Tamashii no Utsuri
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Tamashii no Utsuri

Ein RPG in der Welt der Shinobi
 
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BeitragThema: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeSo Mai 26, 2013 9:57 pm

~ Time after Time ~ 5 Jahre zuvor ~ Irgendwo in Sunagakure ~

Die Welt war zerrissen zwischen Schmerz, Unruhe, Trauer, Wut, all den Empfindungen, die darum rangen, Maemi aus ihrer Bewusstlosigkeit zu holen und sich dabei gegenseitig sabotierten. Keine bekam die Überhand und genügend Zeit, um am Bewusstsein der Hyuuga lange genug zu ziehen und zu zerren, sodass sie endlich die Augen aufschlagen würde. Seit mehreren Tagen - oder kam es einem nur so vor? - lag sie nun bewusstlos in einem Lager, das ihr fremd war, roch Dinge, die ihr fremd waren, spürte Fürsorge, die ihr fremd war. Alles war fremd und womöglich war es genau das, was ihr Unterbewusstsein dazu anhielt, die Bewusstlosigkeit zu halten und jede Regung zu unterdrücken, die versuchte, die junge Frau ans Licht der Welt zu zerren. Stattdessen gab sie sich, wenn ihre Erschöpfung für einige Stunden nachließ, dumpfen, dunklen Träumen hin, die ihr immer wieder vorspielten, was sie seit Jahren mitzumachen hatte. Verletzungen durch Bestrafungen für Ungehorsam waren dabei wohl noch das erträglichste. Immer leicht, immer mit größtmöglichem Schmerz, ohne wirklich Narben zu verursachen. Immerhin wollte man die Schönheit des einst gefundenen Mädchens nicht zerstören, wollte sie noch nutzen und gefügig machen. Die Träume der Zwanzigjährigen waren unruhig, ihre Bewusstlosigkeit wich hin und wieder Schlaf, in dem sie sich stöhnend hin und her wälzte, raunte, sprach, schrie. Ihr Körper wandt sich unter Qualen, die er gar nicht mehr zu durchleben hatte, doch das wusste er noch lange nicht. Ihm war nicht bewusst, dass alles ein Ende gefunden hatte, durch die Hand zweier völlig Fremder. Er spulte in einer Endlosschleife immer wieder ab, was zuvor geschehen war. Jahrelang. Wenn ihr Körper zu erschöpft wurde, fiel sie der Bewusstlosigkeit wieder anheim. Ihr Körper gab ihr instinktiv keine Chance, endlich aufzuwachen.

Es war wieder Ruhe eingekehrt, das Herumwerfen ihres Kopfes hatte aufgehört, doch statt der Bewusstlosigkeit kam nichts. Ihr stand der Schweiß vor Angst und Anstrengung auf der Stirn, ihr Körper fühlte sich an, als wäre sie geschlagen worden, gegen Wände geknallt, umgefallen. Mehrfach. Ihr wurde nur langsam bewusst, dass das nicht nur ein Gefühl, sondern traurige Realität war. Die Augenlider der Braunhaarigen flackerten unruhig, sie atmete flach und zu schnell dafür, dass sie eigentlich liegen und schlafen sollte. Immer wieder verzog sich ihr Gesicht zu einer Reihe von Emotionen, die allerdings kaum positiver Natur waren. Ihre Ohren nahmen nur nebenbei ein Rascheln war, ein unscheinbares Geräusch. Womöglich Stoff, der aufeinander rieb oder Stiefel, die über den Boden glitten. Vielleicht auch eine Tüte, die man ihr über den Kopf ziehen wollte? Angst überkam sie reflexartig, ihr Körper spannte sich noch mehr an, als ohnehin schon. Ihre Muskeln brannten und schrien nach Erlösung von der ewigen Qual. Wieder flackerten ihre Augenlider, ließen das Licht endlich - nach so langer Zeit - an ihre Augen dringen. Ein Geruch, irgendetwas, ein Geräusch, eine Stimme. Irgendetwas hatte sie aus der Dunkelheit geholt. Sie schlug plötzlich die dunklen, braunen Augen auf, kniff sie augenblicklich wieder zusammen. Irgendetwas war anders. Hatte man sie an einen anderen Ort gebracht? Was würde passieren? Schlimmeres? Hatte sie etwas Falsches getan? Sie schluckte, bemerkte, wie trocken und kratzig ihr Hals war und wie unglaublich durstig sie sich fühlte.

Maemi keuchte, wurde sich bewusst, dass das Licht nicht natürlich war, dass sie auf dem Rücken lag und an die Decke eines Raumes starrte. Angst griff abermals wie eine kalte Hand nach ihrem Herz, drückte zu, erweckte ihren Fluchtreflex. Sie konnte sehen! Sie trug keine Augenbinde! Unsicher und zitternd griffen ihre Finger an die Stelle, wo sonst oft ein Stück Stoff gesessen hatten. Da war nichts. Ob sie eingesperrt war? Sie wollte sich bewegen und wusste gleichzeitig, dass sie es nicht wollte. Dennoch tat sie es, ruckartig, wollte sich aufsetzen und kam nichtmal halb in die Höhe. Vor Schmerz und Anstrengung stöhnend ließ sie sich zurückfallen, ihre Augen zuckten panisch umher. Vielleicht... vielleicht sollte sie sich tot stellen? Nein. Das klappte nicht, hatte es noch nie. Sie atmete unruhig, zwang sich aber leiser zu sein, sah sich um. Sie war in einem Raum. Irgendwo war eine Lichtquelle, eine kleine, der halbe Raum lag im Schatten. Der Raum hatte Fenster! Es fiel kein Licht herein... zugenagelt? Ein genauerer Blick ließ sie Sterne erkennen. Sterne. Der Himmel. Was war das? Ein Traum? Ein kraftloses Zittern ergriff ihren Körper. Das war zu schön um wahr zu sein. Ihr Blick glitt an sich herunter. Sie trug Verbände, zahlreiche. Sie trug ein ihr fremdes, weites Oberteil. Es war dunkel. Es war seltsam. Ein T-Shirt? Wann hatte sie soetwas das letzte Mal getragen? Spielte ihr Verstand ihr einfach nur einen bösen Streich? Unsicher sah sie umher, tastete neben sich und bemerkte doch nur, dass sie weich lag, unter einer Decke... ein Kissen unter dem Kopf! Was sollte sie tun? Leise sein und hoffen, dass es schnell vorbei war? Ein Bett hieß nie etwas Gutes...


Zuletzt von Hyuuga Maemi am Do Jul 11, 2013 6:50 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeSo Mai 26, 2013 10:53 pm

Die Dunkelheit spannte sich über die Wüste hinweg und brachte eine angenehme Kühle über das Land. Nicht weit von der dunklen Gestalt, die mit dem Rücken an dem Haus auf einer Bank lehnte, brannte ein Feuer. Mehrere Leute drängten sich eng zusammen und lauschten der Geschichte eines Sandgeistes. Die Wege der Gruppe trennten sich immer wieder, um verschiedene Aufträge zu erledigen. Mit diesen wurden vieles finanziert z. B. Nahrungsmittel oder Ausrüstungsgegenstände. Jemand trat an ihm vorbei, streifte kurz seine Schulter und nickte in Richtung des Feuers. »Solltest du nicht dabei sitzen, Jin?«, fragte die ältere Frau und lächelte fast mütterlich in seine Richtung. Ai war eine Person die seit Jahren den Ort nicht verließ und die Stimme der Gerechtigkeit verkörperte. Zumindest würde der Mann sie so beschreiben. Sein Blick wanderte bei der Frage zu der gemütlichen Runde bevor er den Kopf schüttelte. Zwischen seinen Zähnen steckte ein Senbon auf dem er lässig rum kaute. In der Dunkelheit sah man sein schneeweißes Haar besonders scharf und erkannte die verschiedenen Augenfarben lediglich an der eisblauen linken Iris. »Nein, ich denke ich bleibe in der Nähe des Hauses«, antwortete er leicht lächelnd und ließ seine Augen gemächlich durch die Umgebung wandern. »Wenn sie aufwacht, will ich in der Nähe sein. Sie wird mit Sicherheit verwirrt sein und bei ihren Verletzungen wäre es Kontraproduktiv das sie aufsteht«, führte der Iryônin dann fort und drehte seinen Kopf um durch den Türspalt in den Kerzen beleuchteten Raum zu sehen.

Die ältere Frau folgte seinem Blick kurz und seufzte leise. Sie tätschelte seinen Oberarm und wandte sich dem Feuer zu. Die Diskussion, dass er einen fremden mitgebracht hatte, war bereits die letzten Tage geführt worden. Nachdem aber klar wurde, dass sie verletzt war und eine Gefangene konnte man es gerade noch akzeptieren. Jin wollte der Frau soweit helfen, dass ihre Verletzungen versorgt wurden und sie dann die Freiheit kosten konnte. Nachdenklich schob er den Senbon durch seine Lippen hindurch und erhob sich dann von seiner hölzernen Bank. Die letzten Tage war die Frau immer mal kurz bei Bewusstsein gewesen, zumindest glaubte er es. Bisweilen fand er ihren Gesundheitszustand noch immer besorgniserregend und hoffte, dass die nächsten Tage Klärung fanden. Nachdenklich blieb er an ihrer Seite stehen und musterte die blassen Gesichtszüge eingehend. Auf ihrer Stirn standen kleine Schweißperlen – ob sie Fieber hatte? Zunächst beugte er sich nach unten, legte seine Finger um ihr Handgelenk um ebenso nach ihrem Puls zu fühlen. Er ging regelmäßig und langsam, als ob sie noch im Tiefschlaf wäre. Mit einem nachdenklichen Blick zog er seine Hand zurück und griff mit der Hand nach dem Lappen der auf dem wackligen Nachtisch lag. Vorsichtig tupfte er die kleinen Schweißperlen beiseite und wandte sich dann wieder von ihr ab. Der Lappen fand den Weg wieder neben dem Bett, neben eine Origami Figur. Er selbst setzte sich an einen entfernten Platz in der Dunkelheit.

Die nächsten Stunden vergingen sehr langsam, wobei sich Jiyu die Zeit damit vertrieb weiteres Papier sinnlos zu falten. Die Origami Kunst brachte ihn einst seine Frau bei und gab ihm die Möglichkeit besser nachzudenken. Vor allem über die letzten Tage. Das Ergebnis war natürlich wie immer recht unzufrieden. Denn in seinem Kopf brannten alle Bilder als wären sie gerade erst passiert. Seufzend schloss der Mann seine Augen und ließ dann seinen Kopf in die Hände fallen. Das Senbon glitt dabei durch seine Lippen wieder hindurch und blieb dann im Mundwinkel. Er verkrampfte leicht seine Finger in den weißen Strähnen und vernahm dann von der Seite ein Geräusch. Seine Augen wanderten auf das Bett in dem die Frau sich gerade versuchte aufzurichten. Jiyu senkte seine Hände langsam und beobachtete kurz die verschwommenen Umrisse von ihr. Dann drückte er sich hoch und ging näher auf sie zu. »Sie sollten liegen bleiben«, erklärte er mit ruhiger Stimme und trat näher an ihr Bett heran. Auch wenn er gerade zu ihr runter blickte, schienen seine Augen sie nicht direkt anzusehen. Sein Blick lag etwas nach links versetzt, aber dieses Detail würde man vermutlich nur mitbekommen, wenn man ihn länger kannte. »Mein Name ist Jin. Ich habe Sie mit meiner Begleitung gerettet, derzeit befinden Sie sich in unserem Lager. Versuchen Sie also ruhig zu bleiben von uns geht keine Gefahr aus.« Damit war wohl erst mal das größte Abgedeckt, damit sie zumindest nicht gleich aufsprang. »Wie fühlen Sie sich?«
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeSo Mai 26, 2013 11:29 pm

Maemis Blick zog unruhig seine Bahnen durch den Raum, doch ihre Augen waren nicht ganz klar, sie erkannte nicht viel im Zwielicht der Nacht, des Abends... was auch immer. Wie spät es wohl war? Es kam ihr seltsam unwichtig vor. Auf ihrer anderen Seite sah sie lediglich die Wand, fand Trost darin, warum, wusste sie nicht. Womöglich, weil es vertraut war. Wände um sie herum und kein wirklicher Ausweg. Müde begann ihr Blick wieder zu flackern, ihre Augenlider zitterten, waren sich nicht einig, ob sie offen bleiben sollten oder vor Erschöpfung wieder zufallen sollten. Der Raum schien leer zu sein, was sie ruhiger werden ließ, zumindest kurz. Bis sie die Stimme hörte, die Gestalt sah und das Schlimmste fürchtete. Ihre Augen weiteten sich langsam, sie starrten den ihr völlig fremden Mann verängstigt an, schob sich unwillkürlich von der Bettkante weg, an der er stand und stöhnte leise, als ein dumpfer, pochender Schmerz ihren Rücken durchzog, weil sie gegen die Wand stieß. Sie... sollte liegen bleiben? Damit er keine Probleme mit ihr hatte?! Angst und Wut keimten in ihr auf, auch wenn Letztere über die Jahre beinahe versiegt war. Sie hatte nurnoch wenig Kraft dazu, wütend zu sein. Aber anstatt zu schweigen und zu tun, was er tun wollte, sprach der Hellhaarige weiter, erklärte etwas, das in den Ohren der jungen Frau nach Spott und Hohn klang. Gerettet. Keine Gefahr. "Dass ich nicht lache...", keuchte die Hyuuga ängstlich, zuckte auf ihre Worte zusammen, als würde sie erwarten, dass etwas geflogen kam. Ein Gegenstand, eine Waffe, eine Faust, irgendetwas. Die Hände schlug sie ängstlich über dem Kopf zusammen, um ihn wenigstens ein wenig zu schützen. Den Schmerz überall in ihrem Körper ignorierte sie tapfer. Doch statt einem Schlag oder anderer Strafe für ihre Worte, kam nichts. Er tat nichts! Er fragte wie es ihr ging!

Völlig verstört nahm die Braunhaarige ihre zitternden Hände leicht zur Seite, sah ihn an, wie er sie musterte. Was... wollte er nur? Zweifelnd zog sie die Stirn in Falten, versuchte abermals sich aufzurichten und bekam es doch nicht hin. Nichteinmal ein wenig. Hilflos starrte sie ihn an, fragte sich, was sie tun sollte, wenn er anfangen würde. Wie sollte sie entkommen? Beinahe panisch zuckten ihre Augen immer wieder durch den Raum, suchten nach etwas, das sie womöglich als Waffe benutzen konnte. Aber da war nichts. Ihr Blick zuckte zurück zu den weißen Haaren und dem einen blauen Auge. Seltsam. "W-was wollen sie... sie von mir...?", fragte sie, wusste sich nicht anders zu helfen, als ihn abzulenken, während sie nach einem Ausweg suchte und ihr Hirn auf Hochtouren arbeitete, so gut es bei ihrem zitternden, kraftlosen Zustand möglich war. Unsicher sah sie an sich herunter, fand keine Idee, wie sie entkommen sollte. Es konnte doch nur ein schlechter Witz sein, was er gesagt hatte. Womöglich wollte er sie einfach beruhigen, wollte es weniger schlimm machen. Doch mit der Hoffnung, die für den Bruchteil einer Sekunde in ihr aufgeflammt war, war nur noch mehr gestorben. Sie schob die dünne Decke auf ihrem Körper leicht nach unten, wandte den Blick zur Seite, um ihn nicht ansehen zu müssen. Wenigstens war er hübsch... hübscher als die Anderen. Ihre zitternden, schmalen Hände folgten ihrer Silhouette, glitten an ihr nach unten, zu dem dunklen Stoff, der ihren Oberkörper - abgesehen von den Verbänden - einhüllte. Sie griff kraftlos danach, zog daran, nur kurz hing er, bevor sie ihn zögernd und langsam nach oben zog. "B-bitte... macht schnell...", hauchte sie, da ihre Stimme viel zu rau war, unsicher. Nur für einen Augenblick zuckten ihre Augen zu ihm zurück, bevor sie wieder zur Seite starrte, um sich den Anblick der Freude zu ersparen.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMo Mai 27, 2013 12:13 am

Ihre Nervosität und der beschleunigte Herzschlag waren greifbar nahe. Man konnte deutlich ihre unruhige Atmung vernehmen und aus der Näher erkannte Jiyu ebenso ihren zitternden Körper. Jin sah nicht nur, dass sie Angst hatte, er fühlte es und wusste sofort, dass sie einiges bereits mitmachen musste. Die Frau hielt ihn für jemand, der er nicht war – natürlich konnte sie das nicht wissen. Auf seiner Stirn stand zumindest nicht: Ich will dir helfen. All ihre Reaktionen und Gesichtsmimik nahmen sein Gedächtnis automatisch auf und wurden im Unterbewusstsein abgespeichert. Damit fiel es ihm leichter sich den ersten Eindruck über seinen Patienten zu machen. Eins war von Anfang an sicher, ihre Reaktion wirkte als hätte man sie nicht nur geschlagen. Ebenso schien sie die Hoffnung auf eine Rettung lange schon aufgegeben, denn sie entgegnete ängstlich ein paar Worte, die ihr Misstrauen zeigten. Als sie dann ihre Hände abwehrend hob, blieb er ruhig stehen und legte gemächlich den Kopf zu Seite. Durch seine Lippen glitt sein Senbon an dessen Ende er noch immer lässig rum kaute. Sein blaues und sowohl grünes Auge lagen einfach auf ihr, auch wenn man den leicht versetzten Blick nicht mitbekam.

Als sie erneut zu sprechen anfing, lächelte er seicht und schüttelte angedeutet seinen Kopf. Mit einer Hand fuhr er sich durch die weißen Haare und zerzauste sie vermutlich gerade unnötig. »Ich will Ihnen helfen«, wiederholte er beruhigend und bewegte sich noch immer nicht von der Stelle. Vermutlich würde sie einen Schritt auf sie zu falsch einschätzen oder gar noch ausrasten. Wer wusste das bei solchen Menschen? »Ich bin Iryônin und habe mich um deine Wunden gekümmert.« Mit seiner Hand deutete er leicht auf die Verbände an ihrem Körper und zog dabei kritisch seine Augenbrauen zusammen bei ihren nächsten Bewegungen. Für einen Moment verfolgte er mit den Augen ihre Hände, die ihre Silhouette nachzeichnete bis er bemerkte was sie vorhatte. Jin war kein Mensch von Zugeknöpftheit und behandelte auch andere Themen recht offen. Zumindest kannten die meisten seinen offenen Flirtcharakter. Diesmal jedoch war es eine völlig andere Situation. Die junge Frau war im Inbegriff sich auszuziehen, weil sie ihn wohl für einen Peiniger hielt.

In der Situation gab es nun verschiedene Möglichkeiten, wie er reagieren konnte. Entweder er würde auf sie zu treten und ihre Hände festhalten oder sich einfach wegdrehen. Das Problem war, dass er nicht einschätzen konnte, wie sie dann reagieren könnte. Immerhin wollte er ungerne einen scharfen Gegenstand in seinen Rücken haben. »Hey!«, stieß er hervor und trat rasch auf sie zu um mit seinen Händen sanft ihre Handgelenke zu umschließen. »Hör auf mit dem Quatsch. Ich bin nicht hier um Dir etwas anzutun, sondern um Dir zu helfen. Ich will Dir nur helfen – mehr nicht«, erklärte er nachdrücklich und ließ in derselben Bewegung ihre Gelenke los, damit sie nicht das Gefühl bekam eingeengt zu werden. Behutsam trat er ein Schritt zurück und hob beide Hände wie zu einem Friedensangebot. »Lass also bitte dein T-Shirt an und jegliche Kleidungsstücke. Sonst heißt es nachher wieder ich würde scharmlos sein und Kana wird nur auf dumme Gedanken kommen«, witzelte er trocken und setzte ein freundliches Lächeln auf. Nach weiteren Schritten zurück blieb er dann stehen, senkte seine Hände und ließ sich gemächlich auf den sandigen Boden nieder. Er setzte sich in den Schneidersitz und blickte zu ihr, auch wenn ihr Bild bereits jetzt leicht verschwamm. »Also – kommen wir zurück zu dem Thema: Wie fühlst du dich? Hast du Durst oder Hunger?«
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMo Mai 27, 2013 12:53 am

Maemi war drauf und dran das zu tun, was man jahrelang erwartet hatte. Doch anstatt dreckig zu lachen und sie aufzufordern, sich zu beeilen, raunte der Hellhaarige sie an. Verschreckt starrte sie ihn abermals an, dann seine Hände, die an ihren Handgelenken lagen und war versucht, sie wegzuziehen. Unsicher, wie stark er sein mochte, ließ sie es bleiben, starrte ihn lediglich an und versuchte abzuschätzen, inwieweit er ernst meinte, was er sagte. Ein fassungsloser Gesichtsausdruck trat in ihre Züge, als sie erkannte, dass er tatsächlich die Wahrheit zu sprechen schien. Wie gern hätte sie ihr Byakugan benutzt, um zu überprüfen, wie er sich verhielt, aber sie war so extrem misstrauisch! Sie hatte die Hoffnung auf Rettung schon viel zu lange aufgegeben, um dem Erstbesten an den Hals zu springen, ihn mit dankenden Küssen zu übersähen und ihm zu glauben. Dazu hatte sie zu lange und zu viel erleben müssen. Immernoch völlig verunsichert und kraftlos zog sie den Stoff wieder an seinen Platz, um auch die Decke wieder über sich zu ziehen. Und er ließ sie gewähren... Es war ein so seltsames Gefühl, zu nichts gezwungen zu werden. Als er den fremden Namen nannte, zuckten ihre Augen abermals panisch umher. "Ka... Kana? W-wer ist das...?", fragte sie unsicher, fühlte sich schrecklich unwohl. Sie wollte sich hinsetzten! So war sie doch jedem unterlegen, wie sie herumlag. Sie zwang sich deshalb, ihre unruhige Atmung leicht zu beruhigen, um die Arme auf die Matratze zu stemmen und sich mit einiger Anstrengung und unter Stöhnen in eine aufrechte Position zu drücken. Kraftlos lehnte sie sich an die Wand, zog die Decke fest um ihren immer noch leicht zitternden Körper und hielt sie weit oben fest, damit auch ja niemand sie würde ansehen können... zumindest das, was darunter lag.

Sie schluckte schwer, bemerkte immer wieder, wie trocken und kratzig ihr Hals war. Durfte sie das sagen? Sagen, dass sie Durst hatte? Riesigen Durst? Seine Frage gab es eigentlich vor, aber was, wenn dashier immer noch ein Trick war? Vielleicht steckte sie ja in einem überaus grausamen Genjutsu? Warum auch immer ihr das Sand vorgaukelte. Eine weile lagen ihre braunen Auge also einfach schweigend auf dem Hellhaarigen, der sich auf den sandigen Boden gesetzt hatte. Ob sie ihm trauen sollte? Die Hoffnung in ihr schmerzte beinahe, während sie immer weiter an die Oberfläche drängte. "Durst...", bemerkte sie heiser nach einer Weile. Sie verfolgte jede seiner Bewegungen mit Argusaugen und würde ihn keinesfalls eine Sekunde lang nicht ansehen. Das mochte penetrant oder nervig wirken, aber wenn sie ihm Glauben schenken sollte, dann brauchte sie einen guten Grund dazu und wenn er auch nur einen winzig kleinen Zweifel in ihr wecken würde, wäre sowieso alles egal. Selbst wenn. Was sollte sie dann tun? Der Gedanke ließ sie traurig werden, ihre Mundwinkel unweigerlich nach unten klappen und ihre Augen für einen kurzen Augenblick an Glanz verlieren, bevor sie eine Idee zu haben schien. Kurz musterte sie den Verband an ihrem rechten Unterarm. Behutsam deutete sie mit dem Kinn darauf. "Das warst du...?", fragte sie zaghaft. "Mein Rücken... er... er schmerzt...", murmelte sie. Das dumpfe Pochen hatte nicht aufgehört. Wenn er die Wahrheit sagte und Iryônin war, würde er doch etwas dagegen unternehmen, oder nicht? Im gleichen Augenblick kam ihr in den Sinn, dass er dafür eine Belohnung haben wollen könnte. Unsicher nagte sie an ihrer Unterlippe und kniff die Augen fest zusammen. Sie musste das Risiko wohl eingehen, wenn sie sicher sein wollte, dass er war, was er sagte.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMo Mai 27, 2013 1:59 am

Noch immer kaute Jiyu nachdenklich auf dem Senbon rum, während er sie ebenso beobachtete und doch vermied einen direkten Blickkontakt herzustellen. Immer wenn seine Augen gerade sich in ihren zu legen schienen, wanderte er weiter nach links oder nach rechts. Nachdem sie sich nur sehr langsam beruhigte – oder zumindest nicht mehr versuchte sich auszuziehen – stützte Jin seine Arme nach hinten und lauschte ihrer Frage über Kana. Ein knappes Lächeln tauchte auf seinen Lippen auf, bevor er den Senbon aus den Lippen zog und ihn wie einen Dirigentenstock in der Hand behielt. »Kana ist meine Begleiterin. Sie hat dich ebenso gerettet. Im Moment geistert sie jedoch durch die Wüste auf der Suche nach irgendetwas spannenderen als das hier.« Er zeigte mit seiner Hand einmal durch die Umgebung auf sein recht langweiliges Haus und lächelte ihr dann abschätzend wiederentgegen. Dann richtete sie sich jedoch auf und lehnte sich relativ schwach an die Seite der Wand an. Jiyu betrachtete nur sehr skeptisch ihre Bewegungen und stützte sich langsam auf den Ellbogen vor. »Überanstreng dich nicht, bitte. Es hat lange gedauert bis du stabil warst«, erklärte er in einem geschäftlichen ich-rede-mit-dem-patienten-ton und steckte sich den Senbon wieder in die Seite seiner Lippen.

Die Frau schien jedoch noch immer nicht beruhigt, geschweige, dass sie auf seine Frage geantwortet hatte. Mit einem leisen Seufzen rieb er sich erneut durch die Haare und überlegte sich was er ihr am besten anbieten konnte, damit sie nicht gleich glaubte er würde sie überfallen wollen. Dann gab sie ihm nach einer gefühlten Ewigkeit endlich eine Antwort – auch wenn es nur ein kurzes Wort war, konnte Jiyu damit sehr viel mehr anfangen als einem langen Schweigen. Der Mann richtete sich langsam auf und war völlig darauf bedacht keine hektischen Bewegungen zu machen. Er ging langsam rückwärts und drehte sich dann herum. Aus einer Nische fischte er dann eine Plastikwasserflasche und bemerkte, dass Kana ein Großteil mitgenommen hatte. »Egoistin«, murmelte er vor sich hin, wandte sich der Frau wieder zu und reichte ihr dann die Flasche. Noch immer wusste er nicht wie sie hieß, sodass er sie gedanklich Shika nannte. Sie hatte so braune Augen wie ein Reh und wirkte irgendwie verloren.

Shika deutete in diesem Augenblick auf ihren rechten Unterarm um den ein Verband gebunden war und fragte ob er das war. Ebenso schien sie Schmerzen in ihrem Rücken zu haben, wodurch er kurz leidvoll mit die Miene verzog. »Ja, das war ich. In der sandigen Umgebung ist es besser wenn Verbände die Wunden schützen«, erklärte er und trat vorsichtig näher. »Ich würde mir gerne kurz deinen Rücken ansehen, wenn es dich nicht stört. Ich sollte Dir zumindest erst einmal die Schmerzen nehmen können. Im Allgemeinen scheinen die Verletzungen bei Dir schlechter zu verheilen. Ich fühl mich schon wie ein miserabler Iryônin«, brummte er dann leise und setzte sich gemächlich auf das Bettrand. Das Holz knarrte dabei leise auf und machte auf sich aufmerksam. »Wenn du magst, kannst du das T-Shirt hoch ziehen, damit ich deinen Rücken sehen kann. Ansonsten muss ich es wohl durch den Stoff versuchen, was wohl weniger effektiv ist.« Er wollte ihr die Wahl lassen, damit sie das Gefühl bekam sie könne über sich selbst bestimmen.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMo Mai 27, 2013 2:22 am

Maemi starrte den Fremden weiter an, während er Auskunft darüber gab, wer Kana denn war. Seine Begleiterin? Seine Frau? Oder Freundin? Aber dann wäre sie sicher hier und würde ihn nicht mit ihr allein lassen, oder? Keinen Augenblick ließ sie ihn aus den Augen, auch wenn er lächelte. Sie traute ihm noch immer nicht ganz, auch wenn er bisher keine bösen Absichten zu haben schien. Wer wusste schon, wie das Böse sich maskierte? Das Böse war in den letzten Jahren etwas fiktives, aber seltsam Greifbares für sie geworden und jeder Mensch, der ihr etwas angetan hatte oder es versucht hatte, gehörte eindeutig dazu. Ob der Weißhaarige der die seltsame Angewohnheit zu haben schien, auf einer Nadel herum zu kauen, auch dazu gehörte? Noch konnte sie das nicht abschätzen, aber er schien weder richtig feindlich, noch schien er ihr bereits freundlich genug. Sie schluckte leicht, als er meinte, sie sollte sich nicht überanstrengen, denn es habe lange genug gedauert, bis sie stabil gewesen war. Stabil... Ob ihr Leben auf der Kippe gestanden hatte? Wie oft hatte sie sich das gewünscht. Jetzt erschien es ihr seltsam makaber, sich das zu wünschen und die Information erschreckte sie. "Tut mir leid... D-darf ich sitzen...?", fragte sie plötzlich noch stärker verunsichert und hätte sich wohl hingelegt und gehorcht, wenner sich nicht in Bewegung gesetzt hätte. Auf ihre Worte hin stand er nämlich auf. Sie schluckte abermals trocken, ihr Hals fühlte sich an, wie Sandpapier. Er bewegte sich so langsam... Unwillkürlich kam ihr der Vergleich mit einer Raubkatze, aber er schien falsch. Eine Schnecke oder eine Schildkröte würde eher passen. Stirnrunzelnd sah sie die Flasche an, die er murmelnd an sich nahm. Zitternd nahm sie das Ding in beide Hände und starrte es eine Weile an. Sie biss sich auf die Unterlippe, versuchte sich an dem Verschluss, scheiterte aber - wie zu erwarten war - kläglich daran. Hilfesuchend glitt ihr Blick zu Jiyu, der auf sie zukam.

Ein wenig verängstigt sah sie ihn an, als er sie leidvoll ansah. Unfähig, nach Hilfe zu fragen, hielt sie ihm die Flasche lediglich immer noch zittern entgegen und hoffte darauf, dass er verstand, was sie ihm sagen wollte. Er schien immerhin nicht dumm zu sein und langsam erschien es ihr auch richtig, dass er ihr half. Sie musterte ihn, als er ihr so nahe war, vor ihr saß, sie plötzlich das Bedürfnis verspürte, weit weg zu kommen. Aber die Kunoichi beherrschte sich, tat nichts, als ihn eingehend zu mustern und seine Worte anzuhören, nachzudenken, was sie tun sollte. Er ließ ihr eine Wahl! Er musste einfach ein guter Mensch sein! Sie schüttelte eifrig den Kopf, während sie sich schwerfällig von ihm abwandte. "Ich... ich glaube das ist schon immer so...", bemerkte sie leise. Wunden waren Zeit ihres Lebens immer schwer verheilt. Auch, als ihre Welt noch in Ordnung gewesen war. Und schon immer hatten sie sich leichter entzündet, als sie es bei anderen taten. Allein deshalb war sie für seine Hilfe durchaus dankbar, auch wenn es noch immer zu schön schien, um wahr zu sein. "Wie... wie heißt du...?", fragte sie unsicher, um die Zeit zu überspielen, die sie brauchte, um sich abzuwenden. Sie rang noch immer mit sich, was das Oberteil anging. Sie war eigentlich froh gewesen, es an zu haben. Ein verstohlener Griff unter den Stoff hatte ihr aber gezeigt, dass selbst darunter sich Verbände befanden. Vielleicht... brauchte er den ja nicht abzunehmen?

Zweifelnd griff sie nach dem Saum des T-Shirts, während ihre Hände sich ängstlich darin verkrampften. Was, wenn er zum Bösen gehörte und sie anfassen würde? Was, wenn er nur hierauf gewartet hatte? Traurig schloss sie die Augen. Wenn es so wäre, würde es nichts ändern. Sie würde es so oder so ertragen müssen. Maemi presste die Lippen zusammen, sodass sie lediglich noch einen schmalen Strich darstellten. Ihre Augen schlossen sich automatisch, während ihr die braunen Haare leicht ins Gesicht fielen. Vielleicht war er gnädig. Oder zumindest vorsichtig... oder schnell. Ihre Hände bewegten den Stoff nach oben, schoben ihn, sackten allerdings auf der Hälfte der Streckte kraftlos nach unten. "I-ich hab' keine Kraft...", nuschelte sie unsicher. "Kannst... kannst du mir helfen...?"
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMo Mai 27, 2013 2:46 am

»Du solltest nicht lange sitzen«, erklärte er nachträglich in einem sachlichen Ton und beobachtete, wie sie sich mit der Wasserflasche abmühte. Eigentlich hätte er selbst darauf kommen können, dass sie kaum Kraft besaß den Verschluss zu öffnen. Er war jedoch auch nicht unbedingt ein Mensch der andere wie Glas behandelte und griff erst nach der Flasche als ein hilfesuchender Blick in seine Richtung geworfen wurde. Es fiel ihm denkbar einfach die Gesichtsmimik seines gegenüber zu entschlüsseln, wodurch seine Hand nach dem Wasser angelte. »Du wirst wohl noch ein paar Tage brauchen bis du dich wieder besser fühlst, Shika«, beteuerte Jiyu und reichte ihr die geöffnete Flasche zurück darauf bedacht nicht gleich los zu lassen, damit sie sich an das Gewicht gewöhnen konnte. Irgendwie war er tatsächlich froh, dass sie endlich bei Bewusstsein war. Denn je länger ein Mensch nicht zu sich kam, umso lebensgefährlicher wurde es für ihn. Vermutlich hätte er nicht Ewigkeiten sie am Leben halten können.

Nachdenklich runzelte er die Stirn und beobachtete wie sie selbst mit sich rang, das Oberteil auszuziehen. Er bereute inzwischen, dass er den Leuten nicht den gar aus gemacht hatte, sodass auf seiner Liste gerade die Peiniger auf die höchste Stelle rückten. Ein kleiner Besuch würde die Männer umbringen um die Welt ein wenig friedlicher zu machen, auch wenn Jiyu durchaus wusste, dass sie es dadurch nicht wurde. »Mein Name ist Jin. Zumindest nennen mich hier alle so und wie heißt du? Ich glaube bisweilen habe ich noch nicht nach deinen Namen gefragt. Solltest du ihn mir bereits gesagt haben… ich werde ihn vermutlich vergessen«, seufzte er leise und betrachtete inzwischen ihre Hände, die langsam ihr T-Shirt weiter hoch fuhren. Entweder sie wollte es nicht oder sie hatte keine Kraft. Sie schien es wenig später selbst festzustellen und fragte ob er helfen konnte.

Jiyu legte beruhigend seine beiden Hände auf ihre Schulterblätter und atmete einmal tief durch. »Schon gut… ich werde Dir wirklich nichts tun. Atmete tief durch und entspann dich. Dir wird hier niemand etwas antun und wenn bin ich da, der ihn niederschlägt«, murmelte er dann in einem leisen, behutsamen Ton und schloss seine Augen. Vorsichtig streifte er mit seinen Händen ihren Rücken entlang und erklärte dabei jede seiner Handlungen: »Du brauchst das T-Shirt nicht ausziehen, ich werde es so einfach versuchen.« Seine Finger streiften unter ihr Hemd und tasteten behutsam ihren Rücken ab. In seinem Kopf hatte er das Bild der eigentlichen Verletzung und versuchte sich ein weiteres dazu zu machen, wie es jetzt aussah. Dann sammelte er das Heilchakra in seinen Handflächen und ließ es auf die eigentliche Verletzung fließen. Warm und hoffentlich befreiend.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMo Mai 27, 2013 3:04 am

Maemi nickte brav, auch wenn sie gleichzeitig fragend die Stirn runzelte. Hatte er sie gerade Shika genannt? Sie dachte nach, ob sie einen falschen Namen genannt hatte - aus Vorsicht womöglich - konnte aber feststellen, dass sie ja bisher bewusstlos gewesen war. Vielleicht hatte sie geredet und er nahm an, dass es ihr Name war? Träge verfolgten ihre Gedanken dieses Rätsel und versuchten seine Lösung zu finden - irgendwo. Wirklich darauf kommen tat sie aber nicht, sodass sie es beiseite schob, dankend die Flasche entgegen nahm und beinahe das Gefühl hatte, dass sie schwerer wurde. Doch sie führte sie rasch zu ihrem Mund, nahm einige Schlucke und wurde sich augenblicklich dessen bewusst, dass, würde sie zu schnell mehr trinken, sie vermutlich alles gleich wieder ausspucken würde. Ihr Magen hatte sich offenbar daran gewöhnt, nichts zu bekommen, egal ob flüssig oder fest. Tief durchatmend schraubte sie die Falsche halb zu, fester bekam sie es nicht hin und stellte sie dann neben das Bett auf den etwas wackeligen Beistelltisch. Unsicher beobachtete sie das kurze Wackeln und dann den leichten Wasserfilm, der sich ringförmig um die Flasche formte. Offenbar hatte sie gematzt. Schuldbewusst sah sie zu Jiyu und verzog das Gesicht. "T-tut mir leid, ich... ich werde das gleich..." Sie griff nach der Flasche hielt sie hoch und wurde sich bewusst, dass sie nichts hatte, womit sie es wegwischen konnte. Reflexartig nahm sie ihren Unterarm, um den der Verband gewickelt war und wischte darüber, spürte das kühle Nass an ihrer Haut und wischte die Flasche an ihrem T-Shirt ab. Wobei... das war garnicht ihres. Ängstlich blickten ihre braunen Iriden wieder zu dem Tsuki, der neben ihr saß und sie fragte sich, wie lange er sich das ansehen würde, bevor er wütend wurde. Den Kopf einziehend stellte sie die Flasche zurück und verschränkte die Hände im Schoß.

"M-mein Name ist Maemi... I-ich habe ihn noch nicht gesagt, denke ich.", murmelte sie leise, mit einer allerdings deutlich kräftigeren Stimme als zuvor, wenn auch nicht weniger verunsichert. Sie hatte immerhin endlich etwas trinken können. Sie fragte sich unwillkürlich, ob das sein richtiger Name war und ob es klug gewesen war, ihm ihren richtigen Namen zu nennen. Sie hatte keinen Augenblick darüber nachgedacht. Es schien ihr in Ordnung gewesen zu sein, denn er schien so lieb und nett und... das konnte alles genauso gut immer noch eine Täuschung sein! Sich wieder auf der Unterlippe kauend, die spröde und irgendwann vermutlich wund war, wartete sie darauf, dass er sie auszog. Anstatt das zu tun, legte er sachte die Hände auf ihre Schulterblätter. Die Wärme, die sie ausstrahlten beruhigten die junge Frau augenblicklich und ließen sie tief durchatmen. Er war so nett, dass es kaum zu glauben war. Seine Worte klangen so einfühlsam und viel zu schön, um wirklich real zu sein. Doch er sprach weiter, erklärte, was er tat, als er sanft unter den Stoff ihres Oberteils fuhr, die Hände ihren Rücken hinauf schob. Er berührte genau die Stelle, die am meisten schmerzte und doch tat er ihr nicht weh. Ein seltsames, extrem ungewohntes Gefühl. Er wusste, wo es schmerzte und nutzte das nicht aus. Doch sie sagte nichts, schwieg nur, wartete darauf, dass etwas katastrophales geschah, das das alles wieder zunichte machte.

Doch es geschah nichts. Er heilte sie, sie spürte sein Chakra, sie spürte die Wärme und die Erleichterung. Sie spürte, wie die Schmerzen verschwanden. Tränen traten in ihre Augen und sie sackte plötzlich kraftlos seitlich gegen die Wand, sodass sie - unfähig sich zu bewegen, dagegen lehnte und stöhnte, als habe sie Schmerzen. "Was... was bist du? Ein guter Geist...? Ein Gott...? Bin... bin ich etwa tot...?", fragte sie sich, überwältigt von dem Gefühl, keine Schmerzen zu haben, jemanden zu haben, der ihr half. Womöglich erschien die Reaktion jedem Aussenstehenden etwas heftig, aber die junge Hyuuga konnte nicht anders, als lautlos zu weinen.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMo Mai 27, 2013 3:39 am

Der Iryônin übte sich tatsächlich im Schweigen, obwohl er normalerweise derjenige war der ständig redete und seinem Gegenüber durchaus abverlangte, dass sie mit ihm sprechen mussten. Hier schien er jedoch Geduld für besser zu halten und erst einmal zu beobachten wie sie in manchen Situationen sich verhielt. Jede Kleinigkeit verunsicherte ihren Charakter und formte das Bild ihrer gebrochenen Persönlichkeit weiter. Man musste sie bestraft haben, denn die Unsicherheit die jedes Mal in ihrem Blick lag, war als würde sie nur darauf warten, dass er die Hand hob. Jiyu jedoch verhielt sich einfach nur ruhig und machte keine hektischen Bewegungen. Stattdessen kaute er nachdenklich auf seinem Senbon rum und wartete, dass sie sich wieder zurücklehnen würde. Nachdem die Flasche wieder stand, blickten ihre braunen Reh Augen in seine Richtung. Erneut wanderte er mit seinen Blick etwas zu Seite ab und lächelte freundlich sie an nachdem ebenso eine Vorstellung folgte. »Da hast du recht. Ich hatte bisweilen noch nicht die Möglichkeit dich danach zu fragen. Es freut mich dich kennenzulernen, obwohl ich gestehen muss, dass ein anderer Ort sicher ein wenig angenehmer für uns beide wäre«, erklärte er ruhig und ließ sich Zeit damit seine Hände auf ihren Rücken zu legen.

Nachdem das Heilchakra auf ihre Verletzung strömte, spürte er deutlich, dass sich ihre verspannten Muskeln lockerten. Es war ein gutes Zeichen und würde ebenso zur Heilung dazu beitragen. Jiyu schloss für einen Moment konzentriert seine Augen und stieß mit seiner Zunge gegen die Spitze des Senbon. Ein kurzer eiserner Geschmack in seinem und sagte ihm, dass es etwas zu fest war. Kleinere Verletzungen waren für ihn nur weniger problematisch. Sein Bluterbe regelte für gewöhnlich einiges, zumal ein so winziger Piecks ihn nicht verbluten lassen würde. Der Iryônin öffnete seine Augen wieder und starrte auf den Hinterkopf der Frau als jene plötzlich zu Seite sackte. Er brach die Behandlung sofort ab und legte erneut seine Hand flach auf ihre Schulterseite. Gerade als er sie mit ihrem Namen ansprechen wollte, wusste er natürlich nicht wie sie hieß. In seinem Gedächtnis war lediglich die Erinnerung der Reh Augen. »Shika?«, fragte er also besorgt und versuchte festzustellen, was mit ihr nicht stimmte. Tränen rannen ihr über die Wangen hinweg und wirkten als hätte sie unglaubliche Schmerzen. War etwas schief gelaufen?

Ruhig legte er seine Hand zurück auf ihren Rücken und kontrollierte die Verletzung. Jener ging es jedoch schon besser, zwar war es nicht perfekt, aber davon sollte sie nicht derartig umkippen. Dann vernahm er jedoch ihre Stimme und verharrte in der Bewegung. Sie fragte was er war. Es klang ein wenig merkwürdig, wie sie die Worte Gott oder Geist in den Mund nahm. Vermutlich zählte man als Sandgeist nicht unbedingt zu den richtigen, sodass er sich für eine schlichte Antwort entschloss. »Ich bin weder das eine noch das andere und glaub mir du bist nicht Tod.« Der Anblick der weinenden Frau gab ihm den Reflex sie trösten zu wollen. Das war wie wenn sein Sohn weinte, dann musste er ihn meistens in den Arm nehmen. »Ich würde dich sicher tröstend in den Arm nehmen – glaub also nicht, ich wäre Gefühlskalt, aber ich vermute das du das nicht unbedingt magst. Was wirklich schade ist bei… .« Er verstummte und rieb sich mit den Finger über den Nasenrücken hinweg. Gedanklich rief er sich selbst zur Vernunft etwas mehr Anstand zu zeigen.

Dann erhob er sich von dem Bett und räusperte sich kurz. Den Senbon nahm er dabei aus dem Mundwinkel um ihn in die hintere Tasche zu den anderen zu schieben. »Wenn du keine Schmerzen mehr hast, solltest du dich zurück legen. Ich werde dir etwas leichtes zu Essen machen, damit wir dich wieder auf die Beine stellen. Du kannst ruhig die Augen schließen oder mich mit Fragen löchern oder ich löchere dich mit Fragen – wie es dir beliebt.« Der Mann lächelte leicht und wandte sich dann von ihr ab um sich den Bunsenbrenner vorzunehmen. Irgendwo hatte er noch eine Dosensuppe rumschwirren sehen.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMo Mai 27, 2013 2:29 pm

Maemi konnte immer noch nicht glauben, dass alles, was gerade passierte wirklich der Realität entsprach. Wie lange hatte sie gehofft, dass soetwas passieren würde, dass ein gutaussehender Mann... letztendlich einfach irgendwer kommen würde, um sie da heraus zu holen und dem ein Ende zu setzen? Und jetzt? Jetzt war es passiert und sie hatte es nichtmal mitbekommen, es war völlig an ihr vorbeigegangen und deshalb konnte sie es nicht glauben. Immerhin war sie bewusstlos gewesen. Hätte sie es mit eigenen Augen gesehen... womöglich wäre sie Jiyu um den Hals gefallen und hätte ihn vor Freude zu Boden geworfen. Jedenfalls dann, wenn ihr körperlicher Zustand nicht so schlecht gewesen wäre. Womöglich wäre sie ohne seine Hilfe wirklich gestorben. Wenn nicht von selbst, dann durch die Hand ihrer Peiniger, sobald sie eine Last wurde. Dennoch sah die junge Frau den Fremden zweifelnd an. Er freute sich, sie kennen zu lernen? Warum das? Solche Sätze hatte sie sehr lange nicht mehr gehört und jetzt kamen sie ihr seltsam vor, die Floskeln, die sonst überall den Alltag bestimmten. Ihre Tränen versiegten ebenso schnell, wie sie gekommen waren und heimlich wünschte sie sich tatsächlich jemanden, der sie tröstend in den Arm nehmen würde. Aber er hatte Recht. Die Nähe verängstigte sie, allein schon die Vorstellung, jemanden freiwillig wieder so nahe an sich heran zu lassen. Andererseits... solange sie bestimmen konnte? Noch wusste sie nicht, ob sie jemals wieder damit würde umgehen können. Aber diese Gedanken waren momentan auch nicht wichtig, denn die Braunhaarige lebte im Augenblick, im Hier und Jetzt, denn nichts anderes war von Bedeutung, wenn man bedachte, welche Qualen sie kürzlich entkommen war.

"Danke...", murmelte sie also lediglich auf sein Verständnis hin. Er tat im Moment offenbar sehr viel für sie. Immerhin hatte er das alles für sie getan, dachte sie, während sie an sich herunter sah. Unweigerlich kam ihr auch in den Sinn, dass er sie angezogen haben musste, denn nichts von dem, was sie am Körper trug, gehörte ihr selbst. Eigentlich hatte sie ohnehin nichts mehr, das ihr selbst gehörte, denn seit sie aus Konohagakure no Sato verschwunden war, hatte sie nichts mehr besessen. Traurig über den Gedanken vergrub sie ihre Hände in der Decke und zog sie noch enger um sich, als sei sie ein schützender Kokon. Sie war nicht in der Lage, seine unausgesprochenen Worte nachzuvollziehen, weil sie einfach nicht in der Lage war, zu verstehen, was er eigentlich sagen wollte. Ihre Gedanken waren zur Zeit völlig anders gepolt. Sie beobachtete lediglich, wie er aufstand und erklärte, dass er ihr etwas zu Essen machen würde und sie sich hinlegen sollte, wenn sie keine Schmerzen mehr hatte. Tapfer nickte sie, während ihr Magen ihm ein Antwort in Form eines überlauten Knurrens gab. Sofort legte sich ein tiefes Rot über ihre Wangen, denn es war ihr überaus peinlich. Dennoch sagte sie nichts, legte sich wieder auf das Bett und drehte sich mühsam auf die Seite. Es tat nicht mehr weh und so schob sie den unverletzten Arm unter ihren Kopf und beobachtete, was ihr Retter tat.

Nach wenigen Augenblicken fielen ihr die Augen wieder zu und sie wehrte sich nicht dagegen. Sie wollte schlafen, war müde, aber ihr Hunger und ihr Durst waren unbestreitbar. "Warum... nennst du mich Shika?", fragte sie leise, verschlafen, müde und erschöpft, während sie sich in das Kissen und die Decke kuschelte, dabei mehr den Eindruck eines kleinen Mädchens denn einer jungen Frau machte, die sich räkelte. "Wie... wie hast du mich gefunden und... wann... wann kann ich nach Hause?" Zu Hause. Das klang in ihren Ohren fremd. Sie hatte über die Jahre irgendwann Wut empfunden und sich gefragt, ob wohl wirklich niemand nach ihr gesucht hatte. Traurig zog sie sich die Decke bis über die Nase und vergrub sich im Bett. Womöglich wollte keiner dort sie mehr sehen?
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMo Mai 27, 2013 3:08 pm

Der Iryônin öffnete mit einem Dosenöffner die Suppe und goss sie wenig später in einen Topf hinein. Dann kniete er sich vor den Bunsenbrenner zu Boden und stellte den Behälter darauf ab. Mit einem silbernen Löffel rührte er immer wieder durch die Flüssigkeit hin durch, während seine Augen immer wieder zu der jungen Frau wanderten. Sie hatte sich zum Glück endlich beruhigt und legte sich gemächlich in dem Bett zurück. Ihre eigentliche Unterkunft war normalerweise nicht dieses Haus, aber eine verletzte Fremde unterirdisch in ihrem Versteck zu betten, empfand er schlussendlich als nicht zumutbar – für beide Parteien. Als er ihren Magen hörte, setzte sich ein breites Grinsen auf seine Lippen und er hob seinen Kopf an. »Du scheinst wirklich Hunger zu haben - was man dir vermutlich nicht verübeln kann. Du warst ein paar Tage nicht ganz bei dir«, erklärte er recht gut gelaunt und holte aus einer Tasche eine Schüssel hervor. Alles im allen sah es hier nicht so aus, als würde man länger hier drinnen wohnen, sondern eher übernachten. Jiyu hatte das nötigste hier her geholt und es sich in einer Ecke bequem gemacht. Er schlief lediglich in einem Schlafsack gewickelt und fror sich selbst dann noch den Hintern ab.

Ein kurzes Schweigen hüllte die Umgebung ein, wobei man lediglich das leise köchelnde Geräusch vom Bunsenbrenner hörte. Maemi hatte in der Zeit ihre Augen geschlossen, schien aber nicht im Land der Träume zu schlummern. Denn sie fragte recht leise, warum er sie immer Shika nannte. Die Erklärung würde wohl relativ verwirrend klingen, aber die Wahrheit war eigentlich für ihn plausibel. »Deine Augen sind so braun wie das Fell eines Rehs«, antwortete er und füllte etwas von der warmen Flüssigkeit in eine Schüssel hinein. »Shika heißt Reh… und ich habe wohl schon vergessen, wie du heißt«, beteuerte er dann entschuldigend und lächelte schief ihr entgegen. Dann erhob er sich von seinem Platz und trat mit zwei Schüssel gemächlich auf sie zu. Eine der beiden stellte er behutsam auf die Matratze vor ihre Nase ab, während er selbst den wackelnden Tisch beiseiteschob und sich an die Wand runter gleiten ließ. Dort setzte Jiyu sich erneut in den Schneidersitz und roch kurz an der Suppe. »Du solltest langsam essen, dein Magen muss sich erst wieder daran gewöhnen etwas zwischen die Zähne zu bekommen«, warnte er sie vor und stützte dann seinen Rücken zurück.

Ihre Frage wie sie das Mädchen gefunden hatten und wann sie nach Hause konnte, bedachte er mit einem nachdenklichen Blick. Dann aß er den ersten Löffel Suppe und stellte die Schüssel zwischen seine Beine ab. »Einer dieser Männer bei dem du warst, hatte ein paar wichtige Baupläne gestohlen und andere wichtige Schriften«, fing er dann seine Geschichte an und dachte darüber nach, was in den anderen Schriftrollen stand. Die Baupläne gingen an seinen Auftragsgeber, während er die anderen für ihn wichtigeren Sachen behielt. Bisweilen hatte er in den letzten Tagen einige der Informationen studiert, konnte aber noch nicht behaupten zu einem genauen Ergebnis gekommen zu sein. Keine davon würden ihm dabei helfen seinen Sohn zu heilen. »Und bezüglich des nach Hause kommen. Sobald es Dir besser geht, kannst du gehen… ich weiß nicht wo du wohnst, aber ich könnte dich aus der Wüste führen und dann trennen sich unsere Wege wohl. Danach obliegt es Dir überall hin zu gehen, wo du willst.« Vorher würde er sich jedoch noch einmal um die Männer kümmern, die sie gefangen genommen hatte, damit sie gar nicht auf die dumme Idee kamen sie wieder fest zu setzen.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMo Mai 27, 2013 4:07 pm

Ein schüchternes Lächeln huschte über die Lippen der jungen Frau, doch wirklich viel sehen würde man davon wohl nicht, solange sie die Decke noch halb über ihr Gesicht gezogen hatte. Es war so wunderbar warm und hätte ihr Hunger sie nicht wach gehalten und die Stimme von Jiyu, so wäre sie vermutlich bereits wieder eingeschlafen. Seine Erklärung, warum er sie Shika nannte, fand sie unglaublich niedlicher und es entlockte ihr sogar ein leises Kichern, wobei der Klang ihres Lachens in ihren eigenen Ohren schon fremd war. Extrem fremd. Sie hatte lange nicht mehr gelacht, aber wie es schien, war das Alles jetzt vorbei und sie konnte endlich durchatmen, aufatmen, sich trauen, zu hoffen, ohne dass diese Hoffnung gleich wieder zerstört wurde. Es war dennoch komisch, dass er nach wenigen Minuten ihren Namen bereits vergessen hatte. Seltsame Angewohnheit... So ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis konnte man doch garnicht haben, oder? Interessiert musterte sie ihn, während er vor sich hin köchelte. Ihre braunen Augen ruhten eine ganze Weile schweigend auf seinem Körper und sie fragte sich, ob er die ganze Zeit hier bei ihr geblieben war. Womöglich war er ein paar Mal weggegangen, aber so, wie er eben geklungen hatte, hatte er sich die ganze Zeit über darüber Gedanken gemacht, wie es ihr ging und sie am Leben erhalten. Erst als er auf sie zu kam, richtete sie sich mühsam wieder auf, stellte allerdings fest, dass es ihr weniger Schmerzen bereitete, als zuvor, auch wenn es nicht weniger anstrengend war. Die Braunhaarige lehnte sich müde gegen die Wand, nahm die Schale in die zitternden Hände und stellte sie auf ihren schmalen Beinen ab. Ihre Augen glitten kurz von der Suppe zu ihrem Retter, der meinte, sie sollte langsam essen und sich dann auf den Boden setzte. Zweifelnd sah sie neben sich, dann wieder zu ihm, bevor sie auffordernd neben sich klopfte. "Du... du musst nicht auf dem Boden sitzen... Komm doch her...", bot sie ihm leise an und versuchte sich dabei an einem zaghaften Lächeln. Es erreichte vermutlich nicht völlig ihre Augen, aber es war doch besser, als Verzweiflung und Schmerz.

Nachdenklich nahm sie den Löffel in die Hand, musterte die Dosensuppe und nippte an dem Löffel, bevor sie ihn wieder in die Schale zurücklegte. Es... schmeckte nicht besonders, aber ihr knurrender Magen hieß die warme Mahlzeit wie ein Festmahl willkommen. Sie würde sich nicht beschweren, nie im Leben. Aber sie ließ sich Zeit beim Essen, wie er es gesagt hatte. Die Erklärung, warum er da gewesen war, war so gut wie jede andere. "Es war also Zufall... Keiner hat nach mir... geschickt...?", fragte sie unsicher und war sich eigentlich bereits darüber im Klaren, dass ihre Aussage richtig war. Dennoch versetzte es der Hyuuga unwillkürlich einen Stich. Man hatte nichtmal nach ihr gesucht! Ob ihre Eltern sie wirklich nicht suchen würden? Sie zweifelte daran, wie sie an so vielem mittlerweile zweifelte. Maemi schwieg eine Weile und aß langsam, auch wenn sie bereits nach der halben Schale keinen Hunger mehr verspürte. So ließ sie den Löffel hineinsinken und die Schale auf ihrem Schoß verharren, sah dennoch die ganze Zeit über das Essen an. Ob sie es aufessen musste? Unsicher huschte ihr Blick zu dem Iryônin.

"Ich komme... Ich kam aus Konohagakure no Sato...", murmelte sie etwas undeutlich. Sie würde gern zurück nach Hause. Allerdings... womöglich hatte sich einiges verändert. Die Lippen schürzend dachte sie darüber nach, bevor sie traurig den Kopf schüttelte. Das war jetzt noch nicht wichtig. Zuerst musste sie wieder zu Kräften kommen und so langsam verstand sie, dass das noch eine ziemlich lange Weile dauern würde. Ihr Körper fühlte sich so unendlich geschwächt an, als könnte sie noch Wochen schlafen. Andererseits hatte sie ein gutes Gefühl, solange der Weißhaarige da war... Er schien ihr jetzt seltsam vertraut, obwohl sie ihn kaum kannte. Womöglich lag es daran, dass ihr Unterbewusstsein ihn schon einige Tage länger kannte. Vielleicht hatte er ja sogar mit ihr geredet, während sie bewusstlos gewesen war. Immer noch unsicher hielt sie die Schale auf ihrem Schoß in den Händen, um diese zu wärmen. "I-ich kann nicht mehr... I-ist das schlimm...?", fragte sie, spürte das leichte Zittern, das sie erfasste, weil die Decke sie nurnoch spärlich bedeckte, da sie wieder an der Wand saß. Sie war nicht gerade das, was man als dick bezeichnen würde, überhaupt nicht und ihr Körper war geschwächt. Vermutlich fror sie deshalb, denn in der Wüste war es nachts weit kälter, als man dachte.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMo Mai 27, 2013 11:05 pm

Das Kichern der jungen Frau ließ ihn kurz von seinem Essen aufblicken und leicht ebenso Lächeln. Es war ein merkwürdiges Geräusch in der Stille und doch erfreute es seine Seele. Immerhin ein Zeichen dafür, dass sie sich durchaus wohl hier fühlte. Jiyu aß schweigsam seine Suppe weiter, während er deutlich die Augen von Shika auf seinen Körper spürte. An was sie wohl gerade dachte? Erst als ihre Stimme jedoch auftauchte und verkündete das er nicht auf dem Boden sitzen brauchte, sah er auf. Mit einer nachdenklichen Falte auf der Stirn erhob sich der Iryônin vom Boden und ließ sich dann wenig später an ihrer Seite nieder. Zwischen ihnen versuchte er ein wenig Luft zu lassen und lächelte ihr dann freundlich entgegen. »Wenn ich wieder verschwinden soll, sag einfach Bescheid. Ich möchte nicht, dass du dich unwohl fühlst«, erklärte er in einem sachlichen und ruhigen Ton, während er seinen Rücken zurück an die Wand drückte. In seinen Gliedern machte sich das schwere Gefühl von Müdigkeit breit, obwohl er es unterdrückte um ein wenig Gesellschaft zu spenden.

Nach einem weiteren Moment in dem sie beide schwiegen und jeweils ihre Suppe löffelten, fing die Frau von selbst an wieder zu sprechen. Sie fragte ob es nur Zufall war und jemand nach ihr geschickt hatte. Es klang irgendwie Traurig, wenn nicht sogar unterdrückt entsetzt. Leise seufzend hob Jin seine Hand um sie kurz auf ihre Schulter legen zu wollen damit er sie aufbauend drücken konnte, verharrte aber auch in derselben Bewegung. »Ich muss dich leider enttäuschen. Man sagte mir nicht, dass ich jemanden dort finden würde«, antworte er ehrlich und stellte die Schüssel langsam an seine Seite ab. Der Mann bereute nicht, dass er sie gerettet hatte auch wenn er gerade hörte, dass sie aus Konoha kam. Mit dem Dorf konnte er sich noch nie anfreunden aber für ihn spielte der Mensch eine bedeutendere Rolle als dessen Herkunft. Nachdenklich wandte er sein Gesicht ihr zu und betrachtete sie einen Moment. Dann schüttelte er jedoch über ihre Frage den Kopf und lächelte wieder. »Nein, das ist nicht schlimm. Ich kann es Dir nachher nochmal aufwärmen. Zumal du dich auch nicht überfressen sollst«, erklärte Jiyu und grinste breit, bevor er ihr die Schüssel abnahm.

Der Mann stand erneut von seinem Bett auf und stellte das Objekt erst einmal vorsichtig zu Seite. Dann wandte er sich der Frau zu und beugte sich leicht runter. »Nicht erschrecken«, murmelte er leise und behutsam damit sie wirklich wusste was er auch machte. Seine Hände griffen nach der Decke und hüllten ihren zitternden Körper noch einmal genauer ein. Wie immer hatte sein Gehirn alle Details seines Gegenübers aufgenommen. Ihren Blick, ihre ängstliche Gestik, ihre zuckenden Augen und das zittern. »Ist Dir kalt? Ich hoffe die Decke reicht aus. In der Wüste ist es nachts sehr unangenehm. Eigentlich hilft am besten Körperwärme, aber ich glaube nicht, dass ich Dir so etwas anbieten sollte. Ansonsten… magst du Schlafsäcke?«, sprach er relativ schnell hintereinander und lächelte entschuldigende. Seine zuvorkommende Art schien wohl bei Patienten manchmal etwas überhand zu nehmen.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeDi Mai 28, 2013 12:16 am

Maemi schüttelte den Kopf, musterte den Mann neben sich. "Du bist nett... Du kannst ruhig bleiben...", murmelte sie leicht lächelnd und verlor für die kurze Zeit, die sie jetzt wach war, seit langem reflexartig die Gedanken an all das Schlimme, was ihr widerfahren war. Sie konnte lächeln und es erreichte ihre Augen, auch wenn es noch nicht gesund und glücklich war, so war es da. Es war mehr, als sie lange Zeit konnte. Es war die letzten Jahre eben selten geworden und beinahe befreiend. Dennoch fühlte sie sich müde und ausgelaugt. Sie wollte irgendwie einfach schlafen und es warm haben, auch wenn ihr gerade wieder kalt wurde. Seine Bestätigung, dass es Zufall gewesen war, ließ ihr Lächeln wieder verschwinden, auch wenn sie tapfer den neutralen Gesichtsausdruck hielt. Es war eigentlich irgendwie nicht anders zu erwarten gewesen. Sie dachte eine Weile darüber nach. Ohnehin war es unrealistisch, dass ihre Eltern Fremde anheuern würden, um sie zu retten, nur, damit sie dann irgendwo in der Wüste landete. Seufzend tat sie diesen Gedanken ab und gab es auf, darauf zu hoffen, dass ihre Eltern sie noch suchten, nach all den Jahren - mal wieder. Sie ließ sich stattdessen bereitwillig die Schüssel abnehmen und sah zu dem Kissen. Ob sie sich wieder hinlegen sollten? Ihr war danach und sie bezweifelte, dass sie mit dem Einschlafen große Probleme haben würde, aber ihr war arg kalt und sie wollte nicht unhöflich sein. So saß sie eine Weile zitternd herum, versuchte es so gut wie möglich zu verstecken, doch offenbar konnte man vor dem Weißhaarigen nicht wirklich etwas verbergen. Er stand auf, stellte die Schüssel weg und kam dann wieder zu ihr zurück, beugte sich herunter, sodass sie in seine verschiedenfarbigen Augen sehen konnte. Es faszinierte sie und sie nickte nur stumm auf seine Aufforderung hin, sich nicht zu erschrecken.

Sie spürte zuerst garnicht, was er tat, bis sie fühlte, dass es ein wenig wärmer wurde und verwirrt blinzelnd an sich herabsah. Er hatte ihr die Decke um den zitternden Körper gelegt, weshalb es sich zumindest ein klein wenig leichter im Zaum halten ließ, auch wenn es dadurch nicht wirklich ersterben würde. Auf seine Frage hin starrte sie ihn an, nickte unsicher. "J-ja, ziemlich kalt... A-aber das liegt vielleicht an... an der Erschöpfung.", bemerkte sie stammelnd und leise, wusste immer noch nicht, was sie zugeben durfte und was nicht. Am Ende wurde sie doch noch für irgendetwas bestraft, weil sie nicht mehr wusste, dass es falsch war! Doch ihr Hirn arbeitete nebenbei noch daran, seine Sätze, die er so schnell hintereinander hängt zu verarbeiten und zu entschlüsseln, was er eigentlich gesagt hatte. Sie blinzelte, sah ihn an. "K-körperwärme...?", wiederholte sie leise. "Von dir...?" Sie war hin- und hergerissen zwischen Frieren und erholsamen Schlaf, weil ihr warm war. Sie blinzelte zum Bett, dachte an seine Worte. Schlafsack? Natürlich würde sie damit auskommen! Sie nickte also eifrig, um seine Frage zu bestätigen. Das würde schon gehen, irgendwie würden Decke und Schlafsack sie sicher warmhalten, ja. Andererseits... Erkennen blitzte in ihren Augen auf und sie sah ihn wieder direkter an. Schien ein wenig entsetzt zu sein. "W-wo schläfst du denn...?", fragte sie, legte die Stirn in Falten und zeigte einen Ausdruck ehrlicher Sorge in ihrem Gesicht. Dummerweise begann ihr Körper immer mehr zu zittern und ließ sich kaum noch davon abhalten, bis sogar ihr Kiefer zitterte und ihre Zähne aufeinanderklapperten.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeDi Mai 28, 2013 1:35 am

Offensichtlich hatte Maemi in der kurzen Zeit recht schnell Vertrauen zu ihm gefasst. Denn sie erklärte, dass er nett war und ruhig an ihrer Seite bleiben durfte. Zu gerne wäre er noch an ihrer Seite sitzen geblieben um seinen Körper etwas Entspannung zu gönnen und auch die Nähe eines anderen Menschen einfach zu genießen. In den letzten Monaten hatte er sich durch viele Situation gequält und der Tot seiner Frau lag gar nicht solange hinter ihm. Trotzdem sehnte er sich nach körperlicher Nähe oder dem Schlagen eines anderen Herzens an seiner Brust. Die Wege auf dem er jedoch wandelte, waren recht einsam. Zwar stand Kana immer an seiner Seite, aber von ihr konnte er keine Umarmung erwarten. Mit einem leisen Seufzen formte sich kurz eine Falte auf seine Stirn, während er seine Hände leicht in die Schultern von der jungen Frau drückte. »Dir wird es bald besser gehen, Shika«, murmelte er völlig zusammenhanglos und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Für einen Moment hatte sein Blick tatsächlich in den Augen von ihr gelegen, auch wenn er wie immer den Kontakt nicht sehr lange aushielt.

Jiyu rieb sich nachdenklich über den Hinterkopf und nickte etwas über ihre Aussage, dass die Kälte möglicherweise von der Erschöpfung kam. Zumal ihr Körper derzeit immer noch nicht auf der Höhe war, sodass es naheliegend war das sie solche Reaktionen zeigte. Der Mann zog erneut einen Senbon aus seiner Tasche und steckte ihn in seinen Mundwinkel um ruhig daran rum zu kauen, während sein Blick wieder auf ihr ruhte. Offensichtlich bekam sie gerade erst mit, was er mit der Körperwärme meinte, wodurch er sich leicht schon selbst verfluchte. Eine Frau die so etwas durchmachte, konnte man wohl kaum so etwas unter die Nase reiben? »Nun, es gibt sonst niemand anderen hier außer mir, aber keine Sorge… ich werde nichts machen«, sagte er rasch und hob beide seine Hände an. »Ich schaue das ich die Tage noch eine wärmere Decke bekommen, damit du nachts nicht frierst.« Nach seiner Erklärung folgte zuerst ein kleiner Moment des Schweigens in der sie die Stirn runzelte und ihn dann fragend anblickte.

Auf dem Senbon kauend, warf der Iryônin ein Blick über die Schulter um zu seinem Schlafsack zusehen. Der Boden war natürlich nicht sonderlich warm gewesen, aber er hatte schon schlimmeres überlebt. Mit einer Hand winkte er kurz ab und ging gemächlich zu der Ecke hin. Dort angekommen räumte er ein paar Bücher auf die Anrichte und entstaubte das den Stoff von Sand, bevor er sich wieder an Shika wandte. »Ich habe es eigentlich recht bequem und bin es gewöhnt im Sand zu schlafen. Also mach Dir keine Sorgen. Im Gegensatz zu Dir bin ich gesund«, erklärte er und reichte ihr kurz die Hand um ihr vom Bett zu helfen. Danach breitete er den Schlafsack auf dem fast peinlich sauberen Laken aus und machte eine einladende Geste. »Kuschel dich ein. Solltest du wirklich noch immer frieren, muss ich mir etwas anderes einfallen lassen.«
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeDi Mai 28, 2013 7:41 pm

Maemi gab es auf, das Zittern ihres Körpers unterdrücken zu wollen, denn irgendwie machte es das Ganze nur noch viel schlimmer. Sie fror eben einfach und ihre Augen aufzuhalten wurde langsam auch irgendwie schwerer, als es das vor einigen Minuten noch gewesen war. Seltsam, dass so simple Dinge, wie sich hinzusetzen und aufrecht zu halten so anstrengend und ermüdend sein konnten. Früher war das das selbstverständlichste Verhalten gewesen. Selbst wenn sie richtig heftig erkältet war und kaum Kraft hatte, hatte es doch dazu immer gereicht. Aber jetzt? Womöglich lag es auch an ihrer seelischen Verfassung, die nicht gerade optimistisch war und ihr verwehrte, Kraftreserven zu entfesseln, die sie womöglich hatte... oder eben doch nicht mehr. Sie musterte nachdenklich wieder den Hellhaarigen, dessen aufmunternde Worte sie zumindest hoffen ließen, dass es stimmte und sie wirklich bald wieder besser drauf wäre. Es lag ihr nicht, den ganzen Tag im Bett zu verbringen und sich nicht bewegen oder beteiligen zu können. Andererseits wusste sie genau, dass sie sich nur schaden würde, wenn sie jetzt im Moment etwas erzwang, das nicht ging. Also gab sie sich dem Mustern hin, während ihr Blick wieder auf die Senbon fiel. "Warum kaust du auf Nadeln...? Ist das nicht gefährlich...?", fragte sie relativ beiläufig und sah ihn ein wenig verunsichert an. Womöglich mochte er es ja garnich, darauf angesprochen zu werden? Die Braunhaarige presste die Lippen zu einem dünnen Strich zusammen und zog den Kopf ein wenig unschuldig ein. Doch seine Erwiderung auf die Körperwärme ließ sie den Blick ohnehin wieder abwenden, sich überlegen, was er meinte. Er wollte sie wärmen, das war unheimlich lieb von ihm, andererseits machte es ihr auch ein wenig Angst. Sie vertraute ihm so schnell, weil er seit Langem der Erste war, dem sie offenbar wirklich vertrauen konnte. Womöglich war das voreilig und er hatte ganz anderes im Sinn, wenn er daran dachte, neben ihr zu liegen.

Doch anstatt etwas zu erwidern, folgte sie seinem Blick und seiner Bewegung, machte sich Gedanken darüber, wo er womöglich schlafen würde. Hier war nichts anderes im Raum... womöglich schlief er draußen? Oder in einer anderen Hütte? Oder... tatsächlich auf dem Boden? zweifelnd nagte sie weiter an ihrer Unterlippe, beobachtete, wie der Iryônin etwas ergriff, das deutlich wie ein Schlafsack aussah. Ihre Augen wurden groß und dunkelbraunen, beinahe konturlosen Iriden starrten ihn unsicher an. Er schlief wirklich hier auf dem Boden? Und das war sein Schlafsack? "A-aber dann hast du ja garkeinen Schlafsack!", stieß sie - blitzmerkend, wie sie war - halb ensetzt aus und schüttelte energisch den Kopf. Das wollte sie nicht. So sehr sie auch fror, dann würde sie eben die ganze Nacht frieren. Doch er reichte ihr die Hand, um sie vom Bett zu holen und wollte offenbar dennoch, dass sie den Stoff bekam. Langsam und unsicher kam sie auf die Beine, stolperte noch halb und wollte stöhnen, als sie allein stehen musste. Alles an ihr tat weh, es waren aber dumpfere Schmerzen, als sie sie gewohnt war. Vermutlich deshalb, weil er ihre Wunden geheilt und verbunden hatte, weil er sich um sie gekümmert hatte. Und jetzt wollte Jiyu auch noch für sie auf dem Boden schlafen! Sie verzog verzweifelt das Gesicht, hatte aber nicht den Mut, wirklich noch zu widersprechen.

Ihn unsicher musternd stolperte sie also dennoch zum Bett und legte sich wieder hin, eingewickelt in die Decke und den Schlafsack, erstere wieder über die Nase gezogen, um ihr Gesicht zu verbergen. Immer wieder fielen ihr die Augen erschöpft zu und sie wusste nicht, ob sie noch lange wach bleiben konnte. "Danke, Jin.", nuschelte sie undeutlich in den Stoff, mit halb geschlossenen Augen und vergrub ihr Gesicht zwischen Kissen und Decke, warm und weich, um die Augen ergeben zu schließen und dem Drang, weg zu dösen nachzugeben. Das Zittern ließ vorerst langsam nach, ihr wurde wärmer und sie driftete immer weiter von der Realität ab, während ihr schmächtiger Körper sich zusammenkullerte, als sei sie eine Katze, um sich zu wärmen. Es schien also alles völlig in Ordnung zu sein, während sie recht friedlich dalag und nur noch gelentlich zuckte. Dennoch bekam sie noch relativ viel von ihrer Umwelt mit. Anstatt also wirklich friedlich einzuschlafen, wurde Maemi unruhig, verzog hin und wieder das Gesicht, während sie sich wand. Im Halbschlaf befreite sie sich teils von Decke und Schlafsack, weil ihr plötzlich unglaublich heiß wurde, ihr sogar wieder der Schweiß auf der Stirn stand, als hätte sie große Anstrengungen hinter sich und ihre Atmung unruhiger wurde.

Sie schlug gehetzt die Augen wieder auf, sah sich um, hatte offenbar Bilder gesehen, die sie nicht wollte. Beinahe hilfesuchend versuchte sie den Hellhaarigen, ihren Retter zu finden, um sich wieder sicher zu fühlen. So murmelte sie seinen Namen unsicher in's Halbdunkel und zog Decke und Schlafsack wieder über sich, als sie die Kälte spürte und wieder zu frieren begann.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeDi Mai 28, 2013 8:31 pm

Jiyu versuchte einfach seine typische Ruhe auszustrahlen ohne jedoch dabei großartig seinen Charakter zu verändern. Denn zu seiner Sprechfreudigkeit gesellte sich oftmals die gefasste Ader eines professionellen Iryônin. Vermutlich konnte der Mann noch einem Sterbenden den Tot gut verkaufen, dass er keine Angst davor hatte. Ihm war seit je her der zwischenmenschliche Umgang wichtig gewesen, auch wenn es Momente gab in dem er sehr forsch wurde. Die meiste Zeit sah man ihn jedoch als freundlich, aufmunternd, tiefgründig und an manchen Tagen nachdenklich. Im Moment war er mit sich selbst zufrieden, dass Maemi vermutlich mit sehr viel Ruhe und seiner Hilfe dem Sensenmann so schnell nicht die Handschütteln würde. Es lag ihm persönlich am Herzen, die junge Frau wieder auf die Beine zu stellen, damit sie bald nach Konohagakure kam. Warum er für sie so empfand, konnte man mit vielerlei Dingen begründen. Zum einen schienen die zwei Sandgeister die Frau wirklich vor dem Tod bewahrt zu haben und weiteren Quälereien die man ihr antaten. Zum anderen lag immer wieder ein dumpfes Gefühl von Hilflosigkeit in seiner Brust, dass er auf andere Situation projektierte. Er selbst wusste, dass es eines Tages zum Problem werden konnte, aber bisweilen übernahm es noch nicht gravierend seine Handlungen.

Mit einem leichten Lächeln blickte Jin über die Schulter zu Shika, bevor sein Senbon langsam wieder durch die Lippen wanderte. »Warum ich darauf rum kaue? Hmm… es entspannt meine Nerven etwas und hilft mir meine Gedanken zu ordnen«, antwortete er wie immer offen und ehrlich und trat ein paar Schritte von dem Bett weg auf dem inzwischen ein Schlafsack lag. Normalerweise war er dafür bekannt, dass er jegliche Fragen beantwortete und sogar sich nicht vor Unannehmlichkeiten scheute. Natürlich konnte er auch anders. Schauspielerisches Talent lag ihm ebenso im Blut, aber das war unwichtig. Vertrauen baute auf Ehrlichkeit auf. Nachdem alles vorbereitet war, blickte er zu Shika rüber, die gerade feststellte, dass er kein Schlafsack mehr haben würde. Mit seiner Hand winkte er übertrieben ab und schüttelte den Kopf. »Mach Dir um mich keine Sorgen. Es ist wichtig das du dir nicht noch eine Erkältung oder schlimmeres einfängst. Das würde dein Körper nur unnötig schwächen«, beteuerte er und ließ dabei einen wirklich besorgten Tonfall mit einlaufen. All seine Mühe wäre immerhin umsonst, wenn sie schlussendlich an einer einfachen Erkältung starb.

Dennoch legte sich die junge Frau hin, wobei Jin noch einmal explizit darauf achtete, dass sie warm eingepackt war. Mit einem fachmännischen Doktor-Blick musterte er ihr Gesicht einen Moment und nickte dann. »Ruh dich aus.« Er selbst zog sich in diesem Augenblick ein paar Meter weiter zurück und holte seinen Mantel aus der Tasche, den er als provisorische Decke verwenden würde. Ebenso zog er die Schriftrolle hervor und würde sie sobald die Frau schlief studieren. Tatsächlich dauerte es auch nicht lange und sie lag endlich ruhig dort. Ihr Körper musste wirklich geschwächt sein, dass sie sofort einschlief. Jiyu kaute weiter auf seinem Senbon rum, rollte die Schriftrolle aus und überflog die Zeichnungen und Notizen. Ob sie ihm helfen würde? Mit einer nachdenklichen Falte auf der Stirn ging er Zeile für Zeile durch. Sein Gehirn speicherte dahingehend jede Information sofort ab. Solange bis er das sanfte Gefühl von Kopfschmerzen bekam und die Müdigkeit auch ihn überwältigte. Zwar zwang er sich etwas länger dazu wach zu bleiben, weil Maemi unruhig in ihrem Bett umherwühlte, konnte es aber schlussendlich nicht vermeiden.

Seine Augen fielen zu und sein Körper versank in einem leichten Schlaf der wie immer viele Träume mit sich brachte. Sein Gehirn verarbeitete normalerweise auch mehr Information als normale, was gleichzeitig eine ruhige Nacht niemals ermöglich würden. Trotzdem weckte ihn nach einer Weile ein Geräusch und ließ ihn leicht zusammenzucken. Er lehnte nach unten gerutscht an der Wand, die Füße von sich gestreckt und der Senbon auf seinem Bauch ruhend. Irritiert blinzelte er durch die halbdunkle Umgebung und drehte seinen Kopf verschlafen umher. Dann bemerkte er Shika, die offensichtlich erwacht war. Der Iryônin drückte sich müde auf und ging zu ihr rüber. »Shika?«, murmelte er dann und ließ sich auf die Knie fallen. Sein Gehirn reagierte noch gar nicht wirklich und wollte das Mädchen auch noch nicht richtig erkennen. Mit einer Hand stützte er sich leicht auf der Matratze ab und starrte die Frau an. Natürlich glitt sein Blick leicht zu Seite hinweg. »Ist alles in Ordnung? Brauchst du etwas oder hast du Schmerzen?«


Zuletzt von Tsuki Jiyu am Di Mai 28, 2013 10:54 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeDi Mai 28, 2013 8:53 pm

Immer noch reagierte keiner und Angst darum, allein zu sein, hilflos, keimte in Maemi auf, sodass sie zuerst versuchte, sich aufzurichten, es aber nicht wirklich hinbekam. Stattdessen zuckte sie beinahe geschlagen zusammen, als sie die Bewegung des Hellhaarigen wahrnahm und er seinen für sie selbstgewählten Namen aussprach. Müde ließ sie sich von dem Ellenbogen, auf den sie sich nur sehr schwer hatte stützen können wieder fallen und atmete ein wenig beruhigt aus. Ihr fiel ein Stein vom Herzen, als er vor ihr am Bett kniete und ihr wieder bewusst wurde, dass sie nicht alleine war. Seine Frage aber irritierte sie zunächst, sodass sie das halbvergrabene Gesicht fragend verzog, die Augenbrauen in die Höhe huschten und ihre Stirn ein paar Fältchen zeigte. Sie musste ernsthaft überlegen, was er wollte und dann zuerst ihren Körper untersuchen. War alles in Ordnung? Hatte sie Schmerzen? Unsicher schloss sie halb die Augen, konzentrierte sich auf sich selbst und stellte fest, dass alle Schmerzen, die sie hatte, zu ertragen waren, auch wenn hier und da die verspannte Muskulatur gern schreien wollte, so war doch alles auszuhalten. Brauchte sie also etwas? Eher nicht. Immer noch zitternd schüttelte sie also den Kopf. "N-nein, es geht mir gut, denke ich... nur..." Sie zögerte unsicher, verzog das Gesicht und wollte eigentlich garnichts sagen. Sie kam sich ein wenig erbärmlich vorm aber sie hatte immer noch Angst, dass jeden Moment jemand erscheinen könnte, der ihr böses wollte und womöglich war der nette Iryônin dann garnicht in die Nähe, um ihr zu helfen! Was sollte sie in ihrem Zustand dann tun? Sie konnte doch auch sonst nie etwas ausrichten!

Verschüchtert erwiderte sie den Blick der verschiedenfarbigen Augen, vergrub ihre Nase wieder unter der Decke, um den roten Schimmer auf ihren Wangen zu verbergen, weil sie sich wie ein naives kleines Mädchen vorkam. Das war sie schon lange nicht mehr. Dazu hatte sie zu viel sehen, erleben und ertragen müssen. Nicht nur an ihrem eigenen Körper. "Kannst du... kannst du hier bei mir bleiben...?", fragte sie deshalb vorsichtig, nuschelte ein wenig und womöglich ging etwas von der Lautstärke auch in der Decke verloren. Sie konnte nur schwerlich zugeben, was sie quälte. "I-ich habe Angst...", fügte sie dennoch hinzu. Die junge Frau zog den Kopf ein, vergrub sich noch mehr unter den Stoffschichten, die sie noch immer frieren ließen. Ob sie das sagen sollte? Vorhin war ihre so schrecklich heiß gewesen und nun plötzlich war es wieder umgekehrt. Sie schluckte also tonlos, richtete den Blick wieder auf ihren Retter und grub eine ihrer kühlen Hände aus der Decke aus, um so nach seiner zu greifen, ihre darunter zu schieben und wärmen zu lassen. "Und mir ist kalt...", grummelte sie kleinlaut, versuchte nicht zu weinerlich zu klingen oder zu erbärmlich auszusehen, auch wenn sie sich sicher war, dass sie momentan keinen wunderschönen Anblick darstellte, eher wie ein Häufchen Elend zusammengekugelt war, das nicht wirklich wusste, wohin mit sich selbst und all den Gedanken, die in seinem Kopf umherschwirrten. Warscheinlich war sie das auch. Ein Häufchen Elend und nichts weiter, aber dass dieses Häufchen Elend noch lebte, hatte sie ihm zu verdanken.

Erst im Nachhinein fiel ihr auf, dass er müde aussah. "Oh nein, hab ich dich geweckt..? E-es tut mir leid... wirklich!", beteuerte sie tapfer und überlegte, wollte ihre Hand unter seiner wieder wegziehen, um ihn nicht zu zwingen, hier zu bleiben. "L-leg dich ruhig... ruhig wieder schlafen... wirklich!"
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeDi Mai 28, 2013 10:43 pm

Etwas verschlafen lagen seine Augen auf dem Gesicht von Shika um sie forschend zu mustern. Er war sich nicht sicher ob sie gerade die Wahrheit über ihr befinden sagte, weil er durchaus ihr zögerliches Verhalten mitbekam. Dennoch wollte er sie nicht dazu zwingen zu sagen, was los war. Wenn er ihren Charakter anfing zu bedrängen, würde sie vermutlich einen Schritt zurückgehen, sodass er einfach sinnbildlich an der Stelle blieb und darauf wartete bis sie direkt vor ihm sein würde. Als Shika ihm direkt in die Augen blickte, ließ er automatisch seine eigenen leicht zu Seite wandern, ohne dass man jedoch eine große Veränderung sehen würde. Ihm war ein direkter Blickkontakt unangenehm, auch wenn dieses Verhalten Wurzeln in seiner Kindheit hatte. Trotzdem lächelte er sanftmütig und wollte damit beruhigend auf sie einwirken, damit sie wusste dass sie ruhig weiterschlafen konnte. Dennoch schien sie irgendetwas zu stören, sodass ihr Zittern wieder heftiger wurde. Jiyu konnte durchaus die Bewegungen auf der Matratze spüren, weil seine Hand noch immer neben ihr ruhte. Sie fragte ob er bei ihr bleiben könnte, weil sie vor irgendetwas sich fürchtete. Bloß vor was?

Jiyu verzog überlegenden das Gesicht zu einer Grimasse und rieb sich mit dem Finger über den Nasenrücken hinweg, als sich kühle Finger an seinen Handrücken schoben und wenig später da drunter. Ihr Kreislauf schien noch immer nicht aktiv zu funktionieren. Sie hatte wirklich eine eisige Haut. Behutsam umschloss er mit beiden Händen ihre Finger und hauchte dort dann warme Luft rein. Sanft rieb er über die Haut und versuchte somit die Durchblutung wieder etwas anzuregen. »Keine Sorge, ich bleibe hier und laufe nicht weg. Es kann Dir nichts passieren… du bist in Sicherheit«, flüsterte er und schob ihre Hand wieder unter die Decke, damit sie warm wurde. Ob er die Lösung der Körperwärme testen sollte? Er wusste nicht, wie sie darauf reagierte, zumal sie gerade wie ein Häufchen Elend aussah. Seufzend betrachtete er das Gesicht der Frau und blinzelte irritiert als sie fragte ob sie ihn geweckt hatte. Danach folgte eine Entschuldigung und die Aufforderung das er ruhig wieder schlafen sollte. »Es besorgt mich etwas, dass Dir noch immer kalt ist«, erklärte er und drückte sich leicht auf die Beine hoch. »Ich überlege die ganze Zeit, ob es noch eine andere Möglichkeit für heute Abend gibt, aber ich habe nicht die nötigen Materialen da um es dir angenehmer zu machen«, beteuerte er mit einem Seufzen und rieb sich mit den Fingern über die Stirn.

Nachdenkliche Falten zeigten sich auf seinem Gesicht, bevor er sich langsam nach unten beugte. Eine Hand schob er unter ihren Kopf hindurch, die andere unter ihre Beine, bevor er sie leicht vor zog, damit sie an der Kante der Matratze lag. »Ich werde Dir nichts tun… vertrau mir. Ich tue dir nichts«, sagte er und war leicht dabei über sie gebeugt, damit er leise und behutsam zu ihr sprechen konnte. Dann kletterte er vorsichtig über sie hinweg und legte sich auf die Wandseite des Bettes hin, nur um sie wenig später wieder dicht an seinen Körper zu ziehen. Ihr Nacken würde nun auf einen seiner Arme liegen, während er seine warme Hand auf ihre Stirn legte. Bewusst hatte er sich an die Wandseite dabei gelegt, damit sie jederzeit aufstehen konnte ohne sich bedrängt zu fühlen. »Du brauchst keine Angst mehr haben… nie wieder«, nuschelte er leise und versuchte ihr die wärme zu spenden die sie für die Nacht brauchte.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMi Mai 29, 2013 12:11 am

Jiyu sah tatsächlich sehr müde und verschlafen aus und sie konnte es ihm nachempfinden und das machte ihr schlechtes Gewissen nur noch schlimmer, weil eben sie ihn aus dem Schlaf gerissen hatte. Immer noch zweifelnd, ob das richtig war, sah sie ihn an, unsicher und zitternd, aber er blieb völlig ruhig, regte sich kein Bisschen auf, lächelte sie sogar sanft an und ließ ihr damit abermals einen Stein vom Herzen fallen. Dennoch schlug sie leicht scheu den Blick nieder, auch, als er ihre Hand in seine warmen Hände nahm und über die relativ helle Haut rieb, um sie zu wärmen. Sofort kribbelten die kalten Finger und nahmen die Wärme gierig in sich auf, sodass ihr zumindest an einer Stelle schnell weniger kalt wurde. Bereitwillig ließ sie ihre Hand zurück unter die Decke und in den Schlafsack schieben, während sie seinen Worten Gehör schenkte und sich fragte, ob er es nur sagte, um sie zu beruhigen oder auch, weil er es durchaus ernst meinte. In seinem Blick lag etwas sorgenvolles und zugleich seltsam liebevolles, sodass sie sich entschloss, dass er es ernst meinen musste. Immerhin hatte er sich nicht umsonst ihrer angenommen und sie am Leben erhalten. Irgendetwas musste ihm daran liegen, sie wieder auf die Beine zu bringen und sie in Sicherheit zu wiegen. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass er etwas Böses im Schilde führte und vergrub daher zufrieden ihr Gesicht. Sie war immer noch verlegen, weil sie wie ein Schulmädchen nach ihm gerufen hatte, nur weil sie schlecht geträumt und nun Angst hatte. Allerdings war ihre Angst doch fundiert, begründet und berechtigt, nicht?

Sein Seufzen riss Maemi aus ihren Gedanken, ließ sie ihn wieder ansehen, wie er sie musterte und sich wieder leicht auf die Beine drückte, statt vor ihr zu knien. Seine Worte irritierten sie zunächst, denn sie wusste nicht wirklich etwas damit anzufangen, was er meinte, indem er eine andere Lösung ansprach, die er nicht finden konnte. Nur langsam drang in ihr Hirn, dass sie bereits wieder stark zitterte und ja offensichtlich immer noch fror und dass es ihm Sorgen bereitete, weil ihr angeschlagener Körper für eine Erkältung sehr anfällig wäre. Die nachdenklichen Falten auf seinem Gesicht kamen immer näher, als er sich herunterbeugte und sie ihn eingehend musterte. Sie zuckte leicht zusammen, als sie die Berührung unter ihrem Kopf und den Beinen bemerkte, aber sie wehrte sich nicht, da sie spürte, dass er nur helfen wollte, auch wenn sie sich fragte, was er da eigentlich tat. Erst in Verbindung mit sienen Worten machte es einen Sinn und ihr lief kurz ein Schauer über den Rücken. Wollte er sich zu ihr legen? Sie schloss die braunen Augen, kniff sie leicht zusammen und versuchte zu verdrängen, wie nahe ihr gerade ein Mann war, während sie sich immer wieder ins Gedächtnis rief, dass er ihr nichts tun würde. Die Angst war dennoch vorhanden und ihr Körper verspannte sich unter dem Zittern merklich, während sie sich zwang, ruhig zu bleiben und durchzuatmen. Ohne es zu wollen, erschrak die junge Frau allerdings, als er sie an sich zog.

Da sie noch immer auf der Seite ruhte, leg sie mit ihrem Rücken an seiner Brust, den Kopf oberhalb seines Armes, während die Hand des anderen Arms ihre Stirn berührte. Unwillkürlich zog sie den Schlafsack enger um sich und benutzte ihn als schützenden Kokon, redete sich ein, dass er ihr helfen würde, dass so niemand an sie heran kam. So brauchte es zwar eine kurze Zeit, aber die Hyuuga beruhigte sich wieder, überraschend schnell vielleicht, wenn man bedachte, was sie erlebt hatte, aber sie hatte eben doch ein minimales Vertrauen zu dem einzigen Menschen, der gerade ihre Bezugsperson war. Sie hatte sonst niemanden und seine Körperwärme tat ihr übriges zu ihrer Entspannung. Sie drang durch den Schlafsack sogar zu ihrem Körper vor und ließ sie die Augen schließen und wohlig seufzen. Der Laut erschreckte sie allerdings selbst, sodass sie die Hände auf den Mund schlug und die Augen leicht aufriss, bevor sie bemerkte, dass es ihre eigene Stimme gewesen war und lediglich noch rot anlief.
Ihr Blick richtete sich aus den Augenwinkeln nach oben und sie versuchte einen Blick auf die Hand des Iryônin zu erhaschen, allerdings konnte sie die ja kaum sehen. So raschelte es kurz, bis ihre langsam wärmeren Hände nach seiner tasteten und sie von ihrer Stirn nahmen. "Du sollst nicht frieren...", nuschelte sie ebenso leise wie er und schob seine Hand unter die Decke, die um sie und den Schlafsack gewickelt war. Es wäre immer noch eine genügend dicke Stoffschicht zwischen ihnen, selbst wenn er die Decke mit beanspruchen würde. Außerdem sollte er nicht krank werden, weil er sie gesundpflegte. "I-ich denke, ich komme damit klar...", murmelte sie, überwandt sich, um ein Stück zu ihm zu rücken, das sie durch ihre Verspannung abgerückt war, sodass sie einwandfrei beide unter die Decke passen würden.

"Danke Jin.", nuschelte sie abermals in die Decke, vergrub müde ihr Gesicht im Kissen und schloss die Augen, während sie sich seine Worte durch den Kopf gehen ließ. Sie brauchte sich nie mehr zu fürchten? "P-passt du auf mich auf...? Da-damit die mich nie wieder kriegen...?", fragte sie, war sich garnicht bewusst, ob die Männer, die ihr das angetan hatten nicht womöglich sogar tot waren, aber die Vorstellung war absurd. All die Jahre hatten sie das unbescholten überstanden, sie würden es vermutlich auch weiterhin tun. "Dankeschön...", nuschelte sie abermals im Halbschlaf, ließ zu, dass ihr Körper sich komplett entspannte und gierig die Wärme aufnehmen konnte, die jetzt um ihn herum herrschte. Es machte Maemi nur noch schläfriger und sie war bereits nicht mehr in der Lage, die Augen offen zu halten, während ihre Gedanken langsam abdrifteten.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeMi Mai 29, 2013 11:05 am

Jiyu spürte tief in seinem Inneren, wie Leid es ihm tat, dass die Frau sich derartig verkrampfte und leicht sogar zusammenzuckte, nur weil er versuchte ihr zu helfen. Inständig hoffte er, dass die in diesem Augenblick nicht 1000 Tode sterben würde und die Nacht etwas Ruhe fand. »Schon gut… wenn es wirklich nicht geht, stehe ich wieder auf«, flüsterte er behutsam und schob seine Hand von ihrer Stirn immer mal wieder auf ihre Wange. Ihm war es fast schon entgangen, wie schön es sich anfühlen konnte, wenn man ein warmes Geschöpf an sich drücken konnte. Er war schon immer jemand gewesen der automatisch die Nähe eines anderen Menschen suchte. Vor allem nachdem Tot seiner Frau schien ihn manchmal eine merkwürdige Kälte zu erfassen. Bei ewiger Einsamkeit überfiel sie ihn meistens und ließ manchmal seinen Körper erbeben. Trotzdem fühlte er es in diesem Augenblick nicht, ob er deswegen ein schlechtes Gewissen haben sollte, verdrängte er. Die Tatsache regte Kana schon genug auf, dass er nach dem Tod ihrer Schwester sich bereits dem anderen Geschlecht wieder hingezogen fühlte. Vermutlich wäre nach ihrer Meinung hin eine längere Trauer angesagt. Jiyu vertrieb jedoch den Gedanken und lächelte etwas als er das leise entspannte Seufzen hörte. Es klang zumindest nicht als würde es ihr Missfallen, dass er ihr lag.

Zu seiner eignen Verwunderung zog Shika seine Hand von ihrer Stirn mit unter die Decke, damit er nicht frieren musste. Er atmete ruhig ein und spürte, wie sie langsam näher zu ihm rückte, wodurch es tatsächlich auch für ihn etwas wärmer wurde. Einer fremden Person derartig nahe zu sein, störte ihn nicht und schien ihn sogar für diese Nacht ein wenig eignen Frieden zu geben. Vorsichtig lehnte er seine Stirn an ihren Hinterkopf und schloss gemächlich die Augen, während sein warmer Atem wohl unweigerlich immer wieder in ihren Nacken stieß. »Du brauchst dich nicht zu bedanken, ich tue mein bestes«, antwortete er leise und konzentrierte sich für einen Moment auf ihren Blutkreislauf. Das schlagen des Herzens konnte er bei der Dichte regelmäßig spüren und hören. Ihm wurde bewusst, dass er es geschafft hatte einen Menschen das Leben zu schenken. Hoffentlich würde es für Shika lange anhalten. Ihre Frage ließ ihn deswegen die Augen wieder öffnen. Die Frage ob er aufpasste, dass sie nicht mehr von den Leuten gefangen genommen wurde, klang ein wenig für die Ewigkeit. Vermutlich würde er sich jedoch darum kümmern, diese Männer zu töten. »Ich passe auf dich auf, ja. Solange wie du es willst und wie es mir selbst möglich ist«, entgegnete er und wusste, dass damit ein recht schwerwiegendes Versprechen gab. Eines was ihn in seiner Aufgabe behindern konnte, aber diese junge Frau erinnerte ihn an seine. Solche Männer nahmen ihr das Leben.

Der Iryônin verspannte sich kurz selbst und drückte seine Stirn leicht gegen ihren Hinterkopf. Fast vorsichtig drückte er den Körper an sich als befürchte er, sie könnte geklaut werden. Möglicherweise war es wirklich falsch seine Gefühle so sehr in die Situation zu interpretieren, aber es würde wohl eh nicht lange anhalten. Warum sollte es ihn selbst nicht endlich mal etwas Seelenheil bringen? Er spürte das Shika einschlief und ließ ebenso zu, dass sein Körper der Dunkelheit hingezogen wurde. Einer Dunkelheit, die wie immer sehr lebhaft war. Seine Träume konnte man vermutlich sogar als zweites Leben sehen. Ein Leben in dem alles möglich war. Denn in den Träumen herrschten seine Regeln. Dementsprechend verhielt er sich jedoch in der Wirklichkeit. Immer wieder kam ein leises Murmeln über die Lippen oder seine Finger drückten sich leicht in den Stoff der Decke hinein. Hin und wieder öffneten sich sogar seine Augen um mit leichter Benommenheit kurz gerade auszuschauen, bevor er sie wieder schloss.

Erst am Morgen, nachdem sein Geist die meisten Eindrücke verarbeitet hatte, weckte die Sonne die nach drinnen schien sein Gemüt. Unweigerlich stöhnte er bei der Helligkeit leise auf und musste seine Hand vor die Augen legen, weil er vergessen hatte seine Schutzbrille in der Nähe zu halten. Bereits jetzt spürte man die ansteigende Wärme die nach drinnen strömte, auch wenn das Haus relativ kühl lag. Draußen waren Stimmen zu hören, die sich miteinander unterhielten. Sogar Kindergelächter schallte hin und wieder dumpf nach drinnen. Jiyu spürte den Körper neben sich und drehte seinen Kopf leicht zu Seite. Seine Hand schob sich behutsam an den Rücken um kurz zu sehen ob Shika noch ruhig schlief oder wach war.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeDo Mai 30, 2013 2:52 am

Seine Worte und seine Berührungen nahmen Maemi die Kälte und die Angst, die sie wach hielten und ließen zu, dass sie seit langem zufrieden in einen erschöpften, nahezu traumlosen Schlaf fiel. Sein Atem in ihrem Nacken stellte die feinen Härchen dort auf, aber ihr war nichts davon unangenehm, auch wenn sie sich in den Berührungen zunächst versteift hatte. Die Nähe eines Menschen, von dem sie denken durfte, dass er ihr half, für sie da war und sie beschützen würde, war tröstlich und nahm ihr viele Sorgen, die sie sonst im Schlaf quälten, stundenlang wach hielten, auch wenn ihr Körper längst am Ende war und nicht mehr standhalten konnte. Auch sein Murmeln und die Bewegungen, in denen er sie bei sich hielt, waren weniger beängstigend für sie, als sie vermutet hätte. Immerhin kannte sie den Hellhaarigen erst wenige Stunden und all zu viel wusste sie nicht über ihn, nichtmal wirklich, ob all das wahr war, was er ihr erzählt hatte und er sie nicht verarschen wollte. Doch die Vorstellung war zu grausam und der Verstand der jungen Frau wollte hoffen, wollte glauben und sich dem ergeben, sich hingeben und der Illusion, wenn es eine war, überlassen. Wenn es eine war, so wollte sie sie genießen, solange sie konnte und wenn es keine war, wollte sie das Vertrauen wiedergewinnen, das sie verloren hatte. In jeder Hinsicht bekam ihr die Nähe zu dem Fremden, obwohl irgendwo tief in ihren Unterbewusstsein und ihrem Körper die Angst vor Nähe saß und auf ihren Auftritt wartete. Bis jetzt hatte sie Sendepause gehabt und würde es wohl auch weiterhin, denn der Schlaf der Hyuuga war tief und zufrieden und so schnell würde sie nichts wecken.

Nicht die verdammt hellen Sonnenstrahlen, die nicht ihr, sondern Jiyu ins Gesicht schienen, nicht das Gelächter von Kindern oder Gesprächsfetzen. All das waren ihr völlig fremde Geräusche geworden, sodass sie seltsame Bilder in ihren Gedanken auslösten, die sich zu Träumen formten. Sie schwebten formlos zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen ihrer verlorenen Kindheit und einer Zukunft, von der sie nie zu träumen gewagt hätte und die auch jetzt sehr surreal erschien. Sie mit ihrer Familie vereint, sie als Mutter einer Familie, sie als Tante. All die Dinge, die wohl nie wirklich wieder eintreten würden. Nie überhaupt jemals eintreten würden. All die äußeren Eindrücke verschmolzen also mit den inneren ihrer Gedanken und gaukelten ihr schöne Bilder vor, die von nichts getrübt wurden, als von Erinnerungen an andere Zeiten. Dennoch schlief die Braunhaarige überaus ruhig und entspannt, gelassen konnte man sogar beinahe sagen. Das einzige, was sie bewusst wahrnahm, war die Tatsache, dass sie nicht mehr fror und es allgemein wärmer zu sein schien. Dennoch wachte sie nicht auf, nahm die Berührung an ihrem Rücken wahr, als die einer ihr lieben Person und schmiegte sich der Berührung instinktiv entgegen. Dass sie dabei wirklich auf einen Körper traf, konnte sie nicht wissen, aber in ihren Träumen war das der Fall. Langsam und etwas schwerfällig, weil ihr Körper noch immer etwas kraftlos und ziemlich erschöpft war, ausgelaugt von der langen Bewusstlosigkeit, wandte sie sich um, drehte sich Jiyu entgegen und vergrub ihr Gesicht zwischen Kissen, Decke und seinem Körper, um der Sonne zu entgehen.

Nur langsam und leise seufzend begann ihr Schlaf dahin zu dämmern und sie aus der Dunkelheit zu entlassen, nur einige Zeit später als Jiyu selbst, auf dessen Arm ihr Nacken noch immer lag. Ihre Augenlider flackerten langsam und doch war sie noch zu müde, sie wirklich zu öffnen, nuschelte unstete Worte vor sich hin, die kein Mensch verstehen würde, selbst wenn sie lauter und deutlicher reden würde. Stattdessen dämmerte sie eine Weile vor sich hin, bevor sie sich offenbar doch dazu entschloss, die müden Augenlider zu heben und blinzelnd, um die Verschwommenheit zu besiegen, auf die Brust vor sich starrte. Nur langsam realisierte sie, wo sie sich befand, sah kurz aus den Augenwinkeln nach oben und versuchte auszumachen, ob man sie ansah. Die Sonne allerdings blendete sie, ließ sie ihr Gesicht instinktiv wieder an der gleichen Stelle vergraben und sich enger zusammenrollen. "Naaah... was für ein Licht... ist das...?", grummelte sie verschlafen, offenbar immer noch nicht ganz bei sich und unwillig, sich in irgendeiner Weise zu bewegen.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeDo Mai 30, 2013 3:20 am

Der Iryônin war sich nicht sicher ob die Frau wirklich wach war oder noch schlief. Dennoch bemerkte er wie sich ihr Rücken seicht an seine Hand schmiegte und offensichtlich die Berührung genoss. Nachdenklich runzelte er die Stirn und verharrte dort einen Augenblick um sich der Vorstellung hinzugeben, wie es sein würde wenn dort seine Frau lag. Er seufzte leise und presste dann mit verzogener Miene die Lippen zusammen. Es half rein gar nichts in der Vergangenheit zu leben. Manchmal wurde es jedoch für ihn persönlich schwer einfach zu vergessen, weil sein Gehirn Dinge langfristig speicherte. Derzeit entwickelte er noch ein Jutsu bei dem er Erinnerungen und auch Gefühle löschen konnte. Dummerweise löschte es wirklich nahezu alles an Erinnerungen aus, die man fokussierte, sodass er einen Tag damit verbracht hatte nicht zu wissen, dass er den letzten ausradierte. Jiyu atmete leise durch seinen Mund ein, darauf bedacht die junge Frau nicht zu wecken, während er seine Augen noch immer fest zusammengekniffen hielt. Wo lag seine verdammte Schutzbrille?! In dem Moment drehte sich jedoch Shika langsam in seinem Arm und schien sich an seine Brust zu drücken. Ein warmes Gefühl durchströmte ihn und er musste tatsächlich den Drang unterdrücken sie fester an sich zu drücken.

Noch immer hielt Jiyu seine Augen geschlossen und versuchte anhand ihrer Geräusche zu erkennen, ob sie schon wach war. Vorsichtig drehte er seinen Kopf nach unten um auf die braunhaarige prüfend zu sehen. Wusste sie wo sie war und was sie tat? Zwischen engen Schlitzen hindurch, konnte er nur sehr wenig erkennen, aber sie schien wirklich wach zu sein. Denn sie hob kurz ihr Gesicht leicht an, bevor sie es wieder in seiner Brust vergrub. »Shika?«, flüsterte er leise in ihre Richtung und streifte mit einer Hand behutsam eine Haarsträhne von ihrer Wange beiseite. Dann meldete sich auch endlich die Frau zu Wort und fragte was für ein Licht das war. Ob sie die Sonne meinte? »Es ist mitten am Morgen, die Sonne ist aufgegangen«, antwortete er und legte dabei seine freie Hand selbst über seine eigenen Augen um sie mit etwas mehr Dunkelheit zu schützen. Ihn waren bewölkte Tage und dunkle Orte lieber, vor allem mochte er dafür die Nacht. »Bist du wach? Fühlst du dich besser?«, fragte er im nächsten Schwung seines Satzes und schob seine andere Hand tastend über ihren Rücken hinweg auf der Suche nach der Verletzung des Vortag.

Tief im inneren vermisste der Iryônin die Berührung von zarten Frauenhänden oder den Körper einer an sich zu drücken. Für diesen Moment schien Shika es tatsächlich abzuflauen und sein trauriges Gemüt zu besänftigen, aber trotzdem würde sie nicht Ewigkeiten da sein. Das hier war nur eine Notlösung, damit sie bald wieder auf die Beine kam. Mit einem geschlagenen Seufzen über seine eigene Erkenntnis, schob er sie sanft ein Stück weit weg um sie mit angestrengt zusammengekniffenen Augen zu mustern. Nur schwer erkannte er wirklich ihre Gesichtsmimik, geschweige ihren Körper überhaupt. Gleich hieß es jedoch erst einmal seine Sonnenbrille zu finden, damit er angenehmer den Tag starten konnte. »Falls du nicht mehr weißt, wo du bist und wer ich bin. Ich bin Jin und du befindest dich in der Wüste von Sunagakure.« Ihr Ausdruck in den Augen, sagte ihm zumindest dumpf das etwas Verwirrung vorhanden war.
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BeitragThema: Re: [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver.   [Vergangenheit || Jiyu & Maemi] Life-saver. Icon_minitimeDo Mai 30, 2013 3:09 pm

Maemi hörte die Stimme des Mannes, an dessen Brust sie sich schmiegte, auch wenn sie sich dessen nocht nicht ganz bewusst war. Dennoch sah sie nicht wieder zu ihm auf, zu sehr störte sie das Licht, das ihnen beiden direkt in die Gesicht schien - außer sie vergrub es eben dort, wo es jetzt war. Hier war es wunderbar warm, weich und flauschig. Ruhig und außerdem dunkel, sodass sie eigentlich prima hätte weiterschlafen können. Aber offenbar war ihr das Glück nicht hold und diese Wohltat für den Körper nicht gegönnt, sodass sie seine Stimme abermals hörte, die sie weiter davon abhielt, mit den Gedanken abzudriften und wieder einzuschlafen. Er erklärte, dass es der Morgen war, der sie weckte und dass die Sonne ihr so hässlich ins Gesicht schien, weil sie ebn aufgegangen war und Licht spendete. Grummelnd drückte sie die Augen fester zusammen und weigerte sich vehement, sie zu öffnen oder sich zu bewegen. Sie wollte nur weiterschlafen! Sie spürte, dass man ihr Strähnen ihres braunen Haars aus dem Gesicht strich, dass seine Hand an ihrem Rücken lag und nach irgendetwas suchte. Oder sie einfach beruhigen wollte... Beides wäre in Ordnung, denn sie war noch immer nicht ganz bei sich und auch nicht gewillt, zu sich zu kommen. "Ich... bin jetzt wach...", nuschelte sie undeutlich und offenbar nicht sehr fröhlich darüber. "A-aber müde... Und mir tut der Rücken wieder weh... ein wenig..." Ihre Stimme klang alles andere als besonders wach und sie räusperte sich schwach. Sie war müde, kaputt und der Schmerz im Rücken war wieder da, auch wenn er noch nicht so schlimm war, wie am Vortag. Anstatt aber nach der Fragerei Ruhe zu bekommen, wurde sie weiterhin vom Schlafen abgehalten.

Dennoch ließ sie sich widerstandslos wegschieben, wenn auch nicht ohne zu murren. Ein Gutes hatte es: ihr Gesicht kam aus der Sonne und sie konnte blinzelnd die Augen öffnen und den anderen ansehen, der sie offenbar zweifelnd musterte. Ob sie zu nah an ihn herangerutscht war? Plötzlich wurde ihr bewusst, wie sie die ganze Nacht geschlafen hatten und ein sanfter roter Schimmer legte sich auf ihre Wangen, den sie kurzerhand samt Nase unter der Decke verbarg, um Jiyu anzusehen. Seine Worte verwirrten sie zunächst, obwohl sie eigentlich nachvollziehbar waren, wenn man bedachte, dass sie ihn gestern noch völlig verängstigt darum gebeten hatte, dass er - mit was auch immer - bitte schnell sein möge. Diese Vorstellunge, dass der Iryônin ihr etwas derartiges antun könnte, war seltsamerweise für sie bereits völlig absurd geworden. Sie fasste eben hoffnungsvoll schnell Vertrauen zu der einzigen Person um sie herum - eine durchaus nicht ungefährliche Folge der jahrelangen Quälerei. "Ich, uhm, weiß, wer du bist... A-auch wenn du mir noch nicht gesagt hattest, wo wir sind...", murmelte sie in die Decke hinein, schloss kurz müde die Augen, bevor sie sie wieder öffnete und ihren Blick an ihm vorbeirichtete. "Du... du hast mich gerettet...", fügte sie leise an, bemerkte, dass es kein Traum war, denn diese Zweifel an der Realität waren durchaus einige Zeit über vorhanden gewesen. Vor allem im Schlaf, als so ziemlich alles ihr surreal und viel zu schön um wahr zu sein vorkam. Jetzt aber konnte sie ihn anfassen - was sie gerade mit ihren schmalen Fingern tat, indem sie seine Nase antippte, dann seine Wange und feststellte, dass er echt war. "D-du bist kein Traum.", stellte sie nüchtern fest, was ihr ein leichtes, schmallippiges Lächeln ins Gesicht zauberte.
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