Das Dorf Konohagakure, im sanften Summer einer lauen Sommernacht. Der Vollmond schien vom Himmel, als ein Stück der Wehrmauer in Trümmer flog. Stein und Beton barsten auseinander, und in der klaffenden Wunde der Mauer hockte ein hässliches, monströses Etwas. Ein tonnenförmiger, massiger Körper. Gewaltige Arme mit starken Klauen. Ein ellenlanger Schweif, wie gemacht zum Greifen und Schlagen. Die Beine des Wesens wirkten dagegen mickrig. Was kein Wunder war; immerhin waren es die eines Mädchens, lediglich mit einer dicken Schicht Sand bedeckt. Ichibi legte den schweren Schädel in den Nacken, riss das Maul auf und verkündete seinen Triumph: FREIHAAAAAAAAAAIT! Ein herausfordernder Schrei, der die herbeigeeilten Wachen förmlich taub machte; in weitem Umkreis riss er die Bürger aus dem Schlaf und sprengte sogar ein paar Brillengläser und Fensterscheiben. Kuschelzeit ist aus! Aus reiner Laune brach er zwei Steinbrocken aus dem Loch, das er in die Mauer geschlagen hatte, und donnerte sie über seinem Kopf zusammen, sodass sie mit einem Knall in Stücken flogen. IYAAAAAA! Der Sturm soll leben, der Sand wird beben! Der Herr der Wüste ist zurück! Übermütig, obwohl er noch nicht genug Chakra gesammelt hatte, um seine riesenhafte Bijuu-Form anzunehmen, feuerte er eine Ladung Sand-Geschosse von der Bresche herunter auf die Häuser, woraufhin Wände beschäftigt wurden, Ziegelsteine zersprangen und ganze Dächer klirrend und scheppernd abgedeckt wurden. Ichibi sah sein Werk und befand, dass es gut war. Zum Abschied zeigte er dem Dorf noch eine böse Geste mit der Hand, genauer gesagt mit dem Mittelfinger, und gebrauchte seine muskelbepackten Arme, um sich von der Mauer abzustoßen. Er flog relativ weit, schlug krachend durchs Geäst der Bäume und polterte voller Freude über seine bisher gelungene Flucht durch den Wald.
Und Konohagakure entsandte sein Großwildjagd-Team mit der Aufgabe, das flüchtige Wesen zu stellen und aufzuhalten, bis sich der passionierte Fuuin-Künstler mit seinem Arbeitsgerät bereit gemacht hatte.
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Thema: Re: Bijuu-Jagd - Konohagakure Do Mai 30, 2013 6:57 pm
Ruhig sah Yuudai, wie Masaru, der Jinchûriki auf Tenzou losging. Kein Muskel rührte sich in ihm. Den Schmerz, den der Jinchûriki gerade durchlitt war nicht für viele nachvollziehbar. Er hatte seinen eigenen Vater getötet. Er konnte es also auch nicht vergleichen, aber das Ausmaß musste schrecklich sein. Als Masaru gestoppt hatte, beobachtete er, wie Tenzou einfach los schritt. “Tenzou, ihr werdet den Versieglungstrupp begleiten. Die Mission ist erst erfüllt, wenn der Ichibi wieder sicher in Konoha ist. Danach meldest du dich bei mir und wir besprechen noch ein paar Dinge…“ Dass es sich bei diesen Dingen um nichts positives handeln konnte, war offensichtlich. Selbst ohne die Gesichtsmimik von Yuudai war es eindeutig, denn die Worte waren stark betont gewesen. Dann sah er zu dem Leichnahm von Kaori. Das arme Mädchen. Genutzt als Gefäß und letztlich deswegen zu Grunde gegangen. Während sich Mayura um den emotional gestürzten Masaru kümmerte, schob er seine ebenfalls leicht verwundeten Arme unter den Leib und hob die junge Frau auf, als wenn sie nur schlafen würde, bettete sie auf seinen Armen und lehnte ihren Kopf an seine Schulter. “Yuudai-kun, ist sie tot?“, fragte der Gigant, der immer noch bei Ihnen war und Yuudai atmete langsam durch. “Ja, Valus. Danke, dass du uns geholfen hast. Du kannst nun gehen.“ Eine gigantische Rauchwolke hüllte sie alle ein und der Koloss war verschwunden. Der Versieglungstrupp packte gerade seine Siebensachen zusammen und begann das Gefäß mit dem Ichibi langsam und vorsichtig zu bewegen. Natürlich durfte nun nichts mehr schief gehen und vor allem der Ichibi nicht ein weiteres Mal ausbrechen. “Kein Problem, Mayura-san… Danke, dass du alles gegeben hast. Masaru? Ich werde mich persönlich darum kümmern, dass diese junge Frau eine Bestattung bekommt, die einem Kage würdig ist. Die Last, die diese Frau schulterte kann von niemand wirklich erfasst werden, außer einem, der die gleiche Last schultert. Dir. Du hast dich tapfer geschlagen. Trotzdem muss ich dir sagen, dass du lernen musst dich besser zu kontrollieren… Nun gut, lasst uns aufbrechen. Mayura-san, bitte hab für mich ein Auge auf die Umgebung.“
Langsam machte sich Yuudai auf den Weg und trug die gestorbene Jinchûriki auf den Armen, versuchte ihren Körper so gut es geht zu schonen und ließ sich die eigene körperliche Anstrengung nicht anmerken. Seine Knie schmerzten ungeheuer, aber dies war der letzte Dienst an einer Verstorbenen und bei einem Solchen wurde nicht genörgelt, weil man kaputt war. Später war dafür noch genug Zeit. Der Trost, dass sie es erfolgreich geschafft hatten den Ichibi zu versiegeln, war nicht stark genug, um die in der Luft liegende Trauer zu bewältigen. Im Gegenteil, seinem innersten ich hätte es besser gefallen, wenn der Ichibi winselnd und jammernd auf dem Boden gekauert hätte und um Gnade gebettelt hätte. Dem war aber nicht so gewesen.
Durch die Nacht liefen sie, bis sie wieder die Tore von Konohagakure erreicht hatten und bereits ein Team aus Medics sie erwartete, sie in Empfang nahm und den toten Körper von Kaori aufnahmen. Yuudai teilte ihnen mit, was er von ihnen erwartete. “Ich werde den Bericht verfassen, der zur Hokage gehen muss. Danke euch allen.“ Dann ging er, gemeinsam mit dem Versieglungstrupp, der inzwischen auch eingetroffen war fort, bis sie an einen sicheren Ort gelangt waren, wo der Ichibi gelagert werden konnte, bis ein neues Gefäß, ein neues Opfer gefunden wurde, welches den Ichibi beherbergen würde.
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Thema: Re: Bijuu-Jagd - Konohagakure Sa Jun 01, 2013 12:45 am
Die Worte der anderen prallten an dem Jinchuriki ab, wie Flutwellen an einer steilen Klippe. Im Moment nutzten sie ihm nichts, verfolgen innerhalb weniger Momente, doch mit der Zeit würden sie ihn formen, ihm helfen über diese Sache hinwegzukommen. Eine gewaltige Leere machte sich in seinem Innersten breit. Mayuras Nähe tat ihm gut, doch vermochte sie es nicht, das Loch zu füllen, das gerade aus ihm herausgerissen wurde. Ein trauriger, dennoch eher ausdrucksloser Blick richtete sich an Yuudai, als dieser davon sprach er würde das beste für die Bestattung der jungen Frau tun. Bestattung. Dieses Wort hallte noch einige Male in seinem Kopf, deutete von Absolutheit, von einem entgültidem Ende. Ob es mit ihm auch so enden würde, waren die Fäden des Schicksals auch für ihn so verworren das er eines Tages die Kontrolle verlor und ein Loch in dem Herzen eines Menschen hinterließ? Kurz nickte Masaru, als Mayura meinte das sie nun gen Heimat ziehen würden, träge erhob er sich, zwang seine schmerzenden Knochen dazu sich zu bewegen, seinen Körper nach Konohagakure zu tragen. Nichts von alldem ließ er sich anmerken, keinen Schmerz, keine Qual. Nur die unendliche Trauer, die er erfuhr.
Sie hatten die Mission also erfüllt, doch anstatt der üblichen Feierlaune einer abgeschlossenen Aufgabe lag in der Luft nichts als Traurigkeit und das Wissen das man in dieser Schlacht einen wertvollen Kameraden verloren hatte. Für die einen war es nur das gewesen, doch Masaru hatte viel mehr verloren als nur einen Kameraden, einen Freund. Er hatte jemanden verloren mit der er unbeschwert reden konnte, mit der er Spaß haben konnte, nicht als Jinchuriki, sondern als Mensch. Kaori hatte ihm ein Gefühl der Geborgenheit, ein Gefühl der Menschlichkeit beschert, wie nie jemand zuvor. Die Tore Konohas waren in Sichtweite gekommen, ein Medicteam wartete bereits auf die Truppe um Kaoris Leichnahm entgegenzunehmen. Yuudai entfernte sich zusammen mit der Siegeltruppe, die anderen beiden würden wohl auch im Begriff sein zu gehen. Masaru, der die ganze Nacht über kein Wort von sich gegeben hatte, packte Mayura am Ärmel, gerade als sie fortgehen wollte, leise formten seine Lippen ein Wort, dann ließ er sie los und betrat Konohagakure. " Danke " hatte er in tiefer Trauer geflüstert.
Die nächsten Tage verbrachte Masaru alleine in seiner kleinen Wohnung, ließ alles aus sich heraus. Er beantwortete keine Nachrichten, und man hatte sich wohl damit abgefunden das er alleine sein wollte, denn nach einiger Zeit klopfte niemand mehr, niemand rief seinen Namen vor der Türe und bat ihn hinaus zu kommen. Wie sollte es jetzt weitergehen, wen hatte er noch in dieser Welt? Keine Eltern, keine Freunde, nur sich und den vierschwänzigen Dämonenaffen, der in ihm wohnte.
OOC: Uuuund Trauerposts abgeschlossen, Mission vorbei. Ende und aus, Roger!