[Allgemeines] Hauptstraße - Eingang der Stadt West

cf: Wüste

"Da kau' mir mal einer den Schwanz ab", pfiff Eriko leicht beeindruckt, als sie diese eigensinnige Straße zur Stadt gegangen war und letztlich nach Einbruch der Nacht ein Lichterwerk vor sich wiederfand aus Geld, Prunk, Farben und wohl mehr Prostitution in jedem dunklen Winkel, als ein reicher dicker Geschäftsmann mit Fleischkeule in der schmierigen Faust bestellen konnte. Zumindest war so ihre Interpretation. Solche Städte sahen eindrucksvoll aus, aber hatten im Inneren nur mehr Schmutz zu bieten als eine Horde Kanalratten auf einem Quadratmeter. Mit dem Gepäck auf dem Rücken stolzierte sie weiter, sah nirgends Wachen, nur ein paar Leute in der Ferne, die durch die Straßen gingen. Allesamt irgendwie schön gekleidet. Da passte sie mit ihren wilden Shinobi-Klamotten aus Umhang, enger Hose und Netzoberteil nicht wirklich zwischen. Abenteuer zeichneten sich ab. Oder zumindest viele Morde. Der Sand, der sich mit Kies mischte, knartschte unter ihren Schuhen, als sie weiterging. Dabei registrierte sie durch ihr veränderters Chakra-Profil jedoch auch, dass sie gerade ein Fremdes passiert hatte. Anerkenned öffnete sie die Augen. Sie ahnte, was es war, aber wollte es nicht laut denken. Es reichte zu wissen, dass die Stadt ein besonderes Sicherheitssystem hatte. Keine Wachen nötig, gut, man ahnte wohl jedenfalls, dass da jemand im Anmarsch war. Doch sie wollte ja auch nicht gleich wieder rausfliegen. So streckte sie sich gähnend Richtung Himmel, laut und für alle hörbar, weil sie lange unterwegs gewesen war. Weiter trugen ihre Füße sie ins Innere der Stadt Shiawase; an einigen dunklen Straßen vorbei, hellen Geschäftseingängen und komisch guckenden Leuten. Wer das hier wohl überhaupt regierte? Selsbt Anjaly war noch nie in diesem Ort gewesen. Hier besteht jede Arschbacke auch eher aus zwei Goldbarren als aus trainiertem Fleisch. Na ja, was will man draus machen.

NPC POST

Nicht alles was strahlte war Gold. Soviel hatte der junge Mann, der gerade der braunhaarigen Eriko hinterherlugte, in seinem recht kurzen Leben als Mitglied der Diebesbande gelernt. Einige Male hatte er schon gut aufs Maul bekommen, als er versuchte eine der reichen Frauen zu bestehlen, die sich in Shiawase herumtrieben. Natürlich war das alles vor seiner Zeit in der Gilde, jetzt hieß es, er dürfe nur ausgewählte Ziele ausrauben, nahm eher eine Aufpasserolle über die Stadt ein, genau wie jedes andere Mitglied dieses Vertrages. Mit langen Schritten ging er aus den Schatten auf die braunhaarige junge Frau zu. Sie war neu hier und auf neue sollte man schließlich aufpassen, wer wusste schon was sie im Schilde führten. Dieser Edelstein sah jedenfalls nicht nach Casinobesucher aus, etwas anderes schien ihn in die Stadt getrieben zu haben. " Schönen guten Abend, schöne Dame. " begrüßte er sie, während er neben ihr aufgetaucht war und nun mit ihr Schritt hielt. " Ein wunderbarer Anblick, unser schönes Shiawase, nicht wahr? " meinte er, sah selber begeistert in die Stadt. Überall strahlten die unterschiedlichsten Lichter, überall blitzte und blinkte es in den Farben des Regenbogens und tauchten alles in ihr wunderbares Spektrum. " Entschuldigt diese Unhöflichkeit " er stellte sich vor sie und verbeugte sich leicht. Vor Eriko, vor Anjaly stand ein etwa 1,80cm großer junger Mann, dessen schwarzes Haar ihm leicht ins Gesicht fiel. Er war nicht wirklich muskulös, eher drahtig und beweglich, wie es sich für einen Dieb gehörte. " Sekaisen Tomoya " stellte er sich vor, natürlich nicht mit seinem tatsächlichen Namen, wäre ja zu schön. Am Anfang hatte er diesen Fehler noch gemacht, doch jetzt hatte die Gewohnheit Überhand genommen. " Ihr seid nicht von hier, das sieht ja ein Blinder, sagt, was treibt euch hier hin? "

Langsam stoppten die Füße in ihren Bewegungen über die sanft beleuchteten Straßen, als zunächst ein Schatten mit Stimme neben Eriko ging, sie dann komplett im Fortgehen hinderte und sie grüße - mehr oder weniger. Skeptisch und genervt zugleich zog sie eine Miene, als hätte sie Besseres zu tun, wobei sie eine Augenbraue nach oben hob. Sie verschränkte die Arme und spitzte die Lippen, als die Vorstellung vorbei war, als wolle der Typ sie für dumm verkaufen. Sah sie so aus? Sicher nicht - und das nahm sie schnell persönlich. "Es gleicht eher einer Unhöflichkeit mir aufzulauern, aber dann so behämmert zu sein zu glauben, ich würde 'nem Fremden so eine Vorstellung abkaufen. Kaum ist man fünf Minuten in einem Kaff, wo jedes Weib jeden Tag 'nen goldenen Kaktus rein geschoben bekommt, schon wird man selbst angesprochen. Nein, ich habe kein Interesse, wenn du verstehst, was ich meine." Das hatte sie auch - sie sah in diesem Lichtmantel der Stadt abertausende Bordelle. Zwar hatte sie bisher keines gesehen und die Schilder zeigten andere Geschäfte, aber sie zwar überzeugt, dass es sich hier um so etwas wie eine Wüsten-Verkehrsbar handelte. So ging sie erst einmal um dem Mann herum, der sie so dreist angesprochen hatte. Als würde man sie so einfach von der Straße ins Bett beziehungsweise auf die Knie kriegen. Selbst für Keiko würde Eriko nicht so etwas tun. "Klar gehöre ich hier nicht hin, ich bin ja auch keine Nut... ach, egal", grummelte sie noch, bevor sie nach 10 Metern aber wieder stehen blieb und großzügig gähnte. Herr je, sie brauchte dringend ein Bett, aber auch Maitreyas Bauch konnte sie heute Nacht nicht schlafen. "Wo sind ...", setzte sie an und starrte die Schilder um sich herum an. Überall stand irgendwas von Möchtegern-Restaurants, Bars und Clubs. Kein Motel oder sowas? Einen Schulterblick warf Eriko auf Tomoya, der wohl noch da war, aber noch riskierte sie es nicht, ihn nach irgendwas zu fragen. Wenngleich sie wie hingestellt und verlassen aussah.

Ein kleiner seufzter entfleuchte dem jungen Mann, der unbeirrt neben der jungen Frau her ging. " Nein, nein, du verstehst falsch. Ich hab im Leben noch nix mit Prostituierten am Hut gehabt und ich habs auch nicht vor. " sprach er Worte der Wahrheit und blieb dann gleichzeitig mit Eriko stehen. " Du suchst ein Bett, und zwar eines ohne ungewollte Besuch an der Hinterpforte, Bordelle gibt es hier garnicht so viele, aber die wenigen sind recht gut besucht. Sei es weil die Ehefrau schlecht im Bett ist, oder man mal was neues ausprobieren will, ja auch wenn man einfach einsam ist. Außerdem würden die Besitzer dieser Gebäude keinesfalls auf der Straße irgendwen aufgabeln. Was du suchst ist eines der Erstklasse Hotels hier, wenn du willst zeig ich dir den Weg. Bleibt nur die Frage in welcher Preiskategorie du dich bewegen willst? Ich geb dir die Wahl zwischen exorbitant hoch und Kannst-du-nur-bezahlen-wenn-du-dem-Unbekannten-persönlich-den...Abend versüßt. " sprach er eher im Spaß, als das er seine Worte wirklich ernst meinen würde. Die braunhaarige war hier gestrandet und hatte offenbar keinen Anhaltspunkt, da durfte man sich wohl einige Scherze erlauben, nicht wahr? " Nein ernsthaft, wenn du günstig übernachten willst brauchst du Kontakte oder ne Festanstellung. Und glücklicherweise steht so einer direkt neben dir. " Erikos Art gefiel ihm, und schnell hatte sie trotz ihres Verhaltens einige Symphatiepunkte zugeschrieben bekommen. " Wenn du willst führ ich dich ein wenig herum, zeig dir die Stadt, verschaff dir nen Schlafplatz, im Gegenzug verrätst du mir was du hier machst, okay? " So lief das bei den Dieben, Gefallen kosteten Informationen. Lächelnd sah Tomoya die junge Frau an, legte seinen Kopf leicht schief.

Ihre Ohren zippelten kurz wie die eines Rehs, das das Knacken von Unterholz hörte, weil Wilderer unterwegs waren. Aufmerksamkeit war angefacht - das war doch ein kleines Angebot. Erzählen konnte sie, was sie wollte, dafür erhielt sie eine Rundschau. Die Stadt konnte dieser Kleinkriminelle nicht faken, Eriko sah, was sie sah. Aber was er hörte, musste keiner Wahrheit entsprechen. Sie konnte einfach, während er über die Stadt erzählte, sich etwas herausfiltern, was als Grund der Anwesenheit dienen konnte. Erst wirklich schwerwiegende Bosse in diesem Wohnort waren der Wahrheit würdig. Nicht der visuellen, aber der mündlichen. Interessiert wurden die gestreckten Arme wieder verschränkt, das Gesicht hatte einen amüsierten, aber auch berechnenden, herausfordernden Ausdruck. Die violetten Augen waren kaum auszumachen in der Nacht, aber einige Lichter spiegelten sich dennoch. Eine Musterung des Tomoyas ließ Eriko sich nicht entgehen - wie er das deutete war sein Problem. Aber sein Aussehen war ihr egal, er war an sich aber echt, kein Genjutsu. Sie wusste es nicht klar, aber schätzte es so ein. "Na fein, du neugierige Stabheuschrecke. Führe mich durch deine glanzvolle Hochburg, wenn's kein Geschlechtsviertel hat, und sag' mir, was hier läuft. Auf Durchreise bin ich sicher nicht." Sie grinste kurz vielsagend und bewegte sich dann ein wenig rückwärts, um zu verdeutlichen, dass sie bereit zum gehen war. "Wenn du dich ansatzweise mit den bekannten Gesichtern Yokuchis auskennst - ich bin Eriko Uchiyama. Wenn du weit gereiste Kollegen hast, kann es zu Schlägereien kommen."

" Eriko Uchiyama " wiederholte der junge Mann kurz und vergewissterte sich das er ihren Namen so schnell nicht vergessen würde, denn ehrlich gesagt waren Namen die größte Schwäche dieses Diebes. Auf Teufel komm raus wollten die Namen der meisten Personen nicht länger als ein paar Stunden in seinem Gedächtnis bleiben, entflohen ihm sobald er sich auf etwas anderes fokussiert hatte. Mit schnellen Schritten ging er vorran, achtete ab und zu darauf ob die braunhaarige ihm folgte. " Wo fang ich an? Shiawase ist die Glücksspielstadt Yokuchis, ich würd sogar der ganzen Welt behaupten. Nirgendwo anders leben die Leute so gut wie hier, es gibt kaum Arbeitslose und die Ärmsten Bewohner dieser Stadt würden in den Ninjadörfern wohl als recht wohlhabend durchgehen. " erklärte er ihr, während die beiden die Hauptstraße entlang liefen. " Grob lässt sich Shiawase in zwei Teile zerlegen: die Unterstadt, in der wir uns gerade befinden, dem Teil der Stadt in der die gewöhnliche Bevölkerung lebt und das normale Geschäft läuft. " Er ging einige Schritte weiter und zeigte auf eine Treppe am Ende der Hauptstraße, wo alle Hauptstraßen zusammenliefen. " und die Goldene Stadt, wo das Geld fliest als sei es Wasser. " Er blieb stehen und drehte sich zu Eriko um. " Irgendwo da hat auch der Unbekannte seine Wohnung, er ist der Beschützer dieser Stadt. Keine Ahnung wer der ist, eines Tages war er da und alles wurde besser. Scheint nen ziemlich einflussreicher Typ zu sein. Auf jedenfall ging hier vor ihm alles drunter und drüber, vorallem mit den Dieben. " Ja, seitdem Setsuna diese Stadt beherrschte hatte sich alles gebessert. Verträge waren ausgehandelt worden, die Diebe wurden organsisiert. " Wenn du was spezielles wissen willst sag bescheid, ich weiß sicher nicht alles, aber vielleicht kann ich deine Fragen beantworten. " warf er kurz ein und begann dann weiter zu reden. " Das da hinten ist das Grand Casino, das größte, prunkvollste und teuerste Casino dieser Stadt. Gleichzeitig ist es auch noch ein extrem luxeriöses Hotel, kann sich nicht jeder leisten da einzuchecken. Auf jedenfall hat man aus den oberen Stockwerken ne tolle Aussicht auf die Stadt...hab ich mir sagen lassen. " Einmal hatte er die oberen Stockwerke dieses Gebäudes betreten, die Aussicht war wirklich unglaublich gewesen. Während er so sprach und erklärte vergewisserte er sich immer wieder ob Eriko ihm noch folgte, bis er schließlich an einer Seitengasse stehen blieb. " Und jetzt zu deinem Aufenthaltsgrund, was macht so eine.... scheinbar abenteuerlustige schöne Frau wie du in dieser strahlenden Stadt? Zum spielen bist du sicher nicht hier, Geld scheinst du auch keins zu haben. Vertrau mir, ich kann sowas einschätzen. Der da drüben zum Beispiel trägt gut und gerne hunderttausend Ryo mit sich rum, könnt auch ein wenig weniger sein. " meinte er und deutete auf einen etwas dickeren, jedoch reich aussehenden älteren Herren. " Und die da hat mindestens zweihunderttausend dabei. " Er deutete auf eine mit Edelsteinen besetzte, alte Frau. " Wenn du es schaffst kannst dus ja prüfen, aber ich bin mir recht sicher. Und mein Gespür sagt mir, das du absolut pleite bist, vielleicht ein paar Kröten, aber nichts womit man hier weiterkommen würde. "

Da hatte man also einen super Überblick bekommen. Es gab irgendso einen Pseudoherren in der Stadt, der sich wohl toll fühlte, wenn er sich hinter einer Maske Der Meister nennen konnte und alle nach seiner Nase tanzten - Pfeife, oder was das auch war. Und alles schien sündhaft teuer zu sein, als Eriko halb gähnend, halb seufzend hinter Tomoya los stolperte. Wirklich aufnahmefähig war sie nicht mehr, und so entsprach sie fast schon eher Hirona als ihrer sonst so streitsüchtigen Natur. Aber eventuell konnte sie einfach miese Laune kriegen, weil ihr Schlafenszeit vorenthalten wurde. Das war ja wohl 'ne Option. Als die beiden dann stehen blieben und der Dieb Diagnosen zu unterschiedlichen Geldbeuteln abgab, kratzte Eriko sich belanglos an der gegenüberliegenden Schulter der Hand, mit der sie den Juckreiz beseitigte. Sie sah der Frau und dem Kerl schon hinterher, die angeblich so finanziell schwer waren, doch sagte nichts, gähnte nur nochmals und senkte den Blick dann auf den aufgeweckten Mann, der sich auskannte. 'Ne Ausrede hatte sich hier nicht wirklich ergeben. Bankrott war sie sicher nicht, aber selbst als freie Kunoichi war Eriko - oder Anjaly - kein Goldschwein. "Erwartest du es jetzt etwa als Probe, dass ich die beiden bestehle?", fragte die Frau mit den hellbraunen Haaren skeptisch und kräuselte dabei ihre Stirn. Sie seufzte entnervt und laut, sodass sich sogar schon einige alte Säcke schockiert wegen ihres Verhaltens umdrehten. "Hey, du Arschbackenpilz! Schau' mich nicht so blöd an, als würdest du zum ersten Mal jemanden sehen, der mehr zu bieten hat, als zwei Silikonbrüste! Verdammte Schnorrer." Es war zwar kontraproduktiv, was sie am Ende gesagt hatte, aber das Rufen hatte den alten Mann in seinem Jackett die Straße hinab laufen lassen. Andere schauten natürlich immer noch, doch Eriko widmete sich nun wieder ihrer Führung. "Woher weiß das Bürschchen über mein Geld Bescheid? Ich habe dir schon vor 100 Metern gesagt, dass du deine Finger in deinen Taschen behalten sollst. Die haben weder was in noch an mir oder meiner Kohle zu suchen." Sauer schnaufte sie und verschränkte enttäuscht die Arme. Aber sie wäre nicht sie, wenn sie nicht das tun würde, wozu man sie anstacheln wollte. Letztlich nur, um ihm zu zeigen, dass sie nicht einfach so daher gelaufen kam ohne was zu beherrschen, was man gefälligst in diesem Kaff anerkennen sollte. "Setz' dich mal 'ne Runde, Kleiner", wies sie ihn an, bevor Eriko die Straße hinab spazierte und sich auf eine verzierte Holzbank setzte, wo eine 36 Jahre alte stark gerundete Frau saß, welche einen weißen Pudel auf ihrem Schoß bettete. Auf das schwungvolle Niederlassen reagierte sie mit einem verachtenden Seitenblick. Keine Sekunde später lehnte Eriko sich aber auch schon zu ihr rüber, hing ihr quasi einige Zentimeter vorm Gesicht und grinste verheißungsvoll. "Hallo, meine Dame. Genießen wir einen Abend draußen mit Promenadenmischungsversuch Nummer Vier?" Sofort stand die Fremde auf und wich empört zurück, während der Dackel auf ihren Armen bellte. "Was erlauben Sie sich für Annahmen, Sie Straßengesindel?" "Ich? Ich erlaube mir Freiheit. Aber Achtung, aus Ihrem Ausschnitt hängt was ... Braunes." Nach einem Aufschrei ließ die Frau den Hund fallen, welcher auf ein Kneifen in seinen Hintern seitens Eriko dort seine Hinterlassenschaft geparkt hatte. Angewidert fuchtelte die Frau umher, als würde sie gleich einen Herzinfarkt erleiden. In der Bewegung, als sie aufgestanden war, hatte Eriko jedoch die Gelegenheit genutzt, und war mit den Fingern unter den Federhut der riesigen Dame geschlichen. Was hatte sich dort Tolles verborgen? Ein Portemonnaie randvoll mit Geld und zwei Kreditkarten, welches die Braunhaarige aber nur gesehen hatte, da der Hut nicht ordentlich auf dem langen Haar der Rundlichen auflag. Er war zu erhoben gewesen. Schnell hatte sie das schwarze Lederportemonnaie in ihre Manteltasche gleiten lassen. "Oh, Chichi, was hat du nur getan?", kam ein Ausruf, aber der interessierte nicht mehr. Eriko stand auf, verschränkte die Arme entspannt am Hinterkopf und gesellte sich zurück zu Tomoya. Dann zog sie das Lederteil aus ihrem Mantel, öffnete es und holte eine silberne Karte mit Aufschrift und Unterschrift der Fremden hervor. "Ich hoffe mit diesen Karten kann man genug Geld organisieren, um vielleicht ein paar Nächte in einem dieser stinkenden Hotels zu verbringen. Und nun ... es gibt nicht viel zu sagen. Sagen wir einfach, dass ich wegen so Leuten wie dir hier bin. Mich interessieren alte, dem Gesetz treue Leute nicht. Die Spannung fliegt in der Dunkelheit umher und zwischen den Fingern von ... ja, Langfingern. Aber ich hoffe, dass ich noch Höherrangige als dich sehe. Sonst wird's langweilig."

Klatschend empfing Tomoya die junge Frau, als sie von ihrem erfolgreichen Diebeszug zurückkehrte. " Wunderbar, wunderbar, du hast also wahrlich das gewisse Gespür für diese Aktivitäten, und das Talent. " sprach er, während er das Klatschen einstellte und sich gegen die Wand lehnte. " Ich hab kein Blick auf dein Geld geworfen, hab dich nicht angefasst. Nicht das du nicht attraktiv wärst, aber so ganz mein Typ bist du dann doch nicht. Dieses Treffen ist rein geschäftlicher Natur. " Er lächelte sie leicht an, spielte mit der silbernen Karte, die er ihr einige Sekunden zuvor geschickt aus der Hand stibizt hatte, sah sich den Namen an und musste kurz nachdenken. " Einen Moment, das haben wir doch gleich. " meinte Tomoya und zog einen kleinen Notizblock hervor. " Irgendwo hier....da ist sie ja. Wunderbar, stand auf der Liste ganz oben. Die silberne ist ihre Freizeitkarte, da dürften vielleicht 7 Millionen Ryo drauf sein, ich tendiere zu mehr. " Schnell verschwand die Karte mitsamt des Notizblocks in seiner Hosentasche. " Über Provision reden wir später. Du willst also höherrangige sehen, klar warum nicht? Würde die Polizei wohl auch wollen, hätten wir keine Verträge. " Er schlüpfte in die dunkle Gasse und bedeutete ihr zu folgen, blieb jedoch nach einigen Metern stehen und klopfte gegen einen der Steine, aus der die Häuserwand bestand. " Klopf Klopf " " Wer da? " " Ich diene der Mutter der Nacht. " beantwortete er mit der Phrase, die er beigebracht bekommen hatte, trat einen Schritt zurück und sah zu wie die Steine sich verschoben und einen Eingang freigaben. " Herein spaziert. " sprach er zu Eriko und blieb ganz Gentleman neben der Tür stehen, um der Dame den Vortritt zu lassen. Ja, der junge Mann war schon ein wenig verrückt, war wohl ne Berufskrankheit unter Dieben, denn wie sich herausstellen würde, waren viele Langfinger durchaus spaßige Gesellen.

Da war also eine kleine Gasse, in die man endlich in den aromatischen, gemütlichen, wohl auch von Licht durchfluteten Untergrund tauchen konnte - man bemerke den ironischen Tonfall. Eriko grinste dann trotz Müdigkeit doch, als Tomoya ihr einen Teil der Beute gestohlen hatte und sie letztlich in die Eingeweide der Stadt führte. Da konnte man doch am besten für Keiko eine Spur zur Partnerschaft erschnüffeln, wenngleich nicht mit der Nase am Boden, sondern durch aufmerksame Ohren und geschickte Worte. Sie ging an dem Kleindieb vorbei, betrat das Versteck und blieb im Inneren einige Meter hinter der Person stehen, die die Tür geöffnet hatte. Kurz fragte sie sich, ob hier viele Weiber arbeiteten, da dieses Metier eher was für Männer - wie so oft - war. Konnte ja immer sein, dass eine Dame wegen gewisser Bauchschmerzen oder gleich einem ganzen Familienwunsch ausfiel. Und solche Diebe sah man vielleicht nicht gern, aber das sollte Eriko nun nicht kümmern. Ihr Blick lag nun wieder auf ihrer Begleitung, während sie von einer Seite gemütlich zur anderen schwankte, als wäre sie gelangweilt. "Es wäre übrigens 'ne coole Sache, wenn die Kohle, die auf diesen Karten drauf ist, in einer Barauszahlung an mich gehen könnten. Also ich hätte das, was mir nun gehört, doch gern wieder." Nach einem kleinen Grinsen sah sie sich desinteressiert um, doch da es eher gedämmt hier drinnen war, gab es nicht viel zu sehen. "Gibt's eigentlich auch Typen, mit denen man sich vielleicht um Geld schlagen kann? Klingt vielleicht nicht gerade so, als würde ich das schaffen, aber du meintest selbst, ich käme planlos daher gelaufen, wäre pleite und Weiteres - wäre schön, wenn ich euch verdeutlichen könnte, dass ich mich nicht einfach verirrt habe, sondern meinen Weg auch selbst graben kann."

Der Raum war nicht alzu groß, jedoch führten einige Türen weiter, sodass man annehmen konnte, das dies hier zu einem größeren Komplex gehörte. Kurz nickte Tomoya der Wache zu, trat dann ein während sich der Geheimgang hinter ihm schloss. " Jaja, bekommstn Teil ausgezahlt, ich werd das schon in die Wege leiten. " Er ging schnurstraks auf eine der Türen zu und öffnete sie, dahinter kam ein großer Schlafsaal zum Vorschein. " Erstmal hast du hier nen Schlafplatz, ich werd für nen paar Stunden verschwinden. Du willst, wie du meinst, wen höheres haben. Null Problemo, der Chef hat heut frei, und für ne Schönheit wie dich lässt er auch mal das Casino alleine. " sprach der junge Mann und drehte sich zu ihr um. " Dann gibts auch Auszahlung, wenn du also Geld sehen willst bleibste schön hier und schläfst dich aus, wir werden da sein wenn du aufwachst. Hier schonmal ne kleine Anzahlung, wenn du willst kannst du ja kurz was einkaufen, hier um die Ecke ist ein recht angenehmer Lebensmittelladen. " Tomoya griff kurz in seine Tasche und zog ein Bündel Scheine heraus, zählte kurz ab und reichte der braunhaarigen Frau dann die Hälfte. " 15000 Ryo, keine Ahnung was du damit anfängst, ist mir auch Gleich. Ob es hier Kämpfe gibt weiß ich nicht, würd nicht drum wetten. Hier gehts eher um Glückspiel. " Wortlos ging er dann zur Tür und sah nochmal in den leeren Schlafsaal. " Fühl dich wie zuhause, hier wird niemand auftauchen, und Kameras haben wir hier auch nicht. Bis dann, ruh dich aus. " Und schon war er verschwunden, während die Tür sich hinter ihm schloss.

Timeskip von einigen Stunden bis zum nächsten Tag

Selbst die Vorzahlung hatte nichts dazu beigetragen, wie Eriko nun geschlafen hatte. Sie war es selten gewohnt ein gutes Bett zu haben, da sie immer provisorisch übernachtete. So fest und gut war der letzte Schlaf vor über 4 Monaten gewesen, in irgendeinem Kaff zwischen Bauern, Ziegen und alten Straßenschildern. Als sie dann am kommenden Tag erwachte und sich in dem Zimmer zurechtmachte so gut es möglich war ohne andere zu stören, waren das letzte ihre Haare, die des Bürstens verlangten. Die transformierte Mähne ließ sich verändern, als wäre sie wahrhaftig das Haar der Frau, deren Leiche schon längst verwest war. Es wäre wahrscheinlich erschütternd, wenn ganz Yokuchi erfahren würde, dass Eriko Uchiyama schon seit Jahren verstorben war. So band die falsche Eriko sich noch ihre typischen Schläfenzöpfe und verließ dann diesen Saal, ließ aber ihre Sachen da, da sie glaubte, dass Diebe untereinander wenigstens ehrlich waren. Und ohne sie käme ja sowieso niemand an ihre Schriftrollen, da das Jutsu dafür nur beim Besitzer funktionierte. Gut ausgeschlafen streckte die Braunhaarige sich nochmals und suchte dann draußen im Gang nach einem bekannten Gesicht, aber fand keines. Vielleicht war dieser Tomoya auch gerade irgendwen holen oder hatte die letzten Stunden der Nacht gar nicht mehr überlebt, weil Chichi Tollwut erlitten hatte durch den Diebstahl an seinem Frauchen. Wer wusste das schon sicher? "Ah...", säuselte Eriko ansatzweise, als sie sich am Arm kratzte, noch ein wenig schlaftrunken und rieb sich dann die Augen. Irgendwie besser als jedes Hotel - ohne Geld.

" Ach, bist du endlich wach. " meinte Tomoya munter, und trat aus dem Schatten der Türe. " Gut geschlafen? Du siehst erholt aus. " Mit einem breiten Lächeln ging er auf die junge Frau zu und stand nun vor ihr, zog ein Bündel Scheine aus der Tasche und reichte sie ihr. " Und hier die anderen 60000 Ryo, hoffe du kannst damit was anfangen. " Der junge Herr war einfach zu herzensgut, hatte er da gerade 75000 Ryo rausgerückt, und das war sicherlich nicht alles als Gage für den Diebstahl einer einzigen Frau gedacht. Eriko sah einfach ein wenig hilflos aus, also hatte er auch etwas von seinen Ersparnissen beigemischt. Musste ja keiner erfahren. " Wie dem auch sei, im Nebenraum wartet Hiroko, mein Boss. Ist nich der absolute Chef der Diebesgilde, aber reicht allemal für alles was du brauchen könntest. Kizune zeigt sich eh nie. " schleuderte er mit Namen um sich, immerhin musste sich der Aufwand, die halbe Stunde Vorbereitung, lohnen. Lässig führte er sie in den Nebenraum, einem kleinen, schick eingerichtetem Büro mit schweren Ledersesseln. Auf einen der beiden Sessel, vor dem Schreibtisch aus dunklem Holz setzte er sich selbst, auf den anderen sollte Eriko sich setzen. " Ich hab euch schon erwartet. " sprach eine tiefere Stimme, deren Ursprung noch von einer Sessellehne verdeckt war. Langsam drehte sich die Sitzgelegenheit und offenbarte den Blick auf einen Mann, etwa mitteende dreißig, recht sportlich gebaut. " Nimm Platz. " wies er die junge Frau an, sprach jedoch ohne zu warten weiter. " Ich hab gehört du zeigst dich als außerordentlich geschickt. Was willst du hier in Shiawase? Wildern? " Lässig stützte sich Hiroko an seiner Armlehne ab, überschlug die Beine und wartete auf eine Antwort der jungen Frau.

Nach einem Seufzen ließ Eriko sich in den leeren Sessel fallen, der sie letztlich gegenüber eines wohl schwereren Typen in diesem Metier sitzen ließ. Wirklich einschüchternd oder sonst was fand sie ihn nicht. Sie hatte schon weitaus Schlimmeres gesehen, als jemanden, der einen auf Möchtegernboss machte. Oder es nur versuchte. Nach einem Schulterzucken aufgrund der Frage überschlug Eriko die Beine, verschränkte die Arme hinterm Kopf und ließ sich in die Sitzgelegenheit weiter hinein rutschen. "Ach, weißt du, ich lass mir nichts unterstellen. Und komm dir als hohes Tier ja nicht so toll vor - ich könnte Dinge, die du nicht einmal mit drei deiner Kumpanen beherrschen würdest. Große Fresse? Gerne, geb' ich zu. Bin außerdem Eriko." Nach der unhöflichen Ansprache als Zeichen, dass sie ein Alpha-Weibchen ihres eigenen Lebens war, ließ sie die Arme sinken und schaute den Fremden an, während Tomoya auch irgendwo saß. "Lass es mich so sagen: Ich suche in dieser Stadt in den eher dunkleren Gängen nach Kontakten, um hier vielleicht einmal einen Rückzugsort aufschlagen zu können. Hinter den Gefilden des Feuerreichs ist Yokuchi eher unruhig, hier scheint man mich ja gar nicht zu kennen. Und ich hätte auch einige Bekannte, die sich für euch interessieren. Vorausgesetzt, dass das ganze seriös bleibt und keine Leibeigenschaft oder sonstiges daraus resultiert. Nun kommt vielleicht noch die Frage: Warum das Ganze? Was hätte so jemand wie ich zu bieten? Ich könnte natürlich sagen, ich spreng' hier alles in die Luft und verkriech mich dann im Sand, aber das wäre weder in eurem noch in meinem Sinne." Nach einem amüsanten Lachen über diese Vorstellung legte Eriko arrogant den Kopf schief, als würde sie an allem zweifeln, was der Boss hier gleich sagen würde. "Ich hab' ehrlich gesagt nicht den blassesten Schimmer, was meine Kollegen genau in Shiawase wollen. Ich bin als Spürhund hier, um zu gucken, wer welche Note hat und was sich so als Bündnis ergeben könnte. Im Austausch könnte ich vielleicht, und auch andere, anbieten, Beute aus Außenbezirken in die Gilde zu bringen. Schließlich will ich hier nicht wohnen und andere Bereiche sind reizvoller, als immer die gleiche Stadt. Beispielsweise, wenn ich nach Mizu no Kuni komme und dort Diebstähle vollziehe mit meinen Truppen, dass ich meinen Großteil behalte, doch ein Stück an euch sende - und das wird sicher nicht wenig sein. Und Beute ist doch letztlich, was ihr immer wollt, oder? Keine Kollateralschäden, einfach Geld und Gold. Nennen wir es ... eine Freundschaftsanfrage an euch Gesellen."

Gekonnt ignorierte Hiroko die Anspielungen auf irgendwelche Gewalttaten, während Tomoyo unsicher in seinem Stuhl hin und her rutschte. " Verträge also? Bündnisse? Mit wem? Welche Stadt verlangt denn nach Bündnissen mit Shiawase? " sprach der kräftigere Herr, und erhob sich aus seinem Sessel, ging um ihn herum und stellte sich ans Fenster des Büros, sah hinaus in die Sonne. " Ich könnte raten, es gibt nicht viele große Städte in Yokuchi, die meisten sind kleine Dörfer, aber wenn dein Auftraggeber tatsächlich an einer Zusammenarbeit interessiert ist, dann handelt es sich hier nicht um meine Angelegenheit. " beendete er seinen Satz. " Sondern meine. " Aus dem Schatten eines Regals trat Setsuna Kuroshiki hervor, kurz kniete Hiroko angedeutet nieder, stellte sich neben den Sessel, auf den der selbsternannte Gott sich setzte. Natürlich war dies hier ein Bunshin, der zur Stadtverwaltung hier war, während der echte Setsuna in Tsuki no Kuni beschäftigt war. Rote Augen musterten die junge Frau, ein ernstes Gesicht zeigte ein angedeutes Lächeln. Neben Eriko wurde Tomoya unruhig. War er das wirklich? War dies der unbekannte? Leicht begann der junge Mann im Angesicht dieser Person zu schwitzen. Bislang hatte er nur Erzählungen gehört, und jetzt war er wirklich in einem Raum mit ihm. " Kuroshiki Setsuna. " stellte sich der schwarzhaarige kurz vor, Tomoya würde wissen, das sein Name ein absolutes Tabu war, und wenn nicht, würde er verschwinden. " Eriko Uchiyama, korrekt? Das Vergnügen ist ganz meinerseits. Hiroko, Tomoya, raus hier. " Hiroko deutete an zu widersprechen, Setsunas vernichtener Blick traf ihn und sofort gab er klein bei. Schnell schlossen beide die Tür hinter sich. " Also, wer ist dein Auftraggeber? Ein Glas Wasser? Wein? Sake? " fragte er während er sich ein Wasser einschenkte, blickte interessiert auf die braunhaarige. Sie war schön anzusehen, keine Frage, auch wenn er rote Haare wahrlich schöner fand.

Wie viel konnte sie nun darüber preisgeben, was sie von Keiko oder sonstigen Synonymen erfahren hatte, was als ihre Aufgabe niedergeschrieben worden war? Sie sollte im besten Fall eine Übereinkunft treffen zwischen der Blondine und wohl diesem selbsternannten Untergrund. Um sich erst einmal zu entspannen legte Eriko sich so über den Sessel, dass die Beine über die eine Armlehne baumelten und sie sich auf der anderen mit dem Rücken leicht anlehnte. Den Kopf hatte sie in dieser äußerst umgangssprachlichen Haltung zu Setsuna gedreht. Sie erwiderte sowohl die liebe Gastfreundschaft als auch das kleine Lächeln mit einem eigenen, während sie mit den Beinen wippte wie ein ungehaltenes Kind im Wartezimmer. "Ich darf nicht allzu viel verraten, weißt du? Jeder hat so sein Bedürfnis an Anonymität, wenn er als nicht wirklich gesetzestreuer Mensch unterwegs ist. Zu stehlen ist zwar auch nicht das Gelbe vom gesellschaftlichen Ei, aber für viele eine Flucht, nehme ich an. Wie dem auch sei; die wichtigste Person nennen wir erst einmal ... wie wäre es mit M21? Ich mag Wortspiele. M21 ist eine gute Freundin von mir und wir kennen uns schon über Jahre. Sie hatte nun den Wunsch an mich gerichtet, hierher zu kommen, und zu gucken, wie nett diese Stadt gegenüber solchen Subjekten wie ihr ist. M21 interessiert sich nämlich für so eine Art Abkommen, Freundschaft - Genaueres müsste selbst besprochen werden, ich bin ein Bote. Momentan ist sie wohl noch woanders beschäftigt, aber ich stufe es als wahrscheinlich ein, dass M21 irgendwann her kommt, dich aufsuchen wird, nachdem ich mit ihr gesprochen habe, und dann wird das richtige Gespräch erst noch kommen. Und ... Wein wäre ganz cool, danke." Nun setzte Eriko sich wieder normal mit überschlagenen Beinen hin, da die Position doch zu unbequem wurde. Um sich zu entspannen streckte sie sich einmal ausgiebig, was aber fast schon aufreizend wirkte, da sie dabei den Rücken durchbog. Nach einem Seufzen war diese Phase doch aber wieder vorbei, die Arme wurden vor der Brust verschränkt und die Braunhaarige folgte mit ihren violetten Augen dem Schwarzhaarigen. "Heißt du auch echt Setsuna? Kuroshiko, -shika ... was auch immer. Deine Kollegen sind nicht sonderlich gut darin, sich falsche Namen auszudenken. Tomoya war zwar ganz niedlich anzusehen als Frischling, aber man sucht sich als Decknamen eigentlich Kürzere aus, das ist prägnanter. Und rein psychologisch ist es so, je weniger Details man preisgibt, desto eher glauben die Leute einem, was man sagt. Was ich nun natürlich nicht auf mich projizieren möchte, aber nur so als Tipp. Selbst Kanalratten haben eine cleverere Namensgebung untereinander, die lediglich aus Fiepen besteht." Nach einem amüsierten Grinsen stand die Uchiyama auf, lehnte sich ein wenig vorzüglich an den Schreibtisch und lächelte den nicht gerade bunt gekleideten Herren aus den leicht verengten Augen an. "Es geht letztlich doch nur um ein wenig Geld, eine kleine Einwilligung für meine Freundin und vielleicht ein paar Abende, die ich noch bleibe. Das soll kein Angebot sein, aber eventuell ließe sich dann etwas einrichten? Ich persönlich bevorzuge - uhm ... ernstere Gesellschaft. Nicht solche Diebeskinder, die gerade aus den Windeln heraus sind." Die etwas verruchte Atmosphäre, die seitens Eriko dabei entstand, hatte irgendwas Kontraproduktives, da sie vorher noch geschimpft hatte, das ganze Shiawase sei ein Bordell. Aber wer nicht wagte ... "Vielleicht eher mit deinem Original: Einfach etwas Zeit miteinander verbringen. Rein geschäftlich natürlich."

" M21? " Setsuna hob eine Braue und hörte der jungen Frau zu schenkte ihr schließlich einen großzügigen Schluck des teuren Weins ein und reichte ihr das Glas. " Wo fange ich an? Tatsächlich heiße ich Setsuna. Kuroshiki Setsuna. Shiki, sehr einfach. " Eine Person in Yokuchi, vermutlich jemand mit etwas mehr Macht, hatte also das Verlangen auch Shiawase als Jagdgründe zu erkunden, ein Abkommen zu schließen wenn die Zeit gekommen war. Ein interessanter Gedanke, wie Setsuna fand. " Generell ist, vorrausgesetzt es handelt sich bei M21 um eine Person die Shiawase entsprechende Gegenleistung bieten kann, einem Abkommen, einer Freundschaft wie du es nennst, nichts entgegenzusetzten. Ein Abkommen zwischen zwei größeren Städten Yokuchis würde für beide zu einem erhöhten Einflussradius führen, jeder könnte vom Wohlstand des anderen profitieren. " Bündnisse waren genau die Art von Dinge, die der selbsternannte Gott gut gebrauchen konnte. Je mehr Leute ihm was schuldeten, desto besser. Aufreizend streckte sich Eriko, auch ihre folgenden Worte waren durchaus mit einigem Platz für Interpretation versehen, unverkennbar beobachtete Setsuna die junge Frau natürlich, sein Verhalten konnte durchaus falsch aufgegriffen werden. " Tatsächlich handelt es sich bei den beiden um Anfänger, Tomoya, wie er sich gerne nennt, ist nicht lange dabei, Hiroko hat es einfach nicht mit Namen. " sprach er nüchtern und ließ einen Schluck Wasser seine Kehle hinab fließen. " Natürlich begrüße ich deine Anwesenheit hier, und lade dich ein noch einige Tage zu verbleiben. Ohne Frage wird dir natürlich eine deutlich bessere Schlafstätte geboten, das Grand Casino gilt als das luxeriöseste Hotel in ganz Yokuchi. Ebenfalls möchte ich deinem Vorschlag zustimmen, mein Original wird jedoch noch einige Zeit verhindert sein. Du wirst wohl mit mir Vorlieb nehmen müssen. " Leicht lachend schenkte er sich einen Schluck Wein in ein seperates Glas und trank ihn. " Sag M21, dass sie vorbeikommen soll, sobald sie Zeit hat, um die Einzelheiten auszuhandeln. " Aufmerksam beobachtete Setsuna die Haltung der jungen Frau, ihre Wortwahl, ihr Auftreten. Kam es ihm nur so vor oder versuchte Eriko mit ihren, durchaus vorhandenen, Reizen zu spielen?

"Ich darf in dem Casino schlafen?", fragte Eriko überrascht, als sie das Glas mit dem Wein entgegen genommen hatte und etwas entspannter hinter dem Schreibtisch Setsuna gegenüber stand. Dass der liebe Herr gleich so weit gehen würde, hätte sie nun nicht gedacht. Sie war keine Kage, die hier Einzug hielt, um sich letztlich verwöhnen zu lassen. Daher staunte sie schon. Shiawase erwies sich wohl doch als ein wenig anders wie zuvor gedacht. "Ich hoffe mal, dass das auf deine Rechnung geht, da ich das als Einladung annehme. Ich bezahle sicher nicht dafür, meinen Auftrag zu erledigen und dann einen Vorschlag zu akzeptieren. Ansonsten verstehen wir uns ja." Danach trank sie kurz zwei Schlücke von dem eher dunklen Getränk, der aber doch mundete. "Ich werd's ihr irgendwie zukommen lassen, wenn ich die Gelegenheit finde. An sich wäre ich soweit mit dem fertig, was ich hier wollte. Schließlich bin ich ja Botin mit Nachricht, du weißt nun das Wichtigste. Ich persönlich interessiere mich höchstens noch für potentielle Geldquellen, ob ich mitunter hier gefahrlos einen Zwischenstopp einlegen könnte und na ja, wenn wir uns schon kennen, ob ich Gewissheit habe, dass mir niemand hinterher jagt. Ich schätze Privatsphäre, auch, nachdem wir hier fertig sind." Zur Ablenkung holte Eriko ein Kunai aus ihrer Hosentasche. Zunächst hielt sie es fest und hoch, sodass Setsuna es direkt sehen konnte. Vielleicht dachte er spontan, sie würde ihn jetzt angreifen wegen dem, was sie ausgeführt hatte. Jedoch trank die Braunhaarige nur noch einen weiteren Schluck und sah dabei sogar warnend über den Glasrand zu dem noch eher Unbekannten. Dann gab sie Entwarnung und drehte das Kunai mit seinem Ring am Ende einfach am Zeigefinger, wie sie es oft tat, schluckte den Wein und säuselte daher: "An gutem Zeug schadet es euch jedenfalls nicht. Höchstens an Niveau."

" Natürlich geht der Aufenthalt im Grand Casino auf meine Rechnung " sprach Setsuna als ob es selbstverständlich wäre, und tatsächlich war es ihm ziemlich gleich. Er hatte Geld, er hatte hier Macht. Wenn er wollte hätte er das Casino für die leerräumen können. " Geldquellen, hm? Wo viel Geld fließt, ist Prostitution oft ein Mittel der Wahl. Du siehst jedoch nicht nach einer Dame aus, die sich solchen Mitteln hingeben muss. Im Casino kann man mit ein wenig Glück sein Kapital schnell vervielfachen. Mein Geheimtipp an dich: Beim Roulette auf die roten Zahlen setzen. " Rot oder Schwarz, eines von beiden war es immer, und auch wenn der Gewinn nur 1:1 ausgezahlt wurde, konnte man so mit recht hoher Wahrscheinlichkeit ein wenig Geld rausholen, je nachdem wie hoch der Einsatz war. Deutlich riskanter war da der Satz auf eine der Zahlen, doch hier war auch die Gewinnsumme deutlich höher. Setsuna klatschte kurz, die Tür öffnete sich und Tomoya kam herein. " Ihr wünscht? " " 47-C braucht keinerlei Beobachtung, alle Informanten abziehen. " Der junge Mann vebeugte sich und verließ den Raum wieder. " Und damit wäre auch das Privatsspährenproblem geregelt. " Nüchtern sprach er, trank noch einen Schluck Wein und sah sein Gegenüber an. Er hatte ihr gerade gezeigt das er ihr vertraute, auch wenn sie es vielleicht nicht bemerken würde. Gekonnt spielte sie mit ihrem Kunai, doch warum sollte Setsuna sich fürchten? Innerhalb des Bruchteils einer Sekunde, könnte diese Waffe durch den Kopf der jungen Frau geschossen werden, wenn er es denn so wollte. Das war die Macht eines Gottes, die Macht des Rinnegans, von dem Eriko noch nichts wusste. " Du denkst das ist unser gutes Zeug? Das ist das, was Hiroko für gut hält, ich bevorzuge anderes, auch wenn dieser hier recht angenehm schmeckt. " Setsuna lockerte seine zuvor eher geschäftliche Haltung und entspannte sich, schenkte sich ein wenig Wein nach und ließ das Aroma des Weins in ihn einfahren.

"So lässt sich das ganze doch schon wesentlich angenehmer angehen", fasste Eriko zusammen und hatte sogar mal kein arrogantes, sondern lockeres Lächeln für ihr Gegenüber übrig. Sie leerte das Glas, was ihr gereicht worden war, in einem letzten Zug, stellte es ab und lief ein wenig im Büro umher, wobei sie an Regalen desinteressiert stehen blieb, mitunter den Blick auf Setsuna richtete, andererseits aber dann doch wieder weiterging. "Ihr scheint euch ja ziemlich sicher zu fühlen, kann das sein? Ihr stellt meine Überwachung ab, ihr lasst mich mit meinen Waffen herumspazieren, tut nichts gegen Diebe, ladet andere für Bündnisse offenbar doch mitunter ein ... Ich weiß, dass hinter deinem Gesicht sicher ein fähiger Mensch steckt, dem ich nicht einfach ein drittes Auge mit diesem Kunai ritzen könnte." Sie drehte es nochmals, hielt es dann aber fest und steckte es weg, bevor sie sich gegen die Tür lehnte, sodass niemand sie aufschieben konnte, wenn er herein wollte. "Aber warum bist du dir mit der ganzen Sache so sicher? Beziehungsweise: Warum seid ihr alle so entspannt? Ich sehe hier keinen, der sich offenbar gezwungen fühlt, etwas zu tun. Aus finanzieller Not oder so. Normalerweise sind Diebesgilden Auffangbecken für missratene, oftmals arme Kinder, die darin groß werden zu stehlen." Eriko schwieg kurz, schloss die Augen, aber fixierte dann doch interessiert Setsuna. Sie stieß sich mit der Schulter von der Tür ab ging langsam zu dem Anführer dieser ganzen Truppe hin, bleib genau einen Meter vor ihm stehen und sah ihn direkt an. Vielleicht war sie ihm so etwas zu nahe, aber das zeigte auch, dass sie wenig Angst bis eigentlich gar keine hatte. "Warum fühlst du dich so verdammt sicher, während ich mit mehreren Waffen bekleidet vor dir stehe und keiner außer dir in diesem Raum ist?", wiederholte sie - nun ohne Lächeln- ihre Frage.

" Fangen wir vorne an. Shiawases Bewohner haben es nicht nötig angespannt zu sein. Die Stadt enthält faktisch keinen einzigen Arbeitslosen, jeder hat eine Arbeit die gut bezahlt ist, von der es sich gut, sehr gut leben lässt. Die Diebesgilde ist unser Weg den Reichtum umzuverteilen und Ausgeglichenheit zu schaffen. " sprach er und blieb ruhig sitzen, während die junge Frau durch den Raum ging, an der Tür stehen blieb und verhinderte das jemand den Raum betreten könne. " Ich brauche keine Sicherheit, du könntest mir nichts anhaben. Ich bräuchte diese anderen nicht, um mich gegen dich zu wehren. Willst du wirklich wissen warum? " Setsuna erhob sich aus seinem Sessel. Ja, die junge Frau sollte wissen mit was sie es zu tun hatte, ihre machtvolle Freundin sollte es wissen, bald sollte es die ganze Welt erfahren, die er von dem Abschaum erlösen würde, der sie peinigte. Sein Gesicht näherte sich ihrem, er blickte ihr tief in die Augen. " Wenn dies dein Wunsch ist, werde ich ihn dir nicht verwehren. " Setsuna schloss seine Augen für einen Moment, schlug sie dann wieder auf. Ein Lilaton färbte die Augen, mehrere schwarze Kreise hatten sich um die Pupille gebildet, auf dem gesamten Augapfel ausgebreitet. Das Rinnegan war ein wahrlich angsteinflößender Anblick, für jeden der um dessen Macht wusste. " Shinra Tensai. " flüsterte er beinahe schon, während die Gravitation des Rest erledigen würde, und die braunhaarige Frau gegen die Tür schleuderte. Natürlich übertrieb er dabei nicht, sie würde nicht viele Schmerzen haben, gar die Tür durchbrechen. Dennoch würde sie den mächtigen Ruck spüren, der sie umwerfen würde. Niemand konnte sich gegen Setsuna erheben, denn seine Fähigkeiten waren die eines Gottes. " Verstehst du, weshalb hier in Shiawase alles perfekt läuft? Diese Augen wachen über die Stadt und schützen sie. Die Augen Gottes! " Setsuna nahm wieder Platz, im nächsten Moment war das Rinnegan wieder hinter den Kontaktlinsen verschwunden. " Ich habe bewusst darauf verzichtet dich durch diese Tür zu schicken, vermutlich auch durch mehrere Wände dahinter. Sieh mir deine Schmerzen nach, ja, sie dienten zur...nennen wir es Demonstration? " Er lächelte die braunhaarige freundlich an. " Ich habe keine Angst vor Waffen, wenn ich will schießen sie dir durch deinen Körper, deshalb lasse ich dich damit herumlaufen. "

"Ah, hey!", entwich es Eriko noch, bevor sie buchstäblich ein wenig abhob in undefinierbare Richtung von der Stelle aus, wo sie sich gerade noch befunden hatte. Und schon gab es ein kleines Aufprallgeräusch, die Schulter klopfte ein wenig innerlich im Rhythmus des dort fließenden Blutstroms und sie musste sich erst einmal wieder gescheit aufrichten, bevor sie sich dem widmen konnte, was ihr gesagt wurde. Augen eines Gottes? Der Typ sollte ein Gott sein? Welche Freak-Tabletten hatte der geschluckt? Leidet er an Schizophrenie? Eriko schoss in der Sekunde, wo sie sich die Zöpfe richtete und die Schulter rieb, alles mögliche als Ursache durch den Kopf. Und dann war da auch noch der Anblick dieser Iriden gewesen. Der Farbwechsel, die Musterungen, und die Auswirkungen. Was anderes als ein Dôjutsu konnte das nicht sein. Kekkei Genkais waren verdammte Mistdinger, gegen die konnte man selten etwas tun, weil nur spezielle Shinobis sie inne hatten. Erst einmal blieb die Uchiyama auf Abstand und warf Setsuna einen giftigen Blick zu, da sie es hasste so überraschend von etwas getroffen zu werden. Nach einem Schnauben entspannte sie sich jedoch und kehrte zu sich selbst zurück, aber auch zu dem Schreibtisch, vor den sie sich stellte. "Ob Gott oder Casino-Chef ist mir gleich", sagte sie als zuerst. "Ich ...", war der nächste Ansatz, bevor sie den Finger hob, verwirrt an die Decke guckte und erst dann ihren Gedanken wiederfand. " ... stehe nicht so darauf, durch mehrere Wände zu fliegen. Tut ein wenig in den Wirbeln weh." Ein wenig gab sie nun doch kleinbei. Was Setsuna ausgemalt hatte, war sicher kein Bluff. Dezent versuchte Eriko es nun mit einem lockeren Grinsen. "Gut, interessante Augen. Schön, dass man sich keine Sorgen machen muss. Und was wäre, wenn es nun mein Wunsch wäre, dich als Geschäftspartner für mich zu gewinnen?" Ja, Thema umlenken war immer gut. Sie verschränkte die Arme und nickte einmal. "Ich bin einerseits wegen M21 hier, andererseits vielleicht aus Selbstinteresse. Leute sprechen mich kaum an, wenn es um andere Aufträge als Diebstahl geht. Manchmal auch Drohgebärden inszenieren - sehr vielseitig - , Einbrüche und Überfälle organisieren oder jemandem einfach klarmachen, wie die Sache läuft, damit er Schulden bezahlt. Du weißt, was ich meine. Wäre es möglich, dich als indirekten Partner für mich, Eriko, anzusehen und zu gewinnen? Die Stadt scheint ganz charmant zu sein und ... jemand, der über alles die Kontrolle hat, und zudem ja nicht wirklich Diktator zu sein scheint, würde mir eine gute Zuflucht bieten. Ich nerve auch nicht jeden Monat, ich reise viel." Spontan streckte sie die Hand aus, um ein Ja oder Nein zu kassieren.

" Als Geschäftspartner für dich? " sprach Setsuna locker und lächelte leicht. Partner waren genau das was er brauchte, fähige Leute die ihm bei seinen Plänen helfen würden. Aufmerksam hörte er ihr zu, wie sie ihr Angebot unterbreitete. Shiawase als Zufluchtsort? Ja, hier konnte man sich gut verstecken, eine Weile untertauchen, vor allem wenn man mit Setsuna verbündet war. Zögernd musterte er die Hand der jungen Frau, stand dann jedoch auf und schlug ein. " Abgemacht, Shiawase steht dir jederzeit offen. Wir werden sicherlich einen Weg finden, wie du dich nützlich erweisen kannst. " Er schüttete den beiden Wein nach und hob dann sein Glas, hielt es ihr zum anstoßen hin. " Auf das Shiawase dir und deiner Herrin gute Dienste erweisen kann. " Auch wenn ihre Herrin sich erst noch offenbaren musste, vorerst ging es jedoch nur um Eriko. Der Freie Shinobi setzte sich wieder , trank seinen Wein und stellte das Glas dann ab, sah interessiert in Erikos Richtung und musterte sie. " Was gedenkst du nun zu tun? Ach, bevor ich es vergesse " Setsuna kramte kurz in seiner Hosentasche und zog eine goldene Karte hervor. " Dein Freifahrtsschein in dieser Stadt. Kostenloser Eintritt, Schlafmöglichkeiten, Essen. Was das Herz begehrt. Auch im Rotlicht würdest du damit fündig werden. " Doch natürlich würde sie sowas nicht brauchen. Auf jedenfall war dies ein erneuter Vertrauensbeweis seinerseits, was konnte schon schiefgehen? Er hatte hier alles unter seiner Kontrolle, er konnte dieses Heimspiel nicht verlieren. Apropros verlieren. " Nicht verlieren, es wäre eine Schande wenn jemand unter deinem Namen Blödsinn anstellt, und ich dich deswegen hinrichten lasse. " sprach er ernst, lockerte die Stimmung dann jedoch mit einem lachen auf. " Also, wie sieht deine Tagesplanung aus? "

"Das ist schön, danke", erwiderte Eriko und nahm einige Sekunden später eine Karte entgegen, die wohl für einiges entschädigen sollte, was sie der Stadt zuvor noch vorgeworfen hatte. Sie begutachtete sie kurz, aber ließ sie dann in ihrer Manteltasche verschwinden, woraufhin sie lässig die Hände in die Hosentaschen schob, als wäre sie vorhin überhaupt nicht von einem Dôjutsu getroffen worden. Irgendwo wollte sie für sich dann doch die Würde wahren. "Meine Tagesplanung", wiederholte die Braunhaarige angestrengt und bewegte den Kopf so, dass es im Nacken einmal kurz knackte. "Keine Ahnung. Ich hab' in den letzten Monaten nicht mehr so gut gepennt wie hier und es wäre schade das zu übergehen, was die Stadt zu bieten hat, da sich meine Meinung durch dich und die kleine Rundführung von gestern ein wenig geändert hat. Vielleicht werde ich mich bei ein paar Juwelieren umsehen und bei den Läden gucken, wie gut man da nachts rein kommt. Das stört ja niemanden, wenn es eh irgendwie normal ist, sich durch die Stadt zu stehlen. Es würde auch nicht so viel sein, dass es für den Besitzer existenzgefährdend wäre." Eigentlich war Eriko nicht so materialistisch, aber jede Frau bekam gerne einmal teure Dinge ohne dafür einen Ryo zahlen zu müssen. Und bevor sie mit dieser Karte bezahlte, stahl sie sich lieber im wahrsten Sinne des Wortes davon. Ein paar Ketten, Ringe und Armbänder und die Sache wäre fertig. Es würde ja nur einen Sachschaden geben, der niemanden interessierte. "Ich hoffe, dass man mich dafür nicht hinrichten lassen muss, oder?"

" Versteh das nicht falsch, es ist nicht normal zu stehlen, aber wir haben es organisiert um den Reichtum verteilt zu halten und einzelne Reiche immer mal wieder zu schwächen. Wenn du dich entscheidest hier zu stehlen, übertreib es nicht. " sprach er mahnend. " Und das wichtigste ist, das du keine Jutsu benutzt. Das ist eine der goldenen Regeln dieser Stadt. Mir ist quasi egal wie genau du alles anstellst, was du in dieser Stadt machst, solange jemand ohne Jutsu es genau so gut und effizient könnte. " Eriko nahm die Tatsache, das Setsuna das Rinnegan trug, überraschend gelassen hin, man konnte gar annehmen sie hatte keine Ahnung um welch Auge es sich handelte. Doch Setsuna entschied sich die Sache auf sich beruhen zu lassen, die junge Frau wusste das sie sterben könnte, das reichte bereits. " Wenn du mich suchst wende dich entweder an diese Truppe hier, oder besuche das Grand Casino und sprich mit dem Herren in der Eingangshalle am Check-In. Ich habe wohl nichts zu tun, bis mein Original wieder hier ist, also werde ich sicher irgendwo anzutreffen sein. " Er trank den Rest Wein in seinem Glas und erhob sich dann, wandte sich zum Fenster und sah hinaus. " Gibt es sonst noch etwas? " fragte er und drehte sich zu der jungen Frau um, lächelte sie freundlich an und musterte sie interessiert. Wenn sie rote, oder rötliche Haare hätte wäre sie definitiv und absolut vollkommen sein Typ, aber das würde bei ihr wohl nicht aussehen. Mit ihren langen braunen Haaren sah sie bereits sehr gut aus, andere Farbtöne hätten das Bild wohl zerstört.