~ Das Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" trägt seinen Namen zurecht: Es liegt in direkter Sichtachse zum feudalen Schloss, welches mittlerweile als Museum betrieben wird, und hat nur beste Bewertungen vorzuweisen. Die Preise sind absolut akzeptabel, der Service auszuhalten. Wenn es jemandem gefällt, wenn dreimal am Tag die Putzfrau ins Zimmer kommt und das einsame Taschentuch aus dem Mülleimer klauben will! ~
Zuletzt von Yamanaka Epona am Mi Okt 01, 2014 9:56 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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Thema: Re: [Allgemein] Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" Do Sep 24, 2015 11:48 am
Das alleine sein und große Ignoranz hatten sie wohl ein wenig seltsam werden lassen. Aber was kümmerte es die Welt wer sie war? Sie legte den Kopf schief, zuckte die Schultern leicht auf seien Frage. Ihr Ego traut es sich zu, aber ihre Fähigkeiten? Sie mussten sich etwas aussuchen und dabei durfte nicht auffallen, dass sie plante dort mit ihrem Erbe einzusteigen. Immerhin hatte sie ja groß getönt kein Wunderkind zu sein und doch wagte sie sich an etwas, dass sie sonst nie getan hatte. Trotzdem war sie sicher, großspurig und sah ihn ohne Zweifel an. Sollte machbar sein, meinte sie nur. Das sie sich in eine sehr schlechte Position brachte war egal. Es ging ja nur darum jemanden zu finden, nicht ein guter Dieb zu sein. Wenn man sie fand war das alles was sie gewollt hatten. Vielleicht sollten sie bei einfachen anlagen anfange, Dinge bei denen sie Doton nutzen konnte um unter die Erde zu gelangen. Leise bewegen konnte sie sich ja, ein Schloss würde sie aushebeln können und mehr würde es kaum brauchen. Warum also nicht versuchen etwas Großes zu stehlen? Sie musste nur herein kommen und konnte zur Not wieder heraus kommen. Es würde kaum Probleme bereiten, aber vielleicht sollte sie davor einmal üben. Ihr Blick fixierte den Tisch, dann Jinpei. Wir sollten uns unbedingt die schönen Häuser der Stadt ansehen, wenn wir schon einmal hier sind. Ich liebe Architektur, schlug sie ihm recht dämlich vor und tat so als wäre sie von Gebäuden fasziniert. Allein dieser Bau ist eine wahre Pracht. Wir sollten uns mehr davon nicht entgehen lassen. Es war recht offensichtlich was sie ihm damit sagen wollte. Herum gehen, ausspähen, leute verfolgen, sich tarnen, täuschen, tricksen, das was Shinobi eben taten. Sie konnte sich in einem Baum verstecken, von dort aus beobachten und abwarten. Er konnte umher laufen tun was immer er wollte, sie konnte ihm ja schlecht sagen, dass sie vor hatte ein Baum zu werden. Über kurz oder lang, das wurde ihr unbequem bewusst, musste sie ihm sagen was sie konnte, oder er würde es sehen. Ihre finstere Gesinnung erlaubt ihr jedoch nicht bereits jetzt den Mund auf zu machen. Ein leises scharben ertönte und sie lächelte fröhlich, als man ihr eine Tomatensuppe und einen kleinen grünen Salat vor die Nase schob. Danke danke, summte sie glücklich und sah die Bedienung an. Dann fischte sie nach ihrem Löffel und begann die rote Maße in sich hinein zu schieben, als hätte sie eben nicht erst gegessen. Weinen zerrten sie eben immer aus. Also ich denke, hier gibt es vieles schönes zu sehen, sprach sie, als wäre sie eine Tourist. Wir sollten morgen einen Spaziergang machen uns die hübschen Gebäude ansehen und übermorgen aufbrechen. Hatte man ihr das Lügen ins Blut gegeben? Es schien ganz so, was vielleicht durch jahrelange Unaufrichtigkeit zustande gekommen war. Auf jeden Fall aß sie gemütlich ihre Suppe und spießte ihren Salat auf, der tatsächlich ohne Dill war. Sollte er sie doch für verrückt halten, sie war zufrieden mit ihrer Fassade, ihrem Hass auf das Leben und der Idee ihre Schwester zurück zu holen.
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Thema: Re: [Allgemein] Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" Mi Sep 30, 2015 8:43 am
Ai beherrschte es Dinge anzusprechen und sie zugleich doch im Dunkeln zu lassen. Sie sprach davon, dass sie vielleicht hier üben sollten, den nächsten Tag und verpackte es so, als wenn sie nur einen Bummel durch die Stadt machen wollten. Ja, man hatte ihr das Lügen und Verhüllen wohl in die Wiege gelegt. Bemerkenswert. Er selbst stellte sich dabei nicht so gekonnt an, aber er gab auch nicht so viel Wert darauf. In einer Welt, in der regelmäßig gestohlen und betrogen wurde – war es da verwunderlich, wenn zwei abgerissene Gestalten in einem noblen Hotel saßen und sich über Diebeszüge unterhielten? “Klingt gut. Ich habe glaube ich sogar ein besonders schönes Haus gesehen, das dich von der Architektur her interessieren dürfte.“, meinte er. Auch wenn er vielleicht nicht so gut darin war sich solche Dinge auszudenken, so konnte er doch recht gut mitspielen. Der Kellner kam und brachte das Essen. Ai begann ihre Vorspeise zu löffeln, während er sich über sein Essen her machte – natürlich zivilisiert.
Ai schien sich über die Suppe zu freuen. Während sie löffelte sprach sie davon, dass man morgen noch einen Spaziergang machen sollte, um die Gebäude zu begutachten. Klang nach einem Testlauf für Ai. Sollte sie haben. Beide konnten ihre Rolle so einmal üben. Jinpei als derjenige, der Schmiere stand und Ai als diejenige, die das Gut beschaffte. Je länger Jinpei darüber nachdachte, so weniger gefiel es ihm, aber letztlich war es eine gute Idee. Sowohl als Probelauf, als auch um ihre Geldbörsen etwas zu befüllen. Gerade Jinpeis Börse dürstete nach ein paar Scheinen, die er verwenden konnte. “Hier schmeckt es wirklich gut, findest du nicht auch?“, erkundigte er sich. Das Fleisch war wirklich gut, aber so wie er bereits vorher gehört hatte, lag es schwer im Magen und füllte schnell. Dennoch – er hatte nicht vor sich in ein Fressgelage zu begeben, aber dieser Teller würde geleert werden. Und dann war er von sich aus bereit aufzubrechen. Außerdem wartete da noch der Brief in seiner Brusttasche abgeschickt zu werden. Wie konnte er den am Besten absenden. Während Ai damit beschäftigt war den Einbruch durchzuführen? Nein, er sollte am besten bei ihr bleiben.
Leicht seufzte er. “Entschuldigung?“, sprach er und wartete darauf, dass einer der Kellner zu ihm kam. “Darf es noch etwas sein?“, erkundigte sich der Kellner. Auffällig war, dass es eine andere Bedienung war. Hatte die Dame von zuvor etwa genug gehabt von Ai und mit ihrem Kollegen die Tische getauscht? “Das Essen ist wirklich gut. Bitte richten sie der Küche meinen Dank aus. Und können sie den bitte nach Konoha schicken?“, erkundigte er sich und drückte dem Kellner den Brief in die Hand. Er beäugte das Papier. “Er muss zur obersten Direktive.“, meinte er. Dass er damit vermutlich Ai einen gehörigen Schrecken verpassen würde, konnte er freilich nicht ahnen. Würde sie deswegen direkt das Weite suchen? Oder würde sie ihn fragen, was er mit dem Hokage zu schaffen hatte? Hier würde er ihr nicht alle Informationen geben. Nicht in Yokuchi, wo Epona Augen und Ohren im Überfluss besaß.
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Thema: Re: [Allgemein] Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" Do Okt 01, 2015 11:53 am
Wenn auch die beinahe geistreichen Lügen von Midori kamen, so machte es Jinpei scheinbar nichts einfach mit zu machen. Auch wenn er nicht der Stein des Anstoßes war, so konnte er doch mit einsteigen wenn es nötig war. Sie war gespannt was sie sich anschauen würden. Während sie Salat und Suppe in sich hinein schob und davon nur mäßig Satt wurde, immerhin waren es Grünzeug und püriertes Grünzeug. Es dauerte nicht lange bis sie beides geleert hatte und beinahe gleichzeigt mit Jinpei ihre Fleisch bekam. Sie aß eben was ging, solange sie es umsonst bekam. Ihr Fleisch aß sie ein wenig langsam, schaufelte es nicht so sehr in sich hinein wie die Suppe. Zwischen Reis und scharfem Dipp aß sie ihr Fleisch und sah sich ein wenig um. Ja ich kann mich nicht beklagen. Lange nicht mehr so gut gegessen, meinte sie und schob sich noch ein Stück Fleisch in den Mund. Suppe und Salat waren gut gewesen, etwas Warmes nach einigen Tagen im Wald. Nicht, dass sie so ausgehungert war wie er, aber sie schätze Fettpolster in einer ungewissen Zeit wohl einfach mehr als er. Während sie in ihrem Essen herum stach und es sich schmecken lies hob Jinpei jedoch die Hand und rief die Kellnerin herbei. Aus dem Augenwinkel sah sie, dass es eine neu war, störte sich jedoch kaum daran. Ob das an ihr lag war ihr vollkommen egal. Sie wollte nur essen und sie mochte Schnittblumen eben nicht auf Tischen, sah zu ordentlich aus. Erst wollte sie seinem brief keine Bedeutung schenken, doch dann sollte dieser nach Konoha gehen. In ihr gingen sämtliche Alarmglocken an. Sofort spürte sie wie sich Unruhe durch sie zog, sie verschluckte sich an ihrem Essen und begann wie eine Irre zu husten. Es dauerte bestimmte eine Minute bis unter trinken, klopfen auf ihren Brustkorb und reguliertes Atmen wieder halbwegs normal am Tisch saß. Trotzdem war sie kreidebleich geworden, das Gesicht schien nicht mehr grimmig sondern beinahe ängstlich. Rote Flecken vom Husten, der verstörte ausdrucke auf ihrem Gesicht, all das ließ sie nicht besonders glücklich wirken. Die Gabel war ihr aus der Hand gefallen, hatte die Tischdecke verunreinigt. Die Bedingung hatte ihr zwar hilfe angeboten doch diese hatte sie mit der Hand fuchtelnd abgelehnt. Wie sollte sie sprechen wenn nicht nur ihr Körper sondern auch ihr Geist unfähig dazu waren. Als der Anfall vorbei war konnte sie ihn nicht ansehen. Sie hatte Angst, panische Angst. Was hatte er mit Konoha zu tun, was hatte er mit dem Hokage zu tun. Kannte er sie, würde er sie ausliefern? Ihr Kopf schwirrte, ihr Körper hatte begonnen zu Zittern. Sie konnte sich nicht beruhigen, sie wollte nicht dorthin zurück wo man ihr nicht helfen konnte. Wieso Konoha fragte sie mit gepresster Stimme, versuchte die aufwallende Angst zu unterdrücken. Würde sie morgen fort laufen müssen, sich jemand neuen suchen? Vielleicht sollte sie jetzt schon davon rennen und ihn einfach stehen lassen. Wenn sie einfach nur geschickt tat, konnte sie dann etwas anderes abwänden? Sie wusste es nicht, wusste nur, dass ihr der Kalte Angstschweiß den Nacken hinab rann und ihre Hände schwitz wurden. Sie wollte nicht zurück, nie mehr zurück nach Konoha.
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Thema: Re: [Allgemein] Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" So Okt 18, 2015 1:02 pm
Es entging Jinpei nicht, wie beunruhigt Ai war, als er den Brief an den Boten gegeben hatte. Etwas verwundert war er darüber schon. Hmm – wie viel durfte er ihr sagen? Vor allem hier in dieser Umgebung? Knapp halten. “Ich will dir hier nicht alle Informationen nennen, wieso Konoha … aber so viel: Dank Konoha lebe ich noch.“, stellte er die Aussage in den Raum. Reichte ihr das? Schwierig zu beurteilen. Ein wenig mehr durfte es wohl sein. Jinpei trank seinen Tee aus, dann beugte er sich etwas mehr in ihre Richtung. Mit leise und bedächtiger Stimme sprach er weiter. “Sagt dir der Name Higashi etwas?“, erkundigte er sich bei Ai. Grundsätzlich waren die sieben Schwertshinobi aus dem Nebel bekannt – aber nicht alle waren gleich bekannt. Auch musste sich ein so junges Ding wie Ai nicht für so etwas interessieren. Vielleicht waren Geschichten von Jinpeis Vergangenheit bis zu ihr vorgedrungen, vielleicht auch nicht. “Ich möchte nicht, dass jemand weiß, dass ich noch lebe. Deswegen musste ich mich von meiner Heimat abwenden. Konoha bot sich als Verbündeter an.“, sprach er. Das musste vorerst genügen. Er lehnte sich wieder in seinem Stuhl zurück und sah Ai an. “Mehr kann ich dir erzählen, wenn wir unterwegs sind… wenn es dich interessiert. Aber dann möchte ich auch etwas von dir erfahren, im Austausch.“, sprach er. Bisher hatte Ai sich sehr geheimnisvoll getan. Sie gab nicht viel zu sich Preis. Das Einzige, was er bisher mit Sicherheit wusste war, dass sie gewisse Kenntnisse über die Medizin besaß und dass sie nicht die höflichste Person war.
Jetzt wo der Brief unterwegs war, war er gespannt, wie Daizen reagieren würde. Er hatte eine versteckte Botschaft im Brief hinterlassen und er war sich nicht sicher, ob Daizen es würde lesen können. Vielleicht brauchte er dafür Hilfe. Aber er hatte ein Dorf an Untergebenen, die ihm im Zweifelsfall unterstützen konnten. Und er ging davon aus, dass er wusste wem man vertrauen konnte. Also hieß es jetzt abwarten und Tee trinken … der leer war. Jinpei hob erneut die Hand, um sich einen neuen Tee zu bestellen. “Wenn du fertig bist, bin ich dafür, dass wir uns ausruhen und Morgen auf machen – erst kundschaften, dann auf zum Zielgebiet. Ich möchte bei unserer Arbeitgeberin ein gutes Bild machen. Das wird uns in Zukunft sehr helfen.“
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Thema: Re: [Allgemein] Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" Mi Okt 21, 2015 8:40 pm
Er lebte Dank Konoha noch? Midori kniff die Augen grimmig zusammen. Konoha hatte die leben ihrer Familie nicht gerettet aber das einen halb blinden Mannes? Ihre Wut auf die alte Heimat wuchs, wuchs beträchtlich. Alle waren gestorben, nur sie geblieben und er lebte. Rational betrachtet konnte man jetzt sagen, dass er nichts dafür konnte – aber sie war nicht rational. Aha raunte sie nur grimmig und stach in ihrem Fleisch das sich mittlerweile vor ihr befand. Sie versprühte beinahe eine Art böse Aura, einen tiefen groll, beinahe einen unergründlichen Hass. Doch so schnell diese Finsternis um sie herum auf waberte, so schnell war es auch schon wieder verschwunden. Sie hatte nichts davon ihm jetzt an den Hals zu springen. Dementsprechend grob nahm sie ihr Fleisch auseinander und stopfte es sich in den Mund. Als würde Essen ihre Wut erschlagen, aber dem war nicht so. Grimmig kauend fragte er nach dem Namen Higashi – hieß er so? Selbst wenn kannte sie den Namen nicht, schüttelte den Kopf kurz. Nö nie gehört sprach sie halb kauend. Was interessierten sie Namen von anderen Leuten? Sie musste aufpassen, dass ihr eigener niemandem bekannt wurde. Die Nachricht das sie nicht wissen sollten da er noch lebte nahm sie nüchtern auf. Hatte er ihr da gerade eine Möglichkeit gegeben ihm Probleme zu machen? Zur Not konnte sie einfach herum erzählen das Higashi Jinpei noch lebte – wer auch immer er war- er hatte jemanden verraten. Wieso warum war ihr egal, damit war er genauso in Ungnade gefallen wie sie. Leider nicht in Konoha, aber es sicherte sie ab, ihn vielleicht nicht. Sie schlang das Fleisch weiter hinab. Wedelte mit der Hand um ihren Nachtisch zu bekommen und schob auch diesen in sich hinein. Ich denke drüber nach, meinte sie abwesend und starrte ihr Essen an. Wer er war, was er konnte war seltsam. Sie wollte ihm nicht vertrauen, sie vertraute nur sich selbst und ihrer Fähigkeit in Holz zu verschwinden. Sie mochte ihre Situation nicht, erstach eine Erdbeere und stopfte sie sich in den Mund, starrte an ihm vorbei, zuckte die Schultern nichtssagend. Sie sah seinen Tee an, sah ihn an. Meinetwegen. Ihr Körper sank im Stuhl zurück – jetzt war sie wirklich satt und das auch noch für ein paar Tage. Ob sie gute arbeite machten oder nicht war ihr beinahe egal, sie wollte nur etwas lernen, wollte Ahri zurückholen. Ihr Blick wurde nachdenklich, dann grimmig. Denkt nicht das mich das zutraulicher macht. Is mir egal wieso ihr lebt, raunte sie über den Tisch, stützte die Arme auf diesem ab. Er weiß nicht wer ich bin – aber ich weiß wer er ist – dran denken ermahnte sie sich. Trotzdem wirkte sie unglücklicher den jeh. Also schob sie sich aus ihrem Stuhl drückt den Rücken durch und sah ihn an. Gehen wir einfach hoch. Wir haben genug geredet. Für sie war es für heute erst einmal durch. Sein Leben lag ihr schwer im Magen, schwerer im Magen als ihr ganzes essen. Über Nacht müsste sie damit klar kommen, irgendwie zumindest ein Abkommen mit sich und ihrem Ziel treffen.
Die Gleichgültigkeit und diese unterschwellige Wut in Ai erreichte sogar Jinpei und ließ ihn etwas unstimmiger werden. Aber er riss sich am Riemen. Nichts, was er nicht bereits kannte. Zwei Schwestern waren ein gutes Training gewesen – wenn man den Alltag als Training bezeichnen wollte. Er hatte ihr ein Geheimnis anvertraut – Weise war das nicht gewesen und das wusste er nur zu gut. Sie sprach abwesend und leicht abweisend darüber, dass es ihr eigentlich egal war, wer er war. Daran zweifelte er stark, aber für den Moment nahm er es einfach hin. Gen Ende des Essens, als sie ihren Nachtisch herunter geschlungen hatte, wurde ihr Blick zunächst nachdenklich, dann grimmig und sie warf ihm etwas entgegen, was ihn erhitzen ließ. Ihr war es egal, wieso er lebte und sie würde ihm durch das Anvertrauen nicht im Gegenzug Vertrauen entgegenbringen. Verstimmt schürzte Jinpei die Lippen, spielte an einem der durchaus scharfen Messer am Tisch herum, mit denen er zuvor das Fleisch zerschnitten hatte. Mehr brauchte er nicht – eine kurze Bewegung und alles würde vorbei sein… Sie schob den Stuhl zurück und sprach, dass sie den Abend jetzt für beendet erklärte. Er erhob sich ebenfalls und legte mit leichtem Druck das Messer zurück auf den Tisch. “In Ordnung.“, antwortete er in moderater Lautstärke und ging einen Schritt auf Ai zu. Sprach dann wesentlich leiser. So leise, dass vermutlich nur Ai sie hören konnte. “Pass auf was du mit dieser Information von mir anfängst… Nur du, Daizen und Epona wissen, dass ich lebe. Daizen und Epona haben nichts davon mir in den Rücken zu fallen … Wenn also die Öffentlichkeit erfährt, dass ich noch lebe ...“, sprach er mit bedrohlicher Stimme und wog dann den Kopf einmal nach Rechts und einmal nach Links, als wenn er etwas abwägen würde. “Wäre nicht so gut für dich.“
Er hatte den Kaffee auf. Er vertraute ihr Informationen an, weil er ihr vertrauen wollte und weil er eine Begleitung gebrauchen konnte, bot ihr an zu lehren, was er zu lehren besaß und würde sie beschützen und sie spielte das sture Kind, versuchte sich als taff dar zu stellen und sich mental über Jinpei zu positionieren. Von oben herab funkelte er sie an. Kalt, wie es seine Natur war. Dann lächelte er süffisant und wandte sich von ihr ab. “Sei um Acht Uhr fertig.“, sprach er noch.
Seine Drohung war ernst gemeint gewesen. Wenn es lediglich um ihn ginge, dann wäre es ihm reichlich egal, dass sein Name wieder in Umlauf geriete. Es würde seine Position nicht verschlechtern. Aber es ging hier um seine Schwestern – darum, dass sie unter so einem Gerücht, wenngleich es wahr wäre, leiden würden. Und es würde sie außerdem in Gefahr bringen. Er traute Kibou alles zu. Herrlich ironisch war es, dass Ai und Jinpei sich gegenseitig anfeindeten und zugleich doch einander brauchen würden – und dass sie sogar ähnliche Ziele verfolgten, grob betrachtet. Ihnen ging es beiden um ihre Geschwister. Jinpei wollte seine Geschwister beschützen, Ai ihre wieder ins Leben holen. Wüsste Jinpei von dem Plan eine Frau wieder ins Leben zu holen – er wusste nicht, ob er ihr abraten würde. Schließlich würde er selbst darüber nachdenken seine Eltern wieder zurück zu holen. Das wäre vielleicht ein Weg, wie er seine Rache nicht brauchen würde. So aber brauchte er sie vorerst.
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Thema: Re: [Allgemein] Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" Di Okt 27, 2015 7:43 pm
Alles was sie tun konnte war ruhig zu bleiben, gelichgültig, einfach eine große Klappe haben und das so überzeugend wie es ihr möglich war. Verleugnen das ihr das Herz in die Hose gerutscht war konnte sie nicht. Panische Angst suchte sich mit jedem Herzschlag einen weg weiter in ihren Körper, tiefer in ihren Verstand. Angst vor Konoha, Angst das man sie packte und zurück schleifte an diesen Ort wo niemand mehr aus sie wartete, wo niemand für sie da war, wo alles verloren war. Sollte Jinpei doch mit den Zähnen knirschen, mit einem Messer spielen. Alles was sie hin bekam war eine starre Maske der Gleichgültigkeit, der Blick ihrer hübschen Augen war leer. Sie wollte ihm nicht vertrauen, musste es tun, musste Ahri zurückholen. Sie konnte ihm nicht vertrauen wenn er Konoha vertraute, sie sollte weglaufen – doch ihr Ziel Ahri zurück zu holen hielt sie hier, ließ sie starr neben dem Tisch stehen. In ihrer Hand hatte sie eine Servierte zerknüllt, so ein schönes weißes Stück Papier. Ihre Hand war verkrampft, zur Faust geballt und wurde langsam weiß, so weiß das die Knöchel hervor traten. Einen Weile lang starrte sie ihre Hand an, ließ das Stück Papier los als sie merkte das sie es festhielt. Ob aus Schreck vor ihrer Reaktion, oder weil Jinpei bei ihr war, konnte sie nicht sagen. Seine Stimme klang wie die einer giftigen Schlange, eine die gleich zuschnappen würde und dann dabei zusah wie sie litt, ehe er sie halb tot ausliefern würde. Sie bekam Angst vor ihm, Angst vor diesem Raum, ihr wurde übel. Daizen alleine beim klang seines Namen drehte sich alles in ihr. Nur drei Leute die wussten wer er war, das er noch am Leben war. So seltsam es auch war, sie hatte weniger Angst vor ihm, würde sie ihn doch nicht verraten bis es ihr etwas brachte – sie hatte Angst davor zurück zu kehren, getötet zu werden, als Verräter angeklagt zu werden. Sie musste Ahri zurückholen bevor sie starb und ihr ein schönes Leben biete. Morgen um acht, wiederholte sie ohne ihn anzusehen. Es gelang ihr schwer den Blick zu heben, doch sie würde sich nicht brechen lassen! Weder der Tod ihrer Eltern noch der Tod ihrer liebsten Schwester hatte sie gebrochen. Sie brauchte ihn zur Not nicht, wenn sie hatte was sie wollte würde sie gehen und zwar sofort. Die Art wie sie ihn ansah, ihn anstarrte, stur und stolz, wie ein trotziges Kind und doch voller ernst. Sie wusste was sie wollte und das konnte er ruhig sehen. Ich habe keine Angst, raunte sie das Gesicht grimmig verzogen. Nicht vor hm, nicht davor das er sie einfach so umbrachte. Sie hatten sich auf etwas geeinigt und er verließ sich auf etwas das sie ihm vorheuchelte. Einbrechen und etwas stehlen, es würde sie alles Geschick der Welt brauchen damit nicht auffiel, dass sie holz manipulierte. Wenn diese verdammten willen aus Stein waren würde sie Probleme bekommen. Sie würde es versuchen, immer und immer wieder. Vielleicht sollte sie in ihrem Zimmer übern durch alles zu gehen, was in ihrem Element lag. Holz, Wasser, Erde – alles müsste sie meistern und noch viel mehr um Ahri zurück zu holen. Ihr Schopf wand sich von ihm ab, als sie das Gefühl hatte ihn genug angestarrt zu haben, ihm genug gesagt zu haben, dass sie keine Angst hatte, das sie ihr Ding machen sollte. Mit pochenden Herz trat sie von ihm fort, Übelkeit und Schwindel rangen um ihren Verstand. Sie unterdrückte das zittern, rang es nieder wie man gegen ein Bakterium kämpfte. Sie war stärker als diese Angst, sie war stärker als die Angst vor Daizen, als die Angst davor zurück zu müssen. Sie würde abhauen, immer und immer wieder, egal wie oft man sie fangen würde. Umdrehen – gehen Befahl sie sich selbst. Als reckte sie den Kopf so hoch es ging um stolz zu wirken und stampfte in ungebührlicher Manier aus dem Raum heraus. Bis sie an ihrer Tür war gelang es ihr, dann stieß sie diese auf, trat ein und fiel wie ein nasser Sack gegen das hübsche Hals. Mit einem Knall flog die Tür zu, sie saß im dunklen und begann sofort zu zittern. Stark sein, stark sein murmelte sie apathisch und wog sich wie ein Kind leicht vor und zurück, gefangen in ihrer Angst.
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Thema: Re: [Allgemein] Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" Mo Nov 02, 2015 1:10 pm
Sie war nicht begeistert von Jinpeis auftreten. Innerlich am Toben, aber nicht weil Jinpei sie eingeschüchtert hatte. Woran es genau lag, konnte er nicht ahnen. Aber irgendwie hatte das Thema Konoha sie aufstoßen lassen. Das Abendessen war gelaufen. Sie war fort. Für einen Moment noch stand er hier im Saal und sah in seine Handfläche. Seine Fingernägel hatten sich in die Haut gegraben, obgleich sie nun wieder ziemlich kurz waren. So einen emotionalen Ausbruch konnte und sollte er sich nicht leisten. Das musste unterbunden werden. Unter allen Umständen. Und doch – aus seiner Sicht heraus hatte er nichts Unrechtes getan. Ai hatte ihn nach Informationen gefragt, auf nicht besonders höfliche Weise, Jinpei hatte geantwortet und sie hatte sich sehr klar so positioniert, dass ihr egal war was mit ihm war. Er seufzte leicht und verließ dann selbst auch den Speisesaal. Allerdings nicht so tosend wie Ai. Er ging wieder vollkommen ruhig, die Hände in den Hosentaschen vergraben und entspannter.
An der Tür angekommen schloss er diese auf und sich danach ins Zimmer ein. Es war einfach etwas viel für einen Tag gewesen. So viel war geschehen. Zunächst hatte es so ausgesehen, als wenn er bald den Löffel abgeben würde und jetzt hatte er wieder ein Ziel vor Augen und Unterstützung. Einen Auftrag, wenngleich er dafür seine Prinzipien zeitweise brechen müsste. Für sein Ziel war ihm dies jedoch recht. Aber ganz klar war ihm noch nicht, welche Ausmaße die Entwicklung mit Ai haben würde. Er konnte sie schlichtweg nicht einschätzen. War sie eher eine Verbündete oder eher eine Gefahr, die er mit sich herum schleppte? Es war nicht abzuschätzen. Sie war so stur, machte ihn innerlich halb wahnsinnig mit ihrer Art. Erst Informationen einfordern und dann patzig werden. Während er sich auf sein Bett setzte und begann die Schuhe auszuziehen, rümpfte er die Nase und sah wenig begeistert aus. Zumindest Daizen würde seine versteckte Nachricht erhalten. Nur die Frage, ob er sie auch entziffern würde. Er hatte freilich improvisieren müssen, mit den Mitteln, die er besaß. Aber das Ergebnis hatte ihm zugesagt. Nicht die Cremé de la Cremé, aber gut genug für ihn selbst.
Letztlich überlegte er noch, ob er etwas für den morgigen Tag vorbereiten sollte, entschloss sich dann aber dagegen. Er besaß fast nichts, dementsprechend konnte er auch nichts vorbereiten. Jinpei begab sich einfach ins Bett. Traumlos war die Nacht und als er am nächsten Morgen erwachte fühlte er sich erfrischter als lange zuvor. Das Bett war weich, die Laken waren angenehm und kratzten nicht. Fast wie damals Zuhause. Und doch würde es wohl bis zu seinem Tode nie wieder so werden, wie damals. Es bedrückte ihn innerlich freilich sehr, wenn er darüber nachdachte. Doch das musste er verdrängen – über diesen Gefühlen stehen, die ihn drohten hinab zu reißen. Er musste einfach an seinen Gefühlen festhalten und weiter geradeaus gehen.
In moderatem Tempo kleidete sich Jinpei an und verließ sein Zimmer, nachdem er alles zusammen gesucht hatte. Also seine beiden Schwerter und das Nähzeug. Sein erster kleiner Diebstahl. Es fühlte sich merkwürdig an, aber nicht zwanghaft negativ. Er verließ das Zimmer in Richtung Speisesaal und wollte noch frühstücken, bevor es weiter gehen würde. Dort wartete er auf Ai, während er sich selbst Essen zubereitete. Es war noch früh. Erst halb Acht, also hatte er noch eine halbe Stunde Zeit, bis sie sich zur vereinbarten Zeit treffen wollten.
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Thema: Re: [Allgemein] Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" Mo Nov 02, 2015 8:11 pm
Ihr Kopf lag noch immer an den Knien, sie war kaputt, angeschlagen, ihr war übel. Der Name Daizen hämmerte in ihrem Kopf, schlug ihr auf den Magen. Sie fühlte sich so schwach und einsam, so alleine und überfordert. Sie wollte nicht das er es wusste, sie wollte nicht das er irgendwas wusste. Alles hätte er erzählen können, aber nicht so etwas. Vielleicht wäre sie netter gewesen, vielleicht wäre sie über ihren Schatten gesprungen, hätte auf die liebe Stimme von Ahri gehört, aber jetzt waren die Worte ihrer Schwester unerreichbar. Wieso – Wieso Einen Moment wiegt sie sich weiter vor und zurück, versuchte eine Lösung zu finden, doch es gab keine. Midori brauchte ihn und Ai brauchte ihn aber vor allem Ahri brauchte ihn. Sie konnte Lügen wie gedruckt, doch sie konnte nicht schauspielern. Sie war zu laut, zu stur und zu mürrisch dafür. Beinahe von selbst viel sie zur Seite, lag quer vor der Tür, nur das Licht der Laterne drang zu ihr herein. Als sie genug Kraft hatte schob sie sich an der Tür hoch, hämmerte an der Wand herum, bis sie das Licht erwischte. Ein kurzes Flackern und es war hell. Das leere Zimmer gefiel ihr nicht, trotz der Unordnung. Die sie hinterlassen hatte. Daizen huschte es über ihre Lippen. Dann stürzte sie los, stolperte ins Bad und übergab sich ins Klo. Eben noch hatte sie geweint, alles vergessen und jetzt musste sie ihr essen wieder von sich gehen lassen. Sie würgte dreimal, ehe er Körper zitternd aufhörte das Essen hinauf zu pumpen. Ihre Haare klebten wieder an ihrer Stirn. Unkoordiniert spülte sie die Reste weg, fühlte das flaue Gefühl im Magen, die Hitze im Gesicht. Mühsam kroch sie in die Dusche, drehte das Wasser auf, ehe sie sich unter den Strahl setze und sich durchweichen lies. Die Kraft sich auszuziehen besaß sie nicht mehr. Immer wieder vibrierte etwas in ihr Körper, ihr Kopf pochte vor Schmerz, ihr Herz raste vor Angst. Das Wasser war wie ein warmer Sommerregen, erinnerte sie an Ahri in einem weißen Kleid bei sich im Garten, umgeben von Blumen. Jeder hatte sie geliebt und Midori liebt sie weiter, Jahr um Jahr. Der sanfte regen beruhigt sie ein wenig, wenn es auch lange dauerte. Bestimmt eine Stunde aß sie da, starrte die Wand an. Nur langsam konnte sie sich erholen, nur langsam begann sie die Kleidung aus zu ziehen alles auf den Boden zu werfen und den Mund auszuspülen. Ein paar Mal spuckte sie Überreste aus bis der Geruch von Erbrochenem verloschen war. Aufstehen, befahl sie sich und schaffte es mit wackeligen Beinen aus der Dusche zu treten. Ihren Körper vergrub sie in dem weichen Badehandtuch, ließ alles am Boden liegen und stolperte in ihr Bett, warf alle Dinge von diesem hinab und kroch nackt unter die Decke. Diese Leute waren klug genug gewesen licht neben dem Bett zu platzieren und so löschte sie das große Licht. In der Dunkelheit des Zimmers wurde sie grell von dem Wecker angestrahlt, griff danach und stellte ihn auf halb acht. Mit groben Bewegungen zwang sie das Teil auf den Boden, befreite sich von dem grellen leuchten. So fertig sie auch war, sie konnte nicht schlafen. Angst durchflutete sie, Panik das man sie holen würde. Wie ein Baby rollte sie sich mit der Decke ein, die Knie ganz nah am Gesicht. Die ruhe erdrückte sie und nichts kam um sie in den Schlaf zu ziehen. Als sie endlich in ihre Welt der räume versank war sie hässlich und brutal. Daizen verfolgte sie, mutierte, brachte ihre Familie um. Zusammen mit Jinpei lachte er lautstark. Mit einem Schrei wurde sie wach, saß0 kerzengrade im Bett, wieder Schweiß auf der Stirn. Im Bett war nur noch sie selbst, alles andere hatte sie hinaus geworfen in ihrer panischen Angst. Minuten lang saß sie einfach nur da, bis der Wecker zu piepsen begann. Schwer beugte sie sich hinab, stellte ihn aus und rollte sich aus dem Bett. Ihre Finger griffen zu der ersten Kleidung in der sie Jinpei begegnet war, nur dieses mal ohne dunklen Mantel. Den stopfte sie in ihre Tasche, die Waffen band sie sich um. Der Rest war über Nacht getrocknet. Sie konnte sie gar nicht daran erinnern im Bad die Heizung angedreht zu haben. Aber in ihrem Kopf war sowieso alles verschwommen. Ihre Schritte waren schwer, ihr Kopf schien bald zu explodieren. Wenn sie gestern grimmig gewirkt hatte, so war dies heute noch schlimmer. Sie sah mürrisch aus, als hätte sie nicht geschlafen und die Ringe unter ihren Augen waren gut zu sehen. Mit allem im Gepäck wanderte sie zur Tür, verbarg ihre Kette unter dem weißen Schal und fand ihren Weg hinab in den Saal. Jinpei war bereits da, hatte sich einen Tisch gesucht und Midori ließ sich ihm gegenüber auf den Stuhl fallen. Ihr Blick war nicht böse, vielmehr wirkte sie fertig, die Schultern leicht hängend sah sie zu ihm. Morgen, brummte sie kurz und starte auf die Blume am Tisch.
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Thema: Re: [Allgemein] Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" Mi Nov 04, 2015 5:11 pm
Jinpei sah, wie Ai ebenfalls in den Speisesaal kam und sich setzte. Sie presste nur ein Morgen hervor. Sie sah erschöpft aus. Nicht so zornig und muffig wie gestern. Einfach fertig. Sie starrte kurz die Blume auf dem Tisch an. Mehr kam von ihr nicht. “Guten Morgen. Wie hast du geschlafen?“, grüßte und erkundigte er sich leicht rhetorisch. Man sah ihr an, dass die Nacht für sie lang und nicht angenehm gewesen war. Aber davon ließ sich noch nicht erörtern, wieso sie schlecht war. Irgendwas in ihm teilte ihm mit, dass sie ein Problem mit seinem gestrigen Brief gehabt hatte. Seit er das Wort Daizen und Konoha in den Mund genommen hatte. Aber was genau war ihr Problem … sie hatte doch nicht mit Konoha am Hut, oder? Er konnte sich bei Leibe nicht vorstellen, in wie fern sie Probleme mit dem Dorf haben sollte. Sie besaß kein übermäßiges Wissen über Heilkünste – wie es ihm schien. Auch ihre Wahl der Waffen, als sie noch bei Epona waren, hatte nicht gerade davon gezeugt, dass sie eine Gefahr darstellte. Alterstechnisch mochte sie vielleicht geschätzt 17 oder 18 Jahre alt sein. Eher jünger aus seiner Sicht. Entweder würde sie sich mitteilen oder es eben sein lassen. Ihn sollte es nicht weiter kümmern.
Er nahm sich Brot und Wurst und aß in Ruhe, trank sich wieder einen Tee. Sein Körper fühlte sich so viel besser an als gestern noch. Erholter, kräftiger, gesünder. “Iss auch etwas. Wir werden heute zwar noch nicht aufbrechen, aber du solltest gestärkt sein.“, versuchte er sie zum Essen zu motivieren und schob ihr eine Scheibe Brot und Butter zu. Nicht gerade traditionell, aber er gab sich mit derartigem Essen zufrieden. “Hast du schon eine Idee wo wir uns etwas ansehen wollen? Ich kenn mich hier nicht aus. Oder sollen wir doch direkt aufbrechen?“, erkundigte er sich nachträglich, weil er sich nicht mehr sicher war, was Ai vorhaben mochte.
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Thema: Re: [Allgemein] Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" Do Nov 05, 2015 3:29 pm
Unabhängig ihres sonst so sonnigen Gemütes, wäre wohl jeder nicht begeistert davon, wenn man ihn nach dem fragte was offensichtlich grausam gewesen war. Es gab bestimmt jene Menschen die sich sofort mitteilten, die Welt erzählten und sagten was ihnen auf der Seele lag. Wie gerne würde sie von ihrer Angst erzählen, ihrem Misstrauen, ihren Wünschen und zielen, aber nicht ihm. Sie wand den Blick kaum von dem Blümchen ab, zuckte nachlässig die Schulter und stieß mit dem Fuß unruhig gegen ihr Stuhlbein. Gibt es ein Wort das abartig mehr Ausdruck verleiht? erkundigte sie sich ein wenig gehässig, jedoch ohne den bösen Nachdruck der ihr gestern beinahe perfekt gelungen war. War nicht so super, raunte sie der Tischdecke zu, hörte auf den Stuhl zu treten und sah halbherzig zu ihm auf. Seine Familie war heute Nacht nicht wieder gestorben. Im Gegensatz zu ihr wirkte er frisch und munter, nicht mehr so als hätte man ihn aus einer Ecke gezerrt und verprügelt. Über die Ironie musste sie kurz schmunzeln, es sah jedoch eher aus wie ein gequältes Lachen. Einen Moment lang sagte sie nichts, sah dann jedoch wie er ihr einen Teller mit Brot zu schob. Sichtlich irritiert sah sie auf, blickte ihm ins Gesicht und fragte sich wieso. Sie war nur am meckern, war nur stur und gab ihr Bestes um ihm zu trotzen ja nichts von sich preis zu geben und er kümmerte sich um sie. Die Senju konnte nicht sagen ob sie lachen oder weinen sollte. Lediglich ein ersticktes Ok verließ ihren Mund. Einen Moment sah sie das Brot an, ehe sie begann es zu essen, dieses Mal jedoch sehr mäßig und langsam, nichts im Vergleich zu dem was sie gestern getan hatte. Sie aß, trank Wasser und starrte mal hier hin mal fort hin. Sie wusste nicht wieso und sie wusste nicht was sie tun sollte. Mühsam gelang es ihr das Brot bei sich zu behalten, von ihrem Brechanfall war ihr Magen einfach noch zu angeschlagen. Ihr Kopf wog leicht hin und her, hier oder fort? Die Frage war denkbar einfach. Weg von hier, was unauffälliges finden und dann spazieren gehen, meinte sie nur, wiegte den Kopf erneut hin und her, stoppte und sah ihn seltsam an. Ich heiße Midori, raunte sie kaum hörbar. Für einen kurzen Moment hatte sich etwas in ihrem Gesicht geändert, es hatte ein Spur weniger Missmut gezeigt, etwas Freundlichkeit zugelassen und ich hasse Konoha. Wenn die Worte auch für sich sprachen so fehlte ihnen jeder Nachdruck, jede Andeutung von Wut. Dafür war sie einfach zu benebelt von einem vier Meter großen Daizen der ihr Haus zertrat und ihre Eltern zerquetschte um anschließend ihre Schwester verbluten zu lassen. Das war vielleicht das erste halbwegs normale was sie von sich gab ohne zu giften. Danach konnte sie ihn jedoch nicht mehr ansehen, schob den Teller fort und meinte nur Danke ehe sie sich den Schal über die Nasenspitze zog und damit eine Schutzwand aufbaute um sich stärker zu fühlen. Nicht das es ihr gelang dabei selbstsicher oder arrogant zu wirken, nicht einmal als sie die Arme verschränkte und sich zurück lehnte, sich aufbaute soweit es ihr im Stuhl und von der Figur her möglich war. Jetzt kann er dich packen und Heim bringe, oder er lässt es sein weil er wirklich nicht weiß wer du bist – Dummkopf. Ihre Lider flatterten und Kopfschmerzen schlichen sich in ihre Schläfe. Nur einen Moment schloss sie die Augen, versuchte abzuschalten, nicht zu viel Angst zu haben, doch es gelang ihr nur mäßig.
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Thema: Re: [Allgemein] Hotel "Zum Fürstlichen Ausblick" Di Nov 10, 2015 6:46 pm
Ai war etwas anders als zuvor. Nicht direkt zutraulich, aber was auch diese Nacht geschehen war, sie war ein klein wenig offener. Sie teilte ihm mit, dass ihre Nacht nicht so gut gewesen war, was im Vergleich zum vorherigen Abend ein Meilenstein war. Nachdem er ihr das Brot zugeschoben hatte, sah sie ihn zunächst sichtlich irritiert an, stimmte jedoch zu und aß ein wenig. Nicht sonderlich viel, aber ein wenig nahm sie zu sich. Es freute ihn, dass sie ein wenig Wandel erlebt hatte, ein wenig mehr von ihm akzeptierte. Es war interessant zu sehen. Und irgendwie war es vergleichbar mit seinen Schwestern. Abends zuvor hatte man sich noch gestritten und am nächsten Morgen bereuten alle es und versuchten wieder gut mit einander auszukommen. Jinpei war aber auch, bis auf sehr wenige Ausnahmen, jemand der schnell verzeihen konnte. Gerade seinen kleinen Schwestern. Und irgendwie erinnerte Ai ihn an seine etwas stoische Schwester Inori.
Als er sich erkundigte, was sie nun tun sollten, gab sie zum Besten, dass sie fort von hier wollte. Er verstand. Für ihn kam es ebenso gelegen, wenn sie Yokuchi vorerst hinter sich ließen und in Richtung des Zielgebiets zogen. Auf dem Weg würden sie vielleicht etwas offener miteinander reden können und der Diebstahl von Wertgegenständen würde auch so funktionieren. Davon ging er stillschweigend aus. Und dann tat Ai etwas, womit er nicht gerechnet hatte. Sie wog den Kopf hin und her und raunte kaum hörbar, dass sie eigentlich Midori hieß und dass sie Konoha hasste. Wenngleich er an dem Tonfall nichts derartiges erhören konnte. Sie hätte auch sagen können, dass sie Konoha liebte – abgesehen von den Worten würde sich der Unterschied nicht bemerkbar machen. Aber das war eine interessante Entwicklung der Dinge, die sie Preis gab. Sie lag also im Zwist mit Konoha – auf welche Art auch immer. Sie schob den Teller nach einem kurzen Danke weg und schien in Gedanken zu versinken. Leicht aufgebaut im Stuhl saß sie und schloss einen Moment lang die Augen. Wenn sie im Zwist mit Konoha lag … wie sollte er damit umgehen? Sollte er Daizen auch davon berichten? Er wusste nicht, weswegen sie mit Konoha im Zwist lag und nach wie vor konnte er sich nicht vorstellen, dass sie eine wirkliche Bedrohung für ein Dorf darstellte… Nein, er würde sie nicht verpfeifen. “Ich habe nur eine Schuld zu begleichen, mehr hab ich mit Konoha nicht am Hut… Das du Konoha hasst soll mich nicht weiter interessieren.“, raunte nun er ihr zu und sah sie dabei an. “Danke, dass du mir deinen Namen verraten hast.“, sprach er außerdem und zog einen Mundwinkel leicht in die Höhe. Sie war in der Hinsicht intelligenter gewesen als er selbst. Gut – dann lag ihre Stärke vielleicht auch eher in diesem Bereich. Er nahm sich noch eine Scheibe Brot und aß, trank außerdem noch einen Saft. “Wenn du kannst, solltest du noch etwas zu dir nehmen. Danach können wir aufbrechen, falls du alles beisammen hast. In Ordnung?“
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