick, gleichermaßen auch das er nicht den Funken von Anstand besaß. »Was ich hier tue? Ich besuche meine Ex-Freundin«, erklärte er dann und schenkte ihr ein fast böses Lächeln. Wer ihn jedoch kannte, würde vermutlich wissen das bellende Hunde nicht bissen. Sein Gesicht beugte sich weiter vor und blieb direkt vor ihr hängen. »Du siehst noch immer ziemlich anziehend aus…warum bleibst du nicht so… und wir reden etwas?« Ob er wirklich reden wollte oder aber etwas anderes meinte, ging nicht hervor. Stattdessen drückte er seinen Körper leicht enger an sie heran, sodass sie zumindest nicht in der Lage wäre ihm ein Tritt zu verpassen, dahin wo es eben besonders wehtat. Vielleicht wollte er sie nur ein wenig aufziehen… ein wenig mit dem Feuer spielen um ihr zu zeigen, dass er nicht irgendein Hund war den man trat oder weg schickte.
Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans So Mai 04, 2014 7:33 pm
Jiyu ... Dieser Name geisterte ihr im Kopf rum, als sie einfach an Kôji vorbeigelaufen war und in ihr Zimmer ging, um sich etwas anzuziehen. Sie hatte eigentlich damit gerechnet, dass ihr Ex-Freund nach ihrer ziemlich eindeutigen Drohung das Weite suchen würde und aufhörte sie zu belästigen. Das Dumme war nur, er liess sich selten von so etwas einschüchtern. Tatsächlich schien es ihn nur umso mehr anzustacheln. Kana suchte in einer Schublade nach einem Slip, zog sich einen weissen über und wollte gerade nach einem BH suchen, als sie hinter sich Schritte vernahm. Bevor sie überhaupt darauf reagieren konnte, spürte sie seine Hand an ihrem Handgelenkt. Er drehte sie grob um und drückte sie daraufhin mit seinem Körper gegen den kleiderschrank. Kana setzte einen vorwurfsvollen und bösen Blick auf, als er auf ihre Frage antwortete und erklärte, dass er sie einfach nur besuchte. "Tz ... Als ob du so freundlich wärst, Herzchen. Erzähl das Jemand anderem, ich kenne dich dafür viel zu gut.", erwiderte sie kalt und sah dann automatisch auf seine Lippen, als er sich mit seinem Gesicht ihr näherte. Kanas Augen zuckten kurz weiter runter, bevor sie ihm wieder in die Augen sah, als er weitersprach. Er erklärte, dass sie noch immer ziemlich anziehend aussah und sie so bleiben solle, damit sie reden konnten. Reden! Das sie nicht lachte, als ob er 'nur' reden wollte. Sie war lediglich mit einem Slip bekleidet, ansonsten war sie splitter nackt und er wollte nur reden? "Nur reden, hm?", wiederholte sie und ihre Augen musterten kurz sein Gesicht. Sein Oberkörper drückte gegen ihre nackten Brüste. Sie spürte, wie er sie noch etwas stärker gegen den Schrank drückte. Die Weisshaarige fühlte sich eingeengt. Wirklich mögen tat sie es nicht und doch hatte dieser Mann noch immer diese gewisse Anziehungskraft, die er schon damals besessen hatte. Aber was war mit Jiyu? Scheiss auf Jiyu! Er hat dich weggeworfen wie ein Stück Müll! Kana biss sich auf ihre Unterlippe und ihre goldenen Augen wanderten wieder nach oben, in Kôjis Augen. Ob es Jiyu wehtun würde, wenn er wüsste, was sie gerade dachte? Wenn sie ihm sagen würde, dass sie mit Kôji geschlafen hatte? Verwirrt über ihre eigenen Gedanken drückte sie sich nun selbst etwas gegen Kôji um sich von ihm zu befreien. Eigentlich hatte sie an diesem Abend nicht vorgehabt mit jemandem zu schlafen. Zu sehr hatte sie das Gespräch mit dem Iryounin aufgekratzt. Gut hatte Kôji nicht mitbekommen, dass sie sogar geweint hatte, sie wollte sich nicht vorstellen, wie kläglich sie die letzte Stunde gewirkt haben musste. Ob er die Flasche Sake auf dem Tisch gesehen hatte ...? "Verschwinde, Kôji. Wir wissen beide, dass du nicht nur reden willst. Du willst nur Sex mit mir, weil du es schon viel zu lange nicht mehr getan hast ...", ihre Hand wanderte in seinen Schritt und sie drückte leicht zu, "Und wir wissen Beide, wie sehr es sich dann da unten anstaut!" Kurz schenkte sie ihm ein provokantes Lächeln, bevor sie von ihm abliess und sich versuchte an ihm vorbeizudrücken um nicht mehr zwischen Schrank und ihm eingeklemmt zu sein. Sie sollte sich Gedanken darüber machen, wie sie Jiyu aus dem Gefängnis rausholen konnte, ohne dass sie damit in Verbindung gebracht werden konnte ...
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Thema: Re: Dorf des Kaminishi-Clans So Mai 04, 2014 7:52 pm
»Nicht immer denke ich daran es mit Dir zu tun, Kana«, erwiderte er auf ihre Nachfrage und schenkte ihr ein finstere Lächeln. Seine andere Hand glitt derweilen über ihre Halsseite und streifte dann ein paar weiße Haare aus ihrem Gesicht. »Obwohl ich glaube, dass du es nötig hättest. Denn entweder du trinkst Sake aus Spaß oder aber weil du etwas ignorieren möchtest«, säuselte er leise und beobachtete ihren Gesichtsausdruck, der deutlich etwas Ärger zeigte. Natürlich gefiel ihr die Situation nicht, aber Kôji machte sich daraus nicht sonderlich viel. Kana durfte ruhig etwas leiden. Sie verdiente es! Als sie jedoch die Hand in seinen Schritt legte und leicht zudrückte, konnte er förmlich spüren das es ihn etwas anstachelte. In seinen Augen tauchte ein weiterer Anflug von Provokation auf. Ohne Kana an sich vorbei zu lassen, griff er nach ihren beiden Händen und drückte sie über ihren Kopf an den Schrank. Er blickte sie erneut an und musterte ihre Augen eingehend. »Woher willst du wissen, dass ich es nicht erst vor kurzen getan habe? Du bist zwar verdammt gutaussehend, aber es gibt noch viele andere Frauen auf dieser Welt«, bemerkte er in einem rauen Tonfall und beugte langsam seine Lippen an ihr Ohr heran. »Aber… seien wir ehrlich, Kana. Du hast es ebenfalls lange nicht mehr getan… oder hast du womöglich gefallen an dem Schwächling in der Zelle gefunden? Habt ihr es getan? Vielleicht schaust du ihn deswegen so an«, flüsterte er leise in ihr Ohr und küsste dann gemächlich die Stelle. Seine Wange streifte über ihre hinweg, seine heißen Lippen legten sich noch einmal auf ihren Hals, bevor er sein Gesicht zurück zog und ihr dann erneut in die Augen sah. Ging es hier wirklich ob Sex oder wollte er womöglich in Erfahrung bringen wie sie zu Jiyu stand? In dem Augenblick spielt er natürlich die Karten seines bösen Charakters aus. Er war rau, ungehalten und ungebändigt. Zwar würde er sich wohl niemals das nehmen, was er wollte, aber generell konnte man nicht einschätzen ob er das vielleicht nicht doch irgendwann tat. »Ich sehe, wie du ihn ansiehst… «, flüsterte er so leise, als wäre es eine Drohung.