Tamashii no Utsuri
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Tamashii no Utsuri

Ein RPG in der Welt der Shinobi
 
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Kuroreiki Masao

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BeitragThema: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeSa Mai 13, 2017 8:03 pm

das Eingangsposting lautete :

Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Gallery_AmericanBistro

Ein durchaus geräumiges Gasthaus, welches für das Volk der Haupststadt gestiftet wurde. Im Gegensatz zur manchen Bars ist es zwar etwas teurer, doch macht es diesen Umstand mit gutem Essen und einer schönen Atmosphäre wieder wett. Oft wird dieses Gasthaus auch von Shugonin Juunishi verwendet, da es einen eigenen Hinterraum hat, der unauffällig in das Haus eingegliedert ist.
Um hier eine Anstellung zu bekommen, muss man außerdem dem Kaiser treu ergeben sein. Alle hier angestellten kommen somit aus dem Kaiser treuen Familien.
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Kuroreiki Masao

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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeFr Mai 26, 2017 9:29 pm

Nun, es schien so, als hätte er einen wunden Punkt erwischt. Einen, wenn nicht sogar mehrere. Der Taira biss die Zähne zusammen, verengte die Augen zu nahezu Schlitzen - und reagierte damit wohl wie die meisten Kaisertreuen, wenn man sie auf Shinobi ansprach. Jedenfalls schien es so. Es war keine Überraschung, insofern man zumindest fahl der offensichtlichen Meinung ihresgleichen widersprach. Wenn man ihnen etwas entgegensetzte. Man stieß in dieser Haltung meist auf Granit, wie es schien - dabei hätte sich Masao gerne mehr erhofft. Er hätte gerne gesehen, dass dieser Junge einmal aus der Reihe tanzen konnte. Aber vielleicht konnte er ja noch ein wenig mehr nachfühlen. Es aus ihm herauskitzeln. Die Wahrheit. Seine Person. Nein, das Ganze wurde gerade immer interessanter. Vor allem als diese Anzeichen auf dem jungen Gesicht zu sehen waren - und das direkt, nachdem er Mutter und Vater erwähnt hatte. Eine altbewährte Taktik bestand darin, genau das in einem scheinbar unwichtigen Nebensatz zu erledigen - nur, um die Veränderung in einem Gesichtszug ausfindig zu machen. Zu sehen, wie sich in diesem Moment beispielsweise die Lippen zusammenpressten und ein schweres Schlucken die Kehle des Shugonin Juunishi belastete. Bingo. Masao hatte scheinbar ins Schwarze getroffen. Nun gab es noch ein paar Möglichkeiten - beispielsweise, dass es einen Bruch im sozialen Umfeld gegeben hatte. Dass man den Weißhaarigen aufgrund seiner ansatzweise wahnhaften Gesinnung ausgestoßen hatte und nichts mehr von ihm wissen wollte. Oder aber: Die große Geisel aller armen Kinder der Shinobiwelt. Jene Kinder, welche ihr ganzes Leben lang nicht über ihr eigenes Selbst hinwegkamen, da man ihnen in früher Kindheit die Eltern genommen hatte. Letzteres war nicht unwahrscheinlich und gerade in Zeiten der Unruhen kam es öfter vor denn je. Aber das war nun einmal der Lauf der Dinge. Masao hatte ihn am eigenen Leibe erfahren, hatte jedoch seine eigenen Schlüsse daraus gezogen und schon früh beschlossen, weiter zu machen. Ob seine Eltern ihn nun verstießen oder ob es sie überhaupt nicht mehr gab: Fakt war, dass Masao den wunden Punkt gefunden und die Zweifel gesehen hatte. Die Unsicherheit. Die vielleicht Unwissenheit. Die Irritation. Hier würde er weiter ansetzen. Zumindest demnächst, denn der Taira ergriff nach einem erneuten schweren Schlucken und einem bedeutungsschwangeren Räuspern das Wort.
»Nicht alles war die Shinobi taten, kann als schlecht betrachtet werden, das stimmt schon. Die Welt ist größer als in simples schwarz und weiß.« Es war die erste sinnige Aussage, die über diese Lippen kam. Eine Aussage, deren Qualität damit bestand, dass Masao selbst ihr wohl zustimmen würde. Allerdings vermasselte es sich der Weißhaarige kurz darauf, in dem er das Risiko ansprach und der eigenen Selbstbestimmung den Krieg erklärte. Grob runzelte der Wissenschaftler die Stirn, ja, schnalzte unnachgiebig und anklagend mit der Zunge. »Falsch.« Es war nur ein Wort und es klang wie eine giftige Peitsche, die durch die Luft schnallte. »Ist dir richtig und falsch egal, bist du nicht berechtigt, Interesse zu haben. Hast du kein Interesse an Dingen, bist du ein naiver Wurm, der sich langsam durch die Erde kriecht. Auf der Suche nach kostbarem Boden, wo du dich hineinsetzen kannst, um ihn auszusaugen. Aber selbst das dürfte wohl eine zu wohlwollende Beschreibung für ein solch charakterloses Wesen sein, wie du eines zu sein scheinst. Mir scheint fast, man sollte den Schwamm deines Gehirns ausdrücken, damit er nach außen hin nicht mehr so groß scheint.« Masao legte den Kopf leicht in den Nacken, wobei es gefährlich in seinen Augen funkelte. Es wirkte schon bedrohlich. »Es gibt ein Recht der Niederen und es gibt ein Recht der Höhergestellten. Doch das ist nicht der einfältige Gedankengang, den du als Ausflucht herziehst. Gibt es bei Shinobi richtig oder falsch? Waren ihre Taten falsch? Sind sie blind ihren Anführern gefolgt? Haben sie Zweifel gehabt? Oder haben sie auch nur gedient? Gegenfragen, Taira Azusa: Erkennst du eine Ähnlichkeit darin? Ist es richtig, dass des Kaisers Haltung sich über richtig und falsch erhebt? Liegt seine Person über Ursache und Zweck? Weshalb ist er besser als Shinobi, wenn diese doch offenbar durch Regeln gebremst werden mussten? Regeln, deren Sinnhaftigkeit dir egal sind.« Masao breitete die Arme aus, als ob er seiner Aussage damit noch Nachdruck verleihen müsste. Natürlich hatte er das nicht nötig. »Wenn du mir schon die Zeit stehlen musst, dann lerne, dich mit Begründungen auszudrücken, die nicht von Einfalt und Naivität sprechen. Es ist kaum mitanzusehen, wenn sich jemand für intelligent und teuer hält, aber dennoch nur der Köter auf der Straße ist, der blind einem jeden Auftrag folgt. Jemand, der blind für Mutter und Vaterland in den Krieg ziehen und sich abschlachten würde. Tch. Armselig. Auf beiden Seiten armselig.« Der Forscher ließ die Hände wieder sinken, sein abschätziger Blick änderte sich allerdings nicht. Armselig waren sie beide. Shinobi und Samurai. Beide Regime auf ihre eigene Art und Weise. Die Worte ließ er so im Raum stehen, bemühte sich auch nicht, um einen zuvorkommenderen Gesichtsausdruck. Jemand hatte es gewagt, richtig und falsch - was eine Grundlage seines Geistes war - in Frage zu stellen, sie geradezu unter den Tisch zu kehren. Es war eine Grundlage seines Geistes, ja. Es war die Grundlage der Wissenschaft. Die Wissenschaft, für welche sich der junge Mann angeblich auch begeisterte. Dennoch schien er beschränkt. Zu beschränkt.
Masao wollte schon gar nicht mehr hinhören und seine Assistenten davonscheuchen, doch der Taira hatte erneut das Wort ergriffen. Ergriff es und - bestätigte eine der vielen Theorien um seine Eltern. Seine Familie. Unbeeindruckt hob Masao eine Augenbraue. Er hatte sich nie für die Tragödien anderer interessiert, daher sollte der Weißhaarige auch kein Mitleid oder dergleichen von ihm erwarten. Schon gar nicht von ihm. Familie hatte er nicht im Sinn, schon lange nicht mehr. Seit mehr als der Hälfte seines Lebens. Seines Lebens, welches damit begonnen hatte, dass sein Vater seine Mutter zu einer Puppe machte, welche er nach der Ermordung des Ersteren monatelang umsorgte und versuchte, eine Lösung zu finden. Natürlich vergebens. Es war ein dunkles Kapitel seiner Vergangenheit, aber Masao war nicht dumm genug, davon sein Leben bestimmen zu lassen. Er war ein erwachsener und gefestigter Mann. Und sein Gegenüber? Es schien immer noch auf dieser einen Stelle zu treten und nicht zu wissen, wie es weiterging. Oder was die Familie von ihm halten sollte. Oder die Gesellschaft. Kämpfte er damit? Scheinbar war es so, doch Masaos zeigte keinerlei Regung. Auch nicht, als der Junge schnaubte und fast in Gelächter auszubrechen schien. »Das kann ich mir vorstellen. Schlichtweg bist du also umso geeigneter, ein Bluthund zu sein. Ich verstehe. Glückwunsch zur Eignung der Blindheit.« Die Stimme triefte vor Sarkasmus und war unbeeindruckt von allen möglichen Tragödien. Währenddessen war Gorô unweigerlich zusammengezuckt und hatte traurig zu Boden geblickt. Natürlich ließ er sich von allen möglichen Geschichten um den kleinen Finger wickeln, war er doch ziemlich nahe am Wasser und sonstigen Emotionen gebaut. Einfühlungsvermögen nannte man das. Masao konnte sich ebenfalls in andere hineinversetzen, doch nutzte er dies lediglich aus wissenschaftlichen Gründen. Um Personen abzuwägen und Handlungsschritte oder Laborbüchern auszufüllen. »Es ist wunderschön, dass du mich erbarmungsvoll an deiner Geschichte teilhaben lässt. Mich interessiert wohl vor allem die Wirkung eures kleinen Erbes, pauschal ausgedrückt. Dennoch kann ich mir diese Informationen anderweitig beschaffen.« Einen Moment schwieg er, legte dann mit einem Knacken den Kopf schief. Das Funkeln war verschwunden. »Allerdings kann ich niemandem etwas beibringen, der die Grundlagen der Wissenschaften verschmäht.« Das Rümpfen der Nase folgte. »Du solltest lieber ergründen, was an einer Person dran sein muss, um ihr zu folgen. Vielleicht erkundest du dich damit selbst ein wenig. Oder du fragst direkt den Kaiser oder beschäftigst dich mit seinen Lehren und Plänen. Ich bin kein Gegner und gehe nicht gegen ihn vor, doch habe ich etwas gegen die Einfältigkeit, welche du an den Tag legst, indem du dir Entscheidungen von einer anderen Person abnehmen lässt. Die Entscheidungshoheit über sich selbst sollte man auch selbst besitzen.«
Gorô hatte indessen mit zitterndem Körper dem impulsiven Ausbruch seines Meisters, als auch den Worten des Tairas gelauscht. Immer wieder hatte er zwischen beiden Menschen hin und hergesehen und dachte bei sich, dass sie sich irgendwo wirklich nicht unähnlich waren. Fast mit Spannung erwartete er die Reaktion des Weißhaarigen, doch schlug er sich das aus dem Kopf. »Ich frage mich, ob es wirklich gespielt war...«, murmelte er halblaut vor sich hin und erntete ein Augenrollen seitens Masao. Der ruckte knackend mit dem Kopf hinter sich, als Zeichen, dass sein Untertan endlich die Beine in die Hand nehmen und nicht weiter kostbare Arbeitszeit verschwenden sollte.
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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeFr Mai 26, 2017 11:43 pm

Es brauchte nicht mehr als ein Zungeschnalzen um eine tiefe Schärfe in Azusas Züge zu treiben. Der neutrale Standartausdruck war zurück in sein Gesicht gekehrt, doch gefasst hatte er sich noch lange nicht. Das Lächeln reichte nicht bis hoch in die Augen und obwohl es das nie tat, so sahen sie für gewöhnlich nicht aus wie die eines toten Fisches. Amüsiert war er schon lange nicht mehr und seine Augenbrauen zuckten einmal stark nach unten, als das gesprochene Wort „Falsch“ wie eine Peitsche durch den Raum hallte. Eine langgezogen Predigt seiner Unwürdigkeit  Interesse zu zeigen folgte und Azusa hing an jedem Wort mehr, als er es sollte. Hatte der Forscher sich vorher noch bemüht einen anständigen Ton zu wahren, so war dies nun vorbei und die Irritation des Weißhaarigen verwandelte sich in Verärgerung. Sein Kiefer war angespannt und der Körper versteift. Man konnte glatt meinen, man habe eine Steinstatue vor sich. Das konnte man, bis Azusa das Gewicht von einem auf den anderen Fuß verlagerte und in einer flüssigen Geste die Hand auf der Hüfte platzierte. Währenddessen legte der Forscher den Kopf in den Nacken und ein bedrohlicher Funken zeigte sich in seinen Augen erkenntlich. Zumindest empfand Azusa ihn als bedrohlich – mehr als alles andere. Das hielt ihn nicht davon ab die Augen noch weiter zu verziehen  und kaum merkbar die Nase vor Missgunst zu krümmen. Im Grunde zog er also eine Grimasse, die ihn keinesfalls vor dem nächsten Schub an Worten zu schützen vermochte. Armselig nannte man ihn. Zu diesem Schluss war er auch selbst schon gekommen. Es von jemandem anderes als sich selbst zu hören, ging ihm trotzdem gegen den Strich. Genauer gesagt ging ihm alles, das gerade gesagt wurde gegen den Strich – sehr deutlich sogar. Es war nicht so als ob er all das nicht schon wissen würde. Er wusste es. Der Kaiser war kein Gott, er stand nicht über allem, es fanden sich auf beiden Seiten, auf den der Shinobi und den der Samurai, große Ähnlichkeiten. Wie könnte es das auch nicht, es handelte sich doch gleichermaßen um Menschen. Die menschliche Rasse deren Fehler sich kaum voneinander abhoben. Naivität? Einfalt? Das mochte so sein, aber für intelligent und teuer hielt er sich nun wirklich nicht. Dazu kannte er sich zu gut. Dazu verdrängte er sich zu gut. Azusa war nicht länger verärgert. Er war wütend. Der Forscher hatte nicht unrecht, mit dem was er sagte. Der Taira tat alles um sich selbst zu verleugnen und wenn das bedeutete, er habe einfältige Denkweisen zu adaptieren, dann war es so. In diesem Fall – soweit es ihn betraf konnte der Kaiser auch ruhig ein Gott sein. Er war sein Leitfaden. Nach ihm richtete er sein Leben. Und ja, jenes wirkte sich desaströs auf die Bildung seiner eigenen Person aus, aber genau die wollte er gar nicht bilden. Wollte nichts davon wissen. Lächerlich. Einfach lächerlich. Er selbst. Das hatte er allerdings gewusst und schon lange akzeptiert. „Das kann ich mir vorstellen. Schlichtweg bist du also umso geeigneter, ein Bluthund zu sein. Ich verstehe. Glückwunsch zur Eignung der Blindheit.„ Hatte der Taira eines geschafft, so war es, dass das neu gefunden Lächeln nicht mehr so leicht davon wich. Das und die Tatsache, dass er es trotz alledem irgendwie noch hinbekam kalt und stoisch auszusehen. Der Sarkasmus hatte ihn nicht verfehlt – wie sollte er auch – und anhand was davor gesagt wurde, war es auch nicht weiter überraschend ihn vorzufinden. Als der Forscher erwähnte, er könne über den Taira Clan auch anderweitig an Informationen kommen, verschränkte Azusa letztendlich die Arme vor Brust. Die Wut hatte eine leere in seine Brust gebrannt, die ihm plötzlich wieder rational denken ließ und das nutze er aus, indem still schweigend den Worten seines Gegenübers zuhörte, ohne dabei mit der Wimper zu zucken. Hieß nicht, dass sie ihm plötzlich weniger missfielen. Das war nicht der Fall. Zum ersten Mal seit einer ganzen Weile ergriff er dann das Wort. Unsere Denkweisen stoßen aufeinander wie Bullen in einer Arena. Offensichtlich angemerkt. Sagte er matt, ohne deutliche Regung in der Stimmlage. Ich beginne trotzdem den Versuch um eines klarzustellen. Und dabei handelt es sich nicht um den Fakt das meine Meinung sich genau sowenig ändern wird, wie die Ihre Kuroreiki-san. Azusa löste die Arme voneinander und hob die eine um sich mit einer knapper Geste eine lose Haarsträhne hinters Ohr zu streichen. Unbewusst und unbedeutend. Weshalb meine Beweggründe überhaupt von Interesse sein sollten beiseite – mein Beruf mag der Entscheidung zugute kommen, dass ich mich der Gnade des Kaisers beuge. Ausliefere wenn man so will. Das tue ich nicht mit dem denken er ist unfehlbar. Gerecht. Die Justiz in Person. Ich bin mir der Risiken bewusst. Damit sage ich nicht, dass mich die Risiken nicht interessieren, mich stören sie nur nicht. Warum, sollte keinen zu kümmern haben. Die Welt ist kein einfacher Ort, wenigstens in dem Punkt können Sie mir zustimmen und ein jeder Mensch trifft dadurch verschiedene Schlussfolgerungen. Meine ist mir selbst die Hände zu binden und Befehlen zu folgen. Blind tue ich das nicht und sicher, es ist erbärmlich. Das ist warum ich gerade - hier und jetzt - ein Risiko eingehe. Ich sollte noch nicht mal mehr hier stehen und mich weiter erklären. Das tue ich aber und der Grund dafür ist weder Naivität noch Einfalt. In den gelben Augen des jungen Taira blitzte ein Temperament auf, das wenig zu dem dünnen und sanften Erscheinungsbild seinerseits passte.
Es ist Wissen das mich treibt. Neugier. Eigensinn. Ich will Dinge sehen. Erfahren. Ausprobieren. Das sollte er in seinem Beruf eigentlich eben nicht tun und darauf spielte er auch ungeniert an. Mein Weltbild wird sich wohl kaum ändern. Meine Loyalität wird sich nicht ändern. So lächerlich man sie auch sehen mag. Lächerlich, weil er genau wusste, was mit Dienern passierte, die ihren Nutzen überlebten. Oder selbst zu Risiken wurden. In den letzten Stunden kam mir ein Gedanke. Natürlich beuge ich mich alldem, was der Kaiser von mir verlangt. Auch dem Tod. Währenddessen aber...- Azusa beendete den Satz nicht und hielt stattdessen stumm Blickkontakt. Währenddessen wollte er Dinge erkunden. Den mal mehr, mal weniger düsteren Drang in sich befriedigen, wenn auch nur ein wenig um ihn im Zaum zu halten. Das hatte er sagen wollten aber um es laut auszusprechen, fehlte es dem Taira an Akzeptanz. Für sich selbst. Er gab dem Forscher also einen wagen Blick und richtete seine Aufmerksamkeit zurück zu Goro. Sicher konnte der Wissenschaftler eins und zwei zusammenfügen, er war schlau genug dazu. „Ich frage mich, ob es wirklich gespielt war...“ hörte er das leise Murmeln. Es überraschte ihn genug um sich wieder daran zu erinnern, wie angewiesen der Assistent auf positiven Umgang war um nicht in Unsicherheit zu rutschen. Der heißblütige Schimmer in Azusas Augen wich einem kontrollierten und dann zu einem sanften. Ich entschuldige mich, wenn ich Sie zu irgendeinem Zeitpunkt erschreckt haben sollte. Warum war er noch mal so nett zu ihm? Vielleicht weil er den Namen seines Großvaters teilte. Nein, daran lag es nicht. Oder etwa doch? Azusa hatte entschieden genug von der Frage und entschloss sich nicht weiter darüber den Kopf zu zerbrechen. Nicht hier und auch nicht jetzt. Er wandte sich geschwindt wieder seinem eigentlichen Gesprächspartner zu.
Wenn das nicht reicht, dann sei es leider so. Natürlich bin ich nicht die einzige Quelle um an Informationen zu kommen. Ich bat mich lediglich im Tausch von Wissen dazu an.
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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeSo Mai 28, 2017 12:09 am

Ein wenig Einfühlsamkeit. Das war es wohl, was man von den meisten Menschen in einer solchen Situation erwartet hätte. Jemand, der unter Umständen auf diesen kühlen Blick reagierte und die Hände in Beschwichtigung hob. Der nicht einfach nur dastand und den Weißhaarigen vor sich anblickte, wie Masao es tat. Masao, den der angespannte Kiefer genauso wenig zu interessieren schien, wie die plötzlich scheinende Bewegung hiernach. Nicht bei der Grimasse. Nicht beim Verschränken der Arme. Nicht, als seine Worte offenbar am jungen Mann abgeprallt waren. Zumindest zunächst. Zunächst war da einfach nichts. Nichts, außer das schiere Ausharren eines Tieres, welches man in die Ecke gedrängt hatte - aber dennoch zu stolz war, um klein-bei zu geben. Das stoische Ertragen schien hier in den Vordergrund gerückt zu sein. Und ja, vielleicht war es auch so.
Masao war nicht dazu erzogen worden, Mitleid mit irgendjemandem zu haben, der ohnehin selbst an seinem Unglück Schuld ist. Eigentlich waren sie das doch ohnehin alle. Entweder durch Unvermögen oder schlichte Dummheit. Manch einer, der dann doch helfen wollte, um sich ein besseres Gewissen zu verschaffen, der biss am Ende auch ins Gras. Das war es, was sein frühes Leben geprägt hatte und so war es nicht verwunderlich, dass dieser Mann heute vor dem Shugonin Juunishi stand und anstatt seine Worte abzuwägen, lediglich den starren Blick erwiderte. Nein, Masao gab nichts und würde nichts geben. Sollte der Weißhaarige doch an seinen Ansichten verrotten - Masao würde ihn bestimmt nicht rausziehen. Der Junge hatte seine Gesinnung offenbart und nichts würde an ihr etwas ändern. Immerhin waren manche Menschen fest entschlossen, auf ihrer Dummheit weiter herumzusitzen, bis der Fluss der Zeit langem die Kerben geschnitten hatte, die ihn über Zeit zum Einsturz bringen würden. Hier prallten Welten aufeinander, was auch den anwesenden Assistenten nicht entging - oder vielmehr Gôro, denn Gänseblümchen hatte sich bereits daran gemacht, den Raum zu verlassen. Und eben diesen Gedanken der verkorksten Meinungsänderung bestätigte der Taira im nächsten Augenblick, als er die Beobachtung in Worte fasste und damit keine Zweifel mehr offen lies. Er strich sich nebenbei die Haarsträhne weg und erörterte in einem gefassten Ton, dass er sich bewusst den Risiken gestellt und sie für unwichtiger betrachtet hatte. Oder vielmehr, dass es seine eigene Schlussfolgerungen auf die schwierige Welt gewesen waren, die ihn dazu getrieben hatten. Eine Welt, in welcher sich ein jeder sein Plätzchen zu suchen hatte und die seine mit der Selbstaufopferung für eine andere Person endete.
Masao lauschte mit verdeckter Spannung den Worten, die da aus dem jungen Mund kamen. Eine Erörterung passte ganz gut, wurden doch Für und Wider abgewogen, um die eigene Sicht zu erklären und am Ende ein Fazit zu liefern. Es schien, als hätte der junge Mann von zuvor sich gar wieder gefangen, um nun in einer fast sachlichen Art und Weise zu sprechen. Oder einer rationalen, denn Masao entging das verhohlene Aufblitzen in den gelben Augen nicht. Dieses Aufblitzen des Temperaments, bei welchem Gôro erneut zwischen den beiden Gesprächspartnern hin und her blickte, um dort furchtsame Ähnlichkeiten erkennen zu können. Fast schien es ihm nämlich so, als könnte sein Chef vielleicht lediglich eine ältere Version des Taira darstellen. Ein Gedanke,
der ihn befremdete. Umso mehr, als der Kontrolleur schließlich auf die Wissenschaft zu sprechen kam. Dinge sehen. Erfahren und ausprobieren. Kurz gesagt: Ihnen auf den Grund gehen. Gôro konnte sehen, wie Masaos Mundwinkel zuckten. Letzterer hatte nämlich wieder einen Einblick auf das bekommen, was er hatte haben wollen: Emotionen hervorrufen. Es aus dem Jungen herauskitzeln. Die Begründung. Die wirkliche Sichtweise. Diese Erläuterung war viel mehr wert als ein einfaches dem Kaiser dienen, wie man es so oft hörte. Es war, als ob der Wissensdrang einen Keim in den Kopf des Weißhaarigen gepflanzt hätte, der nur darauf wartete, zu gedeihen. Oder sollte es vielmehr die Medizin gegen den Keim der Verdummung sein?
Masao lehnte sich erwartungsvoll gegen die Wand, als der Shugonin Juunishi weiter ausführte, dass er diesen Neigungen eigentlich nicht nachzugehen hatte. Vollkommen richtig. Das war er. Der Zwiespalt, in welchem der junge Mann unter Umständen festsaß, oder etwa nicht? Der Wissenschaftler legte knackend den Kopf schief und musterte sein Gegenüber erneut: Jung war er. Und voreingenommen, was Masao als abstoßend und erbärmlich befand. Allerdings hatte er einen steten Drang nach Wissen, der ihn wohl früher oder später in Schwierigkeiten bringen würde. Schwierigkeiten, welche er selbst erkannt hatte. Nein, der Mann vor ihm war nicht dumm. Er hatte etwas im Kopf. Umso mehr ärgerte es Masao, dass diese Ressourcen wohl kaum ausgenutzt wurden, um das Beste aus ihnen hervorzubringen. Sollte er es ändern? Potential...
Masao hielt den Blick einige Zeit aufrecht und ignorierte es, als Gôro zum Taira aufsah, der ihn ansprach und sich entschuldigte. Letzterer schien durchaus Potential zu haben und mit Sicherheit würde er Masao einige Informationen liefern. Zudem war es interessant, dass er überhaupt so ruhig geblieben war, anstatt an die Decke zu gehen. Unter Umständen sollte Masao also tröpfchenweise seine Dosis verstärken und Kritik üben... Wobei das wohl hier sehr schlecht ginge. Nein, in der Hauptstadt war es Selbstmord. »Fluch und Segen, dein Beruf.« Es war das erste, mit was Masao die entstandene Stille durchbrach. »Zum einen möchtest du frei sein, um zu forschen. Zum anderen aber möchtest du einer anderen Person mit anderen Prioritäten dein Leben opfern.« Mit einem Ruck stieß Masao sich von der Wand ab und begann mit langsamen Schritten den Raum abzulaufen. »Einen Ort, an welchen du gehörst, wirst du so nie finden. Das muss dir sicherlich klar sein.« Rücksicht würde er bestimmt nicht auf den Jungen nehmen. »Ich sehe, dass es dir wichtig ist, dein Wissen zu befriedigen und wie gesagt, stehe ich dergleichen niemals im Wege, insofern es nicht mit meinen eigenen Interessen konkurriert. Letztere sind es, auf welche ich mich festlege und gerade diese solltest du dir vielleicht selbst ausloten. Wie du selbst begriffen hast, gehst du ein Risiko mit deiner Anfrage ein. Demnach wirst du nie frei deinen Neigungen nachgehen können, ohne im Hinterkopf zu haben, dafür in Anschlag genommen zu werden - vielleicht schlimmeres. Ich fasse also zusammen - meine Schlussfolgerung für dich -, dass deine derzeitige Existenz in dieser schwierigen Welt alles andere als gesichert ist.« Bei der Zusammenfassung war er kurz stehen geblieben und hatte seinen netten Gesprächspartner über die Schulter hinweg angeblickt. Anschließend setzte sich das Schreiten fort. »Ich habe keinesfalls vor, deine Denkweise zu ändern - das ist mir eine vergebene Müh, da bei manchen Individuen doch wahrlich alles verloren ist. Sie rennen eben lieber mit dem Kopf durch die Wand und wundern sich, wenn sich dorthinter eine Schlucht befindet. Das soll mir Recht sein, so lange ich mich dann nicht mehr mit ihrer lästigen Präsenz beschäftigen muss. Nun, das ist also meine Auffassung deiner Lage. Manchmal scheint ein kleines helles Glühwürmchen in deinem Kopf herum zu fliegen, das ihn erhellen will. Daher nehme ich an, dass du nicht ganz so blöd bist, als dass du meinen Worten nicht folgen können würdest.« Masao, der hinter Gôro stehen geblieben war, tippte mit der Fußspitze gegen den Stuhl des Assistenten, der daraufhin zusammenzuckte und aufsprang. »Wie lange willst du meine Sicht noch mit deiner Präsenz verunstalten, hm?« An Azusa gewandt fuhr er fort: »Ich erkenne den Durst nach Wissen in deinen Augen. Du möchtest eigentlich allem nachgehen, was dich interessiert. Allerdings bist du im Gegensatz zu mir an diesem Ort verwurzelt. Warum hast du dich entschieden, dem Kaiser zu folgen, wenn du andere Interessen hast? War es dir nicht klar? Weshalb fasziniert dich die Person des Kaisers so, dass du deine Vorlieben dafür opferst? Und bitte komme mir nun nicht damit, dass du dich einfach in die Gesellschaft einpferchen wolltest und dachtest, dass es gut gehen würde, weil ihr ja alle hier die gleiche Zuneigung zum Kaiser hin teilt. Das wäre nun wirklich erbärmlich und vermutlich würde ich dir dann am liebsten den Hals umdrehen.« Weil er seine Zeit verschwendet hatte. Masaos Stimme wechselte gegen Ende fast ein wenig harmonisch die Tonlage, was ein wenig makaber herüber kam. Dabei sah er von seinem Standpunkt aus nun zum ersten Mal wieder den Weißhaarigen an. »Erkläre dich.«
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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeSo Mai 28, 2017 5:00 pm

Die andauernde Stille gab Azusa genug Zeit um darüber nachzudenken, was in den letzten paar Minuten geschehen war. So viel Emotionen war er noch nie in so einem kurzen Zeitraum durchgegangen und obgleich er seine Wut letztendlich unterdrücken konnte, hatte sich der Keil, der die Art und Weise wie er sich gab von dem trennte, was tatsächlich in ihm schlummerte gelöst. Beide Seiten liefen ineinander über und es wurde zunehmend schwerer abzuwägen, wie er sich nun verhalten sollte und wie nicht. Abgesehen davon tat es ihm erneut leid, wie er den armen Gôro verunsichert hatte. So etwas hatte der nervöse Assistent – der in Omakleidung nicht halbwegs so befremdlich aussah, wie er es sollte – sicher nicht verdient. Nein. Und wenn Azusa genauer darüber nachdachte, dann war er auch ein sehr starker und entschlossener Mensch. So unsicher und schüchtern er nämlich war, hatte er es doch nicht aufgegeben unter dem Wissenschaftler zu arbeiten und schwache Persönlichkeiten hielten das bestimmt nicht lange aus. Hieß, er hatte es nicht aufgegeben, sofern er zur Arbeit nicht gezwungen wurde. Ein Gedanke, der Dinge in eine völlig andere Richtung lenken könnte, würde Azusa auch nur im geringsten an seine Wahrheit glauben. Das tat er nicht und somit hatte sich diese Sache im Nu erledigt. Der Weißhaarige hatte sich also vorerst wieder größtenteils im Griff. Er hätte sich erleichtert die Hand über die Brust gelegt, entschied sich aber dagegen. Das Herz pochte ihm immer noch in stiller Irritation und davon wollte er sich so bald wie möglich ablenken. Glücklicherweise ergriff der Wissenschaftler wieder das Wort und brachte der Stille ein plötzliches Ende. Azusa fand, dass er sich darüber nicht beschweren konnte und beobachtete wie sein Gesprächspartner sich von der Wand stieß um in langsamen Schritten durch den Raum zu laufen. Fluch und Segen zugleich, wiederholte er die Worte erneut in seinem Kopf. Damit hatte er recht und es war keinesfalls so, als könne der Taira die Fassungslosigkeit des Forschers nicht nachvollziehen. Warum sich jemand freiwillig so etwas antun würde, wäre auch ihm unter anderen Umständen ein Rätsel. In gewisser Weise war es das auch so schon. Ändern tat diese Tatsache jedoch nichts. „Einen Ort, an welchen du gehörst, wirst du so nie finden. Das muss dir sicherlich klar sein.“ Waren die an ihn gerichteten Worte und Azusa hätte protestiert, folge nicht eine längliche Schlussfolgerung seiner Person. Besser so, denn selbst wenn er etwas gesagt hätte, der Taira war sich bewusst, dass er so nie ans Ziel kommen würde. Er hatte es gewusst, noch bevor er in den Dienst getreten war und sicherlich nicht vergessen. Es war ein Fakt, der ihn um genau zu sein nie wirklich allein ließ, da er immer irgendwo in seinem Hinterkopf herum schwirrte. Er lief im Kreis und hoffe er dabei auf Erlösung, wäre es ein unendlicher Irrsinn. Dabei waren seine Worte nicht gelogen – einen Ort, zu dem er gehörte, den suchte er wirklich. Nur hatte er aufgehört zu glauben, dass er existierte. Selbst wenn sein Vater und Großvater noch leben würde. Er war zu anders. Zu ihnen hatte er nie gehört. Auch nicht zu den Taira. Definitiv nicht zur Ariwara Familie, zu seinem Onkel. Und, so sehr er auch vor dieser Tatsache die Augen verschloss, auch nicht zum Kaiserreich. Nicht vollkommen. Noch nicht. Es war aber der Ort, der einer Zugehörigkeit am nächsten kam und das reichte vollkommen aus. Genug um sich zu verpflichten und das eigene Leben einer anderen Person zu reichen. Ja, unter anderen Umständen würde er auf sein jetziges ich herab blicken und es um seine erbärmliche Existenz bemitleiden. Unter diesen Umständen aber hatte er seine Wertlosigkeit akzeptiert. Umschlossen, wirklich. Es interessierte ihn nicht länger was mit ihm geschah, solange er dem Kaiser nützlich war. Dem Kaiser, dessen Wille und Hartnäckigkeit ihn so sehr fasziniert hatte, dass es in eine Obsession ausartete. Diese wich nicht und es war ihm wirklich egal, was mit ihm geschah. Bis auf die seltenen Momente, in denen es ihm doch nicht so egal war und die eine Seite mit der anderen kämpfte. Wobei er stets nicht zögerte den Eigensinn zu ersticken und seine Aufmerksamkeit mit anderen Dingen abzulenken. Azusa traf den Blick des Forschers, der ihn über die Schulter hinweg eines Blickes würdigte, bevor er mit seinem langsamen Tempo durch den Raum fortfuhr. Genau wie mit seinen Worten. Es war nicht so als ob Azusa es nicht so schon bemerkt hatte, doch seine Denkweise schien den Wissenschaftler sehr zu irritieren. Wenn nicht das, dann konnte er einfach nicht verstehen, wie jemand so blöd sein konnte. In den Worten seines Gesprächspartners ausgedruckt. Würde es ihn interessieren, wie andere über ihn dachten, dann hätte das sicherlich weg getan. Einfühlungsvermögen schien seinem Gegenüber nie beigebracht worden zu sein, jetzt wo der Weißhaarige näher darüber nachdachte, aber Einfühlungsvermögen hatte er auch nicht erwartet. Selbst wenn, dann hatte er es auch nicht gewollt. Es war Fehl am Platz, passierten Tragödien doch in jedermanns leben – niemand war dazu in der Lage ein Leben zu führen und dabei komplett unbefleckt zu bleiben. Auch der Mann vor ihm nicht. Für einen Moment fragte Azusa sich, was wohl seine Geschichte war. Ob er überhaupt die Chance erhalten würde, herauszufinden was diese war? Der Wissenschaftler kickte gegen Gôros Stuhl, der augenblicklich aufschreckte. Nur kurz richtete man sich an ihn, bevor die Aufmerksamkeit wieder auf Azusa wechselte und obwohl er das kleinste bisschen Mitleid empfand, hielt er sich aus dieser Angelegenheit raus. Es wurde dem Assistenten immerhin befohlen zu gehen und obgleich der Gänseblümchenmann dem nachging, war Gôro als Einziger in seiner Starre verharrt. „Warum hast du dich entschieden, dem Kaiser zu folgen, wenn du andere Interessen hast? War es dir nicht klar? Weshalb fasziniert dich die Person des Kaisers so, dass du deine Vorlieben dafür opferst?“Azusa ignorierte die ganze Hals-Umdreher-Sache und den makaberen Unterton dieser Aussage indem er sich lediglich auf die ihm gestellten Fragen konzentrierte. Er ignorierte diese Aussage vorerst, gab mit einem Stirnrunzeln jedoch klar zu erkennen, dass er sie weder überhört, noch als einfache Redewendung abgestempelt hatte. Ich folge ihm gerade weil er andere Interessen hat. Gab er wenig später zu. Um meine eigenen zu unterbinden. Auf jeden Fall zu Beginn. Der Kaiser ist ein willensstarker Mann, der genau weiß was er will. Im Gegensatz zu ihm selbst. Seine Ideale sind in gewissermaßen in Stein gemeißelt, er schwankt nicht. Im Gegensatz zu ihm selbst. Ein würdevoller, wahrlich großer, Mann. Mit einem kaum lesbaren Lächeln, breiter als das zuvor, fügte er auch hier ein mutiges Zu Beginn. hinzu. Aber er ist nicht unfehlbar. Sein Ideale sind nicht unfehlbar. Trotzdem sieht er nicht zurück und folgt entschlossen seinem Weg. Seiner Meinung nach begeht er diese Fehler für ein besseres Wohl. Für Revolution. Es ist gerechtfertigt. Seiner Meinung nach. Azusa legte den Kopf leicht schräg und für einen Moment sah er nachdenklich am Wissenschaftler vorbei. Jemand wie ich, der seine Faszination nicht von richtig und falsch unterscheiden kann und wertlos, ja schon... erbärmlich- Spuckte er, beinahe mit genug Missgunst, dass man es Verachtung hätte nennen können. -die Leben seiner Mitmenschen gefährden kann, könnte nie verstehen, wie es ist voller Überzeugung einen Weg zu gehen, der dem Wohl anderer oder nur sich selbst gewidmet ist. Sein Blick wich sogar noch etwas weiter in die Ferne. Nein, ich sollte wahrlich nicht frei entscheiden können. Nicht vollends frei. Deshalb binde ich mich an den Mann, der mich fasziniert hat. Auch weil ich...- Für einen Moment zögerte er, denn was er sagen wollte, war weder ein Zeichen von blinder Loyalität, noch von vollem Vertrauen in die Taten des Kaisers. Ich will sehen, wie weit ihn sein Weg bringt. Wenn ich Glück habe, wie das Ende dieses Weges aussieht. Glück, wenn er nicht im Dienst draufging. Es war also auch Neugierde, die ihn an die Seite des Kaisers trieb. Das und die Tatsache, sich selbst zu verbieten ähnliche Dinge auszleben, wie er es in der Kindheit mit Tieren getan hatte.
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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeSo Mai 28, 2017 7:52 pm

Nun, scheinbar konnte das ganze wörtliche Geplänkel hier doch noch Früchte tragen und interessant werden: Der Shugonin Juunishi wollte seine eigenen Interessen nicht ausleben. Zumindest nicht frei. Nicht offen. Hingegen wollte er sie unterbinden. Ob aus Scham oder aus Angst, das war die Frage. Der junge Mann schien allerdings nicht wirklich von Angst getrieben zu sein und so schrieb der Forscher es einfach einmal der Scham zu. Denn so hörte es sich doch an, oder etwa nicht? Ein junger Mann, der davon sprach, dass er seine eigenen Interessen oder eine gewisse Art an sich unterbinden wollte... Für Masao setzte sich das Puzzle, welches ihn in erster Linie ja überhaupt hierbehalten hatte, langsam zusammen. Ein Charakter, der sich selbst nicht wirklich ausleben möchte - aus welchem Grund auch immer -, war natürlich dazu geneigt, seine eigenen Interessen auf eine andere Person zu projizieren und sie dabei unterstützen zu wollen. So schwankte er nicht. So hatte er feste Ideale, an welche er sich auch richten konnte. Vielleicht auch feste Ideale, um die eigenen darunter zu begraben und zu hoffen, dass sie nie wieder ans Tageslicht kommen würden. Dieser Eindruck wurde noch bestärkt, als der Weißhaarige von sich selbst als erbärmlich zu sprechen schien. Zwar hatte Masao dies zuvor auch getan, doch war es etwas anderes, wenn es über die eigene Person über die eigenen Lippen kam. Ja, es war etwas vollkommen anderes und der Junge war noch nicht fertig. Nein, erst hatte er noch den Kaiser erneut gerechtfertigt, als ob er sich wahrlich an diese eine Person in seinem Leben klammern wollte. Der eine eigene Meinung besaß und diese ohne große Umschweife durchsetzen konnte. Ohne... »-die Leben seiner Mitmenschen gefährden kann, könnte nie verstehen, wie es ist voller Überzeugung einen Weg zu gehen, der dem Wohl anderer oder nur sich selbst gewidmet ist.« ... sich selbst zu entfremden. Der Kaiser hatte Stärke. Der Junge hatte scheinbar Schamgefühl oder in seinem Kopf Vorstellungen, welche ihn dazu animierten, zu glauben, dass er alleine die Gefahr darstellte. Er sollte doch niemals frei entscheiden können. War es ein Selbstschutz? So hörte es sich an. Masao runzelte die Stirn und verschränkte die Arme vor der Brust, während er den jungen Mann vor sich nachdenklich anstarrte.
Es erinnerte ihn an eine andere Person, die sich selbst einer Faszination verschrieb und sie dennoch verdrängen wollte. Die aber daraufhin die eigene Person glorifizierte und als Retter darstellte. Masao verengte die Augen leicht, was jedoch dieses Mal nicht bedrohlich gemeint war. Ja, da hatte es eine Person gegeben, welche die Gesellschaft auch nicht gefährden wollte und sich stattdessen dazu verschrieb, ihr zu helfen. Vermeintlich... zu helfen. Die selbst nicht begriff, dass sie dadurch zum Psychopathen wurde, der vielleicht einmal gute Absichten gehabt hatte. Ja, Masao musterte den jungen Mann vor sich nachdenklich. Nachdenklich, da diese Augen ihn an sich selbst erinnerten - er war schließlich nicht dumm. Er musterte ihn aufgrund diesem Funkeln. Musterte ihn aufgrund des Wissensdurstes. Musterte ihn, da er sich selbst aus Scham oder sei es auch Angst - irgendein tief verwurzelter Grund scheinbar - die eigene Mündigkeit nahm und seine Faszination und Glorifizierung auf eine andere Person übertrug. »Was sollte an deinen Interessen so schrecklich sein, dass du sie unterbinden musst?« Im Gegensatz zu denen für viele vielleicht aufreibende Gedanken, war die Stimme des Forschers ruhig und deutlich zu vernehmen. In ihr lag weder Missgunst noch irgendein anderes negatives Gefühl. »Du willst lernen und Neues erfahren. Daran ist nie etwas schlecht.« Er würde ihn nicht aus den Augen lassen, diesen Jungen. Das hatte er gerade beschlossen, denn er erinnerte ihn viel zu sehr an eine gewisse Person. Eine Person, welche man vielleicht schon deutlich früher hätte stoppen sollen aber am Ende zu spät kam. Auch für die Folgen, die diese Person auf der Erde hinterlassen hatte. Ja, diese Entwicklung, die hier von statten gehen könnte, war Masao wirklich einmal nicht egal. Natürlich wäre es auch interessant, alles Mögliche über den Jungen zu erfahren und es würde ihm tatsächlich einen Heidenspaß machen, die wahre Persönlichkeit darunte herauszukitzeln. Warum auch nicht? Es gab bestimmt auch noch mehrere Gründe: Da wären der Rang,
die damit verbundenen Informationen und Insider-Taktiken, sowie das Kekkei Genkai. Ja, aus vielerlei Gründen wäre der Bursche interessant. Masao winkte gedanklich ab - weg mit diesem Akt der Selbstaufopferung. Das war ja kaum auszuhalten. »Es ist gefährlich deine eigenen Interessen zu verdrängen. Du glaubst zwar, das würde dir über kurz oder lang helfen, aber das ist nur etwas, was Schwachsinne glauben. Es wird dir nicht helfen, wenn du dich deines freien Willens beraubst. Irgendwann bricht es aus dir heraus und je nachdem, was und wie du es verdrängst, endet das entweder in deinem Unglück oder in dem Unglück der Gesellschaft um dich herum. Auf irgendeine Art und Weise wird es schief gehen - dabei muss nicht einmal Blut im Spiel sein. Es ist einfältig, dass du so denkst, aber ich wiederhole mich heute zu oft - tch. Dummerweise gibst du mir allerdings stets Gründe, dies zu tun. Du bist meiner Gegenwart eigentlich nicht würdig, Taira Azusa.« Leicht rümpfte Masao die Nase, schüttelte dann jedoch den Kopf und hob den rechten Zeigefinger. »Du flüchtest dich in eine andere Person. Aber keine Person ist falsch, hat sie doch irgendwo - in manchen Fällen bedauerlicherweise - ihre Rechtfertigung erlangt. Eine Faszination ist nicht falsch, nur weil du denkst, dass andere es für falsch halten. Was willst du schon? Sperrst du Leute ein und folterst sie? Macht es dir Spaß, andere leiden zu sehen? Das ist die Welt. Mir ist es mehr oder weniger egal, was du tust oder machst, so lange du mir damit nicht in die Quere kommst. Armselig und äußerst kritisch wird es nur, wenn du alles in dich hineinfrisst und nicht damit umgehst. Irgendwann bricht es aus jedem heraus. Lerne also, dich selbst in den Griff zu bekommen und damit...« Masao rollte die Augen. Er sollte diesem Möchtegern-Verteidiger des Kaisers einfach seinen Rücken zukehren und verschwinden. Manchmal fragte sogar er sich, was ihn für ein Teufel ritt »... für dich selbst zu handeln. Bei allen Kami, es ist schrecklich, wenn sich ein Individuum so anstellt wie du.« Wahrlich. Masao war nicht abgeneigt von allen möglichen Gräueltaten - abgesehen von einem bestimmten Fall - und es interessierte ihn auch nicht, wie schrecklich andere Menschen eine Faszination fanden. Das ging sie nichts an und er machte sich sowieso nichts aus anderen. Dabei war er vermutlich auch in der Hinsicht zumindest "weltoffener". Entsprechend schulterzuckend hatte er diese Thematik auch im Ton angerissen, als er meinte, es sei daran nichts schlecht. So war es ja auch. Große Güte.
»Wieso solltest du diese Faszination vor anderen verstecken müssen? Was ist es für eine Faszination? Da du von gefährden sprichst, sollte es auch etwas dementsprechendes sein. Von mir aus kannst du es mir auch zeigen, wenn dir die Worte schwerfallen - da ich ja sowieso einmal hier bin.« Es war der gleiche, halbherzige Ton, als ob es nichts schlimmes wäre. Und tatsächlich konnte der Junge es ihm zeigen. Entweder würde Masao sich wehren und etwas verhindern, andererseits hatte er sowieso eine sehr hohe Schmerzgrenze, zu welcher er erst etwas wahrnahm. Andererseits interessierte es ihn aber auch wirklich. Demnach sah er den jungen Mann nun fordernd an.
Währenddessen hatte Gôro geschluckt und Azusa zugenickt. »D-D-Da ist w-wirklich... b-b-bestimmt nichts schlimmes d-d-dabei, Taira-San... u-und es... e-es ist in O-Ordnung. Ich... glaube an sie!« Letzteres huschte dem Assistenten so schnell über die Lippen, als ob es ihn einige Überwindung gekostet hätte, den mehr oder weniger ganzen Satz auszusprechen. Dann verneigte er sich knapp und würde sich an die Füße von Gänseblümchen heften. Masao wäre also mit dem Shugonin Juunishi alleine.
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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeSo Mai 28, 2017 10:52 pm

Mit welchen Dingen Azusa auch immer gerechnet hatte – das hier gehörte nicht dazu. Es lag nichts schlimmes in seiner Faszination? Er konnte sie ansprechen, ja sogar mit Taten erläutern? Azusa war nicht überrascht, nein, er war geschockt und das drückte die Sache milde aus. Er hatte ungläubig die Augen weit aufgerissen und das allgegenwärtige Lächeln seinerseits hätte genauso gut nie da gewesen sein können, so schnell wich es ihm von den Lippen. In seinen Zügen lag nichts kontrolliertes mehr, dazu war er schlicht und ergreifend zu verwirrt. Was die Konversation in diese Richtung geleitet hatte war ihm ein Rätsel. Das war es, bis er realisierte zu viel von sich preis gegeben zu haben. Zu unbedacht, um nicht zu sagen bereitwillig. An jeder vergangenen Stelle hätte er einen Schlussstrich ziehen können. Niemand hätte ihn davon abgehalten – man hätte es sogar situationsbedingt freudig entgegen genommen. Aber das hatte er nicht. Und nun? Was auch immer die Situation war, in der er sich gerade befand, er konnte sie nicht länger einschätzen. Von Kontrolle war gar nicht zu sprechen. Der Körper des Shugonin Juunishi war sichtlich erstarrt, als er wortlos den Blick seines Gegenübers erwiderte und hoffte aus diesem schlau zu werden. Seine Hoffnung stellte sich als nutzlos heraus und Azusa war erneut mit seinen Gedanken allein. In der Stimme des Wissenschaftlers hatte weder Verachtung noch sonstige Missgunst mitgeschwungen. Was dies betraf noch nicht einmal Verurteilung. Da war gar nichts. Als verstünde er nicht, weshalb Azusa sich überhaupt den Kopf darüber zerbracht. Es war nichts schlimmes dabei, Gefallen daran zu finden, wie Menschen litten? Sein Gegenüber machte es zumindest sehr deutlich klar, dass es ihm egal war, solange man ihm dabei nicht in den Weg kam. Azusas Lippen öffneten sich einige Male, ohne das er dabei je einen Laut gemacht hätte und nach dem letzten Mal presste er sie zu einem dünnen Strich. Das war nicht was sein Vater ihm gesagt hatte, war nicht was sein Großvater ihm gesagt hatte oder was jeder andere sagen würde, täte man ihm gegenüberstehen und es war schon gar nicht was man sagen sollte, entschied der Taira in leiser Panik. Gefallen daran zu finden, wie ein Knochen bricht und in fleischiger Wunde durch die Haut sticht, den Schmerz im Gesicht einer Person zu sehen, das knackende Geräusch während es passiert, die Augen auf Halbmast einer Person, die dem Tode nahe steht oder die aufgerissene Starre in ihnen, hatte man den Menschen nur stark genug erschreckt, das frische Blut aus einer Wunde fließen zu sehen, die Wunde breiter aufschlitzen zu wollen um mehr von der Flüssigkeit zu produzieren- All das sollte in Ordnung sein? Das war es nicht, so hatte es ihn die Gesellschaft gelehrt, so hatte er es sich selbst gelehrt und wusste der Wissenschaftler überhaupt wovon er da redete? Oder glaubte er Azusa wäre mit weniger zufrieden? Ein Blick in sein Gesicht widerrief diesen Gedanken – er wusste genau von was er da sprach und dennoch war da kein bisschen Verurteilung zu erkennen. Verwirrt zu sein war für den Gemütszustand des Shugonin Juunishi eine Untertreibung. Er verstand es einfach nicht. Wie der Wissenschaftler nur so halbherzig reden konnte und wie sehr ihn dieses Verhalten mitnahm. Unsicher kaute Azusa sich auf der Unterlippe herum. Seine Augen schweiften dabei abwägend durch den Raum, als sei er sich nicht sicher, was er aus dieser Situation machen sollte. Das war er auch nicht und zur Abwechslung war dies klar und deutlich zu erkennen. „Wieso solltest du diese Faszination vor anderen verstecken müssen?“ Hallten die Worte erneut in Azusas Kopf und er verzog ungeniert das Gesicht. Seine Faszination erklären? Konnte er das überhaupt? Die Handflächen des Weißhaarigen waren bereits nass vor Schweiß, da half es auch wenig, als er sie an seinem Umhang abzuwischen versuchte. Unter dem fordernden Blick seines Gegenübers fühlte er sich seltsam ertappt. Nackt sogar, als könne er nichts mehr verbergen. Dafür war es ohnehin zu spät, er hatte ja viel zu viel von sich preis gegeben und die Folgen lachten ihm nun schadenfroh ins Gesicht. Für einen Moment dachte er darüber nach, was das bedeutete. Ob er sich öffnete weil die Abwesenheit von Verurteilung es leichter machte oder weil er es insgeheim wollte. War es beides? Oder doch nichts von beidem. Die Stille die sich im Raum breit gemacht hatte, dauerte beinahe zu lange an. Es gab keine Anzeichen dafür, dass sie vorzeitig gebrochen werden würde. Hieß, bis Gôro sich stotternd zu Wort meldete und den Weißhaarigen damit so sehr überraschte, dass ihm glatt der Mund auf klappte. Besonders der letzte seiner Sätze überrumpelte Azusa und für einen Moment blieb er einfach nur deshalb still, um nicht selbst in kaum verständliches Stottern auszubrechen. Das würde Dinge nur noch unangenehmer machen – mehr als sie es sowieso schon waren. Gôro verneigte sich knapp und lief zum Gänseblümchen-Mann, der anscheinend die ganze Zeit über brav auf ihn gewartet hatte. Während er das tat, war Azusa beschäftigt damit zu verkraften, dass es Menschen wie Gôro durchaus gab. So selten seine Art auch war. An jedem anderen Tag hätte er amüsiert darüber gelacht, wie der Assistent doch viel besser in den friedliebenden Taira Clan passen würde, als er selbst. Es wäre tatsächlich ein Stück weit witzig gewesen. Das war es momentan kein bisschen, eher im Gegenteil und der Shugonin Juunishi gab sein bestes um das Gesicht nicht erneut zu verziehen. Stattdessen nickte er Gôro, immer noch verblüfft, zu. Ob zum Abschied oder aus Dankbarkeit war ihm selbst nicht ganz schlüssig, so konnte der Assistent es als entweder oder sehen und es machte dem Weißhaarigen nichts aus. Nachdem er und der Gänseblümchen-Mann verschwunden waren, starrte Azusa noch immer an die Tür. Sein Blick war kaum gefasster als davor und er riss ihn auch nicht davon weg, als er endlich zu sprechen begann. Ich glaube nicht, dass das.... eine gute Idee wäre. Murmelte er, fast wie benommen und froh darüber, dass Gôro ihn nicht länger sehen konnte. Es war als falle eine Last von seinen Schultern und es ließ ihn realisieren, dass er vor dem unsicheren Assistenten einen guten Eindruck hatte bewahren wollen. Mit einem letzten, langen Blick in Richtung der Tür, drehte Azusa endlich den Kopf und wandte sich wieder dem Wissenschaftler zu. Der Konflikt, ob er nun reden sollte, oder nicht, war deutlich in seinem Gesicht zu sehen, besonders als er die Hand hob um an den Fingernägeln zu beißen. Eine schlechte Angewohnheit, von der er überhaupt nicht wusste, sie zu haben. Bis jetzt. Er sollte wirklich nicht weiter auf dieses Thema eingehen, dachte Azusa mit wachsender Panik und Unsicherheit. Nicht jetzt, nicht hier, auch nirgendwo anders. Gleichzeitig wollte er näher darauf eingehen, denn niemand anderes war jemals so nahe an sein unterdrücktes Ich gekommen und fand es trotz allem nicht weiter schlimm. Es war ungewohnt. Interessant, in gewisser Hinsicht. Es war neu. Und er würde lügen, würde er sagen seine Finger zuckten nicht bereits in leiser Vorfreude. Hatte er also seine Entscheidung getroffen? Konnte er es überhaupt über die Lippen bringen? In einem Versuch die neue Stille zu beenden fand Azusa, als er den Mund öffnete um sich zu erklären, dass es wirklich nicht möglich war die richtigen Worte zu finden. Um nicht zu sagen, unmöglich. Prompt schloss er den Mund wieder und runzelte irritiert die Augenbrauen. ...wenn Sie tief genug schneiden um Blut zu zeigen. Sagte er leise, mit weit geöffneten Augen. Es kostete ihn sichtlich Konzentration überhaupt etwas zu sagen und ins Detail ging er danach auch nicht. Was er meinte war, würde der Wissenschaftler sich selbst eine blutende Wunde zufügen. Dann können Sie es sicherlich... sehen. Es half alles nichts und Azusa verzog anhand seiner eigenen Worte, erneut, das Gesicht. Er krümmte die Nase und zog die Mundwinkel nach unten, als empfinde er jegliche Ablehnung die er beim Wissenschaftler nicht finden konnte selbst. Wenn ich es tue, schneide ich zu tief. Fügte er trotz allem hinzu und tat einen langsam Schritt näher auf seinen Gesprächspartner hinzu. Der Blickkontakt, den er während seiner Worte gemieden hatte, wurde wieder aufgebaut, nachdem er einen prüfenden Blick durch den Raum und noch einmal zur Tür geschickt hatte. Was zur Hölle machte er nur hier? Azusa atmete tief durch die Nase ein und entließ ihn mit einem schweren Seufzen. Niemand würde ihn hier in diesem Hinterzimmer stören, aber es wäre ein verdammt mieser Witz des Schicksals, würde er tatsächlich hier, an einem Ort der dem Kaiser ehrte, jemandem eine seiner Seiten zeigen, die er versuchte hatte zu verdrängen. In einem Glücksfall würde der Wissenschaftler nun den Kopfschütteln, ihn für verrückt erklären und aus dem Gasthaus stürmen. Schon gar nicht sich verwunden und das stark genug um Azusa am Rad drehen zu lassen. Nein, das war nicht möglich. Die schiere Unmöglichkeit der Sache, brachte wieder ein wenig Selbstbewusstsein in seine Züge und wenig diskret atmete er erleichtert aus.
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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeMo Mai 29, 2017 1:44 pm

Zum ersten Mal in dieser anfangs erzwungenen Konversation schien der Shugonin Juunishi seinem jungen Alter entsprechend zu handeln oder vielmehr zu reagieren. Masao schätzte den jungen Mann, der überrumpelt wurde, vielleicht maximal auf siebzehn Jahre. Eher jünger. Es war nur logisch, dass er sich überrumpelt fühlte, hatte die Gesellschaft doch die ganze Zeit über dafür gesorgt, dass er sich selbst vergrub und wartete, bis alle weg waren. Alle weg waren, die ihn hätten ansehen und anklagen können. Vielleicht wäre er Jahre so auf dem Grund eines Loches gesessen und hätte gewartet. Vielleicht hätte es Jahre gedauert, ehe sein Innerstes zu klettern begonnen hätte. Fakt war: Irgendwann hätte er Hunger bekommen. Hunger darauf, er selbst zu sein. Entweder in jener zweifelhaften Gesellschaft oder im Kampf. Es wäre herausgebrochen und hätte ihn entweder ins Loch zurückgestoßen oder aber in ein anderes - vielleicht immerwährendes - geworfen. Es hätte ihn wahnsinnig gemacht, langsam von innen heraus aufgefressen, bis nichts mehr von dem Menschen übrig gewesen wäre. Ja, das war der gemeine Fall, aber noch nicht der Schlimmste. Er hätte sich nämlich daran erinnert und sich vielleicht am Ende selbst umgebracht - so, wie er geklungen hatte, wäre das mit Sicherheit keine allzu weit entfernte Option. Der schlimmste Fall wäre, dass er seinen eigenen Sinn verlieren und blind agieren würde. Man müsste ihn jagen und am Ende wie ein erbärmliches Tier erlegen. Wie ein tollwütiger Hund. Aber hatte der Weißhaarige denn wirklich dieses zweifelhafte Potential? Es blieb abzuwarten, was sich als seine Fantasie und Neigung herausstellte. Was er insgeheim tun wollte, während er auch jetzt um Fassung rang. Fassung darüber, dass er - Masao - sich nicht darum scherte, ob der Abgrund des Jungen nun finster und hoch war, oder eher der Beginn einer abfallenden Ebene, die langsam in die Verdammnis führte, mal geschwollen ausgedrückt.
Und wiederum dieses Ausdrücken schien dem jungen Mann Probleme zu bereiten. Probleme, da er es natürlich nicht gewohnt war, dass man ihn frei heraus darauf ansprach - wie denn auch? Wobei Masao sich fragte, ob man bei Shugonin Juunishi nicht ein Auge auf dergleichen werfen sollte. Wäre er jemals so dumm, ein Kaiser zu sein und entsprechende Schritte - so bedauernswert erbärmlich sie auch wären - in die Wege zu leiten, so würde er zumindest das sicherstellen: Den psychischen Zustand seiner Angestellten. Seiner Diener. Seines Reiches Futters. Zwar konnte man dergleichen gut verbergen, wie sich vor ihm gerade scheinbar herausstellte, aber man musste nur die entsprechenden Hebel in Bewegung setzen. Typische Vorkehrungen treffen. Ein Kind, dass hinfiel. Eine Frau, die mit entsprechenden Körperhaltungen ablenkte. Eine blutige Szene - gegebenenfalls mit Hilfe von Genjutsu, kannte sich der Anwärter des Postens nicht damit aus. Ach, es gab so eine Fülle von Möglichkeiten. Wurden Rekruten denn wirklich so sehr gebraucht, um gegen alles mögliche vorzugehen? Falls ja, so schien es jemand entweder eilig oder bitter nötig zu haben. Vielleicht beides. Masao machte gedanklich den Vermerk, es noch einmal aufzugreifen. Und das genau im richtigen Moment, denn im nächsten wurde er bereits gefordert. Keine gute Idee hieß es erst. Es musste folglich etwas "dunkleres" sein, wie er bereits angenommen hatte. Wieder Schweigen. Unsicherheit. Dann die passive Aufforderung. Tief genug schneiden, so drückte er es aus. Tief genug schneiden, um Blut zu zeigen. Masao hob eine Augenbraue, während die Iriden des Taira sich deutlich vom Weiß der Augen umrahmt abzeichneten. Vermutlich glaubte er gerade kaum, was er da sagte. Er könne es sehen, hieß es. Er würde zu tief schneiden - womit eindeutig überliefert wäre, um welch Obsession oder Faszination es sich handelte. Blut. Es war Blut, konnte es doch nichts anderes sein. Die Faszination des Blutes, welches man an anderen Menschen sehen wollte. Man wollte sehen, wie sie Schmerzen erlitten. Man wollte den roten Lebenssaft aus ihren Gliedmaßen heraussickern sehen, wie kleine rubinrote Perlen. Perlen wie die Schmuckstücke, die gemeinsam das Leben des Betroffenen bildeten. Nun. Vermutlich wollte der Junge es auch nicht nur sickern sehen, sondern vielleicht auch sprühen. Demnach würde er wohl wahrlich zu tief schneiden.
Dennoch zuckte Masao nicht einaml mit der Wimper, als er zu dem Wakizashi griff, welches er stets am Gürtel trug. Seine Miene war vollkommen neutral und unbeeindruckt, als das Metall im fahlen Licht schwach aufblitzte. Ohne zu zögern setzte er mit der Linken an seinem rechten Unterarm an, dessen überdeckende Kleidung er achtlos nach hinten schob. Es war ganz dem Sinne nach: Wenn es weiter nichts ist.... Da sein linker Arm praktisch nicht aus "körperlichem" Material bestand, würde er bedauerlicherweise kein vollkommenes Blutbad an beiden Armen anrichten können, um die Reaktion zu sehen, doch schnitt er absolut nicht oberflächlich. Nein, Masao schnitt tief, was er wenig später wieder mit Verband verbinden müsste. Aber das war ihm egal. Ohnehin blieb sein Gesicht einfach vollkommen reglos, als das Fleisch an der Stelle des Körpers geteilt wurde. Er empfand keine großen Schmerzen dabei. Es kribbelte vielleicht und es zog. Aber es waren keine Schmerzen, die ein "normaler" Mensch empfinden würde. »Das dürfte nicht zu oberflächlich sein - ah, da kommt es schon.« Schulterzuckend nahm er das Wakizashi wieder vom Arm, dessen Klinge nun ebenfalls leicht blutig war. Natürlich war es keine lebensgefährliche Wunde oder dergleichen. Daher war es für ihn auch nichts schlimmes. Genau genommen war es nicht mehr als der kleine Bestandteil eines Handlungsvorganges. Es war das, was er erfüllte, wenn er im Gegenzug dafür Informationen bekam. Und an dieser Stelle bekam er sie ja. Er würde sehen, wie der Shugonin Juunishi darauf reagierte und wie tief jene Abgründe vielleicht wirklich waren. Gleichsam bedeutete das auch, seine volle Aufmerksamkeit auf den Weißhaarigen zu richten, insofern dieser unberechenbar wurde und zu anderen "Tätigkeiten" neigen würde. Generell stempelte er ihn schon jetzt als unberechenbar ab, denn das Hervorquellen von Blut konnte einer betroffenen Person den Verstand rauben. »Wir sind hier in einer geschlossenen Umgebung und je nachdem, wie hier sonst verkehrt wird, werden die Besitzer des Gasthauses wohl auch an einiges gewohnt sein. Huh.« Masao hob den verletzten Arm und schob sich die Wunde vors Gesicht. Mit Absicht, denn nun war sie nicht mehr direkt vor dem zweiten Paar gelblicher Augen im Raum. Das Blut begann seinen Arm hinunter zu fließen und tropfte einzeln auf den Boden unter ihnen. Masao wartete einen Augenblick, dann streckte er seinen Arm nach vorn. »Das ist es, was dich interessiert. Das ist es, was du zu verbergen suchst. Wie schlimm ist es gerade? Möchtest du weiter machen? Falls ja, so frage ich mich, wie irgendjemand denkt, dich als Fußsoldaten gebrauchen zu können. Sobald du ein Tröpfchen Blut siehst, könntest du unberechenbar werden.« Der Forscher grinste, was mit großer Sicherheit deutlich fehl am Platz wirkte. Er mochte unberechenbare Dinge, deren Grundlagen und Regeln er feststellen und untersuchen konnte, damit sie für ihn nicht mehr unberechenbar waren. Experiment Taira Azusa hatte somit begonnen.
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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeMo Mai 29, 2017 10:22 pm

War Azusa sowieso schon baff, nahm das in den nächsten Sekunden nur noch zu. Seine Erleichterung verwandelte sich in Entsetzen, denn der Wissenschaftler zögerte nicht einmal, bevor er an sein Wakizashi griff und es mit neutralem, ja gar unbeeindrucktem Blick an den rechten Unterarm drückte. Hatte er wirklich vor sich zu schneiden? Dabei war er sich so sicher gewesen mit seinen letzten Worten eine Grenze überschritten zu haben. Nun war der Punkt, an dem sein Gegenüber sich fassungslos die Haare raufen sollte und wortlos, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würden, das Zimmer verließ. Zumindest hatte Azusa gehofft, dass es so enden würde. Es wäre besser so. Für ihn, für den Wissenschaftler, für jeden. Das schien aber nicht der Fall zu sein – schien nicht zu passieren und diese Tatsache trieb Panik in die Brust des Jüngeren. Fast öffnete er den Mund um den Wissenschaftler doch noch davon abzuhalten. Es wäre das Schlauere gewesen, das einzig Richtige. Er fand aber, dass wie zuvor, kein einzige Wort über seine Zunge rollen wollte. So sehr diese Situation auch unterbunden werden musste, und das musste sie Azusas Meinung nach dringend, war es vergebens sich dagegen zu wehren. Er konnte es nicht. Denn auch wenn er sehr genau wusste, was es bedeutete, dieser Faszination freien lauf zu lassen, wusste das hier, auch wenn man ihn nicht stören würde, ein sehr mieser Ort dafür war, so wollte er es dennoch sehen. Wie man die Klinge über die Haut zerrte und sie in zwei teilte. Wie das Blut aus der Wunde sickerte und zu Boden tropfte, wenn nicht sogar floss. Bekam er so etwas gleich zu sehen? Diese Ungewissheit war genug um Azusa davon abzuhalten auch nur irgendein Wort von Abbruch zu murmeln. Es war genug um seine Neugierde zu schüren und sein Interesse zu wecken und es war definitiv genug um seine Rationalität abzuschalten. Ja, zurückblickend fand er, dass ihn die Folgen gar nicht mehr kümmerten. Er zwang hier ja niemanden etwas zu tun, der Wissenschaftler schien von seiner Aufforderung nicht gestört. Selbst wenn, dann zeigte er davon nichts und Azusa klammerte sich an diese Abwesenheit von Verurteilung um sein Verhalten zu rechtfertigen. Auch wenn er wusste, dass er diese Seite an sich niemandem zeigen sollte. Es war immerhin nicht nur eine Faszination sondern auch eine Schwäche. Sie machte ihn unbedacht, zu nervös. Zeit um weiter darüber nachzudenken, hatte er allerdings nicht. Selbst wenn er sie gehabt hätte, letztendlich wäre es das gleiche Resultat. Dieser Mann hier vor ihm, Kuroreiki Masao, war wirklich seltsam. Mehr als seltsam, er war erschreckend anders. Dieser Gedanke huschte dem Taira durch den Kopf als er dabei zusah, wie sein Gegenüber sich mit reglosem Ausdruck den Arm aufschlitzte. Wortwörtlich, denn oberflächlich war der Schnitt keinesfalls. Er war tief genug um die Haut voneinander zu spalten und es dauerte nicht lange, bis die rote Flüssigkeit nach oben blubberte. Ja, tief war die Wunde wirklich und Azusa hätte mit Freude darüber gerätselt wie wenig Schmerz in den Zügen des Wissenschaftlers zu sehen war, wäre er nicht damit beschäftigt auf dessen Arm zu starren. Die Augen des Weißhaarigen weiteten sich, ein wahnhafter Schimmer in ihnen zu erkennen und ein breites Grinsen begann an seinen Mundwinkeln zu zerren. Ja, er war wirklich froh das Gôro nicht hier war um diese Anblick mitanzusehen. Ein flüchtiger Gedanke, der ihn wenig von der Situation vor seinen Augen ablenkte. Wahrlich wenig, wenn man bedachte, dass die Finger des Shugonin Juunishi unbewusst an den Griff seines Katana geglitten waren, als gehören sie nirgendwo anders hin. Der Wissenschaftler sagte etwas, doch Azusa bekam es in seiner Trance nicht mit. Was er mitbekam, war das sein Gegenüber den Arm hob und drehte, sodass die Wunde nicht länger für ihn sichtbar war. Für eine Sekunde kehrte die Rationalität zurück in die Züge des Taira. Dann verschwand sie, zusammen mit den gelben Augen in Richtung des Bodens, wo das Blut hin tropfte. Der Griff um das Katana wurde stärker und Azusa erinnerte sich prompt an den Grund, warum er Training mit scharfen Waffen zusammen mit anderen mied. Eines Schürfwunde war faszinierend, klar, aber damit kam er zurecht. Mit dem hier? Weniger. Davon abgesehen, dass er nicht damit gerechnet hatte überhaupt Blut zu sehen – umso weniger hatte er damit gerechnet, dass der Wissenschaftler so tief schneiden würde. Gerade deshalb hatte er ihn doch gewarnt, er mache es lieber selbst. Damit die Wunde eben nicht tief war. Der Shugonin Juunishi kippte den Kopf zur Seite, während er sich nebensächlich über die Lippen leckte. Sein Herz hatte inzwischen begonnen ihm forsch gegen den Brustkorb zu hämmern und seine Finger zitterten mit dem Wunsch, tiefer zu schneiden. Mehr zu sehen. Wenigstens näher heran kommen. Näher. Azusa ließ keine Zeit verstreichen und tat einen eleganten Sprung in Richtung des Wissenschaftlers. So weit entfernt hatte er gar nicht gestanden, aber er wollte schnell sein, schnell näher heran treten um besser sehen zu können. Das erreichte er auch, mit einer Schnelligkeit die für ungeschulte Augen eher Teleportation glich, als einem großen Schritt nach vorn. Das Katana zog er nicht aus der Schwertscheide, landete aber in Zeit um zu sehen, wie der verletzte Arm ausgestreckt wurde. Amüsiert beäugte er die klaffende Wunde und schnaufte in einem kurzen Lachen. Seine Hand löste sich vom Schwertgriff und er zuckte knapp mit dem Arm, woraufhin aus dem Versteck seines Ärmels ein Kunai zwischen den Fingern erschien. Die andere Hand hob er dabei um sie ungeniert in die offene Wunde zu stecken. Mittel- und Zeigefinger um genau zu sein, mit welchen er ungehindert in der Wunde herum bohrte um noch mehr Schaden anzurichten. Mehr Blut zum quellen zu bringen. Die warme Flüssigkeit klebte ihm an der Haut, als er die Hand zurück zog und in einer flüssigen Bewegung die andere mit dem Kunai hob. Während er all das tat, erklang die Stimme des Wissenschaftlers erneut. Azusa könnte unberechenbar werden? Unberechenbar. Das Wort brachte ihn dazu heiser aufzulachen, ehe er es hätte verhindern können. Nein, seiner Meinung nach war er noch recht kontrolliert, denn er war erst nach Zögern in die Richtung des Älteren gesprungen, er hatte erst nach Zögern das Kunai gezückt und, zugegeben, nach weniger langem Zögern zwei Finger in die Wunde gebohrt. Letztendlich machte es, bei näherer Überlegung aber doch keinen so großen Unterschied mehr, denn er würde sicherlich ohne Zögern dieses Kunai in den Arm des Wissenschaftlers bohren - sofern man ihn nicht davon abhalten wollte. Seine freie Hand griff nach dem blutenden Arm, sodass sein Daumen sich in die Wunde drückte als er den bewaffneten Arm nach oben schnellen ließ um so viel Wucht wie möglich zu erlagen. Wägte er es ab den Arm abzutrennen? Vielleicht. Wahrscheinlich. In seinem Grinsen fletschte er die Zähne, die er auch noch fest zusammenbiss als Worte endlich über seine Lippen kamen. In einer Auseinandersetzung mit dem Feind ist es egal, ob ich ihn aufschlitzen will, nein, es ist sogar erwünscht. Sagte er, ohne den Fehler seiner Worte zu erkennen. Und jetzt gerade ist es egal, weil- Für einen Moment hielt er inne, ein Moment indem er wahrlich danach aussah, als erinnere er sich wieder daran, was er tun durfte und was nicht. Was laut Gesetz und Gesellschaft in Ordnung war und was nicht. - nun es interessiert mich ohnehin nicht mehr. Gab er mit wildem Ausdruck zu. Die goldenen Ketten, die an seinem Umhang befestigt waren klirrten, als sein Arm mit der Absicht zu treffen nach unten schnellte – das Kunai in seinen Fingern ein verschwommenes Grau in der plötzlichen Bewegung.
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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeMi Mai 31, 2017 10:48 am

Ein Funkeln. Erst scheinbar fassungslos, dann wahnhaft. Ein Sprung. Erst die Zurückhaltung, dann die feine Bewegung. Vieles spielte sich gerade in dem jungen Mann ab, der alsbald seinen Blick nicht mehr vom Blut wenden konnte. Der geradezu davon angezogen wurde, um der roten Flüssigkeit nicht zum ersten Mal zu verfallen. Nein, es war gewiss nicht das erste Mal. Alleine deshalb, weil der Taira bereits zuvor davon gesprochen hatte, Leute nicht gefährden zu wollen. Weil er sich davor bereits zusammenreißen hatte wollen und vermutlich gehofft hatte, Masao würde diesen Schritt nicht wagen. Diesen Schritt, der für ihn eigentlich nichts Neues war und mit nichten das Schlimmste, was er in den Augen anderer seinem Körper bereits angetan hatte. Letzteres wiederum war aber auch nicht das Schlimmste, was sein Körper jemals hatte ertragen müssen. Von daher machte es ihm wirklich nichts aus. Es war ein guter Tausch. Er schnitt sich auf und konnte dafür das Geheimnis des Shugonin Juunishi erkunden, welches dieser so sehr hatte hüten wollen. Derweil war sich der Forscher jedoch bewusst, dass er aufpassen musste. Die meisten Individuen, welche dem Wahn verfielen, wurden dadurch unberechenbar. Gerade, wenn sie sich nur vollkommen darauf konzentrieren wollten, eben diesen Wahn auszuleben. Nichts anderes mehr zu sehen. Nichts anderes mehr wie in diesem Fall das Blut. Nichts anderes mehr wie die Farbe Rot. Rot, das sein Gegenüber so sehr faszinierte, dass es angesprungen gekommen war. Und nicht nur das. Nein, man nahm die Finger, brachte sie dem ausgestreckten Arm näher. Brachte sie näher und schien schier in der Wunde zu wühlen, als ob man hoffte, irgendetwas Körperliches zu zerstören und herauszureißen.
Masao verzog seine Miene keineswegs, sondern blickte weiterhin den Weißhaarigen an. Wollte ihn ergründen und seine eigene Neugierde stillen. Zunächst schein er wild herum zu wühlen, ohne wirkliches Ziel - abgesehen von dem Ziel, möglichst viel Schaden anzurichten. Dabei ging er allerdings nicht systematisch vor, wollte einfach nur den Schmerz erreichen oder damit spielen. Es war demnach kein Angriff, sondern vielmehr ein wahnhafter Akt, dem der Akteur sich vollkommen unterwarf. Nein, vollkommen darin aufgehen wollte. Das war es also? Die Faszination des Blutes? Nein, da war mehr. Dieser junge Mann wollte Leid sehen und er wollte Leid verursachen - dass er sich dabei wie ein blutrünstiges Tier aufführte, war ihm egal. Es war wie der Wolf im Schafspelz, befand Masao. Legte er ihn ab, wurde er zu einem möglichen Monster. Nein, es war kein Wunder, wenn man diese Seite an sich selbst verstecken wollte - sei sie in gleichem Zug auch noch so interessant. Masao runzelte lediglich die Stirn, als ein heiseres Auflachen ertönte. Ein Auflachen, das sich jedem Verstand erbarmte. Dann, kurz darauf, zuckte der Arm und ein Kunai kam hervor. Ein Kunai, welches sich mit zielsicherer Genauigkeit in seinen Körper bohren wollte, da war sich der Forscher sicher. Das Aufschlitzen des Feindes wäre egal. Seine Gründe wurden ihm egal.
Masao hatte sich bewusst in Zurückhaltung geübt und den Jungen einfach machen lassen. Er hatte den natürlichen Lauf der Dinge sehen wollen. Sehen wollen, wie der Junge reagierte und mit dem Fließen von Blut umging. Das Ergebnis war, dass er überhaupt nicht damit umgehen konnte. Dass er vollkommen unberechenbar wurde, insofern man nur die ruhige Person von zuvor erkannte. Die ruhige Person, die allerdings sehr viel uninteressanter war als das, dessen Zeuge Masao nun wurde. Nein, da war keine Mordlust gewesen. Kein Blutdurst. Da war nur der Wissensdurst, den man nie hatte befriedigen können. Und das Bluterbe des Clans. Alleine diese beiden Dinge waren zwar bereits Grund genug gewesen, dass Masao sich den Taira zweimal ansah, doch es hätte mit nichten entschädigt, was er nun sah. Zu selten durfte man Zeuge einer solchen Verhaltensweise werden. Zu selten wagte es überhaupt ein Individuum tun zu wollen, was sein Gegenüber gerade tat. Es war willkommene Abwechslung. Damit interessante Abwechslung - und es lieferte Masao Vitamin B, welches er für spätere Informationen und dergleichen verwenden konnte. Gütige Kami, es war wahrlich erbärmlich, dass dieser junge Mann vor ihm ein Diener des Kaisers werden konnte, obgleich er diese psychischen Mängel aufwies. Ein Testlauf wäre wirklich alles gewesen, was man gebraucht hätte. Oder ging man das Risiko einfach ein? Entweder war man dumm oder scheinheilig, in dem man sich derartig verstellte. Masao war selbst kein guter Mensch, doch ihm wäre es zumindest nicht egal, wenn seine Assistenten auf eine solch unverlässliche Art und Weise ausrasten könnten. Könnte er es kontrollieren, wäre es eine andere Sache, doch er glaubte kaum, dass der Kaiser einen einzigen Untertan so sehr wertschätzte. Vermutlich wünschte sich der Taira dies, doch es würde höchstwahrscheinlich nie geschehen.
Und im Anschluss an diesen Gedanken hatte Masao genug. Natürlich hatte er seine Augen nicht von den Geschehnissen abgewandt. Natürlich würde er sich wehren. Natürlich war er nicht unvorsichtig. Natürlich entging ihm nicht das Kunai, welches in seine Richtung befördert wurde. Oder vielmehr genau genommen in die Richtung seines Armes. Seinerseits nun mit Wahn in der Mimik, obgleich es mehr als gefährlich in seinen Augen funkelte, ließ Masao das Wakizashi fallen und packte mit der nun freien Linken das hinunterrasende Handgelenk des Taira. Er brauchte keine Waffe, um den Angriff eines Wahnsinnigen abzuwehren, der ohnehin nicht klar im Kopf denken konnte. Zusätzlich sorgte er allerdings noch dafür, dass sein Gegenüber sich nicht so leicht lösen können würde, würde er sein Handgelenk nicht sofort loszureisen versuchen. Masao war nicht der stärkste, daher griff er gerne darauf zurück, Chakra auszustoßen und die weiße Masse, die seinen Körper bedeckte, an dieser Stelle klebrig werden zu lassen. Falls der Griff also bleiben würde, stünden sich beide Individuen direkt vermutlich Kopf an Kopf gegenüber. »Falsch. Wer kopflos den Feind aufschlitzen will, ohne auf seine Umgebung zu achten, der hat es nicht anders verdient, als den Kopf zu verlieren.« Der intensiv drohende Ausdruck in den Augen des Forschers wich nicht. »Welch ein erbärmliches Bild du gerade ablieferst, Taira Azusa. Welch Arroganz dich denken lässt, dass ich es zu deinem weiteren Handeln kommen lassen werde! Nun, wie viele Menschen würdest du gerade gerne aufschlitzen und ihnen die Kehle durchschneiden?« Masao verengte die Augen leicht. »Kannst du deine Familie nicht mehr verraten, weil du es schon getan und sie umgebracht hast? Im Blutrausch? Oder war es anders? Haben die Folgen dieses Rausches sie umgebracht? Mir ist es gleich, doch finde ich dich gerade genauso erbärmlich, wie interessant. Was ist da gerade in deinem Kopf? Kannst du überhaupt noch denken?! Antworte Masao war bereit, im Notfall ein weiteres Jutsu mit seinem verletzten Arm zu nutzen.

Jutsu:
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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeMi Mai 31, 2017 6:03 pm

Für einen Moment war zu hören, wie Metall auf den Boden schlug. Das Wakizashi klirrte, als es mit dem Grund in Kontakt kam und das laute Geräusch, inmitten des ansonsten stillen und angespannten Raums, riss den Taira für eine Sekunde aus seiner Starre. Eine Sekunde, in der sein Verstand sich klärte und er krampfhaft versuchte zu begreifen, was gerade geschehen war. Das tat er auch und wünschte sich prompt wieder alles zu vergessen. Gedankenlos hatte er den Wissenschaftler attackiert, ein Kunai zwischen die Finger rutschen lassen und zum Stich ausgeholt. Es ging noch nicht einmal mehr darum, dass er sich an einem äußerst unpassenden Ort für so einen Patzer befand – es war einfach falsch. Hatte er sich wirklich so wenig unter Kontrolle? Näher ran gehen hatte er gewollt. Mehr sehen. Anscheinend eine miese Entscheidung dem nachzugehen, denn soweit Azusa die Situation richtig verstand, war es deshalb, dass er die Fassung komplett verlor. Es machte die Dinge auch nicht besser, dass er sich mit dem Arm mitten im Schwung befand und in dieser einen Sekunde zog sich seine Brut schmerzhaft zusammen. Panisch versuchte er einen Weg zu finden, sich zu stoppen. Eine Sekunde war aber viel zu wenig Zeit um den Körper in eine andere Richtung zu lenken, jetzt sowieso, denn obwohl Azusa vorbildliche Reflexe vorweisen konnte, war er doch neben der Spur und in keiner guten Verfassung sein volles Potential auszunutzen. Er kniff die Augen zu, als ob das seine Hand irgendwie davon abhalten würde, das Kunai in den eh schon verwundeten Arm zu rammen. Das konnte es nicht – umso überraschte zuckte er mit den Brauen als man plötzlich nach seinem Handgelenk griff. Azusa riss die Augen auf und starrte verwirrt auf die bleiche Hand, die seine an Ort und Stelle hielt. Der Griff war fest – nicht zu fest um sich loszureißen, obwohl Azusa die Kraft eines pubertierenden Mädchens besaß und sein erster Instinkt war es auch gewesen, genau das zu tun. Er hätte es auch getan, wäre sein Verstand für diesen einen Moment nicht zurückgekehrt und er zwang sich dazu nichts zu tun. Sein Körper stillte und der fest gehobene Arm noch etwas mehr, als er spürte wie sich etwas klebriges an seine Haut heftete. Um genau zu sein an das Handgelenk unter dem stetigen Griff des Wissenschaftlers. Gut so, fand sich Azusa in seiner abebbenden Klarheit denken. Er hatte sich im Grunde selbst in die Schranken gewiesen, indem er die Hand nicht wegzog. Eine Vorsichtsmaßnahme, die sich als richtig bestätigte, als die Kläre aus seinem Blick wich und erneut platz für das Wahnhafte machte. Trotz der Situation breitete sich eine kühle Gelassenheit in seinen Zügen aus – das wilde Grinsen wurde zu einem kontrollierten Lächeln. Ein großer Kontrast zu dem zerstreuten Schimmer in seinen Augen. Vorsichtig tippte er den Kopf zur Seite und betrachtete dabei die Stelle, an der die Hand des Wissenschaftlers mit seiner Haut in Kontakt gekommen war. Auch ohne einen kläglichen Versuch den Arm wegzureißen, verstand der Weißhaarige, dass er sich davon nicht lösen konnte. So viel Kraft hatte er nicht. Anstatt über einen Fluchtversuch zu rätseln, dachte er lieber darüber nach, wie ihm dieser eine wichtige Punkt nicht schon vorher aufgefallen war. Kuroreiki Masao war nicht einfach nur ein Forscher, so wie sie es eben gab. Er war verrückter, ja, aber darum ging es nicht. Er war ein Shinobi, wandte er doch gerade eine Art von Jutsu an und Azusa rügte sich dafür, nicht nach seinem Ausweis gefragt zu haben. Fest biss er sich auf die Unterlippe und hob den Blick um den Drohenden seines Gegenübers zu begegnen. Beide waren so ziemlich gleich groß, weshalb sie sich nun direkt ansahen, kaum voneinander entfernt. Die Worte des Wissenschaftlers prallten dabei nicht an ihm ab. Auch nicht, als seine Augen sich senkten um zurück auf die Wunde und das Blut zu fallen. Er schluckte einmal schwer und bemühte sich nicht wieder in ein verrücktes Grinsen auszubrechen, als die Frage fiel, wie viele Menschen er gerade aufschlitzen wollte. Es war eine Frage für später, nicht für jetzt, lag seine Priorität doch in dem Mann vor ihm, dessen Blut so elegant zu Boden floss. Mit der linken Hand, hielt er immer noch den verwundeten Arm des Forschers und sein Griff wurde nach dessen Worten deutlich fester, wenn er sich nicht sogar schon an ihn krallte. Irritation stieg in dem jungen Taira auf. Da war zu wenig. Zu wenig Schmerz. Um nicht zu sagen keiner. So eine Verletzung musste doch sicherlich weh tun? Der Ältere zeigte jedoch keine solchen Anzeichen und es verdarb Azusa wirklich den Spaß. Teilweise - war das Blut doch auch ohne solchen Emotionen gerne gesehen. Und überhaupt, tat es dem Forscher hier nicht weh, musste sich einfach eine Stelle finden, an der er es spüren konnte. Mit diesem Gedanken hätte er gespielt, kämen da nicht diese nächsten Worte. „Kannst du deine Familie nicht mehr verraten, weil du es schon getan und sie umgebracht hast?“ Und es war noch lange nicht alles, das gesagt wurde. Urplötzlich hörte er auf zu Lächeln und starrte finster in die gelben Augen, die seinen so ähnlich schienen. Ich habe nichts getan. Irritiert verzog er das Gesicht. Es ist nicht meine Schuld. Schenkte er seinen eigenen Worten glauben? Nein. Obwohl er direkt nie an etwas beteiligt gewesen war – war es nicht seine Schuld, dass seine Mutter bei der Geburt verstarb? Das sein Vater starb, weil er mit hohem Fieber im Wald nach ihm gesucht hatte, mitten im Winter? Azusa schüttelte den Kopf, schüttelte damit den Gedanken fort und ließ das Kunai fallen. Währenddessen ließ er mit der Linken den Arm los um es aufzufangen und wenig später in eine der vielen Innentaschen seiner Jacke zu verstauen. Die Augen verengte er, als er auf seine, von Blut benetzte Handfläche, sah. Das Erwähnen seiner Eltern hatte fast schon gewirkt, wie ein Schlag ins Gesicht. Er war wachgerufen und nun mehr als schlecht gelaunt. Die Fingerspitzen kribbelten immer noch mit dem Drang, Haut aufzuschlitzen, nur hatte er sich inzwischen soweit gefasst, dass er den Blick erfolgreich auf alles richten konnte, nur nicht auf die Wunde und das Blut. Er vermied auch den benetzten Boden und starrte stur, erst ,gegen die Wand und dann wieder in die Augen seines Gegenüber. Shinobi. Merkte er ausdruckslos an. Ein gedrücktes Seufzen kam ihm über die Lippen. Es schien fast schon als wäre alles wieder beim alten – wenn man die Abwesenheit eines Lächelns nicht mitzählte. Wie immer verrieten ihn aber die Augen, die anstatt kontrolliert nur kalt und gleichgültig schimmerten, gepaart mit einem gefährlichen Funkeln. Auch sprach er das Wort noch lange nicht so verachtend aus, wie zuvor. Das war ein Fehler, ich hätte es nicht so weit kommen lassen dürfen... Mit einem flinken Sprung katapultierte sich Azusa in die Luft und über den Wissenschaftler, dessen Hand er dabei mit nach oben zog. Er landete hinter ihm und ging dabei tief in die Knie um den linken Arm des Mannes in eine Position zu bringen, die ihn dazu zwingen müsste von sich aus loszulassen. Wenn er ihn sich nicht brechen wollte. Das tat der Shugonin Juunishi so schnell, dass das Weiß seiner Kleidung vor bloßem Auge zu verschwimmen drohte. Würde das nicht funktionieren, plante er durch die Beine des Wissenschaftlers zu schlüpfen um seinen Körper zu Boden zu reißen.
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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeSa Jun 03, 2017 10:16 pm

Erste Beobachtung. Ein Riss im Wahn. Zweifel, welche daraus hervorquollen wie das Blut aus Masaos Wunde. Panik, die wie eine Pranke in den Riss griff, um ihn weiter aufzureißen. Panik, welche aus der Realisation der Realität rührte, welcher der Verstand des Weißhaarigen zuvor völlig entrückt war. Entrückt im Sinne jenes Wahns, der einen Riss bekommen hatte. Jener Wahn, der durch diesen roten Lebenssaft hervorgerufen worden war. Nicht zum ersten Mal und mit Sicherheit auf schon andere Weisen als jetzt. Ob im Kampf oder einfach im Alltag. Es gab keinen Zweifel daran, dass es in der Vergangenheit des Taira wohl die ein oder andere miese Episode gegeben hatte, welche ihn gelehrt hatte, seinen Drang vor der Gesellschaft zu verbergen. Welche dazu geführt hatte, seiner selbst zu verleugnen und sich lieber ohne eigene Ideale der Ideale einer anderen Person unterzuordnen. Der Wille, andere nicht zu verletzen. Er blitzte in den gelben Augen auf. Kurz und knapp, wie ein Pfeilschuss mitten ins Herz. Die Panik, als man von der Sehne abrutschte, nur um das falsche Ziel vor den verräterischen Augen zu sehen. Ja, Masao sah, dass man ihm nicht wehtun wollte. Dass man sich dagegen wehren wollte. Dass man… überrascht war. Überrascht aufgrund des Eingreifens. Überrascht… Erleichterung? Masao hatte die Augen zusammengekniffen, doch jener Riss wurde in diesem Moment wieder überwuchert, bis er ihn nicht mehr sehen konnte.
Zweite Beobachtung. Eine Grimasse. Eine Grimasse aus Kühle und der Hitze jener Überwucherung, die den Wahn erst hatte an die Öffentlichkeit, an die Realität, dringen lassen. Obgleich der Wahn nämlich real war, hatte er sich bislang eher in der Passive befunden. Nun aber, wurde er lediglich hinter ein Lächeln katapultiert, welches die fast schon fiebrigen Augen nicht erreichte. Augen, die ihn zerstreut ansahen. Augen, welchen die gesunde Klarheit fehlte. Augen, welche kurz darauf auf eine nachdenkliche Art und Weise zerstreut wirkten. Gesichtszüge. Lippen, welche sich zusammenpressten. Realisation. Realisation ob Masaos Reaktion auf des Tairas Aktion. Shinobi. Masao konnte das Wort förmlich aus jenen Zügen ablesen. Wusste um die Verachtung, welche darin mitschwingen würde. Verachtung war nichts Neues für ihn und im Grunde genommen war sie ihm egal. Es machte ihm nichts aus, das andere ihn verachteten und so hätte er dem Weißhaarigen auch geradewegs seine Lizenz offenbart oder seine Frage bejaht… hätte er danach gefragt. Aber das hatte er nicht getan. Viel zu sehr war er in anderen Dingen und Begebenheiten untergegangen. Hatte seine Aufmerksamkeit seinen Interessen untergeordnet, nachdem sie ins Gespräch gekommen waren. Fast fand Masao es ein wenig schade, dass der junge Mann es herausgefunden hatte. Von nun an würde er mit Sicherheit um einiges verschlossener sein – wobei die Frage blieb: Erreichte diese Information überhaupt das rationale Ich des Taira? Oder zerschellte es daran?
Dritte Beobachtung. Blut. Das Blut, welches aus Masaos Arm floss. Das Blut, welches die Aufmerksamkeit seines Gegenübers wieder in Anspruch nahm. Seines Gegenübers, welches schwer schluckte. Schwer schluckte und offenbar um Haltung bemüht war. Masao zuckte imaginär mit den Schultern. Sollte er doch Grimassen schneiden wie er wollte, ändern würde es doch nichts. Nichts an den Tatsachen. Nichts an seinen Wünschen. Nichts an seinem Wesen. Er konnte es noch so sehr unterdrücken, doch es unterdrückte nicht das, was er war – und genau das wollte der Forscher seinem neuen Experiment klarmachen. Klarmachen, dass es nicht weglaufen konnte. Klarmachen, dass es kein Zurück gab. Klarmachen, dass es sich nicht selbst verleugnen konnte. Klarmachen, dass es in die Sackgasse seines eigenen und sehr wahrscheinlich frühzeitigen Todes lief – nicht, dass Masao das etwas kümmern würde. Nein. Aber es wäre viel zu schade, würde man dieses junge Leben schon so früh vergeuden.
Vierte Beobachtung. Der Griff. Der Griff, der stärker wurde. Der Griff, welcher sich langsam daran versuchte, den Schmerz zu verstärken. Schmerz, der da mit Ausnahme eines Kribbelns nicht war. Fehlender Schmerz. Nicht vorhandener Schmerz. Vorhandener oder vielmehr wachsender Irritation gegenüberstehend. Etwas, was sich ein gesunder Menschenverstand gesunderweise fragen musste. Ob er ihm weiter wehtun wollte? Masao hielt das für das einzige Richtige, denn meist wollten die Menschen mit diesen Drängen das. Sie wollten andere verletzen. Sie wollten Blut. Sie wollten Schmerzen. Sie wollten es sehen und wenn sie es nicht sahen, konnte sie das schon einmal zur Weißglut treiben. Die Folge. Masao war auf alles gefasst. So, wie der Taira zuvor reagiert hatte, war ein erneuter Angriff auf seine Person nur möglich. Genauso sehr dachte er bereits jetzt darüber nach, sein Jutsu zu lösen. Die zusätzliche Flüssigkeit auf seiner weißen Maske zu lösen. Zu lösen, um sich freier bewegen zu können. Er dachte darüber nach. Als Abwehrmaßnahme. Er dachte darüber nach – aus eben jenem Grund. Schmerzen, die man ihm noch zufügen wollte. Schmerzen, für welche man nah bei ihm sein musste. Nah bei ihm, da sich ein Katana am Körper seines Gegenübers befand.
Fünfte Beobachtung. Worte. Sechste Beobachtung. Irritation. Siebe Beobachtung. Verleugnung. Achte Beobachtung. Eine Bewegung. Neunte Beobachtung. Das Verschwinden einer Waffe. Zehnte Beobachtung. Wut. Es wäre nicht seine Schuld. Er habe nichts getan – also gab es eine Geschichte. Eine Geschichte, welche verleugnet wurde und diesem Wahn vorangegangen war. Eine Geschichte, welche mit einem oder mehreren Elternteilen zu tun hatte, die nun nicht mehr auf der Welt ruhten. Ob nun aktiv oder passiv, so hatte Masao ein weiteres Teil des großen Puzzles gelöst, welches sich vor ihm befand. Ein Puzzle, welches er noch weiter lösen wollte, denn da war noch mehr. Es musste noch mehr darin sein, denn es war noch nicht verarbeitet. Die Augen waren verengt. Eine negative Reaktion. Der Taira war wütend. Wütend auf irgendeine Art und Weise, die Masao noch nicht genauer spezifizieren konnte. Sei es schlechte Laune, sei es Scham, sei es Mordlust, sei es Panik, sei es Hass, sei es irgendetwas. Emotionen. Masao erfreute sich daran. Erfreute sich ob dieser Reaktion. Erfreute sich – starrte reglos. Starrte reglos auf sein Gegenüber herab.
Elfte Beobachtung. Aussprache. »Shinobi.« Ein einfaches Wort. Ein Seufzen. Anekdoten seines vorigen Selbst. Anekdoten, welche jedoch nicht das Wahre dahinter wiederherstellen konnten, schimmerten diese gelben Augen doch noch immer. Wahnhaft. Überwuchert von dem Durst nach Gewalt. Einzig und alleine das Wort klang anders. War eine Abfärbung von Wahn, als auch von dem vorig erbrachten Hass. Es lag dazwischen. Lag zwischen zwei sich so ähnlichen Extremen. Zu weit war er gegangen. Das wusste er nun. Das wusste auch Masao, denn wie ein Shugonin Juunishi verhielt sich der junge Mann nicht. Es lag seiner Ansicht nach nicht in seinem Wesen, sich so zu verhalten. Hätte er es ausgesprochen, so hätte der wahnhafte Teil des Taira wohl sarkastisch aufgelacht. Oder auch nicht. Denn er sprang.
Zwölfte Beobachtung. Angriff. Der Weißhaarige sprang in die Höhe, demonstrierte hierbei seine atemberaubende Schnelligkeit. Für Masao, der gute Reflexe hatte, war es kein allzu großes Problem zu reagieren – allerdings wusste er, dass viele es vermutlich nicht vermocht hätten. Sein Gegenüber war also ein Schwertkämpfer mit Schnelligkeit und vermutlich guten Schwertkampfkünsten. Es war eine gute Kombination, wie man sie von einem Samurai erwartete. Erwartete. Masao führte seinen Gedanken aus, als sein Arm nach hinten gedreht wurde – wobei sogar er das Gesicht verzog, denn obgleich er nicht allzu empfindlich war, so war es einfach ein sehr sehr unangenehmes Gefühl, wenn der komplette Arm verdreht wurde. Oder gebrochen, wenn er nicht sofort losließ. Was er tat, denn der Kleber verflüchtigte sich und die Handfläche des einen lag nicht mehr über dem Handgelenk des anderen. Im gleichen Zug drehte er sich aus der Konfrontation seitlich heraus und machte einen großen Schritt zurück. Einen großen Schritt, sodass sie nicht direkt wieder aufeinander stehen würden. Einen großen Schritt für Abstand und damit vermeintliche Ruhe. Masao hatte nicht vor in der Hauptstadt zu kämpfen, war er doch kein Blödmann. Sicherlich waren sie im Hinterzimmer eines Lokals, doch auch Hinterzimmer waren vielleicht nicht schalldicht genug – und eben jenes Lokal zudem kaisertreu. Zwar könnte sich der Forscher gut auf enge Räume wie diesen einstellen, doch das Ganze hin und her wäre ihm viel zu blöde. Somit ließ er seinen fast gebrochenen Arm kurz knacken und legte den Kopf schief, wobei sich die Augenbrauen in seinem Gesicht kräuselten. Fraglich und skeptisch kräuselten.
»Nun, du hättest mich die ganze Zeit über danach fragen können, insofern du deine angebliche Berufung verstanden hättest, Taira Azusa. Aber das hast du nicht. Folglich hast du zumindest in dieser Hinsicht wirklich nichts getan – nur ist es zumindest hier deine Schuld.« Masao hob die Arme in die Luft, als ob die Wunde am Rechten nicht existent wäre und legte mit einem Knacken den Kopf in die andere Richtung schief. »Anhand der derzeitigen Verhältnisse könnte – nein, müsste - ich vielleicht Samurai sagen. Aber ich habe im Gegensatz zu dir keine Lust mich auf die derzeitige Gesellschaft anzupassen – am Ende weiß sowieso niemand mehr, wer wirklich gewonnen hat und wer nicht. Im Endeffekt ist es mir also im Großen und Ganzen schnuppe. Vermutlich bin ich deshalb keiner dieser Shinobi, die mit Giftgasen und dergleichen Hauptstädte infiltrieren. Infiltrieren, in der erbärmlichen Hoffnung, etwas Richtiges zu tun. Hoffnung. Tch. Unsinnig – das sind die Dinge, welche ich nicht verstehe. Dabei ist es umso interessanter, die idiotischen Begründungen zu hören. So, wie ich deine hören wollte. Aber ich frage mich immer noch, was deine Begründung dafür ist, nicht schuld zu sein. Oder vielmehr an was. So etwas interessiert mich. Mir ist es egal, ob mein Gegenüber Samurai, Shinobi oder ein wahnhafter Verrückter ist, dessen Hirn ein durchlöcherter Schwamm ist. Mich interessiert das Ding hinter diesem ... Vorwand Masao sprach es fast abfällig aus, doch suchte er zielführend das Gespräch, um diese Begegnung hier in nicht-kämpferische Gefilde zu lenken. Er sammelte viel lieber ohne diese ganze mühselige Zeitverschwendung des Kämpfens Informationen. Immer diese Banausen, die sich mit erhobener Klinge in den Kampf stürzen mussten. »Was also möchtest du gerade tun? Willst du mehr von Blut sehen? Willst du Menschen sterben sehen? Oder willst du dich einfach nur an ihrem Leid weiden und sie am Ende gar nicht sterben lassen – nur damit du sie weiter quälen kannst… Oder ist dein Akt nun wieder vorbei? Es wäre schade, denn ich würde gerne mehr davon sehen. Im Gegensatz zu anderen, erlaubt mir nämlich die erläuterte Sichtweise kein so eingeschränktes Weltbild, welchem die meisten Menschen fröhnen.« Während er sprach, senkte er den linken Arm und ließ zwei Senbon aus seinem Ärmel rutschen. Beide waren sie mit einem lähmenden Gift getränkt, sodass er den jungen Mann im Notfall ruhigstellen konnte. Gleichzeitig signalisierte es wohl, dass der Forscher nicht einfältig und unvorsichtig war.
Gift:
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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeMo Jun 05, 2017 5:19 pm

Das klebrige Zeug löste sich von Azusas Handgelenk und ihn verließ ein erleichtertes Seufzen. Eine Sache weniger, mit der er sich beschäftigen musste. Blieben nur noch die restlichen Tausend, dachte er sarkastisch. Mit geübtem Blick mied er die Blutlache, die sich vor ihm auf dem Boden gebildet hatte. Was gar nicht so einfach war, denn der Wissenschaftler – Shinobi – hatten sich umgedreht und einen großen Schritt auf Abstand getan. Eine gute Entscheidung die auch Azusa gemacht hätte, wäre man ihm nicht zuvor gekommen. Der junge Samurai seufzte erneut. Irgendwann, während dem ganzen Durcheinander, hatten sich Schweißperlen an seiner Stirn gebildet. Ob vom ständig schwankenden Gemütszustand oder von der tatsächlichen Konzentration die Kontrolle zu behalten – es fühlte sich fremd auf seiner hitzigen Haut an. Jetzt, wo er sich einigermaßen gefangen hatte, war es auch kalt. Erfrischend. Es half dabei ihn ins hier und jetzt zu rufen und dafür war er dankbar. Azusa hob den, nun freien, Arm und wischte sich mit dem Handrücken über die feuchte Stirn. So verharrte er für einen Augenblick – in der Hocke, mit blinzelnden Augen. Dann richtete er sich wieder auf. Kurz klopfte er möglichen Staub von der Jacke, hielt inne, und dann erneut. Nicht weil er seine Kleidung sauber halten wollte, sondern eher um sich abzulenken. Von der Realität – wenigstens für einen weiteren Moment. Lange würde er das aber nicht können und das wurde ihm auch wenig später bewusst. Nun stand er also hier, dem seltsamen Wissenschaftler gegenüber mit strategischem Abstand. Der eine beherrscht, neugierig aber dennoch in Kontrolle. Der andere angespannt, mit schweißnasser Stirn und temperamentvollen Augen. Man könnte sagen, dass einzig ähnlich an beiden waren die ähnlich farbigen Augen, in diesem Moment zumindest. Der Wissenschaftler hob mit seinen nächsten Worten die Arme in die Luft und Azusa biss die Zähne zusammen um nicht zu widersprechen. Er hatte ja recht – der Taira hätte jederzeit die entscheidende Frage stellen können. Das hatte er aber nicht und er schrieb sich gedanklich in den Hinterkopf, beim nächsten Mal gründlicher zu sein. Gründlicher zu arbeiten. Arbeit. Er hätte sich die Hand ins Gesicht schlagen können. Sicher, solange stand er noch nicht im Dienst, aber so grottenschlecht wie heute war er noch nie gewesen. Wenn das jemand herausfinden würde, dann stünde ihm entweder viel Ärger bevor oder glatt die Kündigung. Fast hätte er erneut geseufzt. Stattdessen aber kniff er sich in den Nasenrücken und zog eine beschämte Grimasse. Ja, seine Laune war wahrlich am Boden angelangt. Und warum kümmerte es den Wissenschaftler nicht, dass sein Arm aufgeschlitzt und von Blut benetzt war? Es musste ihm wirklich nicht wehtun – Azusa fragte sich was da für eine Geschichte dahinter stand. Normal war das nämlich sicher nicht. Was es aber war, es irritierte ihn immer noch und das merkte man wohl auch daran, wie er die Nase rümpfte. Das einseitige Gespräch wurde am Leben gehalten, wie die Flamme einer Kerze um die Dunkelheit fern zu halten. Vielleicht tat man das auch gerade deshalb. Um die Dunkelheit die der Kampf war zu vermeiden und die Situation nicht ausarten zu lassen. Kein schlechter Schachzug, wenn man bedachte wo man sich gerade befand. Die unwissenden Gäste des Gasthauses und der Barkeeper würde es dem Wissenschaftler danken. Im besten Fall müsste es aber niemand erfahren. Das Gespräch griff auf jeden Fall Azusas Aufmerksamkeit und während er zuhörte ballte und entspannte er ein paar Male die Fäuste. Damit trieb er sich die Spannung auf dem Körper und blinzelte den wahnhaften Ausdruck aus dem Gesicht. Erleichtert schloss er für einige Sekunden die Augen. Er hatte sich wieder im Griff. Hatte auch lange genug gedauert. Als er sie wieder öffnete schienen die Dinge endlich klarer. Tief amtete er durch die Nase ein und und bestimmt durch den Mund aus. Dann reparierte er die Maske, die durch die Geschehnisse kaputt gegangen war. Erst entspannte er die Gesichtsmuskeln, biss nicht mehr die Zähne zusammen, als hinge sein Leben davon ab. Dann trat eine neutrale Sänfte zurück in die gelben Augen. Zum Schluss hob er die Mundwinkel für ein höfliches Lächeln und rückte sich die Kette um den Hals zurecht. Der Wissenschaftler hatte inzwischen aufgehört zu reden, doch Azusa wartete noch einen Moment bevor er antwortete. Einen Moment um sicherzustellen, dass seiner Stimme nicht länger tiefe Missgunst mitschwang. Das sie nicht vor Irritation zitterte und auch nicht verräterisch... fern klang. Erst dann erhob er das Wort. Es tut mir leid enttäuschen zu müssen, aber ich finde das war mehr als genug. Es ist weder der richte Ort noch der richtige Moment und der wird es wohl auch nie sein. Sie wollten etwas sehen, Kuroreiki-san und ich habe Ihnen ein wenig gezeigt. Das muss reichen. Kaum zwei Sätze hatte er gesprochen, schon spannte er den Kiefer erneut an. Die Antwort auf Ihre Fragen ist... mehr als offensichtlich. Sagte er, als rette ihn das auf irgendeine Art und Weise vor der Verantwortung sich weiter erklären zu müssen. Aber wenn ich sie beantworten muss, dann tue ich das. Alles andere... ist nun vorbei. Bitte kümmern Sie sich um Ihre Wunde. Ich will kein Risiko eingehen. Azusa schluckte einmal, schwer und richtete seinen Blick, wie zuvor auch schon, über die Schulter des, ihm entfernten, Mannes. Dort suchte er sich ein nettes Stellchen an der Wand, auf das er sich konzentrieren konnte. Offensichtlich will ich mehr sehen – viel mehr. Ob es nun ist einen Menschen sterben zu sehen oder leben zu lassen um mehr Qual zu sehen – beides hat seine Vorteile und ist gleichermaßen ansprechend. Ich will den schmerzvollsten Moment im Leben eines Menschen mitansehen, ob Emotional oder Körperlich und am liebstem in einem chaotischen Blutbad. Dürfte ich ihn selbst verursachen, dann wäre es perfekt. Das ist wie ich denke und schon immer gedacht habe. Es ist ohnehin sinnlos diese Tatsache vor Ihnen zu verstecken. Sie haben genug zu sehen um es selbst zu wissen. Ich traue niemandem, vor allem nicht mir selbst. Ich... will niemandem schaden, gleichzeitig aber schon. Deshalb ist es notwendig mir Fesseln aufzuerlegen. Meine Arbeit und Zugehörigkeit der Shugonin Juunishi hilft. Dachte ich zumindest... was heute geschehen ist, das hätte nicht passieren dürfen. Weswegen war es überhaupt passiert? Weil er die Kunst des Giftes lernen wollte? Denn das wollte er – sehr sogar. Dafür riskierte er gerade alles. Zu viel. Viel zu viel. Ich verlasse mich darauf - nein -  ich muss mich darauf verlassen, dass alles war in diesem Hinterzimmer passiert ist geheim bleibt. Damit bin ich mehr als nur ein wenig unzufrieden. Es ist lächerlich, wie viel ich Ihnen anvertraut habe. Ich kann Ihnen beim besten Willen nicht sagen, warum. Aber es ist getan und ein Zurück gibt es nicht mehr. Zu seiner  Verteidigung war es nicht sonderlich schwer, sich dem seltsamen Mann anzuvertrauen. Er war einfach viel zu... neutral? Unvoreingenommen. Offen, wenn man so wollte. Er verurteilte nicht. Und Azusa war jung, noch lange kein Erwachsener. Er war unsicher, einsam, alleine auf der Welt. Das waren viele, er war nichts besonderes. Niemand hatte es heutzutage leicht. Trotzdem war es war wohl mit ihm durchgegangen und es war sicher nicht schwer zu verstehen, warum. Leicht runzelte der Taira die Stirn. Shinobi sind mir zuwider. Äußerte er seinen Gedankengang, plötzlich. Seltsamerweise sind Sie mir das aber nicht. Dafür sind Sie zu interessant. Zu anders. Ich bin fasziniert. Vielleicht genauso neugierig, wie Sie an meinen... weniger vornehmen Eingenschaften sind. Nachdenklich spielte er mit Daumen und Zeigefinger am Stoff seiner weißen Jacke. Deshalb frage ich erneut: lehren Sie mich das Gift-Handwerk? Die Senbon, die sein Gegenüber aus den Ärmeln rutschen lassen hatte, waren dem Weißhaarigen nicht entgangen. Er war anscheinend bereit dazu alles zu tun, um einen großen Kampf zu vermeiden. Was gut so war, denn es war auch nicht Azusas Absicht so etwas anzuzetteln. Fürs erste war es sowieso nur seine Absicht, sobald wie möglich aus diesem Hinterzimmer verschwinden zu können. Davor musste sich aber um das Blut gekümmert werden.
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Kuroreiki Masao

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BeitragThema: Re: Des Kaisers Würde [Gasthaus]   Des Kaisers Würde [Gasthaus] - Seite 2 Icon_minitimeSo Jun 11, 2017 5:48 pm

Beherrschung. Sie kehrte zurück in die jungen Gesichtszüge seines Gegenübers, welches sich noch wenige Sekunden zuvor im Wahn gewunden hatte. Gewunden wie ein Aal. Gefangen wie ein Vogel im Käfig, der auf diesen einen Moment wartete, in dem sein Herr das Metall nicht richtig verschloss. Wartete, um auszubrechen. Wartete, um endlich wieder den einen Himmel zu sehen, den er so sehr vermisst hatte. Den Himmel, der seine eigene Vernunft war, die er am Horizont hatte dahinschwinden sehen. So oder so ähnlich ging es wohl gerade in dem jungen Mann vor, der in die Hocke gegangen war und nun die Scherben seiner Persönlichkeit wieder zu dem neutralen Gesichtsausdruck zusammensetze, mit welchem er sich davor schon geschmückt hatte. Scherben der Persönlichkeit zusammensetzen... Vermutlich hatte der ein oder andere gehofft, dass es auch bei Masao selbst klappen würde. Dass er sich nach all den Eskapaden wieder fangen und der Mensch werden würde, der er doch eigentlich hätte sein sollen. Nun. Im Grunde genommen hatte sich der Forscher nach diesen Vorkommnissen doch wieder recht gut gefangen. Im Gegensatz zu dem Weißhaarigen rastete er nicht vollkommen aus. Er verlor nicht die Kontrolle. Er wusste, wer er war und was er konnte. Er wusste, wer er sein wollte und wo seine Ziele lagen. Er ordnete sich nicht unter, sondern hatte seine eigene Persönlichkeit akzeptiert. Sicherlich, sie hatte tiefe Risse und war vermutlich irgendwo auch so gefährlich aus Scherben zusammengesetzt wie die andere in diesem Raum... dennoch aber war Masao der Herr seiner Selbst und niemand anderes. Er entschied. Er kontrollierte. Er sprach. Er übte Handlungen aus. Er traf Entscheidungen. Etwas, was der Weißhaarige in seinem Rausch nicht mehr tun konnte. Nein, denn eben dieser schien ihn geradezu an die Grenzen der Menschlichkeit treiben zu wollen.
So hob Masao nur die Augenbraue, als der Taira sich sichtlich bemüht hatte, sich zu fangen und das Wort ergriff. Es war fast schon schade, dass er sich gefangen hatte. Masao hätte gerne mehr in diesen Augen gelesen. Hätte gerne mehr erfahren. Er hätte ihn gerne an den Stuhl vor sich gefesselt, die vergifteten Senbon in seine Arme gerammt und alles möglich an ihm ausprobiert. Bei der Vorstellung kribbelte es gar in seinen wissenschaftlichen Fingern. Wie hätte er auf Worte reagiert? Auf Beleidigungen? Anschuldigungen? Nun, das Wesen des anderen "Teils" schien aggressiv zu sein und gleichzeitig doch genießend. Zumindest waren es die beiden Dinge, die Masao bisher wahrgenommen hatte. Faszinierend. Ja, tatsächlich wollte er mehr davon sehen. Ihn untersuchen. Analysieren. Diese Wandlung, die da im Rahmen des roten Lebenssaftes vor sich ging, verstehen. Wirklich schade, dass man ihn enttäuschen musste - so die Worte seines Gegenübers, welches sich wohl darum bemühte, nicht auf Masaos Wunde zu starren. Aus letzterer sickerte immer noch das Blut, doch gewiss nicht so stark wie zuvor. Etwas gutes. Masao spürte zwar nicht wirklich etwas und hatte eben diese hohe Schmerzgrenze, aber das bedeutete nicht, dass sein Körper ohne Blut auskam. Oder anderweitigen menschlichen Organen. Aber es war wahrlich schade, dass sein Gesprächspartner kein Risiko eingehen wollte. Masao hätte wirklich gerne die Senbon benutzt, um ihn festzunageln. Jetzt, wo ihm erklärt wurde, um was es sich wirklich handelte. Jetzt, wo dieser Wahn vorbei war, der doch tatsächlich interessant gewesen war. Ein Wahn, der diese kleine Reise nach Hakkin nicht vollkommen überflüssig gemacht hatte.
»Dabei birgt das Risiko doch die Möglichkeit auf interessante Wendungen...« In Masaos Gesicht bildete sich ein Grinsen, doch kaum eine Sekunde später, legte er sogleich den gesunden Arm an seinen Haori und stach ein Senbon in den Stoff. Dann pulte er ein wenig, steckte das Senbon ein und riss einen Teil des Stoffes ab, um seinen Arm zumindest ansatzweise zu verbinden. Ohnehin würde der Haori direkt wieder vorgekrempelt werden, was er im zweiten Schritt tat. Das ganze dauerte in etwa so lange, wie der Taira redete und schlussendlich sah man weder Verband, noch eine Spur an Masaos Körper - mal abgesehen von dem Ärmel, der nicht mehr ganz so eben genäht wirkte. Ein chaotisches Blutbad wollte man also. Man wollte die Spitze des Leids in den Augen der Menschen sehen. Jener schmerzvollste Moment, den man ihm Leben haben konnte. Masao hob den "gesunden" Arm und tippte sich mit dem Zeigefinger nachdenklich an sein Kinn. Ein Genjutsu. Er könnte ihn in ein Genjutsu packen und dafür sorgen, dass er selbst immer wieder in Dauerschleife etwas Bestialisches erlebte. Er könnte ihn festbinden und das Wirken des Kai gegebenenfalls verhindern. Er könnte ihn dazu zwingen, alles mitanzusehen und ihn noch ganz anderen Dingen aussetzen. Genjutsu. Sicherlich. Damit ließe sich in diesem Fall doch am besten hantieren. So musste er die Arbeitskraft seiner Assistenten zumindest nicht dafür verschwenden. »Huh...«, kam es erneut aus dem Mund des Forschers, während er diesen Gedanken nachgehangen war. Gedanken, welche er sich bereits schön vor seinem inneren Auge ausgemalt hatte. Sein Experiment. Seine "Therapie", wenn man so wollte. Eine Therapie, um den jungen Mann vor sich selbst zu bewahren und dabei gleichzeitig etwas Interessantes zu entdecken. Normalerweise war Masao niemand, der anderen "half", aber in diesem Moment konnte man es doch ganz gut kombinieren. Wenn man wollte. Masao wollte nicht. Masao wollte zumindest nicht offiziell. Masao dachte an sein Experiment, als der junge Mann weiter erzählte. Wie er gehofft hatte, sich selbst zu schützen. Sich selbst Grenzen zu setzen - was allen Anschein nach nicht geklappt hatte. Auf die Bemerkung hinsichtlich der Shinobi rollte Masao lediglich die Augen. Zunächst zumindest. Immerhin hatten sie das ganze Gehabe doch schon durchgekaut. Und dann noch der Hinweis auf die Verschwiegenheit, die der eigenen Inkompetenz des Weißhaarigen anzurechnen war... Hach.... Dennoch. Masaos Gelassenheit wich kurz darauf Irritation, als man ihn als Faszinierend bezeichnete. Weil er anders war. Weil er für den Taira ein Shinobi war, der ihm einmal nicht zuwider war. Nun, das war eine Reaktion, die Masao wirklich nicht alle Tage erlebte. Die meisten wollten gar nichts mit ihm zu tun haben - was ihm eigentlich ganz recht war -, aber als faszinierend hatte ihn wirklich noch niemand bezeichnet. So runzelte der Forscher die Stirn, als man ihn erneut danach fragte. Danach fragte, ob er lehren würde. »Nun, offensichtlich möchte auch ich mehr sehen und ich wäre kein Wissenschaftler, würde ich all meine Entdeckungen hinausposaunen.« Eine der Augenbrauen glättete sich, die andere wandt sich skeptisch. Für den Taira hieß es so viel, wie dass seine Geheimnisse sicher waren. Zumindest vorerst. Masao war froh über die Information, doch wie bescheiden wäre es, diese sogleich in die Welt zu setzen? Was hätte dann er davon? Eben. Nichts. Schulterzuckend fuhr er fort und nahm es scheinbar ganz gelassen, dass er das alles gerade erlebt hatte und das mit einem Shugonin Juunishi. In der Hauptstadt. In einem kaisertreuen Gasthaus. Manch einer würde sich wohl die Handfläche gegen die Stirn klatschen. »Du solltest an deiner Menschenkenntnis arbeiten, denn ich bin genauso wenig faszinierend, wie ich ungefährlich für dich bin.« Kurz hatte es in den goldgelben Augen aufgeblitzt. »Ich bin anders und ich habe meinen lieben, guten Grund dafür. Das heißt allerdings nicht, dass ich dein Messias bin, dem du dich anvertrauen kannst. Ich gebe dir recht, dass ich in gewisser Hinsicht eine herausragende Persönlichkeit bin und einen gewissen Intellekt besitze, doch langweile mich nicht. Willst du schmeicheln, um zu lernen?« Wieder eine Schwankung in der Gestik, faltete Masao doch die Handflächen aneinander, sodass sich eine Raute zwischen ihnen bildete. Dabei legte er leicht lächelnd den Kopf schief. Es sah vermutlich "etwas" wahnsinnig aus. »Ich würde es in der Tat begrüßen, dich zu erforschen. Zu suchen, weshalb du so auf Blut reagiert. Ich würde dich am liebsten irgendwo festketten und dir alle möglichen Dinge vorwerfen. Wer weiß, vielleicht würdest du hierdurch ja lernen und dich selbst in der Kontrolle unterrichten? Das bleibt offen, doch mit Sicherheit wäre es ungemein interessant dich auf diese Art und Weise leiden zu sehen. Dich zu sehen und dich zu analysieren. Woher das alles kommt. Wieso es hervorgerufen wird. Ob es noch andere Auslöser gibt und wenn nicht, warum gerade Blut. In der Tat, ich kann mir im Gegenzug in der Tat vorstellen, dass ich dir etwas über Gifte beibringe, wäre es doch nur ein fairer Handel. Wobei mich natürlich auch deine clan-internen Informationen interessieren würden...« Masao ließ seine Worte wirken, in dem er einfach weiter den jungen Mann anstarrte, aber nichts mehr sagte. War es gerade ein Pakt mit dem Teufel? Man wusste es nicht. Doch Masao konnte dem Weißhaarigen einiges abgewinnen. Vielleicht konnte er ihm auch irgendwann helfen - nicht, dass er das primär überhaupt in Erwägung gezogen hätte.
Edit aufgrund Inaktivität: Es dauerte nicht lange, bis Masao befand, dass er nun genug an diesem Tag erfahren hatte. Sicherlich, der Junge würde vermutlich etwas über Gifte lernen... doch was verbarg er? Es war interessant. Die Vorfreude kitzelte regelrecht in Masaos Fingern - doch hier und jetzt war nicht der richtige Zeitpunkt. Also besiegelten sie mit einem Handschlag den kleinen Pakt, den sie schlossen - und beide zogen ihrer Wege.
tbc: Unbekannt
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