Okay, es würde also zu ihnen nach Hause, sie durften für mehrere irgendwas kochen, was ihr gar nicht lag, und Papa unterhielt sich auf hochtrabendem direkt vor ihren Augen mit einer Hyuuga, die sie eigentlich mochte, aber die nun auf einem Niveau behandelt wurde, als wäre Chiasa hier das einzige Kind. Eingeschnappt blickte sie zwischen den zweien hin und her. Es war nett von Dai, dass sie Partei ergriff und sich sogar in die Gesinnung von Satsuya einmischte, aber mit einem Seitenblick in sein Gesicht war sich schon abzuleiten, dass er nicht gerade Spaß daran hatte solche Diskussionen zu führen. "Strafen werden in unserer Familie in dem Sinne keine verhängt, Dai. Es sind simple Belehrungen. Und ich habe zwei Töchter im Gegensatz zu Euch, weswegen ich mir Ratschläge von Außenstehenden verbiete." "Papa, du klingst wie der letzte Arsch auf Erden." "Hat jemand gefragt, ob er etwas von dir hören will? Ich denke nicht." Nun platzte Chiasa der Kragen. Sie schrie auf, ballte die Fäuste und marschierte auf Satsuya zu, um ihn anzukeifen, dass alle Leute um sie herum die Gruppe aus dreien beobachteten. "Du willst mir jeden Tag, an dem wir uns sehen, erzählen, was ich zu tun und zu lassen habe! Es ist mein Leben! Wenn du damit nicht klar kommst-" Satsuya hob einfach seine Hand und drückte die Lippen seines Kindes zwischen den Fingern zusammen, sodass sie wie eine Ente am Haken hing und zappelte. "Du bist temperamentvoll wie deine Mutter, aber ich habe jetzt keine Lust mich zu streiten, wie gehen jetzt einen Tee trinken." Kurz darauf ließ er Chiasa los, die sich erbost die Haut um ihren Mund rieb. Es folgte noch ein wütender Laut, den man nicht wirklich fassen konnte, dann marschierte Satsuya vorweg, während Chiasa sich ganz hinten hielt.
tbc: Clanviertel der Uzumaki
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Thema: Re: Dächer Sa Jan 03, 2015 12:46 pm
Bei Satsuyas Erwiderung wurde mein Lächeln tatsächlich kurz steif und wirkte krampfhaft, während ich ganz wie eine ANBU meine Emotionen verbarg. Im Inneren jedoch wurde ich wütend. Von mir aus konnte Satsuya so viele Töchter haben, wie er wollte, das würde nichts daran ändern, dass ich als Tante und eine Art Ersatzmutter meine Nichten großzuziehen hatte und schon seit Jahren eine Art Hausmutter für meine Familie spielte und somit wusste, was Kindern half sich selbst weiter zu entwickeln und was sie bloß gegen einen aufspielte. Meine Mundwinkel zuckten leicht und ich sagte nichts weiter dazu, als Chiasa schon eingriff und ihrem Vater ihre Meinung geigte. Wenn ich Chiasa-Chan nicht schon vorher gekannt und gemocht hätte, würde sie spätestens jetzt meine volle Sympathie gewinnen. Ihre Meinung war so goldrichtig und ich konnte wieder einmal nicht nachvollziehen, wieso der Uzumaki so krampfhaft versuchte, seine Tochter vollkommen unter seiner Kontrolle zu bringen. Chiasa war alt genug, um sich selbst um ihre Belange zu kümmern. Seufzend strich ich durch meine Haare, als sich die Diskussion der beiden mit Satsuyas Worten in Rauch auflöste und hielt mich weiterhinten, neben Chiasa, als Satsuya loslief. "Das kann ja noch was werden." meinte ich sehr leise zu ihr und zwinkerte ihr aufmunternd zu.
tbc: Clanviertel der Uzumakis
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Thema: Re: Dächer So Feb 22, 2015 8:10 pm
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Es war eine klare Nacht in Konohagakure. Über den Dächern blitzten immer wieder die Sterne auf und zeigten sich in ihrer vollen Pracht. Seit Stunden herrschte eine angenehme Stille, während der Tag langsam ausklang. Hier und da konnte man durchaus noch Menschen hören, die sich in Bars rumtrieben oder aber versuchten zu später Stunde nach Hause zu kommen. Der eine oder andere würde mit Sicherheit einen gewaltigen Anschiss bekommen, weil er sich verspätete. Menschen die auf ihre liebsten warteten. Yasuo Uchiha hatte so einen Menschen nicht. Er wusste, wenn er nach Hause kam würden seine fünf Katzen auf ihn warten. Davon waren vier unfreiwillige Gäste. Noch immer zerbrach er sich den Kopf ob er es wirklich über sein Herz brachte die kleine Katzenfamilie auseinander zu reißen. Vermutlich würde es darauf hinauslaufen, dass er sie einfach alle behielt. Aber tatsächlichen Anschiss bekam er nicht, wenn er sich verspätete. Heute Abend würde er es mit Sicherheit nicht pünktlich nach Hause schaffen. Er hatte seine typische Anbu Uniform an, wobei ihn ein lederartiger Mantel einhüllte. Zudem trug er eine Maske direkt über sein Gesicht um seine Identität zu schützen. Sie hatten relativ kurzfristig den Auftrag bekommen einen verdächtigen Mann zu beobachten, der seit gut 4 Stunden bereits in seiner Wohnung war. Man konnte ihn sogar im Bett liegen sehen. Yasuo kontrollierte in verschiedenen Abständen, die Chakrasignaturen des Mannes, konnte aber nicht feststellen das sich irgendetwas abnormales veränderte. Mit einem leisen Seufzen stieß er die Luft aus den Lippen und blickte durch die Schlitze seiner Maske hinab in die Straße.
Unter ihnen tauchte gerade eine andere Person auf. Sie klopfte zaghaft an einer Tür. Gleich daraufhin hörte man bereits laute Geräusche von drinnen. Yasuo – der im Anbu-dasein als Yamato bekannt war – beugte sich etwas weiter vor und beobachtete ob sich etwas Auffälliges tat. Eine Frau tauchte in der Tür auf, ein Kind auf dem Arm und mit einem wütenden Blick. Sie fing sofort an zu schreien. Offensichtlich hatte sich der arme Hecht verspätet und war zu dem noch betrunken. Das war also das Schicksal eines Mannes wenn er verheiratet war? Vorwürfe. Hinter der Maske hob Yasuo kurz skeptisch seine Augenbraue. »Sie kann froh sein, dass er überhaupt nach Hause kommt«, murmelte er mehr zu sich selbst als zu seiner stillen Partnerin. Es war seit Stunden das erste Wort das sie wechselten. An manchen Tagen sprachen sie etwas mehr, an anderen hingegen schwiegen sie sich an. Unter Anbukollegen konnte man nur schwer privates besprechen. Normalerweise vermied es Yauso sich auch privat mit seinen Kollegen einzulassen. Das brachte eine Menge Probleme mit sich. Viele Erklärungen würden fällig werden und man musste ständig darauf aufpassen, dass man sich nicht verriet. »Sicher lässt Sie ihn heute Nacht nicht ins Bett.« Erneut ein Kommentar zu dem Schauspiel das sich unter ihnen abspielte. Die Frau rollte mit den Augen, gab ihrem Mann einen Kuss und ging dann mit ihm rein. Der Ärger schien wohl schnell vergangen zu sein. Yasuo lehnte seinen Kopf zu Seite. Manchmal verstand er die Menschen nicht. Vielleicht aber auch nur, weil er die Liebe nicht verstand. Er hatte sie längst abgetan. »So viel dazu.«
»Wenn sich bis morgenfrüh nichts tut, können wir uns zurückziehen bevor die Sonne aufgeht. Wir observieren den Kerl jetzt schon den ganzen Tag. Das bringt rein gar nichts«, warf er dann über die Schulter und blickte sich noch einmal aufmerksam um.
Es war eine ruhige, wolkenlose Nacht hier in Konohagakure und ich konnte nicht anders, als diese Atmossphäre zu genießen. Nur selten sah man ab und zu die letzten Menschen auf den Straßen, die etwas verspätet nach Hause kamen, doch ich achtete kaum darauf. Mein Hautaugenmerk lag in diesem kurzen Moment auf den schönen Sternen, die im Himmel glänzten. Eigentlich sollte ich mich auf jemand anderen konzentrieren und pflichtbewusst senkte ich meinen Blick wieder. Nach wie vor stand ich mit verschränkten Armen hier, auf einem Dach, in der typischen Uniform der Anbus, wobei eine Maske in Form einer Katze mit schwarzen Streifen auf der Wange mein Gesicht verbarg und damit auch meine Identitä schützte. Passend zu dieser Maske hatte ich mir den Decknamen "Otekku" zugelegt. Vor nunmehr fünf Wochen hatte ich jedoch einen Monat Urlaub vom ANBU-Dienst genommen. Ich hatte festgestellt, dass ich ab und an die vollkommene Abgeschottenheit und nur den Umgang mit meiner Familie brauchte. Es hatte gut getan vier Wochen lang nur mit meinem Vater, meinen Bruder und seinen Töchtern unterwegs zu sein, ab und an nette Leute, wie Chiasa Uzumaki, zu treffen und sich mit ihnen einfach zu unterhalten. Vor ein paar Tagen endete dieser Urlaub jedoch und nun war ich tatsächlich froh, endlich wieder etwas zu tun zu haben und sei es bloß das etwas langwierige Observieren einer verdächtigen Person. Derartige Missionen war ich schon seit Abschluss meiner ANBU-Ausbildung gewohnt. Als Mitglied der Einheit zur Spionage- und Informationsbeschaffungseinheit war es für mich gang und gäbe Menschen zu beschatten und auf auffällige Verhaltensmuster zu achten. Der Typ jedoch, den wir beide beobachten sollten, wies bisher keine Auffälligkeiten auf, sondern lag bis jetzt bloß still in seinem Bett. Dank meines Byakugans, was ich in regelmäßigen Abständen unter meiner Maske aktivierte, konnte ich ihn sogar ziemlich genau sehen, wie er dalag, sich im Schlaf ab und an herumwarf und ansonsten still und leise weiterschnarchte. Zumindest ging ich davon aus, dass er es tat. Die meisten Männer schnarchten im Schlaf. Meine Konzentration auf den Mann geriet kurz ins Wanken, als eine andere Person ziemlich direkt unter uns an die Tür eines Hauses klopfte. Ein Mann. Er wankte leicht. Wahrscheinlich hatte er sich betrunken. Kurz darauf öffnete sich die Tür und die Frau, die mit einem Kind auf den Armen am Türrahmen stand, begann herumzuwüten. Ich seufzte leise unter meiner Maske und schüttelte den Kopf, als Yamato, mein Partner, leise seine Meinung verkünden ließ und damit das ruhige Schweigen, dass sei Stunden zwischen uns herrschte, brach. Ich zuckte mit den Schultern. "Ich glaube, für sie zählt eher der Gedanke, dass ihr Mann sie den ganzen Abend allein gelassen hat." antwortete ich in meiner ruhigen Tonlage. "Womöglich hat sie sich allein um Haushalt und das Kind gekümmert. Wer kann es ihr verübeln, dass sie wütend ist?" Mit nun leichtem Interesse an dem Geschehen an der Haustür beugte ich mich auch etwas vor und beobachtete das ganze Szenario weiter. "Zuzutrauen wäre es ihr, meiner Meinung nach." sagte ich und man konnte meiner Stimme die leichte, oberflächliche Belustigung anhören. Meiner Meinung nach hätte der Mann es auch verdient, aber zumeist war es so, dass Frauen den Männern leicht vergaben, wenn sie Fehler machten. Einen kurzen Augenblick wurde diese innere Vermutung darüber bestätigt, als die Frau den Mann küsste und die beiden plus Kind wieder in das Haus hineingingen. Die ganze Szene machte mich tief in meinem Inneren etwas melancholisch. Eine zeitlang war es mit Kain so ähnlich gelaufen. Damit meinte ich nicht die Streitereien, sondern das friedliche Zusammenleben. Die Liebe, die mich jeden seiner Fehler hat verzeihen lassen. Ich richtete mich wieder gänzlich auf und streckte mich, diesen unliebsamen Gedanken wieder wegschiebend. Kurz sah ich wieder zu dem Zu Beobachtenden, doch er schlief seelenruhig, trotz der Lautstärke, die dank der Frau bis vor kurzem hier noch geherrscht hatte. Yamato ließ seinen Bedenken über die Mission freien Lauf und ich nickte zustimmend. "Du hast Recht. Es bringt nichts, weiter zu machen. Ohne weitere Anhaltspunkte, wonach wir Ausschau halten sollten bei ihm, kommen wir eh nicht weiter." sagte ich und seufzte, diesmal auch hörbar für meinen Kollegen. Der Mann hatte genauso viel Elan, wie ein Gartenzwerg, schien den ganzen Tag eher demotiviert zu sein und war genauso interessant, wie die Staubflusen in einer Abstellkammer. Wäre es nicht mein Job auch derart langweilige Menschen zu beobachten, hätte ich dem Ganzen hier schon lange den Rücken zugedreht, doch mein Pflichtbewusstsein gegenüber Konoha hielt mich nahezu immer bei Laune, bei solchen Missionen.
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Thema: Re: Dächer So Feb 22, 2015 9:23 pm
Auch seine Partnerin beugte sich nach vorne und musterte das Geschehen unter ihnen. Sie stand natürlich auf der Seite der Frau und verteidigte ihren Standpunkt. »Ist es nicht die Aufgabe einer Ehefrau zeitweise etwas den Haushalt zu machen und sich um das Kind zu kümmern? Frauen haben dafür eher das Händchen als Männer«, erwiderte der Anbu in einem ruhigen Tonfall und dachte für einen Moment darüber nach, wie es wäre eine Familie zu haben. Würde er sich oft um seine Kinder kümmern? Bisweilen konnte er dieses Gefühl noch nicht wirklich nachempfinden und verteidigte natürlich die Meinung eines Mannes, der zeitweise sich das recht rausnahm einfach auszugehen. Alkohol hingegen widerte ihn an. »Sie verhält sich als wäre er Tage weggeblieben«, murmele er schlussendlich zu der Thematik und schüttelte seinen Kopf. Gerade in der Situation bemerkte man, dass es deutlich interessanter Themen gab als den schlafenden Mann zu observieren. Er hatte sich seit mehreren Stunden nicht davon bewegt und schien den Tag über bereits äußerst normal zu sein. Ob er möglicherweise mitbekommen hatte, dass er observiert wurde? Yasuo war sich bereits sicher, dass sie einen ziemlich kurzen Bericht abgeben würden und warf einen Blick flüchtig auf seine Uhr. Sie würden noch sechs Stunden hier verweilen müssen bis die Sonne aufging nur um dann ohne Ergebnisse vor ihren Vorgesetzten zu treten. Schlussendlich würden sie ihn vermutlich an einem anderen Tag noch einmal beobachten müssen, solange bis sich der Verdacht bestätigte oder sie Beweise dafür hatten, dass die Anschuldigung von Illegalen Handel abgewiesen wurden. Der Anbu stieß leise die Luft aus seinen Lungen und setzte sich gemächlich in den Schneidersitz. Seine Kollegin stimmte zumindest zu, dass sie kurz vor Sonnenaufgang gehen würden. Er nickte knapp. Auch wenn sie somit noch weitere Stunden auf dem Dach verbringen mussten. Weitere Stunden des observieren. Es verging tatsächlich einige Zeit in denen sie wieder kein Wort miteinander wechselten und ihre Arbeit verfolgten. Yasuo hatte viel Mühe seine Konzentration beim Auftrag zu halten und dachte immer wieder über die vergangenen Tage nach. Seine Familie lag ihm im Nacken. Sein Vater war für eine Zwangsverlobung, während er sich seit Jahren dagegen sträubte ein Uchihamitglied zu heiraten. Sie wäre zudem um einiges jünger gewesen als er. Das wollte er sich keinesfalls antun. Vielleicht fürchtete er sich auch etwas vor dieser Verantwortung. Nachher endete wie der arme Mann, der vor 30 Minuten nach Hause kam? Yasuo spürte, dass seine Gedanken wieder vom Auftrag abschweiften. Er schüttelte leicht seinen Kopf und legte seine Hände auf seinen Oberschenkeln ab. »Du warst eine ziemlich lange Zeit nicht dagewesen«, fing er dann ein Gespräch erneut an. Er hatte es natürlich gemerkt, dass die Frau nicht da war. Normalerweise schickte man sie beide zusammen auf Aufklärungsmission. Nur die letzten Male war er stets alleine unterwegs gewesen. »Ich war mir sicher, dass es dich erwischt hat.« Normalerweise sprach man innerhalb der Anbu über Abwesenheit oder andere Dinge nicht. Aber wenn man den ganzen Tag an der Seite einer Person kämpfte oder arbeitete, dann fing man irgendwann an etwas Interesse für die Mitmenschen zu entwickeln. Als sie die Zeit nicht dagewesen war, hatte er sich stets gefragt welches Gesicht hinter der Maske versteckt lag. Das fragte er sich bei jeden Mitgliedern. Wenn sie starben, waren es Gesichtslose Menschen. »Es wäre schade gewesen.«
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Thema: Re: Dächer Mo Feb 23, 2015 6:44 pm
"Ist es. Aber ist es auch nicht die Aufgabe des Mannes eine Frau zu unterstützen?" gab ich zurück und zuckte erneut mit den Schultern, ein Zeichen, das keinesfalls Gleichgültigkeit, sondern eher eine gewisse Neutralität zu diesem Thema symbolisieren sollte. Allmählich wurde es knifflig nicht allzu sehr meine eigene Meinung zu vertreten, nicht allzu sehr von meinen eigenen Erfahrungen zu erzählen und somit einen Teil meiner eigentlichen, wahren Identität zu verraten. "Es ist doch ein Ungleichgewicht in einer Ehe, wenn die Männer sich vor jeder hauswirtschaftlichen Arbeiten drücken und sich stattdessen betrinken. Meinst du nicht, dass so etwas zu Frustration führen könnte?" Meine Stimme klang keineswegs aufgebracht, eher ein wenig anteilnahmslos, doch jetzt musste ich sogar zugeben, dergleichen nie gekannt zu haben. Nie war Kain zu spät gekommen oder hatte sich ansonsten irgendwie falsch benommen. Dahingegen war ich aufgrund meines Ranges als ANBU eher diejenige gewesen, die viel zu spät nachhause kam und viel zu früh wieder Missionen antreten musste. Kain hingegen hatte sich nie beschwert, sondern stattdessen bloß sein immerwährendes Lächeln getragen hat und immer auf mich gewartet hat. "Zumindest hier kann ich sagen, dass die Frau eindeutig übertrieben reagiert hat." Erneut hörte man diesmal mein Schmunzeln an meiner Stimme an. Yamato setzte sich neben mir gemächlich in den Schneidersitz und ich lächelte leicht unter der Maske. Ich selber hatte in diesem Moment nicht das Bedürfnis mich hinzusetzen, doch mit einem letzten Blick auf den Mann, der trotz dem Krawall hier draußen seelenruhig schlief, hockte ich mich hin und wirkte beinahe entspannt. Für kurze Zeit herrschte wieder Schweigen und als Yamato mich erneut ansprach, saß ich mittlerweile auf dem Dach, meine Beine angezogen und meine Arme hinter meinem Rücken agestützt. Bei seinen Worten sah ich wieder zu ihm. "Ja. Ich hatte ein paar Wochen eher anderweitig zu tun." antwortete ich lächelnd. "Ich hätte nicht gedacht, dass meine Abwesenheit auffallen würde." Unter den ANBUs fiel es selten auf, wenn jemand fehlte. Es konnte immer sein, dass ein ANBU eine Mission nicht geschafft hatte oder eine spezielle, langwierige Mission angetreten hat. Andererseits hatte ich viele Aufklärungsmissionen mit Yamato gehabt. Er war ein Partner, ein Team-Kollege. Vielleicht war es doch kein Wunder, dass ihm meine Abwesenheit aufgefallen war. Als er sagte, dass er gedacht hätte, mich hätte es erwascht, kicherte ich leicht. "Nein. So leicht kriegt man mich nicht dran." kicherte ich und verlagerte mein Gewicht etwas. "Schade?" Hatte Yamato sich etwa Gedanken über meinen vermeintlichen Tod gemacht? Das war ja dann doch etwas unüblich für einen ANBU, doch mich freute es. Das würde bedeuten, dass es auch unter Ansatsu-Senjutsu-Tokushu-Butai-Mitgliedern etwas, wie Partnerschaft existieren konnte.
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Thema: Re: Dächer Mo Feb 23, 2015 9:41 pm
Was war die Aufgabe eines Mannes in der Ehe? Yasuo hatte sich nie über die Verpflichtung den Kopf zerbrochen und runzelte nachdenklich seine Stirn. "Ein Mann beschützt seine Ehefrau. Damit unterstützt er sie", erwiderte er leise, eher nachdenklich und schloss seine Augen. "Anderseits beschützen wir schon die Bewohner des Dorfes. Damit hat er doch eine recht faule Aufgabe." Auch wenn die Anbu Maske seine Stimme leicht blechern klingen ließ, so hörte man deutlich heraus das er gerade einen Witz gemacht hatte. Tatsächlich hatte seine Partnerin jedoch recht. Denn es war unfair, wenn die männliche Partei durchweg sich betrank und seine Frau die restliche Arbeit machen ließ. "Es kommt auf die Situation an. Wenn der Ehemann für die Familie arbeiten geht und somit das Geld ran schafft. Dann bin ich mir sicher ist es eine gerechte Aufteilung. Alkohol hingegen würde ich niemals unterstützen. Das ist eine wirklich schlechte Angewohnheit der Menschen." Ob sie derzeit zu sehr über ihre persönliche Meinung sprachen? Yasuo öffnete fast automatisch den Mund um zu sagen, dass er jedoch keine Meinung sich darüber bilden konnte. Immerhin besaß er keine Ehe. Im selben Augenblick stieß er jedoch nur die Luft zwischen den Lippen hervor. "Wie auch immer. Es ist nicht so wichtig." Wenn er darüber sprach, dass er keine Ehe besaß, würde er ein Großteil seine Persönlichkeit bereits aufdecken. Es konnten fragen entstehen über das Warum und Wieso er das nicht hatte. Manchmal besaß er das Bedürfnis mit jemand darüber zu sprechen um seine Bedenken über diesen Umstand auszutauschen aber ob das mit seiner Kollegin wirklich das richtige war? Er schwieg das Thema Tod. Es war wohl besser so.
Sie kamen dann auf die Abwesenheit der Kollegin zu sprechen. Tatsächlich hatte sich der Uchiha mehrmals gefragt ob die Frau verstorben war. Es konnte in einem Einsatz einfach immer etwas passieren. Gerade als Anbu war die Sterberate sehr hoch. "Mir ist deine Abwesenheit aufgefallen, Otekku", erklärte er dann und ließ gemächlich seine Beine vom Dach runter hängen. Langsam wurde es wirklich unbequem. Als seine Partnerin dann zu Kichern anfing, drehte er seinen Kopf und hob seinen Blick. Für Sekunden blickten ihr rotglühende Augen entgegen. Dann erloschen sie und man konnte ein tiefes blau sehen. Augen die irgendwie tiefgründig wirkten, aber eine gewisse Ruhe ausstrahlten. Trotz der Farbe blau, wirken sie warm. Er beobachtet sie kurz. Vielleicht mit einem Funken Überraschung drin. Dann sah er beiseite. Offensichtlich war es befremdlich, dass sie kicherte. Aber irgendwie war es wirklich entspannend. Fast so als wäre eine Mauer zwischen ihnen gefallen. Dieses Kalte zerbrochen. "Ich weiß schade ist kein Ausdruck für jemand, der sterben könnte, aber es hätte...", erklärte er und schwieg für einen Moment. Persönliche Gefühle? Schon wieder? "Es hätte mich betroffen gemacht. Verrat es nur niemand, nachher glaubt man ich wäre ein Mensch." Letzteres fügte er etwas sarkastisch hinzu um die Situation wieder zu entschärfen. Er war normalerweise etwas schwerfällig mit Gefühlen. Selbst Kollegen gegenüber. Sein Blick fiel erneut auf die Uhr. "Es ist eigenartig, wenn man mit einen Menschen Jahre lang zusammen arbeitet, aber nicht sein Gesicht kennt. Ich hätte dich gesichtslos in Erinnerung gehabt." Kurz warf er ihr einen Seitenblick zu und musterte sie Augenscheinlich. Als sein Blick wieder nach unten fiel auf den schlafenden Mann. Er stieß leise die Luft aus den Lungen. Ob er sie fragen sollte, welche Haarfarbe sie hatte?
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Thema: Re: Dächer Di Feb 24, 2015 5:32 pm
"Und somit unterstützt er sie? In dem er nachts sich betrinkt und als Trunkenbold nachhause kommt?" Ich schüttelte den Kopf und stimmte mit einer ausschweifenden Gestik mit der Hand und einem Kopfnicken zu, als Yamato den Clue daran erkannte. Ein Shinobi hatte in einem Ninja-Dorf selber kaum Gefahren zu beschützen. Wovor sollte er dann seine Frau beschützen? "Gut. Aus dieser Sicht gesehen, ist es vielleicht verständlich, dass er abends nochmal ausgeht. Und was Alkohol angeht....Naja..Zumindest in Maßen, wenn man schon unbedingt trinken muss." Ich trank auch ab und an mal eine Schale warmen Sakes, aber mir wurde schon von mehr als zweien schlecht, weshalb ich es bei einem Schluck beließ und den Rest meinem Vater und meinem Bruder überließ. Ich machte mir nichts aus Alkohol, doch auf kleineren Feiern und dergleichen hatte ich nichts dagegen. Es sollte bloß nie zur Gewohnheit werden. In diesem Moment fiel mir auf, das wir mittlerweile sehr persönliche Themen angeschnitten hatten, die unsere Meinung offenbarten. So schnell konnte es gehen und ich nickte zustimmend, als Yamato vorschlug, das Thema fallen zu lassen. Mein Partner ließ mittlerweile seine Beine vom Dach baumeln und ich runzelte kurz die Stirn. Ob wir nicht doch etwas zu auffällig für ANBU waren? Man müsste bloß hier hoch schauen und schon könnte man uns sehen... Andererseits würde uns sicher auffallen, wenn sich irgendwo etwas regt oder eine Person auf uns zukommt. Yamato sagte, ihm sei meine Abwesenhei aufgefallen und ich legte meinen Kopf in den Nacken. "Hmm...Dabei sind ANBU so leicht ersetzbar." sagte ich amüsiert und sah dann wieder in Richtung meines Kollegen. Kurz sah ich merkwürdiges Rot hinter seiner Maske funkeln, dann erlosch es wieder und seine Augen wurden wieder dunkel. Im schwachen Mondlicht hier konnte ich nicht einmal sehen, welche Farbe seine Augen hatten. Sie wirkten dunkel und strahlten Wärme aus, doch mehr konnte ich nicht sehen. Kurz darauf sah er wieder weg und ich fragte mich, ob es nicht ein wenig komisch gewesen war, dass ich gekichert hatte. Normalerweise blieb ich eher ruhig. Doch der Gedanke daran, dass er geglaubt hatte, ich sei womöglich tot, hatte mich tatsächlich ein wenig belustigt. "Hätte es das...Hmmm...." Kurz dachte ich darüber nach, als ich zum Schluss kam, dass es umgekehrt genauso war. Auch, wenn wir nicht wussten, wer hinter der Maske unseres Partners steckte, waren wir trotzdem Kollegen, die einander unterstützten, wenn es möglich war. "Umgekehrt wäre es genauso, denk ich." sagte ich dann leise und nickte dann bei seinen sarkastischen Worten. "Keine Sorge. Ich schweige, wie ein Grab. Das können wir ANBUs schließlich gut." antwortete ich, in ähnlichem Tonfall und biss mir auf die Lippe, um nicht wieder leise zu lachen. "Hättest du nicht. Du hättest meine Maske in Erinnerung gehabt. Und die ist im Grunde auch ein Gesicht, oder etwa nicht? Otekku existiert doch." gab ich ihm dann zu Bedenken und legte mich auf meinen Rücken, den Blick gen Himmel gerichtet und meine Hände auf meinem Bauch gefaltet. Glücklicherweise war es kein kalter Abend, sondern eher lau. "Mag sein, dass Otekku bloß ein Deckname ist, aber es gibt sie. Mich. Genauso, wie es Yamato gibt." fügte ich dann noch hinzu. Es wäre ja wirklich ein betrübender Gedanke, wenn ich selbst als ANBU nicht existieren würde. Mir war natürlich klar, dass eine einfache, ausruckslose Maske ein menschliches Gesicht schwer ersetzen konnte, doch im Grunde war unsere Maske unser Erkennungszeichen.
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Thema: Re: Dächer Di Feb 24, 2015 7:25 pm
Das Thema um die zwei streitenden Eheleute war schnell vergessen. Es hatte auch eigentlich keiner Relevanz, dass man sich weiter darüber unterhalten müsste. Solange die beiden Menschen mit ihrer Lebensweise zu Recht kamen - nicht wahr? Yasuo hatte die beiden Streithähne längst schon beiseite gedrängt und blickte für einen Moment wachsam in das Zimmer des Zieles runter. Jener Mann drehte sich jedoch nur auf die Seite und vergrub sein Gesicht schnarchend in dem Kissen. Er runzelte die Stirn, schüttelte sein Kopf und sah dann wieder zu Otekku rüber, die erklärte das ANBU leicht zu ersetzen waren. Nicht ganz so leicht, wie es sich gerade bei ihr anhörte. Immerhin waren es Shinobi mit Spezialausbildung. Jener der in der Einheit war, hatte besondere oder überragende Fähigkeiten. Yasuo schnaubte trotzdem leise über die Aussage. "Jeder der hier ist, besitzt eine besondere Fähigkeit. So leicht ersetzbar sind ANBU nicht", flüsterte er und blickte erneut nach unten in die Gasse hinein. Er machte sich keine Sorgen, dass man ihn erkennen konnte. Denn er war sich sicher, dass er durch seine schwarze Uniform gänzlich in der Dunkelheit verschluckt wurde. Obwohl die Unterhaltung gerade vermutlich gegen das Protokoll war, so blieb der Uchiha weiterhin wachsam mit den Augen auf ihre Zielperson gerichtet. Ihre Unterhaltung blieb der weilen in einem gelassenen Tonfall und wirkte fast schon menschlich. Normalerweise war es Yasuo nicht gewohnt, auch wenn es bei Otekku ihm bereits öfters passierte, dass sie über völlig banale Dinge sprachen. Vielleicht, weil sie seit einiger Zeit Partner waren. Ihm fiel jedoch auf, dass er nach solchen Gesprächen deutlich gelassener war und durchaus entspannter als wenn ein aggressives Schweigen zwischen den ANBU herrschte.
Die Worte, dass es umgekehrt genauso wäre, ließen ihn kurz flüchtig zu ihr rüber sehen. Ein kurzer Blick über die Schulter, während er schlussendlich wieder auf ihr schlafendes Ziel blickte. Er schwieg plötzlich. Die typische Grundsatz Diskussion keimte auf. Existierten ANBU wirklich oder waren sie durch ihre verdeckte Identität wirklich ein weißer Fleck in Konohagakure? Einer, der wenn er nicht mehr da wäre, nicht beachtet werden würde. Man geriet bei den ANBU schnell in Vergessenheit. "Nichts stirbt, was in Erinnerung bleibt", murmelte Yasuo leise und sah für einen Moment auf seine Hände runter. Erst als Otekku wieder weiter sprach, drehte er seinen Kopf wieder über die Schulter. Seine Augen blickten in ihre Richtung, leicht überrascht die Augenbrauen hochgezogen. Sie lag auf dem Rücken, die Hände auf ihrem Bauch, während ihr Blick nach oben ging. Yasuo sah auch kurz nach oben und vergaß tatsächlich kurz, dass sie eigentlich einen anderen Auftrag hatten als den Himmel anzublicken. "Irgendwann, wenn sich niemand mehr erinnern wird, sind wir vergessen und existieren wirklich nicht mehr", erwiderte er und blinzelte kurz. Seine Augen lagen noch immer auf ihr und liefen immer wieder etwas irritiert nach unten. Ihm war eigentlich nie aufgefallen, dass sie wirklich weiblich aussehen konnte. Für ihn waren ANBU einfach neutrale Wesen. Dann hob er seine Hand, tätschelte ihre etwas und drehte sich dann wieder herum. "Aber solange wie ich lebe, werde ich an Otekku denken." Die Gestik wirkte etwas unbeholfen. Man konnte zumindest nicht erkennen, was er damit ausdrücken wollte. Als ihm bewusst wurde, wie unbeholfen das eigentlich aussehn musste, riss er seinen Kopf herum. Er räusperte sich leise, dabei krallte er ungewöhnlich fest seine Hände in die Dachrinne. Vermutlich jedoch nur um nicht durch den Schwung vorne über zu kippen. Es wäre doch recht peinlich, wenn er plötzlich einfach vom Dach fiel.
Auch wenn er Otekku etwas kannte, so war es nicht fiel. Vermutlich nicht einmal genug um sie in Konohagakure außerhalb der ANBU zu finden. Denn man ging als Kollege nicht einfach mal gemeinsam Essen. Man kannte sich einfach nur unter dem Deckname. Sie starben aller höchstens an der Seite eines anderen, aber mehr auch nicht. Dabei war gerade das Sterben ein intimer Moment in dem alles über eine Person einbrach. Yasuo kratzte sich dann über den Hinterkopf. Normalerweise eine Gestik, wenn er verlegen war, aber glücklicherweise konnte man es ihn nicht ansehen. Es dauerte kurz einen Moment bis er wieder seine innere Ruhe fand und dann erstaunt über sich selber, die Arme vor der Brust verschränkte. "Wenn du magst, kannst du gerne früher nach Hause gehen. So fiel wird hier vermutlich nicht passieren", erklärte er dann und schien sich Mühe zu geben, seine Stimme wieder gelassener wirken zu lassen. Bisweilen kam er nie in Verlegenheit, abgesehen von der einen Mission, wo sie fast durch das Dach eines Badehauses stürzten. Das war wirklich unangenehm gewesen!
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Thema: Re: Dächer Di Feb 24, 2015 9:20 pm
Zum Glück verlief das Thema zur Ehe recht schnell im Sand. Es wäre eine müßige Unterhaltung geworden, dies weiter auszubreiten, zumal wir beide uns auf höchst gekonnte Art und Weise um Antworten hätten schleichen müssen, die zu sehr unserer eigenen Erfahrung und unserem Wissen entsprechen, Yamato konnte genauso gut verheiratet sein, wie ich gerade Witwe war, wobei ich dieses Wort in meiner Selbstbeschreibung immer vermied auszusprechen. Es hatte doch einen höchst ungemütlichen Klang und außerdem ließ es mich älter wirken, als ich eigentlich war. Für kurze Zeit aktivierte ich mein Byakugan wieder. Sofort stach mir Yamatos Chakra ins Auge, doch mein Blick glitt weiter zu dem Mann im Bett, auch, wenn es so wirkte, als würde ich noch weiterhin in den Himmel sehen. Es war wahrlich praktisch eine 360°-Sicht zu besitzen, ein Grund weshalb ich in Spionage-Missionen immer nützlich war. Kaum einer hatte denselben Überblick über einen Ort, wie ein Mitglied des Hyuuga-Ichizokus, des Hyuuga-Clans. Der Verdächtige wälzte sich jedoch bloß in seinem Bett herum und so löschte ich mein Dôjutsu wieder, als Yamato sagte, dass ANBUs doch nicht so leicht zu ersetzen wären. "Im Gesamten vielleicht nicht. Aber stell dir bloß vor, wie schnell ein neuer Partner für dich bereit stehen würde, sollte ich wirklich sterben." Ich zweifelte nicht wirklich daran, dass es so wäre. Natürlich waren ANBUs als solche schwer zu ersetzen. Aber innerhalb der Einheit, war es zu leicht, den Platz eines anderen einzunehmen, weil dieser verstorben war. Anders als in typischen Ge-Nin-Teams waren die Aufstellungen hier auch sehr variabel. ANBU-Teams mussten nie gleich bleiben. Natürlich war die ANBU-Einheit strikt in Gruppen, wie Assasinen, Spione und ähnliches eingeteilt, aber trotzdem war so vieles änderbar. "Ist es nicht eigentlich ein trauriger Gedanke? Sobald alle, die uns kennen, unseren Namen gehört haben, existieren wir nur noch auf dem Papier der ANBU-Akten und selbst dann nicht mehr, wenn diese aussortiert werden." Als Yamato meine Hand tätschelte, richtete ich meinen Blick auf ihn und ich war froh dieses Mal eine Maske zu tragen, denn mein Blick, so verwirrt und leicht überrascht, wirkte sicher recht dümmlich. Es war eine Geste gewesen, die wirklich nicht allzu häufig zwischen ANBUs vorkam. Selbst unsere lockeren Gespräche waren schon alles andere, als Normalität. "Danke..." sagte ich dann trotzdem noch und versuchte mir grad einen Reim auf die jetzige Situation zu machen. Yamato schien auch die Merkwürdigkeit dieses Moments begriffen zu haben, denn schon sah er wieder weg und krallte sich an der Dachrinne fest. Ich selber setzte mich wieder in den Schneidersitz und vermittelte zumindest dem Anschein nach wieder das Bild einer ANBU im Dienst. Die Kacheln vom Dach stachen mit der Zeit ziemlich bösartig in den Rücken und auf blaue Flecke hatte ich keine Lust. Ich stützte einen Ellbogen auf meinem Knie ab und legte dann mein Kinn auf die Handfläche. Als Yamato vorschlug, dass ich eher gehen könne, schüttelte ich den Kopf. "Nein. Ich bleibe hier. Ist doch eine Mission und egal, wie langweilig sie ist, ich ziehe sie durch." sagte ich und dachte mir dabei, dass ich zumindest froh sein konnte, dass Yamato mit dabei war. Mit ihm war es nicht mal halb so langweilig, wie es hätte sein können, wenn ich mit einem anderen,unbekannten ANBU hier herumsitzen müsste. Das jedoch auszusprechen, war etwas, dass ich mir weder zutraute, noch mir zustand zu tun.
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Thema: Re: Dächer Mi Feb 25, 2015 8:35 pm
Innerhalb von wenigen Stunden konnte ein ANBU einen neuen Partner bekommen. Das hatte er bereits am eignen Leib spüren müssen. Es war nichts außergewöhnliches oder entsetzliches. Die ANBU arbeiteten wie ein Uhrwerk und sobald ein Zahnrad defekt war, wurde es ausgetauscht. Damit garantierte die Führungsebene einen reibungslosen Ablauf. „Es ist tatsächlich traurig, aber nur dann wenn keiner mehr an einen denkt und man somit in Vergessenheit gerät“, antwortete der Uchiha leise und blickte inzwischen durchweg auf die Zielperson. Sie bewegte sich immer wieder Mal, aber bereits jetzt wusste er das sie keine Information heute Abend erhalten würden. Zumindest blieb jedoch Dai bis zum letzten Moment und leistete ihn somit heute Nacht etwas Gesellschaft. Der Gedanke war angenehm, auch wenn er nicht wusste, wie sie die Situation empfand. „Gut, dann bleib hier… und erwarte lange – langweilige Stunden.“ Vermutlich würden sie noch die ganze Nacht hier sitzen und einfach darauf warten, dass sich der Kerl irgendwie regte. Erneut fing also der eher langweilige Teil ihres Berufes an. Man saß auf einer Stelle, beobachtete etwas bedeutungsloses und hoffte sprach kein Wort. Sie konnten sowohl beides. Reden und Schweigen. Das war eine angenehme Eigenschaft, denn Yasuo redete nicht immer gerne. Die ersten Stunden zogen also wieder ins Land und gemächlich kroch auch die Müdigkeit Yasuo den Rücken empor. Zwischendurch sagte er etwas und Otekku antwortete, aber so viel passierte in diesem Augenblick tatsächlich nicht mehr. Nachdem er in der Ferne die Sonne erkannte, die den Horizont küsste und ihn in einen rötlichen Schimmer tauchte, richtete er sich schlussendlich auf. Er rieb sich seinen verspannten Nacken und prüfte ein letztes Mal mit seinem Sharingan die Umgebung, bevor er sich langsam seiner Partnerin zu wandte. „Lass uns gehen. Ich glaube wir werden hier heute keine Information finden“, sagte er dann gelassen und bewegte sich dann über das Dach hinweg. Mit einem Seitensprung landete er auf dem nächsten, wartete dort auf Otekku und ging dann gemächlich weiter. Er balancierte über das Dach hinweg und ließ immer wieder wachsam seine Augen umher richten. Immerhin wollte er auch nicht erwischt werden. „Hast du heute noch Dienst oder wirst du danach wieder einen Monat verschwinden?“ Es war doch recht auffällig, dass er die genau Anzahl ihrer Abwesenheit so genau wusste, aber tatsächlich fielen ihm solche kleinen Details sofort auf. „Vielleicht bist du in der Lage mich zu informieren, falls du einen erneuten Urlaub vorziehst, dann muss ich mich nicht fragen ob es dich erwischt hat.“ Es klang fast wie eine Bitte, auch wenn es sogar ein Witz sein konnte. Den Tonfall konnte man nicht genau Entschlüssen, wegen seiner ANBU-Maske. Kurz sah er über die Schulter und nahm dann erneut das nächste Haus. Ihr Weg würde in Richtung Geheimdienst-Zentrale weitergehen.
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Thema: Re: Dächer Mi Feb 25, 2015 9:16 pm
Ich nickte zustimmend. Ja. Im Grunde hatte er wohl Recht. Ersetzt zu werden, hatte nichts damit zu tun, vergessen zu werden. Und trotzdem gab es einem doch ein melancholisches Gefühl. "Ach..Die Zeit wird schon vergehen...Und puff, sind wir sechs Stunden älter..." meinte ich und verlagerte leicht mein Gewicht. Unser Gespräch verlief wieder im Sande und so herrschte wieder Schweigen zwischen uns. Es war jedoch kein erzwungenes Schweigen, sondern einfach eine Art Ruhe. Eine angenehme Stille. Ab und zu wurde diese angenehme Stille von kurzen, weiteren Dialogen von uns unterbrochen, doch alles in allem blieb es ruhig. Nicht nur bei uns, auch der Verdächtige rührte sich nicht wirklich, abgesehen von einem kleinen Klo-Gang. Nach einiger Zeit wurde es allmählich heller und ich begrüßte es. Obwohl ich dank des Byakugans ohne Einschränkungen auch im Dunkeln sehen konnte, war ich froh, dass die Sonne sich allmählich zeigte. Es bedeutete nämlich, dass unsere Mission sich dem Ende zuneigte. Auch Yamato schien es zu sehen und ohne Zögern stimmte ich ihm sofort zu, als er sagte, wir können ruhig schon gehen. Etwas steif in den Gelenken stand ich wieder auf und mit leicht verzogenem Gesicht spürte ich, wie das Blut wieder in meine Füße schoss und das Gefühl hinterließ, tausend kleine Nadeln in meine Fußsohlen zu rammen. Trotzdem folgte ich Yamato sofort und passte auf, dass uns niemand sah. ANBUs hatten nicht gesehen zu werden. "Ich werde für eine ganze Weile erstmal keinen Urlaub mehr haben. Also..." Ich zuckte mit den Schultern, als mir auffiel, dass Yamato nicht nur mein Fernbleiben genauestens aufgefallen war, sondern auch noch die genaue Zeit, in der ich nicht bei den ANBUs tätig gewesen war. Hut ab. Er schien richtig aufmerksam gewesen zu sein. Als er mich fragte, ob ich ihm das nächste Mal Bescheid geben könnte, wenn ich wieder Urlaub machte, hob ich verwundert meine Augenbrauen, nickte dann jedoch stumm. "J-ja...Kann ich machen." sagte ich und klang tatsächlich ein wenig unsicher.
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Thema: Re: Dächer Do Feb 26, 2015 8:29 pm
Gemeinsam mit seiner Anbu Partnerin ging es über einige Dächer hinweg. Sie waren so leise, dass die Einwohner nicht in ihrem Schlaf geweckt werden würden. Schon 100 Mal gingen ihre Wege über die Dächer hinweg und nie hatte sich jemand beschwert. Vielleicht war der eine oder andere einmal aufgeweckt worden, weil eine lose Ziegel runter fiel, aber mehr auch nicht. Als dann Otekku meinte, dass sie ihm Bescheid sagen würde, wenn sie wieder Urlaub bekam, warf er einen kurzen Blick über die Schulter. Er nickte dankend. Es war irgendwie keine Selbstverständlichkeit, dass ein ANBU einen anderen berichtete, wenn er irgendetwas privat anstrebte, aber irgendwie wollte er wissen ob seine Partnerin im Kampf gestorben war oder aber einfach eine Pause benötigte. Wieso auch immer, es war ihm einfach wichtig. So ging es ihm aber auch mit anderen Mitgliedern der ANBU. Manche wollte man einfach nicht verlieren, andere wiederum konnte nicht schnell genug sterben. So war jedoch stets das Leben. Yasuo nahm den letzten Endspurt und sprang vom Dach hinab. Elegant landete er auf seinen Füßen und bewegte sich dann etwas gelassener mit Otekku auf ein Gebäude zu. Sie würden den Bericht abgeben und sich dann umziehen. Danach ging jeder seiner Wege. Das normale Szenarium von ANBU wenn sie ihren Auftrag hinter sich ließen.
Der Rest unseres Weges war schweigsam und allmählich spürte ich die Müdigkeit, die mich fast schon übermannte, wobei ich leicht stolperte und dabei ein Ziegel herunterfiel. Abgesehen von dieser kleinen Ungeschicklichkeit von mir, die mich daran erinnerte, dass ich dringend wieder in die Routine als Mitglied der ANBUs kommen musste, bewegten wir uns jedoch recht leise vorwärts und bald kamen wir am Hauptquartier an. Gemeinsam gaben wir den Bericht ab und dann ging jeder von uns wieder seine eigenen Wege.
tbc: (Link folgt...)
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Thema: Re: Dächer Mo Sep 07, 2015 3:26 pm
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Reiko befand sich ausnahmsweise mal nicht auf einem zivilisierten Weg. Alle marschierten durch die Gassen, wenige hüpften über die Dächer, die Langweiligen saßen darauf und rührten sich nicht. Sie zählte wohl zu letzteren. Sie war gerade von einer Besprechung zurückgekehrt, die in der Nähe des Kagebüros stattgefunden hatte. Es ging nur um etwas Banales, wobei sie schon wieder dabei war es zu vergessen. Lediglich zwei Chûnin waren noch anwesend gewesen und der Teamleiter. Jetzt hockte sie hier unter blauem Himmel und prallem Sonnenschein. Der Wind umspielte die Dächer der Wohnhäuser, die sie zu ihrem Thron auserkoren hatte. Sie trug heute ganz bequem einen schwarzen, recht kurzen Faltenrock und eine schwarze, geschlossene Jacke darüber. Hinzu kamen geschnürte Stiefel bis kurz unter das Knie, durchaus straßentauglich, doch ungeeignet für Missionen. Wortlos hatte Reiko ein Bein etwas angewinkelt, das andere ließ sie über das Satteldach nach unten hängen. Würde man unter ihr jetzt das Dach erklimmen, konnte man wohl süffisante Einblicke erhalten, doch es kratzte sie nicht, wer sich hier wohin bewegte. Wenn sie sich um so etwas sorgte, durfte sie gar nicht den Namen Shimura tragen. Ihr eiserner Blick musterte das glänzende Metall des Tantôs, das sie in den Händen hielt. Eine ihrer Standardwaffen mit längerer Klinge als ein Kunai, aber zu kurz für ein Katana. Manche sagten überdimensioniertes Küchenmesser. Sie wendete es hin und her, wurde immer mal kurz geblendet von den gebrochenen Solarstrahlen und guckte anschließend in den Himmel, wo einige Tauben kreisten. Einmal entdeckte sie sogar einen Falken mit Schriftrolle am Fuß, der unterwegs zur Botschaft war. Da überlegte sie, wer aus ihrer Familie momentan auf Mission war und vielleicht noch eine Nachricht übrig hatte. Ihre Cousins und Cousinen waren größtenteils Zuhause, lediglich ihr Bruder war unterwegs im Feuerreich. Überwachung eines Hafenbaus an der Ostküste, genau das Richtige, denn es hieß Bereitschaftsdienst. Und wenn nichts explodierte, konnte er sich auch mal hinlegen. Immer noch etwas gedankenverloren zog die Schwarzhaarige ihre Jacke bis auf den letzten Zahn des Reißverschlusses zu. Kalt war ihr nicht, aber sie wollte nur nochmal sichergehen, dass man ihren Oberkörper nicht sah. Wer wusste schon, welche Genin ihr gleich noch entgegen kamen, wenn sie wusste, wohin sie sollte. So saß sie noch ein Weilchen weiter auf dem Dach, hing einfach mal ihren Ideen nach und ruhte sich etwas aus.
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Thema: Re: Dächer Di Sep 08, 2015 12:55 am
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Tama hatte die lästige Routine des Alltags mit gleichmütiger Stimmung über sich ergehen lassen. Die formale Konferenz im Kreise seiner Kollegen hatte der wackere Kämpfer noch vor wenigen Minuten bis zum Ende durchgestanden und befand sich nun vor dem Eingang des zentralen Kagegebäude in Konohagakure. Für ihn zählte hauptsächlich, dass die Mission im Kreise fähiger Shinobi als ein gemeinsamer Erfolg gefeiert werden konnte. Innerlich erfüllte es ihn mit einem Gefühl der ruhigen Zufriedenheit, weshalb er mit einem schmalen Lächeln auf den Lippen und mit den Händen in den Hosentasche die Straße hinauf schritt, die ihm zu seinem Wohnhaus führen sollte. In diesem Augenblick wusste er nur eine Sache mit Gewissheit: Der nächste Tag würde wieder viel Arbeit mit sich bringen. Dementsprechend wollte er sich nicht auf seinem Erfolg ausruhen, auch wenn er für diesen Abend sich selbst eine kleine Ruhepause gönnen wollte. Wobei er sich überlegte, bei diesem wolkenlosen Sommerhimmel und den angenehmen Temperaturen doch noch ein paar Runden um Konoha zu laufen - doch das sprunghafte Verlangen nach körperlicher Aktivität verkniff er sich. Seine Regenerationsphase wollte er nicht unterbrechen.
Doch als er in den Himmel blickte, sah er etwas, was er besser nicht hätte sehen sollen, nämlich die hellen Schenkel und das weiße Höschen einer jungen Frau, die auf das hohes Hausdach geklettert war unter diesem er im Augenblick mit seelenruhiger Fassung vorbeiging. Doch es war nicht irgendeine Frau, es war seine geschätzte Teamkollegin Reiko, die an diesem Ort mit ihrem Hintern auf den Dachziegeln saß.
Seinen Blick richtete er wieder auf die Straße. Seiner Meinung gehörte sie zu den Frauen, vor denen man Respekt haben sollte. Doch wenn er in diesem Augenblick ihr Höschen sah, musste er sich ehrlich gesagt das Lachen verkneifen. Die Aufmerksamkeit ihrer männlichen Kollegen dürfte sie sich gesichert haben, auch wenn die wenigsten sich das anmerken lassen würden. Sollte er nach ihr Rufen und sie auf ihre ungünstige Sitzposition aufmerksam machen? Die Frau hatte eine Aura des unnahrbaren und des unantastbaren an sich und wunderte sich, ob sie ihm glatt den Kopf abreißen würde, wenn er jetzt von seiner Position ihr zuwinken würde? In der Vergangenheit war es ihm nicht gelungen mit ihrem kühlen Temperament warm zu werden, daher wollte er ihr nicht zu Nahe treten. Ihre lückenlose Kompetenz hatte er auf den gemeinsamen Missionen zweifelsohne geschätzt, aber bis auf die gemeinsamen Trainingseinheiten, die manchmal etwas hitzig werden konnten, war er eher auf persönlichem Abstand geblieben.
Tama hatte sich entschlossen die junge Frau nicht durch irgendwelche unnötigen Manöver auf seine Anwesenheit in der bunten Menschenmenge in den Straßenschluchten aufmerksam zu machen. Stattdessen würde er von Umtriebigkeit beseelt und gedachte sie mit einer plötzlichen Aktion zu überraschen. Dazu ging er leicht in die Hocke, mobilisierte seine Kraft in den Beinen und machte einen hohen Sprung. Er zielte darauf neben der feinen Dame auf dem Dach zu landen. Der kräftige Taijutsuka wollte die Ziegel bei seiner Landung nicht mit den Füßen in Scherben schlagen und hatte daher seine Kraft so bemessen, dass er die Landung schlicht mit minimaler Kraft bewerkstelligen konnte, eine Handlung die gewiss im Gegensatz zu seiner mächtigen Statur stand, aber mit seiner agilen Körperbeherrschung bewerkstelligt werden konnte. Da die junge Frau etwas geistesabwesend erschien, hoffte er sie mit diesem plötzlichen Vorhaben erschrecken zu können. Wenn der Kämpfer vor ihr auftauchen würde, würde vielleicht für den Bruchteil einer Sekunde vor ihr in der Luft schweben, doch dann mit eleganter Sicherheit und kniender Körperhaltung etwa einen Meter von Reiko entfernt mit den Füßen auf den unebenen Ziegeln zu landen kommen und sie mit wortloser Ruhe anblicken.
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Thema: Re: Dächer Di Sep 08, 2015 11:53 am
Gedankenverhangen zu sein war noch lange kein Grund zur fehlenden Aufmerksamkeit. Man mochte ein wenig abgelenkt sein, aber gewisse Indikatoren reichten hauchzart, um denjenigen aufschrecken zu lassen, der gerade nicht aufpasste. Am meisten passierte das ja immer, wenn man durch den Park marschierte, Vöglein beobachtete und plötzlich gröhlte am anderen Ende der Anlage einer den Vornamen. Wenn Reiko die Stimme dann nicht kannte, wurde sie beim ersten Mal meistens ignoriert. Sie hieß auf dieser Welt nicht als einzige so, und erst, wenn sie nochmal gerufen wurde, war wahrscheinlich wirklich sie gemeint. Und von Wichtigkeit war es wahrlich nur, wenn man sie nicht als Reiko rief, sondern als Shi. Dann wusste sie, dass es ein ANBU war, der etwas von ihr wollte und dort reagierte sie sofort ehe derjenige den Namen schon über die Lippen hat kommen lassen. Da war es ihr auch völlig egal, wer von ihren Kollegen, welchen Ranges oder Geschlechtes auch immer, sie nackt unter der Dusche erwischte oder im Onsen oder im Restaurant. Entbehrlichkeit brachte ihr Beruf stets mit sich. Nur beim Clanritual der Shimura und Sarutobi durfte nicht gestört werden. Dort ging es um Ehre, tonnenweise Ehre. Schließlich entschieden die Wettkämpfe, wer die gefährlichen Seeigel sammeln musste. Im nächsten Moment, wo Reiko dann ihr Tantô gerade von einer Hand in die andere legte, um es wieder zu wiegen, reichte der Bruchteil einer Sekunde, um eine fremde Bewegung wahrzunehmen. Zu groß für einen Vogel, zu fein für ein nerviges Kind. Wäre es dunkel, hätte sie darauf dank ihrer Ausbildung auch blind drauf reagieren können. So sah sie den Körper gerade landen, dann drückte sie sich vom Satteldach ab, um eine aufrechte Haltung zu gewinnen. Das Tantô wurde nach vorne gestreckt, auf durchschnittliche Halshöhe, mit der langen Seite quer. Die andere Arm war angewinkelt und bereit zum Stützen, falls sie ausweichen musste, die Beine in lockerer Offensivstellung. Als derjenige dann aber dort zum Stehen, vielmehr zum Hocken, kam, sah sie, dass sie die Höhe falsch eingeschätzt hatte. Gut für denjenigen über dessen Kopf gerade eine 30 Zentimeter lange Klinge eine Kehle hätte ankratzen sollen. Reiko zog die Waffe ohne mit der Wimper zu zucken wieder zurück und stellte sich entspannt hin. Sie legte die Arme an und zog auch die Füße zurück, sodass sie auf einem Punkt stand. Die Augen kurz geschlossen, dann sah sie auf die muskulöse Gestalt vor sich hinab. "Tama." Ihre Stimme klang nach einer reinen Feststellung; dass sie bemerkt hatte, dass er es war, der dort in ihre Gegenwart gedrungen war. Weder Freude über die Anwesenheit noch Ablehnung durch die Aktion, dessen Reaktion er allerdings nicht zu verschulden hatte. Wenn Reiko 'überrascht' wurde, reagierte sie prinzipiell so. Allerdings bemerkte sie dann die Ruhe, die der Mann ausstrahlte, exakt so alt wie sie, fast dieselbe Laufbahn in den Begabungen. Er war ihr doch ähnlicher, als sie früher hatte zugeben wollen. Während ihrer Clanausbildung mit 12 Jahren entwickelte sich auch ihr Stolz gegenüber dem Namen Shimura. Da war sie gewissermaßen auch etwas stolzer als jeder Taijutsuka, mit dem sie sich messen musste. Tama war damals immer gut gewesen, um sich abzureagieren. Doch große Wutausbrüche oder Triumphsucht hatte sie gehabt, es diente eher zur Selbstbestätigung, dass das Gelernte erfolgreich anzuwenden war. Damit war wiederum auch eine gewisse Dankbarkeit verbunden, weil es eine gleichrangige Stärke brauchte, um solche Kämpfe überhaupt sinnvoll auszutragen. Gegen jemand Schwächeren zu kämpfen hätte sich nicht gelohnt, weil sie sofort gewonnen hätte. So entlockte Tama ihr ein paar Sekunden später dann doch etwas Entspannung und dass sie sich in freundlicher Weise etwas öffnete. Ihr Gesicht wirkte nicht mehr so kühl, sondern einfach neutral. Sie kniff die Augen immer etwas zusammen, was jetzt nicht der Fall war. Sie war einfach locker. "Was führt dich zu mir?" Dafür, dass sie ein Tantô in seine Richtung gehalten hatte, entschuldigte sie sich nicht. Dafür bestand aus ihrer Sicht kein Grund, und er musste es ja schon kennen und gewöhnt sein seit ihren Teamkämpfen von vor Jahrzehnten. Reiko war ja sowohl im Taijutsu als auch mit Waffen gut bewandert, und da hatte sie schon immer gerne beide Seiten präsentiert.
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Thema: Re: Dächer Mi Sep 09, 2015 8:12 am
Kurz nach dem der rothaarige Stachelkopf auf dem Ziegeldach gelandet war hatte sich die kühle ANBU in Bewegung gesetzt. Die offensive Kampfhaltung hatte sie routiniert eingenommen, hatte in Windeseile ihr Tanto gezogen und war drauf und dran gewesen ihn mit allen Mitteln zu attackieren. Gut so! Dieses Verhalten wollte er von einer stolzen Kunoichi des Dorfes sehen, die tagtäglich mit den tödlichsten Gefahren zu ringen hatte! Der kniende Mann schaute die Frau mit starrem Blick an und nickte schließlich. Keine andere Reaktion hatte er von ihr erwartet. Er wollte ihre Fähigkeiten auf die Probe stellen und es beruhigte ihn zu sehen, dass die Frau gegen einen Angriff aus dem Hinterhalt gewappnet war. Das Training hatte sie nicht schleifen lassen, was ihn mit Stolz erfüllte. Das markante Lächeln das er ihr schenkte, war erfüllt von aufrichtiger Freude für ihren Erfolg. „Wie es scheint, sind wir immer noch so munter wie früher, mh?“ Seine Aufmerksamkeit schweifte von der Frau ab, die vor ihm stand, nachdem sie unterlassen hatte ihn zu attackieren. Zunächst betastete er mit behutsamen Fingern die kühle Oberfläche der tiefroten Dachziegel, als würde er den Untergrund prüfen wollen, ehe er sich im Schneidersitz neben die Frau setzte und sie mit freudestrahlenden Augen anblickte. Aus der knienden Haltung heraus hatte sich der großgewachsene Mann nach hinten fallen lassen, sein Oberkörper blieb in aufrechter Haltung. „Aber was rede ich da … an Kampfkraft und Stolz hat es dir noch nie gemangelt.“ An den teilnahmslosen Klang ihrer Stimme hatte Tama sich gewöhnt. In diesem Augenblick fragte er sich aber, ob es der ANBU echte Freude bereitete jegliche Lebhaftigkeit verstecken zu müssen. Gedankenverloren musterte er die junge Frau. Seit dem er die Schwarzhaarige kannte hatte er sich gewünscht, ihre Art von Freude, die sie ihr eigen nannte, verstehen zu können. Vielleicht war er einfach nicht der Typ, der die feinsinnigeren Dinge im Leben verstehen konnte und sich stattdessen nur an den grobschlächtigen Dingen erfreute? Geschmäcker mögen verschieden sein ... Gedankenverloren blickte er hinab auf die Straßen, wo noch immer die Männer nach dem frechen Höschen der stehenden Kunoichi gafften. Tama verzog seinen Mund und fragte sich, ob er als Mann, wenn er sein Geschlechtsteil in den Wind halten würde, ähnliche Resultate erzielen würde. Die Szene spielte sich in komischer Weise kurz in seinem Kopf ab, ehe er sie wieder mit einem energischen Kopfschütteln verdrängte.
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Thema: Re: Dächer Mi Sep 09, 2015 1:59 pm
"Im Vergleich zu früher hat sich trotzdem einiges geändert", ließ Reiko verlauten und drehte gleich daraufhin den Kopf Richtung Straße, wo auch Tama sie wohl entdeckt hatte. Über den Effekt ihres Rockes plus Höhenunterschied war sie sich durchaus bewusst, doch es tangierte sie nicht im mindesten. Dennoch, so wie sie dort aufgebaut vor einem Muskelmann in Hocke saß, mit Tantô in der Hand und dann einige Blicke der Dorfbewohner erwiderte, zuckten die kurz zusammen, dass man ihre Gafferei wohl bemerkt hatte. Sie marschierten ungefragt weiter. Blicke sagten manchmal mehr als die zwei Worte 'Ein Höschen', die die Kerle sich da wohl alle hatten durch den Kopf gehen lassen. "Der Wille des Feuers ist ungebrochen", sinnierte die Shimura schließlich. Sie betrachtete das Tantô aus dem Augenwinkel, das sie auf Tama gerichtet hatte. "Allerdings wird es der Körper nicht ewig sein." Das war wohl das Schlimmste für jeden, der mit Waffen und Taijutsu zu tun hatte. Auch Tama sollte es früher oder später ereilen. Sei es kurz vor dem Tod im hohen Alter, durch einen Mord oder Unfall. Ein Körper war nichts, das man wie den eigenen Willen für immer im optimalen Zustand halten konnte wie man es sich wünschte. Alleine schon Reikos Ausbildung hatte ihr dies gezeigt. Sie hatte ihr volles Potential erweckt. Zum Preis einer Nahtoderfahrung. Auch wenn die schon viele Jahre zurücklag, trug sie immer noch die riesige Narbe auf ihrem Brustbeinpaar und spürte gerade jetzt wieder das unangenehme Ziehen von vernarbter Haut. "Wie steht es um deine Konstitution, Tama?" Sie wusste, dass er wesentlich mehr einstecken konnte als sie. Sobald man ihre Schwachpunkte einmal richtig traf, brachte es ihr auch nichts mehr, was sie in ihrer Ausbildung gelernt hatte. Schmerzen ignorieren, Wundheilung, irgendwann stieß man immer an seine Grenzen. Und brauchte medizinische Hilfe. Man konnte froh sein, wenn man Iryônin in der Familie hatte. Dann bekam man wenigstens die entscheidende Hilfe von vertrauten Personen. "Ich würde wetten, du bist körperlich immer noch jünger als ich." Natürlich sprach sie nicht von Falten, sondern alten Wunden, verheilten Knochenbrüchen und verletzten Organen. Da war Reikos Strichliste wesentlich länger. Sie sah Tama natürlich nicht bei jedem Kampf über die Schulter, doch die Zeit im Genin Team war lange genug gewesen, um zu wissen, dass er irgendwie immer weniger abbekam als sie selbst. Dafür vermochte sie blind zu kämpfen. Und sie konnte sich nicht erinnern je einen Übungskampf in völliger Dunkelheit mit Tama ausgeführt zu haben.
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Thema: Re: Dächer Do Sep 10, 2015 6:39 am
"Früher ..." sprach er und ließ dieses Wort mit schwungvoller Resonanz und einer kleinen Redepause verklingen. Der bedächtige Mann faltete seine Hände in seinem Schoß zusammen, während seine Blicke nachdenklich in die Ferne schweiften. Seine Gedanken machten einen Sprung in den tiefen Nebel der Vergangenheit. Er erinnerte sich, wie er als reiner Taijutsuka, gezwungen wurde gegen die zunächst überlegene Schwertkämpferin anzutreten. Das Gefühl der chancenlosen Unterlegenheit, kannte er zu diesem Zeitpunkt von den Begegnungen mit seiner Schwester, diese ihn ständig rücksichtlos mit ihren Waffen und Techniken attackiert hatte. Sein Vater hatte sich geweigert, ihn ernsthaft zu unterrichten und ihn stattdessen wie einen dreckigen Köter behandelt. Als die Erinnerungen den Mann überkamen, biss er fest die Zähne zusammen und er fragte sich, wie viel die perfektionistische Frau von seinem Leid überhaupt verstehen konnte. Er spürte wie seine Antipathien gegen die Schwertkämpfer ein weiteres Mal geweckt wurden, doch in diesem Augenblick schluckte er sie hinunter. Das Gefühl der Bitterkeit vermochte er in diesem Augenblick nicht von sich zu weisen, allerdings wusste er auch, dass er diese schweren Zeiten schon lange hinter sich gelassen hatte. Gefahren existierten in dieser Welt und er durfte sie nicht unterschätzen. In jungen Jahren hatte er gelernt, seine Situation durch Zielstrebigkeit in den Griff zu kriegen und er konnte nicht sagen, dass sein Bauchgefühl ihm nicht grundlos mitteilte, wenn er zu einem Menschen oder einer Sache eine persönliche Distanz wahren sollte. "... da war es gewiss anders. In der Tat." Seine Stimme hatte einen leisen und scharfen Unterton erhalten. Tama hatte es sich aus diesem Grunde zur Angewohnheit gemacht, verstärkt auf das Verhalten der Schwertkämpferin zu achten. Das seine Teamkameradin dermaßen intensiv ihre Klinge betrachtete, bevor sie ihre nächsten Worte ausspuckte, hinterließ bei ihm ein ungutes Bauchgefühl. Er bedachte sie in diesem Augenblick mit einem strengen und unwirschen Blick, sah aber keine wirkliche Notwendigkeit, in Kampfhaltung zu verfallen. Stattdessen schenkte er der jungen Frau ein freundliches Lächeln. "Selbstverständlich bleibt der Körper dem natürlichen Verfall unterworfen." , sagte er mit klarer Stimme und strich sich dabei mit den Fingern über die straffe Muskulatur seiner Oberarme. Sie hatte ihm nach seiner Gesundheit befragt und er überlegte sich, was er ihr diesbezüglich mitteilen wollte. Er entschied sich in diesem Falle der Frau seine ehrliche Meinung mitzuteilen. Wenn er diesbezüglich schweigen würde, würde sie ihn vermutlich demnächst ausmustern lassen. Okay, so schlimm würde es vermutlich nicht sein, aber er wusste, dass die ANBU einen hohen Qualitätsstandard verfolgte und sich dort weniger auf Kompromisse einließ. "Der Lauf der Dinge, der ist unabänderlich. Alles folgt brav seinen Regeln. Wer nicht lernt damit zu arbeiten und seine Möglichkeiten zu begreifen, der hat leider schlechte Karten. Wer Verständnis besitzt, besitzt diesbezüglich eine weitere Sicherheit." Der Taijutsuka betrachtete die Schwertkämpferin mit argwöhnischen Augen. Würde sie verstehen, worauf er hinauswollte? Über seinen Gesundheitzustand wollte er ihr keine detailierte Auskunft erteilen, immerhin würde sie durch ihre Beobachtungsgabe schon wissen, welche Verletzungen er derzeit hatte. Ob sie sich derart auf ihn eingeschlossen hatte, dass sie bereits wusste, wie er diese Verletzungen behandelte und seinen Körper in Form hielt, dass wusste er nicht. Wenn ja, so hoffte er, dass dies eher ein Zeichen ihrer Offenheit als einer Kontrollsucht sein würde.
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Thema: Re: Dächer Do Sep 10, 2015 1:38 pm
Eine eher unklare Aussage, die nur bestätigte, dass Tama wohl keine abnormalen Methoden in Betracht zog, um sich fit zu halten. Das konnte zufriedenstellend sein, wenn man große Hoffnungen für ihn hatte, doch im Punkt Stärke und Zukunft war er nur einer von vielen, dessen Schicksal nicht besonders herausstach. Für die einen endete der Weg früher, für andere nicht. Für einige mit dem Tod, für andere mit dem Dienstausfall. Dazu musste sie auch gar nicht genau wissen, was eigentlich alles an Verletzungen in ihm steckten. Was man erkennen konnte, erkannte man, aber sie war keine Iryônin, sodass ihr viele medizinische Details verborgen blieben. Was man allerdings an ihr selbst, bei genauerem Hinsehen, immer entdeckte, waren feine Narben von alten Schnittwunden. Nicht groß, aber auffallend viele. Aus der Ferne waren sie so gut wie unsichtbar, aber aus naher Distanz erkannte man, dass Reikos Körper alles andere als makellos war. Und dem Verfall bereits mehr unterworfen, als sie eigentlich ahnte. "Dabei ist man immer noch seines eigenen Glückes Schmied", erwiderte sie und war nicht damit einverstanden, dass man seine Möglichkeiten einfach annehmen sollte, wie sie einem empfohlen wurden. Ohne Risiko öffneten sich einige Türen gar nicht, durch die man sonst hätte gehen können. "Die Möglichkeiten kriegt man dargelegt, die Entscheidung trifft man allerdings selbst. Und so wählt man die Regeln doch jedes Mal neu." Schließlich ergriff die junge Frau ihr Tantô, um es auf Höhe des Steißbeins am Rücken in eine Fließtasche dafür zu schieben, sodass es wieder verborgen war. Danach blickte sie sich um, sodass sie direkt hinter Tama das Dach des Nachbarhauses für sich entdeckte. Mit einem gelassenen, eleganten Sprung an ihm vorbei landete sie dort, um sich genau am Scheitelpunkt des Satteldaches hinzusetzen. Die Beine ließ sie über den Rang baumeln, überkreuzte sie allerdings, sodass auch jedem ungewollte Einsichten verborgen blieben. Entspannt stützte sie ihre Unterarme auf ihre Oberschenkel, beugte sich etwas vor und betrachtete den Gleichaltrigen von oben, wobei der Unterschied nur etwa zwei Meter betrug. Wenn er sich hinstellte, war er mit der Schulter auf Höhe ihrer Beine. "Hast du mich aufgegriffen, um sentimentale Zeiten wiederzubeleben?", fragte Reiko mit einem winzig hochgezogenen Mundwinkel. Die Frage klang vielleicht etwas stichelnd, aber sie war durchaus freundlich für ihre Verhältnisse gemeint. Immerhin kannte Tama sie gut genug, dass sie nicht rund um die Uhr eisern und frostig sein musste. "Wir beide kennen unsere Möglichkeiten. Und unsere Unterschiede." Daraufhin folgte das erste Mal seit heute ein ordentliches Lächeln, wobei sie den Kopf schief legte. "Hast du mittlerweile weniger Furcht vor Frauen mit scharfen Argumenten?" Provozieren war eigentlich nicht ihre Art, doch bezüglich alter Zeiten ein wenig zu schäkern war doch drin oder? Schließlich hatten die zwei ihre Genin-Zeit miteinander verbracht und waren gegenseitig, noch bevor Reiko in ihrem Clantraining richtig aufging, der Pol der Motivation des jeweils anderen gewesen. Und dass sie etwas früher ein höheres Niveau hatte als er, hielt sie ihm gerade nur vor, um ihn auf neckende Weise aus der Reserve zu locken. Nicht, um ihn zu beleidigen. In diesem Falle war sogar sie es, die die sentimentalen Zeiten aufleben ließ.
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Thema: Re: Dächer Sa Sep 12, 2015 12:32 pm
"Du sprichst von Glück und verbindest damit den Gedanken deine Möglichkeiten zu nutzen?" Tama legte den Kopf schief, nachdem er den Worten der jungen Frau aufmerksam gelauscht hatte. Seine wachsamen Blicke hatten von dem Tanto in ihren Händen nicht abgelassen. Ich dachte schon, sie wollte mich dafür aufspießen, weil ich's gewagt hatte, zu ihr heimlich auf's Dach zu klettern. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie mit meiner beherzten Art nicht klarkommt ... und das sie die Kunst rein aus niederen Gründen praktiziert. Diese Gedanken behielt er aber bedächtig für sich, allerdings schenkte er ihr ein trauriges Lächeln als Antwort auf ihre Frage nach seinem Angriff. "Aha, und das hätte im Nachspiel eine eiskalte Messerattacke gerechtfertigt?" Ungläubig schüttelte der großgewachsene Mann mit dem Kopf, ehe er sich mit einer großen Hand durch das markante Gesicht fuhr und mit den Fingern die stacheligen Haare raufte. Die Frau hatte sich auf Abstand vor ihm begeben und war auf das Dach gesprungen war, dass über ihm lag. Die ANBU saß dort nun thronend auf ihren Platz und blickte geringschätzend auf ihn herab. Prompt hagelte es wieder einen missmutigen Blick für dieses Verhalten. Tama rührte sich indessen nicht von der Stelle. Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Mächtigste im ganzen Land? Von ihren Stichelleien ließ er sich derweil nicht provozieren, stattdessen starrte er zu ihr hinauf, mit beidseitig erhobenen Augenbrauen und hängenden Mundwinkeln. Allerdings wollte er auch nicht wortlos bleiben, schließlich hatte er seine Meinung, die vertreten werden wollte und seiner Auffassung nach hatte sich die Kunoichi das redlich verdient. Ah! Die Alte glaubt wieder mal sich alles herausnehmen zu dürfen. "Du stolzierst auf dem Dach herum wie ein eitler Storch! Wenn du damit dein Glück schmieden willst, lieferst du schlechte Arbeit ab."
Fudo Akari Genin [Konoha]
Anzahl der Beiträge : 790 Anmeldedatum : 05.05.13 Alter : 39
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Thema: Re: Dächer Mi Sep 16, 2015 5:52 pm
Schichtdienst. In einem Krankenhaus war dieser Dienst zumeist recht arbeitsaufwendig und darum machten manche Ärzte ganz gerne Nachtdienst. Ihr war die Schichteinteilung egal gewesen, sie musste erst einmal wieder zurückfinden ins Arbeitsleben, denn Akari war seit kurzer Zeit wieder als Ärztin im Krankenhaus von Konoha tätig - ganz offiziell beschäftigt. Dies war hauptsächlich der Unterschied, war sie zuvor in der Zeit ihrer langgestreckten Pause, die sich grob seit ihrer Versiegelung erstreckte und erst vor kurzem Endete, lediglich für Konzile oder Einzelpersonen zuständig gewesen. Jetzt musste sie aber wieder ran, die ganze Bandbreite an Patienten behandeln – keine Ausreden mehr, immerhin hatte sich ihre Chakrakontrolle gebessert. Demnächst würde sie auch wieder für den Rufdienst freigeschaltet werden, dann konnten Helfer oder Verletzte innerhalb der Grenzen von Konoha über ein ‚Notruf-Fuuin’ das Krankenhaus direkt erreichen und Hilfe anfordern – Akari würde dann wieder zu den Person gehören, welche für solche Dienste eingesetzt werden konnte. Wie seltsam das sich ein großer Teil von ihr darauf freute – offenbar war sie lange genug vom System abwesend gewesen um es sich herbeizusehnen. Da sie allerdings noch nicht in das Notfallsystem eingebunden war, besaß sie die Möglichkeit der echten Freizeit – im doppelten Sinne, es standen keine Missionen an und ihr Team setzte erst später das anberaumte Training fort. Jetzt galt es also noch einmal die Ruhe in sich aufzunehmen, durch die Straßen von Konoha zu spazieren und lediglich aktiv werden zu müssen, wenn sie Zeuge eines Unfalls wurde. Diese Denkweise war ein wenig makaber, denn ein Shinobi baute selten Unfälle, wenn es Verletzungen gab dann zumeist aus einem Kampf – andererseits innerhalb von Konoha kam es doch recht selten zu Kämpfen, zumindest auf den Straßen. Die Zivilbevölkerung konnte hingegen schon ein Unglück erleiden, wenn sie in die Quere eines übenden Akademisten gerieten – in gewissem Rahmen waren selbst die Straßen gefährlich. Sehr viel ruhiger hingegen ging es auf den Dächern zu, welche zumeist von Shinobi als schnelle Reiseroute genutzt wurden. Die Jinchûriki konnte sich noch gut daran erinnern wann sie zuletzt die Dächer genutzt hatte – sie war auf dem Weg zur Mission ihres Begleiters gewesen, denn sie war damals lediglich Aufgabenstellung und zu schützendes Objekt gewesen. Tatsächlich hatte sie den Weg über die Dächer genossen, es war damals gegen Mitternacht gewesen und die Stimmung auf den Dächern einfach nur andächtig schön. Nachdenklich blieb Akari auf ihrem Weg stehen, hielt inne. Tatsächlich war es dort oben zu fast jeder Tageszeit ruhig, es gab keine Zivilisten und nur wenige Shinobi die zumeist selten verweilten, weil sie lediglich die Dächer-Autobahn nutzen – kurz gesagt, klang dies nach einem guten Aufenthaltsort nach einer hektischen Schicht. Der Vorgang Chakra in ihre Fußsohlen gleiten zu lassen war ihr inzwischen schon viel vertrauter und sie dosierte genau die richtige Menge für einen sanften Sprung. Sie ging in die Knie, streckte selbige kurz darauf und federte in die Höhe – über ihr Ziel hinaus. Auf einer Dachkante zu landen wäre mit einem Zwischenstopp über einen Balkon sehr viel einfacher gewesen, da Miss Fudo allerdings den Einzelsprung bevorzugte, hatte sie dann doch etwas mehr Energie hineingelegt um ihr Ziel auch sicher zu erreichen - nun musste sie eben damit leben ein wenig übers Ziel hinauszuschießen – so genau konnte sie ihren Chakraoutput immer noch nicht einschätzen. Ein wenig nervte es schon, doch wer sollte dies schon sehen oder bemängeln, die Dächer waren gewohnheitsgemäß recht leer und ihr ANBU-Überwachungstrupp würde sich wohl kaum ‚ihr’ Dach als Beobachtungspunkt aussuchen und hielten sich im allgemeinen zurück, da sie ihr ja auch nicht auf die Pelle rücken wollten – zumindest war dies ihrer Ansicht nach einer der Gründe - wer wollte schon permanent überwacht werden uns sich daran erinnert fühlen? In ihrer Flugbahn erhielt sie einen guten Blick über den Dachsims und entdeckte eine Gestalt, welche sich auf die Mitte setzte, ob hier jemand tatsächlich die Aussicht genießen wollte? Akari konnte an ihrer Flugbahn nicht mehr fiel ändern, sie würde drei bis fünf Meter entfernt von der Sitzenden landen, mit etwas Glück gerade noch so auf Kante balancierend und anderenfalls wohl in Schieflage geraten. Kinderspiel – sie kannte sich im Federstil aus, sollte doch im Rahmen des Machbaren sein. Die Jinchûriki war nicht sehr gut im Thema Geräuschunterdrückung, doch sie versuchte immerhin sanft zu landen, sich nicht einfach fallen zu lassen und einen Aufschlagkrater zu erzeugen – gegebenenfalls Dachziegel abzusprengen. Die Landung war fast perfekt, doch stand sie lediglich auf einem Bein und neigte sich leicht nach rechts – zu ihrem Schwerpunkt hin, der abfallenden Dachseite entgegen. Ihr fester Fuß klebte auf der Geraden und ähnlich einer Turnerin am Schwebebalken, schöpfte sie mit ihrer freien Extremität und setzte den linken Fuß vorsichtig vor sich auf. Dann balancierte sie ein Stück weit auf dem Zenit des Giebeldaches, ließ aber ihren Blick auf ihre Füße gerichtet, als sei sie sich unsicher das sie dort blieben und ihr Gleichgewichtgefühl genügte. Eine unbekannte Stimme drang an ihr Ohr und sie blickte dann doch zur Seite. Besuch! Nicht nur die Dame auf dem Dach, sondern auch ein Herr hielten sich hier auf, offenbar ins Gespräch vertieft. Noch ein paar Schritte, dann war sie bei der Frau angelangt. “Verzeihung, ich möchte nicht stören und bin nur auf der Durchreise.“ Sprach sie ein paar Worte und setzte an um die Sitzende zu umrunden.
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Thema: Re: Dächer Mi Sep 16, 2015 7:29 pm
Er sprach von Eitelkeit und klang in seiner Wortwahl in Reikos Ohren etwas abschätzig. Sie hätte sich durchaus vorgestellt, dass er sensibler für ihren unterschwelligen, trockenen Humor war. Sie kannten sich lange und es war bekannt, dass die Shimura doch mitunter auch einen Hang zur Ironie besaß, selbst wenn sie sonst immer kühl und geduldig schien. Zu dieser Fassade kehrte sie anschließend auch zurück, da Tama sie nicht ganz zu durchschauen schien. Ihr Gesicht schmückte sich nicht mehr mit einem leichten Lächeln, sollte schaute berechnend nach unten. "Ein Storch steht für Wachstum und Fruchtbarkeit. Kraniche stehen für Glück." Kurz darauf ersparte sie es sich zu ergänzen, dass diese Tiere ja rein zufällig ihr Kuchiyose waren. Sie wusste mit der Art dieser Tiere umzugehen, auch entsprechend ihrer Eitelkeit, weil sie sich als Symbol für Glück und Langlebigkeit betrachteten. Doch was für einen irrationalen Sinn hatte es jemanden von etwas subjektivem überzeugen zu wollen? Jeder betrachtete sein Glück anders und das war nichts, was Reiko in diesem Moment breit treten wollte. Zudem sie ja zu eitel erschien, um sich wohl etwas darauf in Wahrheit einbilden zu können. Im nächsten Moment schloss sie kurz die Augen und sah dann aus dem Augenwinkel heraus leicht über ihre Schulter. Jemand verursachte gehörige Schwingungen in der Luft, die sie auf zwanzig Meter Distanz noch wahrgenommen hätte. Ein lautes Wesen, das wohl in Eile schien. Obwohl es eigentlich ganz leise war, vibrierte die Tiefensensibilität der 32-Jährigen gerade in großen Ringen. Als würde Wasser mit großen Füßen zu kleinen Pfützen zerstampft werden. Dann trat endlich jemand in Erscheinung, der mit seinem Gleichgewicht haderte. Ein türkiser Haarschopf, eine weibliche Gestalt und eine nicht unbedingt unbekannte Stimme, die sich kurz entschuldigte, wohl gleich weiter wollte. Doch ein Weilchen hatte Reiko gar nichts von der Adoptivtochter Fudo-sama's gehört. Es gab einige Geschichten um sie als Jinchûriki, und dann noch bezüglich ihrer Entführung. Das war jetzt alles wieder eine Weile her, hatte aber natürlich Aufsehen erregt. Eigentlich interessierte die Schwarzhaarige das einzelne Schicksal irgendeines Konoha-Bewohners nicht direkt, doch Jinchûriki hatten alleine durch ihre Existenz irgendwo immer eine Verbindung zum Dorf, sodass ihre Entscheidungen auf jeden einzelnen Menschen zurückfielen. Meistens erst, wenn sie negativer Natur waren. "Akari", bemerkte Reiko mit einem neutralen Ton an. Reine Feststellung, dass sie die Frau wahrgenommen hatte. Sie sah ihre Bewegungen und rutschte daraufhin von ihrem Sitzplatz, sodass Akari sich auf den Scheitelpunkt des Satteldaches setzen konnte. Reiko stand dabei wieder auf Tamas Dach, wobei dieser immer noch dort hockte, sodass ihre Köpfe auf unterschiedlichen Höhen waren. Reiko blickte zu der Iryônin. Ihre schwarzen Augen wirkten so distanziert wie immer, gleichzeitig aber auch standardmäßig kollegial. "Wenn du gestört hättest, hätte ich mich, auch alleine, nicht an einen öffentlich zugänglichen Ort begeben." Eine Korrektur, sowohl aus Bedürfnis als auch aus Freundlichkeit heraus. Einem Kind einer einstigen Hokage hatte man irgendwo etwas Respekt entgegenzubringen. "Wenn du möchtest, bleib. Wie geht es Fudo-sama?"
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Thema: Re: Dächer Mo Sep 21, 2015 1:23 pm
Tama warf einen langen Blick zu der jungen Dame aufs Dach hinauf und kratzte sich im Anschluss mit einer Hand die spärlichen Bartstoppeln seines markanten Kinns. Mehr hatte die Frau zu seinen Worten nicht zu sagen? Geräuschvoll atmete der Riese aus und als die Luft seine Lungen verließ, entspannte sich sein Oberkörper und er sackte ein wenig in sich zusammen. Noch immer in Schneidsitzhaltung verbleibend, stützte er sich nun mit den Händen auf den Knien ab und schüttelte ungläubig den stacheligen Kopf. Es enttäuschte ihn, irgendwie hatte er ein besseres Verhalten von seiner geschätzten Kollegin erwartet. Die zwischenmenschliche Kühle an diesem Ort ließ ihn weiterhin frösteln und aus diesem Grund entschied er sich, verstärkt auf die Körpersprache seiner geschätzten Kollegin zu achten, merkte aber, wie sein Interesse an diesem Treffen langsam begann zu schwinden. Wie gesagt, er hatte sich mit der jungen Frau noch nie sonderlich gut verstanden. Er vermutete, dass sein verbaler Konter einen wunden Punkt getroffen haben mag, denn ihre lustige, verbale Offensive führte sie nicht weiter fort. Hatte er ihr den Kampfwillen geraubt? Bedauern verspürte der Kämpfer an dieser Stelle herzlich wenig, denn immerhin sah der Taijutsuka es als seine Aufgabe an Konflikte zu bestreiten. Immerhin - musste er anmerken - bedeutete dies nicht zwingend, dass er eine Art offizielle Befugnis besaß, die es ihm erlaubte den Dorfbewohnern grundlos Probleme zu bereiten. Oder das er diebische Freude empfand, wenn es ihm gelingen konnte sie auf subtilem oder direktem Wege zu schädigen. Anstatt seine Zeit damit zu verschwenden, arbeitete er doch lieber mit gewissenhafter und spielerischer Hingabe an seiner Kampfkunst. Aber er hatte das Gefühl, dass die Werte Dame einen faulen Zauber bei ihm versucht hatte und er musste zugeben, dass ihm sein entschlossenes Handeln deshalb eine ordentliche Portion Genugtuung beschert hatte. Aber diese eigenwillige Dynamik entwickelte sich zwischen den beiden ständig. Obwohl auf den leuchtenden Bannern des Dorfes die Kameradschaft ständig hoch gepriesen wurde, wusste der gewissenhafte Mann, dass es unzählige Schwarze Schafe gab - hartherzige Egoisten - die ohne Rücksicht auf Verluste und Moral für ihren Vorteil kämpften. Aber er verabscheute dies nur, wenn jemand im Zuge dessen deutlich über die Strenge schlug, oder gar zum Verräter wurde. Mit seinen feurigen und eindringlichen Blicken fixierte er die junge Frau auf dem Dach und schenkte ihr daraufhin ein zahnbewehrtes Lächeln. In Anbetracht des Kontext der Situation interessierte ihn die Feinheiten der Tiersymbolik reichlich wenig und er schätzte dies als einen Versuch der Ablenkung ein, aber der zielstrebige Mann würde bei der Sache bleiben. Wenn sie irgendwelche Kunststücken mit dem Messerchen bei mir versuchen wird, wird das entsprechende Folgen für sie haben. Das übersteigerte Ego soll sie an jemandem anderen auslassen, bei mir kann es ihr nämlich passieren, dass es Schaden nimmt. Aber was erzähle ich da, damit hatte sie bereits in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht... Wie gesagt, obwohl er nicht unbedingt zu den lautstarken Schreihälsen im Dorf gehörte, war er kein Kind der Schüchternheit und wusste seine Meinung zu vertreten, wenn diese Fähigkeit gefragt wurde, aber in diesem Falle wollte er es der Frau gleichtun und blieb wortkarg und nüchtern. „Ich hoffe für dich, dass du weist was du tust.“ Mehr sagte er zu ihr in diesem Augenblick nicht und mehr wollte er zu der Frau nicht sagen. Stattdessen wandte er sich nun dem Neuankömmling zu, der so eben neben ihnen auf dem Dach gelandet war. Ihre Landung hatte er nur aus den Augenwinkeln beobachten können, aber selbst dort konnte er erkennen, dass die junge Frau ein gutes Maß an Körperkontrolle und Leichtfüßigkeit besaß. Anerkennend nickte er Akari zu, richtete dabei seinen Blick auf ihre anmutige Gestalt und striff aber die Missmutigkeit nicht von seinem Gemüt, wie es seine Kollegin zuvor es getan hatte. Er empfand es nicht als sinnvoll Probleme zu überspielen. Viel lieber ließ er seine Stimmung nachwirken, damit Akari an seinen finsteren und mürrischen Betragen erkennen konnte, dass sie zu einem schlechten Zeitpunkt die Bildfläche betreten hatte. Obwohl diese Sache das Mädchen nicht direkt betraf, wollte der Taijutsuka ihr Respekt erweisen und nicht einen falschen Eindruck vermitteln. Er hoffte, dass die junge Frau die Situation richtig erfassen konnte. Nicht das sie sich plötzlich in einen Sturm aus Konflikt wiederfinden würde. Immerhin war es der Jinchuriki des Dorfes, als Jounin war es seine Pflicht sich um ihre Sicherheit zu sorgen und dort wollte er bestimmt kein Risiko eingehen. Das Mädchen selbst begrüßte er mit deinem knappen Handwink und freundlichen Worten. „Akari-san, ganz im Gegenteil... ich hoffe das wir dir keine Unanehmlichkeiten bereiten!“ Seltsamerweise konnte er sich nach diesem Satz ein schiefes Lächeln nicht verkneifen und gleichzeitig fragte er sich, ob sie hier bei den beiden nicht doch irgendwie in Gefahr schwebte und ob sie beide von der ehemaligen Kage Rüge kassieren würden, wenn sie sich in der Gegenwart von Akari nicht zusammenreißen würden. Jedenfalls gedachte er für den Moment, die persönlichen Streitigkeiten ruhen zu lassen.