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Thema: [Kernstadt] Straßen und Gassen Mo Okt 29, 2012 10:20 pm
~ Straßen und Gassen der Kernstadt. Das eher ländliche Flair unterstützend, wandelt man auf den Hauptstraßen auf Kopfsteinpflaster, vorbei an kleinen Lebensmittelläden, Bäckereien und Metzgereien mit Stolz auf die eigene Handarbeit und prahlend mit dem einzig wahren Geheimrezept des Geschmacks, und natürlich Schreinereien und Schmieden. Es wirkt alles wie ein riesiges Dorf; die Stadt ist völlig autark und zu zufriedenstellender Qualität findet man hier alles, was man zum Leben und Arbeiten auf dem Felde so braucht. ~
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Di Feb 26, 2013 6:32 pm
Alsbald hatte sich der Feuergeist vom Gasthaus entfernt - oder von dem, was dort noch übrig war - und überquerte die Straßen der Stadt Daichimura. Den Mantel eng um sich geschlungen dachte der Rotschopf über seine weiteren Pläne nach. Aufträge für andere Netzwerke zu erledigen schien effektiv und erquicklich. Aber es stand eindeutig fest, dass Sora zu wenig Wissen besaß. Er wollte gelehrt werden, wollte auch den Schwertkampf lernen. Und diese beiden Wege mussten sich vereinbaren lassen, denn sie waren unabdingbar für seinen Weg in ein besseres Leben. Womit also sollte er anfangen? Sollte er sich einen Lehrmeister suchen? Oder einige Bücher lesen? In beiden Fällen hätte Sora nicht gewusst, wie oder wo er beginnen sollte. Er verschob die Entscheidung auf später und bog in eine der Seitengassen ab. Diese war dunkel, da zwischen zwei Häusern gelegen. Lässig lehnte er sich an die Wand, um verborgen vor neugierigen Blicken zu warten. Zu warten und auszuruhen. Ich könnte auch einen Gefallen fordern, der mir bei meiner Entwicklung hilft. Oder ich bleibe dabei Informationen über ein Forschernetzwerk zu suchen. Kyokugen kann nicht das einzige gewesen sein. Neugierig studierte er seine beiden Trophäen: Den Helm und das Katana. Wahrscheinlich würde er erste dem Kontaktmann überlassen und das Katana verkaufen.
Tamashii no Utsuri Die Seele des Tamashii
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Mi Feb 27, 2013 4:23 pm
NPC:
Yuka folgte dem gedungenen Killer auf seinem Weg fort vom Tatort, indem sie einen gebührenden Sicherheitsabstand von mehreren Häusern zu ihm einhielt. Wechselte er die Straße, indem er durch eine Seitengasse bog, so tat sie dies simultan mit ihm; ab und an tauchte sie auch nach Lust und Laune in die Schatten ab, klimmte die Wände hoch und turnte dem jungen Mann nach, indem sie sich auf den ihm abgewandten Seiten der Ziegeldächer hielt. Die Diebin war gut ausgebildet, gehörte zum engeren Kreis des Kurairoji-Netzwerkes. Nicht eng genug, um zu wissen, dass Epona Yamanaka die oberste Graue Eminenz hinter der leitenden Diebesgilde war, aber doch eine Diebin mit Ahnung. Sie war damit betraut, Sora zu beschatten, und hatte dies bislang auch gut geschafft. Die junge Frau entschloss sich nun, Kontakt aufzunehmen, und erschien am Ende der Gasse, in der Sora untergetaucht war. In ihrer äußeren Erscheinung - hochgewachsen und schwarzes Haar - ähnelte sie der edlen Heldin aus der Schenke fast ein wenig; davon wußte sie jedoch nicht wirklich etwas. Einen wunderschönen guten Abend grüßte sie ihn jedoch schon von weitem, ehe sie stracks auf ihn zukam. Wir müssen reden, du und ich.
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Do Feb 28, 2013 10:10 pm
Für einen Moment war Sora weggenickt. Zwischen Schlaf und Wachen hin und her wechselnd, lehnte er weiter an der Wand. Einige Worte holten ihn vollends zurück in die wirkliche Welt. Ruckartig sah der Rotschopf in die Richtung, aus der die Stimme kam. Er erblickte eine Frau, die ihm bekannt vorkam. Sora musste zweimal hinsehen, um die Dame, die ihn da angesprochen hatte, nicht für die Kunoichi aus dem Gasthaus zu halten. Ein weiterer Unterscheidungsfaktor war dann aber auch die Stimme gewesen, die er abermals zu hören bekam, als die Schwarzhaarige um Unterredung bat. Anstatt irgendetwas zu erwidern oder zu sagen, nickte Sora nur. Was sie wohl von mir möchte?, fragte er sich stumm. Hat sie irgendetwas vom Gasthaus mitbekommen? Ist sie eine weitere Gesetzeshüterin oder... ist ihre Anwesenheit anderer Natur? Sora wägte die Möglichkeiten ab, und entschied dann, dass sie viel zu passiv war, um ihm gefährlich werden zu können. Möglich, dass sie gefährlich war, aber diese Überlegenheit spielte sie dann nicht aus, und demnach sah es auch nicht danach aus, dass sie ihn irgendeiner Strafe zuführen wollte. Er verschränkte die Arme vor seinem Körper. Im Zweifelsfall war dies eine besse Position, um sich zu schützen oder einen Konter zu landen.
Tamashii no Utsuri Die Seele des Tamashii
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Fr März 01, 2013 8:58 pm
NPC:
Einer von den Stillen, mal wieder dachte Yuka bei sich. Die Einsamen Wölfe waren ihr persönlich ja nicht sonderlich lieb, doch gut, auch die erledigten ihren Job. Laut der letzten Jahresstatistik sogar zuverlässiger als die Großmäuler, doch diese Statistik wurde ja auch von Koji angelegt, und Koji war selbst das stillste Bächlein im Wäldchen. Du hast den Job erledigt sprach sie nun und trat näher, wobei sie die Hände demonstrativ von ihrer Hüfttasche oder auch allgemein vom Körper fernhielt und die Innenflächen nach außen drehte, sodass er sie nicht doch noch im Affekt angriff. Kam alles schon vor. Die Sicherheit des Stammpersonals musste manchmal zurückstecken, wenn man mit potenziell Geisteskranken zu tun hatte. Auch wenn ich von einer "Assassination" vielleicht nicht wirklich reden würde. Ein schiefes Grinsen. Aber egal, erledigt ist erledigt... Die Diebin trat vor Sora, lehnte sich ihm gegenüber an die Wand. Und du hast dir offenbar etwas Nettes gesichert... hübsches Schwert, und ein niedlicher Helm. Behalte beides, wenn du willst, ud sie es als Bonus für deinen Lohn. Eine kurze Pause. Yukas Lächeln wurde breiter. Ich gebe dir ihn dir jetzt, wenn du mir gestattest, meine Hand in meine Tasche zu stecken, ohne dass du mich im Reflex schlägst. Und ich erinnere dich natürlich auch: Du hast einen Gefallen frei. Jetzt einlösen? Oder aufheben?
Gast Gast
Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Mo März 11, 2013 8:31 pm
Ah, sie ist ein Kontaktmann oder so etwas, dachte Sora beruhigt, entspannte sich wieder. Sie gestattete ihm Helm und Schwert als Belohnung zu behalten, und auch wenn Sora sich sicher war, dass er dafür keine Erlaubnis benötigen würde so war er sich noch unsicher, was er mit den beiden Errungenschaften anfangen sollte. Zu ihrem Hinweis, dass sie die Hände in die Taschen stecken würde, um die Belohnung raus zu holen, nickte Sora nur. Dann dachte er eingehend über den Gefallen nach. Er beschloss mit seiner direkten Suche nach Forschungseinrichtungen zu warten. Der Tag heute hatte ihn gelehrt, dass er noch viel zu lernen hatte. Nicht unbedingt körperlich, aber sehr wohl gesellschaftlich über die ganze Welt. Und Unwissenheit konnte sich schnell als sein Untergang erweisen, wenn er so eine Einrichtung finden würde. "Nun, ich würde mich gerne etablieren - in eurem Netzwerk. Da ich... nicht genau weiß, wie so etwas üblich ist, lasse ich mich gerne belehren, aber ein Auftrag oder dergleichen, der genau das bewirkt, wäre etwas, das ich mir vorstellen könnte.", erklärte er etwas langsamer als sonst, unsicher ob seiner Entscheidung. Je länger er darüber nachdachte, desto sinnvoller erschien es ihm jedoch sich erst eine Existenz aufzubauen. Dann kam er auch einfacher an die Informationen, die er haben wollte.
Tamashii no Utsuri Die Seele des Tamashii
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Do März 14, 2013 2:32 pm
NPC:
Auf das Nicken des Jungen hin holte Yuka einen kleinen Beutel hervor, in dem es gedämpft klimperte. Mit einer saloppen Handbewegung warf sie ihn zu Sora herüber, während dieser den zweiten Teil seiner Belohnung einforderte: Die Chance, mitzumachen. Kurz legte sie die Stirn in Falten, ließ sich diese Worte offenbar durch den Kopf gehen. Etablieren. Eine kleine Aufnahmeprüfung, das wäre doch nett sprach sie schließlich. Immerhin hatte sie eine feste Order für diesen Fall. Wenn er kein völliger Idiot ist, hörte sie die Stimme ihrer Vorgesetzten in ihrem Inneren, dann schieß ihn nicht ab, sondern lass ihn etwas tun. Soll er eben sein Glück versuchen; Verwendung hat man für den schwächsten Bauern. Ist er nützlich, umso besser. Und abgesehen davon: Wies sie den Jungen ab, wechselte er nur zu einem anderen Netzwerk, was natürlich auch nicht gefallen konnte. Wir haben einen Deal. Die Diebin holte eine Münze aus ihrer Tasche, die sie Sora zuschnippte. Hier, nimm die hier. Gib sie nicht für Eis aus, ja? Schau sie dir gut an. Die Münze sah echt aus, zumindest auf den ersten Blick. Es handelte sich jedoch um eine Fehlprägung; anstelle irgendeines Angehörigen einer hiesigen Feudalfamilie prangte dort das Symbol einer Diebesgilde. Ein Beutel, der nur vage an einen Kopfumriss erinnerte, wurde von unten durch ein Messer aufgeschnitten. Gib diese Münze im Gasthaus "Zum Tafelsilber" in Kurairoji ab, nachdem du folgenden Auftrag erledigt hast: Yuka hob den Zeigefinger als Zeichen, dass es nun Hinzuhören galt. Geh nach Kirigakure in Mizu no kuni. Observiere einen Shinobi, ganz egal welchen. Finde einfach irgendwelche Informationen über ihn heraus; im besten Falle kämpferische Fähigkeiten oder vielleicht auch eine anstehende Mission, doch wenn du es nicht einrichten kannst, ist jedes Wissen über den Shinobi interessant, vom Lieblingstee bis hin zum Familienstand. Sie lächelte vergnügt. Keine Sorge, das ist kein Selbstmordkommando. Betrachte es eher als Spiel, als Test. Wobei das Risiko dennoch hoch war, wenn man nicht acht gab. Erledige diese Aufgabe, dann kauf dir für die Münze irgendwas zur Erfrischung im "Tafelsilber". Hast es dir dann verdient. Einverstanden? Das Netzwerk Kurairoji hatte nicht wirklich Interesse an dem, was die Kiri-Nin trieben, und hatte nichtmals vor, ihnen bei möglicherweise aufgedeckten Missionen in die Kniekehle zu treten. Nein, diese Aufgabe betrachtete das Shinobi-Dorf wirklich nur als minenbestückte Spielwiese, als Testgelände.
Gast Gast
Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Do März 28, 2013 4:36 pm
Sora hob die Hand und fing so den Beutel, in dem dumpf klimperte, mit der linken Hand auf. Blitzschnell verschwand der Stoff in seinem Mantel. Und gleich darauf fing er auch den nächsten Gegenstand mit derselben Hand auf: Eine Münze. Der Rotschopf betrachtete sie eingehend, wie von ihm verlangt. Sora war noch nicht lange genug in Freiheit, um Fälschungen von echten Münzen zu unterscheiden. Offensichtlich jedoch erfüllte sie einen wichtigen Zweck, daher verstaute Sora sie einmal gesondert. Er lauschte aufmerksam dem Auftrag, dann nickte er kurz. Weniger blutig als die letzte Mission war sie jedenfalls, und das war doch immerhin auch etwas. Das Gespräch schien beendet, die Dame ihm gegenüber fertig. Sora öffnete den Mund, um die Frage zu stellen, die ihm die ganze Zeit über im Kopf rumschwirrte: "Und wie komme ich nach Kirigakure?"
Nachdem die Dame ihm einen kleinen Hinweis gegeben hatte, verließ Sora die Kernstadt und dann Daichimura komplett. Er würde den Weg schon irgendwie finden, und mit den Informationen, die er bekommen hatte, kam er wenigstens zu Anfang zurecht. Irgendwo würde er eine Karte finden, oder eine Person, die ihm den Weg wies. Sora war vielleicht unwissend, aber nicht dumm. Sein Ziel hieß Kirigakure in Mizu No Kuni, einem der Großreiche.
Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Mi März 11, 2015 7:50 pm
cf: Trainingsareal auf dem Gipfel des Mondoku
Eine kleine dunkle Gasse mit langen, hohen Häuerwänden zu beiden Seiten. Das war der Ort seines letzten Auftrages gewesen und hier hielt er sich immer noch auf, beugte sich über den bewusstlosen Körper zu seinen Füßen, welcher ihm mit Sicherheit eine gute Summe an Kopfgeld einbringen würde. Eiji hatte das grüne Cape tief in sein Gesicht gezogen, welches man dadurch im Dunkel erst recht kaum erkennen konnte. Nur die Umrisse wurden vom fahlen Licht leicht erhellt, das mit den Schatten dieser Mimik spielte, die auch nun ausdruckslos auf die Halbleiche hinunter blickte. Er war ein schlechter Mensch, das wusste der Wakahisa. Er hatte mit Sicherheit verdient, was er selbst mit ihm getan hatte - dessen war sich der Blonde bewusst und so wankte er nicht in seinem Entschluss, die Sache hiermit auf sich beruhen zu lassen. Der Mann auf dem kalten Pflaster war ein Drogenhändler, der leider zu viele Drogen an die falschen Personen verkauft hatte, deren Väter sich zusammengeschlossen hatten, um seinem Dasein ein Ende zu bereiten. Eiji hatte den Auftrag wie jeden anderen behandelt, doch konnte er nicht leugnen, nun eine innere Ruhe gefunden zu haben - nun, da dieser Mensch zur Rechenschaft gezogen worden war. Sicher, er würde sich niemals als Richter aufspielen und nach außen hin vollkommen ausgeglichen sein, doch auch er hatte seine dunklen und seine hellen Seiten. Zu den ersteren zählte auch, dass er Genugtuung empfunden hatte, wenn er daran dachte, dass eines der Drogenopfer auch seine Tochter hätte sein können. Bei diesem Gedanken musste der großgewachsene Mann seufzen. Die eigene Familie hatte er Monate nicht gesehen, geschweige denn besucht. Sich heimlich nach Konohagakure schleichen, das würde im in der Tat einfallen, aber er wusste, er hatte andere Dinge zu tun. Eiji legte den Kopf schief und holte einen große Decke hervor, in welcher er den Bewusstlosen einrollte, um ihn abliefern zu können. Mit großer Wahrscheinlichkeit würde sich ein nicht ganz freundlicher Mann seiner annehmen, doch würde er selbst hier nicht nachfragen. Geschäft war Geschäft und Eiji befand diese Geschichte mit seiner Moral vereinbar. Unter Umständen sollte er ihn allerdings abliefern, ehe der Mann verblutete. Prüfend beugte er sich zu eben diesem hinunter und zog den notdürftigen Verband nochmal fest. Ein leises Wimmern entwich der fremden Kehle, während die kalten blauen Augen auf ihn herunter starrten. Noch tiefer zog er die Kapuze ins Gesicht und putzte die Klinge des Katana an dem dunklen Stoff ab. Danach hievte er sich den Mann über die Schulter und würde sich wohl an die Abgabe machen.
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Fr März 13, 2015 3:02 pm
Kommt von: Kloster am Weinberg - Sakristei
Es dunkelte bereits als Hikari endlich die ländliche Idylle des Klosters hinter sich ließ und Kurs auf Daichimura nahm. Das diplomatische Gespräch hatte sie geistig etwas erschöpft aber auch das Feuer des Triumphes in ihr entzündet. Sie war frei. Diese Wahrheit schmeckte bittersüß und klar, denn endlich hatte sie ihre Vergangenheit zu Konoha begraben können, ohne das es zu Komplikationen kam. Während sie etwas wehmütig an das Gespräch mit Daizen zurück dachte, trug sie der weiße Hengst im gemächlichen Tempo durch die Kernstatd. Saphir wirkte nicht minder erschöpft wie sie selbst und dennoch brachte er sie ohne Murren ans Ziel. Es kam Hikari schon fast wieder wie eine Ewigkeit vor, als sie die letzen beiden Tage damit zugebracht hatten den sterbenden Kazu als Druckmittel für die Verhandlung zum Kloster zu bringen. Der Hengst schnaufte leise und peitschte mit seinem Schweif ungewohnt ruppig gegen ihre Wade. He was soll das? Fragte die Tsuki etwas pikiert, weil man sie einfach aus ihren Gedanken gerissen hatten. Als sie jedoch bemerkte, wie ihr Clanvater in Hab acht Stellung verfallen war, schärfte auch sie sofort ihre Sinne. Was? Mehr musste Hikari nicht fragen, da Saphir die Ohren gespitzt hielt und sich erst wieder vorsichtig ein paar Schritte bewegte, als er die Ursache dieser Unruhe auszumachen schien. Dem Windgeist stand der Hass ins Gesicht geschrieben aber zum Glück konnte die violetthaarige dies nicht sehen. Aus einer nahe gelegenen Gasse drang ihm der Gestank eines ganz bestimmten Mannes in die Nüstern und das passte Saphir überhaupt nicht. Er hatte es ziemlich satt, dass Hikari sich ständig seinem Willen wiedersetze und sich mit Kerlen einließ, die augenscheinlich nicht gut für sie waren. Diese Frau hatte einfach kein Glück mit der Liebe, geschweige denn einer Beziehung und dennoch wollte sie wohl nichts lieber. Für einen Moment war der Clanvater zwiegespalten, schließlich konnte er eine falsche Fährte legen und so seine Partnerin unbescholten mit nach Hause nehmen. Andererseits war ihr Verhältnis schon kompliziert genug und er wollte ihr Vertrauen nicht auf diese schändliche Art missbrauchen. Er mochte in seinen Methoden nicht immer zimperlich sein aber hintergehen würde er Hikari niemals. Nicht, solange sie dem Clan keinen Schaden zufügte oder sich gegen seine Prinzipien wandte. Daher lief er auch ein unruhiges Schnauben verlauten, ehe er leicht nach hinten schaute. In dieser Gasse da hinten wartet jemand auf dich. Ich denke, du solltest hingehen. Sprach Saphir aber seine Augen blieben kalt. Hikari war nicht sicher, was sie davon halten sollte aber da ihrem Partner der Wiederwille das zu sagen ins Gesicht geschrieben stand, grenzte es den Radius verdächtiger Personen schonmal sehr ein. Geh wenigstens du dich etwas ausruhen. Du hast über zwei Tage lang mich und Kazu getragen. Auch du brauchst eine Pause. Sanft wuschelte sie dem Hengst durch die Mähne, der irgendwas unverständliches in sich hinein nuschelte, während sich die junge Frau von seinem Rücken schwang. Sie ließ Saphir zurück, der sein Heil in der Flucht suchte, während die Tsuki zu jener angedeuteten Gasse hinüber lief. Sie lag verborgen in dunklen Schatten und gerade Mal der Eingang ließ etwas erkennen. Daher besann sich die Tsuki auch auf ihr Hinkètsu und versuchte etwas Körperwärme zu erspähen. Für den ersten Moment konnte sie nichts ausmachen aber umso länger sie in der Finsternis umher streifte, desto klarer wurde die Erkenntnis. Das Blutbild einige Meter vor ihr war zu groß für ihre üblichen Bekannten, von denen sie genau wusste, wo wer momentan war. Es gab nur eine Person deren Aufentahltort sie nicht kannte und diese war ihr gerade quasi vor die Füße gepurzelt. Während sie die Ironie des Schicksals verfluchte, blickten die goldenen Iriden kühl der gähnenden Dunkelheit entgegen. Na? Wen haben wir denn da? Fragte die junge Frau in die Stille hinein und achtete erst einmal nicht weiter auf das Blutbild der zweiten Person.
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Fr März 13, 2015 8:22 pm
Eiji verlagerte das Gewicht des leblosen Körpers immer auf seinen Schritten - nicht, weil es ihm zu schwer wurde, sondern vielmehr deshalb, weil er einen murrenden Laut hören wollte, um zu wissen, ob dieser Mensch überhaupt noch lebte. Sicherlich, er hätte ihn wirklich umbringen können und sicher, er war manchmal ein Mensch von ziemlich fragwürdiger Moral, aber eben kein Monster. Aufträge nahm er an, wie sie gerade kamen, so lange sie einem entsprechenden Schema folgten - folglich nicht gegen die eine Heimat verstießen, nach welcher sich ein kleiner Lichtschimmer in dieser schattigen Seele noch sehnte. Ja, man dichtete ihm vieles an. Würde ihm ohne weiteres auch jenen Verrat zutrauen, beziehungsweise hatte es schon. Gewiss doch, noch immer könnte man über Vergangenes diskutieren und sich beratschlagen, ob es wirklich rechtens war, doch nicht immer waren Worte der richtige Schritt. Vermutlich hatte er auch nur die vielen Gerüchte bestätigt, als er fast den Jinchûriki von Tsuki entführt hatte. Gewiss doch hatte der ein oder andere von diesem Vorfall gehört - oder vielmehr die ein oder andere. Ein Seufzen entwich seinen Lippen, als er im selben Atemzug an die letzte Begegnung dachte. Nein, er wollte nicht wissen, in welch große Schwierigkeiten diese Frau wieder geraten sein würde - und dennoch war es merkwürdigerweise zu seiner Gewohnheit geworden, sie in diese Sümpfe zu begleiten. Eiji schritt weiter über das Pflaster und hatte sich gerade um die nächste Ecke aufmachen wollen, wo ein kleiner PFad inmitten der Gassen durch eben diese führen und zu seinem Zielort bringen würde. Er war kaum einen Meter breit und die Häuserwände warfen finstere Schatten, in welchen man gut untertauchen konnte. Perfekte Voraussetzungen also - wenn man nicht zuvor entdeckt wurde. Eine Tatsache, welche nur ein guter Sensor bewerkstelligen könnte. Er hörte zunächst nur einige Schritte in der Dunkelheit und setzte in seinem Gang ab, hievte den Körper gegen die Hauswand, an welche er sich lehnte. Die Arme abwartend verschränkte. Die kühlen blauen Augen blickten in die Finsternis vor sich, während unter dem Cape ein paar verwilderte blonde Strähnen in das markante Gesicht fielen. Als die Person schließlich um die Hauswand kam und die Gasse entlang blickte, hob sich unwillkürlich eine seiner Augenbrauen. Na? Wen haben wir denn da? In der Tat, eine sehr gute Frage - doch anstatt zusammenzuzucken und das Weite zu suchen, schien Eiji äußerlich von der Konfrontation wenig beeindruckt. Stattdessen rührte er sich keinen Zentimeter und blieb weiterhin der aus der Ferne wohl unkenntliche Schatten an der Hauswand; wohlwissend, dass sie wusste, dass er dort war und sich vermutlich nicht bewegte. Eiji wusste noch genau, wie sie voneinander geschieden waren. Was davor Thema des Gesprächs gewesen war, denn sein Gedächtnis war keinesfalls vernebelt oder von gewünschten Vorhängen des Vergessens verhangen. Nein, er ließ sich sogar recht viel Zeit, ehe er mit seiner typischen ruhigen Stimme antwortete. "Vermutlich einen Geist aus alten Tagen." Unter Umständen konnte man ein mattes Lächeln aus seinem Tonfall herausreden, welches wohl eher der Höflichkeit geschuldet war. Hier standen sie wieder. Umeinandertänzelnd und abwartend, welcher von ihnen zum ersten Seitenhieb ausholen würde. Zwar war man eigentlich in vielen Dingen einer Meinung und zog, wenn es ernst wurde, auch an einem Strang, aber manches vertrug sich in manchen Situationen eben doch nicht so gut. Was das war zwischen ihnen? Hatte sie es nicht gefragt? Hatte er nicht geantwortet? Waren sie wie Feuer und Wasser oder wie Wasser und Öl? Vielmehr wie Schatten und Licht? Das eine ging nicht ohne das andere? Eijis Mundwinkel zuckten leicht amüsiert. Dennoch wurde seine Stimme im nächsten Moment wieder ernst und auch einen Hauch kühl. "Was verschlägt dich hierher?"
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Fr März 13, 2015 9:10 pm
Die Schatten griffen nach ihr, verseuchten ihr pochendes Herz mit Finsternis und den dunklen Erinnerungen jener Tage, die sie stets zu beherrschen versuchte. Es kam ihr wie gestern vor, als sie sich so dramatisch voneinander in ihren Gemächern getrennt hatten oder wie sie Seite an Seite gegen den Ichibi gekämpft kämpften, ohne die Gewissheit auf ein Morgen. Im Nachinein sah Hikari die Dinge etwas entspannter, denn die Sache in ihren Privaträumen war wohl doch etwas hart gewesen. Andererseits hatte sie nicht damit gerechnet, dass Eiji sie so einfach abweisen würde und seine eigenen Empfindungen auf diese fast schon bestialische Weise unterdrücken würde. Vielleicht hatte er sie auch gar nicht unterdrückt und konnte ihr auf diese eine Frage einfach nur keine Antwort geben. Sie hasste diese Ungewissheit, die sie seit jenem Tag befiel, wie eine verteufelte Krankheit. Hikari hatte sich mit einer unheilbaren Seuche angesteckt, die auf den Namen Eiji hörte. Die junge Frau war mit ihm durch Dick und Dünn gegangen, konnte sich in seiner Nähe fallen lassen und ihre mentalen Barieren schwächen aber andererseits war es immer eine gefährliche Gratwanderung. Die Grenzen verwischten ständig zwischen Kampfgefährten, Geliebte, Freude, Arbeitsverhältnis und Fremde. Auch jetzt, als sie seine fast warm klingenden Worte hörte, sehnte sich die Tsuki danach, einfach auf alles zu pfeifen und ihm lachend in die Arme zu springen. Sie konnte in Eiji sein seltenes aber umso mehr geschätzes Lächeln erahnen. Doch schon einen Moment später stand statt des alten Freundes der professionelle Anbu vor ihr, der sie kühl danach fragte, was sie hier mache. Die Tsuki seufzte leise, sich darüber im klaren, dass sie die emotionale Distanz ihres Gegenübers härter traf, als sie es für möglich gehalten hätte. Für einen Geist ist dein Blutkreislauf leider etwas zu lebendig. Antwortete die violetthaarige so neutral wie möglich, in der Hoffnung, dass der Blondschopf nicht das Zittern in ihrer Stimme hörte. Ich hatte geschäftlich in Daichimura zu tun. Heute ist mein ganz großer Tag. Ein leises aber umso ironischer klingendes Lachen verließ ihre plötzlich trocken gewordene Kehle. Auch sie regte sich in diesen Schatten keinen Millimeter und orientierte sich allein an der Kühle der Hauswand. Irgend etwas hielt Hikari davon ab, auch nur einen Schritt auf diesen Mann zu zugehen, obwohl sie so viel verband. Du scheinst schwer beschäftigt zu sein. Bis auf ein paar kleine Gerüchte war nichts über dich in Erfahrung zu bringen. Ließ die Tsuki ruhig verlauten aber spezeifierte nicht genau, was sie mit ihren Worten meinte. Ob nun die andere Gestalt in der Gasse oder ihre Informationen über Eijis Tun.
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Fr März 13, 2015 9:36 pm
Ein leises Seufzen wurde von der kühlen Luft herangetragen an seine Ohren. Kommend von dieser Gestalt, welche sich genauso wie er an schützende Wände hielt, damit sie vermutlich nicht ganz so verloren und offen auf der Mitte der Gasse stand. Es war interessant, was letztere aus einem machen konnte und wie wichtig die Hauswände in einer unkomfortablen emotionalen, aber vielleicht auch körperlichen und persönlichen Lage, bedeuten konnten. Schutz. Sicherheit. Wenn auch nur für das Unterbewusstsein. Eiji selbst wusste um seinen „Zustand“. Darüber, dass manch einer hier angewidert die Nase hochziehen und sich abwenden würde. Weil neben ihm ein Mann lag, der am Ende dieser Nacht als Krüppel durch die Welt humpeln würde, wenn überhaupt. Weil er derjenige sein würde, der ihn auslieferte. Es gab vieles, was Eiji tat, aber noch mehr, was er nicht tat. Er plünderte nicht. Er ließ sich nicht von Emotionen leiten, verfiel nicht in Rage. Er verriet sein ehemaliges Dorf nicht. Er schwor Treue gewissen Personen gegenüber. Er brach seine Versprechen nicht – und auch nicht sein Geschäftsverhältnis zu der ihm nun gegenüberliegenden Person, wenngleich man es das ein ums andere Mal auch als mehr als das bezeichnen könnte. Aus der Ferne war die seichte Unebenheit in ihrer Sitmme kaum auszumachen und wenn überhaupt, hätte man es auch der frischen Luft zuschreiben können. Wenn man aus den warmen vier Wänden kam, fröstelte man schnell an der lauen Brise. Fast musste Eiji nun ein Lachen unterdrücken, als er an jene damalige Eskapade in der Taverne zurückdachte, in welcher sie sich nach Jahren wieder über den Weg gelaufen waren. Aber er lachte nicht. Und er flüsterte nicht. Er sprach, so wie er war. Antwortete. Pflichtbewusst, pflichtschuldig – es machte im Grunde genommen keinen Unterschied... außer, dass er letzteres war. Doch vermutlich wüsste sie auch das schon. “Meinen Glückwunsch. Aber dein ganz großer Tag?“ Es war eine sachliche Frage, mit welcher er nicht auf ihre zuvor getätigte Aussage einging, sondern sie einfach schief im Wind liegen ließ. Ob sie damit ein Segel in sichere Gefilde hatte setzen wollen? Ein kleiner Spaß? Um wieder zueinander zu finden oder zu einer... gemütlicheren Atmosphäre? Oh ja, letztere war deutlich abgekühlt, aber nicht so eisig, als ob ein Exemplar des Yuki-Clans hier seine Finger mit im Spiel hätte. Und wohl wahr... schwer beschäftigt, das war er auch. In der Tat lag sein Auftrag nämlich direkt neben ihm und im selben Moment, als sie geendet hatte, drehte Eiji seinen Kopf in die seitliche Richtung, blickte nach unten und sah das Päckchen prüfend an. “Besschäftigung, sicherleich. Auch ich muss mir mein tägliches Brot verdienen – wenn auch auf unkonventionellen Wegen.“ Noch immer wirkte er nicht wirklich nahbar, sondern ging auf Distanz. Innerlich fragte er sich, was für ein Spiel sie spielte, denn als er erwähnt hatte, dass sie offenbar nach ihm gesucht hatte oder dergleichen, war er sich nicht mehr so sicher. Nicht mehr sicher, was das hier werden würde oder was es sollte. Im Endeffekt wusste sie es wohl selbst am besten. Eiji schwieg noch einen Moment, dann hörte man ihn selbst seufzen, seine Stimme einen Ticken freundlicher, als diese höfliche Tonlage, welche für manch einen Vertrauen vielleicht so etwas wie ein Schlag ins Gesicht darstellte. “Ohne Zweifel, ich war mit vielem beschäftigt, Hikari. Mit Sicherheit hast du von den ein oder anderen Dingen gehört, weshalb ich überrascht bin, dass du mir so... brüderlich begegnest.“ In der Dunkelheit hob er eine Augenbraue und stieß sich nun leicht von der Wand ab, sodass ein paar matte Strahlen auf das dunkelgrüne Cape fielen und man die Augen darunter erahnen konnte, genauso wie seine Züge. Eiji steckte die Hände in die Hosentaschen, sah sie unverwandt an. “Auch von dir hat man recht wenig gehört, andererseits legst du es auch darauf an. Wir hätten wohl beide unsere Stellung oder vielmehr unseren Beruf verfehlt, könnte man uns so leicht aufspüren, nicht wahr?“ Eine kleine Pause folgte. “Also dann. Was ist es, dass dich in diese entlegene dunkle Gasse direkt in meine Arme geführt hat? Was hast du mir zu sagen?“ Der Blonde sprach betont ruhig ob dieser Wortwahl.
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Fr März 13, 2015 10:26 pm
Hikari konnte nicht recht sagen, warum sie sich quasi in den Schatten versteckte. Damit Eiji ihre Schwäche nicht sah? Aus Angst vielleicht, das ein Blick aus diesen blauen Augen reichen würde, ihre geshütze Welt ein weiteres Mal ein zureißen? Oder wollte sie sich selbst nicht verraten? Die violetthaarige blickte in den klaren Nachthimmel hinauf und fragte sich, wann ihr miteinander so kompliziert geworden war. Doch wenn sie in diese Stille hinein horchte, musste sich die Tsuki eingestehen, dass es erst ihre Gefühle waren, die alles so verrückt werden ließ. Sie war zu unbesonnen und selbstsüchtigt vorgeprescht. Hatte angenommen Eiji würde ebenso empfinden und alles würde gut werden. Der Fakt war aber, dass er sich dagegen sträubte, sie auf diese Weise zu akzeptieren und sie selbst konnte das nicht hinnehmen. Wann war sie nur so selbstsüchtig geworden? Die junge Frau brachte ein verbittertes Lächeln zustande und fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. In der Hoffnung, sie konnte ihre Empfindungen beiseite wischen und ihr verletzliches Selbst wieder hinter der harten Maske der Tsukikage verbergen. Das würde diese Unterredung leichter machen. Glaubte sie aber die Wahrheit sah anders aus. Sie ignorierte für einen Moment seine Frage und ließ das Wiederhallen seiner Stimme auf sich wirken. Es war ein nostalgisches Gefühl, so als seien sie wieder in alten Zeiten. Die junge Frau lehnte sich an die Hauswand und hoffte, dass die Kälte der Steine auch ihren Geeist kühlen würde. Sie wappnete sich gegen das kommende und blickte etwas verdrißlich zu jener Stelle, wo sie den jungen Mann vermutete. Es sah Eiji so ähnlich ihre Aussage mit einer sachlichen Frage zu kontern. Welche Wege sind in unserem Leben schon konventionell? Brach es etwas ruppig aus Hikari hervor. Sie wollte eigentlich gar nicht streiten oder rumgiften aber allein seine Anwesenheit reichte, dass ihr Gemütszustand zwischen Liebende und Rächende wandelte. Vor allem seine Distanzierheit machte es der violetthaarigen schwer an sich zu halten. Eijis Proffessionalität konnte ungemein hilfreich sein aber manchmal fühlte sich die junge Frau dieser gegenüber machtlos. Als würde sie mit einem gut dressierten Roboter reden und nicht mit einem Menschen. Sie fühlte sich momentan schwach und unzureichend. Sein leises Seufzen riss die Tsuki aus ihren Gedanken, so dass sie fast etwas erschrocken in die Finsternis hinein starrte. Ihre goldenen Iriden weiteten sich, als sie bemerkte, dass sie das grüne Cape erkennen konnte und einige dieser blonden Strähnen, die sie so mochte. Rasch wandte sie den Blick wieder ab und starrte stumpf auf den Boden vor sich, während ihr Gegenüber fortfuhr. Dieses Mal jedoch in einem weitaus vertrauterem Tonfall. Er nannte es brüderlich? Hikari hätte am liebsten vor lauter Bitterkeit geschrien, stattdessen drückte sie ihren Körper fester gegen die Hauswand, bis sie die Unebenheiten schmerzlich an ihrer Haut spüren konnte. Am liebsten würde ich auf dich einprügeln aber das ist weder besonders ladylike, noch erwachsen. Erwiederte die violetthaarige leise und dennoch konnte sie den verbitterten Unterton in ihren Worten nicht ganz unterdrücken. Hikari konnte ihn nicht ansehen und fühlte doch seinen Blick auf sich ruhen. Dem Schema nach zu urteilen stand Eiji recht gelassen dar, im Gegensatz zu ihr. Sie holte einmal tief Luft. Heute habe ich meine wahre Freiheit erlangt und dafür viele Menschen betrogen. Ich hatte ein diplomatisches Treffen mit Daizen. Nahe dem Kloster. Daher wollte ich nicht gefunden werden und habe meine Spuren gut verwischt. Ich habe sogar mein eigenes Dorf betrogen. Bei ihren letzen Worten schaute sie zu Eiji hinauf. Eine kalkulierte Berechenbarkeit lag in ihren Augen, so als tangierte es die Tsuki nicht, mit wem sie ihr Spiel spielte. Was würde der stets aufrechte Eiji davon halten, wemm sie ihm die Sache mit Kazu erzählen würde? Fast war Hikari versucht es zu tun aber dann hätte sie ihre Karten zu früh preis gegeben. Er sollte ruhig noch etwas über ihre kryptische Aussage brüten.
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Fr März 13, 2015 10:59 pm
Meist war es ihm so vorgekommen, als ob Hikari selten die beherrschte Frau war, welche sie gern sein wollte. Manche Gefühlsausbrüche, manche Ragen, brachten sie nämlich immer wieder in die gefährlichsten Situationen, welche sie zwar meisterte, aber oftmals im allgegenwärtigen Sumpf stecken blieb. Oder vielmehr eine beschwerliche Reise auf sich nehmen musste, um wieder heraus zu kommen. Oft hatte sich der Blonde gefragt, ob sie jemals eine innere Ruhe in diesen Dingen finden würde, ob sie den Ruhepol in sich selbst verankern könnte, aber das ein ums andere Mal hatte er daraufhin mit dem Kopf geschüttelt. Hikari war keine Frau, welche man seiner Meinung nach einfach anketten, in ein Zimmer sperren oder einfach mundtot machen konnte. Sie war jemand, der mit dem Herzen bei jeder Sache war, auch, wenn sie es nicht zugab. Sicher, sie konnte kalt und berechnend sein, doch oft genug hatte sie sich bereits in seiner Gegenwart von Gefühlen leiten lassen – und das ein oder andere Mal auf den Deckel bekommen. Eiji schwieg beklommen, als sie genauso gut hätte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorstoßen können, was schon konvetionell war. Unkonventionelle Methoden war das, was sie ihr eigen nannte. Genauso sehr wie ein unkonventionelles Timing, wie ihm schien – immerhin hatte er noch ein Päckchen hinter sich auf dem Boden, welches er abliefern müsste. Nun, aus letzterem würde vorerst nichts werden, doch war er sich sicher, dass eben dieses Päckchen noch ein wenig länger schlafen würde... oder träumen. Falls es denn keine Albträume waren. Der ehemalige ANBU änderte nichts an seiner Haltung, sondern stand weiterhin locker am Rande der Gasse, aber weit genug weg von der Hauswand. Unter der Kaputze musterten die eisblauen Augen die Silhouette der Frau, welche es verstand, andere immer wieder in die Schranken zu weisen und dennoch manchmal so zerbrechlich war, dass sie sich nach Zuspruch sehnte. Nicht so hier, denn sie fauchte im nächsten Moment regelrecht – nachdem sie auch sie ihn gemustert hatte, doch darüber hätte er nur mit den Schultern gezuckt. Stattdessen kräuselten sich seine Augenbrauen, als die Silhouette weiter mit der Dunkelheit verschmolz und sich an eine Hauswand drückte, nicht gesehen werden wollte. Von ihm zumindest nicht. Es war nur eine Stimme ohne Bild, welche ihn daraufhin zurechtwies. Zumindest glaubte er das, verstand er doch nicht alle Worte. Ob dieser Haltung trat allerdings eine Wärme in seinen Blick, welche man in der Ferne höchstwahrscheinlich nicht erkennen konnte. Vor allem als sie schließlich von der Freiheit sprach. Von der Freiheit, die endlich wahr geworden war und den großen Preis, den sie dafür hatte zahlen müssen. Ja, so war es immer. Ein jeder Mensch musste hohe Preise zahlen und am Ende konnte man nur selbst entscheiden, ob diese es wert gewesen waren. Am Ende war es nur am Glück einer Person zu ermessen und wenn Eiji Hikaris Stimme nun laß, waren die Preise viel zu hoch gewesen. Das eigene Dorf. Viele Shinobi... Nur beim Klang von Daizens Namen, kehrte kurz die Distanz in Eijis Züge zurück, verdichtete sich mit der Ernsthaftigkeit eben dieser. Ein diplomatisches Treffen mit Konoha, was hatte das zu bedeuten? Was hatte sie verhandelt und wie genau hatte sie in dieser Hinsicht ihr Dorf verraten? Mal ganz abgesehen von der Ironie, dass sie sich für diesen Verrat ausgerechnet in einem Kloster getroffen hatten. Dennoch erzählte sie ihm all dies einfach so gerade heraus, weshalb er nur missbilligend mit der Zunge schnalzen konnte. Kopfschüttelnd kniete er sich schließlich auf den Boden. Ein treuer Hund erschien kurz darauf aus einer Staubwolke heraus und Eiji fuhr ihm behutsam über den Kopf. “Sei so gut und pass auf unseren Freund dort auf, Jin.“ Der Hund tat wie ihm geheißen und bald war von dem ohnehin schwarzen Fell nichts mehr zu sehen. Eiji richtete sich wieder zu seiner vollen Größe auf. Ein paar Sekunden blieb er einfach auf seinem Fleckchen Pflaster stehen, begab sich dann aber mit sicheren Schritten in Hikaris Richtung, bis er vielleicht zwei Meter vor ihr stehen blieb – immer noch mit einer unsichtbaren Wand zwischen ihnen, aber keine allzu große Entfernung mehr. Ihr Blick hatte ihm vieles gesagt, auf was ihre Worte keine Antwort hatten geben können. “Es sind horrende Preise für die schönsten Güter zu entrichten und die Freiheit ist nun einmal eines davon“, begann er schließlich und legte den Kopf schief. “Du solltest aber wissen, dass du deine Spuren nicht verwischen musst, wenn du sie dem nächstbesten Shinobi wieder an den Kopf wirfst und auch noch politische Angelegenheiten Preis gibst.“ Vielsagend hob der Wakahisa eine Augenbraue, rührte sich jedoch nicht vom Fleck. Scheinbar schien sie sich sicher genug bei ihm zu fühlen, es ihm anzuvertrauen. Es war schon merkwürdig, dieses Verhältnis, welches sie pflegten. Sie misstrauten einerseits so viel, aber vertrauten sich noch mehr an und letzteres war oftmals immer heikler. Dabei standen sie oft genug in Konflikten nicht immer eindeutig auf der selben Seite. Nein, sie rotteten sich immer erst zusammen. Zudem hatte er irgendwie das Gefühl, dass sie ihm etwas verschwieg. Warum, konnte er nicht sagen – aber vielleicht gerade weil sie es erwähnt hatte? Das Treffen mit Daizen? Ihre Freiheit, wobei sie doch wusste, dass ihre Schicksale seit ihrer Unfreiheit miteinander verknüpft worden waren? “Was für ein Spiel willst du spielen, Hikari?“, fragte er also schließlich wieder leise, wobei es dieses Mal deutlich drohender klang. Es war selten, dass er diesen Tonfall in ihrer Gegenwart gebrauchen musste, andererseits sollte die Violetthaarige aber auch noch wissen, dass er beim Thema Konoha keinen Spaß verstand. War es doch immer noch seine Heimat. “Was willst du hier in dieser Gasse? Du wirst nichts finden außer einen jämmerlichen Kerl, einen Hund und einen Herumtreiber.“
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Fr März 13, 2015 11:51 pm
Hikari bemerkte nichts von der Wärme in Eijis Augen oder seiner angebrachten Verwirrtheit. Wie denn auch? Sie benutze die Dunkelheit als Entshuldigung dafür ihn nicht sehen zu müssen. Hielt sie sich doch verborgen wie ein verletztes Reh, dass um sein Leben fürchten musste, wenn man es entdeckte. So genoss sie lieber feige die bedrückende Stille in der Gasse und fragte sich einmal mehr, warum sie ihr eigenes Leid heraus beschwor, indem sie diesen Mann so quälte? War es ihre perfide Art um sich nun an seiner Entscheidung zu rächen? An seiner Lebensweise herum zu mäkeln? Hikari wusste es ehrlich nicht aber irgendwas in ihr war verdammt wütend. Sie kam sich überhaupt nicht erwachsen und seelisch ausgeglichen vor, sondern eher wie ein ruheloser Geist. Daher traf sie das misbilligende Schnalzen mit der Zunge auch wie ein Schlag, so dass sie hörbar gequält die Luft zwischen den Zähnen austieß. Während Eiji einen seiner Hunde beschwor und ihn darum bat auf jemanden auf zupassen, versuchte Hikari sich etwas zusammen zu nehmen. Dass der ehemalige Anbu wichtiges zu erledigen hatte, das kam ihr gerade nicht in den Sinn. So sehr war die junge Frau in der momentanen Situation gefangen. Daher zuckte sie auch vor Überraschung etwas zusammen, als dieser Mann plötzlich so nahe in ihre Reichweite kam. Sie biss sich ungewollt auf die Unterlippe, um den Fluchtreflex zu unterdrücken. Sie ließ Eiji weiter reden und versuchte sich zu beruhigen. Das zerstörische Naturell der Hinkétsu hatte Lust ihn leiden zu sehen aber die Frau Hikari wollte ihn vor ihrer eigenen Verderbtheit schützen. Du bist nicht "dem nächstbesten Shinobi" wenn ich daran erinnern darf. Brummte die violetthaarige vor sich hin, bis sie endlich den Blick vom Boden nahm und ihr gegenüber fixierte. Sie sah deutlich wie Eiji eine Augenbraue hochzog und über ihre Worte brütete. Zumal von Diplomatie keine Rede sein kann, denn ich habe Daizen als Privatperson getroffen. Als wäre ich so närrisch meine auf Blut und Verrat basierende Identität einfach so hin zuschmeißen. Ungewollt rollte die junge Frau kurz mit den Augen aber fasste sich recht schnell wieder. Dies war jedoch der Moment, an dem Eiji die Geduld zu verlieren schien, denn er fragte nun direkt, was für ein Spiel sie spielen würde. Tja und sie lachte ihm mit voller Bosheit ins Gesicht, als er ihr zu drohen schien. Was für ein Spiel wohl? Ich habe zur Abwechslung mal das Bedürfnis deine so kalkulierte Fassade in die Brüche gehen zu sehen. Warum soll immer nur ich mich zum Affen machen? Sie stieß sich von der Wand ab und schloss die Distanz zu ihrem Gegenüber mit wenigen Schritten. Egal was Hikari auch versuchen mochte, sie bekam ihr wildes Temperament nicht immer in den Griff und so funkelten ihre Iriden voller Wut, während sie ihre Stirn gegen die Brust des Mannes drückte. Sie konnte seine geistige Barikade fast schon fühlen und dennoch wollte sie einfach nur Eiji umarmen. Möchtest du wirklich die Wahrheit wissen, mit der Möglichkeit, dass es uns für immer verändern würde? Oder möchtest du mir vielleicht mal erzählen, was du mit Itsuki getrieben hast? Setze Hikari zum finalen Dolchstoß an, während ihr der vertraute Geruch des Blodschopfes in die Nase trat. Nur ihre SSelbstkontrolle hielt sie davon ab, dass verräterische Tränen in ihre Augen traten, während sie einfach dastand und abwartete. Eiji die Entscheidung überließ.
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen So März 15, 2015 11:31 am
Nicht der nächstbeste Shinobi, sagte sie. Am liebsten hätte er sich zurückfallen lassen, die Arme selbstredend ausgebreitet und einfach nur den Kopf geschüttelt. Weil er sich keine Antwort darauf vorstellen konnte, auf dieses Vertrauen und diesen Fluch, dass sie es tat. Hikari schien nicht zu wissen, dass er sie bereits auf halbem Wege verraten hatte oder wollte es nicht wissen. Eiji erinnerte sich sehr gut an ihre Worte und kannte die seinen, fragte sich, ob sie noch immer etwas Erklärendes für seine Handlungen finden wollte. Warum er ihr half. Warum er ihr zur Seite stand. Warum er ihr nicht den Rücken zukehrte und vor allem auch dann nicht, wenn sich der Schlund der Hölle bereits vor ihnen aufgetan hatte. Ob es nicht nur die bloße Loyalität war, welche Eiji Personen oder Dörfern immer entgegenbrachte – und anderes dafür erntete. Wollte sie ihn denn immer noch verstehen und wurde nie klüger? Auf eine wehmütige Art und Weise fand er es naiv. Dennoch war davon nichts auf seinem immer noch ernsten Gesicht zu erkennen, als er vor ihr stand und sie von Diplomatie und ihrer Rolle in den vergangenen Stunden berichtete. Ein privates Treffen. Zur Verhandlung gegenüber ihrer Freiheit, folglich nichts, was Konoha schadete. Eigentlich hätte er sich nun abwenden können, doch verengte er seine Augen zu gefährlichen Schlitzen, während er ihr weiter zuhörte. Was für ein Spiel wohl? Ich habe zur Abwechslung mal das Bedürfnis deine so kalkulierte Fassade in die Brüche gehen zu sehen. Warum soll immer nur ich mich zum Affen machen? Wie könnte es auch anders sein? Wie könnte diese Frau einmal keine Herausforderung stellen und wie könnte sie sich einfach mal wegdrehen und nicht in irgendein Verderben oder Konflikt laufen, sondern einfach ihrem Leben nachgehen. Eiji seufzte angestrengt und sein Körper spannte sich an, als Hikari ihren Kopf gegen seine Brust lehnte. Es war merkwürdig vertraut, wenn sie einmal tat. Wenn sie einem Menschen den Einblick in ihre Gedanken ermöglichte und wie einsam sie vielleicht wirklich war. Das ein ums andere Mal hatte er ihr in genau diesen Momenten Beistand geleistet. Hatte sie gehalten, bis es wieder ging und danach hatten sie wohl keine großen Worte mehr darüber verloren. Nur das letzte Mal war es eskaliert. Nur das letzte Mal hatte sie sich in die Haut geschnitten und ihn verbal an den Pranger gestellt. Möchtest du wirklich die Wahrheit wissen, mit der Möglichkeit, dass es uns für immer verändern würde? Eiji atmete tief durch, was sie mit Sicherheit spürte. Er schwieg. Vor allem, als sie auf Itsuki zu sprechen kam. Seine Hände befand sich derweil immer noch seitlich an seinem Körper. Kein noch so kleines Zucken deutete darauf hin, dass er ihr Trost spenden wollte. Er war angespannt, sicherlich. Aber genauso war er vorsichtig, denn er wusste nicht wirklich, was sie für ein Spiel spielte. Was wollte sie hören? Wollte sie ihn wirklich einfach nur zur Weißglut treiben und ihren Spaß dabei haben oder wollte sie etwas anderes von ihm wissen? Einen Vertrauensbeweis hören? Nein, Eiji würde diese Frau nicht anlügen. Der Blonde löste sich von Hikari, in dem er einen Schritt zur Seite machte. Im mächsten Moment drückte er sie bestimmt zurück an die Hauswand und schloss den kleinen Abstand zwischen ihnen. Die eisblauen Augen blickten auf die Violetthaarige hinab, bis er sich ihrer gesamten Aufmerksamkeit sicher war. Er wollte ihr hierbei in die Augen sehen und er würde ihr keine fiesen Details ersparen. “Du weißt genauso gut wie ich, dass ich dir gegenüber keine Fassade zeige. Ich bin ehrlich zu dir und versuche mich professionell um die Aufträge zu kümmer, die mir erteilt werden. Es gibt keine Fassade, nur eine gewisse Distanz – aber ich glaube, bei diesem Punkt waren wir schon einmal.“ Eiji verschränkte die Arme vor seiner Brust, machte eine Pause und musterte ihr Gesicht eine kleine Weile, ehe er fortfuhr. “Was könnte uns schon verändern, Hikari? Ich denke, wir sind alt genug, um unseren Weg bereits eingeschlagen zu haben und unsere Persönlichkeiten wurden von diesen Wegen bereits geformt. Wir laufen einfach weiter unsere Pfade entlang, die sich vielleicht trennen, vielleicht irgendwann auch wieder kreuzen. Unter Umständen wirst du nun eine neue Abbiegung einschlagen, so wie ich es deiner Andeutungen wohl tun werde.“ Den letzten Teil presste er regelrecht hervor und dieses Mal verschloss er seine Mimik nicht dagegen. Es war selten genug, dass jemand ihn wirklich provozieren konnte und noch seltener, dass er es auch offen damit zeigte, in dem er die Lippen aufeinander presste und die Augen verengte. Dennoch war seine Stimme ruhig, als er fortfuhr. Dennoch wandte er den Blick nicht von ihr ab. “Ich habe einen Auftrag angenommen, der besagte, dass ich ihn gewaltsam entführen sollte. Folglich habe ich dein Dorf verraten und ich wusste von Anfang an, dass ich das tue.“ Eiji hätte anfügen können, dass er dabei einen weiteren Plan verfolgt hatte, aber er wollte ihre Reaktion sehen. Sie nun selbst aus der Reserve locken. Damals hatte er ihr gesagt, dass er ihr Bescheid geben würde, würde sie ihm nicht mehr vertrauen können. Er hatte es nicht getan – glaubte aber kaum, dass sie sich daran erinnete. “Im letzten Moment hat sich mein Auftraggeber allerdings anderweitig entschlossen und demnach war es erledigt. Ich würde allerdings nicht sagen, dass die Parteien alle unbeschadet davon gekommen sind.“ Mit kühlem Blick stand er vor ihr und sprach das vielleicht Unaussprechliche aus. Allerdings hörte er nun ein Rascheln, welches von Jin zu kommen schien, sodass er ihr nun sein Profil zu wandte und in die entsprechende Richtung blickte. “Nebenbei habe ich nun gerade auch einen Auftrag, den ich dieses Mal auszuführen gedenke.“ Kurz wartete er, ehe er sich ihr wieder zuwandte. Ein mattes, vielleicht nicht gerade freundschaftliches Lächeln war auf seinem Gesicht zu erkennen. “Hat diese Information dich nun verändert?“
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen So März 15, 2015 9:30 pm
Was tat sie eigentlich hier? Warum musste sie immer wieder auf Konfrontationskurs gehen um sich und Eiji weiter zu verletzen? War sie wirklich so selbstzerstörerisch mit ihrem Naturell? Oder leidete sie gerne? Vielleicht war diese Begegnung auch einfach nur ein Schlag ins Gesicht, heraufbeschworen vom Schicksal selbst und sie goss noch weiter Öl ins Feuer. Sie wollte schon längst nicht mehr wissen, warum er ihr half. Wollte nicht weiter Kraft und Mühen darauf verschwenden, bei ihm Boden zu gewinnen, denn Eiji hielt es für unmöglich. Wer war hier eigentlich der Betrogene? Er, der sich schnell mit der auftretenden Situation abfand oder sie, die sich so gar nicht an das Geschehene anpassen konnte. Hikari hatte erhlich gedacht sie wäre mit diesem leidigen Thema durch aber augenscheinlich holte es sie immer wieder ein, wie ein grauenvoller Alptraum. Tja und nun standen sie hier. Die junge Frau zweifelte nicht an seiner Loyalität, sondern an ihrer Zerbrechlichkeit. Sie brauchte nur diesen Starrkopf in ihrer Nähe haben und schon geriet ihre wohl kontrollierte Welt aus den Fugen und das hasste sie. Sie hatte gehofft, dass der Blutschwur sie von ihren Sünden rein gewaschen hatte aber allein der Herzschlag des Blonden reichte aus, um sie um jegliche Vernunft zu bringen. Daher bemerkte Hikari auch nicht, wie Eiji seine Augen zu schlitzen verengte. Sie hörte nur sein Seufzen und fühlte, wie sich sein Körper anstrengte. Doch es kam....nichts. Keine warmen Arme, die sie behutsam hielten, noch ein besänftigendes Wort, dass ihr vielleicht den Wind aus den Segeln genommen hätte. Stattdessen harrten sie einige quälend lange Augenblicke miteinander aus, bis die Realität diese Welt zu Scherben zerschlug und mit dem Splittern kehrte auch wieder das Leben in beide zurück. Der Mann vor ihr wich einen Schritt zurück und drückte dann den Körper der Frau mit gnadenloser Grausamkeit gegen die kalte HHauswand. Die violetthaarige knurrte leise, weil sich ein Mauervorsprung hart in ihren Rücken bohrte aber auch weil zwei eisblaue Iriden zu ihr hinab schauten. Sie selbst konnte sich nicht regen, weil Eiji die Lücke schloss und ihr so jeden Raum zur Flucht nahm. Alles was die Tsuki tun konnte, war, ihm mit kalter Wut in den Augen zu begegnen. Ja, bei diesem Punkt waren wir echt schon einmal. Spie ihm die violetthaarige verachtend entgegen, als Eiji geendet hatte. Du klingst wie ein heiliger Samariter, weißt du das? Du hast klar gesagt, das ich keinen Boden gewinnen soll und das ist in meinen Augen keine kleine Distanz, sondern eine unüberwindbare Fassade. Ich habe das zu akzeptieren aber tu nicht so, als währe Vertrauen ein Heiligtum. Schließlich glauben wir nur den anderen zu kennen und bremsen uns gegenseitig dabei aus, dem anderen zu Nahe zu kommen. Ich frage mich einfach, wie man das dann Vertrauen schimpfen kann, wenn man sich nicht einmal selbst richtig kennt, geschweige denn den anderen. Hikari atmetete gefrustet aus, stemmte impulsiv einen Fuß gegen die Hauswand und sammelte Kraft. Sie stieß jenen Mann von sich, für den sie durchs Fegefeuer selbst gegangen wäre, als würde er nur störender Ballast sein. Was uns schon verändern könnte? Alles! Ich hasse nichts mehr als den Stillstand aber das Weitergehen erfordert oft Opfer, deren Ausmaß selbst für mich nicht kalkulierbar sind. Also lass es nicht so klingen, als würde ich gemütlich herum spazieren. Du hast am eigenen Leib erfahren, was für Konsequenen eine impulsive Entscheidung bringen kann. Merkte Hikari kühl an und spielte dabei auf jene Konsequenzen an, die aus ihrer Flucht resultiert waren. Aber scheinbar tangierte Eiji das alles hier sowieso nicht. Doch im nächsten Moment riss die junge Frau überarrascht, gar verwirrt die Augen auf, als sie bemerkte, wie der Blondschopf seine Lippen aufeinander presste und die Augen verengte. Hatte sie einen empfindlichen Nerv getroffen? Er beichtete ihr alles und vielleicht noch mehr. Die Tsuki brachte wieder Distanz zwischen sie beide und hörte seinen Worten aufmerksam zu. Analysierte alles ganz genau, denn das würde darüber entscheiden, was sie nun tun würde. Ironischerweise wurde sie bei dieser Beichte immer ruhiger, statt wütender. Dann ist es auch kein Verrat. Du hast mich nicht nicht in Kenntnis darüber gesetzt, dass du vorhast mich zu verraten. Zumal die Aktion mit Itsuki auch nicht endgültig durch gezogen wurde. Sie ließ sich dieses Mal nicht aus der Reserve locken, sondern trohnte besonnen über seinen Worten. Ich hoffe allerdings, dass so etwas nicht noch einmal vor kommt. Ich habe es satt ständig gegen Bijuu zu kämpfen, nur weil ihre Wirte verschwinden. Eine ausdrückliche Warnung. Sie hatte es nicht vergessen, wie Eiji ihr schwor, dass er bei seinem endgültigen Verrat vorher Bescheid geben würde. Ein Rascheln in der Gasse ließ sie schlussendlich aufsehen. Es war wohl Jin, der über einen Menschen wachte und Eiji ließ auch sofort eine Erklärung hören. Dann kümmer dich um deinen Auftrag. Er scheint wichtiger als das hier zu sein. Nüchtern deutete die Tsuki mit einem Nicken zwischen sie beide. Ertrug Eijis mattes aber nicht wirklich freundliches Lächeln ohne Reaktion. Diese Information konnte mich nicht ändern, Eiji. Das, was mich wirklich veränder hat, waren die Verhandlungen mit Daizen. In ihrer Stimme hallte eine Endgültigkeit mit, die bei anderen Leuten vielleicht die Sirenen bimmeln ließ. Auch wenn ich als Privatperson da war, habe ich einem Konohanin etwas schwerwiegendes angetan um an meine Ziele zu kommen. Er war die Basis für die Verhandlungen und ironischerweise erwies sich meine Handlung als richtig. Aber genug von den alten Kamellen. Ich mach mich vom Acker, denn mein Partner hat im naheliegenden Gasthaus eingecheckt und ich bin müde. Die violetthaarige zuckte achtlos mit den Schultern und wandte sich ab. Konnte es nicht lassen Eiji erneut in die Zwickmühle zu bringen. Ihr Innerstes war erschreckend ruhig, die Wogen geglättet, weil sie diesem Mann gerade wohl echt einen Dämpfer verpasst hatte. Der Blondschopf hasste nichts mehr, als wenn sich Dinge gegen seine Heimat wandten. Blieb nur ab zu warten was er jetzt tun würde.
Gast Gast
Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen So März 15, 2015 10:53 pm
Manch einer sagte, es tat gut, wenn ein Pfeil in der Brust steckte. Ein imaginärer Pfeil, der sich in das doch so verlässliche Fleisch eines Menschen bohrte und die schützende Schicht durchdrang, welche ein Skelet aus Knochen umgab. Muskelmasse, Fett, Eiweiß, Adern und Venen. Alles Bestandteil des menschlichen Körpers und diese Bestandteile wurden niemals in Mitleidenschaft gezogen. Nein, denn dieser Pfeil – so sagte man – war viel bösartiger. Manche sagten, er täte gut, weil er Gefühle aus ihren Halterungen koppelte und dafür Sorge trug, dass sie langsam an die Oberfläche schwammen. Man sagte, es hätte einen erwischt. Aber mit Sicherheit sagte nie jemand, dass dieser Pfeil schmerzte. Zumindest nicht im ersten Moment. Dass dieser Pfeil drangsalierte und grausame Bilder im Kopf hervor rief, welche man eigentlich nicht sehen wollte. Aber doch. Es gab diese Pfeile. Pfeile, welche Menschen verleugneten und von welchen sie dennoch tagtäglich heimgesucht, wenn nicht sogar bezwungen wurden. Eijis Gesicht war immer noch steinhart, als er Hikari musterte, die ihm all diese Dinge entgegen schlug. In dieser Hinsicht hatte sie Recht gehabt: Er baute eine Fassade auf. Eine Maske, hinter welcher er das verbergen konnte, was er wirklich empfand. Wut. Schmerz. Rage. Beherrschung hieß sie, diese Maske. Beherrscht wurde sie, seit vielen Jahren bereits. Mit Sicherheit wollte die Frau vor ihm nicht wissen, was geschehen würde, würde sie einmal reißen, zerbrochen werden. Aber das würde sie auch nicht. Eiji würde es in dieser Hinsicht nicht zulassen. Er würde nicht kleinbei geben, wie ein angeschossenes Reh auf der Suche nach einem sicheren Unterschlupf. Also ertrug er es und behielt seine Haltung bei. Seinen Ausdruck. Hatte die Arme weiterhin vor der Brust verschränkt, eine bildlich gesprochene Schranke. Sich selbst kannten sie nicht, das sagte sie. Das glaubte sie. Eiji hatte ihr einmal angedeutet, sie seie vermutlich der Mensch, der ihn mittlerweile am besten kannte – aber auch das traf nicht ganz zu. Das wussten sie beide und was wussten sie schon voneinander? Oder davon, was zwischen ihnen stand. Ob es nur Vertrauen war oder ob da mehr war? Mehr, was sie selbst gar nicht sahen oder sehen wollten? Für Eiji war es eine besonders dunkle Nacht und er spürte die Kälte, welche seine Füße hochkroch. Nicht nur körperlich. Nein, sie war auch in Hikaris Stimme, als sie fortfuhr. Sprach – nein, schimpfte, ihn ankeifte -, dass absolut alles sie beide verändern könnte und würde. Dass er es am eigenen Leib erfahren hatte. Dass er sie erfahren hatte. Die Konsequenzen einer impulsiven Entscheidung – so nannte sie es. So glaubte sie es. Dass es eine einzige Entscheidung gewesen war. Aber sah sie ihn so? Dass er sich einfach dachte, er müsste sie retten? War es so einfach gestrickt? Eiji schloss die Augen und hörte ihre Worte in seinem Kopf widerhallen. Welch Ironie, dass sie kurz darauf ruhiger fortfuhr, nachdem sie ihn von sich gestoßen hatte. Ja, er hatte es geschehen lassen, hatte aber nicht großartig den Halt verloren und war getaumelt. Nein, diesen Triumph hatte sie nicht verspüren können. Der Blonde nahm wahr, dass sie sich noch an seine Worte erinnerte, aber gleichzeitig gab sie ihm erneut Befehle. Kalt lächelnd öffnete er seine Augen wieder. “Du möchtest, dass so etwas nicht mehr vorkommt? Es kommt tagtäglich vor – du bist nicht nur immer an der Stelle der Geschehnisse.“, entgegnete er nüchtern. Genauso nüchtern wie sie, nachdem sie mit einem Nicken diese „Sache“ zwischen sich angedeutet hatte. Als sie kurz darauf jedoch noch einmal Daizen erwähnte, verengte er nochmals seine Augen, während er sie skeptisch musterte. Beobachtete. Ihre Gesichtszüge, die in gewisser Art und Weise doch so vertraut waren. Wie sie sich verändert hatte und was sie verändert hatte. Was sie in ihrem Leben zerrissen und zerfetzt hatte? Das hatte er sich ebenfalls schon das ein ums andere Mal gefragt und man sollte meinen, diese Frau hätte ein dickeres Fell. Stattdessen war es mit klaffenden Narben übersät, die irgendjemand zwangsweise notdürftig zusammenflickte, da sonst Durchzug herrschen und das warme Fellgewandt seine Aufgabe nicht erfüllen könnte. Schließlich entfernte sie sich von ihm. Ließ ihn zurück, der auf das Pflaster vor sich starrte. An den Fleck, an welchem sie zuvor noch gestanden hatte und ihm mehr oder minder ins Gesicht gesprochen hatte, was sie einem Konohanin angetan hatte. Verhandlungen. Schwerwiegende Taten. Berechnungen, um Ziele zu erreichen. Folter. Dieses Wort sprang zwischen den Zeilen hevor wie eine Schwertspitze es aus einem Hinterhalt nicht besser gekonnt hätte. Und sie nannte es alte Kamellen. “Tsuki no Hikari.“ Die Stimme klang wie ein fernes Donnergrollen. Eiji stand immer noch an seinem Fleckchen Erde und ließ langsam die Arme sinken. Sein Gesicht hatte sich ihr nicht zugewandt. “Mir ist es vollkommen gleich, ob du müde bist, dich in einem Gasthaus unterbringst oder auf freiem Felde kampierst. Aber laufe nun nicht davon, wenn du bereits diese Worte und Dinge aufgegriffen hast.“ Langsam drehte er sich ihr zu. Der Auftrag war in diesen Momenten nebensächlich. “Du merkst es vielleicht nicht, doch kennst du mich sehr gut – warum sonst, solltest du diese Worte an den Tag legen und mich so provozieren? Glaubst du, du erhebst dich dadurch triumphierend?“ Sie wusste, dass er in ihrer Gegenwart immer einen sachlichen und manchmal freundlichen Ton angeschlagen hatte. Keinesfalls gleichgültig oder nun gar leicht feindseelig. Nein, das hatte er wirklich nicht getan, denn er hatte versucht, ihr andere Wege zu zeigen, wenn sie sich einmal wieder verrannt hatte. Nun aber... “Ich kann keinen Enfluss darauf nehmen, was du mit Shinobi aus Konohagakure no Sato tust oder nicht tust, denn das ist deine Sache. Ob du es für richtig oder falsch befindest auch. Ich kann nur für mich sprechen und du weißt, was ich davon halte. Dennoch schmeißt du mir diesen Fetzen von Informationen ins Gesicht.“ Vermutlich hatte sie vernommen, dass seine Stimme lauter wurde, allerdings lag das nicht daran, dass er lauter sprach, sondern dass er ihr mit einem ruhigen aber bestimmten Schritt hinterher ging. So lange, bis seine Hand nach ihrem Handgelenk ausholte und sie an Ort und Stelle halten würde, sodass er direkt hinter ihr Stand und sie ihm zuhören müssen würde. “Handlungen erweisen sich häufig als richtig, wenn man sie gut abwägt. Stets werden Menschen schlimme Dinge angetan, das ist nichts Neues und wenn du nun davor zurückschreckst, dann kann es geschehen, dass andere ihren Respekt vor dir verlieren.“ Dachte sie am Ende noch, sie wäre der einzige Mensch, dem es so ging? Eiji atmete tief durch. “Ich weiß nicht, was du genau getan hast, weshalb ich dich deshalb nicht an den Pranger stellen würde. Sei dir versichert, dass es eine andere Geschichte sein wird, wenn ich es herausfinde. Vielleicht wirst du dann allerdings auch herausfinden, dass ich nicht mehr daran denke, dich über andere Dinge vorher in Kenntnis zu setzen.“ Der ehemalige Shinobi des Hi no Kuni war sich bewusst, dass letzteres vermutlich eher wie eine Ohrfeige klang, als wirklich eine Drohung, von welcher er wusste, dass er sie im Endeffekt nicht wahrmachen würde. Allerdings konnte Hikari das nicht ahnen – oder sie konnte es und würde nun selbst erkennen, dass sie ihn gut kannte. Andererseits... es war verlockend, wenn man über Folter und dergleichen nachdachte. Dennoch hielt er inne und legte ihr eine Hand auf die Schulter, während der Griff an ihrem Handgelenk sich deutlich lockerte, sich sogar entfernte. Sie frei ließ. Eijis Stimme wurde einen Ton ruhiger, nicht mehr so kühl und schneidend wie zuvor. “Erzähl mir, warum du müde bist und warum dich diese Tat so sehr bedrückt, obgleich du dir die Freiheit endlich genommen hast, welche du doch verdienst. Ich würde dir allerdings raten, gut über deine Wortwahl nachzudenken..“
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Mo März 16, 2015 12:16 am
Wie er sie bis eben angesehen hatte. Hikari wusste, dass sie mit ihrer Agrissivität alles zwischen ihnen aufs Spiel setzte aber war es nicht das, was sie wirklich wollte? Endlich reinen Tisch mit sich und diesen Gefühlen machen? Eiji von sich stoßen, damit er sich am Ende von ihr abwandte? Sie hatte nichts mehr zu verlieren, außer sein Vertrauen und das setze sie gerade gegen ihn ein. Wollte ihn verletzen und zerreißen. Damit sie endlich wieder in ihre gewohnte Distanziertheit flüchten konnte und wieder sie selbst wurde. Diese Nacht war wirklich dunkel und trostlos, dennoch fror die junge Frau nicht. Es war ihr Herz, dass in der Eiseskälte ihrer Selbst ertrank. Warum wollte sie immer alles los werden, dass sich ihr näherte? Warum zerschlug sie so einfach alles Gute in ihrem Leben? Die Antwort kannte Hikari nur zu gut. Sie wollte keinen unnötigen Ballast mit sich herum tragen, der sie verwirrte und ihren Weg erschwerte, Ja, gar ihre Entscheidungen beeinflusste. Sie wollte sich an nichts binden und an nichts glauben. Außer Saphir ließ sie niemanden an sich wirklich ran und glauben tat sie nur an sich selbst. Alles andere waren flüchtige Variablen, die keiner Lösung bedurften. Doch wieso musste sie Eiji so herausfordern und es riskieren, ihn für immer zu verlieren? Ja, die Nacht war trostlos und leise. Bot keinen Lichtschimmer am Firnament oder eine kühle Briese, die alles mit sich fort trug. Wie leicht er sich hatte fort stoßen lassen. So als wog der Mann vor ihr nichts. Stattdessen sagte er ihr mit einem kalten Lächeln im Gesicht, dass dieser Verrrat immer wieder vor kommen würde. Ja, unterstellte Hikari sogar, dass sie dies nicht verhindern konnte, weil sie nicht immer da war. Diese Nüchternheit in Eijis Stimme ließ Hikari ihre Erwiederung vergessen. Sie sagte nichts weiter dazu, sondern biss sich stumm auf die Lippe. Ihr Gegenüber hatte sie für einen Moment gemustert, ehe sie sich abgewandt hatte und schon im nächsten Moment erklang ihr voller Name. Öffnete der Himmel denn nun doch seine Schleusen? Der Blondschopf klang jedenfalls nicht amüsiert über ihre Wortfetzen, denn er spach zu ihr mit einem grollen in der Stimme. Ich kenne dich nicht wirklich. Der resignierte Unterton in ihren Worten klang endgültig. Ich habe es aufgegeben dich kennen zu wollen aber Konoha ist nun einmal der einzige Schwachpunkt, den ich kenne und mit dem man dich treffen kann. Wo ist in deinen Augen da also der Triumph? Fragte sie monotom in die Dunkelheit vor sih hinein, denn es gab keinen Sieg. Nur eine endgültige Niederlage. Sie kannte ihn nicht einmal genug um ihn ernsthaft wütend machen zu können. Das spürte Hikari schmerzhaft und starrte einfach in die Nacht hinein, während Eiji weiter sprach. Diesmal edoch weniger beherrscht und kalkuliert. In seiner Stimme vibrierte die Gefahr oder war es die Verachtung darin? Richtig. Genau deshalb schmeiße ich dir diese Wortfetzen hin. Die junge Frau seufzte leise und setze einen Schritt vor den anderen. Sie wollte diesen Mann wirkklich einfach zurück lasen und ihn vergessen. Doch tief in ihrem Innersten wünshte sich Hikari für einen Augenblick lang, dass Eiji ihr nachlaufen und sie aufhalten würde. Nicht einmal im Traum hätte die Tsuki damit gerechnet, dass dieses Verlangen wahr werden sollte. Doch zu welchem Preis? Sie fühlte eine warme Hand an ihrem Handgelenk, ehe man sie mit einem Ruck dazu zwang inne zu halten. Eiji war ihr nachgegangen und stand nun hinter ihr. Nicht einmal ein paar Zentimeter trennten sie beide voneinander und wieder wurde Hikari schmerzlich beuwsst, wie sehr sie ihn vemrisst hatte. Doch sie gab dieser kindischen Sentimentalität keinen Raum, sondern lehnte ihren Kopf etwas zurück, damit dieser wieder an der Brust des Größeren zum ruhen kam. Ihre goldenen Iriden schauten abgeklärt, gar emotionslos hinauf in diese blauen Seen. So als würde es die Tsuki nicht länger schocken, egal was er auch sagen würde. Ich schrecke nicht vor meinen Handlungen und Entscheidungen zurück. Niemals! Knurrte die violetthaarige leise aber bestimmt. Zumal ich mich frage, wessen Respekt ich bitte verlieren sollte? Der Tsukikage ist nur ein wohl kalkuliertes Phantom, welches ich aus reinem Eigennutz erschuf. Sicher mag ich den ein oder anderen in meinem Dorf aber sie alle lieben nur ein Trugbild. Im Grunde habe ich nie ewas anderes als Verrat begangen. Ihr Vertrauen missbraucht und ihre aufrichtigen Gefühle mit Füßen getreten. Manch einer würde sich nun fragen, wie ein Mensch unter diesen Bedingungen überhaupt leben konnte. Doch Hikari erwachte jeden Tag aufs neue mit dieser selbst gewählten Hölle. Die Tatsache, dass sie so viele Leute zu Gunsten ihrer Pläne belog, kratze sie wenig. Manchmal mussten Dinge getan werden, die keiner verstand, damit die Illusion des Friedens gewahrt werden konnte. Und dann brach ein dämonisches Lächeln auf Hikaris Lippen hervor. Es war die logischste Reaktion auf Eijis mentale Ohefeige, die wohl auch als Drohung aufgefasst werden konnte. Eine klare Ansage, das sie es schaffen konnte, dass er sich von ihr abwandte. Du hast echt den Schneid mir zu drohen? Fragte sie rethorisch zurück und ignorierte einfach die schneidende kühle in seiner Stimme. Eiji gab ihre Hand frei aber im nächsten Moment legte sich eine Hand sachte auf ihre Schulter. Tja und sie wischte sie weg, als hätte sie eine lästige Fliege verscheucht. Vielleicht will ich sogar, dass du mich an den Pranger stellst. Es wäre wenigstens eine klarere Angelegenheit als dieses Durcheinander. Wir sind nichts ganzes und nichts halbes. Antwortete Hikari ohne Regung in der Stimme. Sie war wirklich davon überzeugt, was sie sagte und erkannte nicht, dass der Blondschopf es eher als Finte gesehen hatte. Und ich würde dir raten, nicht immer den Allwissenden zu spielen. Mich bedrückt diese Tat kein Stück. Ich habe nur die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und alles dafür getan, dass ich endlich mal voran komme. Gab die junge Frau temperamentvoll zurück, wo Eiji sich doch bemühte besonnener zu sprechen. Das Gasthaus an der Ecke. Wenn du Antworten willst und die Folgen nicht fürchtest, dann sei da. Mit dieser Entscheidung wandte sich Hikari endgültig zum gehen. Sie wusste nicht, wie diese Begegnung enden würde aber innerlich fühlte sie sich freier. Die junge Frau hatte all ihrem Ärger Luft gemacht und wahrscheinlich ihre gespannte Beziehung zu Eiji noch mehr verkompliziert. Ja, vielleicht alles aufs Spiel gesetzt aber es fühlte sich richtig an. Sie schlug normalerweise ihre Hindernisse nieder, die sie störten. Warum hier anders vor gehen?
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Thema: Re: [Kernstadt] Straßen und Gassen Mo März 16, 2015 8:37 pm
Hatte sie hier wirklich gesagt, dass sie ihn kennen lernen wollte, in dem sie ihn zur Weißglut brachte? Damit er überhaupt einmal seine Maskerade fallen ließ? Mehr oder minder hatte Eiji dies zwischen den Zeilen so vernommen und ergeben bei sich gedacht, dass sie irgendwo mit Sicherheit Recht behielt. Vermutlich lernte man einen Menschen erst wirklich kennen, wenn man ihn gegen sich aufbrachte. Wie verdorben oder gütig er im Endeffekt wirklich war – Eiji konnte weder behaupten, das eine zu sein, noch das andere. Vielleicht würde sie es anders sehen, wenn sie es wüsste, aber er gab auf diese Vermutung keinen Pfennig. Vielmehr zog er sich zurück, als sie seine Hand von ihrer Schulter fegte und mit ihren Worten regelrecht gehässig in sein Gesicht lachte. Ein Gesicht, welches sich nicht von den Emotionen ihrer Rede verschrecken oder aus der Ruhe bringen ließ. Im Gegenteil, er hörte ihr ernst und aufmerksam zu, wie er es immer getan hatte und versuchte zwischen den Zeilen zu lesen. Eine bewährte Methoda, da in Wutausbrüchen oftmals viel Wahrheit steckte. Oh, er wusste, dass sie vor keinen Handlungen zurückschreckte. Er wusste, ein Teil seiner Aussage hatte ins Schwarze getroffen und er hätte ahnen können, wie sie reagierte. Es vielleicht sogar getan. Ja, vielleicht hatte er sie ebenfalls zur Weißglut bringen wollen, damit sie aus ihrem tristen Verhalten erwachte und ihm an den Kopf warf, was sie bedrückte. Eine treffsichere Methode, sich Ärger einzuhandeln, wohl wahr. Gleichzeitig aber fand er es erfrischend, wie diese Frau wie ein Kind auf zu hohen Schuhen lief und sich dennoch immer wieder aufrappelte, wenn sie fiel. Sie war keine Illusionärin. Sie wusste, wie die Welt war – und wollte sie doch nicht wirklich begreifen. Zumindest in manchen Dingen. In dieser Hinsicht hielt er Hikari immer noch für naiv. Wenn sie das ein oder andere Mal nicht über Handlungen nachdachte und nicht einmal ihren Stolz hinunterschluckte. Ja, des Öfteren musste man das im Leben tun, um weiter zu kommen. Die Frage war nur: Wie? Es gab schließlich keine Anleitung. Eiji ließ seine Hand langsam wieder sinken, als sie eben diese weggeschlagen hatte. Es gab nichts, was er erwidern könnte, auf was sie in dieser Stimmung noch hören würde. Vielmehr würde sie ihm dann wieder anderes ins Gesicht speihen – und er musste auch daran denken, dass dort hinten in der dunklen Ecke noch ein Auftrag seinerseits dahinvegetierte. Wirklich, er hätte sich gerne hier und jetzt Zeit für sie genommen und ein langes, vermutlich nicht sehr fröhliches und höfliches, Gespräch geführt, aber er war eben auch nur ein Mensch und manchmal mussten A vor B kommen. Zwangsweise. Vielleicht will ich sogar, dass du mich an den Pranger stellst. Es wäre wenigstens eine klarere Angelegenheit als dieses Durcheinander. Wir sind nichts ganzes und nichts halbes. Wohl wahr, als ein „Durcheinander“ konnte man sie sehr gut bezeichnen, das sah er ein. Genauso die folgenden Worte. Ob sie wirklich nichts dabei empfand, konnte er nicht sagen – doch nachempfinden schon. Immerhin hatte er selbst ebenfalls schon mehrere dieser Entscheidungen getroffen. “Es ist interessant, wie du glaubst, nicht vom Fleck gekommen zu sein“, gab er schließlich zurück, gestattete sich jedoch kein Lächeln. Nein, freundliche Gesichtsauszüge waren gerade ausverkauft und der Nachschub an Mimiken dieser Art sah noch schlechter aus. War geradezu rar und auf der Liste der bedrohten Art. Vermutlich klang seine Stimmlage deshalb auch kurz darauf gepresst. Weil sie erwähnte, er sollte kommen, wenn er keine Antworten fürchtete und das brachte ihn wieder zurück auf die Geschichte mit der mutmaßlichen Folter. “Ich werde da sein.“ Wie so oft. Immer und immer wieder würde er sich an irgendeinen Ort seiner Lebensgeschichte begegen und sich dann dort anhören, wie erneut eine Seite aus einem Buch gerissen wurde, ohne dass man sie verarzten konnte. Ohne sie eines weiteren Atemzuges zu bezichtigen, drehte er sich schließlich um und kümmerte sich um seinen Auftrag...